Am Anfang war das Wort

  • Ich wollte mit dem biblischen Zitat auf Gemeinsamkeiten zwischen allen Religionen aufmerksam machen,

    vielleicht wird es Zeit Gemeinsamkeiten egal ob religiös oder kulturell etc. zu betonen anstatt Unterschiede zu und Trennungen zu bilden.

    Um Gemeinsamkeiten zu betonen, muss man sie sehen können; gleiches gilt für Unterschiede. Selbst wenn wir eines von beiden sehen, bedeutet es nicht, dass es eine Letzterkenntnis sein muss.

    Letztsicherheit beschreibt oft nur Akzeptanz. Einerseits kann Akzeptanz wichtig sein, um nicht in das ewige Wirrwarr der Gedanken zu rutschen, andererseits kann sie auch bedeuten, dass man die Bequemlichkeit der Erkenntnis vorzieht.

    Das alles wissen wir nicht.

    Es ist aber nicht verkehrt, im Sinne eines guten Umgangs Gemeinsamkeiten zu unterstellen. Das ist eine positive Herangehensweise und führt zu einer Offenheit.

    Wichtig dürfte auch sein, um welches Thema wir sprechen. Moralische oder Ethische Gemeinsamkeiten dürften wichtig sein, wenn ein gemeinsamer Umgang gepflegt werden soll. In metaphysischen oder philosophischen Frage ist Gemeinsamkeit nicht wichtig.

    Mir scheint wir projizieren mit unseren Vorstellungen die Dinge in die Soheit, die Dinge sind nichts als Wörter/Begriffe.

    Gibt es für uns Menschen eine Alternative? Schon Begriff ist ein Begriff. Mit der Kommunikation fängt die Kategorisierung an. Verständigung basiert auf Begriffen und ihrem Verstehen. Begriffe bilden einen möglichen Konsens ab. Ohne Begriffe können auch keine Gemeinsamkeiten gesehen werden. Begriffe unterscheiden nicht nur, sie zeigen auch das Referenzsystem an, in dem wir denken.


    Jedesmal wenn man sein Selbst deutlich ändert oder sich wesentlich weiterentwickelt, 'stirbt' das alte Ich und ein neues wird 'geboren'.


    Unser Ich stirbt ständig. Mit jedem Moment ist unser Ich ein anderes. Ist das immer eine Weiterentwicklung oder manchmal auch nur eine Veränderung?


    Und dann holen einen alte Gewohnheiten doch immer wieder ein

    Sind die Gewohnheiten die gleichen oder sind diese nicht auch anders? Das Muster von Gewohnheiten verändert sich ebenso wie wir uns selbst. Sonst wären die Gewohnheiten nicht fähig, dem sich ständig verändernden Menschen zu entsprechen und ihn erneut zu bereichern. Gewohnheiten scheinen mir genauso dynamisch wie unsere Persönlichkeit zu sein. Am Ende sind ja Gewohnheiten nur Handlungsmuster, die wir produzieren.

    • Offizieller Beitrag

    Die Anthropologin Mary Douglas hat nachvollzogen, dass in der jüdischen Vorstellung Gott noch sehr körperlich gedacht wurde ( es gibt wohl sogar eine Stelle wo Donnergrollen als das Magenknurren Gottes gedeutet wurde ) während er über die Jahrhunderte hinweg immer mehr auf den geistigen Aspekt reduziert wurde. Von daher stellt das Johannesevangelium den Endpunkt einer Entwicklung dar.


    So wurde auch die Stelle wo Gott mit Jakob in einem Flussbett ringt, umgedeutet, so dass Jakob nur mit einem Engel ringt. Weil es sich für den Chef nicht mehr gehört mit dem Fussvolk zu rangeln. Ich finde diesen zutiefst körperlichen Gott viel sympathischer. Dieses "bodenständige" körperliche Ringen mit dem Heiligen kommt mir sehr nah am Buddhismus vor.


    Während mir die Idee, alles vom Wort ausgehen zu lassen, sehr wie der Auswuchs einer hierarchischen Gesellschaft vorkommt. Oben ist der Herrscher in seinem Palast - derjenige der sich keinen Finger schmutzig macht - und auf sein Wirt hin - das seinem Plan und seinem Willen entspricht, setzten sich dann die niederen in Bewegung und bauen Pyramiden oder andere Statusbauten. Und irgendwo im Halbschatten lungern noch vergeistigtere Priester, für die selbst der Herrscher zu vulgär ist.


    Da lob ich mir den dreckigen Gott im Flussbett.


    Nachdem Buddha Befreiung erfuhr, soll er die Erde berührt haben.

  • Die Anthropologin Mary Douglas hat nachvollzogen, dass in der jüdischen Vorstellung Gott noch sehr körperlich gedacht wurde ( es gibt wohl sogar eine Stelle wo Donnergrollen als das Magenknurren Gottes gedeutet wurde ) während er über die Jahrhunderte hinweg immer mehr auf den geistigen Aspekt reduziert wurde. Von daher stellt das Johannesevangelium den Endpunkt einer Entwicklung dar.


    Es gibt einige Theologen (Bultmann z.B.) die in der Betonung des Logos gnostische Einflüsse sahen. Zum anderen ist das Johannes-Evangelium erst recht spät entstanden (90 - 100 n. Chr.), Bibelwissenschaftler glauben, daß es im griechischen Raum durch einem hellenistischen Juden entstand. Das es auch eher Predigt als nur Bericht sei.

    Zum anderen hatte man durch die Betonung des Logos eine Anschlussmöglichkeit an die griechische Philosophie, gerade an Platon.

    (Kleiner Funfact zu Weihnachten am Rande. Die Weihnachtsgeschichte mit Hirten und Könige gibt es so in keinem Evangelium. Bei zwei Evangelisten gibt es sogar gar keine Weihnachtsgeschichte. Bei Matthäus gibt es die Könige (und sie endet sozusagen im Kindermord zu Bethlehem, also gar nicht so friedlich), bei Markus die Hirten. Die Weihnachtsgeschichte ist praktisch ein frühes Mashup)

  • Es gibt einige Theologen (Bultmann z.B.) die in der Betonung des Logos gnostische Einflüsse sahen. Zum anderen ist das Johannes-Evangelium erst recht spät entstanden (90 - 100 n. Chr.), Bibelwissenschaftler glauben, daß es im griechischen Raum durch einem hellenistischen Juden entstand. Das es auch eher Predigt als nur Bericht sei.

    Zum anderen hatte man durch die Betonung des Logos eine Anschlussmöglichkeit an die griechische Philosophie, gerade an Platon.


    Das ist korrekt, zumal der Inhalt des Johannes Evangeliums einem orthodoxen Juden doch sehr merkwürdig vorkommt.


    Daher kann diese Aussage nicht korrekt sein:



    Die Anthropologin Mary Douglas hat nachvollzogen, dass in der jüdischen Vorstellung Gott noch sehr körperlich gedacht wurde ( es gibt wohl sogar eine Stelle wo Donnergrollen als das Magenknurren Gottes gedeutet wurde ) während er über die Jahrhunderte hinweg immer mehr auf den geistigen Aspekt reduziert wurde. Von daher stellt das Johannesevangelium den Endpunkt einer Entwicklung dar.


    Die Konzepte die im AT für Gott gelten, unterscheiden sich massiv von denen des Johannesevangeliums. Der eher "geistige Aspekt" fand höchstens Einzug in der kabbalistischen Lehre - dort aber auch ganz verschieden von Johannes, der ja einen inkarnierten Gottmenschen lehrt.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist korrekt, zumal der Inhalt des Johannes Evangeliums einem orthodoxen Juden doch sehr merkwürdig vorkommt.


    Daher kann diese Aussage nicht korrekt sein:


    Die Konzepte die im AT für Gott gelten, unterscheiden sich massiv von denen des Johannesevangeliums. Der eher "geistige Aspekt" fand höchstens Einzug in der kabbalistischen Lehre - dort aber auch ganz verschieden von Johannes, der ja einen inkarnierten Gottmenschen lehrt.

    Der Punkt ist der das Mary Douglas wirklich jüdische Texte der Thora daraufhin untersucht, welche Eigenschaften Gottes genannt werden und dabei festgestellt, dass Gott immer geistiger gesehen wurde. Sie hat also weder christliche noch kabbalustische Texte außerhalb der Thora untersucht.


    Für mich ( nicht für sie) ist der Brückenschlag zu so einem ganz und gar abstrakten Konzept wie dem Logos der Extrempunkte so einer Entwicklung. Aber vielleicht ist es falsch, etwas was für die jüdische Tradition gesagt wird, auf das Johannesevangelium anzuwenden.

  • Bei der Erschaffung der Welt schwebte der Geist Gottes - nicht sein Körper - über dem Wasser, laut Genesis 1,2.

    Das hebräische Wort für Geist lautet lautet ruach.

    Zur genaueren Bedeutung:

    Ruach – Wikipedia

    Das Tao ist nicht auf die Vereinigung mit den Menschen bedacht;
    wenn die Menschen auf nichts bedacht sind, vereinigen sie sich mit dem Tao.
    Yuanwu Keqin (1063 - 1135)

    • Offizieller Beitrag

    Bei der Erschaffung der Welt schwebte der Geist Gottes - nicht sein Körper - über dem Wasser, laut Genesis 1,2.

    Das hebräische Wort für Geist lautet lautet ruach.

    Zur genaueren Bedeutung:

    Ruach – Wikipedia

    Die Idee eines strengen Dualismus zwischen Körper und Seele scheint mir eher der griechischen Kultur zu entstammen.


    In dem von dir gelisteten Link wird "Ruach " mit Wetterphänomenen wie dem Wind und dem menschlichen Atem ( nefesch) assoziiert.

    Die konkrete Grundbedeutung von nefesch ist „Atem“ und „Atemweg“, „Kehle“ sowie wegen des Fehlens einer begrifflichen Unterscheidung zwischen Luft- und Speiseröhre auch „Gurgel“, „Schlund“. Daher bezeichnet das Wort auch die Quelle des mit der Nahrungsaufnahme verbundenen Verlangens (Hunger und Durst, Appetit und Gier) und in erweitertem Sinne auch den Sitz von sonstigem Begehren, von Leidenschaften und Gefühlen wie Rachedurst, Sehnen und Zuneigung.[11] Nefesch ist als der belebende Atem die Lebenskraft, die den Menschen beim Tode verlässt,[12] und das Leben, das bedroht, riskiert oder ausgelöscht wird.[13] Im weitesten Sinne steht nefesch auch für den gesamten Menschen mit Einbeziehung des Körpers und bedeutet dann „Person“ (auch beim Zählen von Personen).[14] Der Mensch hat nicht eine nefesch, sondern er ist sie und lebt als nefesch.

    Diese Stelle ist also kein Vowegnahme eine körperlosen rein seelischen Wesens.


    Ich finde es interessant, dass ja auch das Wort "atman" zunächst einfach nur ein belbendes, dynamisches Prinzip bezeichnete ( und dem deutschen Wort "Atem" verwandt ist) und erst von da aus eine Bedeutungsverschiebung hin zu einem Geistigen Prinzip durchmachte, dass der materiellen Welt enthoben ist.


    Während ich den Buddhismus so auffassen, dass er dieser dualistischen Versuchung die Welt in Geist und Materie zu spalten weitgehend widerstanden hat.

  • Zitat

    Bei der Erschaffung der Welt schwebte der Geist Gottes - nicht sein Körper - über dem Wasser, laut Genesis 1,2.

    Das hebräische Wort für Geist lautet lautet ruach.

    Zur genaueren Bedeutung:

    Ruach – Wikipedia


    Ruach heisst aber auch Hauch, Atem. Es hat aber auch eine ähnliche Bedeutung wie Prana in Indien und Qi in China. (Sagt übrigens auch wiki) Hat also auch einen energetischen Aspekt. Aber sowohl Atem als auch Lebensenergie seh ich stärker mit dem Körper als mit dem Geist verbunden. Außerdem steht da (im ersten Schöpfungsbericht, es gibt ja zwei) eigentlich nicht Gott, sondern Elohim, was eigentlich eine Pluralform ist. Es ist also durchaus wahrscheinlich, das der Ein-Gott Glaube erst eine spätere Entwicklung war.Man könnte es also auch mit "Der Atem der Götter schwebte über den Wassern" übersetzen. Aber auch später wird berichtet, daß der Anblick Gottes nur schwer zu verkraften war. Auch da scheint es mir ein körperliches Wesen zu sein. Es heisst auch, daß er mit Moses von Angesicht zu Angesicht sprach. Man kann also durchaus von einer Vergeistigung Gottes als spätere Entwicklung ausgehen, vermute ich.

  • ruach ist - laut Bibel - das, was den Körper erst lebendig macht, der Atem, der dem Lehmklumpen eingehaucht wird.

    Das Tao ist nicht auf die Vereinigung mit den Menschen bedacht;
    wenn die Menschen auf nichts bedacht sind, vereinigen sie sich mit dem Tao.
    Yuanwu Keqin (1063 - 1135)

  • Man könnte es also auch mit "Der Atem der Götter schwebte über den Wassern" übersetzen.

    Vorsicht!

    Elohim ist der formal-grammatische Plural zu אֱלוֹהַּ beziehungsweise אֱלֹהַּ Eloah. Bezieht sich diese Bezeichnung auf den Gott Israels, erscheint sie in der Bibel immer mit Verbformen im Singular und wird dann mit „Gott“ übersetzt. Nur wenn von „(anderen) Göttern“ die Rede ist, steht auch das Verb im Plural. (aus Wikipedia)

    Das Tao ist nicht auf die Vereinigung mit den Menschen bedacht;
    wenn die Menschen auf nichts bedacht sind, vereinigen sie sich mit dem Tao.
    Yuanwu Keqin (1063 - 1135)

    Einmal editiert, zuletzt von kanshiketsu ()

  • Im ersten Buch Moses am Ende der 4. Kapitels erscheint das Wort IHWH.

    Von dem Augenblick an, an dem die Kinder von Adam und Eva den ELOHIM einen Namen gegeben haben beteten Die Kinder Ihres Gottes zu Gott IHWH. Damit verloren sie für immer ihren letzten Hauch von Unschuld. Dann vergaßen die Menschen die ELOHIM und wurden Knechte ihres eigenen Glauben. Bis zu IHWH waren die Menschen frei vom Leiden , nicht von Geburt, Krankheit, Altern, Sterben, aber frei von Leiden.


    Man kann das nachlesen wenn man sich um die Hebräische Bibel kümmert. Luther übersetzt ELOHIM durchgehend mit Herr, Gott usw. Da steht bis zu IHWH immer ELOHIM ab da nie wieder. Auch Luther war nicht in der Lage die ELOHIM zu erkennen, er erkannte immer IHWH, glaubte das ELOHIM nur ein Synonym für "GOTT" war.

    Wie bei Buddha sollte man sich darum kümmern was Buddha zeigt und nich darum was andere glaubten was er redete. Buddha Zeigte, genau wie Moses zeigte. Wer Augen hat der sehe, wer Ohren hat der höre usw.


    Bitte Bitte nicht vergessen ich bin nur ein irrender skurriler verwirrter Narr der Memoiren und Ansichten hat.

    MU da ist nichts dahinter.

  • Zum Plural nochmal Wiki:

    Zitat

    Interpretation des Plural


    Frühere christliche Exegeten deuteten die Pluralform „Elohim“ in Verbindung mit Verben im Singular oft als versteckten Hinweis auf eine Dreieinigkeit (Trinität) des Gottes. Von konservativen Theologen heute wird sie eher als Ausdruck der Macht und Würdigung Gottes (pluralis maiestatis) verstanden.[3]

    Dass die Namen Elohim und JHWH im Pentateuch in verschiedenen Zusammenhängen genannt werden, war entscheidender Anhalts- und Ausgangspunkt für die Urkundenhypothese der alttestamentlichen Exegese im 19. Jahrhundert: Sie behauptete, dass der Pentateuch literarisch aus zwei bis vier unabhängig voneinander verfassten Quellenschriften zusammengesetzt wurde. Den vermuteten Autor der Textstränge, die Gott durchgängig Elohim nennen, nannte man den Elohisten im Unterschied zum Jahwisten, dem man die ausschließliche Verwendung des Eigennamens JHWH zuschrieb. Die von Julius Wellhausen klassisch formulierte Hypothese der Pentateuchquellen gilt als überholt.[4]

    Religionshistoriker hingegen sehen darin hier ein „noch bewusstes oder schon verdrängtes Relikt des Polytheismus kanaanäischer Provenienz“.[5] Der Allgemeinbegriff „Elohim“ stammt aus der polytheistischen Götterwelt Kanaans, in deren Zentrum der kanaanäisch-syrische Hauptgott El steht. So wurden etwa in Ugarit Tontafeln mit zahlreichen Götternamen gefunden, darunter der „El Aeljon“, der dort die männliche Schöpfergottheit bezeichnet. In Gen 14,18-20 EU (erkennbar ein Texteinschub) könnte eine Erinnerung daran vorliegen, dass dieser Schöpfergott von den Israeliten früh anerkannt und später mit JHWH, dem Befreier aus ägyptischer Sklaverei identifiziert wurde (Ex 3,6-14 EU). Dabei wurde offenbar die Pluralform gewählt, um die Vielheit der Götter in der einen Person des einzigen Gottes zusammenzuziehen. Im Psalm 82 (Ps 82 EU), der eine Gerichtsversammlung beschreibt, taucht der Begriff Elohim mehrfach auf und kann teilweise mit „Richter“ übersetzt werden. Auch in der späten Apokalyptik Daniels (um 170 v. Chr.) erscheint der Begriff im Zusammenhang der Vision vom Endgericht (Dan 7,1-14 EU): „Throne wurden aufgestellt“ heißt es dort in Vers 9, so dass auch hier noch eine späte Erinnerung an einen „Götterrat“ vorliegen könnte.


    Zum Thema Adam und Eva. Man sollte nicht vergessen, daß der zweite Schöpfungsbericht erst sehr spät entstand, wohl erst in der babylonischen Gefangenschaft. Also zu einer Zeit, wo der Name JHWH (so man das als einen Namen erachtet - Ich bin, der ich bin bzw. Ich werde sein, der ich sein werde bzw. Ich bin (für euch) da scheint mir eher eine Aussage als ein Name zu sein) schon etabliert war.

  • Daoist


    Wie dem auch immer sei.....


    Unstrittig dürfte wohl sein, dass die alttestamentarische göttliche Schöpfung durch das göttliche Wort geschah, also einem geistig bedingtem Sprechakt. Mehrfach lautet es da: Und Gott sprach....und es wurde....

    Dieses Sprechen mit dem Logos im Johannesevangelium einfach gleichzusetzen, wäre allerdings nicht wirklich seriös.


    Wen das Spannungsverhältnis zwischen Hellenismus und Judentum in diesem Kontext interessiert, dem empfehle ich das erste Kapitel aus Gershom Sholem Über einige Grundbegriffe des Judentums: Das Ringen zwischen dem biblischen Gott und dem Gott Plotins in der alten Kabbala

    Das Tao ist nicht auf die Vereinigung mit den Menschen bedacht;
    wenn die Menschen auf nichts bedacht sind, vereinigen sie sich mit dem Tao.
    Yuanwu Keqin (1063 - 1135)

  • Zitat

    Und dann holen einen alte Gewohnheiten doch immer wieder ein


    Sind die Gewohnheiten die gleichen oder sind diese nicht auch anders? Das Muster von Gewohnheiten verändert sich ebenso wie wir uns selbst. Sonst wären die Gewohnheiten nicht fähig, dem sich ständig verändernden Menschen zu entsprechen und ihn erneut zu bereichern. Gewohnheiten scheinen mir genauso dynamisch wie unsere Persönlichkeit zu sein. Am Ende sind ja Gewohnheiten nur Handlungsmuster, die wir produzieren.


    Ich hatte nicht von alten Gewohnheiten in so einem strengen Sinn geschrieben. Sondern von den triebbedingten Neigungen/Gewohnheiten, die für den Einzelnen auch darum (besser wieder-) erkennbar sind, weil man unter ihren Einfluss schon häufiger gehandelt hat.


    Von denen, und dass sie sich wandeln kann ich besser sprechen, als von einem Selbst zB, also einer Seele die sich verändern würde.

  • Ich finde, daß Unterschiede nicht schlimm sind. Machen Unterschiede nicht gerade die Schönheit aus? Ein Tannenbaum sieht anders aus als die Birke.
    Auch Buddha hat ja seine Lehre von den Lehren anderer unterschieden.


    Von Unterschieden an sich ist ja schwer zu reden. Ich würde den Lehrreden entsprechend sagen, dass das Schöne schon erkennbar ist, dass es aber was mit dem Guten und dem Wahren zu tun hat, weniger mit der Existenz von Unterschieden an sich.


    Der Buddha hat andere Lehren gekennzeichnet und gekennzeichnet inwiefern sie falsch sind.


  • Ja gut.


    Das Problem ist für mich hier folgendes: Die Eigenschaften wie Wind, Hauch etc. oder auch die Wirkkräfte (Elohim) sind rein geistiger Natur. Auf diese geht die Kabbalah ein, nicht aber der orthodoxe Jude. Es ist quasi Esoterik. Und wer die Esoterik beachtet, die "geistige" Ansicht, wie Frau Douglas sagen würde, der landet dann eben in kabbalistischen Kreisen.


    Der "Brückenschlag", wie du es ausdrückst, würde ich höchstens dort ansetzen, wo der Kabbalist sich mit dem Gnostiker trifft. Denn das Johannesevangelium ist ein Paradebeispiel für mystische Gedankengänge, im Gegensatz zu den anderen Evangelien.

  • Gute Informationen zum Begriff Logos in der griechischen Philosophie und seiner Bedeutung im hellenistischen Judentum sowie im Johannesevangelium gibt es hier:

    logos__2018-09-20_06_20.pdf

    Das Tao ist nicht auf die Vereinigung mit den Menschen bedacht;
    wenn die Menschen auf nichts bedacht sind, vereinigen sie sich mit dem Tao.
    Yuanwu Keqin (1063 - 1135)

  • Als erstes möchte ich anregen, den Thread in die Kategorie „ Dialog der Philosophien, Religionen und Freidenker“ zu verschieben.


    Ich wurde christlich sozialisiert und kenne die Bibel genau. Dem neuen Testament zolle ich Respekt aufgrund den von Jesus Christus ins Zentrum gestellten, sozial-mitfühlenden Aspekten wie Nächstenliebe, Gewaltlosigkeit, Bescheidenheit etc.


    Vom alten Testament, indem von einem gewalttätigen, angsteinflössenden und autoritären Vulkangott berichtet wird, der die Menschen mit Feuersäulen (Sodom und Gomorrha) und Wassermassen(Sintflut) wegen Unfolgsamkeit bestraft oder Väter zwingt ihre Söhne zu töten (Abraham/Isaak), halte ich wenig.


    Der Nahme dieses gewalttätig autoritärem Gott wird in der Tora mit lHWH bezeichet und bedeutet Jahwe oder Jehova. Der Name Gottes darf nicht ausgesprochen werden, deshalb das Kürzel. Dieser Umstand wird im Film „Life of Brian“ von Monty Phyton humoristisch persifliert.


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    Aus meiner Sicht sind Religionen, Strömungen heilsam, wenn sie die Menschen zur Verwirklichung der Brahmavihara führen, d.h das Verbindende betonen und nicht das Trennende.
    Leider gelingt Dies meines Wissens zur Zeit keiner einzigen Religion.


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