Lehrer notwendig?

  • Namaste


    so wie ein jeder seine eigenen Ansichten im Forum und überall vertritt, müsste doch jeder erleuchtet sein.
    Oder nicht ?
    Also ich glaube das alle Buddhas sind. Jeder hat seine Gründe. Oder nicht ?



    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • Ich rate mal: diejenigen die sich "oben drüber" wähnen, nicht ohne das stolz zu verkünden, sind "am weitesten". Ich würde ich das Wort Buddha nicht mal in den Mund nehmen, solange es verächtlich klingen könnte. Ich sag ja die Lama, die Tulku, die Rinpoche tun mir leid; ich bewundere ihre Zähigkeit. Es gibt zum Glück noch einwandfreie Ausnahmen, die fallen um so mehr auf, wenn sie sich mal einschalten, ansonsten würde ich das Weite suchen, wenn ich nur mit Laien zu tun hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Doris Rasevic-Benz:


    Und was ist mit Buddha Gautama?


    Er gab sein Wissen weiter.
    Hat er sich selbst jemals als erleuchtet oder erwacht bezeichnet ?
    Wenn ja, dann würde es dafür von ihm genaue Definitionen geben.
    Die gibt es scheinbar nicht da jeder wild spekuliert.
    Sobald man spekulieren muss was ein Wort bedeuten könnte sind es Gedanken die nichts taugen, aus denen keine Handlung hervorgeht und somit unsinnige Verschwendung.

  • Keks:

    Zitat

    Er gab sein Wissen weiter.
    Hat er sich selbst jemals als erleuchtet oder erwacht bezeichnet ?


    Ja. Öfters sogar: Als vollkommen erwacht.
    Ein Beispiel:



    Zitat

    Wenn ja, dann würde es dafür von ihm genaue Definitionen geben.


    Wieso "Definition" ? Buddha spricht dazu, wie auch oft die Nachfolger, in Metaphern und Analogien.

    Zitat

    Die gibt es scheinbar nicht da jeder wild spekuliert.


    Da mag man schon mal ins Spekulieren kommen, solange man nicht `versteht`.

    Zitat

    Sobald man spekulieren muss was ein Wort bedeuten könnte sind es Gedanken die nichts taugen, aus denen keine Handlung hervorgeht und somit unsinnige Verschwendung.


    Man könnte natürlich eine dir eingängige Definition versuchen, allerdings ist das bei grobem Zweifel sinnlos. Wer nicht zweifelt braucht auch keine Definition. Definition ist was für Rückversicherer.Für jene ist jede Definition ungenügend, einfach weil es keine spürbare Sicherheit geben kann für Zweifler.



    MV.I.01 - Bodhikathā - Die Erwachung
    Ehre dem Erhabenen, Heiligen, vollkommen Erwachten

  • Doris Rasevic-Benz:


    Mir ist früher bisweilen der 16. Karmapa oder eine Gottheit im Traum erschienen. Das markierte immer wichtig Punkte in meinem Leben. Ich glaube nicht daran, dass der Karmapa oder die Gottheit sich die Mühe gemacht haben, mich nächtens zu besuchen. Auch wenn das in der tibetischen Vorstellungswelt so gesehen werden mag. Für mich sind das Produkte meines Geistes. Man kann das als Archetypen sehen, oder was auch immer. Vielleicht haben die Tibeter auch recht? Woher soll ich das wissen?
    Was ich weiß ist, dass mir über diese Bilder wichtige Dinge klar wurden. Das allein zählt. Daher zählt auch alleine, dass ich sie als "erleuchtete Figuren" betrachte. Als solches sind sie Mittler, die aus einer verborgenen Ecke meines Geistes etwas in mein Bewusstsein tragen. Womit bewiesen ist, dass der 16. Karmapa über seinen Tod hinaus in alle Welt wirken kann. Worte, gesprochen vor Jahren, wirken weiter.


    Freilich, so etwas kennen ja auch andere Traditionen. Meist bewegt es sich auf der Ebene der Archetypen oder auf der Ebene von energetischen Ereignissen. Die Frage ist halt nur, inwieweit man so etwas ernst nimmt (oder im Falle von nils es zur Erleuchtungserfahrung hochpusht). Es ist ja gerade die archetypische Ebene, durch die die Ich-Vorstellung geprägt ist (sie sind quasi dessen Ordnungsstruktur). Ich glaube, Makyos sind nicht besonders ernst zu nehmen. Sie geschehen halt. Aber da ist oft noch die Wahnidee von Ich und Fortschritt (oft auch noch von Glück) da. Oft wird sie dadurch sogar noch mehr verstärkt.


    Zitat

    Spirituelle Pfade sind archetypische, diskursive Strukturen, und als solche kannst du über einen Archetyp (oder spirituellen Pfad) nicht durch Ausagieren des Archetyps (oder spirituellen Pfades) hinausgelangen. Der Archetyp muß als diskursive Struktur "gesehen" werden, und als solche muss sie entblößt (dekonstruiert) werden. Einfach gesagt: Einen archetypischen Pfad zu gehen indem man Rituale des Archetyps praktiziert, läßt dich am Archetyp festkleben. Du kannst einen Archetyp nicht überwinden, indem du seine Rituale vollziehst, du klebst nur fest. Archetypische Rituale erzeugen nur mehr archetypische Rituale.


    Stephen Wolisnky


  • Da icht es ganz gewaltig :shock:
    https://www.youtube.com/watch?v=R35sX1TIfcI :)


  • Und denkst Du, dass das was Neues ist für die Tibeter?
    Dass sie die armseligen Westler brauchen, die ein bisschen mit Zen parfümiert sind, die ihnen sagen, wie es richtig geht?

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Dass sie die armseligen Westler brauchen, die ein bisschen mit Zen parfümiert sind, die ihnen sagen, wie es richtig geht?


    die armen Westler sehen halt nichts mehr durch die ganzen "wissenschaftlichen" Nebelkerzen, die sie um sich geworfen haben.... :lol:

  • Zitat

    die armen Westler sehen halt nichts mehr durch die ganzen "wissenschaftlichen" Nebelkerzen, die sie um sich geworfen haben.... :lol:


    Für mich ist das Rassismus.
    Die Tibeter sind halt ein zurückgebliebenes Volk, dem die Segnung der Aufklärung durch die überlegenen Westler zuteil werden müssen. So ein Tibeter ist ein dummer, dem Aberglauben anhaftender Bergschrat. Die eine Gruppe der Westler will ihnen die Aufklärung bringen, die andere Gruppe will sie vor den tumben Schülern schützen. In beiden Fällen fühlen sich die Westler überlegen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Wie ihr eure Lehrer bezeichnet ist eure Tradition - das würde mich abschrecken, weil ich so ein Zeug nicht über einen anderen Menschen denke, geschweige sage.


    Zumindest aber denkst Du das Gegenteil.


    Ich hab' jetzt erst kapiert was du damit meinst. Das Gegenteil von was? Von Erleuchtung oder wie du sagtest, du bezweifelst nicht die Erleuchtung deiner Lehrer? Die Erleuchutung ist mir nicht so wichtig, davon gehe ich ja aus, weil sie traditionell bestätigt wird, was natürlich auch nur durch die Tradition sich bestimmt. In Wahrheit braucht es keinen Bestätigung. Nur für den, der in einer Tradition Lehrer sein soll oder gar noch will. Schlimm sind solche, die die Ausbildung von Lehrern oder Meistern als Zweck ihrer Schulung propagieren.
    Ich bezweifle also nicht Erleuchtung, weil sie außerhalb von Richtig oder Falsch ist, aber ich bezweifle die Verwirklichung. Darum wird auch gebeten, Kritik am Lehrer ist bei uns wichtig, denn es gibt keine Ende hinsichtlich der Verwirklung der Erleuchtung. Da ist der jetztige Zustand immer ungenügend und kann noch vertieft werden. Die Kritik kann aber nur aus einem innigen Verständnis des Problems kommen und aus dem Wissen, wie schwierig es ist die Formen der Anhaftung aufzulösen.

    Zitat


    Warum mengst Du jetzt Deinen Ekel über die katholische Kirche da mit hinein?


    Weil ich bei diesem Getue des Vajrayana denselben Ekel empfinde. Es ist einfach rationaler Menschen unwürdig, sich derart um einen Menschen zu scharen, der nur seine Fassade zeigt. Ich finde es genauso unwürdig für einen Erwachsenen selbstbestimmten Menschen, wenn er den Papst anhimmelt. Da erscheint ein Defizit beim "Westler" - das vom "Ostler" schamlos ausgebeutet wird. Man bedient eben diese Gefühlslage, kann sie aber nicht wirklich befriedigen und so entsteht ein Tausch - wie es eben Hungergeister praktizieren.

    Zitat


    Du scheinst Vorstellungen über die Praktizierenden des Vajrayana zu haben, die wohl eine homogene Masse für Dich zu sein scheinen.


    Eine homogene Masse gibt es nicht, aber gleichgeschaltet durch die Tradition.

    Zitat


    Was ich über meine Lehrer weiß:
    Sie haben eine Menge Fachwissen. Sie haben eine Menge Erfahrung in Meditation, Lehren … und einige auch an Lebenserfahrungen, die die wenigsten von uns haben. Sie sind allesamt sehr nett und äußerst geduldig, wohlerzogen und ich habe sie nur warmherzig und humorvoll erlebt. Das genügt mir völlig, um die Tür zu meinem Herzen zu öffnen. Wenn jemand das Erleuchtungssiegel dazu benötigt, dann soll er das haben, wenn es ihm hilft. Ich kann das respektieren, wenn jemand sein Herz nur mit einen goldenen Schlüssel öffnen lässt. Wir sind nicht alle gleich.


    Wenn einer Buddhismus studiert, dann hat er eine Menge Fachwissen - das ist belanglos.
    Wenn einer 40 Jahre meditiert, dann hat er eine Menge Erfahrungen, nämlich die von 40 Jahren. Das ist belanglos, für dich und deine Erfahrungen, die musst du nämlich selbst machen. Es führt lediglich dazu, dass du verstehst, was damit gemeint ist.
    Lebenserfahrungen haben wir alle, weil wir sie alle machen. Die Lebenserfahrungen meines Lehrers sind von meinen völlig verschieden, weil wir nicht ein gemeinsames Leben führen.
    Du solltest deinen Lehrer mal in anderen Situationen erleben - ungduldig, nicht wohl erzogen, etc. Es gibt da eine bewusste Abschirmung, durch die Praxis selbst - und deshalb sind das nette Zuschreibungen von dir an einen Menschen, den du gelernt hast zu überhöhen und zu verklären. Zumindest solltest du das durchschauen. Aber du begegnest ihm ja zu selten, um das erkennen zu können. Das ist auch nichts bei ihm, sondern bei dir und dem Bedürfnis nach einem Objekt der Verehrung.
    Das Herz muss nicht geöffnet werden - nur bei einem, der bestimmte Vorstellungen hat, wer da durch eine vorgestellte Tür kommen darf - dessen Herz braucht einen Öffner - an diesem Punkt würde ich mich mal ganz aufrichtig fragen, welche Mechanismen da greifen, damit du deine Struktur erkennst und auch erkennst, dass wir alle gleich sind, weil wir alle Herz, Leber und Gehirn haben.

  • Zitat

    Wenn einer 40 Jahre meditiert, dann hat er eine Menge Erfahrungen, nämlich die von 40 Jahren. Das ist belanglos, für dich und deine Erfahrungen, die musst du nämlich selbst machen. Es führt lediglich dazu, dass du verstehst, was damit gemeint ist.
    Lebenserfahrungen haben wir alle, weil wir sie alle machen. Die Lebenserfahrungen meines Lehrers sind von meinen völlig verschieden, weil wir nicht ein gemeinsames Leben führen.
    Du solltest deinen Lehrer mal in anderen Situationen erleben - ungduldig, nicht wohl erzogen, etc. Es gibt da eine bewusste Abschirmung, durch die Praxis selbst - und deshalb sind das nette Zuschreibungen von dir an einen Menschen, den du gelernt hast zu überhöhen und zu verklären. Zumindest solltest du das durchschauen. Aber du begegnest ihm ja zu selten, um das erkennen zu können. Das ist auch nichts bei ihm, sondern bei dir und dem Bedürfnis nach einem Objekt der Verehrung.
    Das Herz muss nicht geöffnet werden - nur bei einem, der bestimmte Vorstellungen hat, wer da durch eine vorgestellte Tür kommen darf - dessen Herz braucht einen Öffner - an diesem Punkt würde ich mich mal ganz aufrichtig fragen, welche Mechanismen da greifen, damit du deine Struktur erkennst und auch erkennst, dass wir alle gleich sind, weil wir alle Herz, Leber und Gehirn haben.


    Immer die gleichen Belehrungen und Ratschläge.
    Für wie doof hältst Du Deine Mitmenschen eigentlich?
    Es ist doch völlig egal, was ich schreibe, Du würdest immer irgendwas dagegen halten und Deine Vorurteile projizieren.
    Deshalb bin ich jetzt raus. Ich überlasse Euch das Feld.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:
    Zitat

    Wenn einer 40 Jahre meditiert, dann hat er eine Menge Erfahrungen, nämlich die von 40 Jahren. Das ist belanglos, für dich und deine Erfahrungen, die musst du nämlich selbst machen. Es führt lediglich dazu, dass du verstehst, was damit gemeint ist.
    Lebenserfahrungen haben wir alle, weil wir sie alle machen. Die Lebenserfahrungen meines Lehrers sind von meinen völlig verschieden, weil wir nicht ein gemeinsames Leben führen.
    Du solltest deinen Lehrer mal in anderen Situationen erleben - ungduldig, nicht wohl erzogen, etc. Es gibt da eine bewusste Abschirmung, durch die Praxis selbst - und deshalb sind das nette Zuschreibungen von dir an einen Menschen, den du gelernt hast zu überhöhen und zu verklären. Zumindest solltest du das durchschauen. Aber du begegnest ihm ja zu selten, um das erkennen zu können. Das ist auch nichts bei ihm, sondern bei dir und dem Bedürfnis nach einem Objekt der Verehrung.
    Das Herz muss nicht geöffnet werden - nur bei einem, der bestimmte Vorstellungen hat, wer da durch eine vorgestellte Tür kommen darf - dessen Herz braucht einen Öffner - an diesem Punkt würde ich mich mal ganz aufrichtig fragen, welche Mechanismen da greifen, damit du deine Struktur erkennst und auch erkennst, dass wir alle gleich sind, weil wir alle Herz, Leber und Gehirn haben.


    Immer die gleichen Belehrungen und Ratschläge.


    Leider - es gibt ja nichts neues.

    Zitat


    Für wie doof hältst Du Deine Mitmenschen eigentlich?


    Doof ist nur ein anderes Wort für Verblendung. Und da sieht es düster aus, wie man ja an Griechenland sehen kann. Ich halte mich auch für doof und bin dankbar, wenn mich jemand herausfordert, meine Doofheit zu sehen. Ich bin also auch für diesen thread und deine Beiträge dankbar. Du hast mich dazu gebracht, mir mal wieder enrsthaft Gedanken zu machen, was denn so dran ist am tibetischen Knochen.

    Zitat


    Es ist doch völlig egal, was ich schreibe, Du würdest immer irgendwas dagegen halten und Deine Vorurteile projizieren.


    Machen wir alle - wir sehen es leider immer nur beim anderen. Es ist natürlich nicht egal was du schreibst, einfach weil du da garnicht wählen kannst. Du schreibst, was du schreibst. Ehrlich und offen, soweit das geht, bei Verblendung und so weiter. Und ich schreibe immer meine Einwände, weil ich da einfach immer weiter denke. Ich denke immer alles bis zum Boden und dann ist da meistens nicht mehr viel dran. Das ist aber auch so - denn was ist schon an Form dran, die ja leer ist? ich weiß jetzt wirklich nicht, warum du dich da zum Rückzug aufmachst.

    Zitat


    Deshalb bin ich jetzt raus. Ich überlasse Euch das Feld.


    Bis bald dann.

  • Nein, Mama. Schwimmen find ich blöd, außerdem ärgern mich dann die anderen Kinder immer und schubsen mich einfach ins kalte Becken und versuchen mich unterzutauchen. Ich bleib lieber hier drinnen und streite mich lieber mit den anderen.n Das macht mir mehr Spass. Bringst du mir noch etwas Cola und Chips?

  • Aiko:


    Du solltest deinen Lehrer mal in anderen Situationen erleben - ungduldig, nicht wohl erzogen, etc.


    Und genau das gibt es überall, vollkommen egal wie lange jemand meditiert hat.
    http://abcnews.go.com/GMA/video/dalai-lama-angry-13400561
    Nicht einmal der Dalai Lama denkt, dass es jemanden gibt der sich nie aufregt :) Und wenn doch dann müsste derjenige von einem anderen Planeten kommen :D Desweiteren würde er von sich nicht behaupten, dass er erleuchtet ist. Seriös praktizieren und nicht mit Hokuspokus und Humbug herummurksen :) Da gehört Erleuchtung"philosophie" und Erwachensdinger auch dazu - solche Gedanken bringen einen nicht weiter.
    Immernoch schön menschlich, ehrlich und bodenständig ist er :)

  • Zitat

    Immernoch schön menschlich, ehrlich und bodenständig ist er


    Auch "Merkmale" von Erwachten. Freude und "Witz" auch. Und ein "flüssiger" Gleichmut.
    Buddha hat übrigens auch gescholten. Würde es dann gerechten "Zorn" nennen; der ist aber nicht eigensüchtig. Diese Art Ärger schützt und bewahrt.
    Und: er berührt ( zer-stört ) den Kern des Wesens nicht.

  • blue_aprico:


    Auch "Merkmale" von Erwachten. Freude und "Witz" auch. Und ein "flüssiger" Gleichmut.


    Warum zum Geier nennt man dann normale Menschen Erwachte ? ;) Aber es gibt keinen flüssigen Gleichmut. Da ist ab und an Wut, Ärger, Hass, Trauer. Und das sagt das Oberhaupt.


    Buddha lassen wir mal beiseite, der hatte ein dickes Ego.

  • Fragender:

    Im Tibetischen Buddhismus wird die zentrale Wichtigkeit eines Lehrers so stark betont, daß er oft sogar als Lamaismus bezeichnet wird.


    Ich selber habe aber Schwierigkeiten, jemand anderen als Lehrer anzuerkennen. Ist es möglich, den tibetischen Buddhismus autodidaktisch zu praktizieren?


    Ich selber habe ein bisschen zumind. Probleme mit Lehrern per se. Mein Problem ist, das viele Lehrer (so denke ich mir das zumind.) gerne Lehren, aber nicht selbst was vom Schüler lernen wollen/können.
    Ein wirklich guter Lehrer, meiner Meinung nach, ist so offen und selbstaufrichtig, das er fähig ist ohne Stolz selbst mal was von einem Schüler zu lernen.
    Denn meiner Ansicht nach ist niemand, niemand als Meister vom Himmel gefallen und selbst Meister sind keine Meister.
    Das heisst das man immer, immer was lernen kann, egal für wie Weise man sich selbst hält. ;)


    Ich denke, das tat nämlich der berühmte Buddha gautama siddharta auch, bei seinem harten Weg.
    Er suchte aufrichtig und mit voller Eigenehrlichkeit nach der Wahrheit. Und weil die Wahrheit das einzige war was ihn wirklich interessierte, war er bereit jeden Meister immer wieder zu verlassen und selbstkritisch auch sogar selbst seine eigenen Ansichten zu hinterfragen und Sie in Unrecht stehen zu lassen/sie einzusehen.
    Und genau das machte ihm den Weg frei die wahre Wahrheit zu finden. Weil Er wirklich die Wahrheit suchte und nicht nach Wahrheit gierte. Er wusste, das nur wenn man selbstaufrichtig ist, gegenüber sich selbst und somit dadurch gnadenlos ist mit sich selbst (in Bezug auf die Wahrheit erkennen und Fehler zugeben), das einem den Weg öffnet, für die aufrichtige Wahrheit.
    Deshalb denke ich, sagte er auch in seinen Lehren: Zweifle an allem und jeden; Zweifle an allen Lehren und auch an deine Eigenen.


    Deshalb würde ich ein Lehrer mehr als weiter Möglichkeit sehen, einer anderen, neuen ansammelnden Sichtweise zu sehen, aber nicht als leitendes Endziel selbst.

  • Fragender:

    Im Tibetischen Buddhismus wird die zentrale Wichtigkeit eines Lehrers so stark betont, daß er oft sogar als Lamaismus bezeichnet wird.


    Ich selber habe aber Schwierigkeiten, jemand anderen als Lehrer anzuerkennen. Ist es möglich, den tibetischen Buddhismus autodidaktisch zu praktizieren?


    Ich glaube, dass man ab einem gewissen Punkt - sowohl am Anfang wie auch im fortgeschrittenen Stadium des Tantra etc. - auf jeden Fall auf einen erfahrenen Lehrer bauen sollte. Es gibt einfach viel zu viele Dinge, die man alleine falsch interpretieren könnte und wenn man schon zu Beginn auf ein falsches Grundwissen oder Verständnis aufbaut, wird die weiterführende Praxis ohne großen Erfolg bleiben. Ein guter Lehrer ist aber auch nicht nur ein "Türöffner", sondern genauso ein guter Freund, Begleiter und Wegweiser auf dem Weg des Dharma, den man im Idealfall auf selber Augenhöhe bzw. gleichgestellt neben einander beschreiten sollte. Schüler und Lehrer im harmonischen Einklang.


    Ich frage mich aber auch, warum es dir schwer fällt, einen anderen Menschen als Lehrer anzuerkennen. Gibt es bestimmte Gründe dafür? Natürlich sollte man jeden Lehrer zuerst für längere Zeit ausgiebig prüfen bis man ihn wirklich als solchen annimmt (und selbst danach sollte man ihn stets erneut prüfen), aber prinzipiell finde ich diesen Schritt nicht nur äußerst sinnvoll und hilfreich, sondern es ist auch ein gutes Training für die Praxis des Dharma im Bezug auf das eigene "Ego". In dem wir auf das Wissen und die Erfahrung eines anderen Menschen vertrauen und es akzeptieren können, akzeptieren wir gleichzeitig die Tatsache, dass wir selbst eben nicht immer in allen Dinge die Besten, Größten oder Perfektesten sind.


    Auf der anderen Seite sollte man auf der Suche nach einem passenden Lehrer auch nichts überstürzen oder sich dabei irgendwie unter Druck setzen lassen. Es gibt für alles den richtigen Moment und wenn man aufmerksam nachspürt, wird man es instinktiv durch Herz und Verstand erkennen. Manchmal kann es ziemlich schnell gehen, manchmal aber auch sehr lange dauern.