MN121 - Cūḷasuññata Sutta - Eingangsworte


  • Weil die Behauptung " Trotzdem ist es kein Fehler" im Bezug auf das Trilemma zeigen würde, dass es nicht verstanden wurde. Die Aussage " natürlich ist es ein Fehler", würde das aber genauso aufzeigen. Die eine Behauptung würde auf eine essentialistische Einstellung hinweisen (zuschreiben von inhärenter Existenz, dieser Aussagen) die andere auf eine nihilistische (Ablehnung jeglicher Existenz)
    Weder ist es ein Fehler, noch ist es kein Fehler.
    Aber auch diese Aussage ist keine Wahrheit.... Es ist was ist... Fertig! Ohne Urteil, Bewertung usw...

  • Sunu:


    Weil die Behauptung " Trotzdem ist es kein Fehler" im Bezug auf das Trilemma zeigen würde, dass es nicht verstanden wurde. Die Aussage " natürlich ist es ein Fehler", würde das aber genauso aufzeigen. Die eine Behauptung würde auf eine essentialistische Einstellung hinweisen (zuschreiben von inhärenter Existenz, dieser Aussagen) die andere auf eine nihilistische (Ablehnung jeglicher Existenz)
    Weder ist es ein Fehler, noch ist es kein Fehler.
    Aber auch diese Aussage ist keine Wahrheit.... Es ist was ist... Fertig! Ohne Urteil, Bewertung usw...


    Na du bist so ein Herzchen :lol:;)


  • Ja, das gibt dann zu denken was überhaupt gemeint ist bzw. wovon die Rede ist.

  • Stero:

    Wie kann der Text was aussagen, wenn er nichts aussagt, weil er sich in Inkonsistenzen verliert?


    Das der Text nichts aussagt erscheint dir nur so weil du in (d)einer Dimension verhaftet bleibst. Inkonsistenzen verschwinden oft, wenn man neue Kategorien hinzufügt:


    Scheinbar inkonsistente 2 dimensionale Aussagen wie..
    Der Weg führt nach links ist nicht zutreffend
    Der Weg führt nach rechts ist nicht zutreffend
    Der Weg führt weder nach links noch nach rechst ist nicht zutreffend
    Der Weg führt sowohl nach links als auch nach rechts ist nicht zutreffend


    ..lösen sich auf in dem man eine weitere 3. Dimension hinzufügt:
    Der Weg führt von rechts-unten nach links-oben.

  • accinca:
    Stero:

    Ja und das bei der so oft wiederholten Aussage:


    Ja, das gibt dann zu denken was überhaupt gemeint ist bzw. wovon die Rede ist.


    Das mag daran liegen, dass du mir mit deiner falschen Zitierweise unterschiebst, was ich gar nicht geschrieben habe:


    Der Absatz

    Zitat

    Ja und das bei der so oft wiederholten Aussage:

    Zitat

    Wenn es erlöst ist, ist Wissen um die Erlösung, versiegt ist das immer wieder geboren werden, vollendet das Asketentum, gewikt das Werk, Nichts mehr nach diesem hier versteht er da.


    stammt gar nicht von mir.


    Sortiere deine Gedanken also neu und versuchs nochmal.

  • Entschuldigung, da war mit dem Quoten was durcheinander gekommen. Sollte so aussehen:



    Ja und das bei der so oft wiederholten Aussage:

    Zitat

    Wenn es erlöst ist, ist Wissen um die Erlösung, versiegt ist das immer wieder geboren
    werden, vollendet das Asketentum, gewikt das Werk, nichts mehr nach diesem hier versteht er da.


    Ja, das gibt dann zu denken was überhaupt gemeint ist bzw. wovon die Rede ist.
    -

  • accinca:
    Zitat

    Wenn es erlöst ist, ist Wissen um die Erlösung, versiegt ist das immer wieder geboren
    werden, vollendet das Asketentum, gewikt das Werk, nichts mehr nach diesem hier versteht er da.


    Ja, das gibt dann zu denken was überhaupt gemeint ist bzw. wovon die Rede ist.
    -


    Ich denke Anhänger der Religion sollten wissen, was damit gemeint ist, denn sonst würden sie ja etwas anhängen, von dem sie keine Ahnung haben. Wie sie aber mit diesem ihrem Wissen, was damit gemeint ist, fertig werden, steht auf einem anderen Blatt ;)

  • Stero:

    Ich denke Anhänger der Religion sollten wissen, was damit gemeint ist, denn sonst würden sie ja etwas anhängen, von dem sie keine Ahnung haben. Wie sie aber mit diesem ihrem Wissen, was damit gemeint ist, fertig werden, steht auf einem anderen Blatt ;)


    Ich weiß nicht ob es alle Anhänger wissen, aber von der Sache her ist es eigentlich klar.
    Im ersten Fall ist die Frage mit der Vorstellung von einem atta verbunden.
    Da trifft es nichts der Fragen zu und bei der anderen Aussage eben nicht.

  • accinca:

    Im ersten Fall ist die Frage mit der Vorstellung von einem atta verbunden.
    Da trifft es nichts der Fragen zu und bei der anderen Aussage eben nicht.


    Atta kenn ich nur als Putzmittel. Aber egal, du scheinst zu sagen, dass wenn man gewisse Vorstellungen nicht hat, dass man dann Unsinn daherreden dürfe. Man darf natürlich Unsinn daherreden so viel wie es einem beliebt, aber es ist und bleibt halt Unsinn.

  • Stero:
    accinca:

    Im ersten Fall ist die Frage mit der Vorstellung von einem atta verbunden.
    Da trifft es nichts der Fragen zu und bei der anderen Aussage eben nicht.


    Atta kenn ich nur als Putzmittel. Aber egal, du scheinst zu sagen, dass wenn man gewisse Vorstellungen nicht hat, dass man dann Unsinn daherreden dürfe. Man darf natürlich Unsinn daherreden so viel wie es einem beliebt, aber es ist und bleibt halt Unsinn.


    Mit Atta als Putzmittel scheint das wirklich keinen Sinn zu machen.

  • Hallo Stero


    Du hast völlig recht mit deinen Einwänden. Buddha sagt nichts über das Wiedererscheinen nach dem Tod.


    Ich merke du versuchst dich in den (Buddha-)Dhamma einzulesen und machst dir Gedanken. Ich verwende hier bewusst den Begriff Dhamma, womit ausschliesslich die Lehre Buddhas(= 4 edle Wahrheiten) gemeint ist und nicht die "Religion Buddhismus" mit all ihren Auswüchsen.


    Buddhadhamma gibt keine Antworten. Weder auf metaphysische noch sonstige Fragen ! Buddhadhamma verspricht das Ende von Dukkha, was leider etwas unglücklich mit Leiden übersetzt wird.


    Ich plädiere deshalb in letzter Zeit vermehrt den Ball flach zu halten indem man keine übertriebenen Ansprüche an Buddhadhamma stellt. Man sollte auch bedenken, dass dieser Weg vor 2500 Jahren erfunden wurde. Vieles davon ist aus unserer Sicht eines modernen Menschen mittlerweile längst selbstverständlich geworden oder gar überholt.


    Buddhadhamma ist nur ein Lebensweg unter vielen. Man kann ihn gehen oder auch nicht.



    Nun zum aktuellen Thema der Diskussion:


    Gemäss der Überlieferung im Palikanon ist Buddha, wahrscheinlich aus oben erwähnten Gründen, metaphysischen Fragen jeweils mit z. Teil blumigen Reden ausgewichen. Das von dir zitierte Tetralemma wiederholt sich immer wieder im PK weil Buddhadhamma lehrt sich um die Gegenwart zu kümmern und nicht um die Vergangenheit oder in die Zukunft.
    Die Vergangenheit ist bereits passé, die Zukunft wird hier und jetzt in der Gegenwart bestimmt.


    Passend zu meinen Ausführungen möchte ich eine meiner Lieblingssutten zitieren:


  • Stero:
    accinca:

    Im ersten Fall ist die Frage mit der Vorstellung von einem atta verbunden.
    Da trifft keine der Fragen zu und bei der anderen Aussage eben nicht.


    Atta kenn ich nur als Putzmittel.


    Wenn einer atta nur als Putzmittel kennt, der kann
    es in der Putzmittelindustrie sicher weit bringen.
    Darüber hinaus schweigen wir dann besser.
    Aber egal kannst ja noch ein "m" dran hängen.

  • mukti:
    Stero:


    Atta kenn ich nur als Putzmittel. Aber egal, du scheinst zu sagen, dass wenn man gewisse Vorstellungen nicht hat, dass man dann Unsinn daherreden dürfe. Man darf natürlich Unsinn daherreden so viel wie es einem beliebt, aber es ist und bleibt halt Unsinn.


    Mit Atta als Putzmittel scheint das wirklich keinen Sinn zu machen.


    Genau das wäre Unsinn, da muß ich ihm recht geben.

  • Elliot:
    Stero:

    Nach all dem, was ihr mir hier präsentiert, erscheint mir unter Berücksichtigung von Konditionierung und Um-Konditionierung am plausibelsten, dass Merkmallosigkeit unter Umständen zum energiearmen anstrengungslosen "Nomalzustand" werden kann. Denn wenn einer die Nase von allem (Gefühle, Wahrnehmungen, Gedanken etc.) so richtig voll hat und sogar auf die für einen Dummie "umwerfenden" Erfahrungen der für ihn dämlichen Versenkungen pfeift, weil das nur wieder "das Gleiche in Grün" ist, wenn einer sich auf diese Art also intensiv konditioniert und von "innen heraus" kein Interesse an gar nichts mehr hat, dann kann ich mir vorstellen, dass so einer quasi in die Merkmallosigkeit hineinrutscht, wenn ihm niemand von außen auf die Nerven geht (letzteres bezieht sich auf die nervigen Mönche ;) ).


    Völlig abwegig ist das jedenfalls nicht:


    Es ist nicht nur nicht völlig abwegig, sondern wird auch gestützt durch die Beschreibung des Sozialverhaltens im Kontext mit dieser inneren leeren Merkmallosigkeit in der längeren Lerhrrede von MN122:

    Zitat

    "Jedoch, Ānanda, es gibt dieses Verweilen, das vom Tathāgata entdeckt wurde: innerlich in Leerheit einzutreten und darin zu verweilen, indem man allen Merkmalen keine Aufmerksamkeit widmet. Wenn der Tathāgata, während er so verweilt, von Bhikkhus oder Bhikkhunīs besucht wird, von Laienanhängern oder Laienanhängerinnen, von Königen oder deren Ministern, von Lehrern anderer Sekten oder deren Anhängern, dann spricht er, mit einem Geist der sich der Abgeschiedenheit zuwendet, der nach Abgeschiedenheit strebt und trachtet, zurückgezogen, der sich an Entsagung erfreut, und insgesamt mit den Dingen, die die Grundlage für die Triebe bilden, abgeschlossen hat, dann spricht er stets auf eine Weise, die darauf abzielt, sie zu entlassen."


    Andere stören also im Prinzip beim Verweilen in diesem erst nach der Einsicht "normalen" Zustand der inneren leeren Merkmallosigkeit , weil die Ansprache durch sie dazu führt, dass der Normalzustand unterbrochen werden muss und also ist mit ihnen so umzugehen, dass sie sich alsbald wieder "vom Acker machen".


    Die Formulierung "indem man allen Merkmalen keine Aufmerksamkeit widmet" bestätigt darüberhinaus meinen sprachlichen Ausdruck dieser Merkmallosigkeit als bloßes Nicht-Beachten auch der "Nicht-Zuschreibung", die diesen subjektiv als Nicht-Zustand empfundenen Zustand ausmacht und welcher bei Beachtung der Nicht-Zuschreibung in die in der hier behandelten Lehrrede sog. "Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung" (also die 'absichtsvolle' Nicht-Zuschreibung) zurückfallen würde.

  • Stero:

    Andere stören also im Prinzip beim Verweilen in diesem erst nach der Einsicht "normalen" Zustand der inneren leeren Merkmallosigkeit , weil die Ansprache durch sie dazu führt, dass der Normalzustand unterbrochen werden muss und also ist mit ihnen so umzugehen, dass sie sich alsbald wieder "vom Acker machen".


    Das ist der Normalzustand für jeden der sich in die Einsamkeit zurück zieht.
    Andere stören dabei - ist doch klar. Andernfalls hätte er ja auch zu hause bleiben können.

  • accinca:
    Stero:

    Andere stören also im Prinzip beim Verweilen in diesem erst nach der Einsicht "normalen" Zustand der inneren leeren Merkmallosigkeit , weil die Ansprache durch sie dazu führt, dass der Normalzustand unterbrochen werden muss und also ist mit ihnen so umzugehen, dass sie sich alsbald wieder "vom Acker machen".


    Das ist der Normalzustand für jeden der sich in die Einsamkeit zurück zieht.


    Nein nein. Ich sprach vom Normalzustand der inneren leeren Merkmallosigkeit von jemandem, der die in MN121 erwähnte Einsicht erlangt hat. Dieser Normalzustand stellt sich nicht mit dem Zurückziehen in die Einsamkeit ein, sondern durch Kombination von 1. Nicht-Beachtung der Nicht-Zuschreibung aka "Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung" und 2. die Einsicht hinsichtlich der Merkmallosigkeit selbst:

    Zitat

    'Diese [Merkmallosigkeit] ist produziert und willentlich herbeigeführt. Aber was auch immer produziert und willentlich herbeigeführt ist, ist vergänglich, dem Aufhören unterworfen

  • Stero:
    accinca:

    Das ist der Normalzustand für jeden der sich in die Einsamkeit zurück zieht.
    Andere stören dabei - ist doch klar. Andernfalls hätte er ja auch zu hause bleiben können.


    Nein nein. Ich sprach vom Normalzustand der inneren leeren Merkmallosigkeit von jemandem, der die in MN121 erwähnte Einsicht erlangt hat.


    Ja, aber das andere dabei stören einen solchen Zustand zu erreichen, das bleibt sich gleich.

  • Stero:

    Andere stören also im Prinzip beim Verweilen in diesem erst nach der Einsicht "normalen" Zustand der inneren leeren Merkmallosigkeit , weil die Ansprache durch sie dazu führt, dass der Normalzustand unterbrochen werden muss und also ist mit ihnen so umzugehen, dass sie sich alsbald wieder "vom Acker machen".

    .
    Mir ist nicht klar, was Du mit "Normalzustand" meinst.


    Wesentlicher Teil der Einsicht ist jedenfalls, dass die merkmallose Konzentration nichts "naturgegebenes" ist:



    Zitat

    ... "Wiederum, Ānanda, achtet ein Bhikkhu - indem er nicht auf die Wahrnehmung des Gebiets der Nichtsheit achtet, nicht auf die Wahrnehmung des Gebiets von Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung achtet - so achtet er auf die Singularität, die von der merkmallosen Konzentration ( animitto cetosamādhi ) des Herzens abhängt. Sein Geist dringt in jene merkmallose Konzentration des Herzens ein und erlangt Zuversicht, Beständigkeit und Entschlossenheit. Er versteht so: 'Diese merkmallose Konzentration des Herzens ist produziert und willentlich herbeigeführt. Aber was auch immer produziert und willentlich herbeigeführt ist, ist vergänglich, dem Aufhören unterworfen [8].'


    (Majjhima Nikāya 121: Die kürzere Lehrrede über Leerheit - Cūḷasuññata Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    Stero:

    Andere stören also im Prinzip beim Verweilen in diesem erst nach der Einsicht "normalen" Zustand der inneren leeren Merkmallosigkeit , weil die Ansprache durch sie dazu führt, dass der Normalzustand unterbrochen werden muss und also ist mit ihnen so umzugehen, dass sie sich alsbald wieder "vom Acker machen".

    .
    Mir ist nicht klar, was Du mit "Normalzustand" meinst..


    Wie? Ergibt sich doch hieraus: http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?p=313052#p313052

  • stero:


    Andere stören also im Prinzip beim Verweilen in diesem erst nach der Einsicht "normalen" Zustand der inneren leeren Merkmallosigkeit , weil die Ansprache durch sie dazu führt, dass der Normalzustand unterbrochen werden muss und also ist mit ihnen so umzugehen, dass sie sich alsbald wieder "vom Acker machen"


    Wenn die Merkmallosigkeit erreicht wurde, ist der Daseinskreislauf eigentlich durchbrochen. Der Tathagata kehrt aber freiwillig zurück ins Dasein, um den Bhikkhus zu helfen und ihnen den Weg zu zeigen, auf dem sie sich selbst schnellstmöglich "vom Acker machen" können. Um sie dort abzuholen wo sie sich befinden, muss er sich aber "wohl oder übel" in ihre dualistische Welt reani ..ähh reinkarnieren :)
    So stell ich mir das vor...

  • Sunu:


    Wenn die Merkmallosigkeit erreicht wurde, ist der Daseinskreislauf eigentlich durchbrochen. Der Tathagata kehrt aber freiwillig zurück ins Dasein, um den Bhikkhus zu helfen und ihnen den Weg zu zeigen, auf dem sie sich selbst schnellstmöglich "vom Acker machen" können. Um sie dort abzuholen wo sie sich befinden, muss er sich aber "wohl oder übel" in ihre dualistische Welt reani ..ähh reinkarnieren :)
    So stell ich mir das vor...


    Spricht das irrationale Herzchen :lol:;)