Geschäftstüchtigkeit im ZEN-Buddhismus

  • Frag doch mal direkt an Ort und Stelle nach, wofür das Geld gebraucht wird und teile ihnen Deine Gedanken mit.

    Wäre sehr interessant, was sie Dir antworten.

    Okay, werd ich vermutlich ja dann auch machen, ich will/wollte vorher nur wissen, ob das so auch ok ist, und das Gefühl hab ich jetzt mittlerweile langsam.


    ...Wenn Du jetzt also noch in ‚weltlichem Gedanken’ die meiste Zeit damit beschäftigt bist ob dies oder jenes Geschäftiger ist als das, so wirst Du weiterhin weltlich unterwegs bleiben.


    Der buddhistische Weg hingegen ist jedoch der Spirituelle Weg... Die Wissenschaft des Herzens.❤️

    Nur auf diese Art und Weise bekommst Du das benötigte Vertrauen von dem der Buddha sprach....

    Danke auch für deine Worte. Schon klar, dass ich mich nicht ewig mit solchen Einzelheiten aufhalten sollte, hab ich auch nicht vor. Es sind ja auch gerde mal ein paar Tage vergangen, seit das Thema für mich entstanden ist. Aber aller Anfang ist schwer und muss deswegen in meinen Augen gut überlegt sein. Dann kommt das Vertrauen auch. Ich hab mir schon einiges selber beigebracht, und es war immer das selbe - erstmal die Foren überlasten/Leute fragen/ein Gefühl dafür bekommen :erleichtert:


    Ja, da kann man sich ziemlich rein steigern, was die Fehler anderer betrifft. Da arbeitet man auch mit einem Vergrößerungsglas. Cool down.

    Ich hab ja noch nicht mal richtig angefangen :D



    Das ists ja, dieser eine da macht halt neben einem recht guten Geschäft für mich auch einen recht guten Eindruck. Sonst würd ich mir ja keine Gedanken drum machen. Dann werd ich jetzt noch konkreter, anscheinend geht deine Auffassung in eine ähnliche Richtung wie meine, sonst kommen wir hier nicht weiter. Es geht mir tatsächlich um Hinnerk Polenski. Die Wirkung seiner Videos ist für mich schon eine Nummer, die Titel sind jeweils auch wirklich schlicht und nur aufs wesentliche ausgereichtet... keine Bauernfängerei. Der Inhalt ist verständlich, umsetzbar und vor allem vergleichsweise authentisch, er ist einfach er selbst und bringt die Sachen mit "seinen Wörtern" rüber und das macht halt echt Eindruck. So. Bei genauerem zuhören/hinsehen merkt man dann doch was von seiner Rhetorik, aber gut, was solls. Und dann wie du sagst 1000€ pro Tag. Ok, Gutes soll teuer sein. Aber was macht er mit dem Geld wäre dann die nächste logische Frage. Sieht man das irgendwo, oder weis man/du da was dazu?


    Den Rest deiner Argumentation verstehe ich ja auch. Aber da sind wir dann wieder bei der Sache: Kümmert sich ein Zen-Meister wirklich darum, ob ihn ein Manager bucht? Und ob der Manager die 1000€ jetzt als respektabel genug sieht, ihn als wertvoll genug anzusehen? Darauf antworte ich mir jetzt einfach selber mit "Ja, wenn er eine so riesige Vision hat, ganze Geschäfts- und Wirtschaftsbereiche zu optimieren, dann schon". Viele Vorteile wären immerhin die Folge, wie du geschrieben hast. Aber was bedeutet das fürs Zen? Genau meine Gedanken. Und deswegen interessiert mich jetzt: Was bedeuet das fürs von ihm Gesagte für dich, nachdem du ja deinen Standpunkt klar gemacht hast (kannst mir auch gern eine PM schreiben...)? Beisst du in einen Apfel, wenn du nicht sicher weist, ob er von einem Apfelbaum ist? Er lehrt ja sein Daishin Zen, was ans Westliche angepasst ist, das heisst er hat immerhin von vornherein deklariert, dass es ein Mix und nicht pures Rinzai ist. Ab da wirds ja sowieso recht schwammig, wenn man darüber noch weiter disskutieren will. Vielleicht ists einfach auch nur eine Frage dessen, wie viele Augen und Hühneraugen man zudrücken kann und will?


    :? vielleicht ginge es Dir besser, wenn Du in Erfahrung bringen könntest, ob infolge der hohen Einnahmen durch Menschen, die es sich leisten können, an kostenspieligen Unterweisungen teilzunehmen, ein Fond angelegt wurde, um Mitmenschen, die nicht so gut gestellt sind, die Teilnahme an den Vorträgen ebenfalls zu ermöglichen - also Kostenreduktion/ oder gar Freistellung zur Vermittlung dieses "Vielen aus dieser Richtung". Ich kenne einige Zentren, in denen dieses Entgegenkommen nach Anfrage möglich ist. LG mkha'

    Das Konzept hört sich ja mit dem Zen vereinbar an... deine Vorschläge nehm ich gern an.


    Mal noch eine spontane OffTopicFrage nebenbei: Macht sich dann auf kurz oder lang jeder seine "eigene Zen-Mischung" aus Soto und Rinzai oder ists so, dass man sich irgendwann fürs eine oder andere entscheidet, und wenn so, warum?


    Vielleicht solltest du dich auf die Zen-Übung selbst konzentrieren und nicht auf die Person mit dem Etikett. Es geht um dich und deine Praxis - was die Kosten für Kurse anbetrifft, so hat doch jeder seine persönliche Marge und letztlich ist das Zazen umsonst - in doppeltem Sinn. Ich zahle also für die Gelegenheit einem Influencer persönlich - face-to-face - zu begegnen. Das kann man dann ja ausprobieren, wie das so ist. Unterbringung und Verpflegung und dana - lege ich nach meinen persönlichen finanziellen Möglichkeiten fest und wenn es gut war, komme ich wieder. Wenn nicht, muss man weiter suchen.

    Ein gut gemeinter Rat von dir - danke :)

    Einmal editiert, zuletzt von Mentus ()

  • Okay... ich hab wirklich an einen momentan für mich perfekten Lehrer geglaubt. Gut zu wissen, dass es doch eine eher dynamische statt statische Sache ist.


    Dass alles einer logischen/kognitiven Prüfung standhalten muss, hat Dalai Lama mit größerer Sicherheit so in seinem Buch "Die Essenz der Meditation" geschrieben (oder dass der buddhismus nicht von einem verlangt, dass man blind glauben soll), zumindest hab ichs so aufgefasst, wollte gerade nochmal nachblättern, aber in diesem unstrukturierten Buch findet man so schnell und gezielt genau garnichts. Im Vorwort steht nur, dass der Lehrnende sich stehts kritisch überprüfen sollte mittels des Dharma. Ist ja was anderes. Bevor ich das Buch nochmal lesen muss - es war recht anstrengend. Also ist es nicht so, dass man alles logisch überprüfen sollte, bevor mans glaubt und beherzigt? Können das auch andere bestätigen? Wenn ihrs mir bestätigt, les ich das Buch wirklich nochmal und zitiers euch, wenn ichs gefunden hab^^ Also: Bitte nicht bestätigen^^


    Mit dem Herzen prüfen... also da hab ich schon noch so meine Zweifel... das Gefühl ist Manipulationen gegenüber ja komplett wehrlos ausgeliefert, weil es sie nicht erkennen kann. Sei mal mit einer Borderlinerin zusammen, dann weist du, was ich meine (:

    Gefühl ist Illusion, das hab ich zwischen den Zeilen oder sogar konkret auch aus dem Buch mitgenommen...


    Den Rest hab ich verstanden, was du geschrieben hast... Arbeit an sich selbst. Der Blick nach innen statt nach aussen.


    Dass der Zen-Meister oder Lehrer immer irgendwie Bürger bleibt, kann ich erstmal nicht weiter einschätzen und merk ich mir jetzt einfach mal.


    Das Video hab ich mir nicht angeschaut, weils nicht das einzige mit manipulativem Tiel war, was ich auf einen Schlag gesehen hab. Da war einfach zu schnell die Ablehnung da. Muss ich denn als Meister mit sowas wirklich provozieren? Die Welt ist voller Provokation, es ist das Stilmittel der Werbung schlechthin...


    Das Verhalten mit _()_:star: war bei Polenskis Kanal... bei Muho, von dem ich auch schon gesehen hab, wie er auf Geld/Arbeit reagiert hat, hätte es ja noch eher gepasst, wegen der Titel... aber wenn du mir Muho ausdrücklich empfehlem kannst, für jetzt oder auch für später nehm ich die Empfehlung gern zur Kenntnis/merks mir mal.


    Und die Nacht ist wieder bald um.

    Ein herzliches Danke an der Stelle wieder für euer Bemühen, auch wenn ichs euch evtl. nicht so leicht mache. Aber das wird schon noch:moon:

    • Offizieller Beitrag

    Das ists ja, dieser eine da macht halt neben einem recht guten Geschäft für mich auch einen recht guten Eindruck. Sonst würd ich mir ja keine Gedanken drum machen. Dann werd ich jetzt noch konkreter, anscheinend geht deine Auffassung in eine ähnliche Richtung wie meine, sonst kommen wir hier nicht weiter. Es geht mir tatsächlich um Hinnerk Polenski. Die Wirkung seiner Videos ist für mich schon eine Nummer, die Titel sind jeweils auch wirklich schlicht und nur aufs wesentliche ausgereichtet... keine Bauernfängerei. Der Inhalt ist verständlich, umsetzbar und vor allem vergleichsweise authentisch, er ist einfach er selbst und bringt die Sachen mit "seinen Wörtern" rüber und das macht halt echt Eindruck. So. Bei genauerem zuhören/hinsehen merkt man dann doch was von seiner Rhetorik, aber gut, was solls. Und dann wie du sagst 1000€ pro Tag. Ok, Gutes soll teuer sein.

    Ich habe das Gefühl, dass man gerade wenn man selber Businesskasper ist, ist es ein guter Einstieg ist, wenn da jemand eine ähnliche Denkweise und Sprache hat. Ich habe Leute getroffen, die von den Veranstaltungen von Polenski waren und die ihn kompetent und seriös fanden und es schätzten, wie sehr er Zen Themen in eine Sprache und Denkweise fasste, die ihnen vertraut und verständlich ist. Bei mir ist das allerdings kein Pluspunkt, weil ich gegen dieses Business-Denkweise allergisch bin - meine einzige Krawatte verstaubt im Schrank, hohle Phrasen machen mir Pickel, Kapitalismus ist für mich nicht eitel Hoffnung und Segen. Von daher ist für mich das, was anderen einen Zugang eröffnet eher ein Hindernis. Wenn mir jemand mit Leadership-Gerede kommt, bin ich (wegen meiner persönlchen Prägung) ganz schnell ganz weit weg, wesegen es mir schwerfällt, das so detailiiert zu betrachten, wie es angemessen ist. Von daher bin ich da jetzt nicht so offenherzig und vorurteilsfrei.


    Aber was macht er mit dem Geld wäre dann die nächste logische Frage. Sieht man das irgendwo, oder weis man/du da was dazu?

    Ich nehme an, er wird halt davon leben, oder? Ich würde annehmen, dass er versucht so ungefähr den Lebensstandard eines Unternehmenesberaters zu halten. Es ist wahrscheinlich sehr schwer, das alles in Balance zu halten. Also, dass man gleichzeitig ein Businesscoach und professionell für Geld berät, aber dann auch noch gleichzeitig den Nimbus von Kloster und Mönch und Tradition um sich hat. Es vermischen sich die Vokabulare. Man kann z.b Mitglied des gemeinnützigen Zen Förderkreis werden und zur verbreitung des Dharmas betragen, aber dafür kann man dann die Klosterklause für die"persönliche Auszeit mit Zen Flair" nutzten. Aus der Vermischung ergeben sich Überlagerunsgzustände, in denen Dharma und Zen wahlweise sehr ernst genommen und zum blossen Beiwerk wird. Es ist glaube ich sehr schwer, diese Balance zu wahren.

    Den Rest deiner Argumentation verstehe ich ja auch. Aber da sind wir dann wieder bei der Sache: Kümmert sich ein Zen-Meister wirklich darum, ob ihn ein Manager bucht?

    Und ob der Manager die 1000€ jetzt als respektabel genug sieht, ihn als wertvoll genug anzusehen? Darauf antworte ich mir jetzt einfach selber mit "Ja, wenn er eine so riesige Vision hat, ganze Geschäfts- und Wirtschaftsbereiche zu optimieren, dann schon". Viele Vorteile wären immerhin die Folge, wie du geschrieben hast. Aber was bedeutet das fürs Zen? Genau meine Gedanken. Und deswegen interessiert mich jetzt: Was bedeuet das fürs von ihm Gesagte für dich, nachdem du ja deinen Standpunkt klar gemacht hast (kannst mir auch gern eine PM schreiben...)? Beisst du in einen Apfel, wenn du nicht sicher weist, ob er von einem Apfelbaum ist? Er lehrt ja sein Daishin Zen, was ans Westliche angepasst ist, das heisst er hat immerhin von vornherein deklariert, dass es ein Mix und nicht pures Rinzai ist. Ab da wirds ja sowieso recht schwammig, wenn man darüber noch weiter disskutieren will. Vielleicht ists einfach auch nur eine Frage dessen, wie viele Augen und Hühneraugen man zudrücken kann und will?

    Ich verstehe es so, dass Polenski angibt ein Zen-Meister der Daishin Rinzai-Zen Schule zu sein. Und weil diese ja von ihm mitgegründet wurde, kann er ja selber beschliessen, was für ein Verhalten für einen Lehrer dieser Schule angemessen ist. Auf der anderen Seite klingt es so, als wäre die Daishin Rinzai-Zen eine von dieser anerkannte Unterschule der Rinzai-Shu. Das ist aber glaube ich nicht der Fall.

    Hinnerk Polenski ist kein authentischer Linienhalter, noch Lehrer der Rinzai-Zen Schule oder des Myoshin-Ji, eines der 15 Haupttempel bzw. Unterschulen des Rinza-Zen, wozu seine Lehrer Oi Saidan Roshi oder Reiko Mukai Roshi gehören. Er ist nur Dharma-Nachfolger und Lehrer des neugegründeten und erfundenen Daishin Rinzai-Zen, dass er zusammen mit Reiko Mukai Roshi entwickelt hat. Die Daishin Rinzai-Zen Schule ist aber keine anerkannte Zen-Schule.
    Offiziell anerkannt von der Rinzai- Zen Schule ist nur Nadine ReiMyo Tierelinckx Roshi, die von (1987-1999) in Japan lebte.
    http://www.buddhismus-deutschland.de/pt_team/roshi-rei-myo/
    Daneben gibt es noch weitere Dharmanachfolger von Oi Saidan Roshi, deren Anerkennung aber von einigen angezweifelt wird. Hierüber würde schon eifrig diskutiert.

    Bei so neuartigen Ansätzten die aus verschiedenen Quellen schöpfen, ist ja das Problem, dass man nicht weiss wo ein bestimmtes Element herkommt. Ist das was mir gesagt wird Teil einer Tradition und wurde auch früher so gesehen? Oder ist es eine "geniale" Neuinterpretation, die andere als gewagt betrachten würden aber auf irgendeine Weise, ganz unglaublich hilfreich ist? Oder ist es nur irgendein Businesskonzept, dass sich in buddhitische Sprache kleidet? Ich fände es anstrengend, das jedesmal neu erwägen zu müssen. Von daher ist das nichts für mich.

  • Ich finde wichtig , das wir uns klarmachen, das Zen im Westen mittlerweile sehr unterschiedliche Ausprägungen erfahren hat.


    Es gibt das traditionelle Zen, das christlich geprägte Zen, und es gibt im esoterischen Bereich eine Menge wo Zen ganz sicher auch ziemlich geschäftstüchtig eingesetzt wird.


    Das Zen auch in der Menschenführung und dem Choaching eingesetzt wird ,finde ich auch nicht verwunderlich, denn auch in der Japanischen Tradition hatte sich ja das Bushido herausentwickelt, das ja im Prinzip ein Moralkodex für eine gesellschafltiche Elite ist,und stark mit der Zen Tradition verflochenten ist.

    Bushidō – Wikipedia


    Etwas mit elitärem Ansnpruch ist aber selten billig zu haben, das hier Kurse für viel Geld angeboten werden ist deshalb ganz natürlich.


    Es gibt aber auch das Zen der Bettelmönche. Das ist viel billiger, aber halt auch nicht ganz so atraktiv.;)


    :zen:

  • Mentus


    Über Hinnerk P. gibt es hier im Forum jede Menge content - einfach in der Suche den Namen eingeben. Da wirst du dann fündig. Außerdem gibt es was das Konzept Leadership -Zen anbetrifft auch von fachlicher Seite an Hinnerk Kritik, z.B. von Victor Lau von Steinbeis.


    Wenn dir Hinnerk sympathisch ist, dann sei vorsichtig, denn es sagt vor allem etwas über dich aus. Buddha gibt da in der Rede an die Kalamer hilfreiche Ratschläge. Auf die Frage der Kalamer, nach welchen Kriterien man denn eine Lehre und einen Lehrer beurteilen soll, sagt Buddha folgendes:

    Buddha über kritisches Prüfen :: Rede an die Kalamer - Kalama Sutra

    Zitat

    Geht Kálámer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters!


    Ich vermute mal, Hinnerk Polenski ist ein netter Mensch und das konnte man ja auch im Fernsehen früher sehen, da hatte er häufig seine Auftritte. Auch in seinen youtube-videos kommt er als netter Typ so rüber. Nur, wie er spricht, Stimme und Haltung, zeigt seine Persönlichkeit - deshalb sind solche videos ja auch sehr hilfreich, wenn man das Werkzeug hat, den darin enthaltenen Ausdruck zu analysieren.


    Zitat

    Wenn ihr aber, Kálámer, selber erkennt: ›Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden‹, dann o Kálámer, möget ihr sie aufgeben. Was glaubt ihr, Kálámer: gereicht die Gier, die im Menschen aufsteigt, ihm zum Heil oder Unheil?«


    Es ist ja nicht nur die Geschäftstätigkeit, sondern auch das Verständnis was denn Zen ist, ob es für irgendwelche Zwecke wie Personalführung oder Unternehmensführung verwendbar ist, das berechtigte Kritik und Zweifel an der Person aufkommen lassen. Sieht man sich dann noch die Linie an, die auf der webseite von Hinnerk aufgeführt ist, dann ist das auch ein Problem.

    Auch darüber findest du im Forum Diskussionen.


    Aber die allein entscheidende Frage ist, die nach deiner persönlichen Motivation. Ist es das Richtige, wirst du es unmittelbar erkennen.

    :zen:



  • Es gibt nur authenisches und nicht-authentisches Zen. Und was authentisches Zen ist findet man bei Hakuin:


    Zitat

    Ich habe gelesen, dass "der Buddha-Dharma im Tun dessen besteht, was richtig und angemessen ist, und nicht im Wohlstand".

    Und folglich gilt: Auch wenn ein Kloster mit mehreren Hunderten blinder Auberginen und Flaschenkürbisse angefüllt wäre (womit Mönche gemeint sind), die kübelweise den weißen Reis verzehren, der ihnen vorgesetzt wird, gierig wie ausgehungerte Wölfe oder heißhungrige Seidenraupen, und auch wenn sie einer rigorosen Disziplin unterworfen würden, täglich zwölf Stunden Zazen ohne auszuruhen - falls keiner von all diesen Mönchen dem WEG wahrhaft ergeben wäre, würde Yuan-wu dieses Kloster unzweifelhaft für unfruchtbar halten, in einem Zustand des Elends und der Not. Doch wenn da auch nur ein halber Mönch wäre, und er krumm dasäße und mit verbogenen Knien und eingezogenem Kinn Zazen praktizierte, so würde es nichts ausmachen, auch wenn er in einem winzig kleinen alten Raum mit undichtem Dach und durchnässtem Fußboden in einer schmutzigen abgelegenen Seitenstraße lebte: Wenn er sich nur unbeirrbar dem Erforschen der Wahrheit widmete, ich garantiere euch, das Yuan-wu diesen Ort als eine Stätte blühenden Reichtums ansehen würde.

    :zen:



  • Kurze Zwischenfrage dazu Leonie, da ich bisher nicht viel (oder besser gesagt nahezu nichts) von Hakuin gelesen habe: ist mit Yuan Wu dieser hier Yuanwu Keqin gemeint?

    Korrekt.

    Daher kommen sicherlich auch die tiefen Kenntnisse über die Koan-Praxis, denn der Nachfolger von Yuanwu war Dahui Zonggao, der diese Koan-Praxis noch ausgebaut hatte und gleichzeitig die Schriftrollen des Hegikan-roku dann verbrennen ließ, weil er gegen die Gefahr einer begrifflich-intellektuellen Herangehensweise ankämpfte. Hat aber nichts genutzt.

    :zen:



  • Mit dem Herzen prüfen... also da hab ich schon noch so meine Zweifel... das Gefühl ist Manipulationen gegenüber ja komplett wehrlos ausgeliefert, weil es sie nicht erkennen kann. Sei mal mit einer Borderlinerin zusammen, dann weist du, was ich meine (:

    Gefühl ist Illusion, das hab ich zwischen den Zeilen oder sogar konkret auch aus dem Buch mitgenommen...

    Sag es, wenn ich Dir unrecht tue: In Bezug auf die Lehre ist Deine Logik (noch) so unwissend wie Du meinst, dass es Dein Herz ist.

    (ist ja auch normal, wenn man gerade anfängt; bei mir ist das mit der Logik über die Zeit auch nicht besser geworden, spielt für mich aber keine Rolle :) ). Und Du sollst Deinen Verstand ja nicht an der Garderobe abgeben, sondern ihm nur nicht die Führung überlassen.


    Davon ab: Da ist sie wieder, das, was Du als statische Sicht bezeichnet hast: Natürlich entwickelt sich Dein spirituelles Herz durch die Praxis weiter, und es entsteht immer mehr Sicherheit. Nicht, weil da mehr Sicherheit ist, sondern, weil Du mit Unsicherheiten besser umgehen kannst.


    Hab ich bestimmt schon geschrieben: Ich würde mal gucken, warum Dir diese Illusion von Sicherheit so wichtig ist. Meistens lerne ich dabei was, wenn ich das zulasse.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Mit dem Herzen prüfen... also da hab ich schon noch so meine Zweifel... das Gefühl ist Manipulationen gegenüber ja komplett wehrlos ausgeliefert, weil es sie nicht erkennen kann

    Sowohl Emotionen wie auch das Kognitive hat seinen Platz im Leben. Keins von beidem ist besser oder schlechter. Emotionen können übertrieben sein und manipuliert werden. Aber auch das Denken kann übertrieben sein und manipuliert werden. Beides (alles) unterliegt Illusionen. Wenn man denkt zu wissen was man sucht und braucht, kann das genauso hinderlich sein, als wenn blind dem ersten schönen Gefühl hinterherrennt.

    _()_

  • Na ja, die Antworten beinhalten viel Geplänkel. Aber zumindest kann ich da sehen, dass es wohl ein westlicher Begriff ist, der am ehesten den Begriff Rōshi wiedergeben soll.


    Und dieser Hinnerk Polenski (nichts gegen ihn, absolut nichts!), dessen letztes Youtube-Video den Titel "Spür dich selbst - so wird dein Retreat erfolgreich" heißt, hat also die Autorisation von einem Rōshi, richtig?


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    Bei allem Respekt, aber das ist für mich schwer vorstellbar.


  • Schmu

    Dieser hat keine Autorisierung - weder als Abt, noch als Roshi, noch als Meister - alles selbst gemacht. Und das ist nicht verboten, weder hier noch in Japan. Reiko Mukai bestätigt Hinnerk und Hinnerk bestätigt Reiko Mukai und je öfter man das wiederholt, umso mehr erscheint es als Wahrheit. Selbst die Urkunden sind kein Beleg, weil sie auch selbst gemacht werden können.


    Erst wenn einer Zugang zu den Dokumenten des Tempel hat, von dem behauptet wird, das sei die Linie lässt sich exakt belegen, was an solchen Geschichten dran ist. Da besteht aber kein Bedarf. Die Bezeichnungen sind nicht geschützt.


    Aber man kann erkennen, dass alle Verweise von Reiko immer nur auf Hinnerk zulaufen - als würde diese Person aus keiner anderen Quelle kommen. Das lässt vermuten, dass es fake ist.

    :zen:



    • Offizieller Beitrag

    Na ja, die Antworten beinhalten viel Geplänkel. Aber zumindest kann ich da sehen, dass es wohl ein westlicher Begriff ist, der am ehesten den Begriff Rōshi wiedergeben soll.


    Und dieser Hinnerk Polenski (nichts gegen ihn, absolut nichts!), dessen letztes Youtube-Video den Titel "Spür dich selbst - so wird dein Retreat erfolgreich" heißt, hat also die Autorisation von einem Rōshi, richtig?

    Es gab da vor sechs Jahren einen sehr kontrovers geführten Thread Aachens erster Zen-Meister (Paul Shoju Schwerdt) zu einem verwandten Thema:


    Ich verstehe das so, dass es da quasi einen Knick in der Zenlinie gibt. Reiko Mukai ist innerhalb der traditionellen Hokoji Rinzai Linie von Oi Saidan bestätigt, hat aber dann ein neues Projekt "Daishin-Zen" geschaffen und dann Polenski in diesem als Schüler bestätigt.


    Die Frage ist jetzt ob man auf diesen Knick als eine Bruch oder eine Erneuerung blickt. Ji'un Ken betont hier dass seine Linie ähnlich auf Oi Saidan zurückgeht.

    Es stellt sich also die Frage, ob man europäische Neuentwicklungen an den Maßstäben der japanischen Tradition misst oder nicht. Aber da ist es dann natürlich auch eine Frage, wie man das alles kommuniziert. Präsentiert man sich als neue oder alte Tradition.

  • Es stellt sich also die Frage, ob man europäische Neuentwicklungen an den Maßstäben der japanischen Tradition misst oder nicht. Aber da ist es dann natürlich auch eine Frage, wie man das alles kommuniziert. Präsentiert man sich als neue oder alte Tradition.

    Na ja, soll jeder so machen und sich nennen, wie er mag. Ich sage in solchen Fällen eher: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Tschuldigung. Ich bleibe lieber bei dem, was ich unter Zen verstehe...


  • Ich bin da nicht negativ gegen so eine Person eingestellt, weil es sich ja nicht nur um eine Täuschung handelt, sondern hier mit viel Einsatz eine Legende aufgebaut wurde und wird. Viele finden das überzeugend und anziehend, stützen damit die Legende und das Selbstbild des Herrn Polenski. Darüberhinaus kann man erkennen, dass viele Gleichgesinnte sich eingefunden haben und sicherlich sich auch weiter einfinden.


    Was dann auf der Darstellung des "Klosters" steht - dass das ein eigenständiger Orden des japanischen Rinzai in Deutschland sei, das ist Blödsinn.


    Wie allerdings die rechtliche Konstruktion dieses "Klosters" ist, das eine gemeinnützige GmbH ist und wer über die, sich im Laufe der Jahre durch den Einsatz der Mitglieder gebildeten Vermögenswerte verfügt, das wäre näher zu erforschen. Hat immerhin jede Menge steuerliche Vorteile.

    Ich würde da die Finger von lassen. Das ganze spirituelle Brimborum dient einem sehr profanen Zweck.

    :zen:



  • Das ganze spirituelle Brimborum dient einem sehr profanen Zweck.

    Wo ein Trog ist, sammeln sich die Schweine.


    Es ist ein Geschäftsmodell. Wie es das auch in Japan gibt, also insofern durchaus "authentisch". Von Dana können dort Priester und ihre Familien idR nicht leben und die Tempel unterhalten. Also generiert man Einkünfte. Hauptsächlich im Bestattungswesen, aber auch beispielsweise als Träger von Kitas oder halt indem man Wirtschaftsbonzen ein wenig Stressmanagement beibringt. Letzteres lässt sich nun prima exportieren, denn es gibt einen weltweiten Bedarf dafür und 'Zen sells'. Außerhalb von Japan (wo so etwas als Qualifikationsnachweis dient) braucht man für diese Art Coaching auch keine Ordination (die Herr Polenski wohl mal gekriegt hat) und Ausbildung als Priester. Ob Herr Polenski letzteres nachweisen kann, weiss ich nicht. Darüber, ob und wann er über den Rang eines Novizen (shami) hinaus kam, also suijishiki abgelegt hat und sich Lehrer (shoku) der Rinzai-shu nennen darf, liest man auf seiner Webseite jedenfalls nichts. Bis zum Meister (shike) sogar ist da noch ein recht weiter Weg.


    Aber man kann dann halt beispielsweise einen eigenen "Orden" aufmachen - dann kann man sich auch "Zenmeister" und seine Seminarräume "Zenkloster" nennen. Oder man verpasst Zen einen christlichen Anstrich und nimmt den Jägermeister statt einen Japaner als Referenz - da gibt es auch 'Zen-leadership'. Oder man verzichtet bis auf den Begriff 'Zen' ganz auf den exotischen Firlefanz wie die hier. Man sucht sich halt eine Marktnische und die entsprechende Zielgruppe aus und bewirbt die dann.


    Hat ja auch durchaus was für sich. Wenn ein Sklaventreiber dann nicht nur mit seinem Stress besser umgehen kann sondern sich dabei auch noch irgendwie "spirituell" fühlt - wunderbar. Dann schwingt er auch nicht so schnell die Peitsche, sondern versucht es erst einmal mit sanfter Überredung. Das dient dann ganz Bodhisattva-mäßig der Humanisierung der Gesellschaft.


    Mentus : wenn Du Dich für eine "Führungskraft" hältst und die Gebühren zahlen kannst (die kannst Du dann aber auch entweder als Betriebsausgabe oder Werbungskosten steuerlich absetzen), dann bist Du bei Polenski wahrscheinlich richtig. Der ist in Deutschland da anscheinend Marktführer. Zumindest kann er anscheinend am lautesten trommeln. Wenn nicht - was willst Du da eigentlich?


    Wenn es dir um die Linie Oi Saidan Roshis gehen sollte - da gibt es in Deutschland drei Leute, die von ihm nicht nur ordiniert wurden, sondern auch inka shomei von ihm erhalten haben.


    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Zitat

    An dich, der du sagtst, dass die Bonzen ein bequemes Gewerbe betreiben

    Geht es uns um die Lehre, oder geht es uns darum, Geschäfte zu machen? Manche bringen das durcheinander.

    Wenn in einem der Haupttempel eine Schar von Zenmönchen schnell und laut die Hälfte des Shōdōka-Sutras liest, werden die Pilger von Ehrfurcht ergriffen. Keine Ahnung, was daran so ehrfurchtgebietend ist, doch aus irgendeinem Grund sind alle beeindruckt. Die Mönche versammeln sich da in Wirklichkeit nur, weil sie ihre Lizenz haben wollen, und der Haupttempel macht Geschäfte, in dem er solche Mönche ansammelt. Dasselbe gilt auch für die Tempel in China. Da werden Geschäfte gemacht, ohne dass dieses Geschäfte-Machen als Geschäfte-Machen erkannt würde.

    Dass der Buddhadharma heutzutage heruntergekommen ist bedeutet, dass die Praxis heruntergekommen ist. Es will uns nicht in den Bauch, dass die Praxis selbst Satori ist.

    Warum ist der japanische Buddhismus nichts mehr wert? Weil es in Japan die meisten buddhistischen Schätze gibt, bloß keine Praxis. Und wo es keine Praxis gibt, gibt es auch keine Buddhalehre. Selbst wenn der Keim der Buddhalehre vorhanden ist, kann er sich nicht entfalten, solange er nicht durch die Praxis zum Sprießen gebracht wird.

    Es heißt, dass der Buddhismus in Thailand, Burma, Ceylon und China sich noch streng an die Regeln und Gebote hält, doch die Buddhalehre ist dort genauso inhaltslos wie hier. Nur die Gewohnheiten sind andere: Hinayana-Gewohnheiten.

    Wieder mal Sawaki. "Gestorben" 1965. Man könnte meinen, das habe er erst gestern gesagt... :?


  • Ich habe einen tibetischen Lehrer in einem Dharmazentrum.

    Meine Sichtweise ist, dass er keine Geschäfte macht, sondern uns Dharma lehrt und vorlebt.


    Andere irgendwo mögen Geschäfte machen.


    Es hängt aber vom eigenen Suchen ab, ob man auf diese Leute trifft oder nicht.

    Manche werden offenbar wie von einem Magneten immer wieder von Geschäftemachern angezogen und sehen dann nur noch Geschäftemacher.

    Aber liegt das an den Geschäftemachern?

    :rainbow:

  • Sudhana

    Danke für den link zu Rümke. Obwohl auf seiner Seite nichts zu finden ist, wo er denn seine Ideen her hat, lässt sich anhand des Ausdruck "Sitzen in Kraft und Stille" doch die Verbindung erkennen.

    Und da gab es mal eine Werbung 2010 über ein Seminar mit dem Meister Polenski und dem Schüler Rümke.

    Gesundheit lässt sich managen - Stressabbau durch Zen-Meditation


    Rudolf

    Den Dingen geht der Geist voraus - heißt der Eingangsvers des Dhammapada - oder anders gesagt, was du suchst wirst du finden. Und daher erkennt sich einer an den Dingen, die er gefunden hat bzw. denen er nach geht.

    :zen:



  • Mentus

    Bevor hier ein Missverständnis entsteht: Alles , was ich bis hier geschrieben habe, hat nichts mit dem konkreten Lehrer zu tun. WEder kenne ich ihn, noch bin ich ein Zenny.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Okay, danke für deine Meinung und Einschätzung, das hilft mir nicht nur in dem konkreten Fall, sondern vielleicht sogar auch ein Stück prinzipiell weiter. Dein letzter Gedanke war dann wohl die hilfreichste Quintessenz bis jetzt hier für mich, genau das wollte ich, samt der Begründung dazu, wissen :) Sehr gut und vielen Dank dafür.


    Jetzt habe ich mal eine hochwertige weil detaillierte und treffgenaue Meinung zu dem konkreten und gleichzeitig prinzipiellen Thema. Gibts hier sonst noch wen, der in dieser Art dazu Stellung beziehen will?


    Es geht ja hier nicht darum, das Business-Zen generell zu verteufeln, sondern mehr darum, einem Laien zu helfen zum echten Zen zu finden, indem er lernt, eventuelle Irrwege zu erkennen, wofür er ja anfällig ist. Den Rest verstehe ich jetzt einfach mal so, dass du sagen wolltest, dass generell auf zum Thema Zen das Phänomen "Angebot und Nachfrage" auf dem Markt existiert hat und existiert.


    Lieber @Mentus

    da ich bin mir nicht sicher bin, ob diese OT-Frage an mich gerichtet war: in der tibetisch-buddhistischen Tradition stehend, steht es mir mangels Wissens nicht zu, dies zu beantworteṇ. Bezüglich des tibetischen Buddhismus steht fest, dass sich auch ihre einzelnen Schulen in einigen Lehrmeinungsinhalten unterscheiden - meist bezüglich der Auslegung und Sichtweise, oder der Betonung einzelner Praktiken. Mein Lehrer animierte mich, achtsam über den eigenen Tellerrand zu schauen und dabei zu verinnerlichen:

    Zitat

    Die Vier Edlen Wahrheiten und der Edle Achtfache Pfad haben ihren festen Platz in jeder buddhistischen Tradition!

    Ok, auch gut zu wissen, vielen Dank dafür...

    Zu Victor Lau von Steinbeis hab ich kurzerhand nur "Personalmanagment" gefunden... da müsste ich mich jetzt erstmal wieder damit beschäftigen, "wer" er überhaupt ist. Ich schätze mal, das führt ja eh zu nix, oder?


    Von der Rede an die Kalamer hab ich jetzt nicht viel Konkretes mitnehmen können, was meinst du damit im Bezug auf meine erstmal positive Sichtweise zu Polenski? Den anderen Einwand von Sympathie zu einer Person hab ich vermutlich aber verstanden.


    Ansonsten danke auch für deinen Zusammenhang zwischen authentischem Zen und Zweckentfremdung... dann war mein wenn auch erstmal oberflächliches Verständnis vom Zen doch nicht so verkehrt. Ich bin irgendwie schon froh, dass ich mich hier angemeldet hab... es scheint mit rechten Dingen zuzugehen hier.


    Man kann mir hier nicht unrecht tuen^^ es gibt nur entweder ich lern was oder nicht :)

    In Kombination mit dem nächsten Post von Xiaojinlong gehe ich davon aus, dass ich vielleicht (irgendwann) mal lernen sollte, mein Gefühl richtig einzusetzen... aber eine einfache Anfängeraufgabe für jetzt schon ist das glaube ich nicht.


    Danke auch für deine Einschätzung dazu... das alles spart mir schätzungsweise einen großen Umweg.


    Meinst du damit Willigis Jäger bzw. dessen Schüler Alexander Poraj damit? Poraj habe ich auch, ähnlich wie Polenski, recht prägnant und annehmbar gefunden, wenn ich auch nicht alles verstanden habe, hab ich trotzdem das Gefühl gehabt, er spricht irgendwie "wirkliches Zen" und ist überzeugt, den wahren Weg zu vertreten...


    Lustiger Kommentar mit dem Sklaventreiber :like:


    Die Linie von Oi Saidan Roshis wurde ja hier bereits auch zwischen den Zeilen angezweifelt, wenn ich auf authentisches Zen aus bin, das hab ich doch richtig verstanden?


    Rudolf

    Den Dingen geht der Geist voraus - heißt der Eingangsvers des Dhammapada - oder anders gesagt, was du suchst wirst du finden. Und daher erkennt sich einer an den Dingen, die er gefunden hat bzw. denen er nach geht.

    Hab ich das jetzt schon richtig verstanden, dass ihr beide das selbe meint? Nur dass ich auch nix missverstehe^^


    Mentus

    Bevor hier ein Missverständnis entsteht: Alles , was ich bis hier geschrieben habe, hat nichts mit dem konkreten Lehrer zu tun. WEder kenne ich ihn, noch bin ich ein Zenny.

    Das hab ich schon so verstanden, alles gut.


    Edit: Meine Offtopic-Frage (Soto/Rinzai) war dann wohl wahrscheinlich etwas zu gegenstandslos/selbsterklärend, weil sonst keiner darauf Stellung bezogen hat.


    Da jetzt schon gut Licht ins Dunkel gebracht wurde: Kann/will mir Leonie, Void, Xingjinlong, Shudhana und/oder Schmu zur Fortsetzung meines Wegs vielleicht noch den einen oder anderen Buch- oder YT-Tip geben, der ihrer Meinung nach den Nagel auf dem Kopf trifft und unverfälschtes Zen (ich hab nichts dagegen, wenns teils anfängergerecht und teils was zum fortschreiten ist) verkörpert? Bevor ich die Bücherecke hier im Forum durchstöbere und euch wieder mit meinem Zweifel beschäftigen muss... Wenn nicht, verstehe ich das so (und richtig?), dass das ja bereits der eigentliche Weg ist, den ihr mir nicht vorenthalten wollt.


    Einen schönen Abend euch!

    2 Mal editiert, zuletzt von Mentus ()

  • Meinst du damit Willigis Jäger bzw. dessen Schüler Alexander Poraj damit? Poraj habe ich auch, ähnlich wie Polenski, recht prägnant und annehmbar gefunden, wenn ich auch nicht alles verstanden habe, hab ich trotzdem das Gefühl gehabt, er spricht irgendwie "wirkliches Zen" und ist überzeugt, den wahren Weg zu vertreten...

    [...]

    Die Linie von Oi Saidan Roshis wurde ja hier bereits auch zwischen den Zeilen angezweifelt, wenn ich auf authentisches Zen aus bin, das hab ich doch richtig verstanden?

    Ja, ich meinte Pater Willigis OSB und vor allem Kohtes, wobei Poraj ja auch so etwas macht. Leute, die nicht "prägnant und annehmbar" sind, haben auf dem Coaching-Markt keine Chance - die Kundschaft ist nicht deswegen so betucht, weil sie sich jeden Hokuspokus andrehen lässt. "Wirkliches Zen" sprechen - wenn Du meinst, ein "Gefühl" dafür zu haben, dann frage Dich, worauf dieses Gefühl beruht. Meistens ist es so, dass solche Gefühle nicht auf "wirkliches Zen" zielen - das "spricht" sich nämlich nicht. Sie zielen auf das, was man sich als "wirkliches Zen" so alles vorstellt. Solche Gefühle lassen sich relativ einfach bedienen. Ein paar Koan-Sammlungen lesen und etwas Mundfertigkeit und man hat das drauf.


    Grundsätzlich würde ich Dir empfehlen, Dir zunächst mal über Deine Motivation klar zu werden. Wenn die von Herrn Polenski oder Poraj bedient wird - Glückwunsch, dann bist du ja schon fündig geworden. Was soll dann Deine Anfrage hier? Suchst Du Bestätigung für Deine Vorstellungen von "wirklichem Zen" und "authentischen" Vertretern des "wahren Weges"? Was mich angeht, kann und will ich nicht damit dienen. Ich finde, ein Zenlehrer, der seinen Reis oder seine Seminargebühren wert ist, bestätigt dir Deine Vorstellungen nicht, sondern nimmt sie Dir weg, so dass sich der Nebel um Deinen Kopf ein wenig lichtet. Daraus ein Geschäft zu machen ist freilich auch deutlich schwieriger.


    Zum Thema Oi Saidans Linie. Wir haben da in der deutschen Internetszene einen Herrn, der sich gerne als Fahrkartenkontrolleur aufspielt. Und erst einmal grundsätzlich jeden als Schwarzfahrer verdächtigt, bis der oder die ihm seine Fahrkarte zeigt. Wobei ich jetzt mal sagen würde, wer sein Inka bereitwillig in der Öffentlichkeit herumzeigt, der wäre bei mir eher verdächtig, ein Blender zu sein. Der Zen-Fahrkartenkontrolleur wurde jedenfalls auf einen Artikel in der Zeitschrift der Rinzai-shu verwiesen, in dem Oi Saidan selbst die von ihm autorisierten Lehrer in Europa nannte. Ansonsten - wenn jemand ein paar mal ernsthaft mitgesessen hat, zu erkennen gibt, dass er daran interessiert wäre, Schüler/in zu werden und dann höflich fragt, ob er vielleicht einen Blick auf das Inka werfen darf, dann wird man ihm den Gefallen schon tun. Aber dann ist das Inka auch nicht mehr der entscheidende Punkt. Eine Garantieurkunde ist es so oder so nicht.


    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Das gilt jetzt nur für mich natürlich:


    Ich hatte von Herrn Polenski vorher noch nie gehört, gelesen, ihn gesehen. Was mich nach kurzem Reinhören in eines seiner Videos stört: Ich sehe da einen Aspekt in der Persönlichkeit, den ich als latent süffisant-abschätzig bezeichnen würde. Wem oder was gegenüber, das weiß ich nicht. Ob sich selbst, anderen, der Welt gegenüber – ich habe keine Ahnung. Jedenfalls turnt mich das ab, das ist für mich ein Zeichen, dass Teile der Buddhalehre / Teile von Zen noch nicht in Verstand und Herz angekommen sind.


    Wie gesagt, ist nur meine höchst subjektive Wahrnehmung.