Thervada nimmt einerseits für sich in Anspruch so ein Palikanon-Buddhismus zu sein.
Nur der Theravada ist ein "Palikanon-Buddhismus". Der Palikanon enthält theravadische Werke, die für andere frühkonfessionelle Buddhismen nicht relevant waren und auch nicht frühbuddhistisch sind.
Man profiliiert die eigene Lehre, in dem man sich von einem "Anderen" abgrenzt ...
Dies ist der erforderliche (?) Prozess des Othering auf den in auch verwiesen habe.
Und der Punkt in meinem Post war der, dass eine Lehre, die dazu angetreten ist das Anhaften an "Ich" und "Mein" zu bekämpfen, sich immer wieder zu einem Anghaften an "meinen Dharma" der dem "Dharma der anderen" gegenüberstellt, hinreissen lässt.
Dies ist für mich ganz natürlich und wird so auch vom Buddha dutzendmale in den Lehrreden und im Vinaya getan. Es sei denn, du meinst da noch etwas anderes. Die Klarstellung was dhamma ist und was nicht, war Aufgabe des Buddha und ist Aufgabe des Sangha.
Insgemsamt geht es mir um die Trennschärfe zwischen der "Intoleranz", die rein sachlich aus der Treue zum Palikanon folgt. Und anderen Formen der "Intoleranz" die nicht aus der Sache selbst sondern womöglich aus einem darüber hinausgehenden Dünkel kommen.
Das müsstest du dann noch weiter ausarbeiten, vielleicht anhand von Beispielen. Ich weiß nicht, ob mir klar ist an was du denkst. Was ich mir bezogen auf Buddhaland vorstellen könnte ist:
Wenn ich "Theravadin sind die Coolsten" sage, dann ist dies im Theravada-Bereich die rechte Ansicht und durch die Moderatoren zu "verteidigen". Sage ich es im Nichiren-Bereich ist es intolerant und entsprechend zu moderieren. Sage ich dies aber auf einem offenen Marktplatz - also im allgemeinen Bereich oder so - ist es angemessen und gleichzeitig zur Kritik freigegeben. Da wäre es intolerant, die Aussage verbieten zu wollen, weil sie einigen nicht passt.