himmelwesen bei buddhadasa bhikkhu

  • Hallo Diamant,


    danke für Deine Antwort, beantwortet ist meine meine Frage noch nicht.


    Woher stammt Dein Wissen: Selber erlebt oder gelesen/gehört?


    Schöne Grüße

  • diamant:

    Ansonsten gibt es keine Zenlehrer, die ich schätze, die etwas anderes behauptet hätten. Bei den meisten steht allerdings nichts darüber, weil es sich nicht weiter lohnt, über Hirngespinste zu schreiben. Außer vielleicht belletristisch und zur Unterhaltung. Zum selben Schluss kam ich auch.


    Zazen ist ja nur eine von vielen Praktiken.


    Möglicherweise sind nicht alle gleich gut geeignet, mit Himmelswesen Kontakt aufzunehmen.



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • @ Diamant:

    Zitat

    Siehe oben. Ansonsten gibt es keine Zenlehrer, die ich schätze, die etwas anderes behauptet hätten. Bei den meisten steht allerdings nichts darüber, weil es sich nicht weiter lohnt, über Hirngespinste zu schreiben. Außer vielleicht belletristisch und zur Unterhaltung. Zum selben Schluss kam ich auch.


    Die reden aber nicht von "Projektionen" oder "Hirngespinsten". Da solltest du denn doch mal die Originalsprache oder Traditionelle bemühen.
    Und bitte jetzt nicht den Wiki Eintrag von Makyo ... :D

  • Mirco:

    Zitat

    Woher stammt Dein Wissen: Selber erlebt oder gelesen/gehört?


    Ich habe dir versucht anschaulich zu erklären, was ich selbst erlebt habe und wie ich damit umgehe.


    blue_aprico:

    Zitat

    Die reden aber nicht von "Projektionen" oder "Hirngespinsten".


    Ich habe meine eigene Sprache und bin nicht darauf angewiesen, bloß nachzuplappern.


    Elliot:

    Zitat

    Zazen ist ja nur eine von vielen Praktiken.


    Das ist wahr. Nicht meine Präferenz. Ich lebe den Alltag ohne künstliche Rituale.


    Zitat

    tritt da ein Bhikkhu in die vierte Vertiefung ein (...) An jener Stelle ist eine vollständig angenehme Welt verwirklicht worden.


    Du sagst es. Es ist ein Phänomen für Fortgeschrittene, aber keines für die weiter Fortgeschrittenen. Nur wer auf halbem Weg stehenbleibt unterhält sich noch mit den Göttern. (Und bitte - persönliche Anmerkungen unterlassen, wendet Euch an die Verleger des Palikanon.)

  • diamant:

    Da könntest du genauso gut auch alles glauben, was in der Bibel steht.


    Über diesen Punkt kann man sich nicht mit jemand
    verständigen der da keinen qualitativen Unterschied erkennt.

  • diamant:

    Es ist ein Phänomen für Fortgeschrittene, aber keines für die weiter Fortgeschrittenen. Nur wer auf halbem Weg stehenbleibt unterhält sich noch mit den Göttern.


    Nicht unbedingt.


    Arahants und Pratyekabuddhas mögen da nicht so das Sendungsbewusstsein haben, aber ein Samyaksambuddha ist sich da nicht zu schade:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Also soweit ich das jetzt verstehe geht es bei Buddhadasa Bikkhu nicht um die Frage ob Himmelswesen existieren oder nicht, sondern ob sich die buddhistische Praxis auf ihre Verehrung stützen soll:


    Zitat

    Wir sind betört durch Sinnlichkeit und glauben, dass Vergnügen etwas Wichtiges ist und wir einen guten Anteil davon zu unseren Lebenszeit haben sollten. Und dann schieben wir noch ein hehres Ideal vor. Auch die Hoffnung auf eine Wiedergeburt im Himmel ist auf Sinnlichkeit begründet.


    Zitat

    Sogar viele, die sich zum Buddhismus bekennen, halten an diesem Aberglauben fest, darunter auch Bhikkhus, die sich Schüler Buddhas nennen. Religiöse Lehren, die sich auf dem Glauben an einen Gott, Engel und heilige Objekte stützen, sind dafür besonders anfällig. Für Buddhisten jedoch gibt es keinen Grund, sich nicht völlig frei davon zu machen. Der Grund, warum wir uns vom Aberglauben befreien müssen, besteht darin, dass wir die Ergebnisse unserer Übung unweigerlich für etwas „Magisches“ halten werden, wenn wir zu naiv oder zu dumm sind, um die zugrunde liegenden Prinzipien zu verstehen.


    Es geht nicht um den Glauben an himmlische Wesen, sondern darum sich auf sie zu verlassen:


    Zitat

    Er verlässt sich zum Beispiel in naivem Glauben auf materielle Dinge oder Geister und himmlische Wesen, als ob er von der Lehre Buddhas noch nie etwas gehört hätte.


    Zitat

    Die drei Ebenen des weltlichen Bereichs sind ganz allgemeine geistige Abstufungen der Lebewesen. Ob wir nun von Menschen, Himmelswesen, Göttern, Tieren oder Höllenbewohnern sprechen, sie alle befinden sich auf einer dieser drei Ebenen.


    Zitat

    Der Zweck der buddhistischen Übungsregeln liegt darin, die groben Befleckungen in unserem Verhalten zu beseitigen, um eine Grundlage für die Entwicklung von Sammlung und Einsicht zu schaffen. Wenn, aufgrund von Missverständnissen, Begehren die Kontrolle übernimmt, wird jede Übung zu Aberglauben. Das bezieht sich auch auf die kleinen alltäglichen Dinge, wie rituelle Gebetsgesänge und Spendenzeremonien. Reis und Teller mit Süßigkeiten vor einer Buddhastatue aufzustellen in dem Glauben, dass das eine Gabe für den Geist Buddhas sei und dass dieser in der Lage wäre mitzuessen, wird mit Sicherheit Ergebnisse zeitigen, die das Gegenteil dessen bewirken, was sich der Gläubige erhofft. Derart widersinniges und dummes Verhalten ist in buddhistischen Kreisen leider weit verbreitet. Das ist es, was man unter Aberglauben oder einem magischen Weltbild versteht. Wie wir sehen, hat diese Unreinheit ihren Ursprung in Verblendung und Nicht-Wissen.


    Zitat

    Eignet sich das dreifache Training für jeden? Wenn wir diese Frage genau untersuchen, werden wir feststellen, dass die Faktoren Tugend, Sammlung und Weisheit mit keiner der religiösen Lehren im Konflikt stehen, solange es sich um „Heilsreligionen“ handelt, die dem menschlichen Problem des Leidens ein Ende setzen wollen. Es besteht kein Konflikt, aberdennoch hat der Buddhismus Aspekte, die wir in keiner anderen Religion finden – insbesondere die Übung der Einsicht. Sie befreit den Geist und macht ihn unabhängig von allen Dingen, einschließlich Gott, Geistern und himmlischen Wesenheiten. Keine andere Religion lässt es zu, dass sich das In-
    dividuum völlig befreit und völlig eigenständig wird.


    Alle Zitate von hier: http://www.dhamma-dana.de/buec…h_fuer_die_Menschheit.pdf

  • Navee:

    Wer die Antwort auf die Eingangsfrage des Threads wirklich wissen will, sollte sich die Mühe machen "Zwei Arten der Sprache" und "Keine Religion" auf http://www.dhamma-dana.de/buecher.htm#buddhadasa zu lesen.


    Herzlichen Dank für den Hinweis! Darin wird meine Eingangsfrage tatsächlich konkret beantwortet.


    In “zwei Arten der Sprache“ macht er zweifelsfrei klar, dass sowohl Mara als auch Hungergeister rein geistige Zustände sind. Auf Seite 10 von “keine Religion“ wird erklärt, dass man an einem gleichen Tag als Tier, Dämon und Mensch geboren werden kann und in der Dhamma-Sprache deshalb Geburt eine andere Bedeutung hat als umgangssprachlich.



    Vielen lieben Dank nochmals für diesen Hinweis, der meine Verwirrung völlig auflöst.


    Mit Metta

  • mindfullness:

    In “zwei Arten der Sprache“ macht er zweifelsfrei klar, dass sowohl Mara als auch Hungergeister rein geistige Zustände sind. Auf Seite 10 von “keine Religion“ wird erklärt, dass man an einem gleichen Tag als Tier, Dämon und Mensch geboren werden kann und in der Dhamma-Sprache deshalb Geburt eine andere Bedeutung hat als umgangssprachlich.


    Zumindest ist das die persönliche Meinung von Buddhadasa Bhikkhu, der es mit den Lehrreden offenbar nicht so genau nimmt.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    mindfullness:

    In “zwei Arten der Sprache“ macht er zweifelsfrei klar, dass sowohl Mara als auch Hungergeister rein geistige Zustände sind. Auf Seite 10 von “keine Religion“ wird erklärt, dass man an einem gleichen Tag als Tier, Dämon und Mensch geboren werden kann und in der Dhamma-Sprache deshalb Geburt eine andere Bedeutung hat als umgangssprachlich.


    Zumindest ist das die persönliche Meinung von Buddhadasa Bhikkhu, der es mit den Lehrreden offenbar nicht so genau nimmt.


    So ist es. Kommt halt gut bei der thailändischen Mittelschicht und den Westlern. Immer dahin wo das Geld ist.


    Gruß
    Florian

  • Elliot:
    mindfullness:

    In “zwei Arten der Sprache“ macht er zweifelsfrei klar, dass sowohl Mara als auch Hungergeister rein geistige Zustände sind. Auf Seite 10 von “keine Religion“ wird erklärt, dass man an einem gleichen Tag als Tier, Dämon und Mensch geboren werden kann und in der Dhamma-Sprache deshalb Geburt eine andere Bedeutung hat als umgangssprachlich.


    Zumindest ist das die persönliche Meinung von Buddhadasa Bhikkhu, der es mit den Lehrreden offenbar nicht so genau nimmt.


    Viele Grüße
    Elliot


    Ich sehe das eher als eine einseitige Interpretation der Worte von Buddhadasa Bikkhu, denn an der besagten Stelle steht ja:


    Zitat

    Es lohnt sich, in diesem Zusammenhang einen weiteren Punkt zu bedenken. Wenn wir nicht in die "niederen Daseinsbereiche" im Sinne der Dhamma-Sprache fallen, so können wir sicher sein, auch nicht in die "niederen Daseinsbereiche" der Umgangssprache zu gelangen. Wenn wir also die Fehler vermeiden, die zu Bedrängnis durch Furcht führen, dann vermeiden wir, auch in diesem Leben, in die Hölle zu kommen. Gleichzeitig müssen wir uns nicht darum sorgen, nach dem Tod, in der Hölle zu landen. Ebenso, wenn wir vermeiden, dumm wie ein Tier zu sein, heißhungrig wie ein peta oder ängstlich wie ein asura; dadurch sind wir frei von nachteiligen Verhaltensweisen, die möglicherweise unsere Wiedergeburt nach dem Tode als Tier, hungriger Geist oder asura verursachen könnten.
    http://www.dhamma-dana.de/buec…wei_Arten_der_Sprache.pdf


    Und zu Mara:


    Zitat

    Sicher habt ihr oft die Geschichte gehört, als Mara aus dem Paranimmitavasavatt-Bereich herabstieg, um den künftigen Buddha herauszufordern. Dies war der echte Mara, der Verführer. Er kam aus dem Reich der Paranimmitavasavatt -Götter, dem Himmel aller Sinnesfreuden in höchster Vollendung. Ein Paradies mit allem was das Herz begehrt. Dort steht ständig jemand bereit um alle Wünsche zu erfüllen.
    http://www.dhamma-dana.de/buec…wei_Arten_der_Sprache.pdf

  • Buddhaghosa:


    So ist es. Kommt halt gut bei der thailändischen Mittelschicht und den Westlern. Immer dahin wo das Geld ist.


    Und das sehe ich als eine respektlose Unterstellung, die wohl auf Unkenntnis beruht.

  • mukti:

    Ich sehe das eher als eine einseitige Interpretation der Worte von Buddhadasa Bikkhu, denn an der besagten Stelle steht ja: ... Und zu Mara:...


    Stimmt, das klingt schon deutlich orthodoxer.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Zitat

    Zumindest ist das die persönliche Meinung von Buddhadasa Bhikkhu, der es mit den Lehrreden offenbar nicht so genau nimmt.


    Das muss man eher von Elliot behaupten. Im seiner üblichen Zitierwut übersieht er in Majjhima Nikāya 49: Die Einladung eines Brahmā - Brahmanimantaṇika Sutta, dass der genannte Brahma, der an das Gegenteil der Buddhalehre glaubt ("dies wurde weder geboren, noch altert es ...") sich nicht auf einer weiter fortgeschrittenen Erkenntnisstufe befindet, sondern - wie im brahmaloka üblich - bloß im ersten jhana, und dass es der Buddha selbst ist, der ihm in dessen "Brahmawelt" erscheint.


    Um in der Logik meiner Aussage zu bleiben: Elliot bringt als Beleg dafür, dass meditativ weit Fortgeschrittene oder Erwachte mit Devas reden würden, einen Fall von einem Anfänger - und setzt zudem den Buddha mit einem Deva gleich. Damit hat er meine Aussage sogar bestätigt, nicht widerlegt.


    Vorsicht vor analysefreier Zitiererei!

  • Auch das zweite Zitat von mukti ist als Metapher zu verstehen: Mara steigt im Geiste herab, im Geiste ist das Paradies.


    Das entscheidende Wort im ersten Zitat ist "möglicherweise": Hier spricht Buddhahdasa wie fürs Volk, genau wie Shakyamuni seine Lehre an die Auffassungsgabe seiner Zuhörer anpasste. Er spielt mit diesen Erwartungen. Seine Aussage zur Wiedergeburt im personalen Sinn ist jedoch eindeutig:


    Zitat

    Wiedergeburt oder Reinkarnation findet nicht statt.


    http://www.dhamma-dana.de/buec…atta_und_wiedergeburt.pdf

  • diamant:

    ... der genannte Brahma, der an das Gegenteil der Buddhalehre glaubt ("dies wurde weder geboren, noch altert es ...") sich nicht auf einer weiter fortgeschrittenen Erkenntnisstufe befindet, sondern - wie im brahmaloka üblich - bloß im ersten jhana, und dass es der Buddha selbst ist, der ihm in dessen "Brahmawelt" erscheint.


    Richtig, diamant, Du hast es verstanden:


    Der Brahma ist ein Himmelswesen, das unabhängig vom Buddha existiert und dem der Buddha einen Besuch im brahmaloka abstattet.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • diamant:

    Auch das zweite Zitat von mukti ist als Metapher zu verstehen: Mara steigt im Geiste herab, im Geiste ist das Paradies.


    Das steht hier aber nicht.


    diamant:

    Das entscheidende Wort im ersten Zitat ist "möglicherweise": Hier spricht Buddhahdasa wie fürs Volk, genau wie Shakyamuni seine Lehre an die Auffassungsgabe seiner Zuhörer anpasste. Er spielt mit diesen Erwartungen.


    Möglicherweise bedeutet möglicherweise, also es ist möglich dass es das alles gibt.



    diamant:


    Seine Aussage zur Wiedergeburt im personalen Sinn ist jedoch eindeutig:


    Zitat

    Wiedergeburt oder Reinkarnation findet nicht statt.
    http://www.dhamma-dana.de/buecher/buddh ... geburt.pdf


    Das ist richtig, in dieser Schrift erklärt er auch zuerst ausführlich anatta, und schlussfolgert dann:


    Zitat

    Es gibt Geburt, Geburt, Geburt - natürlich, das ist offensichtlich. Geburt findet die ganze Zeit statt, aber es ist nie die selbe Person, die ein zweites Mal geboren wird. Jede Geburt ist neu. Es gibt also Geburt, endlos, dauernd, aber wir werden sie nicht Wiedergeburt oder Reinkarnation nennen.


    Und schließt das Thema damit ab:


    Zitat

    Diskussionen darüber, ob es Wiedergeburt gibt oder nicht, sind Zeitverschwendung. Ob "es" geboren werden wird oder nicht, diese unerledigte Angelegenheit des Löschens von dukkha, bleibt nach wie vor bestehen. Deshalb ist es ist besser statt dessen über das Erlöschen von dukkha zu sprechen. Dieses Erlöschen von dukkha ist die Erkenntnis der Tatsache, daß es kein atta gibt, ist das Verständnis, daß alles anatta ist.
    Wir beenden diesen Vortrag mit der Feststellung, daß wenn Ihr anatta wirklich und wahrhaftig versteht, Ihr selbst entdecken werdet, daß es keine Wiedergeburt und keine Reinkarnation gibt. Damit ist diese Angelegenheit abgeschlossen.

  • Ich denke, wir sollten das Thema auch hier abschließen, denn meine Frage (die sich ausschließlich auf Buddhadasa bezog, auch wenn dies gerne wieder und wieder missachtet wurde) wurde ja glücklicherweise beantwortet. Aber ich bin kein Moderator und werde mich deshalb einfach zurückziehen. Diejenigen, die uralte Schriften gerne ein zu eins wörtlich verstehen wollen und nicht nur jegliche Möglichkeit von Metaphern abweisen, sondern auch gegenüber anderen Lesarten diffamierend werden, können sich ja weiter austoben.

  • Hallo mindfullness.


    Wir hatten den gleichen Gedanken. Aus dem "Jesusforum" bin ich rausgeflogen worden weil ich die Kaaba ansprach als symbolischen Sammelpunkt für die Seelen wo sie ihn umrundend Einheit erleben können mit dem Vater auch der Bibel.


    Hier fühle ich mich wohler. Der Betreiber ist sehr tollerant und der Buddhismus ebenfalls.

  • Zitat

    Der Brahma ist ein Himmelswesen, das unabhängig vom Buddha existiert und dem der Buddha einen Besuch im brahmaloka abstattet.


    Nein, es existiert abhängig von Buddhas subjektivem Empfinden, denn es entstammt lediglich seiner Erzählung, es war ja sonst kein Zeuge dabei.


    Es ist eine Metapher dafür, dass jemand im 1. jhana Täuschungen aufsitzt. Und es ist nicht der Meditierende, der sich hier mit Himmelswesen oder deva unterhält, sondern das Himmelswesen, das sich mit Buddha unterhält. Also ein völlig unzutreffendes Zitat für meine These, dass sich der fortgeschritten Meditierende nicht mit deva unterhält.

  • diamant:

    Zitat

    Täuschungen aufsitzt


    "Täuschung" meint aber keine Halluzination-höchstens im Sinne von `illusorisch`-, sondern besteht darin das kein einfaches oder tieferes Verständnis der drei Daseinsmerkmale ( rechte Erkenntnis ) in Bezug auf Form/Erscheinung vorherrscht, und das ist eben die (Selbst)täuschung die zu Anhangen und Ablehnen führt. Ein erstes Verstehen, dass Form vergänglich und unsere Wahrnehmung täuschend ist, aber dennoch Wahrheit und Erwachen existiert, führt denn auch zur Übung.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • mindfullness:

    Ich denke, wir sollten das Thema auch hier abschließen, denn meine Frage (die sich ausschließlich auf Buddhadasa bezog, auch wenn dies gerne wieder und wieder missachtet wurde) wurde ja glücklicherweise beantwortet.


    Na also, jeder wird nach seiner Art glücklich.
    Für mich war es inspirierend Buddhadasa Bikkhu zu lesen, besonders wo er darlegt dass es wichtig ist auf den Geist zu achten und nicht auf die äußere Wahrnehmung. Über diese Fragen der äußeren Welt kann man ja unendlich diskutieren, spekulieren und analysieren und dabei die wesentlichen Fragen vergessen: Was ist dukkha, wie entsteht es und wie ist es zu beseitigen? Wobei es nicht um diese oder jene Ansicht geht, sondern darum all diese Vorgänge im eigenen Geist zu erkennen wie sie tatsächlich stattfinden.

  • diamant:
    Mirco:

    Woher stammt Dein Wissen: Selber erlebt oder gelesen/gehört?

    Ich habe dir versucht anschaulich zu erklären, was ich selbst erlebt habe und wie ich damit umgehe.


    Vielen Dank. Deine Erlebnisse sind zwar etwas verallgemeinert und nicht aus der Ich-Perspektive geschildert, aber jetzt kann ich etwas mehr damit anfangen. Wegen meiner großen Unkenntnis vom Bedingten Entstehen fällt es mir aber schwer, durch Erlebnisberichte von Dir als anonymem Unbekannten die Existenz von Devas kategorisch aus meinem Glauben auszuschließen. Vielleicht gibt es ja mehr, als Du bisher erlebt hast und das, was Du erlebt hast ordnest Du nur aus Unwissenheit den Geschichten von Devas zu, von denen Du zuvor nur gehört hast. Wie kannst Du Dir so sicher sein, das Du richtig liegst? Haben andere fortgeschrittene Meditierende (ab dem 4. Jhana) das auch so erlebt?


    Das ist von mir natürlich nur aller gröbste Mutmaßung und ich kann völlig daneben liegen.


    Schöne Grüße

  • Mirco:

    Zitat

    Erlebnisberichte von Dir als anonymem Unbekannten


    Schau dir lieber die Erlebnisberichte von "Buddha" an, der dir natürlich ebenso unbekannt ist und der dir nicht mal direkt antworten kann.


    Zitat

    was Du erlebt hast ordnest Du nur aus Unwissenheit den Geschichten von Devas zu, von denen Du zuvor nur gehört hast


    Nee, ich hab erst danach von ihnen gehört. Das ist auch besser so, sonst erzeugt man Erwartungshaltungen wie du.


    Zitat

    Wie kannst Du Dir so sicher sein, das Du richtig liegst?


    Wie konnte sich denn ein Shakyamuni so sicher sein, dass er richtig liegt? Die Antwort ist einfach und führt zum Kern des Dhamma zurück: Illusion und Einbildung.

  • diamant:
    Zitat

    Der Brahma ist ein Himmelswesen, das unabhängig vom Buddha existiert und dem der Buddha einen Besuch im brahmaloka abstattet.

    Nein, es existiert abhängig von Buddhas subjektivem Empfinden, denn es entstammt lediglich seiner Erzählung, es war ja sonst kein Zeuge dabei.


    Achso. Dann war Baka Brahma in einem früheren Leben auch gar nicht der Asket Kesava?


    diamant:

    Und es ist nicht der Meditierende, der sich hier mit Himmelswesen oder deva unterhält, sondern das Himmelswesen, das sich mit Buddha unterhält.


    Ich weiß nicht, warum immer irgendetwas anderes behauptet wird, als da ausdrücklich steht:


    Zitat

    "Mit meinem Herzen erkannte ich den Gedanken im Herzen von Baka, dem Brahmā, daher verschwand ich so schnell, wie ein starker Mann seinen gebeugten Arm strecken oder seinen gestreckten Arm beugen könnte, vom Fuße des königlichen Sāla-Baums im Subhaga-Hain bei Ukkaṭṭhā und erschien in jener Brahmawelt. Baka, der Brahmā sah mich in der Ferne kommen und sagte: 'Komm, guter Herr, willkommen, guter Herr. Es ist lange her, guter Herr, seit du eine Gelegenheit gefunden hast, hierher zu kommen..."


    "Nach diesen Worten sagte ich zu Baka, dem Brahmā: 'Der werte Baka, der Brahmā ist in Unwissenheit abgeglitten, indem er vom Vergänglichen sagt, es sei unvergänglich, vom Nicht-Dauerhaften, es sei dauerhaft, vom Nicht-Ewigen, es sei ewig, vom Unvollkommenen, es sei vollkommen, von dem, was dem Vergehen unterworfen ist, es sei nicht dem Vergehen unterworfen, von dem, was geboren wurde, altert, stirbt, dahingeht und erscheint, daß es weder geboren wurde, noch altert, noch stirbt, noch dahingeht, noch erscheint; und obwohl es jenseits davon ein Entkommen gibt, sagt er, daß es jenseits davon kein Entkommen gibt.'"


    (Majjhima Nikāya 49: Die Einladung eines Brahmā - Brahmanimantaṇika Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot