Hat ein Erleuchteter Besitz?

  • Sherab Yönten:

    .... Leerheit ist Form....


    Laßt euch doch nicht immer so einen Unsinn einreden.
    Leerheit hat gar keine Form und kann auch keine haben.
    Und auch der Buddha hat das nicht gelehrt.
    Und auch ein Leerheits- Khandha gibt es nicht.

  • accinca:
    Sherab Yönten:

    .... Leerheit ist Form....


    Laßt euch doch nicht immer so einen Unsinn einreden.
    Leerheit hat gar keine Form und kann auch keine haben.
    Und auch der Buddha hat das nicht gelehrt.
    Und auch ein Leerheits- Khandha gibt es nicht.


    Wenn "Leerheit keine Form" hätte, wäre der Buddhismus nihilistisch.
    Ist er aber nicht.

  • Sherab Yönten:


    Dann ziehe ich andere Schlussfolgerungen.


    Damit meinte ich, dass man sich hinhocken kann wie man möchte aber das Ich nicht loswerden kann da es nicht vorhanden ist. So wie man einen Bleistift nicht wegwerfen kann den man nicht hat.
    Ohne ich ist da auch keiner der erleuchtet werden kann und da keiner ein ich hat gibt es keine erleuchteten Wesen. Somit war auch Buddha nicht erleuchtet und auch nicht erwacht.
    Im besten Fall kann man sagen, dass das Sein erwacht ist, aber selbst das ist Unsinn da das Sein schon immer war und keinen weiteren Zustand benötigt.
    Wenn da jemand sagt er wäre erleuchtet - Vogel zeigen und schnell wegrennen.
    Ich sage nicht, dass es falsch ist wenn man etwas ändern möchte an der Welt. Aber solange es einen gibt, der eine Verbesserung für nötig hält, und solange das für ihn Realität hat, ist er im Leiden.

  • Ich darf aber doch einen Erleuchteten diese Sätze sagen. Was hilft mir schon wegrennen? -()-

  • Ellviral:

    Damit meinte ich, dass man sich hinhocken kann wie man möchte aber das Ich nicht loswerden kann da es nicht vorhanden ist.


    Das Ich ist schon vorhanden aber leer von inhärenter Existenz.
    Wenn es nicht vorhanden wäre, dann könntest Du hier auch nicht schreiben. Es ist nur nicht greifbar.
    Genauso wie Du hier schreiben kannst, kann ein Buddha also auch Erleuchtung erlangen.


    keks:

    Ich sage nicht, dass es falsch ist wenn man etwas ändern möchte an der Welt. Aber solange es einen gibt, der eine Verbesserung für nötig hält, und solange das für ihn Realität hat, ist er im Leiden.


    Das ist wieder ein anderer Aspekt. "Verbesserungen" sind dualistisch und von (egoistischen) Vorstellungen abhängig. Der eine empfindet den einen Zustand als "besser", der andere als "schlechter".


  • Es ist nicht meine Absicht über den Buddhismus zu urteilen. Man könnte
    auch sagen wenn der Buddha lehrte es gibt kein ewiges Selbst, dann
    ist er schon für viele nihilistisch. Die Leerheit die der Buddha lehrte,
    ist eine Kernlosigkeit und damit ein Mangel an wahrer Substanz oder Form.
    Die Leerheit bedeutet, das es letztlich nichts haltbares gibt auf das man
    sich stützen könnte. Wird das nicht erkannt ist die Lehre auch nicht verstanden.


    -

  • accinca:

    Die Leerheit die der Buddha lehrte,ist eine Kernlosigkeit und damit ein Mangel an wahrer Substanz oder Form.Die Leerheit bedeutet, das es letztlich nichts haltbares gibt auf das man sich stützen könnte. Wird das nicht erkannt ist die Lehre auch nicht verstanden.


    Das entspricht der Aussage: Form ist leer.
    Doch gleichzeitig manifestiert sich Form in der Leerheit.
    Das wäre für mich: Leerheit ist auch Form.
    Form ist nichts worauf man sich stützen könnte, denn sie ist leer von inhärenter Existenz.
    Nichts desto trotz gibt es da einen Stein, einen Tisch u.s.w. Er erscheint wie eine Illusion. Der Stein selber ist aber keine Illusion.

  • Nein der Stein ist keine Illusion aber das 'Ich' ist eine Illusion und wer sich davon befreit hat, für den ist Besitz wie wir es hier im Westen als materiell verstehen völlig unerheblich.
    Wer frei von der Ich-Illusion ist kann nicht so dumm sein und sich mit materiellen Dingen belasten die noch viel mehr Unfreiheit bringen als die Befriedigung des Ego.
    Jedoch hat ein Erwachter einen großen spirituellen Besitz des Geistes sowie der Seele und kann daraus fast unendlich schöpfen. Da ist jede Egomanie überflüssig und somit eine
    Kränkung so gut wie unmöglich, das Hauptleiden aller die am materiellen Besitz und am Ego hängen.
    Wer erwacht ist und die ultimative Verbindung mit allem spürt ist unabhängig von den seelischen Verletzungen des Selbst und braucht diesen materiellen Schutzwall nicht.
    Jedoch muss das ein sehr seltenes Phänomen sein, ich habe hier im Westen noch nie jemanden getroffen auf den das zutrifft und kenne nur aus Überlieferungen,
    dass Siddhartha Gautama zum Buddha wurde und die Erleuchtung erlebte. Als Begründer des Buddhismus klingt das plausibel und als Lehrer des Dharma, der Gesamtheit aller Phänomene.

  • Sherab Yönten:

    Leerheit ist auch Form.


    Nein, Leerheit ist Leerheit und keine Form.
    Leerheit oder Vergänglichkeit sind zwar Daseinsmerkmale der
    Form aber die Form ist nicht die Vergänglichkeit oder die Leerheit.
    Je nach der Art der Form ob Erde, Wasser, Feuer oder Luft usw.
    hat die Form ja auch noch andere Eigenschaften. Leerheit oder
    Vergänglichkeit sind aber keineswegs die einzigen Attribute von Form.
    -

  • Zitat

    Keiner ist erleuchtet, aber jeder weiß, wie ein Erleuchteter tickt. Und dass, obwohl keiner weiß, was ein Erleuchteter eigentlich ist. :D


    Aber du scheinst ja was zu wissen. :D


    Im Palikanon ist ganz klar geschrieben was ein Erleuchter ist. Es sind 10 Fesseln. Löse dich von denen und du bist es. Wo ist da das Problem?


    Es ist auch nicht so, dass es mal da ist und dann nicht. Ist der Punkt erreicht, dann versteht er: ,Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.‘“

  • Sherab Yönten:
    accinca:

    Die Leerheit die der Buddha lehrte,ist eine Kernlosigkeit und damit ein Mangel an wahrer Substanz oder Form.Die Leerheit bedeutet, das es letztlich nichts haltbares gibt auf das man sich stützen könnte. Wird das nicht erkannt ist die Lehre auch nicht verstanden.


    Das entspricht der Aussage: Form ist leer.
    Doch gleichzeitig manifestiert sich Form in der Leerheit.
    Das wäre für mich: Leerheit ist auch Form.
    Form ist nichts worauf man sich stützen könnte, denn sie ist leer von inhärenter Existenz.
    Nichts desto trotz gibt es da einen Stein, einen Tisch u.s.w. Er erscheint wie eine Illusion. Der Stein selber ist aber keine Illusion.


    Es sind die tilakkhana, die drei Daseinsmerkmale. Annica, Dukkha, Anatta die gesehen werden. Ist ein Merkmal da, sind auch die anderen da.
    Ihr nennt jeweils nur eins, was an sich richtig ist aber nicht alles abdeckt.
    Der Weg funktioniert deshalb, weil die Merkmale irgendwann klar und deutlich in allem hervortreten und sich dann der Geist von ihnen abwendet und sich Nibbana zuwendet (Sankharupekkha-nana). Das ist der Moment dann wo der Pfad und Frucht erlebt wird.

  • Es sollte von mir auch nur gesagt sein, daß der Satz:
    "Doch gleichzeitig manifestiert sich Form in der Leerheit."
    so nicht stimmen kann. Form manifestiert sich im Raum.
    Aber weder der Raum noch die Form ist Leerheit. Der
    Begriff der Leerheit bezieht sich hier nicht auf einen leeren Raum,
    sondern auf den Mangel an stabiler Substanz und daher Kernlosigkeit und Ichlosigkeit.

  • Der Begriff Leerheit bezieht sich nicht auf einen Mangel, im Gegenteil, er bezieht sich auf das Überflüssige.
    Seelischer und Geistiger Besitz ist nicht überflüssig und deshalb Teil der Leerheit von Gier, Aversion und Verblendung.

  • sati-zen:

    Der Begriff Leerheit bezieht sich nicht auf einen Mangel, im Gegenteil, er bezieht sich auf das Überflüssige.
    Seelischer und Geistiger Besitz ist nicht überflüssig und deshalb Teil der Leerheit von Gier, Aversion und Verblendung.


    In welchem Buch hast du das denn gelesen, oder hast du dir das selber ausgedacht?
    Seelische und geistige Dinge unterliegen jedenfalls der Vergänglichkeit entsprechend
    ihrer eigenen Art ob nun überflüssig oder nicht.

  • Das ist der Unterschied, ich zitiere nicht aus Schriften Anderer, ich lasse mich inspirieren und komme selber auf etwas.
    Natürlich sind Gefühle und Gedanken vergänglich, das ist je gerade das Gute, man muss nicht ewig an ihnen haften.
    Der Raum der Leerheit ist schnell wieder erreicht mit diesem Besitz und die Angst nie wieder einen Gedanken zu
    bekommen braucht man so lange man lebt nicht haben, eher nie frei davon zu werden.

  • sati-zen:

    Das ist der Unterschied, ich zitiere nicht aus Schriften Anderer, ich lasse mich inspirieren und komme selber auf etwas.

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