Ist jeder Buddha?

  • Joram:
    Zorița Câmpeanu:


    Dem stimme ich vollkommen zu.
    Die Frage ist, ob jemand der voll in der Begierde steckt, in der Lage ist „sich selbst zu sein, genau wie er ist“.
    _()_


    Zorița Câmpeanu:

    woher weist du das du nicht genau bist wie du bist?


    Hi hi – eine schöne Fangfrage ;)
    Es gibt zwei „Richtungen“ –
    „hin zu etwas“= Begierde,
    oder „weg von Etwas“=Hass.


    Die „Mitte“ ist still. Keine Anziehung oder Ablehnung.


    Wer voll in der Begierde steckt, ist weg von der Mitte, voller Kommentare Befangenheit und Urteile. Somit wird er es schwer haben „sich selbst“ zu erkennen, da sein Geist/Innenleben „berauscht“ ist. Er ist nicht „so wie er ist“, er ist eben „berauscht“.


    Der Grund wieso man ein Verlangen hat, ist weil man sich selber wie man ist, schwer ertragen kann. Somit kann man sich selber nur erkennen wenn man „in der Mitte“ in eine Stille, „ohne Kommentar, Befangenheit oder Urteil“ ist.


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Joram:

    Hi hi – eine schöne Fangfrage


    keine fangfrage...


    Joram:

    Der Grund wieso man ein Verlangen hat, ist weil man sich selber wie man ist, schwer ertragen kann. Somit kann man sich selber nur erkennen wenn man „in der Mitte“ in eine Stille, „ohne Kommentar, Befangenheit oder Urteil“ ist.


    warum sollte man sich so wie man ist nicht ertragen können? die frage mag provokativ erscheinen ist sie aber nicht.
    ich kann nur genau das sein was ich in diesem augenblick bin.....alles andere ob mitte oder rand oben oder unten... bin ich nicht, aber ich denke ich könnte es sein wenn: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx.....abertausende von wenn...
    ich sag nein.


    laut quer gedacht :)


    _()_

  • Zorița Câmpeanu:

    warum sollte man sich so wie man ist nicht ertragen können?


    Ach, die Antwort wirst Du dir selber geben können, wenn Du in einem leeren Raum dich hinsetzen und warten würdest. Wie lange hältst Du dich selber dann aus? – nicht sehr lange ;)


    Zorița Câmpeanu:

    ich kann nur genau das sein was ich in diesem augenblick bin.....alles andere ob mitte oder rand oben oder unten... bin ich nicht, aber ich denke ich könnte es sein wenn: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx.....abertausende von wenn...
    ich sag nein.


    Ja, Du bist was Du bist, nur weißt Du nicht was Du bist, weil Du blind bist. Und diese „Blindheit“ ist weit verbreitet. Bei allen die nicht erleuchtet sind.


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Joram:

    Ach, die Antwort wirst Du dir selber geben können,


    Zitat

    Zorița Câmpeanu hat geschrieben: warum sollte man sich so wie man ist nicht ertragen können?


    ich kenn die antwort....sie ist in der frage drin...

    Zitat

    Wie lange hältst Du dich selber dann aus?


    die ganze zeit
    ich habe keinerlei hemmungen hinzu gucken und wenn ich ein schwein bin, dann bin ich in dem moment ein schwein... oder ein esel....


    Zitat

    – nicht sehr lange ;)


    du brauchst mir nix zu sugerieren.....funktioniert nicht :D


    _()_
    .

  • Tsja, Bankei redet ja hier auch von einem, der vergessen hat wer er ist, nachdem er erkannt hatte was er ist. Das spontane Handeln vom Ungeborenen heraus ist dann ein Klacks. Insofern war die Aufforderung Bankeis eigentlich überflüssig. Sie richtet sich nicht an den Weltling, sondern an einen "auf der Kippe" zw. Selbst und Nicht-Selbst. Bankei hat eh zuviel gequatscht. Er fängt immer saugut an und zerstreut sich dann. Nicht zuletzt werden solche Abhandlungen dann benutzt, um zu sagen: Alles ok wie es ist. Comme si comme sa. Heute ein Hund, morgen ein Engel, hauptsache ich "leb im Moment". Das ist natürlich Unsinn. Darum heißt es auch GleichMUT und nicht Gleichgültigkeit. Nun will ich mal einen Hund und einen Engel sehen die gleichmütig sind. Den "Schweinehund" ignorieren sie schlicht, am Engel laben sie sich. Das ist Stoik. Aber kein Zen.


  • ... nach der Lehre des Mahayana (inklusive Zen) mag das so sein.


    Der historische Buddha hingegen lehrte alles ist durch Ursachen bedingt.


    Somit kann man eher sagen alles hat ›Dhammanatur‹.


    Das Verhalten des Jungen im obigen Video ("diese ganze ver****** sch*** Arbeit") ist Ausdruck von purem Dukkha.



    Grüße

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

    2 Mal editiert, zuletzt von nibbuti ()

  • Jikjisa:

    Tsja, Bankei redet ja hier auch von einem, der vergessen hat wer er ist, nachdem er erkannt hatte was er ist. Das spontane Handeln vom Ungeborenen heraus ist dann ein Klacks. Insofern war die Aufforderung Bankeis eigentlich überflüssig. Sie richtet sich nicht an den Weltling, sondern an einen "auf der Kippe" zw. Selbst und Nicht-Selbst. Bankei hat eh zuviel gequatscht. Er fängt immer saugut an und zerstreut sich dann. Nicht zuletzt werden solche Abhandlungen dann benutzt, um zu sagen: Alles ok wie es ist. Comme si comme sa. Heute ein Hund, morgen ein Engel, hauptsache ich "leb im Moment". Das ist natürlich Unsinn. Darum heißt es auch GleichMUT und nicht Gleichgültigkeit. Nun will ich mal einen Hund und einen Engel sehen die gleichmütig sind. Den "Schweinehund" ignorieren sie schlicht, am Engel laben sie sich. Das ist Stoik. Aber kein Zen.


    ... und...wie lange hältst Du dich selber aus? :D
    _()_
    .

  • nibbuti:

    Zitat

    Der historische Buddha hingegen lehrte alles ist durch Ursachen bedingt.


    ja, außer nibbanna . zu paranibbana machte er keine aussage. ob du nun willst oder nicht.
    nibbana liegt ja nicht irgendwo im weltall. nein, es ist im geist. es ist der lautere herzgeist - buddhanatur -,
    der allerdings ungeboren ist - wie im zitat im udana ausgeführt- und desserwegen auch nicht bedingt entstanden und genausowenig vergänglich ist .

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Zorița Câmpeanu:


    ... und...wie lange hältst Du dich selber aus? :D
    _()_
    .


    Ohne Phänomene zu fliehen, zu ignorieren und abzuweisen ? An sich sehr lange.
    Es reicht halt nicht immer zum fallenlassen - das ist die Begehrensspur ( samyojana ), unmittelbar an Unwissenheit geknüpft, vom Gröbsten bis zum nicht mehr Wahrnehmbaren. aber das ist nochmal ne andere Geschichte .
    Jedenfalls wird diese Spur der Fesseln von Dasein zu Dasein durch feinststofflichstes Bewusstsein übertragen und manifestiert. Es gibt also keine Grund zu frohlocken.

  • Jikjisa:

    ja, außer nibbanna . zu paranibbana machte er keine aussage. ob du nun willst oder nicht.
    nibbana liegt ja nicht irgendwo im weltall. nein, es ist im geist. es ist der lautere herzgeist - buddhanatur -,
    der allerdings ungeboren ist - wie im zitat im udana ausgeführt- und desserwegen auch nicht bedingt entstanden und genausowenig vergänglich ist .


    Es ist im Geist - ja da hast recht. Wo sonst sollen
    solche Vorstellungen wohl auch herkommen.
    Und was nicht entstanden ist, kann auch nicht untergehen,
    ist dann allerdings auch nicht im Geist, da geht alles wieder unter.

  • @ acincca:


    Zitat

    Das Ungeborene
    »Das Ungeborene ist nicht etwas, das durch Disziplin erreicht oder erlangt wird. Es ist nicht eine Beschaffenheit des Geistes oder religiöse Ekstase; es ist, dort wo du stehst, makellos so, wie es ist. Alles, was du tun musst, um es zu erkennen, ist, du selbst zu sein, genau wie du bist; zu tun, genau was du tust, ohne Kommentar, Befangenheit oder Urteil.«
    Bankei


    Hast du noch nie verstanden. Kannst du aber eben auch nicht stehenlassen.
    Wirst du aber leider müssen, denn das ganze Mahayana gründet sich auf dieser Gewissheit.

  • Jikjisa:

    @ acincca:


    Zitat

    Das Ungeborene
    »Das Ungeborene ist nicht etwas, das durch Disziplin erreicht oder erlangt wird. Es ist nicht eine Beschaffenheit des Geistes oder religiöse Ekstase; es ist, dort wo du stehst, makellos so, wie es ist. Alles, was du tun musst, um es zu erkennen, ist, du selbst zu sein, genau wie du bist; zu tun, genau was du tust, ohne Kommentar, Befangenheit oder Urteil.«
    Bankei


    Hast du noch nie verstanden. Kannst du aber eben auch nicht stehenlassen.
    Wirst du aber leider müssen, denn das ganze Mahayana gründet sich auf dieser Gewissheit.


    Harmlose Zwischenfrage - worauf gründet denn die Gewissheit des Mahayana, dass man ein Ungeborenes sein könne?


  • .


    Reden wir hier völlig aneinander vorbei? :lol:


    "anatta" versus "patticasamuppada" ?
    http://www.palikanon.com/wtb/paticcasamuppada.html


    Wenn die "Buddhanatur" immer ungebunden wäre, wären wir jederzeit erleuchtet und jederzeit von allen Verblendungen befreit. Dann gäbe es auch keine Buddha-Lehre.


    ()

    坐忘

  • tso wang: möglicherweise verstehen wir unter "gebunden" was anners.
    mukti: die frage ist falsch gestellt.
    ansonsten bitte die entsprechende lektüre bemühen.

  • Jikjisa:


    mukti: die frage ist falsch gestellt.
    ansonsten bitte die entsprechende lektüre bemühen.


    Wahrscheinlich weil man kein Ungeborenes werden kann. Es ist bereits da und muss nur ent-deckt werden, soviel ich aus den Zitaten und Darstellungen bis jetzt entnehmen kann. Soweit kann ich auch folgen, der es entdeckt hat ist danach immer noch da, solange eben sein Leben besteht. Was danach ist entzieht sich aber jeglicher Erekenntnis, nach dem Tod ist er oder er ist nicht - das ist beides falsch, sagt auch der Buddha.


    Soweit sich die Buddhanatur auf das Nibbana zu Lebzeiten bezieht, ist sie also für mich einigermaßen verständlich. Als die Gleichsetzung mit dem Ungewordenen müsste aber ebenso gelten: es gibt sie ist falsch, und es gibt sie nicht ist falsch. Denn dass es das Ungewordene gibt, kann ja nicht bedeuten dass es an sich als etwas erkennbar ist. Alles was durch Sinne und Geist wahrgenommen wird ist nun mal nicht ungeworden, weil Sinne und Geist geworden sind. Das Ungewordene ist demnach nur erkennbar als Befreiung vom Gewordenen. Man weiß dann, dass man nicht mehr am Gewordenen haftet, keine Identifikation mehr damit besteht, obwohl man noch da ist, solange Körper und Geist noch da sind. Leben und Tod sind völlig bedeutungslos geworden.


    Genug, man sollte sich nicht in Worten und Vorstellungen über das Unbenennbare und Unvorstellbare verfangen.


    _()_

  • mukti:

    Wahrscheinlich weil man kein Ungeborenes werden kann. Es ist bereits da und muss nur ent-deckt werden, soviel ich aus den Zitaten und Darstellungen bis jetzt entnehmen kann._()_


    Wenn es bereits da wäre dann wäre es auch nichts Ungeborenes.

  • accinca:
    mukti:

    Wahrscheinlich weil man kein Ungeborenes werden kann. Es ist bereits da und muss nur ent-deckt werden, soviel ich aus den Zitaten und Darstellungen bis jetzt entnehmen kann._()_


    Wenn es bereits da wäre dann wäre es auch nichts Ungeborenes.


    Eben, daher ist die zu entdeckende "Buddhanatur" schwerlich auf das Ungeborene zu beziehen, höchstens auf das Leben im Zustand der Befreiung.

  • mukti:

    Was danach ist entzieht sich aber jeglicher Erekenntnis, nach dem Tod ist er oder er ist nicht - das ist beides falsch, sagt auch der Buddha.
    _()_


    Erhat nicht gesagt, beides ist falsch, sondern folgendes:



    MN72

  • crazy-dragon:

    Wer? -------Wen meinst Du?
    _()_c.d.


    Den, über den Zenbo im Eingangsposting spricht.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)


  • Ja das ist das Vollständige, was er darüber gesagt hat. Und danach erklärt, dass dies nur Ansichten sind. Wenn sich die Buddhanatur auf das Ungewordene bezieht, ist sie demnach nur eine Ansicht.


    Zitat

    Daher, sage ich, mit der Vernichtung, dem Lossagen, dem Aufhören, dem Aufgeben und Loslassen aller Vorstellungen, aller Gedankengebäude, allen Ich-Machens, allen Mein-Machens und der zugrundeliegenden Neigung zum Ich-Dünkel, ist der Tathāgata durch Nicht-Anhaftung befreit

  • Reicht es nicht, dass der Buddha sagte, dass es so etwas wie Nibbana (das Ungemachte, Ungewordene etc.) gibt, und dass es einem möglich ist, es zu verwirklichen?



    Liebe Grüße.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • mukti:
    accinca:


    Wenn es bereits da wäre dann wäre es auch nichts Ungeborenes.


    Eben, daher ist die zu entdeckende "Buddhanatur" schwerlich auf das Ungeborene zu beziehen, höchstens auf das Leben im Zustand der Befreiung.


    Ich glaube nicht das es darum geht eine ominöse "Buddhanatur" zu entdecken.

  • mukti:

    Ja das ist das Vollständige, was er darüber gesagt hat. Und danach erklärt, dass dies nur Ansichten sind. Wenn sich die Buddhanatur auf das Ungewordene bezieht, ist sie demnach nur eine Ansicht.


    Zitat

    Daher, sage ich, mit der Vernichtung, dem Lossagen, dem Aufhören, dem Aufgeben und Loslassen aller Vorstellungen, aller Gedankengebäude, allen Ich-Machens, allen Mein-Machens und der zugrundeliegenden Neigung zum Ich-Dünkel, ist der Tathāgata durch Nicht-Anhaftung befreit


    Genau so ist die Lehre des Buddha und so ist sie auch zu verstehen.

  • Simo:

    Reicht es nicht, dass der Buddha sagte, dass es so etwas wie Nibbana (das Ungemachte, Ungewordene etc.) gibt, und dass es einem möglich ist, es zu verwirklichen?


    Das kommt darauf an ob man diese Aussage des Buddha vordergründig wörtlich nimmt,
    oder ob man sie metaphorisch im übertragenen Sinn versteht.

  • accinca:
    Simo:

    Reicht es nicht, dass der Buddha sagte, dass es so etwas wie Nibbana (das Ungemachte, Ungewordene etc.) gibt, und dass es einem möglich ist, es zu verwirklichen?


    Das kommt darauf an ob man diese Aussage des Buddha vordergründig wörtlich nimmt,
    oder ob man sie metaphorisch im übertragenen Sinn versteht.


    Ich bin auch Simos Ansicht möchte aber gerne noch etwas ergänzend hinzusagen:


    Nirvana ist nach dem Herz-Sutra Samsara. Im Samsara (Ozean) ist die Buddhanatur nicht, nur wirkend. Im Nirvana (Himmel) ist die Buddhanatur nicht wirkend, nur. Wenn aber Samsara identisch ist mit Nirvana, wenn Form wirklich Leere ist und Leere Form ist die Buddhanatur weder dies noch das, weder dies nicht noch das nicht sondern zwischen Ruhe ohne Grund und Bewegtsein ohne Grund. Wie auf einem weiten aktiven Ozean (Samsara) in seiner unter einem weiten passiven Himmel (Nirvana) wo zugleich der weite Himmel (Nirvana) in seiner Passivität der weite Ozean in seiner Aktivität (Samsara) ist, wo es kein eingegrenztes Land gibt auf dem man Fuß fassend d.h. gründen könnte. Nur (geistige passive) Ruhe im Himmel und (körperliches aktives) Bewegtsein auf dem Ozean, (körperliche aktive) Ruhe auf dem Ozean und (geisges passives) Bewegtsein im Himmel.


    _()_