Lehrer notwendig?

  • Losang Lamo:

    Das ist eben dieses Vorurteil, das durch die oberflächliche Beurteilung von außen entsteht.
    Ein Besucher sieht, wie vor der Meditation der Zufluchtsspruch auf tibetisch gesungen wird und denkt, das sei eine unverständliche sinnlose Litanei. Wie tief das aber den Rezitierenden wirklich in die Knochen geht: "Sangye tschödam sog ki tsog nam la...." = "Ich nehme Zuflucht zum Buddha, Dharma und Sangha..." - das kann keiner von außen beurteilen.
    Deshalb nenne ich die (kontinuierlich wiederkehrende) Behauptung, tibetische Praktiken seien Aberglaube, Folklore etc, eine substanz- und haltlose Unterstellung.
    Tja, und das ist es, was echt an diesem Forum hier nervt. Lieb gesagt. :) Ist nunmal so. Ich hab da nicht den Anspruch irgendjemanden zu überzeugen. Eure Vorurteile sind Eure Sache.


    In dem Moment, in dem jemand sich auf eine Sache einlässt, sie also von "Innen" erfahren will, erlebt er auch Sachen, die von "Außen" nicht erlebt werden können. Das hat was mit Glaube und Bestätigung zu tun und ist natürlich und sogar aus der Sicht des Buddhismus substanzlos. Und auch haltlos.Jede rituelle Praxis gibt nur dem Gläubigen einen geglaubten Halt - das sind alles Vorstellungen, Gedankengestrüpp und Illusionen.
    DAS ist aber auch garnicht der Kern oder Nicht-Kern dieser Praxis. Es geht nämlich auch hier lediglich darum eine Tradition zu erhalten. Und jeder, der sich darauf einlässt, erhält auch diese Tradition. Das kann man machen, aber man wird damit nicht zum Tibeter und Tibet kommt auch nicht zurück. Es verändert auch den tibetischen Buddhismus und am Ende ist da entweder nur rückwärtsgewandte, romantische Folklore oder was Sektenartiges.

  • na, was den "magischen Krempel" betrifft, hat das Christentum ja auch einiges auf der Latte...
    ist doch vollgepackt damit.
    und mit all den von dir auf den tib. Buddhismus zugeschriebenen Konsequenzen von Abhängigkeiten, Machtmißbrauch,"asymetrischen Hierarchien" etc.

    2 Mal editiert, zuletzt von Samten ()

    • Offizieller Beitrag
    Losang Lamo:

    Deshalb nenne ich die (kontinuierlich wiederkehrende) Behauptung, tibetische Praktiken seien Aberglaube, Folklore etc, eine substanz- und haltlose Unterstellung..


    wiki:

    Folk-Lore (engl. folk „Volk“ und lore „Überlieferung“ oder „Wissen“) ist der sichtbare Ausdruck sämtlicher Traditionen einer ethnischen Gemeinschaft (z. B. Materialkultur, Kulte, Riten, Bräuche, Sitten, Musik, Kunst). Sie beruht meistenteils auf mündlicher Überlieferung.

    Folklore


    So gesehen sind viele Elemente des Buddhismus (Kulte, Riten, Traditionen) "Folklore". Für mich scheint der Begriff "Folklore" aber in dem Sinne abwertend zu sein, wie die Idee von "leeren Ritualen". Also Rezitationen, die man nur noch - als Sinnose Litanei - nachspricht, weil man das immer so getan hat, und nicht weil sie "lebendig" sind. Oder Tänze, die man nur noch für Touristen aufführt.

  • Aiko:

    Das hat was mit Glaube und Bestätigung zu tun


    Nein, das hat etwas mit Hingabe und Vertrauen zu tun.

  • Am Anfang ging es ja noch um:" Ist es für den tibetischen Buddhismus besser einen Lehrer zu haben?".
    Es geht immer mehr in die Richtung Ist der tibetische Buddhismus als solcher hohl und sinnlos, da nur doofe bedeutungslose Rituale gemacht werden.
    Im Tibetischen Unterforum lese ich am liebsten Beiträge die etwas über den tibetischen Buddhismus wissen wollen.
    Wenn ich in anderen Unterforen schreibe versuche ich mich mit Beiträgen die nur beinhalten:" Eure Richtung ist doof, sinnlos und unbuddhistisch", zurückzuhalten, da ich das als unhöflich empfinde, ich versuche da mein Sendungsbewustsein im Zaum zu halten. Leider verhalten sich viele andere Schreiber nicht so. Deswegen bin ich auch froh, dass es die geschlossene Abteilung gibt. Da braucht sich dann keiner für den Wahnsinn entschuldigen oder rechtfertigen.

  • nyalaana:

    Am Anfang ging es ja noch um:" Ist es für den tibetischen BUddhismus besser einen Lehrer zu haben?".


    richtig. Und ich bemühe mich heraus zu schälen, was denn die wirklichen Gründe im tibetischen Buddhismus sind. Das wird mir nicht leicht gemacht, weil sich hier die Betroffenen selbst keine kritische Einschätzung gestatten, sondern hier verklären und verkleistern.

    Zitat


    Es geht immer mehr in die Richtung Ist der tibetische Buddhismus als solcher hohl und sinnlos, da nur doofe bedeutungslose Rituale gemacht werden.
    Im Tibetischen Unterforum lese ich am liebsten Beiträge die etwas über den tibetischen Buddhismus wissen wollen.


    Nö. So platt ist das ja nicht. Es ist viel subtiler, nämlich

    Zitat

    Voraussetzung für die Übung des Tantra ist Erfahrung in den grundlegenden buddhistischen Inhalten wie Tod und Vergänglichkeit, Karma und Wiedergeburt, die Vier Wahrheiten, Mitgefühl und Weisheit. Die Anleitung durch einen qualifizierten Meister ist unerlässlich. Im Tantra, zu dem man nur durch eine Initiation durch einen Meister überhaupt Zugang erhält, wird das gute Verhältnis zum Lehrer besonders hervorgehoben. Bei den schwierigen Meditationen, besonders auch mit den tieferen Schichten des Geistes, braucht man fachkundige Führer, um nicht vom Weg abzukommen.


    http://www.tibet.de/buddhismus/tibetischer-buddhismus.html


    Das wird hier schlicht behauptet und damit auch eine geheime Ecke erschaffen, in die die Ausgewählten und Auserwählten hinein schnuppern dürfen. Das kostet dann auch jede Menge Gebühren. Aber das ist das geringste Problem. Weitaus kritischer muss man die Abhängigkeiten sehen, die hier über angebliches Wissen und gemeinsame Einsicht erschaffen werden.


    Zitat


    Desweegn bin ich auch froh, dass es die geschlossene Abteilung gibt. Da braucht sich dann keiner für den Wahnsinn entschuldigen oder rechtfertigen.


    Niemand braucht sich für seine Irrtümer, Irrwege und seinen Wahn entschuldigen. Aber er sollte sich schon rechtfertigen - vor sich selbst - ob es Sinn macht und zur "Wahnerlöschung" beiträgt, wenn einer den einen Wahn mit einem anderen - angeblich besseren - austauscht. Wengisten DAS sollte man sehen.

  • Die Frage ist an dieser Stelle nur nicht, ob es sinnvoll ist oder nicht sich solche Gedanken zu machen, sondern ob es der richtige Ort ist für einen Aussenstehenden eine derart grundsätzliche Kritik an einer ganzen buddhistischen Schulrichtung zu äußern, und das nicht mal vorsichtig als Meinung, sondern als scheinbarer Besserwisser. Dazu kommt, dass Du thematisch eine Kritik äußerst, nach der niemand gefragt hat. Du hast das Threadthema nur als Aufhänger benutzt. Das ist alles in allem einfach keine echte Diskussionskultur sondern das gehört - hier an dieser Stelle - schon fast in die Kategorie "Trolling".

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

    • Offizieller Beitrag
    VOOM108:

    Die Frage ist an dieser Stelle nur nicht, ob es sinnvoll ist oder nicht sich solche Gedanken zu machen, sondern ob es der richtige Ort ist für einen Aussenstehenden eine derart grundsätzliche Kritik an einer ganzen buddhistischen Schulrichtung zu äußern, und das nicht mal vorsichtig als Meinung, sondern als scheinbarer Besserwisser. Dazu kommt, dass Du thematisch eine Kritik äußerst, nach der niemand gefragt hat. Du hast das Threadthema nur als Aufhänger benutzt. Das ist alles in allem einfach keine echte Diskussionskultur sondern das gehört - hier an dieser Stelle - schon fast in die Kategorie "Trolling".


    Ja, wobei "Trolling" so klingt, als sei der Poster das Problem. Dabei ist das eigentliche Punkt, dass ein Diskurs gesprengt wird.


    So wie es einerseits ok ist, dass man sagt, dass man die katholischen Kirche mitterlterlich und menschenfeindlich und unzeitgemäß findet.Wenn man das aber in einem katholische Gebetskreises tut ( ohne ein einzelnes Wort zu ändern), dann ist das ein Akt des Störens.

    Einfach nur weil es der falsche Ort ist. (So wie der gleiche Salat auf dem Teller lecker und auf dem Sofa nerven kann.)


    Was ja dann leider auch interessante und in einem anderen Kontext sinnvolle Gedankengänge disqualisfizieren kann.


    Also einfach einen anderen Thread zu dem Thema aufmachen!!

  • void:

    Also einfach einen anderen Thread zu dem Thema aufmachen!!


    Und in einem anderen Sub-Forum das zu dem neuen Thema passt. Auf "Trolling" komme ich, weil genau das Bedürfnis, in einem Bibelkreis gegen das Christentum zu wettern, als reine Provokation empfunden werden kann. Da ist die Person, die auf einem Skeptiker-Kongress als sehr angesehener Redner empfunden werden würde, trotzdem im Bibelkreis ein reiner Störenfried (=Troll).

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)


  • Ja, Begriffe verändern im Laufe der Zeit und besonders auch in der Netzkultur ihren spezifischen Geschmack. Da muss der Duden nicht immer auf den neusten Stand sein, sondern ist eher interessant zum Nachschlagen, wie das Wort denn wohl ursprünglich einmal gemeint gewesen sein mag. Solche Archäologie ist manchmal hilfreich.
    Hier im BL aber bedeutet "Folklore", soweit ich es mitbekommen habe, sowas wie volkstümlicher Aberglaube fernab des "wahren Buddhismus", über den die schlauen Deutschen ja die dummen einheimischen Asiatien noch belehren könnten.
    Kann sein, dass sie das können, muss aber nicht einfach so sein.
    Der erste Blick trügt ja oft, und von so manchem ungewaschenen Tibeter, der hingebungsvoll morgens seine Opferschälchen füllt, könnte so mancher arrogante westliche Buchwissen-Buddhist oder auch Möchtegern-online-Besserwisser so einiges lernen. So einiges. :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


    • Offizieller Beitrag
    VOOM108:
    void:

    Also einfach einen anderen Thread zu dem Thema aufmachen!!


    Und in einem anderen Sub-Forum das zu dem neuen Thema passt. Auf "Trolling" komme ich, weil genau das Bedürfnis, in einem Bibelkreis gegen das Christentum zu wettern, als reine Provokation empfunden werden kann. Da ist die Person, die auf einem Skeptiker-Kongress als sehr angesehener Redner empfunden werden würde, trotzdem im Bibelkreis ein reiner Störenfried (=Troll).


    Aber ist nicht die Fragestellung "Unheilsame Aspekte des tibetische Buddhismus " eine Frage zum Thema "Tibetischer Buddhismus" ? Einerseits gehört es thematisch zu dem Kreis, andererseits ist es aber auch keine Binnendiskussion.


    Oder an welcher Stelle gehört das?


    Könnte man diese Unklarheit lösen, in dem es ein Subforum (Der Keller , gibt in dem die kritische Aussenansicht oder auch kritische Selbsreflexion behandelt wird?


    Ich fände es lustig, wenn jede Schule eine Keller-Subforum hätte, wo dann die jeweiligen Leichen rumliegen und die Trolle an alten Knochen rumnagen und ab und zu mit Schädeln werfen.


    Das hätte sowas ..


    ... folkloristisches.

  • void:

    Aber ist nicht die Fragestellung "Unheilsame Aspekte des tibetische Buddhismus " eine Frage zum Thema "Tibetischer Buddhismus" ? Einerseits gehört es thematisch zu dem Kreis, andererseits ist es aber auch keine Binnendiskussion.


    Aus meiner Sicht ist der entscheidende Unterschied, wie so eine Diskussion geführt wird: mit gegenseitigem Respekt und Offenheit für die Position des anderen (ohne sie übernehmen zu müssen) - oder eben in Form eines Besserwissers, der mit seiner Haltung den gesamten tibetischen Buddhismus ablehnt und in keinster Weise für anderslautende Argumente offen ist. Die Frage ist für mich also weniger: "passt das zum Thema" sondern vielmehr: "handelt es sich um eine konstruktive Diskussionskultur"...

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • Hier im öffenlichen Tibeterforum darf man ruhig auch einen Thread eröffnen der sich kritisch mit dem tib Buddhismus beschäftigt. Meinetwegen kann man hier auch in einem eignen Thread die Abschaffung verlangen. Aber einen Thread zu kapern bei dem jemand nach einem Detail fragt und dann darauf zu kommen, dass eh alles Folklore ist und alle Tibeter einem Wahn erliegen, das halte ich halt für unhöflich und unnötig, und mit soetwas erreicht man nicht das sich ein Tibeter kritisch mit seinem Buddhismus auseinandersetzt, sondern man schafft nur Gräben. Für mich geht es dann mehr um die Frage, ist derjenige einfach nur ungeschickt, oder kommt es ihm garnicht darauf an, dass eine kritische Auseinandersetzung geführt wird und er andere Motive hat.

    • Offizieller Beitrag
    nyalaana:

    Für mich geht es dann mehr um die Frage, ist derjenige einfach nur ungeschickt, oder kommt es ihm garnicht darauf an, dass eine kritische Auseinandersetzung geführt wird und er andere Motive hat.


    Ich glaube man hat sehr oft das Gefühl, man dürfe etwas sagen, weil es erstens wahr ist und zweitens eine legitime Meinung.


    Ist eine Frau potthässlich - so die Denkweise - kann ich ihr ruhig sagen, dass sie potthässlich ist - und das ist überhaupt kein Grund einem gegen das Schienbein zu treten.

  • Die Frage war: Ist ein Lehrer notwendig, um tibetischen Buddhismus zu praktizieren?


    Dazu gehört zu einer Antwort und Diskussion, was denn unter tibetischem Buddhismus verstanden wird -
    Wenn es sich um die Einweihungen, Gelübde, Initiationen handelt, dann braucht es immer einen anderen, der das macht - man kann sich nicht selbst initiieren, einweihen etc.
    Wenn das der Kern des tibetischen Buddhismus ist - dann geht das nicht ohne eine andere Person, die in der Tradition zu bestimmten Handlungen beauftragt ist.
    Das ist aber das kein Buddhismus-Lehrer, sondern jemand, der einem den Sinn der Handlungen erläutert und so auch Glaube daran vermittelt.


    Wenn man auf diese Einweihungen, Erlaubnisse und Praktiken aber verzichten will, dann braucht es keinen "Lehrer".
    Wenn aber eine notwendige Bedingung beim tib. Buddhismus die Guru-Meditation ist, dann braucht es wieder einen Guru. Will man also keinen Lehrer, dann kann man auch nicht tibetischen Buddhismus praktizieren.
    Und genau das, hat mit der Lehre Buddhas nichts mehr zu tun. Ob einer die Irrtümer alleine macht oder als Gemeinschaft, Gesellschaft ist prinzipiell bezogen auf den Irrtum gleich. Weder kann einer durch einen anderen zur Einsicht kommen, noch in die Irre gehen. Er muss sich immer selbst um Wahrheit, Weisheit, Mitgefühl bemühen. Das kann keiner ihm abnehmen.


    Ich habe für mich diese Sache jetzt geklärt und bin froh an eurer Diskussion teilgenommen zu haben.

  • Aiko:

    Will man also keinen Lehrer, dann kann man auch nicht tibetischen Buddhismus praktizieren.


    Ich möchte nur auf den einen Aspekt eingehen:


    Es gibt im tibetischen Buddhismus den Sutra - Weg und den Tantra - Weg.
    Beide Wege führen zur "Buddhaschaft", zur Erkenntnis der "Natur des Geistes".
    Wer meint, sie/er könne den tieferen Sinn der Sutras auch ohne
    Lehrer verstehen, die/der kann Vajrayana auch ohne Lehrer praktizieren.
    Ein Lehrer für den Sutra Weg ist daher nicht zwingend notwendig, jedoch hilfreich.
    Der von mir eingestellte Link zum Lehrer - Schüler Verhältnis bezog sich auf den tantrischen Weg.

  • Aiko:

    Die Frage war: Ist ein Lehrer notwendig, um tibetischen Buddhismus zu praktizieren?


    Dazu gehört zu einer Antwort und Diskussion, was denn unter tibetischem Buddhismus verstanden wird -


    Nein, gehört es nicht. Wozu ein Themenforum, wenn man Grundwissen zu dem Thema in jedem einzelnen Thread neu aufrollen muss, wo eine spezifische Frage gestellt wird. Ausserdem kann man etwas definieren, ohne abwertend zu werden. Wenn es Dir um das gegangen wäre, wie Du es gerade darstellst, hättest Du auch einfach mitlesen können, denn die Antworten waren durchaus differenziert, haben also erklärt, wofür man im TB einen Lehrer braucht und wofür nicht. Sogar Selbstkritik am Lamasystem hat es gegeben, z.B. von mir. Du hast aber eigentlich nichts konstruktives zu diesem Thread beigetragen. Es sieht komplett anders aus, wenn jemand sagt: "Es gibt bei uns dieses und dieses Problem, aber im Kern geht es darum und da macht dies und das Sinn" als wenn jemand von Aussen dazu kommt und sagt: "was ihr da macht ist doch alles... und jeder der darauf hereinfällt, ist...".

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • Zitat

    Er muss sich immer selbst um Wahrheit, Weisheit, Mitgefühl bemühen. Das kann keiner ihm abnehmen.


    Nichts anderes wird im Vajrayana vermittelt.


    Der Lehrer im engsten Sinne, nämlich der Guru, ist nur derjenige, der Dich begleitet und auf ein paar Dinge aufmerksam macht, die Dir nicht auffallen, weil er das schon durchgemacht hat.
    Und es geht immer um den inneren Guru. Der äußere ist nur die Manifestation des inneren Gurus. In jeder Meditation – soweit mir bekannt – wird die Gottheit, die Person auf die meditiert wird in der Verschmelzungsphase integriert, auch Buddha. Das wird also auch visualisiert. Es geht immer nur um eine Spiegelung.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Ihr seid oft so übersensibel. Wer glaubt man das man ist ?
    Also die Lama machen da nicht so nen Wind. Ich hab noch nie nen Lama was verteidigen gehört oder gesehen. Die lächeln da, bei so ner oder so ner Kritik, verhalten sich dennoch nie von oben herab. Ducken sich auch nicht, drehen auch nicht ab. Sie diskriminieren halt nichts- deswegen.
    Das ist zum Beispiel ein Umstand der mich immer überzeugt von ihrer "Qualität". Abgesehen von der Erfahrung innerer Verbindung, und `dem Korrektiv`.
    Es gibt halt Richtung "Zen" was meint es ginge allein "aus innerer, aus eigener Kraft" oder müsste...sonst erführe man einen Verlust von Autonomie. Das ist falsch. Schon der Glaube an Autonomie ist falsch. Auch von der Lehre her. "Mystik" dagegen ist ganz normal. Schon dass ein Baum blüht und die Sonne aufgeht ist "mystisch", eben soviel und so wenig wie die Erfahrung von karmischer Verbundenheit. Man macht sich nicht zum Ei einem Erfahrenen " im Dharma " zu "folgen", man macht sich zum Ei zu glauben man hätte es nicht nötig. Dasselbe gilt für "die Tradition", einem authentischen Rahmen. Das weiß man aber erst wenn man drinnen ist oder mal war. Es eben von innen sieht. Ansonsten redet man nur von Verpackungen. Also von den eigenen Neigungen, die zu Meinungen gebacken werden. Der Rede wert sind die nicht. Schon gar nicht Streit. :)

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Er muss sich immer selbst um Wahrheit, Weisheit, Mitgefühl bemühen. Das kann keiner ihm abnehmen.


    Nichts anderes wird im Vajrayana vermittelt.


    Der Lehrer im engsten Sinne, nämlich der Guru, ist nur derjenige, der Dich begleitet und auf ein paar Dinge aufmerksam macht, die Dir nicht auffallen, weil er das schon durchgemacht hat.


    Wie macht er das? Wie genau kennt er dich? Weiß er um deine Lebensumstände? Kennt er deine Persönlichkeit? Was fällt ihm an dir auf?

    Zitat


    Und es geht immer um den inneren Guru. Der äußere ist nur die Manifestation des inneren Gurus. In jeder Meditation – soweit mir bekannt – wird die Gottheit, die Person auf die meditiert wird in der Verschmelzungsphase integriert, auch Buddha. Das wird also auch visualisiert. Es geht immer nur um eine Spiegelung.


    Ja. Das sind Worte.

  • VOOM108:
    Aiko:

    Die Frage war: Ist ein Lehrer notwendig, um tibetischen Buddhismus zu praktizieren?


    Dazu gehört zu einer Antwort und Diskussion, was denn unter tibetischem Buddhismus verstanden wird -


    Nein, gehört es nicht. Wozu ein Themenforum, wenn man Grundwissen zu dem Thema in jedem einzelnen Thread neu aufrollen muss, wo eine spezifische Frage gestellt wird.


    Der "Fragende" machte auf mich nicht den Eindruck, als habe er Grundwissen. Ansonsten wäre es eine rhetorische Frage, die er stellte. Das unterstelle ich aber nicht.

    Zitat


    Ausserdem kann man etwas definieren, ohne abwertend zu werden. Wenn es Dir um das gegangen wäre, wie Du es gerade darstellst, hättest Du auch einfach mitlesen können, denn die Antworten waren durchaus differenziert, haben also erklärt, wofür man im TB einen Lehrer braucht und wofür nicht.


    Jede Definition führt zu einer Unterscheidung, die immer eine Wertung beinhaltet. Du wertest hier laufend mich. Aber das stört mich nicht, schließlich ill ich etwas für mich klären. Wenn ich allerdings mit dir zusammen das klären müsste, dann würden mich deine Abwertungen stören, sofern ich nicht genügend Selbstbewusstsein hätte. Du bist weder offen noch aufrichtig. Wehrst ständig ab, was du doch letztlich nicht verteidigen kannst. Da hat Blueapricot völlig Recht, ein tibetischer Lehrer nimmt das ganz locker und hat zudem noch Humor.

    Zitat


    Sogar Selbstkritik am Lamasystem hat es gegeben, z.B. von mir. Du hast aber eigentlich nichts konstruktives zu diesem Thread beigetragen. Es sieht komplett anders aus, wenn jemand sagt: "Es gibt bei uns dieses und dieses Problem, aber im Kern geht es darum und da macht dies und das Sinn" als wenn jemand von Aussen dazu kommt und sagt: "was ihr da macht ist doch alles... und jeder der darauf hereinfällt, ist...".


    Selbstkritik am Lamasystem - das kann ja nur sein, wenn du dich selbst als Lama bezeichnest. Na dann - mach' mal so weiter.


  • Die Beziehung zu einem Lehrer entwickelt sich. Die kann sehr eng werden, und da kennt man sich schon recht gut. Vor allem, wenn die Leute zusammen in einem Kloster oder einer ähnlichen Gemeinschaft leben.
    Was ihm an mir auffällt? Nun, wenn ich zu ihm gehe und habe dies oder jenes Problem, dann erhalte ich einen Hinweis, wo ich vielleicht noch einmal genauer forschen könnte. Wie ein guter Freund, der mich auf was hinweist. Manchmal kann schon die Fragestellung die Antwort enthalten. Ist Dir das denn noch nie passiert?


    Wie alle diese Dinge sind es erst mal Worte. Für das Verstehen gibt es keine Garantie.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:


    Die Beziehung zu einem Lehrer entwickelt sich. Die kann sehr eng werden, und da kennt man sich schon recht gut. Vor allem, wenn die Leute zusammen in einem Kloster oder einer ähnlichen Gemeinschaft leben.


    Wie oft trifft du deinen Lehrer und redest persönlich mit ihm? Wieviele andere Schüler hat er? Arbeitest du mit in der Gemeinschaft?

    Zitat


    Was ihm an mir auffällt? Nun, wenn ich zu ihm gehe und habe dies oder jenes Problem, dann erhalte ich einen Hinweis, wo ich vielleicht noch einmal genauer forschen könnte. Wie ein guter Freund, der mich auf was hinweist. Manchmal kann schon die Fragestellung die Antwort enthalten. Ist Dir das denn noch nie passiert?


    Du erzählst ihm deine Probleme. Ich erzähle meinem Lehrer nicht meine Probleme. Wir haben eine Koan-Schulung, da geht es nicht um ein persönliches Problem. Für meine Probleme habe ich andere Leute.

    Zitat


    Wie alle diese Dinge sind es erst mal Worte. Für das Verstehen gibt es keine Garantie.


    Für das Verstehen brauchst du Erfahrung. Du kannst nur das verstehen, dass du erfahren hast. Da es keine zwei Gleichen Erfahrungen gibt, gibt es immer einen Unterschied in der Verständigung.

  • Doris:

    Zitat

    Nun, wenn ich zu ihm gehe und habe dies oder jenes Problem, dann erhalte ich einen Hinweis, wo ich vielleicht noch einmal genauer forschen könnte.


    Bei mir geht s iwie nie um "forschen", eher um besinnen auf dies und das. Schwerpunktmäßig. Sie geben einem nur ganz praktische Dinge an die Hand je nachdem an welchem Punkt in der Umlaufbahn man sich gerade befindet. Interessant ist halt, dass das voll intuitiv abgeht, beidseitig. Ich muss aber auch sagen, dass ich keinem vertrauen würde, der mir zu Verstehen gäbe mit mir stimmt was nicht. Das ist dann nicht Dharma.


    Aiko:

    Zitat

    Wir haben eine Koan-Schulung, da geht es nicht um ein persönliches Problem.

    Es dreht sich auch hier um "das Problem". Alle Probleme sind persönlich. Eigentlich macht einem das die "Lösung" klar, das Korrektiv, von dem man schließlich wieder abweicht: daran wird es mir klar. Aber was mir auffällt, ist, dass Vajra Laien tatsächlich mit ihren "weltlichen Nöten" an Lehrer herantreten. Das wär mir peinlich. Dafür sind die nicht da.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Ich muss meinen Lehrer nicht oft treffen oder mit ihm in einer Gemeinschaft leben, auch wenn andere das tun.
    Machst Du das absichtlich? Du weißt genau, was ich mit "Problemen" meine. Vielleicht kommst Du mit "Fragen" besser zurecht? Aber selbst wenn es "Probleme" wären, wie Du sie verstehst, könnte ein Hinweis aus der "buddhistischen Ecke" sehr hilfreich sein. Auch das habe ich schon erlebt. Da war der Hinweis meines Lehrers sogar äußerst hilfreich.


    Zitat
    Zitat

    Wie alle diese Dinge sind es erst mal Worte. Für das Verstehen gibt es keine Garantie.

    Für das Verstehen brauchst du Erfahrung. Du kannst nur das verstehen, dass du erfahren hast. Da es keine zwei Gleichen Erfahrungen gibt, gibt es immer einen Unterschied in der Verständigung.


    Das musst Du mir nicht erzählen, aber Danke für das Erinnern.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.