Einheit Denken, Sprechen, Schreiben, Handeln

  • Ellviral:

    Das Ziel ist Vorstellungen als Vorstellungen und Glauben an fremde Vorstellungen zu erkennen und als Spielmannsrollen zu sehen.
    Mein Mann hatte mit 2 Jahren Polio und alle haben ihm vorausgesagt das er vielleicht 20 Jahre alt wird heute mit 67 haben wir noch herzlich darüber gelacht wie jemand so blöde sein kann Vorstellungen von Fremden zu glauben und zu verwirklichen.
    Macht man weiter in eurer buddhistischen Blase von Glauben und Träumen. Ich sag euch das Leben ist viel zu kurz um sich über sowas Bescheuertes wie Wiedergeburt, Nibbana, Erleuchtung, Absolute Spitze ist aber Leere, zu streiten. Jedem das seine aber mir ALLES.
    Ich mach jetzt erst mal das Licht aus damit ihr in Stille träumen könnt.


    Danke ;) ebenso :rose:


    LG :sunny:

  • Hallo, meinen Link haben sich wohl wenige angehört, schade. Ein kurzer Update von mir, ich würde gerne mehr schreiben, kann aber nicht, da meine Netzhauterkrankung am Auge sich massiv verschlechtert hat. Blöderweise gibt es da nichts, keine Heilung, kein Wissen, es gefährdet meine Existenz, mein Leben, aber ich fühle, ich bin nur Passagier, ich kann nichts machen und daher bleibt mir nur es zu akzeptieren, egal was kommt.


    Ich bin auch nicht wirklich traurig, weil es wird wohl alles seinen Grund haben. Wie hat meine Frau mal gesagt, jeder bekommt was er verdient, also selbstkritisch betrachtet kann ich mich nicht mal dagegen beklagen. Ich habe wohl nicht viel Gute gemacht und das Karma arbeitet scheinbar sehr zeitnah, zumindest wenn man dran glaubt und ich glaub dran.


    Bin letzte Woche operiert worden am Auge, Resultat, deutliche Sehverschlecherung sogar, na ja was soll man da sagen. Leicht ist es nicht, aber ich zitiere meinen Arzt Herr Son - es ist wie es ist - eigentlich mein Spruch normal.


    Ich habe alles Themen wo keiner was weiß, echt komisch, auch wohl kein Zufall, manchmal frage ich mich echt, warum ich hier her gekommen bin, aber nochmal es interessiert niemand, auch das habe ich schon länger begriffen, daher nehme ich es einfach zur Kenntnis. Gut, leider darf ich kaum noch am PC arbeiten, hoffe es geht euch gut, LG Son

  • Hallo,


    nun, was habe ich in den letzten Wochen begriffen? Dass viele Menschen, die vorgeben ein so zufriedenes und glückliches Leben zu führen eine Fassade aufgesetzt haben. Nicht alle natürlich, aber einige doch. Die haben sich wirklich geoutet, dass es ganz anders ist, als sie seit Jahren vorgeben, dass es bei ihnen sei.


    Jetzt frage ich mich, warum lügen die Menschen so? Ich mein, ja, es geht ja nicht alle Menschen was an, wie es einem wirklich geht, aber ich spreche hier von Menschen, die ich näher kenne. Mein Fazit aus all diesen Geschichten ist, dass denen sicher nicht viel besser geht als mir, der ja bekanntlich alleine ist und auch lebt. Einsamkeit soll ja sehr ungesund sein, ich frage mich allerdings was ungesünder ist, in einer Beziehung über Jahre/Jahrzehnte zu leben, wo man sich nichts zu sagen hat und nur anfeindet, oft auch zusammenbleibt wegen der Kinder, was auch ein Blödsinn ist, weil Kinder spüren die Spannungen und da ist eine Trennung auch im Sinne der Kinder oft besser oder eben wie ich relativ frei von Anhaftungen. Wobei zugegeben das Alleinsein ist nicht immer einfach.


    Was mein eigentliches Thema anlangt sind meine Fortschritte weiterhin bescheiden, heißt selbst mein Denken in den Alltag zu transportieren, wobei mir sagen die Menschen immer Son umgib dich mit positiven Menschen, aber mein Lebensmittelpunkt wo ich am meisten Zeit verbringe ist meine Arbeit und ich sehe hier keine positiven Menschen. Okay, jetzt kann man sagen, das liegt an dir Son, sehen allerdings viele andere sehr ähnlich, zumindest die ein wenig mitdenken und mitfühlen.


    In meiner Arbeit geht die Entwicklung sehr in eine Richtung, nämlich, dass ausschließlich der eine Existenzberechtigung hat, der funktioniert und nicht negativ auffällt, heißt nicht das sagt was er denkt sondern sich unterordnet, wenig bis nie krank ist und sich an dem Tratsch und Bösartigkeiten des Alltags beteiligt. Zu diesen Menschen gehöre ich nicht und möchte auch nicht dazu gehören. Es ist für mich auch sehr befremdlich zu merken, wie sehr auch Menschen angegriffen werden, die eben aus gesundheitlichen Gründen nach Jahrzehnten einfach nicht mehr können, weil sie eben körperlich oder seelisch angeschlagen sind. Und ja, es gibt auch schwarze Schafe, aber die Behandlung durch das System ist gleich ob jemand eine schwere Erkrankung hat oder eben nichts. Das stimmt nachdenklich. Und ich fühle mich in so einem System auch nicht mehr wohl, andererseits habe ich weder Wahl, da ich selbst nicht gesund bin und nicht mehr jung und andererseits muss ich ja dankbar sein, dass man mich noch "leben" lässt. Damit meine ich dass ich in anderen Firmen vermutlich schon länger "entsorgt" worden wäre.


    Ich "versuche" aber weiterhin an meinen persönlichen Zielen und Einstellungen, auch Werten festzuhalten, andere Menschen zu verändern ist ein sinnloses Unterfangen, soll man nicht und geht auch nicht. Daher eben Fokus auf mein Leben bzw. dort wo ich helfen kann und man mich frägt helfe ich auch gerne, aufdrängen möchte ich mich nicht, bekehren auch niemand, das hat bereits die Vergangenheit gezeigt, Wirkungslos.


    Hoffe es geht euch gut, LG Son

  • Hallo @Son

    Zitat

    ... Ich "versuche" aber weiterhin an meinen persönlichen Zielen und Einstellungen, auch Werten festzuhalten, andere Menschen zu verändern ist ein sinnloses Unterfangen, soll man nicht und geht auch nicht. Daher eben Fokus auf mein Leben bzw. dort wo ich helfen kann und man mich frägt helfe ich auch gerne, aufdrängen möchte ich mich nicht, bekehren auch niemand, das hat bereits die Vergangenheit gezeigt, Wirkungslos.


    Hoffe es geht euch gut, LG Son


    Ja, mir geht's ganz gut, aber ich hab viel zu tun, was ich als Druck empfinde. Prüfungssituation - viel Arbeit - und ich weiß nicht, ob ich damit bestehe oder ob alles nicht den gewünschten Erfolg bringen wird.


    Was ich dabei schade finde, ist dass ich zur Zeit nicht einmal meine Hilfe anbieten kann, wenn mich jemand fragt. Ich habe eine Freundin, die rief mich an, ein Hilferuf, sie ist allein, ihr Freund hat sie verlassen - es würde ihr helfen, wenn ich ihr zuhörte. Eine Stunde habe ich geschafft, dann war Essig. Ich schaff es nicht. Ihr Problem triggert mich und dann schrei ich sie nur an, sie soll mit dem Mist aufhören, sich immer selber runter zu machen...

    Ich denke, auf solche Hilfe kann sie nun auch verzichten - deshalb, und auch weil es mir zu viel ist, habe mich nun schon seit einem Monat nicht mehr bei ihr gemeldet. Ich finde das grausam, aber ich habe leider kein großes Kontingent an Energiereserven.


    Ich schreib das Dir, weil Deine Beobachtung hier etwas ist, was schön wäre, wenn sie das erkennen würde:

    Zitat

    ... nun, was habe ich in den letzten Wochen begriffen? Dass viele Menschen, die vorgeben ein so zufriedenes und glückliches Leben zu führen eine Fassade aufgesetzt haben. Nicht alle natürlich, aber einige doch. Die haben sich wirklich geoutet, dass es ganz anders ist, als sie seit Jahren vorgeben, dass es bei ihnen sei.


    Es ist nämlich völlig sinnlos, auf die anderen zu schauen, inwiefern es ihnen angeblich besser geht - und sich wohlmöglich noch mit Neid und Selbstmitleid zu plagen. Denn man sieht doch nur die Oberfläche. Völlige Illusion. Spiegelkabinett.

    Sie ist neidisch auf mich. Damit komme ich überhaupt nicht klar. Bei mir ist nämlich nur alles anders als bei ihr - aber ich weiß genau, sie würde nicht gern in meinen wirklichen Schuhen stecken. Das wäre überhaupt nicht ihr Ding.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hallo,

    schön, dass noch wer schreibt, vielen Dank. Ich habe ja auch selten geschrieben aufgrund persönlicher Sachen, die eben so sind, wie sie sind daher möchte ich gar nicht tiefer drauf eingehen.

    Das was du beschreibst scheint die Normalität zu sein heute. Die Menschen haben einfach keine Zeit mehr, es ist beruflich ein großer Druck zu funktionieren und privat machen sich viele es sich auch nicht leicht. Anstatt ihre „Freizeit“ zu genießen und zu entspannen ist auch diese Zeit durchgeplant. Ich genieße von Freitag bis Montag früh das Alleinsein, auch wenn ich mir manchmal wünsche es wäre anders, aber es ist einfach eben Ruhe, ich treffe kaum jemanden in dieser Zeit, meditiere oder versuche es und habe ja auch alltägliche Aufgaben zu erfüllen, wie Wohnung sauber machen, einkaufen, kochen für mich, und ein wenig Zeit auch mit meiner Hündin.

    Die Menschen, die immer sagen sie haben keine Zeit, die meide ich mittlerweile, weil selbst, wenn die zwei- oder dreimal im Jahr Zeit hätten für mich, darauf verzichte ich gerne, weil wir alle Zeit haben, man muss sich die Zeit halt auch nehmen wollen. Die Menschen sollen einfach ehrlich sein und sagen, ja ich habe Zeit, aber ich will diese Zeit lieber anderwärtig nützen.

    Wenn man anderen helfen will ist es dann Hilfe, wenn sie eben ehrlich von Herzen kommt und man eben nicht genervt ist. Mein Bruder zum Beispiel sagt seit 30 Jahren wie viel er mir hilft bzw. geholfen hat. Ich habe ihm gesagt – wann, wie? Das hat er nicht verstanden. Als ich das letzte Mal anrief kam folgendes Originalzitat „ich hätte nicht gedacht, dass der Tag noch schlechter enden könnte“ – dann habe ich gesagt, schön dich gehört zu haben und bis irgendwann. Das ist kein Einzelfall, es sind ca. 10 Anrufe pro Jahr jedes Mal höre ich was anderes was mich verletzt, eben „du gerade schon wieder“ oder „ich muss dringend weg“ oder was auch immer oder ich höre wie wenig Zeit er hat und er ist immer genervt.

    Was ich mit diesem Beispiel sagen will, ist, dass wenn mir jemand die ersten 5 min. nur vorjammert welch Last es für ihn ist, sich ein paar Mal im Jahr mit mir zu unterhalten, dann ist es für mich auch keine Hilfe mehr, wenn danach am Ende ein Hilfsangebot stehen würde, was es aber meist ohnedies nicht ist.

    Wie gesagt, ich ziehe mich mehr und mehr zurück, weil in „meiner“ Welt es eben wenige Menschen, die mir gut tun gibt. Letzte Woche habe ich mit einem befreundeten Arzt gesprochen, der hat wieder ganz ein anderes Weltbild, nämlich er sieht sowohl seine Arbeit wie auch sein Privatleben als angenehm an. Was mir gut getan hat, weil ich mir dachte, ja gibt es auch, und hoffentlich nicht gespielt, aber klang ehrlich.

    Ich habe mich auch sehr lange gefragt, warum mein Leben so schwer ist bzw. viel Leid, auch darauf bekam ich eine Antwort, wenig überraschend, aber hilfreich nämlich, dass das was da sitzt oder steht eben das ist, was ich daraus gemacht habe, heißt Selbstverantwortung und auch damit kann ich mich gut identifizieren, nicht Verantwortung bei höheren bösen Mächten zu suchen sondern, das ist mein „Karma“ eben und das reagiert eben schnell, daher stehe ich da wo ich bin und daran möchte ich arbeiten – mehr noch als bisher.

    Der Buddhismus ist ein Grundwerkzeug und große Hilfe für mich auf dem Weg dorthin, es gilt ja wie gesagt das Denken auch in das Handeln umzusetzen, ist schon besser geworden, aber eben langsam.

    Letztens habe ich einem Bekannten gesagt, er solle so bleiben wie er ist und er meinte, warum ich das sage? Er wolle nicht so bleiben wie er ist, weil das was ich sehe für mich gut mag sein aber er sieht sich anders und er will nicht gleich bleiben sondern sich weiterentwickeln. Das fand ich einen interessanten Gedankenansatz, weil er recht hat damit. Ich habe nur nie über diesen Satz nachgedacht.

    Auf jeden Fall ist meine Beobachtung der Gesellschaft wirklich die, dass viele, viele Menschen ganz anders sind, als sie sich nach außen geben und daher sollte man nicht denken, wie toll es bei anderen ist, weil nochmal das ist sehr oft Fassade. Ich kann da wirklich viele Beispiele daran festmachen und meine Lehre daraus ist, dass ich zufriedener geworden bin, weil ich einfach weiß, dass ich gar nicht so leben wollen würde, wie die sogenannten nach außen hin glücklichen und zufriedenen Menschen, weil viele wie gesagt sind es nicht.

    Wobei es ist kein Trost für mich, dass es anderen Menschen schlechter geht als mir oder  ähnlich, das wäre ein schlechtes Motiv, aber es ist ein Faktum, dass es so ist, ich habe auch Verständnis für Menschen, die ihr Land verlassen und zu uns kommen mit der Hoffnung auf ein anderes Leben. Ich habe mit Flüchtlingen Kontakt gehabt und habe verstanden und sie waren allesamt nett. Wer geht schon tausende Kilometer freiwillig zu Fuß oder riskiert sein Leben und das seiner Familie bei Überfahrten auf dem Meer. Sind es nicht „wir“ die Jahrzehnte lang unseren Wohlstand auf Kosten dieser Menschen auch gelebt haben? Gibt es nicht auch eine Verantwortung von uns für diese Menschen?

    Ich oute mich gerne als sozialer und empathischer Mensch und hier nicht in politisches Fahrwasser zu kommen, wobei doch, ich befürworte den Rechtsruck in den Gesellschaften bzw. Politik weltweit nicht!

    Ich lebe sicher kein tolles Leben, aber es kommt eben immer auf die Einstellung darauf an und wie man mit Krisen umgeht und das versuche ich so gut es geht, Selbstmitleid empfinde ich keines, weil wie gesagt, ich brauche nur in den Spiegel sehen und ich habe alle Antworten gefunden, LG und alles Gute Son

  • Wenn ich nicht mehr aus meiner vergangenen Erinnerung lebe dann kann mir das Leben als mein Leben begegnen.

    Dann ist alles um mich herum Mein Leben das mir begegnet.

    Wenn das geschieht dann ist da keine Leere mehr in mir. Dann begegnet mir auch in mir mein Leben

    und wenn das geschieht dann ist da nur noch ich ohne Raum, ohne Energie, ohne Wissen, ungeboren, unveränderlich.

    Dann ist da Ichbin sein das das Selbst sein das Selbst sein sein lässt.


    Was Dir aufgefallen ist, ist das die meisten Menschen das Leben das ihnen begegnet nicht ihr Leben ist, das ist nicht das was sie wollen und wenn sie nur das sehen was sie nicht wollen bauen sie sich in sich eine Welt die sie wollen und es ist ihnen egal ob die mit der Welt die ihnen begegnet dieser entspricht. Nun wird die Welt die ihnen begegnet ein Kriegsschauplatz, ein Kampf um das Recht seine Welt, die man sich so vorstellt mit allen Mittel auch real zu erschaffen. Die lügen nicht sie kämpfen um Ihre Welt und haben eben keine Zeit mehr und entsetzliche Angst vor der Leere, denn die kennen sie die Gedankenleere und das wird ein echter Feind.

  • Toller Beitrag, sehr lehr- und hilfreich Elvira, vielen Dank, Son

  • Hallo,


    nun, ich möchte gar nicht über mich schreiben oder indirekt vielleicht, aber ich frage mich immer mehr, warum es so viele Menschen gibt, denen es gar nicht gut geht und keiner merkt es. Ich "merke" es nicht, ich fühle es einfach, wenn jemand in meiner Umgebung in Not ist und ich versuche zu helfen, wenn man mich lässt.


    Ich kenne nicht viele Menschen mehr, aber die ich kenne da sind viele die Hilfe bräuchten. Manchmal fühle ich das Leid dieser (meiner) Welt auf meinen Schultern und das macht mich unheimlich traurig.


    Es gibt sogar für jemand wie mich, der alleine ist, zu viele Menschen, denen ich gerne helfen würde und einfach nicht kann, weil ich die Kraft oder manchmal auch das Geld nicht habe, was auch Hilfe für einige wäre.


    Bei mir haben sogar bewusstseinsverändernde Substanzen mich nicht abstumpfen lassen, was meine Gefühlswelt betrifft. Ich habe sogar Mitgefühl mit Menschen, die mir einmal geschadet haben oder mich gar nicht mögen und ich versuche auch denen zu helfen.


    Und nein, ich möchte hier nicht schreiben, welche großartiger Kerl ich bin sondern ich möchte das Leid der Menschen im Vordergrund stellen und das viele auf eine sehr gefühlskalte Gesellschaft treffen. Wenn ich achtsam durch die "Welt" gehe sehe ich viel mehr Leid als Freude und Glück, wobei ja Thich Nhat Hanh mal gesagt hat, es gibt kein Glück ohne Leid und auch keinen Himmel ohne Leid, da hat er wohl recht, das Leid bei Seite zu schieben und dann ist das Glück da geht nicht.


    Den gesellschaftlichen Wandel wird es nicht geben, vielleicht ist der Spruch ja wahr, dass man das anzieht, was man selbst ausstrahlt, aber ich ziehe diese Menschen nur bedingt an, ich sehe es einfach und ich spreche hier nur über "meine" Welt. Über das Leid der anderen Welt da draußen wage ich gar nicht zu schreiben, das ist noch einmal eine andere Dimension.


    Nachdenkliche Grüße Son

  • Man kann nicht die Welt retten. Alles fangt einmal bei sich selbst an.


    Doch fühlen wir alle, dass es endlich mal Zeit wird.


    Die transformative Liebe nutzen!

  • Hallo,


    nun, ich kann ja immer nur über das Schreiben, was ich selbst kenne und da ist mir aufgefallen, dass die Menschen, die ich kenne bzw. kennenlernte in meinem Leben eigentlich allesamt eines hatten. Nämlich sie haben sie nicht wirklich verändert. Was meine ich damit? Dass sowohl ihr Denken wie auch ihr Handeln immer eine ähnliche Linie hat und hatte. Das ist für mich nur bedingt nachvollziehbar, weil meine Sicht, mein Denken und auch mein Handeln sich doch mit der Zeit entwickelt, heißt nicht Stillstand.


    Ob diese Erkenntnisse und Entwicklungen immer gut sind, kann ich nicht beurteilen, ich hoffe es natürlich. Die meisten Menschen, die ich kenne sind "normal", ein paar Wenige sind "anders". Dazu würde ich mich auch zählen, also anders allemal, besser keine Ahnung, wobei das möchte ich ja verhindern, das werten.


    Was mich aber wirklich nachdenklich macht ist, dass die normalen Menschen, wie die anderen, die ich kenne ihre Denkweise wie auch ihre Handlungen für mich zumindest nicht nachvollziehbar irgendwann ändern und das verstehe ich nicht. Weil wenn man das Leben als Lernen versteht, dann sollte sich doch daraus schon auch die Erkenntnis ergeben, dass man gewisse Dinge oder Sichtweisen, die man hatte ändern sollte oder ändern versucht. Wobei das erkenne ich nicht bzw. sehe ich nicht.


    Auch spirituelle Menschen, die ich kenne, die verharren immer auf den selben Standpunkten, da ist keine Diskussion oder ein Gespräch möglich, dass die vielleicht mal abrücken von dem was sie "glauben".


    Wobei ich hier schon wieder bei der Erkenntnis gelandet bin, versuche nicht andere Menschen zu verändern, weil das geht nicht, andererseits schade, weil manchen würde ein kleiner Wechsel ihrer Sichtweise gut tun, z.B. so Menschen, die weit weg über dem Atlantik leben und früh morgens schlecht gelaunt mich in Angst und Schrecken versetzen. Wobei ein schlechtes Beispiel, weil dieser Mensch ist ja bereit für Veränderung, der sagt heute dies und morgen genau das Gegenteil, also kenne ich doch Menschen, die "entwicklungsfähig" sind, ob das gut ist oder nicht will ich nicht beurteilen, außerdem bezieht sich hier das "kennen" auf Berichte und nicht auf einer persönlichen Begegnung.


    Zurück zu meinen persönlichen Erfahrungen. Ja, irgendwie schade, weil die Menschen mit denen ich zu tun habe, die denken und handeln scheinbar ihr Leben lang sehr ähnlich und manchmal frage ich mich, wenn ich in Dialog mit diesen Leute trete, wozu? Komplett sinnlos, ist nur meine Energie und Kraft und die Gegenseite ist ja nicht bereit sich das anzuhören, was ich zu sagen habe, auch nicht, wenn es hilfreich sein könnte.


    Was ich schon manchmal versuche ist, wenn ich Dinge wahrnehme, die aus meiner Sicht nicht gut sind, dass ich da versuche gegen zu halten, aber meist auch mit geringem Erfolg.


    Mein ehemaliger Lehrer war und ist auch sehr spirituell, aber da zählt auch nur seine Sicht, da gibt es keinen Widerspruch bzw. Nachfrage, ob es nicht vielleicht doch anders auch ginge oder sein könnte, nein. Entweder man geht den Weg mit oder eben nicht.


    Thich Nhat Hanh hat mal in einem seiner Retreats gemeint, Leid helfe den Menschen zu verstehen und Mitgefühl zu entwickeln, nun das kann ich bestätigen, aber wenn ich mich so umsehe, gibt es auch viele, die viel Leid hatten und sich gar nicht veränderten, wobei bei manch einem auch objektiv das gut getan hätte.


    Wobei vielleicht ist ja meine Haltung falsch, weil ich ändere meine Sicht in vielerlei Themenbereich sehr oft, nämlich wenn ich denke mein Standpunkt sei falsch oder ich habe was nicht verstanden vorher, dann versuche ich anders zu denken bzw. auch danach zu handeln.


    Ich finde das total erfrischend, wenn man immer neue Erkenntnisse bekommt und daraus sich entwickeln kann. Es gab ja Menschen, wo ich lange dachte, die sind "böse", heute bzw. nachdem ich ihnen zugehört habe, verstehe ich sie und mag sie teilweise sogar. Oder wenn ich selbst einen Fehler mache bzw. bemerke, versuche ich das auch zu korrigieren.


    Welche Motiv hinter all dem steckt, ich weiß es nicht, eher kein egoistisches hoffe ich, aber ich weiß es ja nicht. Was ich aber auch zugebe ist, dass die Grundstrukturen einer Persönlichkeit schwer veränderbar sind, Sichtweise vielleicht, aber die Person oder der Mensch selbst schwer. Das beziehe ich sogar auf mich selbst. Klar denke ich anders und versuche gut zu leben, aber gewisse Verhaltensweise bzw. Eigenschaften, die ich habe sind sehr hartnäckig. Ich bin seit dem ich ein Kind war sehr unruhig, ängstlich, laufe oft auch Hochtouren, ärgere mich über Nichtigkeiten. Wobei hier der letzte Punkt veränderbar wäre, das unruhige und ängstliche schwer glaube ich, das zu durchbrechen.


    Und sollte sich irgendwer fragen, was ich eigentlich sagen will, ich weiß es nicht genau, einfach dass ich nicht verstehe, dass sich der Mensch so ungern verändert bzw. versteht, vielleicht ist es das, weil das beschäftigt mich schon, weil ich ja tagtäglich genau mit dieser Thematik konfrontiert bin und manchmal wäre es schön, wenn es doch mal Entwicklung gäbe bei einem oder anderen. Das würde auch mein Leben einfacher machen, LG Son

  • Hallo,


    nun, dieses Forum ist meine "Sangha" in Wirklichkeit, weil ich habe keine gleichgesinnten Menschen mit denen ich mich austauschen kann leider. Wie gesagt dazu müsste ich sehr weit fahren bzw. lässt es meine aktuelle Gesundheit nicht zu.


    Was ich wirklich nicht und nicht verstehe ist, dass ich es nach wie vor nicht schaffe heilsame Handlungen zu setzen, es ist nicht zu glauben. Es ist nicht mal so, dass ich nicht verstehe, dass es mir nicht gut geht, weil ich lebe einfach nicht gut. Ich verletze auch Menschen immer wieder, auch wenn keine Absicht dahinter steht ist das keine Ausrede.


    Letztens hat mir jemand gesagt, es gäbe viele Menschen denen es schlecht ginge und ich habe mir gedacht, was ist die Botschaft? Soll das Trost sein? Weil für mich ist es kein Trost, wenn es anderen Menschen schlecht geht sondern es tut mir leid, wenn es so ist bzw. habe ich hier sehr wohl auch Mitgefühl.


    Ich hatte eine kurze Beziehung zu einer lieben Frau, aber es ging leider nicht.


    Wie habe ich das Thema gelöst. Nicht sehr heilsam bzw. erwachsen - nämlich in dem ich mich keinem Gespräch gestellt habe. Ich hätte auch nicht gewusst, wie ich das erklären soll, dass es mir schlecht geht, weil jemand bei mir ist? Außerdem wollte ich vermeiden die Verantwortung einem anderen Menschen zuzuschieben, weil das Problem ist ja nicht der andere Mensch sondern ich und ich hätte auch keinerlei Lösung anbieten können. Aber letztendlich habe ich damit sicher Leid verursacht, was ich nicht wollte und mir auch sehr leid tut.


    Wobei die Einsicht, dass ich nicht in der Lage bin eine Beziehung zu führen ist eine Traurige, weil sie befördert mich in eine soziale Isolation, wobei in dieser war ich vorher ja bereits.


    Auf jeden Fall möchte ich alles dran setzen um bei den Dingen weiter zu kommen, die ich mir für mich als Mensch vorgenommen habe. Eben ein ethisches Leben zu führen in rechter Rede, rechtem Tun, rechtem Denken usw. - also das Ziel ist gleichgeblieben, ich hoffe, ich werde es irgendwann mal auch im Alltag dauerhaft schaffen, das wäre ein großer Wunsch, LG Son

  • Lieber Son,


    nun, dieses Forum ist meine "Sangha" in Wirklichkeit, weil ich habe keine gleichgesinnten Menschen mit denen ich mich austauschen kann leider.


    ich höre Dir zu.


    Was ich wirklich nicht und nicht verstehe ist, dass ich es nach wie vor nicht schaffe heilsame Handlungen zu setzen, es ist nicht zu glauben. Es ist nicht mal so, dass ich nicht verstehe, dass es mir nicht gut geht, weil ich lebe einfach nicht gut. Ich verletze auch Menschen immer wieder, auch wenn keine Absicht dahinter steht ist das keine Ausrede.

    Wenn Du merkst, dass Du das tust, bist Du in der Achtsamkeit. Mittendrin.


    _()_Andreas

  • Liebe Mkha,


    Danke für deine mitfühlenden und verständnisvollen Worte und dass du dir die Zeit genommen hast, ebenso Dank an Andreas für seine Sicht bzw. sein Angebot des Zuhörens.


    Das achtsame, heilsame Denken glaube ich gelingt schon länger, warum ich trotzdem es so schwer oft umsetzen kann, ist auch für mich schwer erklärbar. Ich „denke“ weil das Leben mich immer wieder kalt erwischt, dass ich in Situationen komme, auf die ich nicht vorbereitet bin oder nicht kenne.


    Ich wollte und will nie jemand verletzen, das Resultat dieser Einstellung kann leider auch negativ sich auswirken, meine erste Ehe zerbrach daran. Also das achtsame Denken habe ich schon länger als es mir bewusst war.


    Du hast Recht, es gibt vermutlich nicht so viele Menschen, die sich Gedanken machen über das was sie tun oder gar ihre eigene Gedanken, Worte prüfen.


    Wobei ich möchte mich hier auch nicht über andere stellen. Auch das habe ich gelernt, es gibt nur andere Menschen und keine Wertung über diese Menschen, was ich früher getan habe, also gewertet.


    Immer heilsam zu agieren ist schwer, vermutlich bewusst möglich – unbewusst nicht. Was ich damit meine ist, dass meine Absicht immer heilsam sein kann, nur das Resultat meiner Handlungen eben nicht, weil wenn man ehrlich handelt kann das wie du in deinen Beispielen ausführst auch verletzen.


    Ich muss einfach lernen langsamer zu agieren, langsam aber dafür richtig. Das ist wie bei meinem Training. Es ist besser eine Übung langsam und richtig zu machen als schnell und falsch.


    Wobei noch einmal zurück zur Achtsamkeit im Handeln und in der Rede, es ist wahrlich oft sehr anstrengend nichts falsch zu machen.

    Meine Absichten auf diese Frau waren gut, ich wusste einfach nicht, wie die Auswirkung sein würde, das ist ehrlich. Wäre ich geduldiger vorgegangen hätte ich ihr und mir Leid erspart, das ist die Lehre daraus für mich.


    Ich hätte gerne einen Brief geschrieben, aber ich habe nur die Arbeitsadresse. Es tut mir einfach sehr leid, ich hoffe, ich finde einen Weg es so zu klären, wie sie es auch verdient, weil sie ist ein sehr lieber Mensch, LG und Danke nochmals für Zuhören, Son

    Einmal editiert, zuletzt von Son ()

  • Hallo Son,


    Ich hatte eine kurze Beziehung zu einer lieben Frau, aber es ging leider nicht.

    Wobei die Einsicht, dass ich nicht in der Lage bin eine Beziehung zu führen ist eine Traurige, weil sie befördert mich in eine soziale Isolation, wobei in dieser war ich vorher ja bereits.


    nur ein paar Gedanken:

    Du schreibst von einer Beziehung, also ward ihr sozusagen ein Paar?

    Man kann ja vieles unter Beziehung verstehen; eine lose Freundschaft wäre ja auch eine Beziehung.


    Gibt es vielleicht einen Wohlfühl-Rahmen für Dich, Son, in dem diese liebe Frau passen könnte, und zwar ohne, dass es für Dich anstrengend ist?

    Wenn ja, vielleicht könntest Du Dir, vor einem Gespräch, Gedanken machen wie dieser aussehen könnte und dieses alles in das Gespräch mit einfließen lassen.

    Die Sangha hier ist zwar ein guter, virtueller Zufluchtsort;

    aber einen lieben Menschen, den man beim Reden in die Augen schauen kann, ist unersetzbar.

    Ich hätte auch nicht gewusst, wie ich das erklären soll, dass es mir schlecht geht, weil jemand bei mir ist? Außerdem wollte ich vermeiden die Verantwortung einem anderen Menschen zuzuschieben, weil das Problem ist ja nicht der andere Mensch sondern ich und ich hätte auch keinerlei Lösung anbieten können. Aber letztendlich habe ich damit sicher Leid verursacht, was ich nicht wollte und mir auch sehr leid tut.

    Könnte aber auch ein/Dein Muster (Vermeidungsverhalten) um selbst nicht verletzt zu werden? Konfrontation aus dem Wege gehen.


    Vermutlich wird es aber garkeine geben, wenn Du mit ihr so sprechen könntest, wie Du hier z.B. schreibst. Ich hätte jedenfalls Verständnis.


    Du brauchst auch mir hier nicht antworten, dass ist ja schon sehr persönlich das Ganze, wollte Dir nur meine Gedanken mitteilen.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Hallo Schneelöwin,


    es war keine Beziehung, ich habe die Frau 3 Mal gesehen bzw. getroffen. Sie hat mir mitgeteilt, dass sie sich in einer Beziehung mit mir sieht. Wobei du hast schon recht, sobald zwei Menschen in Kontakt miteinander stehen kann man von einer Beziehung sprechen.


    Ich bin sehr anders als diese Frau, das wusste ich aber als ich sie kennenlernte nicht, daher habe ich ja oben schon geschrieben, es war ein Fehler das so schnell anzugehen, hätte ich es mir langsamer angesehen, hätte ich das vermeiden können, was jetzt "geschehen" ist.


    So verschieden wie wir sind gibt es keinen Raum auf dieser Welt, wo wir Gemeinsames teilen könnten, wie gesagt ich bin anders oder sie ist anders - je nach Betrachtungsweise.


    Ich war gestern abends spazieren mit meiner Hündin und sie hat mich "abgefangen" - das fand ich nicht angenehm, wobei ich habe ehrlich gesagt, wie es ist, damit war für mich das erfüllt, was ich versäumt hatte. Wobei eine normale Reaktion war das nicht für mich, damit habe ich nicht gerechnet, aber nochmal ich habe mich auch nicht ideal verhalten, so gesehen möchte ich das nicht allzu sehr kritisieren.


    Was ich weniger toll fand, war dass danach noch ein Anruf kam, als ich schon schlief, wo ich mit Vorwürfen bombardiert wurde, warum ich eine Beziehung eingehe, wenn ich weiß, dass ich dazu nicht in der Lage wäre. Meine Antwort darauf war, dass ich das vorher nicht wusste, mehr konnte ich dazu nicht sagen und es ist auch die Wahrheit.


    Wie gesagt, ich habe nun alles gesagt, ich sehe keine Erklärung mehr notwendig. Ich hoffe, man lässt mich wieder in Ruhe. Die Lehre daraus ist sicher, dass mir das nicht mehr passieren wird, ich werde mich fernhalten von Beziehungen und generell achtsam sein im Kontakt mit fremden Menschen. Mit Menschen, die ich kenne so wie so, LG Son


    PS: Es ist ein sehr persönlicher Text, ich habe versucht, es sachlich zu schreiben, ich hoffe, es ist gelungen.

  • Liebe Mkha,


    Danke für dein positives Feedback. Ich habe mich übrigens bewusst bemüht nicht noch persönlicher zu schreiben. Weil würde ich es noch detaillierter erklären, würdest du vielleicht sogar Mitgefühl haben, wobei ich das eben als unfair gegenüber der Frau fände, weil das was ich schrieb war ja schon persönlich genug.


    Wie gesagt, sie ist einfach sehr anders als ich und ich hoffe dass ich Ruhe habe nun, wobei ich fürchte dass das nicht so sein wird, aber hoffen darf man ja.


    Also dieses Erlebnis hat mich dahingehend schon sehr geprägt in Zukunft sehr vorsichtig zu sein mit Kontakten. Das Alleinsein ist für mich gut, da kann ich mich erholen, reflektieren und auch meditieren und entspannen. Längere Spaziergänge machen. Ich brauche diese Auszeiten, weil unter der Woche bin ich ja in meiner Arbeit und das ist auch eine Herausforderung, weil hier muss man sich immer sehr bemühen nicht Teil von etwas zu sein, was man ablehnt, also letztendlich ein eher negatives Umfeld.


    Und wie ich glaube ich schon mal schrieb konsumiert man ja auch beim Zuhören und diese Konsumation ist immer schwer, weil da muss man bewusst abblocken. Da kann man sich noch so viel vornehmen am Morgen, wenn man mit negativen Dingen konfrontiert ist, dann muss ich leider auch manchmal mich damit auseinandersetzen und schon bin ich ein Teil davon. Also 8facher Pfad grad in der Arbeit nicht einfach.


    Ich möchte übrigens nicht anzweifeln, dass es nette Menschen gibt, nur ich kenne kaum welche. Und ganz ehrlich Mkha die Gesellschaft hat sich wirklich massiv verändert, ich gehe stundenlang spazieren am WE, die Sonne scheint und es ist schön, aber es sind keine Menschen mehr auf den Straßen und wenn haben sie keine Zeit, weil sie telefonieren, im Internet sind, Musik hören oder was auch immer.


    Ich gehe auf sehr beliebten Plätzen aber nochmal es sind kaum Menschen mehr da. Am WE sind sie am Sa. in den Einkaufszentren oder Kaffees und am So. vermutlich zu Hause vor dem PC oder Fernseher, keine Ahnung. Was auch eine seltsame Entwicklung ist, ist, dass die meisten Menschen, die ich so kenne und frage alle samt eine Eigenschaft gemein haben, nämlich sie haben keine Zeit mehr, auch nicht am WE. Mir fällt das deshalb auf, weil ich Zeit habe bzw. sie mir nehme für das was mir wichtig erscheint.


    Wie gesagt, ich sehe vieles kritisch, ich hoffe es ist in Deutschland anders, weil dass es regionale Unterschiede gibt davon bin ich überzeugt. Weißt du ich möchte Menschen im realen Leben kennenlernen und das wird immer schwerer nicht nur für mich sondern auch wenn ich mit anderen Menschen spreche, die bestätigen dies auch.


    Ich habe auch das Gefühl und ich hoffe das klingt jetzt nicht pathologisch, dass man in den letzten Jahrzehnten der Digitalisierung mit all den neuen Medien versucht die Menschen bewusst "dumm" zu halten. Also im Gegensatz zu meinen jüngeren Jahren finde ich kaum noch Menschen die über irgendwas nachdenken, die sind vermutlich gar nie bei "sich".


    Aber alles was ich schreibe ist nur meine persönliche Wahrnehmung und natürlich keine objektive Wahrheit. Manchmal fühle ich mich allerdings einsam, weil ich das Gefühl habe, dass die anderen Menschen so anders sind, dass ich gar nicht mehr mit ihnen zurecht komme bzw. umgekehrt. LG - ein durchaus nachdenklicher Son

  • Liebe Mkha,


    ich möchte kurz eingehen auf deine Schilderung über das was du heute bist, also einen Teil davon eben, von dem du erzählt hast über den Kindergarten bzw. deinen Lehrer.


    Das war seltsam für mich zu lesen, weil für mich war es genauso, ich blieb nicht im Kindergarten und meine Mutter musste mich rausnehmen und ich habe mich auch als Kind schon als irgendwie nicht dazu gehörig gefühlt oder konnte mit den anderen Kindern wenig anfangen.


    Mein junges Leben war lange Zeit geprägt davon, dass ich mit deutlich älteren Menschen zusammen war. Ich bin ja fast alleine aufgewachsen bei meinem Vater und er war fast nie da, weil eben Selbständig, als ich 16 Jahre alt war starb er. Mein Umfeld war spätestens ab dieser Zeit an die 10 Jahre älter als ich es war, dort verblieb ich bis ich 30 Jahre war, dann ändert es sich wieder, weil mein väterlicher Freund damals tödlich verunglückte.


    Ich hatte übrigens auch Glück, weil in Wirklichkeit bin ich vielen guten Menschen begegnet in früheren Jahren, erst seit dem Tod meiner Mutter bin ich alleine. Wobei ich nicht klagen möchte, auch dass die Menschen nicht mehr da sind, das ist wie es ist. Wie gesagt, ich bin sehr dankbar, dass ich einige hatte, die mich unbewusst lehrten, auch wenn sie keine Lehrer waren.


    Dein Lehrer war sehr weise und gut, alles was du da geschrieben hast klingt wirklich sehr angenehm, mir fiel jetzt auf Anhieb dieses Wort ein. Was ich aber schon sagen möchte, dass wir da wirklich einige Parallelen haben in dem was du über diese zwei Themen geschrieben hast, also deinen Lehrer und deine Persönlichkeit. Das fand und finde ich sehr spannend.


    Es gibt übrigens wenig Menschen, die zuhören können, das ist schade. Die Worte deines Lehrer werde ich mir auch zu Herzen nehmen, sie sind einfach, aber sehr gut. Wobei es oft schwer ist das Gute zu sehen, selbst wenn man genau hinsieht, aber im Grunde haben wir ähnliche Gedankengänge, das ist schön für mich, ich dachte immer, ich wäre damit ziemlich alleine, vielen Dank und alles Liebe Son

  • Hallo Mkha,


    Menschen sind zwar immer in der Persönlichkeit verschieden, aber gewisse Parallelen gibt es manchmal. Also da sind wirklich Dinge, die wir ähnlich erlebt haben, vielleicht war es deshalb auch für mich von Anfang an so, dass deine Beiträge mich eben besonders ansprachen.

    Wobei dieses Anderssein haben wie du sagst auch andere Menschen, also wenn ich so meine Forenzeit hier ansehe, dann waren doch viele Beiträge von Menschen dabei, wo ich mich auch sehr verstanden fühlte.


    Im realen Leben ist das deutlich schwerer, das gebe ich zu, früher weniger, je älter ich wurde desto schwerer wurde es, vielleicht auch durch die Veränderung der Gesellschaft, ich weiß es nicht.


    Was du über die Beziehung zu deinem Partner schreibst klingt sehr angenehm, so etwas kenne ich nicht leider. Denke auch nicht, dass es viele Paare gibt, die sich so ohne Worte verstehen und wohlfühlen. Das müssen eben besondere Menschen sein und ich kenne leider nicht so viele besondere Menschen. Was aber auch daran liegt, dass ich in der Provinz lebe. Das meine ich nicht abwertend, aber in größeren Städten ist einfach der Intellekt doch vielfältiger.


    Sicher gibt es auch dort viele „normale“ Menschen, aber eben vielleicht ein Stück mehr Außergewöhnliche auch.


    Ich bin außergewöhnlichen Menschen begegnet, leider waren es vorwiegend Männer, das heißt auch nichts, aber es war so, Ausnahme meine Mutter.


    Einen guten Lehrer zu finden oder zu treffen, wie es dir einst gelang ist sehr schwer finde ich. Weil der muss ja auch einen selbstlosen Charakter haben.


    Du hast mir ja mehrfach sehr gute Texte geschrieben, wo ich mir immer wieder Passagen rausgeschrieben habe für mich und so auch gestern, vielen Dank, weil das war sehr hilfreich, LG Son


    Nachtrag: Eine Aussage meines Lehrers:

    An meine Schüler....

    Der Himmel ist hoch, doch für jeden gleich schwer erreichbar.

    Egal wie viel Geld oder Ansehen jemand besitzt.

    Aus diesem Grund ist es wichtig, alle kleinlichen Gedanken und Gefühle abzuschütteln, nach Höherem zu streben und nicht an wesentlichen Dingen festzuhalten.

    Das ist es, wozu wir Körper und Geist trainieren.

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  • Hallo,

    zuerst die Lehrerfrage. Das ist auch eine Sache, in welcher buddh. Richtung der Lehrer lehrt

    Im Pali-Kanon, wird ausdrücklich , das Selbststudium dessen, bei Lehrermangel empfohlen.

    Dr. ind. Neumann, Karl-Eugen: Die Reden Gotamo Buddhos: Mittlere Sammlung, Längere Sammlung, Lieder der

    Mönche und Nonnen, Wien-Zürich, 1957. Es gibt auch neuere Ausgaben bei Beierlein Verlag.

    Für deine unerwünschten Gedanken, gibt es in der Vertiefung des Achtfachen Weges, ein Kapitel, das heißt: Gefühle beobachten, wie sie entstehen, bestehen und vergehen. Dies ermöglicht eine Vergrößerung der Distanz zu jeglichen Gefühlen.

  • Hallo,


    nun eigentlich wäre mein heutiger Beitrag ein anderes Thema, wobei ich möchte nicht so viele Beiträge aufmachen.


    Ich fühle mich im Augenblick nicht gut, weil es einfach ermüdend ist sich dauernd zu sorgen bzw. Angst zu haben. Und ja klar weiß ich dass Sorgen und Ängste weder gesund sind noch sonst irgendeinen positiven Sinn haben, weil die Dinge so oder so sind, wie sie sind, heißt man muss sich annehmen, also von den Dingen, die ich meist schreibe oder spreche, von den Dingen, die man eben selbst nicht beeinflussen kann.


    Aktuell bzw. in den letzten Jahren haben mich viele gesundheitliche Probleme geplagt, lange Zeit war es Qual bzw. Angst, mittlerweile sind auch reale körperliche Bedrohungen dazugekommen und irgendwie frage ich mich, wie gehe ich damit um? Es ist nicht so, dass mein Leben so toll wäre, dass ich Angst vor dem Tod haben müsste, aber ich lebe trotz Leid gerne und das ohne Masochismus.


    Hat das jemand von Euch eine Zugang, wie ich damit besser zurecht kommen könnte. Ich habe viele Arzttermine gehabt, bin schon richtig traumatisiert, dann zweimal eine OP und wie gesagt das Zwischenergebnis ist nicht so, dass man sagen könnte, das Leben wird unendlich sein.


    Mir ist auch klar, dass wir alle mal sterben werden und "müssen", weil das ist ja schon mit der Geburt in die Wiege gelegt. Mein Eindruck, wenn auf meine persönlichen Erfahrungen zurücksehe und auch ein wenig rund um mich sehe ist, dass das Leid deutlich höher ist, als das Glück auf dieser Welt, das ist zwar keine bahnbrechende Erkenntnis, aber oft macht man sich entweder gar keine Gedanken über so was oder eben später erst.


    Man kann wie gesagt auch im Leid Glück empfinden, dieser Meinung bin ich durchaus. Aber wie schaffe ich einen positiveren Zugang, ich habe unzählige Schmerzen, Symptome, auch von meiner psychischen Angsterkrankung her, von den Medikamenten als Folge. Was so schwierig ist für mich ist zu sagen, was ist nun "ernst", also wo muss ich achtsam sein und wo spielt mir die Psyche einen Streich. Das ist kaum auseinanderzuhalten mehr.


    Es nimmt mir auch jede Lebensqualität, weil wie soll man damit umgehen, wenn man dauernd mit Krankheit oder gar Todesangst konfrontiert ist. Genau Angst los vor Krankheit und Tod sein, aber schaffe ich nicht.

    Nun die die Kernfrage nochmals, also wie kann ich besser leben, im Sinne weniger Angst vor Krankheit bzw. Tod? Ist es lösbar mit anderen Denkansätzen oder hilft auch hier die Meditation und wenn ja wie sollte die aussehen? Weil Meditation ist für mich NICHTS - wobei das ja fast eine Antwort wäre, weil der Zustand des NICHTS ist nicht bedrohlich, LG und schönen Sonntag Son

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  • wunderbar geschrieben:hug:_()_


    mir fällt dazu noch was ein, was mein Lehrer mal sagte; und zwar, dass unser Leid uns nichts Böses will, im Gegenteil, es will uns nur in die richtige Richtung lenken.

  • :? ... Nun habe ich so viel geredet, und weiß gar nicht, ob das alles überhaupt Deine Kernfrage betrifft, ... aber weißt Du was? Ich schicke das jetzt los - und lese es auch vorher nicht mehr durcḥ Es ist einfach das, was mir spontan dazu einfieḷ So, und nun begebe ich mich in die Küche ... Ich möchte eine Tasse Buttertee. :)

    Es soll ja Leute geben, die viel reden; aber nichts zu sagen haben.

    Du hast aber viel zu berichten; ich bin mal wieder total berührt.


    :)

    _()_ Herzlichen Dank (lach von Dir gelernt)


    Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti