Fehlendere Ehrgeiz

  • Liebe Leserinnen und Leser,


    ich bin neu im Themenbereich Buddhuismus bzw. praktiziere eigentlich auch nur jeden Morgen eine halbstündige Sitzmeditation, um zu lernen im Moment zu sein. Nicht nach Außen, nicht nach Innen. Meine Erschöpfungsdepression hat mich dahin geführt.


    Das Sitzen tut gut. Ich bin entspannter, gleichmütiger. Lass mich nicht so leicht ärgern. Bin verständnisvoller etc.


    Seit neuestem bemerke ich aber, dass ich über all diesem "Nichtbewerten" aber auch mein Ehrgeiz langsam verliere. Kennt ihr das? Ich finde das total verwirrend. Vor allem im Sport merke ich das. Es fehlt einfach die Lust mich zu quälen oder das letzte rauszuholen. So nach der Melodie: "Der Ball geht ins Aus... egal, es hat ja keine Auswirkung. Ich verliere zwar, aber was solls. Das ist ja nur das Äußere. Und die Tatsache, dass verlieren schlecht ist, ist ja meine Bewertung. Und Bewerten soll ich ja nicht. Wenn man aber im Team ist, ist diese "Argumentation" natürlich nichts. Die anderen sind total genervt, wenn ich mich nicht voll reinhänge.


    Kann mir jemand erklären, wie ich das gedanklich wieder richtig stelle? Wie sieht der Buddhismus den Ehrgeiz in diesem Zusammenhang.


    Und um es nochmal deutlich zu sagen: Ich bin nicht Buddhist und habe im Moment auch nicht das zu ändern. Ich praktiziere ausschließlich Zazen. Sitzen und Klappe halten. Nicht denken, nicht schauen, keine Klänge, keine Räucherstäbchen, kein Rezitieren, kein gar nichts. Nur dasitzen, atmen und bei sich sein... zumindest versuche ich das. Kann mir trotzdem jemand einen Tipp geben?


    Viele Grüße


    Ingo

  • Spock

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Für nicht Buddhisten kann Za Zen sehr hilfreich sein.


    Und für Buddhisten ist es gut immer ein wenig Humor mit in die Praxis einzubringen.


    Denn Ehrgeiz wird für die Praxis als nicht förderlich angesehen und Faulheit auch nicht. Also ist es gut trotzdem aus beidem das Beste zu machen.;)


    _()_

  • Hallo und herzlich Willkommen Zenbar,

    vielleicht stellt sich jetzt heraus, dass der Sport, für den Du ehrgeizig sein musst, gar nicht der richtige ist. Durch Meditation bzw. durch das-sich-klar-werden durch die Stille und spätere Reflektieren kann sich Vieles verändern.

    Wichtig ist eigentlich nur, was willst Du wirklich? Es kann ja nicht darum gehen, das Team glücklich zu machen, oder?


    Alles Gute für Dich - und beobachte einfach nur, was hochkommt, was da rauskommt und wo das hinwill.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hallo zenbar,


    ein herzliches Willkommen auch von mir.


    Meine Erschöpfungsdepression


    Es fehlt einfach die Lust mich zu quälen oder das letzte rauszuholen.

    Das paßt für mich sehr gut zusammen, schon rein aus physiologischer und medizinischer Sicht. Ein System, das erschöpft ist, fährt eher keine Hochleistung mehr, außer das unmittelbare Leben ist akut bedroht. Das ist es beim Freizeitsport nicht. Egal wie schlecht die Laune der Teamkollegen ist, wenn man die gewohnte Leistung nicht mehr bringt. ;)


    Ich halte es für unwahrscheinlich, daß die Meditation als "Ehrgeiz-Killer" wirkt. Was aber durchaus passieren kann, ist, daß sich auf unbewußter Ebene die Prioritäten verändern können bzw. die Sichtweise auf Dinge. (Wobei das meine ganz persönliche, nicht buddhistische Meinung ist).

    Bei Dir geht es vermutlich erstmal darum, wieder zur Kraft zu kommen und dazu braucht es manchmal Veränderungen im Leben. Zum Beispiel, in dem man kraftverzehrende Faktoren reduziert.


    Meditation macht Dich mit Sicherheit nicht zur Trantüte 8).

  • Danke an alle und vor allem Monikadie4 für die Antworten.


    Ich meinte Ehrgeiz schon fast im allgemeinen. Es gibt ja viele Situationen, auch in der Arbeit, wo man sich zu etwas zwingen muss, weil man es eigentlich nicht machen muss. Jetzt könnte ich natürlich alles hinschmeißen, aber mit Familie geht das nicht so einfach. Außerdem, denke ich, tauscht man eh nur dir Rahmenbedingungen.


    Ich versuchs nochmal anders, vielleicht wirds mir auch beim Schreiben klarer: Wenn ich mir Ziele stecke, dann ist das ja das Ego, was da spricht und nicht meine wahres Ich. Richtig? Mal angenommen, ich könnte mein Ich wirklich klar von meinem Ego trennen. Wie gehe ich dann am besten mit den Wünschen und Drängen meines Egos um? Ignorieren? Mit welchem Bild arbeite ich am besten? Bislang war das Ego für mich soetwas wie ein Hund, der an der Leine seines Herrchens/Frauchens (ICH) geht. Mal zieht er dahin, mal dorthin. Das ICH immer im Schlepptau. Aber das Ego beschütz halt auch das ICH. Es erkennt Gefahren und beißt sich auch mal für das ICH durch den Alltag.


    Wenn ich den Ego-Hund jetzt von der Leine lasse, ist er weg. Ich bräuchte irgendwie den Ansatz, dass ich den Hund, das Ego so erziehe, dass ich es von der Leine lassen kann, ihn rumschnuppern lass, er aber auf Zuruf wiederkommt. Im Grunde wie so ein Diabetikerhund, der frei umherläuft, aber sich meldet, wenn Gefahr in Verzug ist.


    Und wenn ich dann Sport mache, dann kann ich den Ego-Hund vor meine "Hundeschlitten" spannen und das ICH erlebt eine wilde Fahrt.


    Wie kann ich so eine Beziehung zu meinem Ego bekommen? Die Frage triffts jetzt nicht wirklich, aber vielleicht versteht ihr, was ich meine.


    Ingo

  • Da hast du mit Sicherheit recht. Und nicht ohne Grund hat mich mein Körper mit einem gebrochenem Fuß auf das Sofa "strafversetzt". Wer nicht auf seinen Körper hört muss fühlen.

    Danke für deine Einschätzung, Sternenkind

  • Nicht bewerten, Leerheit etc sollte nicht mit Nihilismus und Sinnlosigkeit verwechselt werden. Nicht bewerten heißt, dass ich Dinge erst einmal akzeptiere, dass ich dann bewusst eine Entscheidung treffe was ich mit diesem "Ding" tue. In deinem Beispiel wäre diese Entscheidung zum Beispiel dem Ball nicht hinterher zu rennen. Die Frage ist also wie man hier die Prioritäten setzt. Klar, wenn der Ball ins Aus geht ist das auf globaler Ebene wohl irrelevant, für den Verein aber kann das eine große Auswirkung haben (Verlust von Punkten). Wenn du also sagst, dass du deinen Ehrgeiz verlierst, dann ist das kein Aufhören der Bewertung, du bewertest jetzt einfach anders. Wenn du nicht bewertest, dann bewertest du nur dein Bewerten ;)

    Ich praktiziere ausschließlich Zazen. Sitzen und Klappe halten. Nicht denken, nicht schauen, keine Klänge, keine Räucherstäbchen, kein Rezitieren, kein gar nichts. Nur dasitzen, atmen und bei sich sein... zumindest versuche ich das. Kann mir trotzdem jemand einen Tipp geben?

    Bei Zazen geht es nicht darum, dass du das Bewerten ablegst. Nicht darum, dass du dein Ego ablegst. Und auch nicht, dass du aufhörst zu denken. Sondern einfach darum, dass man sitzt. Sobald du sitzt, um dein Ego abzulegen oder zu nicht-bewerten hörst du auf zu sitzen.


    Vielleicht magst du ja mal hier rein lesen: An dich, der du noch immer unzufrieden mit deinem Zazen bist

    _()_

  • Mahlzeit zenbar

    ...Hallo auch von hier._()_


    Das ICH und das EGO sind ja nichts getrenntes.Dein und mein ICH ist immer EGO.

    Somit ist eine Lösung von Dir ja schon erkannt und mit dem Hundevergleich ausgesprochen.;)


    Wenn Du Dein EGO erziehen möchtest brauchst Du Dich "nur" wie Hund zu verhalten:lol: und keine Ziele anstreben die Dich erschöpfen,

    übernehmen oder denen Du eigentlich im Moment nicht gewachsen bist. Möchte ich Dir sagen.


    Mein EGO zb möchte sich im täglichen 2 Stunden Sport auspowern weil es sich nur durch diese körperliche Anstrengung tatsächlich fühlt.

    Im Ganzen fühlt.

    Ohne diese körperliche Anstrengung würde ich mich als Ganzes nicht so schnell spüren.


    Erst durch die täglichen Aktivitäten nehme ich meine Grenzen nun aber ganz schnell wahr. Und das ermöglicht mir in den Meditationen ein

    entspannteres hin fühlen zu meinen inneren Emotionen wie zB Sorge, Angst, Traurigkeit oder eben Freude, Dankbarkeit, Mitgefühl und Liebe.

    Details die ich sonst nicht so schnell wahrnehmen würde, weil mein Drang mich auszudrücken durch die körperliche Aktivität

    im Vordergrund stehen würde, meine tatsächlichen inneren Ebenen überdecken würde, bis ich wie ein Dampfkessel hochgehe...quasi:grinsen:


    Keine Angst also Dein EGO und auch DEIN ICH laufen nicht so schnell weg, verlieren auch so schnell kein Bein oder anderes Körperteil wenn sie sich ein wenig zurücknehmen...lernen einen Weg nach innen zu finden...ICH spreche da aus Erfahrung......(::moon:

  • Nicht bewerten, Leerheit etc sollte nicht mit Nihilismus und Sinnlosigkeit verwechselt werden. Nicht bewerten heißt, dass ich Dinge erst einmal akzeptiere, dass ich dann bewusst eine Entscheidung treffe was ich mit diesem "Ding" tue. In deinem Beispiel wäre diese Entscheidung zum Beispiel dem Ball nicht hinterher zu rennen. Die Frage ist also wie man hier die Prioritäten setzt. Klar, wenn der Ball ins Aus geht ist das auf globaler Ebene wohl irrelevant, für den Verein aber kann das eine große Auswirkung haben (Verlust von Punkten). Wenn du also sagst, dass du deinen Ehrgeiz verlierst, dann ist das kein Aufhören der Bewertung, du bewertest jetzt einfach anders. Wenn du nicht bewertest, dann bewertest du nur dein Bewerten ;)

    Bei Zazen geht es nicht darum, dass du das Bewerten ablegst. Nicht darum, dass du dein Ego ablegst. Und auch nicht, dass du aufhörst zu denken. Sondern einfach darum, dass man sitzt. Sobald du sitzt, um dein Ego abzulegen oder zu nicht-bewerten hörst du auf zu sitzen.


    Vielleicht magst du ja mal hier rein lesen: An dich, der du noch immer unzufrieden mit deinem Zazen bist

    Lieber xiaojinlong,


    danke für deine Antwort. Auch wenn sie zeigt, dass ich wie ein ahnungsloser Blinder durch die Welt der Meditation tapse, hilft sie mir auf alle Fälle weiter. Ich habe tatsächlich eine Tendenz zum Nihilismus, hatte ich schon immer. Nur früher konnte mich mit Sport und Beruf so platt arbeiten, dass ich nicht darüber nachgedacht habe bzw. keine Zeit hatte zum Darübernachdenken. Und nicht, dass der falsche Eindruck entsteht, es hat mir viel Spaß gemacht. Aber der Spaß wurde weniger und ich versuchte zu verstehen, was falsch läuft. Und irgendwann bin ich dann zum Meditieren gekommen.


    Entscheidend hiflreich fand ich bei dir "Wenn du also sagst, dass du deinen Ehrgeiz verlierst, dann ist das kein Aufhören der Bewertung, du bewertest jetzt einfach anders." Das folgende "Wenn du nicht bewertest, dann bewertest du nur dein Bewerten." konnte ich jetzt bewusst nicht nachvollziehen, habe aber ein gefühlsmäßiges Verständnis.


    Die Aussage "Nicht bewerten heißt, dass ich Dinge erst einmal akzeptiere, dass ich dann bewusst eine Entscheidung treffe was ich mit diesem "Ding" tue." ist wiederum sehr hilfreich, hinterfragt sie doch genau warum ich etwas tue. Das werde ich unbedingt versuchen mehr umzusetzen in dem ich versuche bewusst mich für oder gegen etwas zu entscheiden.


    Dein Internettipp sieht im übrigen sehr interessant aus und werde ich bestimmt noch lesen. Im Moment ist mir aber etwas anderes wichtiger ;)


    _()_Ingo

    Einmal editiert, zuletzt von zenbar ()

  • Keine Angst also Dein EGO und auch DEIN ICH laufen nicht so schnell weg, verlieren auch so schnell kein Bein oder anderes Körperteil wenn sie sich ein wenig zurücknehmen...lernen einen Weg nach innen zu finden...ICH spreche da aus Erfahrung......(::moon:

    Mein EGO zb möchte sich im täglichen 2 Stunden Sport auspowern weil es sich nur durch diese körperliche Anstrengung tatsächlich fühlt.

    Im Ganzen fühlt.

    Mein Ego möchte gerne Weltrekorde aufstellen und viele andere verrückte Dinge tun, weil es den Hals nicht vollkriegt und Angst hat was zu verpassen. Das ist aber leider nicht umzusetzen. Man kann nicht alles umsetzen. Zeit, Geld, Freunde, Familie... alle wollen ihren Anteil. Und jetzt kann ich rumjammern über das was ich verpasse oder versuchen neu zu bewerten. Ich versuche letzteres irgendwie.


    _()_Danke für deine Gedanken.

  • Vielleicht hilft es dir, in etwas anderen Kategorien zu denken:

    Statt "richtig und falsch", "ehrgeizig oder nicht" versuch vielleicht mal "heilsam oder unheilsam". Vielleicht wird dann die Richtung und das, was gerade ansteht, klarer. Was ist denn jetzt im Moment heilsam für dich und diejenigen, mit denen du gerade zusammen bist?


    Es ist sicher nichts dagegen einzuwenden, sich im Sport auszupowern, solange das für dich heilsam ist :)


    Mal abgesehen davon, ein herzliches Willkommen hier im Forum!

  • Mein EGO zb möchte sich im täglichen 2 Stunden Sport auspowern..

    Mein Ego möchte gerne Weltrekorde aufstellen....Und jetzt kann ich rumjammern über das was ich verpasse oder versuchen neu zu bewerten.


    _()_Danke für deine Gedanken.

    Gern.🍀

    Mein EGO kennt Deine Bedürfnisse sehr gut..


    Und ja, war sogar auch in diesem Bereich sehr erfolgreich in den Siebzigern, sagten zumindest Andere in den Medien,im TV und so..☺️Mir schmeichelte dies natürlich zum einen, klar, doch was viel wichtiger war es stärkte mich.Kam ja mehr oder weniger von der Strasse.


    Es fehlte aber etwas bei diesen angeblichen oberflächlichen Erfolgen.Immer...

    Und somit fand es auch keine langfristige Befriedigung.


    Weder die sportlichem Erfolge damals noch die finanziellen Erfolge später brachten mir einen/ meinen inneren Frieden.

    Einen/ meinen inneren Wert.


    Diese meine innere Bewertung für mich, nicht von Aussen, blieb trotz äußerer Erfolge weiterhin negativ....🕯


    Doch das war mein Weg, das sind meine Erfahrungen von denen ich Dir hier nur mal kurz berichteten dürfte.

    Hab auch Dir Dank.


    Alles Gute für Deinen...❤️🙏

    Einmal editiert, zuletzt von Xyz ()

  • Hallo zenbar,

    ich habe etwas Erfahrung mit allen dreien: Leistungssport, Burnout und buddhistischer Praxis. :) Aus dieser Sichtweise schreibe ich; ich hoffe, ohne Tipps zu geben, denn die jeweilige Situation ist doch recht individuell. Wenn Du fragen hast, nur zu!


    Mein Ego möchte gerne Weltrekorde aufstellen und viele andere verrückte Dinge tun, weil es den Hals nicht vollkriegt und Angst hat was zu verpassen.

    Genau. Das ist bei mir nicht anders. Dazu kommt, dass mir alle diese Dinge, die ich mir "aufbürde", grundsatzlich wirklich Freude bereiten.


    Mein damaliger Weg in den Burnout: Ich war von Geburt an ein extrem neugieriger Mensch, und habe darüber hinaus von meinen Eltern (unabssichtlich) die Botschaft mitbekommen, nicht gut genug zu sein. Das hat dazu geführt, dass ich extrem viel gelernt habe und immer wieder neue Dinge angefangen habe, immmer mit dem Ziel, das jeweilige Thema zu beherrschen, sei es nun Physik, Sport oder Gitarrespielen. Viele Jahre ist das gut gegangen. Dummerweise wird man älter, und die verfügbare Energie wird weniger. Dazu kommen schöne und fordernde Dinge wie Familie und Kinder. Wenn man immer am Limit arbeitet, holen einen irgendwann diese Begrenzungen des Älterwerdens ein. Aus den positiven Erfolgserlebnissen und den Erfolgen wird unangemessene Anstrengung und schließlich Überforderung.


    Ich habe das erst gar nicht bemerkt, wie sehr ich mich überfordere. Was ich bemerkt habe, ist, dass ich immer depressiver wurde. Und ich dachte erst, das läge daran, dass ich zuwenige Kicks habe. Also noch mehr spannende Projekte...


    Wenn man noch nicht sooo alt ist, geht das erstaunlich lange gut, aber irgendwann sind alle Reserven aufgebraucht, geistig und körperlich, und man fährt herunter. Früher nannte man das Depression, dann Anpassungsstörung, heute oft Burnout.


    Zum Glück habe ich von meinem Burnout eine schwere Krankheit bekommen (ernsthaft zum Glück; sie war wirklich beängstigend, aber nicht lebensbedrohlich. Die ideale Mischung! :) ), die mich auch körperlich dazu gezwungen hat, langsamer zu machen. Und sie war so ernsthaft, dass ich eine Psychotherapie angefangen habe. Das war für mich der Wendepunkt.


    Heute, mit 57, bin ich am Ende effizienter als mit 30, aber das war ein langer Weg.


    Das ist die andere Nachricht aus meiner Erfahrung: Die Erholungsphase kann sehr lange dauern, selbst, wenn man in der Zeit alles "richtig" macht (also sich wirklich um Veränderung bemüht). Bei mir hat die körperliche Erholung fast ein Jahr gedauert, die geistige eher zwei Jahre. Der gesamte Veränderungsprozess hin zu einem anderen Verhalten etwa 5 Jahre. In der Zeit die eigene Ungeduld anzunehmen, ist mir auch sehr schwer gefallen.


    Und jetzt kann ich rumjammern über das was ich verpasse oder versuchen neu zu bewerten. Ich versuche letzteres irgendwie.

    Das ist IMHO die einzige Möglichkeit, wenn Du nicht dauerhaft eingeschränkt bleiben willst. Buddhistische Praxis ist dafür nach meiner Erfahrung ein sehr guter Ansatz. Eine Therapie bei einer erfahrenen PsychologIn kann den Prozess deutlich beschleunigen. Es gibt mehr Methoden als Meditation, um Einsicht zu erhalten. Aber sie können sich gut ergänzen.


    Ich habe hervorragende Erfahrungen mit Transaktionsanalyse gemacht (und das mittlerweile auch selbst gelernt). Was mir dort gefallen hat, ist, dass die psychiatrische Diagnose nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt, sondern die Frage im Mittelpunkt steht: Was willst Du heute verändern? (und dann: was hindert Dich daran).


    Puh, das ist lang geworden.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Mein damaliger Weg in den Burnout: Ich war von Geburt an ein extrem neugieriger Mensch, und habe darüber hinaus von meinen Eltern (unabssichtlich) die Botschaft mitbekommen, nicht gut genug zu sein. Das hat dazu geführt, dass ich extrem viel gelernt habe und immer wieder neue Dinge angefangen habe, immmer mit dem Ziel, das jeweilige Thema zu beherrschen, sei es nun Physik, Sport oder Gitarrespielen. Viele Jahre ist das gut gegangen. Dummerweise wird man älter, und die verfügbare Energie wird weniger. Dazu kommen schöne und fordernde Dinge wie Familie und Kinder. Wenn man immer am Limit arbeitet, holen einen irgendwann diese Begrenzungen des Älterwerdens ein. Aus den positiven Erfolgserlebnissen und den Erfolgen wird unangemessene Anstrengung und schließlich Überforderung.

    Lieber Aravind,


    wenn ich es nicht selbst gelesen hätte, hätte ich es nicht geglaubt: Du schreibst zwar über dich, aber die Beschreibung passt zu 100% auch auf mich.


    Ich selbst war, da meine Frau der Meinung war, ich würde wegen meiner "Erschöpfung" nicht gut genug "in der Ehe performen" schon mehrmals bei Psychologen uä. Es ging dann immer um Verhatltenstherapie, mehr Pausen machen etc. Ich habe dann mehr Pausen gemacht, mehr geschlafen, regelmäßiger gegessen und nur noch die Dinge, die mir Spaß machten, getan.


    Blöderweise macht mir aber vieles Spaß: Ich liebe Neues, den Sport, die sportliche Herausforderung. Aber auch die Kunst: Musik, Zeichnen, Schreiben. Immer was Neues tun, neue Aufgaben in der Arbeit, neue Hobbies, intensivere Erlebnisse. Da half dann alle Verhaltenstherapie nicht, weil ich halt all das sehr gerne tu - obwohl ich über meine Grenzen ging.


    Irgendwann habe ich dann realisiert, dass ich a) ein Problem habe und das b) mein Problem in meinem Inneren liegt: Der Wunsch nach Liebe und Anerkennung, die aber gefühlt immer nur auf der Basis von Leistung einem nur entgegengebracht wird, ist die Eisenkugel, die an meiner Seele hängt. Und nun ich versuche mich Glied für Glied von dieser Last zu befreien.


    Das hat mich schlussendlich zum Meditieren gebracht. Und nun versuche ich meinen Weg dadurch zufinden. Zu mehr Ruhe und Gelassenheit zu finden. Vor allem mir gegenüber, vor allem beim Meditieren. Ich versuche mich wahrzunehmen ohne zu bewerten. Meine Umwelt wahrzunehemen ohne zu bewerten (da kam dann mein Problem mit dem Sport zum Tragen) . Sondern offen zu bleiben. Mich zu lieben und anderen Liebe und Offenheit entgegen zu bringen.


    Und so gehe ich nun am Ende der Heilung meines gebrochenen Fußes schon wieder ins Fitnessstudio. Dort kann ich zwar nicht so viel machen, aber das ist gut so. Ich versuche die Bewegungen zu genießen (wäre das nicht auch schon bewerten?), die ich bereits machen kann. Die Trainingserschöpfung im Rahmen zu halten und mich einfach daran zu erfreuen vom Sofa weg wieder mehr am Leben teilzunehmen.


    Das das alles ein längere Weg ist, ist mir leider klar. Aber schön zu hören, dass es geht.


    Danke für deine aufmunternden Worte,


    _()_Ingo

  • Danke für deine aufmunternden Worte,


    _()_ Ingo

    Gern geschehen! schön, wenn es Dir etwas hilft.

    Mich zu lieben und anderen Liebe und Offenheit entgegen zu bringen.

    Das war bei mir tatsächlich die zweite große Wendung durch buddhistische Praxis, nachdem ich mit meinen (inneren) Eltern im Reinen war.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Einem Freund von mir, der in einer ähnlichen Situation war, hat das Buch "Selbstmitgefühl, Schritt für Schritt" von Kristin Neff (Buch mit 4 CDs geführter Metta- und Achtsamkeitsmeditationen) gut gefallen und eine erstaunlich positive Veränderung bewirkt.

    Es geht im Großen und Ganzen darum, sich selbst wieder Wertschätzung und Mitgefühl geben zu können und zwar jenseits von Leistung…

    Vielleicht ist dieses Buch ja auch für dich eine Unterstützung.

  • Seit neuestem bemerke ich aber, dass ich über all diesem "Nichtbewerten" aber auch mein Ehrgeiz langsam verliere. Kennt ihr das? Ich finde das total verwirrend. Vor allem im Sport merke ich das. Es fehlt einfach die Lust mich zu quälen oder das letzte rauszuholen.

    Es ist oft eine Gestaltung (also Konstruktion des Geistes), dass man tun, machen, kämpfen, krampfen, rennen, retten muss um gute Leistungen zu bringen. Tatsächlich kommt man mit Kopf hoch und schauen und Überlegung oft weiter.


    Von meinen Arbeitskollegen im Berufsleben waren oft die die besten, die sich nicht damit identifiziert haben, sondern die Dinge nüchtern mathematisch und sachlich angeschaut haben. Auf der Suche nach schwer zu findenden Fehlern waren diese Leute immer weit überlegen und die Helden, weil alle anderen den Fehler nicht gefunden haben. Findet man den Fehler nicht, dann krämpelt man noch mehr die Ärmel hoch, rennt noch schneller, guckt noch schneller. Aber dass dies hilft ist eine Täuschung. Der Geist wird nur unruhiger und denkt schlechter. Die Verzweiflung wird nur immer größer.


    Vielleicht fängst du durch das Meditieren an zu merken, dass weniger schnell mit dem Ball am Fuß rennen mehr bringt, wenn man stattdessen viel mehr den Blick auf dem Spielfeld hat statt auf den Ball. Um mal ein bildliches Beispiel zu nennen. Die Dinge ordnen sich neu, weil was neues entdeckt wurde, was die Effizienz steigert. Das ist während der Übergangszeit dann ungewohnt.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

    Einmal editiert, zuletzt von Anandasa ()

  • Ich war mal an einem Meditations-Workshop an einem Samstag. Anschließend ging ich noch in die Stadt um was einzukaufen. Ich ging durch den Eingang von einem großen Kaufhaus. Dort waren übergroße Fernsehbildschirme aufgestellt, auf denen Fußballspiele liefen von einem privaten Bezahlsender. Die ganze Aufmachung war dazu da um neue Abonnementen zu gewinnen. Als ich die Fußballspiele auf diesen großen Bildschirmen nach einem Tag meditieren an dem Workshop sah dachte ich nur bei mir: "Was macht ihr hier für einen Unsinn? Das sind nur natürliche Phänomene, die ablaufen. Dass da irgendwas bedeutendes abläuft ist nur eine Gestaltung, wenn man sich von der Sensation vom großen Weltfußball oder sowas einfangen lässt.". Vielleicht passiert beim Threatersteller auch bald sowas.


    Ich gehe manchmal gerne mit meinen Kollegen zu einem Bundesligaspiel bei uns in der Stadt. Wegen der alten Zeiten und Kollegen sind halt auch wichtig. Dann braucht es nicht viel und die alten Zeiten sind wieder da, man wird von der guten Stimmung im Stadion mitgerissen und plötzlich ist es wieder eine wichtige Sache, ob die Heimmannschaft gewonnen hat oder nicht. Das reißt ganz schnell ein. Wenn man nicht aufpasst, ist ein Tag Meditieren in einem kurzen Moment plötzlich weggeblasen und pulverisiert.


    Um körperlich und im Kopf über 50 fit zu bleiben ist Fußball spielen oder ein anderer Sport enorm effektiv. Ich spiele deswegen in einer Altherrentruppe. Nehme es nicht fürchterlich ernst. Es wird keine Meisterschaft gespielt oder sowas. Aber es passiert ganz schnell, dass ich mir sowas denke nach der Art: "Wärst du jetzt 30 Jahre jünger, hättest du vielleicht eine Chance in eine Auswahl zu kommen und dann hätte vielleicht noch was aus dir werden können". Auch das nur eine Gestaltung und auch noch unsinnig, denn die Zeit ist durch und lässt sich nicht zurückdrehen.


    Man lernt einfach ständig immer mehr auf seinen Kopf aufzupassen und zu schauen was er macht. Wichtig ist sein Herz zu entwickeln. Dann sieht man, dass es nur Gier ist und nicht wichtig ist. Es gibt natürlich wichtige Dinge wie den Beruf. Da muss die Motivation da sein. Man muss seinen Lebensunterhalt verdienen, die Zukunft für sich und die Familie sichern. Das ist dann schon Realität und nicht Gestaltung.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • _()_

    Im zen soltest du ja voll im moment leben und komplet in dem aufgehen was du gerade machst. Wen dieses etwasdas du machst gerade fusball spielen ist dan sollst du so sehr fussball spielen das du vergist was um dich herum ist es gibt dan quasi nur fussball und nicht den abwasch der zuhause wartet. Wen du so spielst dan wirst du immer 100 prozent geben. Mit nicht bewerten und nicht festhalten ist nicht die totale gleichgültikeit gemeint sondern mehr das du zb nicht sauer auf einen kameraden wirst der den ball verschiest das du aber immer versuchst den ball ins tor zu bekommen. Ich hoffe das war irgend wie verständlich:grinsen:

    _()_

  • Liebe Antwortende,


    danke für eure vielen Tipps und Beispiele sowie Lektürehinweise. Die haben mir sehr geholfen.


    Ich denke, dass ich da in einem Prozess hineingeraten bin, der zwar richtig und gut ist, aber schwierig, wenn man ihn alleine macht. Ich werde daher vor allem versuchen andere in meinem Ort zu finden mit denen ich Meditieren kann und/oder mich mit euch weiter austauschen.


    Nachdem ich bei den Fahrten zur Arbeit nicht nur über eure Antworten nachgedacht habe, sonder auch das ein oder andere Hörbuch/youttube-Film angehört habe, hat sich für mich im Moment Folgendes herauskristalliesiert:


    a) Ich bin echt körperlich/seelisch oder wie auch immer ausgebrannt. Meine Erschöpfung, mein Tinnitus, der demnächst 10 jähriges Jubiläum feiert, mein Unfall... die Zeichen sind zu eindeutig.


    b) Ich habe durch die Meditation wenigstens schon mal gelernt, dass ich mich ansatzweise von meinen Gefühlen trennen kann und die Dinge etwas "objektiver" sehen kann. Das zwingt mich, mich in den Situatuine bewusster zu entscheiden, da ich nicht mehr immer automatisch affektiv reagiere. Dieses Entscheiden fällt mir wegen a) aber schwer.


    Und als ich dann über verschieden Texte zu "Hara, Samadhi und Metta" gekommen bin, war für mich mein Weg klar: Hara, der Körper, die körperliche Energie ist etwas, was ich in all den Jahren zu sehr vernachlässigt und ausgebeutet habe: Sport, danach ein Bier, Fast Food, wenig Schlaf, zu viele Jobs mit zu wenig Schlaf und zu viel Stress. Das alles hat mich ausgepowert. Und so lange dieses körperliche Fundament mich nicht wieder voll trägt ist auch der Rest schwierig.


    Ich achte also a) auf meine körperliche Wiederaufforstung, bleibe am Meditieren dran und hoffe, dass ich schlussendlich wieder bewusst und kraftvoll Entscheiden kann.


    _()_Ingo

  • mein Erleben mit einer ähnlichen Situation war das ich mir endlich erlaubt habe gerade in der Meditation Alles was ich mit den Sinnen empfinde zu zu lassen. Mein Leben hat sich radikal verändert als es mir nicht mehr möglich war meine Gefühle abzutrennen.


    Hass, Wut Gier sind keine Gefühle sondern lösen durch Denkerre, Grübeln, Rachepläne ausdenken, Gefühle aus. Das ist unbedingt zu Vermindern. Das Durch Denken erzeugen von Gefühlen. Das war das was mich in den Burnout gelenkt hat mein mich in Emotionen zu denken und zu reden. Mein mir einreden das muss doch gehen. Mein Der Geist beherrscht den Körper.

  • a) Ich bin echt körperlich/seelisch oder wie auch immer ausgebrannt. Meine Erschöpfung, mein Tinnitus, der demnächst 10 jähriges Jubiläum feiert, mein Unfall... die Zeichen sind zu eindeutig.

    Das kenne ich sehr gut von früher. Damals habe ich mir gesagt, dass bald Urlaub ist und dann tanke ich wieder auf. Aber nach dem Urlaub war es genau wie vorher. Dann halt der nächste Urlaub, aber dann war es genau gleich. Das Einzige was sowas wie geistige Erfrischung bringt oder geistige Wiederherstellung gebracht hat war Meditation. Ich will jetzt die Leute nicht in Meditation hineinreden. Für den einen ist das was, für den anderen ist es eher autogenes Training oder vielleicht Yoga. Das muss man ausprobieren.


    Tinnitus habe ich auch. Der ist aber schon seit Jahren zu einem Rauschen zurückgegangen, der auch nicht mehr giftig ist und im Vergleich zu früher einfach gar nichts ist. Da habe ich sehr Glück gehabt. Ich würde dir jedenfalls raten nicht das Tinnitus-Pfeiffen zum Meditieren nehmen. Dann brennt sich das Geräusch noch mehr ins Hirn ein. Auf alle andere Sachen achten, dann kann das Gehirn das Geräusch besser ignorieren.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Ich will jetzt die Leute nicht in Meditation hineinreden.

    Ich finde, in einem buddhistischen Forum darf man das ruhig machen. ;)

    Erst recht aus eigener Erfahrung, wenn man damit in einer ähnlichen Situation Veränderungen angestoßen hat.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Ich würde dir jedenfalls raten nicht das Tinnitus-Pfeiffen zum Meditieren nehmen. Dann brennt sich das Geräusch noch mehr ins Hirn ein. Auf alle andere Sachen achten, dann kann das Gehirn das Geräusch besser ignorieren.

    Guten Morgen Anandasa,

    hierzu kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen, dass sich nichts weiter in das Gehirn einbrennt, sondern durch das konzentrierte Daraufblicken seine Macht verliert. Alle negativen Gefühle werden auf diese Weise ausgebrannt wie mit einem Laserstrahl. Das bedeutet nicht, dass sie nicht mehr da sind, aber sie treten in den Hintergrund. Aber es geht vor allem darum, sie nicht mehr als "Feinde" zu betrachten, sondern sie zu neutralisieren. Desto mehr ich etwas "weghaben will", desto stärker wird es.


    Selbst Schmerzen sind auf diese Weise zum Schweigen zu bringen. Das ist kein Wunschdenken, das ist erfahrbar. Wichtig ist immer wieder, sich einfach hinzugeben, tief innen loszulassen und zu akzeptieren, dass das zu meinem Leben offenbar dazugehört.


    zenbar

    Im Moment lese ich Ayya Khema "Meditation ohne Geheimnis". Da werden erstens meine Erfahrungen bestätigt, aber vor allem ist das auch ein wunderbares Buch, um Meditieren richtig zu lernen und zu begreifen, worum es geht.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Blöde ist nur das ich dann auch erstmal meditieren muss und Erfahrungen mit dem Erleben von Meditation haben muss. Ja gerade damit das ich mich hinsetze um zu meditieren und alles mögliche ausprobiere um meine, DIE EINZIGE Meditation zu finden.


    Bei meinen "Erfahrungen" hier bei Problemen mit Meditation ist auch der fehlende Ehrgeiz, es ist das fehlen von Neugier, von Riskieren, von "ach ich mach einfach mal". Die "Versager" beim meditieren haben Meditation im Verständnis wie ein Rezept vom Arzt das erstmal gründlich auf Nebenwirkungen untersucht wird und sofort in die Tonne kommt oder es wird eingelöst aber das Medikament wird wegen Zweifelsucht nicht genommen und weggeworfen oder in den Schrank gestellt. Kommt es in den Schrank wird vielleicht sogar mal genommen, Regelmäßigkeit verhindert die Zweifelsucht. Wird das Medikament dann doch mal regelmäßig genommen wird es abgesetzt, hat je geholfen. usw.


    Meditation ist kein Medikament. Meditation macht man einfach. Da ist keine Regel notwendig. Wie Buddha das sage such dir einen abgeschiedenen Platz setz dich aufrecht hin beobachte deinen Atem. Ich sage es noch anders betrachte die Berührung der Luft an der Nasenspitze oder/auch an den Lippen. Mehr ist nicht zu tun. Witzig wah, mehr ist nicht zu tun. Die faulen Ausreden das man da müde wird oder in Träume gerät sagt doch nur das die Beobachtung des Luftstromes aufgegeben, vergessen zu langweilig wurde. Das Geile ist das die Luftberührung immer besser wird, weil der Körper sich so wohl dabei fühlt das er durch Haltungskorrekturen dafür ganz von alleine sorgt damit es immer geiler wird.


    Der einzige Ehrgeiz der notwendig ist die Berührung der Luft zu beobachten.

    Die einzige Gier die Notwendig ist ist die Neu-Gier auf das nächste Mal.

    Der einzige Hass der Notwendig ist ist die Ablehnung der eigenen Zweifel.

    Die einzige Verblendung die notwendig ist ist das Verblenden von Zweifel das Meditation irgend einen anderen Sinn haben könnte als die Beobachtung der Luftberührungen.


    Die Gedanklicher Verarbeitung hat nichts in der Meditation zu suchen. Das ist vor und nachher nötig.

    Ich habe noch keine Stelle im Pali gefunden wo Buddha dazu rät währender Meditation auch nur irgendetwas bewusst zu denken. Wohl um in die Meditation zu kommen, aber während der Versenkung, die ganze Versenkung hindurch????

    Für Zweifel, sich Gedanken machen, Folgen betrachten ist die Zeit vor und nach der Meditation noch genügend Zeit, in der Meditation ist nur das feine wunderbare gestreichelt liebkost gestört werden des Luftstromes an der Nasenspitze und den Lippen ja am und im ganzen Körper wichtig, Quatsch , das EINZIGE was jetzt zu tun ist ohne zu tun.

    Ernährung und Aktivität wirklich mal erleben. Nur Das ausschließlich Das: Ernährung durch Atem ERLEBEN