Wie bin ich Achtsam?

  • . Aber niemand zwingt dich denen zu folgen.


    OK, wenn du dachtest, wir wollen dich zwingen, immer nur eine Sache gleichzeitig zu tun, dann versteh ich deine Aversion.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Shohako Okumura geht darauf etwas ein (wenn auch indirekt)

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  • . Aber niemand zwingt dich denen zu folgen.


    OK, wenn du dachtest, wir wollen dich zwingen, immer nur eine Sache gleichzeitig zu tun, dann versteh ich deine Aversion.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Das versteh ich jetzt nicht.

    Lg

  • . Aber niemand zwingt dich denen zu folgen.


    OK, wenn du dachtest, wir wollen dich zwingen, immer nur eine Sache gleichzeitig zu tun, dann versteh ich deine Aversion.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Das war so nicht gemeint. ich meinte das im zen niemand dich dazu zwingt. Also klar gibts auch unterm zen vllt leute die dir regeln draufkloppen etc. und im Klosteroffenthalt ist es auch was anderes weil da muss ja auch iwo Ordnung herrschen. Wie es bei dir aussieht oder in anderen Buddhistischen richtungen weiß ich nicht. Es kommt wohl einfach auf einen selber an in wieweit man den aussagen anderer folgen will


    Aversion hab ich ja nicht. Ich hinterfrage eig nur...

  • Zitat

    "Den eigenen Geist zu verstehen ist der wahre Geist, so verschwinden irrige Vorstellungen. Wenn irrige Vorstellungen schwinden, wird man achtsam. Durch Achtsamkeit entsteht leidenschaftslose Wahrnehmung, und so erkennt man die Natur der Wirklichkeit. Dies bedeutet, Nirwana zu erlangen."


    Hongren

    "Im letzten Jahr ihres Lebens sagte meine Mutter im Alter von 95 mehrmals: "Es ist befreiend zu erkennen, dass nichts wirklich eine Rolle spielt." Sie sagte es freudig, erleichtert, so, als ob sich eine Last (auf)gehoben hätte."


    Joan Tollifson

  • Ich muss nicht übers Aufstehen nachdenken, ich stehe einfach auf.



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    Irgendwie verstehe ich nicht, wie Du handeln kannst, ohne die Handlungen im Geist vorzubereiten.

    Hab ich da was bei den Khanda falsch verstanden ?

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Wenn ich der Hirnforschung folge, dann geschieht die Entscheidung zu handeln vor dem Gedanken. Das ist die wissenschaftliche Seite. Es gibt aber eben auch die unvorbereitete Handlung, z.B. in plötzlicher unmittelbarer unerwarteter Gefahr.

    Und so gibt es eben auch ein Handeln ohne Handler.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Wenn ich der Hirnforschung folge, dann geschieht die Entscheidung zu handeln vor dem Gedanken. Das ist die wissenschaftliche Seite. Es gibt aber eben auch die unvorbereitete Handlung, z.B. in plötzlicher unmittelbarer unerwarteter Gefahr.

    Und so gibt es eben auch ein Handeln ohne Handler.

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    Von der Hirnforschung her mag das ja stimmen. Doch die können Bewusstsein nicht fassen.

    Wenn das elektrische Ströme sind, dann ist jeder Computer seiner selbst bewusst.

  • Das bedeutet aber nicht, dass ein Handeln ohne einen Handelnden nicht möglich ist.

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

    • Offizieller Beitrag

    In letzter Zeit wird ja auch in außerbuddhustischen Kontexten Achtsamkeitsmeditation wie z.B MBSR ( mindfullness based stress Reduktion) gelehrt. Weswegen es dann natürlich auch Untersuchungen gab, inwieweit es sich positiv auswirkt.


    Dabei hat sich wohl herausgestellt, dass dies bei sehr vielen Menschen hilft, in manchen Fällen aber kontraproduktiv sein kann. Je wichtiger ich mich selber nehme desto mehr kann es zu

    einem Kreisen um die eigenen Befindlichkeit werden und damit zu mehr innerer Unruhe beitragen.


    "Achtsamkeit" alleine ist also kein Allheilmittel sondern bedarf zusätzlich anderer Elemente wie Sammlung und Demut.

  • Achtsamkeit ich nach meiner Meinung und Erfahrung, dass achtsam sein auf das, was mich umgibt.

    Achtsamkeit auf meine Empfindungen ist da also nur dann entscheidend, wenn ich mit der Umwelt handel.

    Mein Handeln mit der Umwelt sollte aus Achtsamkeit auf die Umwelt erfolgen.


    Achtsamkeit, die auf mich selber und meine Gedanken- und Empfindungswelt bezogen ist, nenne ich Kontemplation, weil das mit Gedanken, Mantra usw. geschieht.


    Beim Gedankenkreisläufen frei werden ist die Achtsamkeit auf einen Körperteil gerichtet oder auf einen Gegenstand der Umwelt oder auf eine Visualisierung, sei es einfache Form oder seinen Meister. Meditation


    Rechte Sammlung ist weder Achtsamkeit noch Kontemplation, noch Meditation.

  • Ich habe gerade von Studien gelesen, die die Hoffnung erwecken, dass man die Defizite der Achtsamkeitsübungen mit buddhistischer Mitgefühlsmeditation ausgleichen kann.

    Stichworte Tania Singer, Matthieu Ricard. Über die Max Plank Gesellschaft wurde 2013 ein dickes Buch herausgegeben: Mitgefühl - In Alltag und Forschung. Hrsg. T. Singer & M. Bolz.

    Es ist als e book kostenlos erhältlich.


    (Aber ich kann den Link grad nicht reinstellen. Keine Zeit. Kann mich hier auf BL auch erstmal um nix weiter kümmern in nächster Zeit.

    Wahrscheinlich eine Erleichterung für Euch. Hahaha. Ciao, bis dann in ruhigeren Zeiten.)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Ich habe gerade von Studien gelesen, die die Hoffnung erwecken, dass man die Defizite der Achtsamkeitsübungen mit buddhistischer Mitgefühlsmeditation ausgleichen kann.

    Da zitier ich gerne meinen Lehrer:


    With awareness we see,

    with love, we accept.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Der Daumen für den ersten Absatz.
    Ich wünsch dir viel Gutes und nein für den zweiten.

  • Hallo Henna01 ,


    endlich habe ich Ruhe, um Dir zu antworten.

    Aversion hab ich ja nicht. Ich hinterfrage eig nur...

    Naja, Du hattest ja geschrieben:

    Klingt auch mehr wie eine regel und da bin ich nicht so fan von.

    Das ist mir aufgefallen. Und:

    Also klar gibts auch unterm zen vllt leute die dir regeln draufkloppen etc.

    Wie kommst Du darauf, dass irgendjemand Dir irgendwelche Regeln auferlegen kann? Das fand ich einfach auffallend.


    naja zen ist für mich einfach zazen sitzen. Ich wüsste nicht was das mit regeln zu tun hat.

    Ich bin kein Zennie, aber nach allem, was ich weiß, ist Zazen doch extrem formal. Es heißt zwar "einfach nur sitzen", aber das bezieht sich doch nach meinem Verständnis eher auf die Geisteshaltung. Die Körperhaltung, Bewegungslosigleit, das jeweilige Mudra, die Position im Raum sind meines Wissens nach festgelegt. Das würde ich als sehr strenge Regeln ansehen. Das ist keine Wertung, gerade diese Strenge, oder vielleicht besser: Konsequenz, macht meines Wissens nach den Kern von Zazen aus. Das fand ich einfach widersprüchlich zu "da bin ich nicht so fan von", und hab ich nicht verstanden.


    Aber mittlerweile kann ich das glaube ich nachvollziehen: Alles, was Du akzeptierst, bezeichnest Du nicht als Regel.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin kein Zennie, aber nach allem, was ich weiß, ist Zazen doch extrem formal.

    Ja, Zen enthält einige, relativ genau definierte Abläufe. Formal würde ich es dennoch nicht nennen, denn diese Abläufe sind die Frucht Jahrhunderte alter Erfahrung mit Effizienz, Präsenz und friedlichem Zusammenleben. Die Abläufe während eines Sesshins ermöglichen eine maximale Konzentration auf die Praxis während der alltäglichen Verrichtungen und während des Sitzens. Je länger ich dabei bin, desto mehr bewundere ich die tiefe Weisheit, die in all diesen Ritualen, Regeln und konzertierten Abläufen liegt. Für mich ist das Zen-Kloster, das ich immer wieder besuche, ein Ort lebendig gewordener Utopie, in der Menschen untereinander und mit der Natur in Einfachheit, Glück und Harmonie zusammenleben können. Gerade beim Familiensesshin am letzten Wochenende, bei dem auch Kinder zwischen 4 und 10 Jahren anwesend waren, ist das für mich nochmals besonders deutlich geworden.


    Klingt auch mehr wie eine regel und da bin ich nicht so fan von.

    Freiheit besteht darin, Regeln zu akzeptieren, die ich als sinnvoll und heilsam erfahren habe. Um diese Erfahrung zu machen, ist es manchmal notwendig, eine Regel eine Zeit lang zu befolgen, ohne vom direkten Nutzen überzeugt zu sein, damit die Erfahrung die Regel bestätigen kann. Vieles hat mich anfangs am Zen befremdet. Doch die Befremdung hat sich durch Erfahrung immer wieder in Bewunderung verwandelt.


    Statt Regel ist vielleicht der Begriff Empfehlung zutreffender.

  • Formal würde ich es dennoch nicht nennen,

    Oh, danke für den Hinweis! Ich bin Physiker, für mich heißt "formal": "festen Regeln entsprechend", und hat keinen negativen Beigeschmack.


    Die Abläufe während eines Sesshins ermöglichen eine maximale Konzentration auf die Praxis während der alltäglichen Verrichtungen und während des Sitzens. Je länger ich dabei bin, desto mehr bewundere ich die tiefe Weisheit, die in all diesen Ritualen, Regeln und konzertierten Abläufen liegt.

    Genau, das kann ich gut nachvollziehen. Auch in Vipassana-Retreats sind so viele Dinge wie möglich geregelt, um zum Kern zu kommen, wenn man sich darauf einlässt. "surrender to the program", würde mein Lehrer sagen. Man macht einfach das, was jetzt gerade dran ist, ohne Energie darauf zu verschwenden, darüber nachzudenken. Ich finde auch, dass das zu einem beeindruckenden Flow führen kann.
    In Bezug auf die Sitzhaltung und die Gehmeditation ist es jedoch informeller.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Ja, Zen enthält einige, relativ genau definierte Abläufe...


    Ich denke, dies geht aber auch anders. Ähnlich wie im Straßenverkehr, wo teils eine strenge Re­g­le­men­tie­rung herrscht und andernorts es einen eher organisch-chaotischen Ansatz gibt. Letzterer, wo man mehr auf sich und den anderen schaut als auf die Regel selbst, kann auch funktionieren. Mag auch eine Charakter-Sache sein.

  • Kann man alles so sehen, ja.

  • Zitat

    "Den eigenen Geist zu verstehen ist der wahre Geist, so verschwinden irrige Vorstellungen. Wenn irrige Vorstellungen schwinden, wird man achtsam. Durch Achtsamkeit entsteht leidenschaftslose Wahrnehmung, und so erkennt man die Natur der Wirklichkeit. Dies bedeutet, Nirwana zu erlangen."


    Hongren

    Wow, echt schön, danke!:rose:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das bedeutet aber nicht, dass ein Handeln ohne einen Handelnden nicht möglich ist

    Lol... Das heisst "Flow"...


    Zitat

    Flow (englisch für „fließen, rinnen, strömen“) bezeichnet das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung (Konzentration) und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit („Absorption“), die wie von selbst vor sich geht – auf Deutsch in etwa Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch oder auch Funktionslust.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Das bedeutet aber nicht, dass ein Handeln ohne einen Handelnden nicht möglich ist

    Lol... Das heisst "Flow"...


    https://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie)

    Nein, das, was ich meine, ist nicht flow.


    Wenn Du einmal eine Entscheidung getroffen hast und immer wieder danach gehandelt hast, dann ist das in Fleisch und Blut übergegangen und Du denkst nicht mehr "jetzt muss ich ...".

    Du tust einfach das, was Du als richtig erkannt hast.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)