Verspricht buddhistische Meditation zu viel?

  • Ich würde nicht davon sprechen, Erwartungen an die buddhistische Meditation zu haben. Erwartungen haben klingt für mich danach, aus der Meditation als Methode selbst könnte etwas entstehen, das ich erwarten kann, wenn ich sie übe. Ich denke, dass es nicht so ist.


    Wenn ich meditiere, dann ist der Geist / das Bewusstsein auf ein bestimmtes Objekt fokussiert. Dies ist der Inhalt der Meditation. Diesen Inhalt verbinde ich mit einer bestimmten Zielsetzung und die Meditation ist eine Methode, mich mit diesem Inhalt vertraut zu machen, meinen Geist an ihn zu gewöhnen. Durch die Methode bewirke ich etwas, wenn ich sie richtig anwende. Aus der Methode selbst entsteht nichts, das ich erwarten kann.


    Das wesentliche ist der Inhalt, also der Buddha-Dharma, mit dem ich natürlich eine Zielsetzung verbinde. Eine Zielsetzung ist für mich aber nicht gleichbedeutend mit eine Erwartung zu haben. Erwartung haben bedeutet doch immer, von anderen etwas zu erlangen. Ich erwarte, dass diese oder jene Person dieses oder jenes tut. Aber wenn sie es nicht tut?


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Ansonsten:


    Natürlich kann man anderer Meinung sein, aber ich selber glaube, dass wir kurz davor sind, als Zivilisation vor die Wand zu fahren. Haben die Kulturen, in denen der Buddhismus seit Jahrhunderten verwurzelt ist, bisher irgendetwas besseres zu einer Lösung beigetragen? Ich sehe nicht, dass die buddhistischen Länder da irgendwie führend sind. Greta Thunberg ist nicht für ihre buddhistische Praxis bekannt, Greenpeace wurde nicht in Bangkok gegründet und die grundlegenden Texte zur Abschaffung der Sklaverei wurden nicht in Tibet geschrieben.


    Ich würde mir wünschen, dass 'Ihr Buddhisten' einmal etwas bescheidener seid. Diskutiert gerne darüber, wen Ihr für 'erleuchtet' haltet, aber akzeptiert bitte, dass Euer Konzept von 'Erleuchtung' (und seiner Wichtigkeit) im Moment gerade nicht ganz oben auf der Agenda von denen steht, die versuchen, den Planeten zu retten.

    Schon vor über 100 Jahren gab es Bewegungen, die u. A. eine Abkehr von der Industrialisierung gefordert haben und bei denen fernöstliche Philosophie und Buddhismus eine große Rolle spielten. Ich denke da z. B. an Leute wie Gusto Gräser ... Der ja so etwas wie der "Meister" Hermann Hesses war. Und wer kennt nicht Siddhartha von Hesse z. B... Und das wiederum waren Pioniere der 60er Bewegungen... Zu der Zeit entstand dann auch Greenpeace usw.. Wie Lucy schon erwähnte, man kann sich da natürlich fragen, ob das alles was gebracht hat, oder ob es vlt. sogar noch schlimmer wurde ect... Kann man nicht, weil es eben immanent ist. Ich glaube aber es wäre heute schlimmer, wenn es da gar kein buddhistische beeinflusste Denken gegeben hätte. Es gibt gut erkennbare Einflüsse auf Philosophie, Psychologie und sogar Wissenschaft. Ich behaupte mal ohne das, würde es heute auch keine "Greta" geben...Ganz ohne das jetzt iwie großkotzig zu meinen, es gibt da ja natürlich auch noch unzählige andere Einflüsse.

    Ich denke auch, dass das nachsinnen und ungeschönte erkennen von Zusammenhängen und das offene Benennen ohne Verdrängung und beschönigung auch Praxis ist und das Resultat eines geschulten Geist... Dazu braucht es nicht unbedingt Meditation. Wo von Anfang an wenig versaut wird bzw. da wo es von Anfang an wirksame Gesunderhaltungsmaßnahmen gab, braucht es auch keine Medizin.

  • Wenn ich mich noch immer an Resultate klammern würde wäre ich nicht nicht auf dem Spirituellen Pfad, sondern auf dem Weltlichen.


    Das Leben ist leidvoll und es gibt einen Weg daraus.Das ist des Buddhas Versprechen an uns.🕯


    Wie lange jemand dafür benötigt gibt der Buddha auch an.In 7Tagen kann das Bewusstsein eines Geistes geläutert werden.


    So geht es um das innerlich erlebte Gebiet der Leerheit in uns.


    Wir haben unsere erlebten Erfahrungen in diesem Bewusstseinszustand durch eine neue Basis, Quelle wandeln können.

    Erreichen wir über Samma-Samadhi das Gebiet der Leerheit können wir dahin zu jeder Zeit (Außen Situationen) eintauchen.Glück,Schmerz,Freude,Trauer....usw.


    Samsara wird erreicht wenn die Karmische Bilanz ausgeglichen ist.Wann dies der Fall ist kann niemand sagen.


    Die schriftlichen Anweisungen weisen Samma-Samadhi in 5 Teilbereiche aus.Die nebeneinander praktiziert werden müssen um den Geist so zu disziplinieren das sich das Bewusstsein ändert und eine innere Läuterung überhaupt stattfinden kann.


    Trance(Ruhemedi) und Analytische Techniken(Einsicht)sind zb nur zwei Bereiche davon.Dazu falsch angewendet führen diese nicht zum Ziel des Buddha, sondern können wie die Vergangenheit zeigt, die geistige Gesundheit gefährden❤️🙏

  • Erstmal vielen Dank für Eure vielen Einsichten und Anregungen! Auch jetzt gilt natürlich wieder: Sollte ich vergessen haben, auf etwas einzugehen, was Euch wichtig war, weist mich bitte darauf hin.


    Ja, die von Dir angeführten (und von mir der Deutlichkeit halber, auf was ich mich beziehe, unterstrichenen) Punkte halte auch ich für notwendige Fähigkeiten einer reifen Persönlichkeit. Aber ist eine 'Meditationspraxis' wirklich hilfreich dabei, diese Ziele zu erreichen? Ich we iß es wirklich nicht! Ich tendiere dazu, es für 'hilfreich', aber unnötig kompliziert zu halten: Um ein Loch zu graben, ist ein Suppenlöffel hilfreich, aber ich erreiche das Ziel zweifellos besser, sicherer und leichter, wenn ich eine Schaufel benutze.


    Es wird in diesem Zusammenhang oft darauf verwiesen, dass ein 'rein intellektuelles Verstehen' nicht ausreicht, und deshalb Meditation notwendig ist. Aber wäre es da nicht vielleicht hilfreicher, das 'rein intellektuelle Verstehen' in die Praxis umzusetzten, was ja z.B. durch die Kognitive Verhaltenstherapie, das von mir sehr geschätzte (und vom Buddhismus beeinflusste) Constructive Living oder Übungen aus dem Repertoire des Stoizismus auch (und vielleicht besser und verlässlicher) zu erreichen wäre? Hält uns die Chimäre der 'Erleuchtung' (mit dem 'Mehr' als die von Dir angeführten Ziele) nicht vielleicht davon ab, das erreichbare Gute und Wichtige zu erreichen? Ganz praktisch: Ich denke z.B. nur an die endlosen Diskussionen darüber, wie wichtig eine 'korrekte' Sitzposition angeblich ist: Da wird endlos das Messer gewetzt, ohne je zum Schneiden zu kommen.


    Ich bin nich Grashuepfer, aber wenn ich von mir selber ausgehe (also ich rede jetzt wirklich nur von mir), dann ging es nicht ohne jhana-Beschreibungen, dh. was richtig (samma) ist. Meine Konzentrationsfähigkeit war zwar sehr hoch, aber auch mindestens genauso oft falsch. Im Alltag bedeutet das, dass parallel zur Konzentrationsfähigkeit auch genauso stark die Verpeilung sein kann. Verpeilung wiederum kann ein Haufen Effekte mit sich ziehen.


    Ich glaube es gibt verschiedene Ansichten darüber ob jhanas nötig sind oder nicht, aber ich selber kann es mir aufgrund meiner Erfahrung (also mit mir selbst) nicht vorstellen, dass das ohne klappt.

    'Säkular' ausgedrückt halte ich die 'jhanas' für eine notwendige Stufe des Flow-Erlebnisses. Die Diskussionen über die Wichtigkeit und Notwendigkeit des Erreichens von 'jhanas' sind endlos (ich vermute mal, auch durch die Erkenntnis ausgelöst, dass sich ein erfolgreicher serial killer ebenfalls in einem Flow-Zustand befinden kann - siehe Samurai!). Ich weiß, dass Du das Problem siehst ('Verpeilung'), aber diese Diskussion würde wohl einen eigenen thread verdienen.


    OK, gelesen. Im Schnellverfahren, zugegeben. Bin etwas verwirrt, denn der Artikel ist ja großteils auf die moderne Mindfulness-Bewegung bezogen, die ja gerade nicht buddhistisch sein will.

    Es ist die Frage, ob die 'moderne Mindfulness-Bewegung' nicht buddhistisch sein will, oder nur ihren Buddhismus nicht so offen zeigt, um ein größeres Publikum anzusprechen. Es gibt dazu ein interessantes Buch.


    Der gute Dalai Lama. Hast du mal von seinem unheimlich weitgehenden Vorschlag was gelesen?

    Die Botschaft des Dalai Lama an die Welt: Ethik ist wichtiger als Religion

    Was sagst du dazu?

    Habe ich gelesen. Gutes Buch. Ich mag den Mann überhaupt und frage mich oft, wie und viel von seiner Weisheit (und ich halte ihn wirklich für einen weisen Mann) er seiner Meditations-Praxis verdankt und nicht seinen Hobbies wie Uhren zu reparieren, Katzen zu mögen und mit einem offenen Geist viel rumgekommen zu sein.


    Auch hier wieder unterstrichen, aus was ich mich beziehe.


    Und auch hier möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass es mir nicht um ein 'Buddhismus-Bashing' geht. Viele von Euch halte ich für Menschen, die ich auch abseits der 'virtuellen Welt' gerne zu Freunden hätte, von denen ich bedauere, dass unser Kontakt nur 'virtuell' ist, die eine Bereicherung für die Welt sind und von denen ich auch dort gelernt habe und lerne, wenn ich anderer Meinung bin (und auch manchmal - wegen Beiträgen von Euch - meine Meinung geändert habe!).


    Für mich gibt es einige 'Alleinstellungsmerkmale' des Buddhismus:


    - dukkha

    - anatta

    - paticca sammuppada

    - Meditation als unverzichtbare Praxis, diese Einsichten nicht nur intellektuell zu verstehen, sondern auch umzusetzen


    Was 'dukkha' angeht, halte ich es nicht für ein hilfreiches Konzept, mein Leben auf ein derartig monistisches Konzept zu begrenzen. Ja, es ist richtig: Irgendwann sterben wir alle, irgendwann sterben unsere Liebsten, das leckere Essen von heute ist unsere Arteriosklerose von morgen. Na und? Macht diese Erkenntnis unser Leben (und die Art und Weise, wie wir mit anderen Menschen umgehen) wirklich besser? Ich sehe das nicht. Muss ich deshalb die Augen davor verschliessen, dass es 'dukkha' gibt? Natürlich auch nicht.


    Es gibt ('anatta') kein unwandelbares festes Selbst. Trotzdem können wir anscheinend an unserem Charakter arbeiten und damit uns und die Welt etwas besser machen.


    Alles hängt mit allem zusammen (paticca sammupada)? Ja, aber hier wird größtenteils darüber diskutiert, ob sich das auf ein Leben bezieht, oder wegen des kamma auf mehrere. ielleicht würde diese Erkenntnis ja mehr bringen, wenn wir darüber in einem nicht-religiösen Zusammenhang nachdenken und diskutieren.


    Die von der Wissenschaft festgestellten positiven Auswirkungen der Meditation kann ebenso verlässlich erreicht werden durch Lesen eines Romans, Spazierengehen in der Natur, Sorge um Zimmerpflanzen und Haustiere.


    Das klingt ja, als hättest Du das Gefühl, missioniert zu werden. Kann ich nicht so ganz nachvollziehen, aber vielleicht magst Du das ja konkretisieren?

    Nein, das Gefühl habe ich nicht.

    Ansonsten frage ich mich, wie Du beurteilen kannst, was Menschen hier in diesem Forum tun, um den Planeten zu retten.

    Das tue ich nirgends. Was Buddhisten tun, kann sehr stark abweichen von dem, was sie tun, weil sie Buddhisten sind.


    Wenn das Dein Anspruch an eine Lehre und eine Praxis sind, verstehe ich, dass Du nicht zufrieden bist. Aber welche Lehre und welche Praxis sollte diesen Anspruch einlösen?

    Darüber würde ich ja gerade gerne reden...


    Da musst du Leute fragen, die nicht mit buddhistischen Methoden oder Philosophie in Kontakt waren.

    Wer selbst Jahrzehnte buddhistisch praktiziert, kann z.b. nicht ernsthaft behaupten, das sei alles überflüssig gewesen. Warum? Ist doch immanent! - dieses heutige Individuum ist entstanden mit und durch die Lehren. Es kann nichts darüber aussagen, wie es sich ohne die Lehren entwickelt hätte.

    Menschen können auch ihre bisherige Praxis hinterfragen. Sorry, aber den Einwand (wenn ich Dich richtig verstehe?), jahrzehntelang buddhistisch Praktizierende könnten nicht einen Schritt zurücktreten und ihre Erfahrung reflektieren, halte ich so ziemlich genau für das Gegenteil von dem, was die buddhistische Praxis verspricht. Aber ich finde interessant, dass das anscheinend Deine Erfahrung ist.

  • Ich muss sagen, Axel, während ich aus einer anderen Perspektive auf die Dinge blicke als du, find ich es sehr erfrischend, dass du so frech alles altehrwürdige in Frage stellst.

    Aber ist eine 'Meditationspraxis' wirklich hilfreich dabei, diese Ziele zu erreichen? Ich we iß es wirklich nicht!


    Ich tendiere dazu, es für 'hilfreich', aber unnötig kompliziert zu halten: Um ein Loch zu graben, ist ein Suppenlöffel hilfreich, aber ich erreiche das Ziel zweifellos besser, sicherer und leichter, wenn ich eine Schaufel benutze.

    Ich weiß halt nicht, wie man so etwas abschließend klären kann. Es gibt ja genug Ansätze, um Meditation simpel und anwendbar zu gestalten. Insofern seh ich da nicht so ein großes Dilemma. Mein Eindruck ist, dass du dich vor allem auf den traditionellen Theravada-Buddhismus konzentrierst, und andere Entwicklungen nicht so sehr in deine Überlegungen einbeziehst. Dort gibt es diese komplexen Meditationen, und dort werden die drei Daseinsmerkmale und das bedingte Entstehen so zentral gelehrt.


    Meditationen insbesondere aus der tibetischen Richtung und dem Theravada können natürlich enorme Komplexität aufweisen - aber es gibt viele andere Methoden, die es deutlich einfacher gestalten: Zen, die Vipassana-Bewegung, um nur mal zwei zu nennen. Von den ganzen nicht explizit buddhistischen Methoden ganz abgesehen.


    Und in meiner ganzen Zen-Zeit wurde nie besonders großer Wert auf eine formal-explizite Präsentation der drei Daseinsmerkmale oder des bedingten Entstehens gelegt.


    Ist für mich auch nicht absolut unverzichtbar, da gibt es zuhauf alternative Ansätze.


    'Säkular' ausgedrückt halte ich die 'jhanas' für eine notwendige Stufe des Flow-Erlebnisses.

    Hm. Ich bin kein Experte für Jhanas. Aber mir scheint wiederum, das gerade Flow-Erlebnisse auch sehr vielen Menschen, die nicht meditieren, beschieden sind. Eben Sportlern, Musikern...

    Zudem wurde ja gerade der Fokus auf Jhana recht ausführlich kritisiert.


    Es ist die Frage, ob die 'moderne Mindfulness-Bewegung' nicht buddhistisch sein will, oder nur ihren Buddhismus nicht so offen zeigt, um ein größeres Publikum anzusprechen.

    Ja, die Debatte wurde ja in dem letzten Artikel auch aufgenommen. Ich selber würde es nicht ganz so verschwörerisch formulieren. Viele ihrer Vertreter sind halt recht überzeugt vom Buddhismus, wie z.B. Kabat-Zinn, wollen aber möglichst ideologiefrei dessen pragmatische Erkenntnisse lehren. Das führt dann auch zu manchen widersprüchlichen SItuationen.


    Die von der Wissenschaft festgestellten positiven Auswirkungen der Meditation kann ebenso verlässlich erreicht werden durch Lesen eines Romans, Spazierengehen in der Natur, Sorge um Zimmerpflanzen und Haustiere.

    Glaube ich nicht. Während die von dir genannten Dinge durchaus alle hilfreich sind und förderlich für die psychische Gesundheit - ein systematisches Geistestraining ersetzen sie nicht. So wie Wandern gehen eben nicht das selbe Resultat bringt, wie für einen Schwarzgurt zu trainieren. Sicher, beides super - aber die Ambition und Methode ist doch deutlich verschieden.


    Sorry, aber den Einwand (wenn ich Dich richtig verstehe?), jahrzehntelang buddhistisch Praktizierende könnten nicht einen Schritt zurücktreten und ihre Erfahrung reflektieren, halte ich so ziemlich genau für das Gegenteil von dem, was die buddhistische Praxis verspricht.

    Es gibt doch auch genug Beispiele von langjährigen Praktizierenden, die entweder frustriert sind und sich komplett abwenden, oder die umfassende Reformen verlangen und vorschlagen. Von De Wetering über die ganzen Reformbuddhisten ist da doch eine Menge an Beispielen da, in jeder buddhistischen Strömung.


    Wenn das Dein Anspruch an eine Lehre und eine Praxis sind, verstehe ich, dass Du nicht zufrieden bist. Aber welche Lehre und welche Praxis sollte diesen Anspruch einlösen?

    Darüber würde ich ja gerade gerne reden...

    So interessant diese Debatte ist, ich frag mich auch, ob wir mit der Diskussion in eine bestimmte Richtung gehen können, oder ob wir nur allgemein hinterfragen.

    Einmal editiert, zuletzt von Grashuepfer ()

  • Haha, es ist absolut spektakulär zu beobachten - pures Popcorn-Kino! :)

    Da gibt es einen User, der wirklich simpel zu verstehende Aspekte kritisch reflektiert und hinterfragt.

    Ergebnis ist, dass es bis auf 1-2 Poster in diesem Thread nicht gebacken bekommen, wirklich leichte Dinge zu begreifen und ihre spirituellen Ergüsse in Form von Kommentaren im Internet heraushauen, bei denen der einigermaßen geistig gesund gebliebene Leser nahezu kotzen muss und sich schmunzelt fragt, ob er denn noch im richtigem Universum ist? xD


    Und das in einem buddh. Forum - Satire pur! :D

    Ernsthaft, bei vielen zombiehaften Kommentaren bekommt man nahezu Gänsehaut - ehrlich gruselig.


    Wenn scheinbar das Ergebnis von intensiver Beschäftigung mit dieser Materie ist, dass man zu 80%+ jeglichen CommonSense verliert (saloppe Schätzung durch Beobachtung dieses Forums hier) und wohl bei einem selber diverse Sicherungen oben durchbrennen, so dass man ganz langweilig weltlich betrachtet, als psychisch disfunktional durchgehen könnte (pot. beginnende Formen von dissoziativen Störungen

    oder ICH-Störungen, zum Teil auch schizophrene Gefahr nicht auszuschliessen?), dann bleibe ich lieber bei meiner täglichen 20-30 minütigen Meditation pro Tag. xD

    Das Risiko dieses Comittement zu erhöhen, scheint mir im Angesicht dieses Forums zu hoch und ich investiere meine Extra-Zeit lieber weiterhin ganz langweilig in meine Hobbies, Sport, Beziehungen und mein Studium und Karriere - bleibe einfach lieber weiterhin ganz langweilig und weltlich relativ glücklich und zufrieden inklusive einem gesundem Maß an Ego (imo nur ein Problem, wenn es zu viel ist und man nicht mehr kritisch reflektiert - wie leider oft in der buddh- Community zu beobachten - spiritual Ego on mass - wie gesagt, eine pure Satire ist das hier! xD Bitter weiter so machen, die nächste Portion Popcorn ist bestellt! xD) + verzichte darauf nach einer vermeintlichen alternativen Wahrheit/Realität zu suchen.

    Sprich Diversifikation und 'Balance' - am Ende ist evtl. ein Mittelmaß sogar die beste "Bet" die man hat, weil es scheinbar nicht klar ist, welcher Lebensweg der Königsweg ist.


    Letzteres ist ein Thema für sich selber - wieso überhaupt nach vermeintlicher Erleuchtung suchen? Man kann nie 100% sicher sein, dass etwaige Erleuchtungserfahrungen nicht einfach eine Illusion sind, quasi ein Streich des eigenen Gehirns - schizophren kranke Menschen sind auch von einer wahrgenommenen Realität X überzeugt, wobei diese nicht wirklich real ist.


    Ich sage nicht, dass das hier der Fall ist - aber alleine, dass man diese nicht unmögliche Möglichkeit nicht mal in Betracht zieht, entbehrt jeglicher kritischer Reflexionsgabe - seid ihr (fast) Alle denn immer schon so sonderbar gewesen? Also auch vor intensiver Beschäftigung mit Buddhismus? Sorry, aber das muss einfach mal gesagt werden und ich kann es mir nicht klemmen.

    Interessehalber würde ich gerne sehen, wie Gautama selber mittels einer fiktiven Zeitmaschine ins 21te Jahrhunder zurückkommt - Aber diesmal ohne das Leben "zu escapen" und easy einen Exit hinzulegen - nein, nein - diesmal mit 3 Kids, einen 60-stunden Job/Woche und das alles im 21tem Jahrhundert - wärre interesant zu sehen, ob denn so eine sogenannten Erleuchtung (was immer das auch sein soll) wirklich unter normalen Umständen zementierbar und nachhaltig ist.^^ Dass er ein Top-Denker seiner Zeit war ist klar und dafür vollsten Respekt - aber er was auch nur ein Mensch - wobei Guru-Erhebung in der Community ja eh eine weitere Baustelle ist - da fang ich lieber erst gar nicht an.^^


    Die von der Wissenschaft festgestellten positiven Auswirkungen der Meditation kann ebenso verlässlich erreicht werden durch Lesen eines Romans, Spazierengehen in der Natur, Sorge um Zimmerpflanzen und Haustiere.

    Bin wie gesagt bei Vielem bei dir, aber hier rate sogar ich (wie gesagt, 100% wissen kann es Niemand), dass eine Meditationspraxis (halt nicht zu lange, damit mein kein NewAge Hippie wird xD) bzgl. bestimmten Aspekten, wie Sekung des Cortisol, regulierung des Blutdrucks, Verbesserung des Konzentrationsvermögens, etwas mehr Gleichmut, etc... mehr Reward bringt, als die anderen genannten Aspekte. Klar, sicher weiss man es nicht und ggf. ist der Unterschied nicht hoch, gerade zu anderen Methoden wie Progressive Muskelentspannung, autogenes Training etc.


    Aber immerhin wurde ja schon etwas Richtung Meditation geforscht und instinktiv scheint eine moderat lange Praxis schon vorteilhaft zu sein, weil man gewisse Anstrengung und Beständigkeit liefern muss, was wohl im Schnitt mit mehr Reward einhergeht.



    Ok, aber nochmal zurück on topic:


    Müssig zu diskutieren, weil Niemand 100% wissen kann, was wahr ist und was nicht. Der einzige Unterschied ist, dass dies einer reflektierten und nicht hirntoten Person bewusst ist und man sich nicht grundllos arrogant erhebt.


    Etwas mehr Realitätssinn, weniger Arroganz, weniger Idioten und weniger pseudo enlightened new Age Hippie, welche im ganz normalem Leben nichts gebacken bekommen und man sie eher als sehr sonderbare und komische "Vögel" identifizieren würde, als erleuchtet - einfach mehr Common-Sense, mehr Bescheidenheit und weniger Ignoranz ist für die buddhistische Community meiner Meinung nach dringlichst notwendig.


    So wie es momentan ist, wirkt das auf Nicht-Idioten und/oder nicht labile Menschen eher abschreckend und führt dazu, dass leider oftmals nur labile Persönlichkeiten Zuflucht im Buddhismus suchen und diese leider sogar nicht selten einen Knacks im Hinterstübchen abbekommen und sich deren Lebenssituation eher zu verschlechtern scheint. Alles sehr gruselig zum Teil. :(


    Ich will hier auch nicht Leute "anpissen", aber es tat beim Lesen einfach teilweise zu sehr weh, daher musste mal rauß - auch wenn es wohl rel. sicher Zeitverschwendung gewesen ist.


    Wie dem auch sein,

    mein persönlicher puter 'Guess' (sicher weiß ich eben auch NICHTS, wie jeder hier - das ist eine meiner Kernaussagen) ist,

    dass sich eine Beschäftigung mit dieser alten Lehre Buddhismus schon auszahlt und vorteilhaft für das eigene Leben in Sachen Gesundheit, Glück und Lebenswege ist (inklusive Medtiationspraxis), sofern es (wie fast alles in Leben) nicht exzessiv und obsessiv betrieben wird, sondern locker, entspannt und in Maßen (so dass andere Lebensbereiche nicht vernachlässigt werden) - zumindest wenn man in dieser Welt auch teils weltlich leben will und sich nicht für einen totalen Exit (zb. Leben im Kloster, keine Familie, etc.) entscheidet.

    Mittels so einem Exit kann man wohl schon den "ganzen Weg" gehen, wobei man nie wissen kann, ob dass das 100% 'Wahre" ist und irgendwie scheint auch das nicht so prickelnd? Die meisten wollen doch ihr Leben auch leben, mit all seinem temporärem Leid und Herausforderungen, anstatt in den "Exit" zu flüchten?

    Einmal editiert, zuletzt von Zrebna ()

  • Ja, wobei täuscht euch da mal nicht zu sehr – nur mit einem Abtun als random rant ist es hier nicht getan :)


    Denn ja, eine gewisse Wut, aber vor allem Frustration ist ganz klar und offensichtlich gegeben, gar keine Frage.

    Jedoch ist ineressanter, woher sie kommt – ich bin einfach fast schockiert und etwas deillusioniert,

    dass so ein hoher %-Satz von Usern hier, also von Leuten, die sehr viel Zeit in den Buddhismus investieren scheinbar davon psychischen Schaden nehmen.

    Ich will jetzt nicht mal User und Userinnen hier beim Namen nennen, aber paar Leute wären wohl gegenwärtig besser in einer

    psychiatrischen Einrichtung incl. profesioneller Betreuung aufgehoben, als in einem buddh. Forum, wo man von oben herab Leuten erklären will, wie das Leben funktioniert.

    Irgendwas passt hier doch nicht.

    Ich kenne viele Freunde, die sich nebenbei ein wenig, in Maßen damit beschäftigen und im reellem weltlichem Leben sehr davon profitieren.

    Das passt zu dem Bild nicht, welches sich mir hier abzeichnet und das verwirrt mich, um es gelinde zu sagen.


    Ich meine, wie kann das sein?

    Zieht der Buddhismus heutzutage (da modern und hip) evtl. vorwiegend Leute an, die ganz fundamentale „Baustellen“ haben und nicht so gut mit dem Leben klar kommen, so dass man nun bzgl. Buddhismus ALL IN geht und das verlockend erscheint?


    Wie gesagt, ich hab nicht erwartet, dass in einem buddh. Forum der durchschnittliche User irgendwie „besser“ oder „weiter“ ist – mir ist schon klar, dass da nichts wirklich Überweltliches ist – aber es deillusioniert mich wohl schon zu sehen, dass es eher das Gegenteil ist: Manche scheinen sich eher zurückzuentwickeln, als vorwärts…

    Ich meine, viele hier scheinen bzgl. Entwicklung keine Art von Vorbildern zu sein, sondern eher absolute Anti-Vorbilder. d.h. man hat Angst, dass es mit einem selber mal so weit kommen könnte D:


    Das kreiert zu Letzt nicht nur bei mir Unsicherheit, was das nun alles für meine eigene ganz kleine bescheidene Praxis bedeutet?

    Alles time-waste und im schlimmstem Fall schädlich für äussere, ganz 'normale' und weltliche Lebensziele?

    Oder in Maßen mit allem gut vereinbar und für die eigene Entwicklung und das eigene Leben (in der wirklichen Welt da draussen, meine ich – nicht die Welt, die unreflektierte Hippies auf Trips wahrnehmen zu scheinen xD – sondern schon in der Welt, in der wir täglich leben müssen ) förderlich ist?


    Man ist sich dessen nicht mehr so sicher, wenn man hier im Forum „RTL Kino“ live angucken darf 😊

    Ist ja alles nicht böse gemeint, aber eine ehrliche Irritation bleibt und mit dieser bin ich ja nicht alleine.^^

  • Zrebna ,


    besonders hilfreich finde ich deine pauschalen Rundumschläge nicht.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • besonders hilfreich finde ich deine pauschalen Rundumschläge nicht.

    Na ja, so besonders hilfreich (im konventionellen lebenspraktischen Sinne) ist hier Vieles nicht. Gerade eben bin ich bei den 'Toxischen Beziehungen' (wo auch wirklich viele gute Ratschläge sind) darüber gestolpert:


    Zitat

    Die wesenlosen Aggregate des Anhangens, heißen 'Aggregate des Anhangens' weil sich die einzelnen Aggregate ineinander verheddern, verknoten, und nicht voneinander lassen können, d.h. aneinander anhaften.

    Treffen zwei solche wesenlosen Sphären der Aggregate des Anhangens aufeinandern, dann können sie sich - die beiden Sphären - sogar untereinander verheddern und verknoten. Das nennt die Welt dann 'Beziehung' oder 'karmische Verbindung'. Aus zwei Sphären von Unbehagen und Leid wird dann eine vereinte Sphäre von Unbehagen und Leid.

    Da musste ich dann schon an einige Formulierungen von Zrebna denken...:grinsen:


    Endlich kann auch ich mal das Popcorn auspacken (für mich bitte mit Salz und Butter!) und mich für eine Folge 'Sommerhaus der Buddhisten' zurücklehnen...:grinsen:

  • ich bin einfach fast schockiert und etwas deillusioniert,

    dass so ein hoher %-Satz von Usern hier, also von Leuten, die sehr viel Zeit in den Buddhismus investieren scheinbar davon psychischen Schaden nehmen.

    Halte ich für nicht zutreffend. Dazu bräuchte man längere Beobachtungen. Aber bekanntermaßen sind unsere Egos dazu in der Lage, noch die ehrwürdigsten Dinge auf diesem Planeten zu ihren eigenen Zwecken einzuspannen, wenn man nicht aufpasst.


    Zieht der Buddhismus heutzutage (da modern und hip) evtl. vorwiegend Leute an, die ganz fundamentale „Baustellen“ haben und nicht so gut mit dem Leben klar kommen, so dass man nun bzgl. Buddhismus ALL IN geht und das verlockend erscheint?

    Na gut. Das ist wohl nicht vollständig unwahr. Natürlich sind solche Fälle auch vertreten. Eine Versuchung, die Religion generell hat - weißt du, was "spiritual bypassing" ist?

    Es ist schon so, dass Leute mit extremeren Ansichten des öfteren besonders laut schreien, und sehr viel Aufmerksamkeit binden. Dann sag ichs mal: das kommt hier nicht zu selten vor. Ich bin schon auch öfter frustriert, wenn eine Unterhaltung gestartet wird, die ich für interessant und vielversprechend halte, bei der kritische, nachdenkliche Fragen gestellt werden und diese dann von "Das hat der Buddha nicht gelehrt!" und "Das ist eine Verwässerung der reinen Lehre! und "Du hast den wahren Dharma nicht verstanden!"-Rufen zugeschüttet wird. Das ist in so einer großen Plattform nicht immer zu vermeiden.


    Wenn man etwas genauer hinschaut, dann sieht man aber auch jede Menge leiserer, überlegterer Töne. Insofern findet man auch oft das, worauf man getrimmt ist.


    Das kreiert zu Letzt nicht nur bei mir Unsicherheit, was das nun alles für meine eigene ganz kleine bescheidene Praxis bedeutet?

    Alles time-waste und im schlimmstem Fall schädlich für äussere, ganz 'normale' und weltliche Lebensziele?

    Solche Fragen sollte man sich lieber ein paar Mal zu oft, als zu selten stellen. Letztlich geb ich dir den selben Rat, wie den meisten Einsteigern: Schau dich so weit wie möglich um. Es gibt so ein riesiges Spektrum an Lehrern und Ansichten, von relativ stark fundamentalistisch ausgerichteten über moderate bis hin zu sehr weit säkularen. Sowohl online, als auch offline. Besonders wenn du in der Nähe eines größeren Ballungszentrums wohnst, solltest du auch vor Ort Gruppen und Lehrer finden können, die zu dir passen.


    Das Forum ist auch keine buddhistische Gemeinschaft in dem Sinne dass eine gemeinsame Linie da wäre, sondern eher eine Diskussionsplattform, ein Sammelbecken verschiedenster Zugänge und Ansichten. Du hast dich ja auch für TMI interessiert, und dann festgestellt, dass es doch erstmal nichts ist für dich. Weiter so! Schau dir Gruppen an, Lehrer an, Foren an.


    Und noch ein Rat: Versuch mal, herauszufinden, woher dein eigener Zorn kommt. Ich bin selber regelmäßig frustriert davon, wie schwierig manche Unterhaltungen hier werden. Aber du wählst eine Reihe sehr stark herabsetzender, beleidigender und entwürdigender Formulierungen. Diese Ausbrüche sagen mindestens so viel über deinen eigenen mental-emotionalen Zustand aus, wie über das, was hier stattfindet. Es ist offensichtlich, dass da viel Zorn und Frust ist, und ich behaupte, dass das meiste davon nicht vom Buddhaland erzeugt wurde. Das wäre auf jeden Fall sehr hilfreich, wenn du dich damit auseinandersetzen würdest.

  • Nur mal kurz dazwischen (weil ich jetzt schon sehe, dass mit dieser Tendenz von wegen 'Zorn' noch mehr kommen wird):


    'Zorn' - so wie ich ihn 'unbuddhistisch' verstehe - sehe ich hier eigentlich nicht. Eher ein etwas ratloses und amüsiertes Staunen... :grinsen:


    Und vielleicht habe ich später noch die Zeit, dazu:

    Zitat

    Versuch mal, herauszufinden, woher dein eigener Zorn kommt. (...) Diese Ausbrüche sagen mindestens so viel über deinen eigenen mental-emotionalen Zustand aus, wie über das, was hier stattfindet. Es ist offensichtlich, dass da viel Zorn und Frust ist, und ich behaupte, dass das meiste davon nicht vom Buddhaland erzeugt wurde. Das wäre auf jeden Fall sehr hilfreich, wenn du dich damit auseinandersetzen würdest.

    was zu schreiben. Nicht böse gemeint, aber ich glaube, dieses 'Sixties-Du-musst-nur ganz-tief-in-Dir-suchen' scheint mir Teil meiner ursprünglichen Fragen und Zweifel zu sein.

  • Buddhistische Meditation und Praxis können folgende Effekte haben; Meditation kann zu mehr Kontrolle über die eigenen Emotionen führen und zu mehr Achtsamkeit während des Tages. Richtig ausgeführt, kann Meditation entspannend wirken.

    Ob das nun auch mit einem Sparziergang Erreichbar ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht versuchst du's Useless und teilst es uns dann mit.


    Durch den Eintritt in eine Sangha oder Interessengruppe können soziale Kontakte entstehen und man kann Teil einer Gruppe werden. Moderne Bücher wie die von Pema Chödrön sind größtenteils psychologische Bücher im buddhistischen Kontext mir sehr praktischen und hilfreichen Alltagstipps. Ich kenne einige Seminare und Rageber usw... aber nichts kommt nur annähernd an die Bücher von Pema Chödrön heran.


    Mir scheint immer wieder bei dir, das du hier den Buddhismus als völlig nutzlos darstellen möchtest. Tatest du schon in Vergangenheit. Und die Buddhisten wären doof und würden nichts für den Klimawandel tun, sondern einem idiotischen Konzept der Erleuchtung hinterherrennen. Aber irgendetwas in dir hält dich trotzdem bei der Stange. Musst du deinen Frust bei den Foren Buddhisten hier auslassen? Such dir doch Manager oder Führungskräfte, mit denen du über den Klimawandel diskutieren kannst.

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • , dann bleibe ich lieber bei meiner täglichen 20-30 minütigen Meditation pro Tag. xD

    Das halte ich auf jeden Fall für eine gute Idee. Vielleicht nützt es ja doch noch was. ;)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Zrebna

    Ich seh das so:

    Man merkt, dass man nicht wirklich lebt, weil man alles zu eng sieht (Scheuklappen). Dann entdeckt man den Buddhismus, der einem helfen kann, die Scheuklappen abzulegen, bzw. sie so weit abzuschleifen, dass sie lichtdurchlässig(er) werden. Viele fangen dann an, den Buddhismus zu eng zu sehen. Das ist ganz normales Scheuklappenverhalten. Warum soll das bei Buddhisten nicht vorkommen? Man hat ja auch immer nur Momentaufnahmen und weiß nicht, wohin die Entwicklung weiter geht. Es muss schließlich jeder seine eigenen Schleifen durchlaufen. Viele von denen, über die ich verwundert den Kopf schüttle machen das wahrscheinlich auch mir gegenüber, weil man nur bei Anderen immer schnell sieht, in welcher Schleife sie hängen, aber nicht bei sich selbst.

    (Deshalb sind spirituelle Lehrer auch eine gute Unterstützung - wenn auch kein Allheilmittel)

  • Ist eine Glocke korrodiert und/oder mit Schmutz behaftet, so macht sich das an ihrem Klang bemerkbar.



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    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Elke gefällt das :D:like:

  • So wie eine solche Glocke einen Missklang hervorruft, so läuft man in die Irre, wenn man glaubt, Meditation sei aus sich heraus ein Allheilmittel gegen die Fehler des eigenen Geistes.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Nur mal kurz dazwischen (weil ich jetzt schon sehe, dass mit dieser Tendenz von wegen 'Zorn' noch mehr kommen wird):


    'Zorn' - so wie ich ihn 'unbuddhistisch' verstehe - sehe ich hier eigentlich nicht. Eher ein etwas ratloses und amüsiertes Staunen... :grinsen:

    Ich sehe hier einen beginnenden Konflikt, der immer da entsteht, wo das real Wahrgenommene, von einer bestimmten Sollvorstellung abweicht.

  • Mir scheint immer wieder bei dir, das du hier den Buddhismus als völlig nutzlos darstellen möchtest. Tatest du schon in Vergangenheit. Und die Buddhisten wären doof und würden nichts für den Klimawandel tun, sondern einem idiotischen Konzept der Erleuchtung hinterherrennen. Aber irgendetwas in dir hält dich trotzdem bei der Stange. Musst du deinen Frust bei den Foren Buddhisten hier auslassen? Such dir doch Manager oder Führungskräfte, mit denen du über den Klimawandel diskutieren kannst.

    Deinen Worten zu Pema Chödrön kann ich nur zustimmen. Sie gehört deshalb zu den buddhistischen AutorInnen, von denen ich gerne immer wieder mal ein Buch in die Hand nehme oder mir einen Vortrag anhöre.


    Zu dem, was ich oben von Dir zitiere:


    Ich habe - denke ich - weiter vorne im thread etwas geschrieben, das Du vielleicht überlesen hast

    Vorausschicken möchte ich eine kurze Erklärung, warum ich (mich) überhaupt frage, was ich (mich und Euch) frage. Mir ist klar, dass manche etliche meiner Beiträge als 'Fundamentalkritik' am Buddhismus verstehen. Was tue ich also überhaupt hier? Will ich bloß randalieren, weil mir langweilig ist?

    Lasst mich mein Verhältnis zum Buddhismus mit einem Bild beschreiben.


    Ich denke, dass die Evolutionstheorie mehr oder weniger gut beschreibt, wie unser Platz in der Welt ist und warum wir so sind, wie wir sind. Die Evolutionstheorie hatte Darwin (=Buddha), eine Gründerfigur, einen 'Übervater'. Nicht alles, was er sagte, hat sich später als richtig herausgestellt und es gab schon schnell verschiedene 'Schulen'. Um seine Bedeutung anzuerkennen, muss man kein 'Darwinist' sein - im Gegenteil: 'Darwinismus' gilt heute (zurecht) als Ideologie.

    Es hat also weder etwas mit Frust zu tun, noch mit dem Vorwurf der Nutzlosigkeit oder Doofheit. Für mich ist einfach bloß 'Buddhismus' Teil eines größeren und nie abgeschlossenen Projekts, sozusagen 'Offene Weite - nichts von heilig' (Bodhidharma)


    Und wenn ich mich eher an Menschen wie Dich wende, statt an Manager und Führungskräfte: Sieh's doch als Indiz dafür an, dass ich hier noch nicht alle Hoffnung verloren habe...:grinsen:

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  • So wie eine solche Glocke einen Missklang hervorruft, so läuft man in die Irre, wenn man glaubt, Meditation sei aus sich heraus ein Allheilmittel gegen die Fehler des eigenen Geistes.


    Gruß Helmut

    Meditation als Heilmittel wahrzunehmen ist tatsächlich ein Missklang. Selbst in 'Geist' und damit in 'Fehler' wahrzunehmen vervollkommnet die Disharmonie.


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    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Die Diharmonie entsteht dadurch, dass man etwas wahrnimmt, von dem man dann denkt, dass es nicht sein darf bzw. das etwas genau so zu sein hat bzw. so sein muss. Meditation kann dabei helfen diese Disharmonie aufzulösen, indem das wahrgenommen wird,auch als Realität akzeptiert werden kann.. Das gilt für innere und äußere Realitäten. Vorausgesetzt man betreibt Meditation nicht nur als ein Ritual, von dem man denkt, dass man es eben machen muss...

  • Nicht böse gemeint, aber ich glaube, dieses 'Sixties-Du-musst-nur ganz-tief-in-Dir-suchen' scheint mir Teil meiner ursprünglichen Fragen und Zweifel zu sein.

    Nicht krumm genommen :) Bitte erklär mir, was du damit meinst. Ich hab eigentlich nicht von den 60ern und auch nicht von der Erleuchtung gesprochen, sondern etwas viel naheliegenderes.

  • Zitat

    Versuch mal, herauszufinden, woher dein eigener Zorn kommt. (...) Diese Ausbrüche sagen mindestens so viel über deinen eigenen mental-emotionalen Zustand aus, wie über das, was hier stattfindet. Es ist offensichtlich, dass da viel Zorn und Frust ist, und ich behaupte, dass das meiste davon nicht vom Buddhaland erzeugt wurde. Das wäre auf jeden Fall sehr hilfreich, wenn du dich damit auseinandersetzen würdest.


    Nicht böse gemeint, aber ich glaube, dieses 'Sixties-Du-musst-nur ganz-tief-in-Dir-suchen' scheint mir Teil meiner ursprünglichen Fragen und Zweifel zu sein.


    Ich verstehe nicht, wie das Gerede anderer, wenn es nicht hasserfüllt ist, Zorn erzeugen könnte. Und selbst dann wenn es hasserfülltes Gerede oder Geschreibe wäre ... ist doch damit nicht gesagt, dass es selbst wiederum Zorn erzeugen würde. Der eine nimmt ein bestimmtes Gerede so wahr, der andere wieder so. Der dritte fragt sich ernsthaft ob er etwas sinnvolles und für andere vielleicht auch wichtiges beitragen kann und der vierte liest nichtmal zuende und geht sich ein Eis kaufen.


    Useless


    "Tief in sich schauen" und das praktisch sinnhafte Fazit eines "Tief in sich Schauens" ist, dass man seine Gewöhnungen und seine wunden Stellen und seine so oder so leicht reizbaren Stellen kennenlernt. Und irgendwann passierts dann mal. Man reagiert nicht im Affekt. Sondern man stellt fest: " ... das wird jetzt eine Sache, da muss ich sehr aufpassen." Oder aber man stellt nach einem Wutausbruch fest. Uuups. Mein Frust hat ja eigentlich gar nix damit zu tun, dass ein anderer das oder das gesagt oder gemacht hat.


    Geht die Antwort in die Richtung deiner ursprünglichen Frage?