Metta zum Fließen bringen

  • Zitat

    Liebe Doris,
    Arbeit, Mühsal und Langeweile hat nichts mit dem Leben eines Buddha zu tun. Stimmst du da überein? Warum meinst du also diese Dinge müßten Bestandteil deines Lebens sein?
    Gruß
    Martin


    Wenn das Leben eines Buddha darin besteht den ganzen Tag zu meditieren und herumzulabern, dann gehört das offensichtlich nicht dazu.
    Aber der normale Buddha muss sich um sein Essen kümmern, er wird krank, wenn er über einen Berg will, dann kommt er wohl außer Atem, seine Hütte kehrt er auch nicht mit einem Zauberbesen, wenn er Rheuma hat und möchte seinen Hintern putzen, dann ist das auch kein Kinderspiel ... Und selbst wenn er sich nicht aktiv plagt, so plagen sich täglich seine T-Zellen.


    Sie sind sicher Bestandteil meines Lebens. Aber darin sehe ich überhaupt kein Problem und es gibt keinen Grund das abzuschaffen oder dagegen zu raisonnieren.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • :D
    Ich hab da was "Schönes" gelesen.


    Geschichte über einen Frosch.
    Ein Frosch sitzt wie im Zazen. Ruhig und gelassen.
    Hat aber keine Vorstellung davon.
    Schaut ihm zu.
    Wenn ihn etwas verärgert, verzieht er das Gesicht .
    (warum ? ... damit der Ärger nicht hinein kommt oder wenn er schon
    innen ist, dann hilft das Verziehen der >Mimik< ab und an, dass Zustände verwehen oder mit einem von innen kommenden Lächeln einfach ihrer Wege gewiesen werden)
    Wenn etwas Essbares vorbeikommt, dann schnappt er danach und frisst es, und während er frisst, sitzt er da.
    So ist Zazen. Nichts besonderes.
    Für den Frosch ist ruhiges Verweilen wohl recht einfach .. im Gegensatz zu den menschlichen Wesen, die Karusell fahren im "Kopf".
    Seid Frosch und sitzt ruhig .. aber schnappt nicht nach vorbeifliegenden Insekten,
    sondern lasst sie im Winde eures klarer werdenden Geistes einfach vorbei und dahintreiben.


  • Na dann passt auch das. ;)


  • Bedauerlicherweise scheinen trotzdem viele davon auszugehen, dass ohne Titel und ohne bekannten Namen auch keine Erfahrung vorhanden sein kann und erwarten, dass trotzdem irgendwelche Zitate hin geklatscht werden um jede einzelne Aussage zu belegen. Zumindest ist das meine Erfahrung.


  • es gibt auch Zeitgenoossen die das ausnutzen.alle Wesen mit Liebe zu überhäufen kann auch nach hinten losgehen.Manchmal muß man Tacheles reden.Mitgefühl hin oder her.

  • Kaffee48:

    es gibt auch Zeitgenoossen die das ausnutzen.alle Wesen mit Liebe zu überhäufen kann auch nach hinten losgehen.Manchmal muß man Tacheles reden.Mitgefühl hin oder her.


    Liebe hat nichts mit Friede, Freude, Eierkuchen zu tun! Tacheles ist oft der beste Weg Mitgefühl zu zeigen!

  • Bishafu_2:

    Tacheles ist oft der beste Weg Mitgefühl zu zeigen!


    Aber auch nur dann wenn der, der "Tacheles" redet mit ruhigem und nicht mit aufgewühltem Geist redet !

  • Matthias65:
    Bishafu_2:

    Tacheles ist oft der beste Weg Mitgefühl zu zeigen!


    Aber auch nur dann wenn der, der "Tacheles" redet mit ruhigem und nicht mit aufgewühltem Geist redet !


    Ja wünschenswert wäre das - aber Tacheles ist auch dann besseres Mitgefühl, wenn der "Ton" nicht in säuseliger Harmonie badet! es geht nicht darum "gut" zu sein, auch nicht darum "böse" zu sein. Es ist dann für den anderen hilfreich, wenns für dich stimmig ist!
    Da ist in diesem Forum oft eine lustige Vorstellung von "rechterr Rede" vorhanden :lol::lol:

  • Bishafu_2:

    Es ist dann für den anderen hilfreich, wenns für dich stimmig ist!


    Hi Bishafu,


    Kannst Du mir das bitte nochmal erklären ?
    Wenn man das so liest, liest es sich recht "egoistisch".


    Ich würde den Satz gerade umdrehen: Es ist für mich stimmig, wenn es für den anderen hilfreich ist !


  • Woher weißt du was für mich stimmig ist?
    Ist fände das ziemlich anmaßend. Menschen mit der Vorstellung sie wüssten was gut für dich und mich ist,erlassen dann auch entsprechende Vorschriften. Trinke dieses, esse jenes, glaube das, denke dies, wähle diese oder jene Partei... .


    Selbst wenn du recht hast, greifst du in meinen freien Willen ein! Wer gibt dir das Recht dazu?


    Dementsprechend kümmere ich mich um mich und suche mein "stimmiges" Verhalten und ehre dich, indem ich dir das selbe machen lasse.
    Gruß
    Martin

  • Bishafu_2:

    Woher weißt du was für mich stimmig ist?


    Ich habe nicht behauptet, dass ich das weiß.

  • Matthias, doch, du möchtest ja dass es für den anderen hilfreich ist, damit -so könnte man meinen - definierst du auch, was denn nun hilfreich oder stimmig für ihn sei.


    Das hilft jedoch nicht, darin stimme ich bisafu zu.


    Allerdings gibt es da vieles zwischen: ich schreibe dir vor, was hilfreich ist
    und z.B.: ich verbiege mich und schade mir selbst, damit du bekommst, was dir hilfreich ist.


    Menschliche Beziehungen sind mal echt schwierig 8)

  • Tashili:

    Matthias, doch, du möchtest ja dass es für den anderen hilfreich ist, damit -so könnte man meinen - definierst du auch, was denn nun hilfreich oder stimmig für ihn sei


    Hallo Tashili, wenn wir im Mahayana- Buddhismus "zum Wohle aller Lebewesen" praktizieren, dann habe ich zumindest ein tiefes Vertrauen in die Instrumente des Mahayana Buddhismus. Selbstverständlich praktiziere ich das dann auch so und sei es, dass ich nur den Wunsch formuliere: "Mögen alle Lebewesen glücklich sein, mögen alle Lebewesen frei sein vom Leid und von den Ursachen des Leids" (wünschendes Bodhicita). Dieser Wunsch gilt sogar für ALLE Lebewesen.


    Selbstverständlich gehe ich nicht zur Person X und schreibe ihm/ihr vor wie diese Person X konkret glücklich zu sein hat oder sein/ihr persönliches Leid minimieren sollte. Ist das so rübergekommen ? Wenn ja dann hoffe ich, dass ich es jetzt besser formuliert habe.


    Diesen Wunsch entwickelt man tief im Herzen und er gilt für alle Wesen gleichermaßen.

  • Hallo Matthias,


    es ist schade, dass du ich jetzt auf Allgemeinplätze zurück ziehst. Selber denken macht schlau :)


    Wenn du in deinem Leben wirklich schaffst, allen gleich gut gesonnen zu sein, dann Hut ab!


    Ich übe noch daran, mache auch fortschritte. Und doch entstehen immer wieder Situationen, in denen ich andere zu deren 'Wohl' zwingen will. Oder in denen zu stark gegen mich selber handele.
    Oder in denen die Meinung und das wohl anderer mir doch nicht so wichtig sind.


    Wenn das für dich nicht gilt, weder beim fiesen Nachbarn, noch bei alkoholisierten Pennern, bei schwersmehrfachbehinderten Menschen, bei deiner lieben Familie, beim Ehepartner ... dann kannst du vielleicht für alle hilfreich sein. Bis dahin musst du dich wohl auch an dir selbst orientieren, denn du bist ein Teil der Beziehung.

  • Hi,


    ist ja alles schön und gut von deiner Absicht her. Hat dir denn niemand gesagt, dass die Standardmeditation der Achtfache Pfad ist. Es gibt noch eine Möglichkeit, die ich aber als nicht so hochwertig erachachte:Die Vier Pfeiler der
    Einsicht.
    Dein Problem entstand, dass deine Literatur aus der x-ten Hand ist. Deine Grundlage sollte der Pali-Kanon sein mit seinen drei Bänden. Neumann, Karl-Eugen: Die Reden Gotamo Buddhos, Wien-Zürich, 1957. Vielleicht gibt es sie noch
    welche im Antiquariat.
    Es gibt auch andre Übersetzungen. Ich bevorzuge Neumann wegen seiner Qualifikationen als Übersetzer.
    Gotamo Buddho zeigt einen Weg, sich von den Reinkarnationen zu befreien und dann im Jenseits zu bleiben. Der dritte Band, die Längere Sammlung, Dighanikayo, ist eine Darstellung der Lehre, in der G. Buddho Aussagen macht über Sachverhalte, die er an anderen Stellen besser zu verschweigen dachte. Viel Erfolg wünsche ich dir, bei mir hat`s schließlich auch geklappt.


    sakko

  • da ist ein fluss, der fliesst
    tief, tief in den bergen .
    das rauschen der wasser ist zu spüren.
    nur kann ich das wasser noch nicht berühren.
    muss ich halt graben, da wo
    dieser fluss ist, tief im inneren.
    metta heisst der fluss, der noch
    nicht fliesst, weil das graben danach
    noch nicht so wirklich geschah