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  • Da es in Deutschland offenbar keine rechte Koan-Schulung gibt, sondern alle Rinzai-Lehrer, die diese anbieten - mit Ausnahme von Shodo Harada Roshi und gelegentlichen Gästen im Eko-Haus (habe ich mir sagen lassen) - selbst ernannte Hansel sind (oder hab ich jemanden übersehen?), möchte ich Koan-Kommentare von gestandenen Koryphäen aus Japan empfehlen, wie etwa Zenkei Shibayama (antiquarisch).

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Zen sein - Zen leben

    von

    Bayda, Ezra

    Ist noch relativ aktuell (auch wenn die Klageeinreichung schon drei Jahre her ist), daher hat es sich wohl noch nicht so recht herumgesprochen: RE: Verschiedene Bücher Tibetischer Buddhismus und einmal Zen :-)
    Die Infos stammen aus diesem Artikel, der Ende Juni letzten Jahres in Tricycle erschien - dem mE wichtigsten angloamerikanischen buddhistischen Presseorgan.


    Da erlaube ich mir mal, ein kleines Feuerchen anzuzünden. Im rein metaphorischen (und selbstironischen) Sinn, versteht sich 8) . Zuvor: ich habe Ezra Bayda nie gelesen und es auch nicht vor. In den Bestseller seiner Lehrerin habe ich mal reingeschaut und ich erinnere mich nur, dass ich das schon irgendwie in Ordnung fand, war aber jetzt auch nicht sooo der Augenöffner. Ich weiss nicht mal, ob ich es fertig gelesen habe. Und deren Lehrer wiederum - ich habe auch von Maezumi mal was gelesen, weiss den Titel nicht mehr. Ist mir auch sonst nicht viel von im Gedächtnis geblieben (das Buchcover hauptsächlich). Ansonsten sehe ich ihn ihm einen Priester mit ziemlich fleckigem Kesa; das ist bedauerlich.


    Wie gesagt, ich habe das vorgeschlagene Buch oder irgend ein anderes von Herrn Bayda nie gelesen. Ich bin lediglich der Ansicht, 'Bescheidwisser' über Zen gibt es eh schon genug. Bin selber einer. Ein Lehrer taugt als solcher nur, wenn er sich intensiv bemüht, die Lehre auch zu leben, worauf ja auch der Buchtitel ("Zen leben") hindeutet. Man lebt Zen als Bodhisattva, in Erfüllung der Kai. Karuna und Geilheit sind zwei paar Stiefel, wenn man diesen Weg geht - Letzteres passt einem Bodhisattva nicht. Das beste, was man folglich von einem Buch dieses Autors erwarten kann, ist 'Bescheidwissen'. Ein beschränktes, weil nicht praktisch umgesetztes sondern missbrauchtes 'Bescheidwissen'. Davon gibt es schon zu viel. Ich bitte um Verständnis, wenn ich dieser Empfehlung widerspreche.


    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Das beste, was mich das Leben lang geprägt hatte, dann es waren diese Bücher zum Zen:


    Quote

    The Way of Zen (Der Weg des Zen) ist ein 1957 erschienenes Sachbuch über den Zen-Buddhismus und die östliche Philosophie des Philosophen und Religionswissenschaftlers Alan Watts. Das Buch erschien in deutscher Sprache in der Übertragung durch Manfred Andrae unter dem Titel Zen-Buddhismus. Tradition und lebendige Gegenwart 1961 in Rowohlts deutscher Enzyklopädie. Es war ein Bestseller und spielte eine wichtige Rolle bei der Einführung des Buddhismus bei einem meist jungen westlichen Publikum.[1][2]

    Und das auch...



    Essays in Zen Buddhism
    Essays in Zen Buddhism
    www.amazon.de



    Es wurde im Thread überhaupt nichts erwähnt, deswegen ich poste. Auf deutsch von D.T. Suzuki ist praktisch alles empfehlenswert ( eigene meinung).

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Für mich war "Authentisches Zen - Meister Hakuin" ein Donnerschlag - und obwohl ich noch ein ziemlicher Anfänger war, konnte ich das gut lesen & verdauen. Fühlte mich damals wie ein Freund mit/in diesem Buch... :)

    (Habe später solche Donnerschläge im Zen nicht wieder gefunden, aber alte Freundschaft rostet ja nicht... :) )


    Hier ist was von Amazon und von Zen-Guide


    (Amazon)


    Quote

    Authentisches Zen ist die erste deutsche Übersetzung eines der Hauptwerke des großen japanischen Zen-Meisters Hakuin, der als Vater des modernen Rinzai-Zen gilt. Er prangert darin mit beißender Ironie die intellektualisierende Verwässerung der Zen-Praxis an, die sich heute im westlichen Zen ebenso abzeichnet wie im japanischen Zen seiner Zeit. Indem er die gängigen Mißverständnisse des Zen-Geistes zertrümmert, legt er den lebendigen Kern authentischer Zen-Praxis frei, die allein zur Erfahrung von Satori, der Erleuchtung führen kann.



    zen-guide.de


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    Ich habe gelesen, dass "der Buddha-Dharma im Tun dessen besteht, was richtig und angemessen ist, und nicht im Wohlstand".

    Und folglich gilt: Auch wenn ein Kloster mit mehreren Hunderten blinder Auberginen und Flaschenkürbisse angefüllt wäre (womit Mönche gemeint sind), die kübelweise den weißen Reis verzehren, der ihnen vorgesetzt wird, gierig wie ausgehungerte Wölfe oder heißhungrige Seidenraupen, und auch wenn sie einer rigorosen Disziplin unterworfen würden, täglich zwölf Stunden Zazen ohne auszuruhen - falls keiner von all diesen Mönchen dem WEG wahrhaft ergeben wäre, würde Yuan-wu dieses Kloster unzweifelhaft für unfruchtbar halten, in einem Zustand des Elends und der Not. Doch wenn da auch nur ein halber Mönch wäre, und er krumm dasäße und mit verbogenen Knien und eingezogenem Kinn Zazen praktizierte, so würde es nichts ausmachen, auch wenn er in einem winzig kleinen alten Raum mit undichtem Dach und durchnässtem Fußboden in einer schmutzigen abgelegenen Seitenstraße lebte: Wenn er sich nur unbeirrbar dem Erforschen der Wahrheit widmete, ich garantiere euch, das Yuan-wu diesen Ort als eine Stätte blühenden Reichtums ansehen würde.

    Ach, p.s. - man sollte vielleicht "medimops" in Berlin verlinken, da kostet das wahrscheinlich deutlich weniger (Gebrauchtbücher) 1 exempla noch, 8.45€ Medimops

    Edited once, last by Helgo: Weitere Referenz angegeben ().

  • Ein guter Freund ist für mich „Wilder Efeu“, Hakuin. Auch ich hab keinen Freund wie ihn mehr gefunden.

    „Authentisches Zen“ habe ich übersehen und nach „Wildem Efeu“ war es nicht mehr nötig. Menschen die „authentisches Zen“ betreiben habe ich ausreichend kennengelernt.


    In „Wildem Efeu“ schreibt ein Mensch der Zen macht und das authentische ist seine Biografie, wie er das macht ohne jeden Anspruch auf Authentizität.

  • Ich habe mich gefragt, welches Zenbuch ich einst auf eine einsame Insel mitgenommen haette, und es wäre wohl das Shobogenzo von Dogen gewesen. Weil sich in ihm nicht nur Erkenntnisse, sondern auch Widersprüche des Buddhismus offenbaren, insbesondere durch seinen Versuch der Versöhnung von Theravada und Mahayana. Außerdem würde es mich wohl vom Zazen ueberzeugen, womit ich dann gut beschäftigt wäre, ehe mich die Kannibalen der Nachbarinsel entdecken. Heute würde ich allerdings noch lieber Tenkei Densons Widerlegung von Dogen mitnehmen, die aber noch keiner übersetzt hat.


    Die stärkste emotionale Lese-Erfahrung hatte ich mit dem Kegonsutra.


    Die m.E. in sich stimmigsten Texte sind von bzw. werden zugeschrieben: Joshu, Huineng, Huangpo, Linji, Bankei.


    Als Person war Ikkyu für mich am interessantesten.


    Das Buch mit dem rechten Extrakt muss aber noch geschrieben werden. Es sei denn man lässt das Tao Te King gelten.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • "Zen-Gedichte von der Verrückten Wolke", Ikkuy Soyun


    Das war das Buch, das mir den Gedanken an Zen-Dojo vermiest hat.

    Grundgedanke: Wenn man schon damals Zen frei und ungebunden leben kann, kann ich das heute auch.

  • Es sei denn man lässt das Tao Te King gelten.

    :) Ich habe ein-zweimal das Zendo von Wolfgang Kopp in Wiesbaden besucht, und mochte ihn nicht. Aber seine Übersetzung des Tao-Te-King fand und finde ich unübertroffen, ein rundes, kleines Meisterwerk (in aller Bescheidenheit meinerseits) :) Es hat mir damals, 1996, geholfen aus dem Hamsterrad (24/7) der Softwarentwicklung herauszufinden, mich auf eine halbe Stelle zu reduzieren und mich in meiner Heimatstadt nach spirituellen Kreisen umzusehen. War eine "exciting" und grundlegende Zeit... (Hakuin et al kam dann später)


    [Anm.: ich kann nur den Stil etc. wirklich beurteilen, habe keinen eigenen Einblick in die original quelle]

  • Zitat

    Es mag fast ein halbes Hundert deutsche Fassungen des Tao-Te-King von Lao-Tse geben. Nur wenige davon beruhen auf Uebersetzungen aus dem Chinesischen, die meisten stellen mehr oder weniger persönlich geprägte Nachdichtungen auf Grund der Uebersetzungen dar.

    So weit Rudolf Backofen im Vorwort seiner Übersetzung (von 1949). Mittlerweile liegen in Deutsch ca. doppelt so viele Übersetzungen (respektive Nachdichtungen) vor. Backofen selbst war kein Sinologe, griff aber zumindest auf die wichtigsten französischen, englischen und amerikanischen Übersetzungen zu. Als Übersetzung eines Sinologen wäre mE insbesondere die von Günter Debon (von 1961 - Lehrstuhl für Sinologie in Heidelberg 1968 - 1986) zu nennen, den ich insbesondere auch als Übersetzer chinesischer Lyrik schätze. Was die "Nachdichtungen" angeht, so ist die gänzlich unkommentierte von Walter Jerven (von 1928) seit über vier Jahrzehnten mein Favorit.


    Herrn Kopps Übersetzung kenne ich nicht, aber den Kommentar von Mathias Claus, der das Portal 'Das klassische China' betreibt, wo er auch sämtliche auf deutsch erschienenen Übersetzungen des Daodejing (über 100) vorstellt, seine eigene von 2006 eingeschlossen, möchte ich hier mal zitieren:

    Zitat

    Was rechtfertigt eine neue Übertragung des TaoTeKing, wenn bereits gut fünfzig vorherige Ausgaben eine ebenso „knappe Sprachform“ des Originals beibehalten und seinen „rätselhaften Charakter“ pflegen? Warum keine Ausführungen, warum keine Erhellung? Von welcher „Wahrung des Sinngehalts“ sprechen wir da noch? Und die Ironie des Zen-Meisters, der Mystiker Lao Tse mache uns das Verständnis ja wirklich schwer, indem er keine vernünftigen Argumente biete, ist mehr ein Seitenhieb als Hilfestellung.

    Für den Leser wäre es da eigentlich schöner, von einem Zen-Meister etwas "hinter die Kulissen des weltlichen Scheins" geführt zu werden und ein paar Anregungen mit auf den Weg zu bekommen.

    Nun ja - jedenfalls ist das Daodejing ein Buch, in das sich mehr hineinlesen als sich herauslesen lässt. Was ja auch etwas für sich hat. Da ist die Frage nach einer geeigneten Übersetzung nicht zuletzt die Frage nach einer persönlichen Projektionsfläche.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Danke, das war mir nicht bekannt.

    In diesem Fall bedaure ich es, das Buch hier genannt zu haben.


    Viele Grüße,

    Wetering