niedere Wiedergeburten

  • Stero:

    Also ich finde, man kann ja zu dem ganzen Sila-Zeugs und Wiedergeburts-Zeugs stehen wie man will, aber wie der Raphy drüber schreibt, das hat doch was ... fast möcht ich sagen ... was Authentisches.
    Keine Ahnung, was mich bewegt das zu schreiben ... aber wenn ich den Eindruck habe, dass Leute sich ausdrücken und nicht nur nachplappern, dann find ich das gut ... auch wenn ich mich anders ausdrücken würde. ;)


    Danke für das Lob, lieber Stero. :)


    Liebe Grüße

  • Thomas23:

    Entscheidend für die Art der Wiedergeburt ist der karmische Zustand des Geistes zum Todeszeitpunkt.


    Kann sein, muss aber nicht:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    "Darin, Ānanda, was die Person anbelangt, [...] Aufgrund dessen ist sie bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode [...] wiedererschienen


    Danke für das hilfreiche Zitat. Zu einem Punkt möchte ich noch etwas anmerken - und zwar zu dem, den ich oben durch entsprechende Kürzung des Zitats verdeutlicht habe. Das, was wiedererscheint (was nicht dasselbe bedeutet wie "was wiedergeboren wird") ist der pudgala, "die Person". Bevor man nun aus dieser Aussage vorschnelle Schlüsse zieht - immerhin sind wir hier in einem Forumsbereich, der speziell "Anfängern" gewidmet ist - ist es sinnvoll darauf hinzuweisen, dass von Buddha recht explizit gelehrt wurde, was unter einem "pudgala" zu verstehen ist. Demnach kann das Zitat kaum so verstanden werden, dass die konkrete Person "wiedererscheint". Dies würde der konkreten Person, dem pudgala, das Prädikat eines beständigen Wesenskernes, eines atman zuweisen. Genau gegen diese unbegründete (religiöse) Zuweisung wendet sich Buddha ganz entschieden, sie (diese Zuweisung) scheint ihm eher eine der Grundursachen (wenn nicht gar ihrer aller Wurzeln) der Misere der leidvollen Existenz zu sein. Die yogische Praxis dieser existentiellen Haltung ist entsprechend der anatmavada. Die Zurückweisung des Substantialismus und Eternalismus, der "anatmavada" ist genau die Heterodoxie, die Buddha von Brahmanismus und Hinduismus trennte, der Punkt, wo Buddha den Veda verwarf. In dieser Hinsicht ist Buddhas Lehre sehr viel mehr eine atheistische Philosophie mit einer nicht-transzendenten Ethik als eine Religion.


    Buddha hat gerade in seiner pudgala-Lehre (seiner Psychologie, wenn man so will) eine unmissverständliche Gegenposition zum Brahmanismus und zur pudgala-Konzeption der Upanishaden bezogen: dieser pudgala (die Person) ist nach buddhistischem Verständnis nichts als das entstehende, eine Zeitlang bestehende und dann vergehende Zusammenwirken von fünf Gruppen psycho-physischer Prozesse. Buddha verwendete ausweislich des Suttapitaka anscheinend sehr viel Zeit darauf, seinen Schülern zu erklären, dass der pudgala durch Analyse ohne Rest in diese fünf Prozesse (skandhah) zerlegt werden kann. Keiner dieser Prozesse kann für sich mit einem Ich oder Selbst (atman) identiziert werden. Auf alle fünf Prozesse trifft einzeln dasselbe zu wie auf das Zusammenwirken aller fünf: sie entstehen aus Ursachen und Bedingungen (hetupratyaya); entstanden, enden sie auch wieder, wenn ihre spezifischen Ursachen und Bedingungen sich erschöpft haben. pudgalas erscheinen und vergehen, so lange es die Ursachen und Bedingungen dafür gibt. 'Ursachen und Bedingungen' werden nicht zuletzt von pudgalas gesetzt. Trotzdem geht nichts von diesen pudgalas in jene über, an deren Ursachen und Bedingungen sie mitwirken.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Morpho:

    sudhana:


    Zitat

    Der entscheidende Punkt dabei ist, dass sich bei genauerer Analyse (in Form logischer Dekonstruktion) zeigt, dass tatsächlich keine dharmas existieren, sondern lediglich dynamische relationale Beziehungen ohne Substanz. Das ist mit 'Leerheit' (sunyata) gemeint - pratityasamutpanna (bedingt entstanden, bestehend und vergehend) ist gleichbedeutend mit 'leer' (sunya) von einem Für-sich-Sein (svabhava, inhärenter Existenz) und umgekehrt.


    Wenn es wirklich die Nicht-Existenz ist, kannst du nicht daran denken.


    Oh - und wie kann ich dann darüber sprechen, wenn ich daran nicht denken kann? Nicht-Existenz ist hier doch ein völlig danebengreifender Begriff (pun intended). Es geht um die Ineffabilität des "Jijuyu Zanmai" (man sehe es mir nach, wenn ich hier die Diktion Dogens aufgreife). Wann bist Du eigentlich bei der Lektüre meines Postings geistig ausgestiegen? Das hier:

    Sudhana:

    Selbst den Kausalnexus / pratityasamutpada (svw. sunyata, Leere) darf man nicht als als monistische Substanz missverstehen und ihm eine ontische Qualität zuweisen - es ist lediglich ein Werkzeug zur logischen Dekonstruktion und Zurückweisung substantialistischer Sichtweisen (drsti), nicht selbst eine als zutreffend deklarierte Sichtweise sondern ein illokutionärer Akt. Es ist der Standpunkt der Standpunktlosigkeit.


    ... hast Du entweder nicht mehr gelesen, nicht verstanden oder bei der Formulierung Deiner Kritik (die genau deswegen ins Leere(sic!) geht) nicht in Betracht gezogen.

    Morpho:

    Nicht-Form ist weder leer noch nicht-leer. Sie ist die wahre Form der Weisheit des Buddha. Shodoka


    Ich schätze Senzakis Übersetzung sehr - zum einen wegen des Kommentars und zum anderen wegen der zeitgeschichtlichen Bedeutung, die diese Übersetzung hatte. Ganz unbescheiden möchte ich mich selbst ein wenig dafür loben, dass ich daran beteiligt war, diese Übersetzung einschließlich Kommentar im Internet zugänglich zu machen (mit Genehmigung des Verlages, versteht sich). Trotzdem sollte man nicht verschweigen, dass Senzakis Übersetzung eine sehr freie und von seiner interpretativen Sicht gefärbte ist. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Nur ziehe ich es heute vor, diese Stelle so zu lesen:


    suche nicht Wahrheit, vernichte nicht Illusionen
    verstehe, dass die[se] zwei Erscheinungen leer und formlos sind
    nicht Form, nicht Leere, nicht Nicht-Leere,
    das ist die wahre Gestalt des Tathagatha.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Hallo Sudhana,


    Ist der Kausalnexus nicht Maya, Natur?
    Die Natur wird von Buddha als vergänglich erkannt, deshalb wenn er - ich spreche im Folgenden nicht von Inhalten - Bewusstsein als Nichteinandererwahrnehmung, Geist als Denkerwahrnehmung und Seele als Binwahrnehmung nicht sieht oder sie teilweise sieht aber dann als Natur dann leuchtet es mir ein, dass er sie für vergänglich hält. Aber sind sie nicht metaphysische Substanzen?
    Denn wie kann man Wiedergeburt über den natürlichen, unpersönlichen, allgemeinen Kausalnexus erklären?
    Siehst Du Buddhanatur als Kombination aus Freiheit von den Substanzen Nichteinandererwahrnehmung, Denkerwahrnehmung und Binwahrnehmung?
    Siehst Du wiederum diese als Maya.
    Dann erklärte sich mir das Ganze so, dass Du für Maya hälst was ich nicht für Maya halte (die Substanzen) und ich für Maya halte wass Du nicht für Maya hältst (die Natur).


    Zum Atman:


    Der Atman ist das Selbst, das Selbst ist die Nichteinadererwahrnehmung, die Nichteinandererwahrnehmung ist dass Bewustsein.
    Brahman ist der göttliche Urgrund jenseits aller Unterscheidungen oder Formen.
    (Nach Wörterverzeichnis von Eknath Easwaran aus Buch: Upanischaden)


    Frei nach der Bhagavad Gita und einem Buch über die transzendentalen Spiele Krishnas gilt:


    Atmans sind die Bewusstseine die an die Münder des überkosmischen Krishnas angeschlossen sind. Von den Zehen der Lotosfüße des überkosmischen Krishnas geht ein Zeitstrom (der Ganges) aus, der durch die Atmans über Tore in seine Münder, die Ozeane strömt und so die Atmans belebt.
    Atmans von Erwachten sind die Bewusstseine die an die Lotosaugen des überkosmischen Krishnas angeschlossen sind an die Sonnen wo kein Zeitstrom eingeht, sondern wo Atman in Brahman über ein Tor verankert ist wodurch man die Maya die Natur als nur scheinbares Chaos durchschaut, indem man hinter ihr als Bühne wo Unerwachte auftreten in verschiedenen Rollen hinter Masken die Metaphysik durchschaut. Und wo Brahman in Atman als Ewigkeit ist.
    Ohne Untzerscheidung ist das Brahman, weil in ihm die natürlichen Unterscheidungen aufgehoben sind.
    Und ohne Formen ist das Brahman, weil es "Eines ohne ein Zweites in sich" ist.


    Nach der Bhagavad Gita ist ein Organ Krishnas sei es des überkosmischen oder des kosmischen für ihn wie das andere nur für uns unterschieden.


    Herzlichen Gruß
    gbg

  • Zitat

    Wenn es wirklich die Nicht-Existenz ist, kannst du nicht daran denken.


    Nicht-Form ist weder leer noch nicht-leer. Sie ist die wahre Form der Weisheit des Buddha. Shodoka

    (Morpho)


    Hallo Morpho,


    Meister Eckhart spricht vom Bürglein. In ihm ist die Existenz das innere sunyta die innere Leere. Außerhalb des Bürgleins ist die Natur das äußere sunyata die äußere Leere.
    Nun gebe acht was ich sage: Ich spreche mit Meister Eckhard wenn ich sage, die innere Leerheit ist wie eine Kohle. Die Kohle brennt, weil in ihr ein Mangel herrscht. Buddha sprach von den brennenden Sinnen. Und es ist das Brennen nach der Natur das ungestilltes Verlangen ist, bis Gott sich durch den Heiligen Geist, die Zeit ihr Ende herbeiführend sich als seinen Sohn in der inneren Leere gebiert und einen seiner quitt macht. Denn Sehnsucht über die Natur ist unerfüllte Liebe nach ihm. Buddha sprach in etwa man müsse seinen Körper ablegen und das muss wahrhaftig geschehen bevor Gott sich in die innere Leere eingebären kann.


    Liebe Grüße
    gbg

  • Eine kleine Geschichte zu Leerheit.


    Papa


    Es war einmal ein mächtiger König der über viele Ländereien herrschte. Er war so mächtig geworden, dass wer ihm direkt in seine weißen Augen schaute zu einer goldenen Statue erstarrte. Eines Tages kam ein alter Mann zu diesem König. Der König fragte ihn: „Was hast Du mir anzubieten?“. Der alte Mann schaute ihm unbekümmert in die Augen und sagte: „Ich bringe grundloser Leere grundlose Barmherzigkeit.“. Der König war irritiert, denn der alte Mann war nicht zur Statue geworden wie er es erwartet hatte. Es war das erste Mal seit sehr langer Zeit, dass er wieder in fremde Augen geblickt hatte, die Augen des Alten waren tiefschwarz und bevor er ohne ein weiteres Wort zu verlieren sich umdrehte und ging spürte der König noch für einen Moment seinen Blick auf seinem Herzen ruhen und es war ihm als sei es zu einer Quelle geworden die tieferliegendes kühles Wasser aufnähme und erhitztes der Tiefe wieder zurückgäbe. Deshalb ließ er ihn ziehen. Als er jedoch außer Sichtweite war, weil das Herz des Königs wieder brannte, weil er aber auch einen gewissen Glanz in seinen Augen wahrgenommen hatte der ihn fesselte, berief er augenblicklich eine Versammlung ein und fragte seine Berater: Wer mag dieser Mensch gewesen sein?
    Der Hofnarr der seinen Blick ebenfalls wahrgenommen hatte, meinte es sei wohl ein Schlangenbeschwörer gewesen.
    Der erste Minister, der Minister für die Finanzen, meinte es sei wohl ein Kaufmann gewesen, weil ihm das Funkeln in seinen Augen nicht entgangen war.
    Der König beriet sich bis in den Abend hinein weiter mit seinen Untergebenen.
    Bis am Abend ein einfacher Bauer kam. Der wortlos einen Krug vor dem König hinstellte der randvoll mit Wein gefüllt war. Doch als der König daraus trank, kam ihm der Wein wie Wasser vor und es viel ihm wie Schuppen von den Augen. Er sagte: Ich muss diesen Alten wiedersehen. Und er entlohnte was so gar nicht seine Art war den Bauern mit einem klarblauen Edelstein.
    Die Bediensteten meinten er sei vom süßen Wein betrunken.
    Aber das Volk dankte es ihm indem sie verbreiteten wie es geschehen war.
    Denn ein Kind hatte von der Empore aus beherzt alles mitangesehen und so war ihm nichts vom Duell der Augen entgangen.
    In der Mitte der Stadt auf dem Marktplatz als der Morgen graute sahen die Bürger zu ihrem Erstaunen einen Baum stehen an dem an Stelle von Früchten Kohlen wuchsen.
    Jedem der eine solche Kohle umgriff begann sogleich das Herz zu brennen. Er fühlte ein inneres Brennen das alles Verlangte im Inneren sogleich wieder vollständig zu Leere verbrannte.
    Der König hörte davon und als er seine Berater der Reihe nach vom Rangniedrigsten bis hin zum ersten Minister aufforderte die schwarze Frucht für ihn zu pflücken, es jedoch keinem gelang, weil sie zu heiß stets zu Boden fiel kniete er sich selbst auf den Boden und grub und grub und grub.
    Er wollte an die Wurzel und das Geheimnis lüften. Was er fand war ein klarblauer Edelstein, derselbe Edelstein den er dem Alten ausgehändigt hatte.
    Manche sagten der König wollte einfach nichts mit diesem verwunschenen Diamanten mehr zu tun haben und alle Erinnerungen daran auslöschen andere meinten er wollte dem Land einfach nur Brunnen stiften.
    Der Erlös aus dem Diamanten wurde vom König selbst angelegt um daraus Brunnen zu finanzieren.
    Ein Brunnen entstand genau am selben Platze wo früher der Kohlenbaum stand.
    Und andere am Rande der Stadt und im Landesinneren folgten.
    Da vor allem die Bauern sehr zufrieden waren mit ihrem König und über die Bauern auch alles übrige Volk wurde ihm zugetragen er könne den alten Mann finden, der bei den Kindern der Stadt nur als der Papa bekannt war. Er müsste nur nachts hingehen an den Dorfrand unter einer Pappelfeige dort würde er ungestört mit ihm reden können.
    In dieser Nacht schien der Vollmond hell und rund am Himmel. Von Ferne hörte der König der sich von allen Bediensteten losgesagt hatte um mit ihm allein zu sein leises Flötenspiel. Eine Melodie die nicht abbrach und ohne sich zu wiederholen doch vollendet zu sein schien, was der Mond der am Himmel leuchtete noch unterstrich. Als der König herangetreten war lag alles unter dem Baum in tiefster Dunkelheit. Eine Stimme rief ihm zu. „Wen suchst Du König?“. Den Papa antwortete der König ohne zu überlegen. „Du hast mich gefunden antwortete die Stimme.“
    Und das Herz des Königs wurde angenehm kühl, er legte die goldene Krone ab unter den Baum und wurde Einsiedler in seinem eigenen Königreich. Er herrschte ohne zu führen. Ohne zu führen folgten ihm seine Getreuen in allem was er tat, weil sie ihn nicht verstanden ohne ihn nachzuahmen.
    Seitdem kannte man ihn den Einsiedler nur noch mit grundlosen schwarzen Augen mit Glanz der von ihnen ausging alle Herzen kühlend der Menschen die bereit waren ihn wirklich anzusehen.


    Liebe Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von gbg ()

  • gbg:

    Ist der Kausalnexus nicht Maya, Natur?


    Nein. Ich dachte, ich hätte das recht unmissverständlich deutlich gemacht. Um es zu wiederholen: der Kausalnexus ist ein Erklärungsmodell. Und zwar eines, dessen Zweck es nicht ist, einen Standpunkt zu beziehen und womöglich zu verteidigen, sondern lediglich substantialistische und eternalistische Standpunkte (wie der, den Du vertrittst) zurückzuweisen. Dieses Modell zeigt, dass die Annahme einer Substanz, möglicherweise sogar ewigen Substanz, eine willkürlich gesetzte und keineswegs notwendige Prämisse ist, deren Vertreter sich zur Begründung lediglich auf das Argument der Anciennität (das haben wir schon immer so geglaubt ...) oder auf "heilige Schriften" (denen man halt auch erst einmal glauben muss, weil sie halt schon so alt sind ...) berufen können. Buddha setzt seine unmittelbare Erfahrung des Erwachens gegen die Autorität der Überlieferung und 'heiligen Schriften' und er zeigt den Weg, diese unmittelbare Erfahrung nachzuvollziehen.


    gbg:

    Die Natur wird von Buddha als vergänglich erkannt, deshalb wenn er - ich spreche im Folgenden nicht von Inhalten - Bewusstsein als Nichteinandererwahrnehmung, Geist als Denkerwahrnehmung und Seele als Binwahrnehmung nicht sieht oder sie teilweise sieht aber dann als Natur dann leuchtet es mir ein, dass er sie für vergänglich hält. Aber sind sie nicht metaphysische Substanzen?


    Wieso sollten sie das sein? Metaphysisches Denken ist nun einmal rein spekulativ und Buddha hat in Bezug auf metaphysische Spekulationen grundsätzlich sehr beredt geschwiegen, weil er diese nicht nur zurückweisen , sondern auch den Anschein, er beziehe eine (notwendig ebenfalls metaphysische) Gegenposition, vermeiden wollte. Die epistomologische Deutung von Buddhas Schweigen macht einen guten Teil budddhistischer Geistesgeschichte aus - doch dies nur nebenbei.

    gbg:

    Denn wie kann man Wiedergeburt über den natürlichen, unpersönlichen, allgemeinen Kausalnexus erklären?


    Gar nicht. Muss man auch nicht, wenn man auf tröstliche Kindermärchen wie "Wiedergeburt" verzichten kann. Der Reiz dieser Vorstellung ist ja auch nachvollziehbar, solange man sich am Leben noch keinen Ekel und Überdruß geholt hat: wäre doch toll, wenn man unzerstörbar wäre und ewig leben würde, nicht wahr? Die eigentliche dahinter steckende Motivation hat ausgerechnet Nietzsche sehr klar ausgesprochen: Alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit ...


    gbg:

    Siehst Du Buddhanatur als Kombination aus Freiheit von den Substanzen Nichteinandererwahrnehmung, Denkerwahrnehmung und Binwahrnehmung?
    Siehst Du wiederum diese als Maya.


    Hör auf, herumzuraten. 'Budddhanatur' ist vor allem ein universell gegebenes Potential zu einer transformierenden Erfahrung, die die Grenzen reiner Vernunfterkenntnis transzendiert und deren notwendige Unausdrückbarkeit vom Erfahrenden akzeptiert wird.

    Zitat

    Zum Atman:


    Schade. Also doch kein direktes Zitat aus einer Upanishad oder einem Aranyaka ...


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Sudhana:

    'Budddhanatur' ist vor allem ein universell gegebenes Potential zu einer transformierenden Erfahrung, die die Grenzen reiner Vernunfterkenntnis transzendiert und deren notwendige Unausdrückbarkeit vom Erfahrenden akzeptiert wird.

    Zitat

    Zum Atman:


    Schade. Also doch kein direktes Zitat aus einer Upanishad oder einem Aranyaka ...


    ()


    Brahman im Atman bedeutet auch: Ich bin nicht andere.
    Geist im Heiligen Geist bedeutet auch: Ich bin nicht Denker.
    Überseele in Seele bedeutet auch: Ich bin nicht aus mir selbst heraus.


    Herzlich
    gbg


    Das erstere wurde gelöscht.


    Ich bin halt ein Bücherwurm. Und Bücherwürmern kommt so etwas zu. Aber ich werde Deine Bücher nicht verschlingen, guter Sudhana.

    3 Mal editiert, zuletzt von gbg ()

  • Zitat

    Nicht-Form ist weder leer noch nicht-leer. Sie ist die wahre Form der Weisheit des Buddha. Shodoka


    Typisch Chan-Ausdruck, nicht ?! Non-diskursiv, "geschmeidig" - lässt aber keinen Interpretationsspielraum.
    Find ich gut.


    gbg:

    Zitat

    Ist der Kausalnexus nicht Maya, Natur?


    Doch, ist er. saṃsāra: „beständiges Wandern“

  • Zitat

    Typisch Chan-Ausdruck, nicht ?! Non-diskursiv, "geschmeidig" - lässt aber keinen Interpretationsspielraum.
    Find ich gut.


    Und was bedeutet es? :lol:

  • Dein Geschwurbel als "Antwort" ist ja schon berüchtigt.
    Wirklich Verständnis "bzgl." ist bestimmt nix was du dir einbilden könntest, - zum Glück.


    PS: Dein Karma lässt es nicht zu, dass du dieses GeLoLe lässt, - oder ?

  • und ich dachte immer "Verständnis" kommt von "Verstehen". Schließlich gehts ja um nichts geringeres als "wahre Form der Weisheit des Buddha". Wenns für Dich da keinen "Interpretionspielraum" gibt, laß uns doch bitte daran teilhaben.


    P.S:
    Und hattest du nicht bei letzter Gelegenheit vollmundig erklärt, du würdest nie und nimmer über das Karma anderer Leute spekulieren?

  • bel:

    Zitat

    keinen "Interpretionspielraum" gibt, laß uns doch bitte daran teilhaben.


    Widerspricht sich ja dann wohl :roll:


    Zitat

    Und hattest du nicht bei letzter Gelegenheit vollmundig erklärt,


    Nee.
    Und was diese und andere Gepflogenheit mit Vipaka Karma zu tun hat, das ist ja auch nichts, wo du groß drüber nachdenken solltest,
    genauso wenig, warum ein "echtes Kloster" viel Schweigen verordnet, den Bewegungsdrang beschränkt ...

  • Zitat

    bel:
    keinen "Interpretionspielraum" gibt, laß uns doch bitte daran teilhaben.


    Widerspricht sich ja dann wohl


    Nein, wieso, die Anfrage bezog sich ja auf die "wahre Form der Weisheit des Buddha".



    Zitat

    Re: niedere Wiedergeburten
    Beitrag von Morpho am 10.03.2016, 22:26


    Dein Karma lässt es nicht zu, dass du dieses GeLoLe lässt, - oder ?


    und letztens hier, von wegen "Nein":


    Zitat

    Re: Missbrauch des Konzeptes der Wiedergeburt zur Rechtfertigung
    Beitrag von blue_aprico am 05.02.2016, 23:07


    ich hab kein problem damit zu sagen : mein karma, ich seh mich ja auch nicht als was spezifisches an, aber unser oder eurer karma käme mir nicht über die lippen.
    blue_aprico


    http://www.buddhaland.de/viewt…2&t=9411&p=311119#p311115

  • So ne Probleme hätt ich gern... Obwohl, nee, doch lieber nicht.

  • Es ist doch leider so:


    Die Summe der Leiden in der Welt bleibt immer konstant.
    aus dem Zen-Buddhismus


    oder etwa nicht ? ()

  • Morpho:

    Es ist doch leider so:


    Die Summe der Leiden in der Welt bleibt immer konstant.
    aus dem Zen-Buddhismus


    oder etwa nicht ? ()


    Danke lieber Morpho. :)
    Das inspiriert!


    Dazu gibt es auch das Gleichnis vom Weinberg.
    Jeder bekommt gleichen weltlichen Lohn auch, wenn er später anfängt.
    Der eigentliche himmlische Lohn ist die Arbeit im Weinberg selbst.

    So freut sich ein Machtmensch aus Eigenermächtigung in Verblendung grinsend über Leid. Das ist bitteres Wasser. Er kennt es nicht anders. Als Wasser stillt es ebenfalls Durst d.h. macht Freude. Nur eben als bitteres Wasser hämische Freude.
    Ein Weiser freut sich, wenn andere kein Leid ertragen müssen und sich so freuen können. Er freut sich also über die Freude anderer. Es ist nichts bitteres in seinem Wasser. Es ist reinstes Quellwasser.


    Allgemein anderen helfen oder anderen Schaden macht Freude, d.h. stillt den Durst. Aber durch das bittere im Wasser des hämischen Machtmenschen steigert sich gleichzeitig der nur kurzfristig gelöschte Durst.


    D.h. jeder bekommt gleichviel Wasser für sein Leben zugeteilt.


    Der Lohn Wasser wird im Weltlichen in der Arbeit aus Eigenermächtigung bitter.

  • "Allgemein anderen helfen" ist aber sowas von Eigenermächtigung
    - Eigensinnig


    Eines Tages kam ein Schüler zum Meister und sagte: „Meister, ich bin jetzt soweit, dass ich nur noch an die anderen denke.“ „Oh“, meinte daraufhin der Meister: „und ich bin soweit, dass ich nur an mich denke." aus dem Zen-Buddhismus

  • Morpho:

    "Allgemein anderen helfen" ist aber sowas von Eigenermächtigung
    - Eigensinnig


    Eines Tages kam ein Schüler zum Meister und sagte: „Meister, ich bin jetzt soweit, dass ich nur noch an die anderen denke.“ „Oh“, meinte daraufhin der Meister: „und ich bin soweit, dass ich nur an mich denke." aus dem Zen-Buddhismus


    Hallo Morpho,


    mit Eigenermächtigung meine ich, wenn die Erlaubnis vom anderen an ihm oder für ihn zu handeln nicht einmal spekulativ für den dann Eigenmächtigen gegeben ist. Er ist dann ein Aggressor bzw. mindestens ein falscher Vormund.
    Das Zen-Zitat verstehe ich als "Wer sich selbst nicht liebt, wie könnte der andere lieben?". Also unabhängig von der Machtfrage.


    Herzlichen Gruß
    gbg

  • gbg:

    "Wer sich selbst nicht liebt, wie könnte der andere lieben?".


    Das hat doch nichts miteinander zu tun. So simpel ist es nicht.
    Wer sich selbst liebt könnte andere (für irgendwas) hassen oder
    wer sich selber haßt(für irgendwas) kann einen anderen lieben.
    Da gibt es sicher alle Möglichkeiten.

  • accinca:
    gbg:

    "Wer sich selbst nicht liebt, wie könnte der andere lieben?".


    Das hat doch nichts miteinander zu tun. So simpel ist es nicht.
    Wer sich selbst liebt könnte andere (für irgendwas) hassen oder
    wer sich selber haßt(für irgendwas) kann einen anderen lieben.
    Da gibt es sicher alle Möglichkeiten.


    Liebe geht immer mit innerer Freiheit einher. Wer sich selbst hasst, auch nur in einer Frage ist schon innerlich in Ketten gelegt. Er ist wie ein bissiger Hund.
    Nur wer nicht hasst, also nicht innerlich in Ketten liegt, der liebt sich als frei und nur als innerlich freier tritt er andere nicht mit Füßen.


    Es ist sehr plastisch dargestellt, aber es gibt nur diese Möglichkeiten.


    P.S: Das Hass mit Liebe zusammengeht scheint nur so. Es sind kurze Momente der Freiheit, damit einhergehend der Selbstliebe dazwischen die Liebesimpulse nach außen aufflackern lassen.


    Lieben Gruß, auch an Dich bel. :)
    gbg