Geschäftstüchtigkeit im ZEN-Buddhismus

  • Dass in einer Übungsstätte der Sōtō-Tradition "auch mal Fleisch auf dem Esstisch landet" halte ich jetzt eher für unüblich. Persönlich habe ich es noch nie erlebt.

    Muhô hat in seinen Videos mal erwähnt, dass Fleisch, welches zum Beispiel gespendet wird, in Antaiji auch genutzt wird. Bei Sesshins der ZVD wird meines Wissens nach während der Sesshins selbst vegetarisch / vegan gekocht, aber danach gibt es wohl auch Fleisch. Wenn Sesshins wieder möglich sind, kann ich noch Wissen aus erster Hand nachreichen. Der Rückschluss auf "ist üblich" war dabei eventuell etwas zuvor gegriffen.

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  • xiaojinlong : Danke für die Erläuterung. Fleisch als Spende anzunehmen, entspricht dem Vinaya (Sifen Lu). Absolut tabu ist es sicher nicht. In Dōgens Ehei Shingi wird auch lediglich untersagt, Fleisch (neben den durch das Bonmōkyō untersagten 'fünf scharfen Kräutern') in die Studienhalle (Shuryō) mitzubringen. Was impliziert, dass ihr Verzehr anderswo zumindest toleriert wurde.


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    OM MONEY PAYME HUNG

  • Hallo Mentus.


    Meine Herangehensweise wäre:


    Genervt sein, aber nicht davon mitreißen lassen, nicht darauf einsteigen. Das Genervtsein weder haben wollen noch weg haben wollen.


    Außerdem sieht man hier 2 wichtige Prinzipien:


    Die Dinge enstehen durch Nahrung. Wenn du deine Ruhe haben willst, solltest du es nicht weiter füttern oder du aktzeptierst, wenn es beim sitzen auftritt und dich nervt.


    Das andere Prinzip:


    Die gleichen Dinge können einmal angenehm sein und später unangenehm. Zuerst hörst du dir das Orchestra gern an und beim sitzen nervt es dann. :grinsen:


    Angenehm und Unangnehm ist also in dir und nicht im Orchestra an sich. Und da liegt der Weg in die Freiheit und den Frieden. In dir.


    Denn auch Frieden und Freude ist in dir.


    Da wird es dann spannend.

    Ja war bei mir am Anfang auch so. Da ist das immer sehr wackelig und man fällt leicht raus.

    Es wird mit der Zeit bei richtiger und genügender Praxis besser.


    Man wird auch einfach erfahrener und gleichmütiger mit der Zeit.


    Ist auch die Frage ob man versuchen muß diese Zustände unbedingt künstlich vom Kopf her bewußt wahrzunehmen.


    Ich denke eher nein.


    Und natürlich fällt man dann raus, weil die Zustände ja meist auftreten, wenn weniger bewußt gemachtes Denken auftritt.


    Ein Schlüssel ist zu erkennen, dass es nicht darum geht bestimmte Zustände hervorzurufen.

    Denn genau dieses unbedingt haben wollen, verhindert sie eher.


    Diese Zustände sind eine Folge von weniger haben wollen und weniger weg haben wollen. Die Folge von weniger Ergreifen.


    Oder die Folge von mehr Loslassen.


    Deswegen hilft mir die Herangehensweise einfach mit dem zu sein was hier ist und nicht auf einen besseren Zustand zu hoffen.


    ...


    Also: Ob da denen jetzt an Gesundheit was liegt oder nicht, ist für mich bis jetzt noch nicht klar. Wie gehe ich also damit um? Das erste Training für mich ist gestern auf Grund dieser Unsichheit (mein vermutlicher innerer Schweinehund war vielleicht auch über diese Unsicherheit nicht allzu traurig) schon gecancelt worden.

    Wenn dir das Training gut tut, dann trainiere.


    Die Grundprinzipien in denen man sich übt, sind ersteinmal Dana und Sila.


    Da ist Sport und körperliche Arbeit erlaubt.


    Ich würde mir nicht zu viele schwere Regeln aufbürden, mit der Gefahr dann irgendwann die ganze Praxis sein zu lassen, weil es zu schwer ist.


    Das Wichtigste ist das möglichst regelmäßige und tägliche Sitzen.

    Und wenn es nur 5 Minuten am Anfang sind.

    Alles andere folgt dann mit der Zeit und deiner Erfahrung auf dem Weg.


    Das wird vermutlich eh eine Lebensaufgabe werden, falls du dabei bleibst.


    Ich mache es zum Beispiel so, dass ich in meiner freien Zeit versuche, wenn möglich, jede angefangene Stunde mindestens 5 Minuten zu sitzen. Wenn ich will kann ich dann auch länger sitzen und mache es auch wenn möglich.


    Aber 5 Minuten sind das Minimum das möglichst nicht unterschritten wird.


    Natürlich gibt es auch Tage wo ich das nicht 100 Prozent schaffe und mir alles zu viel ist.


    Das ist dann eben so.


    Wichtig ist es immer wieder zu versuchen, so gut wie möglich.

    Aber gleichzeitig sich auch genügend Ruhe/Ausgleich zu gönnen.


    Weder überfordern noch unterfordern.


    Das soll aber nur als Anregung und Beispiel dienen. Man muß nicht so praktizieren.


    Aber ich finde es eine schöne Sache. So verschwimmt auch immer mehr der Gegensatz von Sitzen und Alltag.


    Und alles nur (m)eine Meinung.

    Kann für dich auch ganz anders sein.


    Finde den inneren Lehrer.


    Liebe Grüße

    2 Mal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • Meine Herangehensweise wäre:


    Genervt sein, aber nicht davon mitreißen lassen, nicht darauf einsteigen. Das Genervtsein weder haben wollen noch weg haben wollen.

    Angenehm und Unangnehm ist also in dir und nicht im Orchestra an sich. Und da liegt der Weg in die Freiheit und den Frieden. In dir.

    Da wird es dann spannend

    Danke dir... ein hilfreicher Beitrag... und danke auch an die anderen Meinungen zum Sport. Ich hab mich jetzt schon ein bischen gemäßigt, war schätz ich auch nötig, aber komplett aufhören tue ich dann nicht. Das ist mir eh viel lieber so.


    Das mit dem Ohrwurm ist jetzt nicht mehr nervig, sondern es hat mir sogar mehreres gelernt: 1. Ich singe da tatsächlich selbst, es ist kein absoluter Automatismus, sondern ein relativer. Ich kann jederzeit, wenn ich ihn höre, mir selbst sagen "aufhören/stopp". Dann ists still. Zwar nur eine begrenzte Zeit, aber immerhin. Und 2. hat er mir gezeigt, dass ich unaufmerksam bin, wenn ich ihn höre. Weil ich dann da mein Stopp, das ich mir vorher gegeben hab, vergessen hab/nicht mehr durch volle Aufmerksamkeit zum Moment berücksichtige. Der Ohrwurm ist echt nix anderes als ein Gedanke, der "aufhörbar/zu stoppen" ist.


    Der zweite Punkt passiert mir auch nicht mehr so oft, weil ich auch keinen Wert mehr darauf lege... einfach laufen lassen, und nicht immer alles wahrnehmen/haben wollen.


    Mit den Grundprinzipien Dana und Sila lass ich mir lieber noch ein bissl Zeit, ich beschäftige mich ja noch mit hier empfohlenen Büchern, das reicht erstmal. Nicht dass ichs alles bleiben lasse, weils zu viel wird. Ich merk ja jetzt schon, wie ich immer wieder mit mir kämpfe, weil ich komplett vom Ego durchdrungen bin.


    Das Sitzen und seine empfohlene Zeit... da hab ich einfach mal angefangen mit irgendwas Willkürlichem. So wie ich das verstehe ist aber eher die tägliche Regelmäßigkeit (weil dann der Kontrast zwischen sitzen und alltag verschwindet) wichtiger als die Dauer pro Sitzung solangs wenigstens 15 oder 20 Minuten sind? Kann das noch wer so bestätigen? (Ich hab bis jetzt immer mind. 30-40 minuten und max. 1 Std. gesessen, die war dann aber auch genug. Allerdings immer mal wieder 1 - max. 2 Tage Pause dazwischen)


    ... Samu ist 'Zen in Bewegung'.

    Ja, ... das kommt mir bekannt voṛ Die Arbeit sollte, nach dem Dafürhalten unserer Erzieherinnen (Nonnen), auch uns Internatsschülerinnen Meditation sein - vorzugsweise, um infolge des achtsam auf die Arbeit fokussierten Geistes, Effektivität zu zeitigen. :)

    Samus sind ja "einfach nur (ohne Fokus auf Effektivität) arbeiten" gemeint, beschreibt ja Sudhana nachfolgend auch so. So wie Zazen einfach nur sitzen heisst. Nur damit ich den Zusammenhang richtig verstehe... Weil aus dem Kontext herraus könnte ichs jetzt fast gegenteilig verstehen. Also Effektivität zeitigen = Effektiv im Internat arbeiten.


    und deine Beiträge sind ja immer der Hammer^^ an Informationsfülle und Korrektheit wahrscheinlich kaum zu übertreffen... danke dir :)


    Also nochmal zusammengefasst begrüßt es der Zen-Gedanke, wenn durch Sport die intensive oder auch generell die Zazenpraxis optimiert und ermöglicht wird. Weil das hab ich vorher gerade auch wieder sehr deutlich gemerkt beim sitzen: Ich kann, nach gestrigem Oberkörpertraining mit viel weniger Anstrengung genauso gerade, problemfreier und somit komfortabler sitzen.


    Ein guter Tipp mit dem optischen Timer... warum bin ich da nicht selber drauf gekommen^^

    Wobei ich ja unterm sitzen nicht auf die zeitanzeige schauen will. Weil ich mir auch gut vorstellen kann, dass soein Wecker besser für mich ist, hab ich das hier gefunden: Lumie Bodyclock Glow 150 - Lichtwecker mit 9 Klängen und Einschlafsonnenuntergang: Amazon.de: Drogerie & Körperpflege Is aber nicht unbedingt billig... was genau hast du für einen Timer?


    Ansonsten zum (Fleisch)essen und generell essen werd ich mir wohl mal die von dir geschriebenen Texte (Laṅkāvatāra Sūtra und das Śūraṅgama Sūtra) durchlesen, wenn man die im Netz findet und versteht, und wissen will, warum das so ist. Oder lieber das bereits empfohlene "Anweisungen für den Koch (Tenzo Kyonkum)"? Ich würd mich gern nur/möglichst mit dem moralischen Punkt beschäftigen, den ernährungswissenschaftlichen hab ich im Studium ausführlich genug gehabt und den berücksichtige ich auch im Alltag zu Genüge.

  • Ist das eigentlich was Japanisches oder wie war denn das in China?

    Also Bodhidharma soll mit dem Gesicht zur Wand gesessen haben. Und vielleicht haben alle mal so gesessen. Bis dann das Rinzai in Japan als Adels-Zen sich umgedreht hat. Vermutlich wollten das die adligen Herren. Man saß ja auch bei der Tee-Zeremonie sich offen gegenüber. Und man drehte doch nicht dem Shogun den Rücken zu.

    Also Bodhdharma soll ja in einer kleine Höhle gesessen sein. Da hat man, egal wie man sich dreht und wendet, eigentlich immer eine Wand vorm Kopp. Zumindest im heutigen China scheint dieser Unterschied zwischen Linji und Caodong aufgehoben. Hat da jemand andere Informationen?


    Ich habe hier ein paar Bilder und Informationen gesammelt: Bilder von chinesischen Zen-Mönchen und Nonnen in Sitzmeditation.

    Video zu Meditationshallen in China:


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  • ... immer wenn ich nichts denke oder ergreife, ist einfach nichts. Und das versuche ich zu halten, und auch möglichst nicht zu bemerken. Das ist eh noch eine recht kippelige Waage bei mir, dass ich die in Balance halte sozusagen. Und versuche ich diesen Zustand dann aber doch mal bewusst zu bemerken/wahrzunehmen, ists sofort vorbei, wenn ich den Versuch der Wahrnehmung unternehme, dann kommt sofort eine Aktivität im Kopf zu stande. Bleibt das so? Oder ist das euch anders? Vielleicht ists ja nur ein Anfänger-Phänomen...

    Nein, keineswegs ein "Anfänger"-Phänomen (außer vielleicht im Sinne Shunryu Suzukis). Vielmehr spricht es für eine fortgeschrittene Praxis, dieses bewusste Bemerken des Nichtergreifens überhaupt als Aktivität im Kopf zu entlarven.

  • Nein, keineswegs ein "Anfänger"-Phänomen (außer vielleicht im Sinne Shunryu Suzukis). Vielmehr spricht es für eine fortgeschrittene Praxis, dieses bewusste Bemerken des Nichtergreifens überhaupt als Aktivität im Kopf zu entlarven.

    fortgeschritten kann die Praxis nach gerade mal 6 Monaten noch nicht sein... ich erfahre es jedenfalls wenn "es da" ist. Und allein wenn ich auf die Idee käme, es in den nächsten Momenten dann mir mal "genauer anzuschauen", weil ich wissen wollen würde, was gerade in und um mir vor geht/wie ich die Welt sehe, ist das ja schon eine geplante Aktion von mir... das Parfüm dann bewusst zu riechen und es nicht nur ungerochen rumschwirren zu lassen. Klar, wäre das eine von mir geplante Aktivität im Kopf. Is ja keine Riesen-Erkenntnis.


    Deswegen meine ich, du meinst was anderes mit "dieses bewusste Bemerken des Nichtergreifens überhaupt als Aktivität im Kopf zu entlarven". Soweit bin ich noch nicht, dass ich das alleinige Erfahren des Losgelassen-habens auch noch als eine bewusste Aktivität im Kopf sehe. Also das Bewusstsein als bewusste Aktivität, und bewusste Aktivitäten kann man ja auch unterlassen (ich hätte schon fast "bleiben lassen" geschrieben, das wäre dann in einem anderen Sinn ebenfalls "richtig" gewesen, schätz ich?) Ich bin ja schon froh, wenn das Loslassen denn überhaupt mal zustande kommt und länger andauert. Und allein durch das frohsein wars das ja dann schon wieder xD oder es kommt deswegen erst garnicht dazu.


    Ist ein bissl blöd... findet ihr nicht?^^ Eine Freude, die sich selbst limitiert... wenns so gut schmeckt, schmeckts auf einmal genau deswegen nicht mehr. Oder schon im Vorraus nicht.

  • Qualität von Zenpraxis misst sich nicht in Monaten. Wichtig ist nur, inwieweit es gelingt, uns genau jetzt darauf einzulassen.


    Denken, bewusste Aktivität im Kopf oder Frohsein über etwas sind an sich ja keine schlechten Dinge. Es ist nur so, dass wir, solange wir uns an solche Handlungen binden - und das tun wir die ganze Zeit (!) - nicht imstande sind das allumfassende Gewahrsein des Zen-Geistes zu erfahren. Einige alte Meister sagen sogar, dass wir, solange es uns tatsächlich gelingt, diese Art von Bindung loszulassen, ganz von selbst zum Einen Geist der Buddhaschaft erwachen. Es bleibt also das A und O der Zenpraxis, genau hinzuschauen und sich nicht zufrieden zu geben mit dem, was unser Denken daraus macht.


    Dass, froh darüber zu sein, das Denken losgelassen zu haben, selbst wieder ein Gedanke und somit das Gegenteil vom Loslassen des begrifflichen Denkens ist, mag rein abstrakt gesehen keine Riesen-Erkenntnis sein. Dies aber in dem Moment zu bemerken, statt diesen Gedanken mit dem wirklichen Loslassen zu verwechseln, ist die Vorraussetzung dafür, das Frohsein über das Losgelassen-Haben loslassen zu können, um zum Kern der Praxis zurückzukehren.


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  • Danke dir... solche Zeilen kann ich immer wieder gut brauchen :?


    Wenn ich mir jetzt aber vorstelle, was ich heute dann in dem Moment tun bzw. nicht tun soll, wenn wieder das Loslassen gekommen ist und dann das Frohsein, weis ichs nicht. Wahrscheinlich ists dann ja schon zu spät. Also muss meine Haltung schon vorher zum Thema loslassen so sein, wies Okumura oder Uchiyama geschrieben hat, "Es ist wirklich nichts besonderes"? Oder muss ichs doch erst so oft gehabt haben, dass es irgendwann dann nichts besonderes mehr is...


    Was anderes ist mir letztens auf der Kloschüssel gekommen, da hab ich nach verrichtetem Geschäft mit bereits auch wieder angezogener Hose gesessen und irgendwie hab ichs geschafft "mich anzunehmen". d.h. ich hab eine gewisse innere Haltung gehabt so quasi "sich (das Bewusstsein) so sein lassen (also nichts ändern wollen, weils genauso okay is)". So hab ichs mir direkt nachher zumindest aufgeschrieben. Es waren keine Gedanken/Worte, was da da war, sondern direkt ein "geistiges" Gefühl. Kurz darauf kam dann auch körperliches Gefühl, es war dann ein bischen kribbelig um die Brust rum... leichte Aufregung... und ein bischen Ratlosigkeit, weil ichs nicht zuordnen hab können.


    Habs jetzt ein oder zwei mal versucht, wieder da hin zu kommen, aber irgendwie hab ichs wieder "vergessen/verloren". Die Frage is aber auch, ob das von der Beschreibung her für dich/euch überhaupt in die richtige Richtung geht. Oder obs nur ein Nebenprodukt von Zerstreutheit/Verzweiflung war.

  • Also muss meine Haltung schon vorher zum Thema loslassen so sein, wies Okumura oder Uchiyama geschrieben hat, "Es ist wirklich nichts besonderes"?

    Ein guter Anfang wäre da schon mal, loszulassen was Okumura oder Uchiyama oder sonstwer geschrieben hat. Keiner kennt Deine Haltung besser als Du - und die los (und sich gehen) zu lassen ist jetzt nicht so die großartige Idee, dass man ein "Zenmeister" sein muss, um darauf zu kommen.

    Was anderes ist mir letztens auf der Kloschüssel gekommen, da hab ich nach verrichtetem Geschäft mit bereits auch wieder angezogener Hose gesessen und irgendwie hab ichs geschafft "mich anzunehmen". d.h. ich hab eine gewisse innere Haltung gehabt so quasi "sich (das Bewusstsein) so sein lassen (also nichts ändern wollen, weils genauso okay is)". So hab ichs mir direkt nachher zumindest aufgeschrieben.

    Sich anzunehmen funktioniert in der Tat am besten, wenn man ein Geschäft verrichtet hat - es abgehakt hat - und sich noch kein neues Geschäft vorgenommen hat. Beim Zazen kannst Du das ein paar Mal jede Minute erleben, wenn das Geschäft des Ausatmens beendet ist und sich für das Geschäft des Einatmens noch keine Notwendigkeit aufdrängt. Das Blöde ist, dass das "nichts ändern wollen" nicht von Dauer ist, da kann es noch so okay sein. Aber auch daran gewöhnt man sich - auch das ist okay. Und das mit dem Aufschreiben - das ist, wie wenn du das andere Ergebnis Deiner Sitzung in einer Tupperschüssel aufbewahren wolltest. Spülung drücken und ab damit ... auch das ist 'Loslassen'. :)


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    OM MONEY PAYME HUNG

  • Ein guter Anfang wäre da schon mal, loszulassen was Okumura oder Uchiyama oder sonstwer geschrieben hat. Keiner kennt Deine Haltung besser als Du - und die los (und sich gehen) zu lassen ist jetzt nicht so die großartige Idee, dass man ein "Zenmeister" sein muss, um darauf zu kommen.

    Hab ich heute versucht, hat schon wieder deutlich besser geklappt... liegt wohl evtl. auch an der Sitzregelmäßigkeit. Wobei ich nach wie vor noch nicht so ganz umsetzen kann, wie ich dann das loslassen loslassen kann. Weil sonst bin ich ja nur im Loslassen und verweile darin. Oder gibts dann nix mehr loszulassen und somit auch keine Frage mehr, wenn losgelassen is. Bzw. stellt sich diese Frage nur, wenn das Loslassen noch bewusst im Vordergrund ist? (Ich beantwort mir die Frage einfach mal provisorisch zur Entlastung der Community selber: ) Loslassen.


    Sich anzunehmen funktioniert in der Tat am besten, wenn man ein Geschäft verrichtet hat - es abgehakt hat - und sich noch kein neues Geschäft vorgenommen hat. Beim Zazen kannst Du das ein paar Mal jede Minute erleben, wenn das Geschäft des Ausatmens beendet ist und sich für das Geschäft des Einatmens noch keine Notwendigkeit aufdrängt. Das Blöde ist, dass das "nichts ändern wollen" nicht von Dauer ist, da kann es noch so okay sein. Aber auch daran gewöhnt man sich - auch das ist okay. Und das mit dem Aufschreiben - das ist, wie wenn du das andere Ergebnis Deiner Sitzung in einer Tupperschüssel aufbewahren wolltest. Spülung drücken und ab damit ... auch das ist 'Loslassen'.

    Das hab ich jetzt sogar kurz am PC nachmachen können in den Atempausen und das entspricht ja dem (Gefühl im Bauch beim) Zazen. Aber wenn ich das Gefühl wahrnehme, hab ich ja irgendwie auch wieder einen wenn auch nur geringen Fokus/Beachtung auf irgendwas... soll man da nicht lieber "möglichst nicht(s) beachten"? Ist das das, was Tai in Beitrag 148 gemeint hat, oder geht das doch nicht komplett?


    Ja... das Aufschreiben is so eine Sache... solche Zettel nehm ich wenn dann sowieso nur selten in die Hand. Meine Bücher sind ja auch gern mal vollgeschmiert oder es ist was am Rand markiert... les ich schätzungsweise so schnell auch nicht mehr - aber vielleicht will ichs mir ja irgendwann mal wieder durchlesen und dann sehe ich die wichtigen Stellen gleich... denkt er sich halt. *allesbehaltenwollen*


    Wenn ich mir jetzt spasshalber überlegen würde, dass ich meine Bücher einfach lieber weitergeben/verschenken/wegschmeissen sollte zum loslassen... würd ich die Krise kriegen^^

  • ... (Ich beantwort mir die Frage einfach mal provisorisch zur Entlastung der Community selber: ) Loslassen.

    :like:


    Das hab ich jetzt sogar kurz am PC nachmachen können in den Atempausen und das entspricht ja dem (Gefühl im Bauch beim) Zazen. Aber wenn ich das Gefühl wahrnehme, hab ich ja irgendwie auch wieder einen wenn auch nur geringen Fokus/Beachtung auf irgendwas... soll man da nicht lieber "möglichst nicht(s) beachten"? Ist das das, was Tai in Beitrag 148 gemeint hat, oder geht das doch nicht komplett?

    "nicht(s) beachten" ist erst mal auch nur eine Idee, ebenso wie "Leere".


    Unabhängig von der jeweiligen Praxismethode kann ich deine Frage nicht beantworten.


    Persönlich praktiziere ich primär mit dem Was-ist-dies?-Koan. Hierbei geht es vor allem darum, die Frage von Augenblick zu Augenblick als Frage bestehen zu lassen. Jede Antwort in Form von dualistischem Denken kann der Sache niemals gerecht werden und darf getrost sofort wieder losgelassen werden. Die Frage als Frage bestehen zu lassen, kann man vielleicht als waches, gegenstandsloses Gewahrsein des unmittelbar Gegebenen beschreiben. Das kann schon sehr dirket in einen Zustand des Loslassens führen. Wenn dann Aufregung, Begeisterung, Angst etc. vor bzw. wegen dieses intensiven Zustand aufkommt, gilt es auch das wieder in der intuitiv gehaltenen, gegenstandslosen Was-ist-dies?-Frage aufzulösen (klar, dass eine solche Beschreibung auch nur ein Haufen Sch... ist und der Sache niemals gerecht werden kann).


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  • Bei Uchiyama gibt es eine Hilfe für die Praxis, die er an seinem letzten öffentlichen Vortrag im Antaiji in sieben Punkten zusammen gefasst hat:

    Antaiji – 7 Punkte der Praxis


    Pkt. 3 ist:

    Zazen bedeutet die Lehre „Gewinn ist Illusion, Verlust ist Erwachen“ konkret umzusetzen. Zazen muss sich in den beiden Praktiken des Gelübdes und der Reue manifestieren und durch die drei Herzen im Alltag lebendig sein: das freudige Herz, alte Herz und große Herz.

    Verlust ist Erwachen.

    Letztlich meint das, dass ich alles hergeben soll, an dem mein Herz hängt - und zwar großherzig, weise und freudig.

    Dabei ist es besser, wenn man das selbst entscheiden kann und auch sich dafür Zeit nehmen kann. Anders ist es, wenn einem durch Wasser oder Feuer plötzlich alles verloren geht.


    Unser Selbst zeigt sich in den Dingen, die wir besitzen und so können wir auch unser Selbst los lassen, es in die Selbstlosigkeit entlassen, wenn wir es weggeben. Ich glaube, es ist eine gute Übung.

    :zen:



  • kann man vielleicht als waches, gegenstandsloses Gewahrsein des unmittelbar Gegebenen beschreiben.

    Im Grunde sollte man ja meinen, das sei ein unspektakulärer Zustand. Man veranstaltet kein "Theater" im Kopf, wandert nicht in die Zukunft oder die Vergangenheit, es ist "ruhige See", die Gedanken kreieren keine sich aufbauenden Gedankenketten. Es sind noch welche da, das dürfen sie auch, aber sie gehen auch wieder. Das alles wird nur wach zur Kenntnis genommen.


    Aber sobald sich Was-auch-immer einschaltet und diesen Zustand bemerkt, ist es aus damit. So ist es jedenfalls bei mir. Dann kommt das:

    Wenn dann Aufregung, Begeisterung, Angst etc. vor bzw. wegen dieses intensiven Zustand aufkommt

    Es sind genau die 3 Sachen (bei mir): Aufregung, Begeisterung, Angst. Eine Mischung aus all dem.


    Es kommt auch vor, dass ich einfach ohne dieses ins "gewöhnliche Alltagsbewusstsein" zurückkehre, keine Aufregung, nichts. Mal so, mal so. Im ersten Fall kommt es mir manchmal so vor, als hätte ich das abgebrochen, weil es mir irgendwie zu mulmig, zu ungewöhnlich wird.


  • Von was hast du denn Angst? Da ist nichts wovor du dich fürchten müsstest. ;)

  • Von was hast du denn Angst? Da ist nichts wovor du dich fürchten müsstest. ;)

    Ich weiß. ;) Aber diese Angst – besser gesagt: dieses leicht mulmige Gefühl – schert sich nicht darum, was ich weiß. :) Es führt ein kleines Eigenleben... Ich versuche, ihm behutsam auf die Spur zu kommen, es kommt daher, als sollte ich Respekt davor haben und es nicht mutwillig provozieren. :grinsen:


  • Ich habe mir ja vor vielen Jahren Shunryu Suzuki "Zen-Geist Anfänger-Geist" gekauft und immer wieder darin gelesen.

    Als ich es dann mal wieder mir zur Hand nahm, bin ich diesmal über das Vorwort nicht hinaus gekommen. Im Vorwort steht nämlich die wesentliche Zusammenfassung des Ganzen: im Anfänger-Geist gibt es keinen Gedanken.

    Sitzen im Anfänger-Geist ist Sitzen im Ursprünglichen, im Ungeborenen.


    Es geht also nicht um den "Anfänger", der mit der Zazen-Übung beginnt, sondern darum, dass die Übung selbst der Anfang ist und in diesem Anfang gibt es keinen Gedanken, keine Vorstellung, keine Farbe, keine Töne, kein Geschmack und keine Empfindung, kein Leiden .....

    :zen:



  • Ich habe mir ja vor vielen Jahren Shunryu Suzuki "Zen-Geist Anfänger-Geist" gekauft und immer wieder darin gelesen.

    Ich habe das bis heute noch nicht gelesen, obwohl es mir schon zig Mal empfohlen wurde. Vielleicht ist das eine gute Idee, es mir endlich mal zu kaufen... :)


    im Ursprünglichen, im Ungeborenen

    Davon spricht auch Bankei immer und immer wieder.


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.



  • Auch wenn wir uns meist nicht mehr so genau daran erinnern können: Unser Bewusstein reicht zurück in eine Zeit, in der wir der intensiven Soheit der Dinge viel unmittelbarer ausgesetzt waren als heute. Seitdem haben wir fast jeden Augenblick unseres bewussten Lebens damit zugebracht, diesem Gefühl des Ausgeliefertseins zu entkommen - und sei's auch nur zum Schein. Von Augenblick zu Augenblick sind wir darum bemüht, die Dinge unter Kontrolle zu bringen, indem wir sie für uns einordnen, bewerten, sie uns in unserem Sinne zurecht legen und in Form von dualistischen Vorstellungen mit ihnen spielen. Das "Theater im Kopf", wie du es nennst, ist nicht umsonst so zwanghaft; es schirmt uns ab vor einer kaum zu ertragenden Intensität des Augenblicks.


    Und jetzt kommt Zen daher und stellt alles auf den Kopf, indem es uns auffordert, von diesem zwanghaften Denken und Bewerten und Zurechtlegen der Dinge abzulassen. Im Dharmaraum kannst du auf Menschen treffen, die dir erzählen, ein Leben lang daran gearbeitet zu haben ohne in der Lage gewesen zu sein, diese fest verkrusteten Muster auch nur einmal halbwegs aufbrechen zu können. Wenn es aber doch jemandem einmal gelingt und der Damm bricht - wie sollte das nicht beängstigend sein, überwältigend, tief traurig und beglückend zugleich?


    Wenn Menschen dir erzählen, dass ihre Meditation immer ganz harmonisch, friedlich und entspannt abläuft, dann haben sie einen solchen Moment vielleicht noch nie erlebt. Eine Wellness-Meditation, bei der wir es uns in unseren liebgewonnenen Praxis-Routinen behaglich einrichten, hat mit dem Geist der alten Meister nicht mehr viel zu tun. Zen fordert alles von dir. Es bringt dich an die Grenze. Nicht umsonst heißt es, dass du für die Zen-Praxis all deinen Mut, all deine Kraft und all deine Entschlossenheit brauchst.


    Allerdings gilt auch, dass starke Emotionen wie Angst, Aufregung, Begeisterung erst recht die Muster der Anhaftung und dualistischen Bewältigung in Gang setzen. Deswegen schrieb Mentus ja weiter oben zu recht, dass es im Moment der großen Freude über das Losgelassen-Haben mit dem Loslassen meist schon wieder vorbei ist. Da muss die Praxis ansetzen und aus diesen starken Emotionen noch größeren Mut, alle Kraft und Entschlossenheit ziehen, um sich auch in diesen Abgrund der Befreiung zu stürzen.


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  • Danke dir für die 7 Punkte von Uchiyama. Das mit den 3 Herzen kann ich ein bischen nachvollziehen. Mit der Reue tue ich mich noch schwer, wo ich die spüren soll... vielleicht ist ja der Unterschied in mir zwischen vorher und nachher noch zu gering, so dass es erstmal die abgeschwächte Version, d.h. Dankbarkeit ist, oder ist Dankbarkeit und Reue doch das selbe?


    Ich habe mir ja vor vielen Jahren Shunryu Suzuki "Zen-Geist Anfänger-Geist" gekauft und immer wieder darin gelesen.

    Als ich es dann mal wieder mir zur Hand nahm, bin ich diesmal über das Vorwort nicht hinaus gekommen. Im Vorwort steht nämlich die wesentliche Zusammenfassung des Ganzen: im Anfänger-Geist gibt es keinen Gedanken.

    Der Leiter der Zen-Gruppe, ein Schüler von J. Shore, hat mir letztens gesagt: Jeff (als Autor mehrerer Bücher) hat mal gesagt "Lies bloß kein Zen-Buch!" Wahrscheinlich meint er und dein Gedanke das selbe. Dann kommt aber Muho wieder und sagt sinngemäß "Beiden der 2 sich widersprechenden Wahrheiten sollte Rechnung getragen werden". Also schon immer mal wieder ein Buch lesen. Aber dann in der Praxis trotzdem alles loslassen/vergessen, was man denkt zu wissen oder gelesen zu haben.


    Von was hast du denn Angst? Da ist nichts wovor du dich fürchten müsstest. ;)

    Ich weiß. ;) Aber diese Angst – besser gesagt: dieses leicht mulmige Gefühl – schert sich nicht darum, was ich weiß. :) Es führt ein kleines Eigenleben... Ich versuche, ihm behutsam auf die Spur zu kommen, es kommt daher, als sollte ich Respekt davor haben und es nicht mutwillig provozieren. :grinsen:

    Dieses mulmige Gefühl hab ich auch schon mal gehabt... das wäre echt interessant, wovor man da Bedenken hat... kann das sein, dass man im Zazen vor dem, zu was man wird oder was man erlebt, wirklich Angst hat? Hört sich ja schon fast nach einem guten Thriller an^^



    1. Wenn man sich "meist nicht mehr so genau daran erinnern kann", woher weis man dann, dass man sich nicht mehr so genau erinnern kann? Ist das Loslassen im Zazen tatsächlich sowas wie eine Erinnerung - oder ists doch eine künstliche und einstudierte Haltung?


    2. Der Ausdruck meint wohl das komplette Nicht-Vorhandensein des bis dato Vorhandenen/Geglaubten. klar... das stell ich mir schon ein wenig verstörend vor :grinsen:


    3. Kann das sein, dass die Qualität/Fortschritt im Zazen auch von seinen Lebensumständen abhängt? Wenn ich z.B. ausreichend und etwas darüber hinaus Geld verdiene und wenig bis nichts dafür arbeite (somit keinen materiellen Mangel spüre), dass ich durch meinen Komfort/Gemütlichkeit einen geringeren Leidensdruck und somit weniger Bereitschaft zur Änderung habe? Oder reicht das später mal auch, vom Material (vermutlich) losgelassen zu haben, und trotzdem ein gutes Einkommen/Aufwand-Verhältnis zu haben?


    4. Da wärs halt interessant wie dieses "aus diesen starken Emotionen noch größeren Mut, alle Kraft und Entschlossenheit ziehen" funktioniert. Also, ich bin mir erstens der Tatsache bewusst, dass es so ist. Und zweitens weis ich dann auch im Fall des Eintritts einer Freude "Okay, lass weiter los". Aber darüber hinaus fällt mir dazu jetzt auch nicht mehr ein.

  • Dieses mulmige Gefühl hab ich auch schon mal gehabt... das wäre echt interessant, wovor man da Bedenken hat... kann das sein, dass man im Zazen vor dem, zu was man wird oder was man erlebt, wirklich Angst hat? Hört sich ja schon fast nach einem guten Thriller an^^

    Ich kann nur für mich sprechen:

    Bei mir ist es so, dass ich aufpassen muss / möchte, dass die Kluft zwischen der "Zazen-Wirklichkeit" und der "normalen Schein-Realität" nicht zu groß wird. Oder besser gesagt: Es ist offenbar meine Aufgabe, die beiden miteinander zu versöhnen.


    Sonst laufe ich Gefahr, dass ich mit dem Umfeld nicht mehr so viel anfangen kann. Ich habe eine gewisse Ader (auch ohne Zen schon), dass ich die Mitmenschen nur bedingt verstehe und auch nur in Maßen gerne um mich habe. Worüber man sich so "normalerweise im Alltag unterhält", das ermüdet mich schnell. Ich kann nicht sonderlich viel damit anfangen.


  • Da wärs halt interessant wie dieses "aus diesen starken Emotionen noch größeren Mut, alle Kraft und Entschlossenheit ziehen" funktioniert. Also, ich bin mir erstens der Tatsache bewusst, dass es so ist. Und zweitens weis ich dann auch im Fall des Eintritts einer Freude "Okay, lass weiter los". Aber darüber hinaus fällt mir dazu jetzt auch nicht mehr ein.

    Die Frage wäre für mich, wie du zu allererst in diesen Zustand (des Loslassens) gekommen bist. Da würde ich ansetzen. Nach welcher Methode praktizierst du? Und was machte aus deiner Sicht den Unterschied zu den anderen Sitzungen, in denen es nicht so war?

  • Ich kann nur für mich sprechen:

    Bei mir ist es so, dass ich aufpassen muss / möchte, dass die Kluft zwischen der "Zazen-Wirklichkeit" und der "normalen Schein-Realität" nicht zu groß wird. Oder besser gesagt: Es ist offenbar meine Aufgabe, die beiden miteinander zu versöhnen.


    Sonst laufe ich Gefahr, dass ich mit dem Umfeld nicht mehr so viel anfangen kann. Ich habe eine gewisse Ader (auch ohne Zen schon), dass ich die Mitmenschen nur bedingt verstehe und auch nur in Maßen gerne um mich habe. Worüber man sich so "normalerweise im Alltag unterhält", das ermüdet mich schnell. Ich kann nicht sonderlich viel damit anfangen.

    "Wir wollen also aus Angst irgendwas nicht verlieren"... hmmm. Seitdem ich übrigens darüber schreib, hab ich das nimmer gehabt - ich wäre wahrscheinlich schon wieder zu gefasst drauf gewesen... wie eine Mausefalle auf die Maus^^... nagut. Ab ins Klo damit und die Spülung gedrückt, wie Sudhana geschrieben hat.


    Die Frage wäre für mich, wie du zu allererst in diesen Zustand (des Loslassens) gekommen bist. Da würde ich ansetzen. Nach welcher Methode praktizierst du? Und was machte aus deiner Sicht den Unterschied zu den anderen Sitzungen, in denen es nicht so war?

    "Es" ist irgendwann mal ausversehen passiert, wahrscheinlich war ich recht ermüdet nach dem Kampf, mich immer selbst zu beobachten und jeden einzelnen Gedanken in seiner Entstehung schon abzuschneiden. Jeden Moment gefasst sein auf irgendeine Aktivität in mir, die sofort getötet gehört... später hab ich immer wieder folgende Anweisungen in verschiedenen, mir hier empfohlenen Büchern gelesen: "Zazen heisst nur sitzen/nichts willentlich tun". Das hab ich versucht und irgendwann war auf einmal wieder diese Erleichterung da und zum abschneiden gabs auch nicht mehr so viel. Dann hab ich beschlossen:


    "das ist jetzt was anders, es ist angenehm, die Zeit vergeht schneller und es ist reproduzierbar. Das wird jetzt vermutlich richtig sein - wahrscheinlich ists Samadhi und passt so."