Die "totale" Achtsamkeit

  • Was ich mich nach dem Lesen der ersten Seite frage: Ist solches Aufmerksamsein wie beim Autofahren überhaupt dem gleich, was buddhistische Lehre unter "Achtsamheit" versteht?


    Zitat

    Außerdem, ihr Mönche, wenn der Mönch geht, weiß er: 'Ich gehe', wenn er steht, weiß er: 'Ich stehe', wenn er sitzt, weiß er: 'Ich sitze', wenn er liegt, weiß er: 'Ich liege.' Was er auch immer mit dem Körper unternimmt, das weiß er. (D.22)


    Oder wenn man Autofährt kann man darüber bewusst bleiben dass man Autofährt, ohne sich in allerhand Gedanken und Vorstellungen über die Vergangenheit oder die Zukunft zu verlieren.

  • Zitat

    Drei Geistesgifte, Drei Geistesverschmutzungen oder Drei Wurzeln des Unheilsamen(skt./pali mūla, tib.: dug gsum) ist ein wichtiger Begriff der buddhistischen Ethik und fasst die drei schädlichen Eigenschaften Gier, Hass und Verblendung zusammen. Der Begriff "Geistesverschmutzungen" deutet auf die grundsätzliche Reinigungsfähigkeit bzw. ursprüngliche Andersartigkeit des Geistes hin.

    • Gier (pali lobha, tib. ’dod chags), auch als Sucht oder Begierde übersetzt, ist das Haben- und Besitzenwollen, das Bestreben, auf jeden Fall und um jeden Preis zu existieren. Mit Gier verwandt sind die Leidenschaften heftiges Begehren (raga) und "Durst" nach Werden (tanha). Heilsam (kosala) wirken Großzügigkeit und Mildtätigkeit (Dāna).
    • Hass (pali dosa, skt. dvesa), auch als Zorn oder Aggression übersetzt, ist die Selbstbehauptung eines illusionären Selbst den Mitwesen gegenüber. Heilsam wirkt Güte (metta).
    • Verblendung (moha), Unwissenheit (skt. avidya) und Nicht-Wissen sind weitestgehend deckungsgleiche Begriffe. Die Unwissenheit ist ein Zustand, der als Grundursache für alles erfahrene Leid angesehen wird. Die beiden anderen Geistesgifte folgen der grundlegenden Unwissenheit. Nicht-Wissen ist die Grundlage allen karmisch-kausalen Handelns. Es bedeutet, die Wahrheit(en) über die Natur des Geistes nicht zu kennen. Ist die Verblendung/Unwissenheit/das Nicht-Wissen gereinigt, erscheint der heilsame Aspekt im Geist: Weisheit (pañña).

    (Hervorhebung - blaue Schrift - von mir)


    Drei Geistesgifte – Wikipedia


    Zu Gier gehört dann auch unbedingt am Leben festhalten zu wollen.


    Jetzt ist die Frage, was das impliziert: Wie sieht es mit künstlicher Beatmung aus, wenn man ihr zugestimmt hat? Wie mit Transplantationen? Wie mit der Einnahme diverser Medikamente u.s.w. die einen Menschen am Leben erhalten?




    Auch noch mal zum „Jammern“ des Arhats: Ja, ggf. war er zu dem Zeitpunkt noch kein Arhat und hat kurz vor seinem Tode die nötige Einsicht gehabt.



    Habe gerade das entdeckt:

    Zitat

    Im Buddhismus gibt es viele Methoden und Erklärungen, um uns von unseren negativen Geisteskräften zu reinigen und einen befreiten Zustand zu erreichen. Die Lehren des Buddha wurden in verschiedenen Überlieferungen weitergegeben und dabei immer neu verwirklicht, sodass sie noch heute eine lebendige Tradition haben. Im Buddhismus gibt es viele Erklärungen zum Prozess des Sterbens und zu den Erscheinungen im Zustand des Todes. Darüber hinaus werden Methoden gelehrt, mit denen wir zum Zeitpunkt des Todes unser Bewusstsein in einen befreiten Zustand überführen können.

    PHOWA – Die Übertragung des Bewusstseins zum Zeitpunkt des Todes | Drikung Deutschland

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

  • Zitat

    Außerdem, ihr Mönche, wenn der Mönch geht, weiß er: 'Ich gehe', wenn er steht, weiß er: 'Ich stehe', wenn er sitzt, weiß er: 'Ich sitze', wenn er liegt, weiß er: 'Ich liege.' Was er auch immer mit dem Körper unternimmt, das weiß er. (D.22)


    Oder wenn man Autofährt kann man darüber bewusst bleiben dass man Autofährt, ohne sich in allerhand Gedanken und Vorstellungen über die Vergangenheit oder die Zukunft zu verlieren.

    im Hier und Jetzt. Das tun, was ansteht. Einiges läuft nach einer gewissen Zeit der Praxis automatisch ab: Gas geben, schalten. Das spielt eine untergeordnete Rolle, wenn es um die Sicherheit geht.


    Wer mit seiner Aufmerksamkeit nicht ausreichend bei dem ist, was (u.a.) um ihn herum geschieht, kann einen Unfall verursachen.


    Beim Autofahren ist eher ungünstig, seine Atmung zu fokussieren und sie somit von dem abzuziehen, was gerade Vorrang hat.

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


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    Deepa

  • Oder wenn man Autofährt kann man darüber bewusst bleiben dass man Autofährt, ohne sich in allerhand Gedanken und Vorstellungen über die Vergangenheit oder die Zukunft zu verlieren.

    Ja, es ging auch um Ablenkungen, das Mögen von Ablenkung.

    Natürlich kann ich achtsam Autofahren und trotzdem passiert ein Fehler, aber wenn ich laut Radio höre und nachdenke über alles mögliche und noch jemand im Auto habe mit dem ich mich unterhalte wird die Wahrscheinlichkeit deutlich höher sein einen Fehler zu machen.

    Ablenkendes mögen, nicht realistisch einzuschätzen, welche Einflüsse bei einem selbst Zerstreuung bewirken und sie zu meiden, könnte mit geringer Orientierung zur Bewußtheit zu tun haben?

  • Zu Gier gehört dann auch unbedingt am Leben festhalten zu wollen.


    Jetzt ist die Frage, was das impliziert: Wie sieht es mit künstlicher Beatmung aus, wenn man ihr zugestimmt hat? Wie mit Transplantationen? Wie mit der Einnahme diverser Medikamente u.s.w. die einen Menschen am Leben erhalten?

    Am Leben festhalten, bzw. es so lange wie möglich zu erhalten muss nicht ausschließlich aufgrund von Gier geschehen denke ich, die menschliche Lebensform gilt ja deshalb als kostbar weil sich damit Erkenntnis und Loslösung erreichen lässt. Wenn der Körper nur mehr mit technischer oder chemischer Hilfe weiterleben kann, wird die Befreiung von dukkha umso dringlicher und man bemüht sich dann eventuell noch mehr darum als gewöhnlich.

  • @utist

    Achtsamkeit bezeichnen meine Lehrer als Gewahrsein im Hier und Jetzt.


    Darin liegt jede Handlung in Aufmerksamkeit durch Einsicht, Absicht der achtfachen Pfadbesinnung.


    Da dies ein Übungsweg für jeden Praktizierenden ist und bis zur Erleuchtung bleibt entwickelt und wächst ein Geist durch tägliche Disziplin in der Ausführung.


    So beim sitzen, gehen, stehen, liegen und beim Autofahren🔆🙏

  • Zu Gier gehört dann auch unbedingt am Leben festhalten zu wollen.


    Jetzt ist die Frage, was das impliziert: Wie sieht es mit künstlicher Beatmung aus, wenn man ihr zugestimmt hat? Wie mit Transplantationen? Wie mit der Einnahme diverser Medikamente u.s.w. die einen Menschen am Leben erhalten?

    Am Leben festhalten, bzw. es so lange wie möglich zu erhalten muss nicht ausschließlich aufgrund von Gier geschehen denke ich, die menschliche Lebensform gilt ja deshalb als kostbar weil sich damit Erkenntnis und Loslösung erreichen lässt. Wenn der Körper nur mehr mit technischer oder chemischer Hilfe weiterleben kann, wird die Befreiung von dukkha umso dringlicher und man bemüht sich dann eventuell noch mehr darum als gewöhnlich.

    Muss nicht - kann. Ja, das sehe ich auch so. Ist die Frage, was der Antrieb ist und inwiefern jemand den Unterschied erkennen kann, der in einen gewissen Ausmaß der Verblendung unterliegt.


    Gier könnte auch ein Tor zum Heilsamen sein. Denn, wenn man aus Gier heraus länger lebt, hat man ggf. noch die Chance sich ihrer im aktuellen Leben zu entledigen.

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    Deepa

  • Gier könnte auch ein Tor zum Heilsamen sein. Denn, wenn man aus Gier heraus länger lebt, hat man ggf. noch die Chance sich ihrer im aktuellen Leben zu entledigen.

    Gewöhnlich will man ja eher leben um des Lebens willen und weniger der Befreiung willen. Wenn es aber dem Ende zugeht könnte sich das umkehren, wenn es zur entsprechenden Einsicht kommt. Andernfalls kann das ziemlich bitter werden.

  • im Hier und Jetzt. Das tun, was ansteht. Einiges läuft nach einer gewissen Zeit der Praxis automatisch ab: Gas geben, schalten. Das spielt eine untergeordnete Rolle, wenn es um die Sicherheit geht.


    Wer mit seiner Aufmerksamkeit nicht ausreichend bei dem ist, was (u.a.) um ihn herum geschieht, kann einen Unfall verursachen.


    Beim Autofahren ist eher ungünstig, seine Atmung zu fokussieren und sie somit von dem abzuziehen, was gerade Vorrang hat.

    Ergänzung: Wenn man nicht in der Lage ist, seine Achtsamkeit - je nach Notwendigkeit - zu verlagern, kann es gefährlich sein.


    Wenn man sich über einen Zeitraum x ausschließlich auf das konzentriert, was vor einem geschieht und weder nach links, recht oder hinten schaut - ist das ein Mangel an Achtsamkeit.


    Ausschlaggebend ist (u.a.) beim Autofahren die Flexibilität versus sich auf ein/wenige Detail/s zu versteifen.

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    Deepa

  • Gier könnte auch ein Tor zum Heilsamen sein. Denn, wenn man aus Gier heraus länger lebt, hat man ggf. noch die Chance sich ihrer im aktuellen Leben zu entledigen.

    Gewöhnlich will man ja eher leben um des Lebens willen und weniger der Befreiung willen. Wenn es aber dem Ende zugeht könnte sich das umkehren, wenn es zur entsprechenden Einsicht kommt. Andernfalls kann das ziemlich bitter werden.

    Ja - das ist auch meiner Einschätzung nach der Motor der meisten Menschen. Dann wären wir wieder bei Gier, Anhaftung - im buddhistischen Sinne.

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    Deepa

  • Achtsamkeit bezeichnen meine Lehrer als Gewahrsein im Hier und Jetzt.

    Ein Mensch kann sich vergegenwärtigen, welchen Schaden Unaufmerksamkeit verursacht hat, sich dann daraufhin ärgern. Dann geht es um möglichen Schaden, als Lösung wird vielleicht versucht sich mehr mittels inneren Drängen dazu zu konzentrieren. "Gewahrsein im Hier und Jetzt" würde ich dagegen als etwas zu verstehen, das ganz leicht ist. Das wäre etwas, das nicht so sehr um Schaden besorgt ist, sondern Bewußtheit an sich mag?

  • Achtsamkeit bezeichnen meine Lehrer als Gewahrsein im Hier und Jetzt.

    Ein Mensch kann sich vergegenwärtigen, welchen Schaden Unaufmerksamkeit verursacht hat, sich dann daraufhin ärgern. Dann geht es um möglichen Schaden, als Lösung wird vielleicht versucht sich mehr mittels inneren Drängen dazu zu konzentrieren.

    Er kann sich ärgern - muss nicht. Er kann erkennen, was Unachtsamkeit verursacht und ausgelöst hat und es so annehmen, wie es nunmal ist.


    Wenn der Person daran gelegen ist, heilsam zu agieren, wird er schauen, was er tun kann, um den Schaden zu begrenzen (Metta) und sich weiterhin darin üben Achtsamkeit walten zu lassen.

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    Deepa

  • "Gewahrsein im Hier und Jetzt" würde ich dagegen als etwas zu verstehen, das ganz leicht ist. Das wäre etwas, das nicht so sehr um Schaden besorgt ist, sondern Bewußtheit an sich mag?

    Dieses "Mögen" ist halt durch vordergründige Ablenkungen sozusagen bedeckt, nicht richtig bewusst. Darum ist es schwierig tatsächlich für längere Zeit hellwach im Hier und Jetzt zu sein und nicht in allerhand Geistestätigkeiten herumzutümpeln.

    Auch in der Meditation würde sich dann gleich, bei entwickelter Achtsamkeit, "Verzückung und Glückseligkeit" einstellen, bis hin zum abgeklärten Gleichmut. Das wäre dann viel mehr Glück als die Sinne je bieten können und das Tor zur Befreiung.

  • Dieses "Mögen" ist halt durch vordergründige Ablenkungen sozusagen bedeckt, nicht richtig bewusst. Darum ist es schwierig tatsächlich für längere Zeit hellwach im Hier und Jetzt zu sein und nicht in allerhand Geistestätigkeiten herumzutümpeln.

    Wenn ich das richtig verstehe, dann erlebe ich es so nicht. Die Frage, ob ein Mensch etwas in seinem derzeitigen Zustand mag, entscheidet sich daran, ob er dem auch so nachgeht. Wer Bewußtheit mag, der wird auch meiden, was diese stören würde.

    Auch in der Meditation würde sich dann gleich, bei entwickelter Achtsamkeit, "Verzückung und Glückseligkeit" einstellen, bis hin zum abgeklärten Gleichmut. Das wäre dann viel mehr Glück als die Sinne je bieten können und das Tor zur Befreiung.

    Möglich, daß ich es ungefähr so empfinde.

  • "Gewahrsein im Hier und Jetzt" würde ich dagegen als etwas zu verstehen, das ganz leicht ist. Das wäre etwas, das nicht so sehr um Schaden besorgt ist, sondern Bewußtheit an sich mag?

    Dieses "Mögen" ist halt durch vordergründige Ablenkungen sozusagen bedeckt, nicht richtig bewusst. Darum ist es schwierig tatsächlich für längere Zeit hellwach im Hier und Jetzt zu sein und nicht in allerhand Geistestätigkeiten herumzutümpeln.


    „Gewahrsein im Hier und Jetzt“ = leicht und nur da, weil man es mag?


    Man (wer auch immer) ist im Hier und Jetzt und nur weil es mit Leichtigkeit einhergeht, die man mag?


    Ich würde sagen, weil man es kann. Es ist eine Fähigkeit.


    Es scheint auch hier wieder Unterschiede in der Art und Weise zu geben (gerne auch andere Quellen):

    Zitat

    Buddhismus

    Der Buddhismus unterscheidet drei Arten von Bewusstsein(viññāna)

    1. shépa (Wyl. shes pa), das grundlegende Wissen oder Kenntnis
    2. shéshyin (Wyl. shes bzhin), Wachsamkeit oder wachsames Bewusstsein
    3. rigpa (Wyl. rig pa), das reine Bewusstsein der Dzogchen - Lehren (im Bereich des Dharmakaya)

    Nach dem Dzogchen findet geistige Aktivität auf zwei Ebenen statt, einmal mit eingeschränktem Gewahrsein (Sem; tib. sems) und zum anderen mit reinem Gewahrsein (Rigpa; tib. rig-pa) ohne flüchtige Makel der Verschleierung durch Avijja.

    Rigpa hat die zwei Aspekte Kadag('primordiale Reinheit') und Lhun grub (selbst verursachte oder spontane Handlungen oder Prozesse).

    Als Qualität von Rigpa bedeutet Lhun grub 'spontane Präsenz' bzw. 'einen in sich geschlossenen Ursprung zu haben' bzw. ursprünglich existent zu sein.[…]

    Bewusstsein – Spiritwiki

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


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    Deepa

  • Wenn ich das richtig verstehe, dann erlebe ich es so nicht. Die Frage, ob ein Mensch etwas in seinem derzeitigen Zustand mag, entscheidet sich daran, ob er dem auch so nachgeht. Wer Bewußtheit mag, der wird auch meiden, was diese stören würde.

    Bewusstheit - der Grad stellt sich durch Erkenntnis ein, nicht durch mögen.


    Wobei es ratsam ist, sich x Situationen nicht auszusetzen, solange man nicht über einen bestimmten Grad verfügt.


    Insofern würde ich „Ich mag nicht Autofahren, da es nicht meinen Fähigkeiten entspricht, „Im Hier und Jetzt“ sein zu können, zustimmen.


    Denn das Autofahren würde Dich (wen auch immer) überfordern - Dich von dem ablenken, was Du kannst und magst....

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


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    Deepa

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  • Leider habe ich kaum Zeit. Deswegen komme ich erst jetzt dazu etwas zu schreiben.

    Ich verstehe nicht genau was du angeklickt hast. Nevermind.

    Ich kann die Frage beantworten aus meiner SIcht, warum sie aufgrund der Erkrankung den Freitod gewählt haben und Aharants wurden.


    Zu Vakkali Samyutta Nikaya 22.81-90

    Zitat

    2. Damals nun befand sich der Ehrwürdige Vakkali krank, leidend, von schwerer Krankheit befallen

    Zitat

    "Laß es gut sein, Vakkali; was soll dir der Anblick dieses fauligen Körpers? Wer da, o Vakkali, die Lehre sieht, der sieht mich; wer mich sieht, der sieht die Lehre! Wahrlich, Vakkali: Die Lehre sehend, sieht man mich; mich sehend, sieht man die Lehre. 14.-16. Was meinst du, Vakkali: Ist die Körperlichkeit unvergänglich oder vergänglich?..."(wie 22.59.13-23)

    Fauliger Körper kann darauf hinweisen, dass es dem Ende zugeht. Der Buddha versucht ihm die Essenz der Lehre deswegen ganz deutlich zu machen. (Vakkali ist anscheinend noch kein Aharant)

    weiter:

    Zitat

    "Der Mönch Vakkali, o Herr, sinnt nach Befreiung[170]!"

    Er scheint also zu Lebzeiten noch nicht befreit gewesen zu sein.

    Nach seinem Ableben:

    Zitat

    "Māra, der Böse ist es, o Mönche! Er sucht nach dem Bewußtsein Vakkalis, des edlen Sohnes: 'Wo hat das Bewußtsein Vakkalis, des edlen Sohnes, eine Stütze gefunden?' - Mit stützelosem Bewußtsein aber ist Vakkali, der edle Sohn, verloschen."

    Mara ist unter anderem auch das Anhaften an den fünf Khandhas (skandhas) upadana-khandhas, das Selbst, soweit ich es verstehe. Auf jeden Fall scheint er ja befreit zu sein im Sinne eines Aharants.


    Godhika war nicht erkrankt. sam04_25.html . Das kommt davon, wenn ich aus Zeitmangel zu schnell lese.

    Er ist auf jeden Fall kein Aharant, sondern ein Sotapanna zu Lebzeiten:

    Zitat

    9. Ein zweites mal - ein drittes mal - ein viertes mal - ein fünftes mal - ein sechstes mal erreichte der ehrwürdige Godhika, unermüdlich, eifrig, mit entschlossener Seele, die zeitweilige Herzenserlösung. Aber auch beim sechsten mal fiel der ehrwürdige Godhika wieder zurück von der zeitweiligen Herzenserlösung. [442]

    Das 7. Leben als Sotapanna ist laut Palikanon meine ich das letzte Mal, bevor man ein Aharant wird. Ein Sotapanna weiß im Grunde was er zu tun hat, um befreit zu werden. Er hat es vielleicht auf den Tod selbst abgesehen(durch den Freitod), weil er wusste, dass er da keine andere Wahl hatte als sich gezwungenermaßen zu befreien, dass heißt auch dann, den Tod zu verstehen- im allerletzten Moment.

    Zitat

    "Standhaft, mit Einsicht begabt, Versenkung übend, an Versenkung sich erfreuend, Tag und Nacht sich bemühend, am Leben nicht hängend, Ist, nachdem er des Todes Heerschar überwunden hat, ohne zu einer Wiedergeburt zu kommen,

    Wie gesagt alles Deutungen meinerseits.

  • Noch mal etwas zu Achtsamkeit und Gewahrsein - an der Stelle heißt es (siehe unten) „Gewahrsein' (upatthāna) ist dasselbe wie Achtsamkeit.


    Wobei die Rede von klargegenwärtig ist - und sie in Verbindung mit dem Hellblick genannt wird.


    sati





    Gewahrsein (upatthāna)


    Zitat

    Gewahrsein' (upatthāna) ist dasselbe wie Achtsamkeit. Mit dem Hellblicke nämlich verbunden erhebt sich in dem Übenden die klargewärtige Achtsamkeit, die feststeht, fest gegründet und unerschütterlich ist wie der König der Berge. Was für ein Ding auch immer es sei, worüber der Übende nachdenkt, nachsinnt, Erwägungen und Betrachtungen anstellt, jedesmal kommen ihm diese Dinge in Erinnerung und tauchen ihm auf, genau wie dem Himmlischen Auge die nächste Welt sich zeigt.


    Visuddhi Magga XX.7

    Zu meinen Beiträgen: So sehe ich es.


    Viele Wege führen ins Nirvana.

    Deepa

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  • Noreply

    Es war eine andere Zeit. Mitgefühl oder Mitleid bekam ich nicht.


    Die Zeit war lange und intensiv, Gedanken hatte ich kaum welche im Vergleich mit Heute, es war fast meditativ. Ich hatte nur wenig Besuch, damals war das meist nur sehr eingeschränkt möglich und meine Eltern hatten keine Zeit.


    Das Bein schmerzt bis heute, aber ich bin sehr gleichmütig geworden gegenüber den Dingen, die kommen, da sind oder wieder gehen, ich weiß, ich werde vergehen, wann auch immer, das Leben ist nur ein Hauch eines Atemzugs. Ich sehe das Ego/Leben von vielen Menschen überbewertet, weil es ist nur ein kurzer Augenblick.


    Das Leben so zu nehmen wie es eben kam, das finde ich richtig, nicht klagen, wozu? Es geht mir ja gut in Wirklichkeit, wie den meisten, die hier lesen.

  • Wenn ich klage, was ja meist nicht soviel bringt und es ein nicht-akzeptieren ist, wie es,

    und lerne Menschen näher kennen, die nicht klagen, aber etwas viel schlimmeres haben,

    aber statt zu klagen, einen eher aufmuntern,

    muss ich mich selbst fragen: Habe habe ich die rechte Ansicht und die rechte Vertiefung und die rechte Gesinnung?

    Ab da bemühe ich mich wieder mehr.

    Einfach mal ein Perspektiv-wechsel vornehmen und es anders betrachten.

    ;)

    Ein Erleuchteter sagte zu mir:
    "Tue immer das Gegenteil von dem was ich sage!"
    Das habe ich dann auch nicht gemacht.

  • Hatte heute ein seltsames Erlebnis. Ein Freund gab mir die Aufgabe nach Gelsenkirchen zu fahren und in der Altstadt Fotos machen. Ich hatte keinen Bock und "Keine Zeit". Dann bin ich einfach losgegangen zum Bahnhof: "Wann fährt den ein Zug?" ". "Es wird einer fahren." und Ruhe war. Ich wurde immer mehr frei. Ich hatte keine Zeitgrenzen, das sind nur Hemmnisse. Was ich sagen will, ist das ich die ganze Zeit einfach nur ich war und keine Person Helmut konnte gewinnen. Keine Wünsche, keine Einkäufe, kein Haben wollen. Einfach fotografieren, wenn was da war und gehen durch eine bedeutende Welt ohne Bedeutungen.

    Totale Achtsamkeit kann auch totales nicht erzeugen von Bedeutung sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • Hallo ihr Lieben.


    Ich würde mich dann wieder etwas aus dem Thread und Thema zurückziehen.

    Ich weiß auch garnicht ob es @Marcel05 recht ist, wenn ich hier in seinem Thread so viel Raum mit meinem Thema einnehme.


    Mit Achtsamkeit hat es natürlich schon auch viel zu tun.


    @Marcel05 kann gerne Bescheid geben wie er es sieht, wenn er mag.

    Wäre auch kein Problem mein Thema in einem neuen Thread fortzuführen, denke ich.


    Auf jeden Fall danke an alle Mitschreiber. Sind auch viele Beiträge dabei, die ich interessant finde, aber auf die ich noch nicht antworten konnte.


    Liebe Grüße

  • Raphy

    Schreibt, wenn ihr wollt gerne hier - ich lese manchmal mit, manchmal nicht, manchmal hab ich was zu sagen, manchmal nicht, alles und für jeden frei. No Problem.