Cannabis Legalisierung?

  • Die große Koalition bereitet ja die Cannabis-Legalisierung vor. Ich habe nie gekifft (nicht mal probiert). Prinzipiell war ich da bzgl. Cannabis immer liberal eingestellt, war also offen für eine Legalisierung.


    Nachdem ich mich übers letzte Jahr intensiver mit dem Buddhismus beschäftigt habe, ist mir natürlich auch die 5 Silas gesehen, und eine Tugendregel sagt ja:


    Zitat

    Ich nehme mich der Übungsregel des Abstehens von der Annahme berauschender Mittel, die zur Gewissenlosigkeit führen, an.


    Tatsächlich habe ich meinen Alkoholkonsum mittlerweile etwas zurückgeschraubt (von selten zu sehr selten). (ich finde die Fassung https://plumvillage.org/mindfu…e-5-mindfulness-trainings ja ganz ansprechend).


    Nun frage ich mich wie ihr die Frage der Cannabis-Legalisierung seht.


    Ich bin durchaus skeptischer geworden, nach der Beschäftigung mit den Silas, aber auch nach Gesprächen mit einer Psychologin die viel mit Jugendlichen arbeitet. Gleichzeitig sehe ich weiterhin die Bestrafung von CAnnabiskonsum kritisch. Irgendwie müssten Cannabis und Alkohol aus meiner Sicht nun gleichbehandelt werden, ohne zu sehr zu ermutigen sie zu konsumieren aber auch ohne drakonische Strafen.

  • Hendrik

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Nun frage ich mich wie ihr die Frage der Cannabis-Legalisierung seht.

    Ich habe dazu keine Meinung. Aber ich kann mir vorstellen, dass es für diejenigen denen der Konsum gut tut, die es nicht missbrauchen ( oder übertreiben ), eine Erleichterung wird.

    Dass es auch einige gibt, bei denen der ( bei manchen auch nur einmaliger ) Konsum psychisch schadet, stimmt auch. Das hat also zwei Seiten. Darum ist das finde ich schwer zu beurteilen, was besser wäre. Den meisten geht es davon irgendwie besser, habe ich aber den Eindruck.

    Und nur wenige kriegen dann ihr Leben nicht mehr so gut in den Griff oder kriegen eine psychische Erkrankung. Wenige schützen oder vielen eine Erleichterung ( sie würden bei einer Anschaffung von mehr Gramm nicht kriminalisiert oder müssten es nicht mehr bei einem auf der Straße, sondern könnten Reines kaufen in einem Laden ) verschaffen ? Nicht dafür zu sein,

    dazu anzustiften dadurch es jedem zu erleichtern daran zu kommen, würde aber wohl mehr für einen Edlen Achtfachen Pfad- Übenden sprechen. Auf der anderen Seite, hilft es manchen ja auch. Na gut, nichts desto trotz würde ein Buddha dieses Gras wohl als Gift sehen, von dem man abstehen sollte.

    Es wird auch viel um Geld verdienen dabei gehen. Es wird wohl zu allererst aus diesem Grunde legalisiert, sagte ein Freund zu mir. Naja, wenn schon. Wenn es anderen auch hilft.


    Edit : Also als Gift würde ein Buddha dieses Kraut wohl nicht einteilen. Es hat ja auch Heilwirkungen. Es wäre aber ein berauschendes Mittel ( kann es auch sein ).


    Es ist ja auch psychogen psychoaktiv, kann dieses Kraut evt sogar etwas erkennen lassen, so wie bei LSD - tiefere Einblicke in den Geist ? Oder doch nicht.


    Aber hätte der Erhabene etwas von Erwachen durch psychoaktive Pflanzen gehalten, hätte er wohl dazu geraten. Wobei es nicht heißt, dass er solche immer abgelehnt hat ?

    Oder doch ja, da sie eben das Bewusstsein trüben/ verändern ? Kann man hier auch von berauschen sprechen ?

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    7 Mal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Nun frage ich mich wie ihr die Frage der Cannabis-Legalisierung seht.

    Ich begrüße sie ausdrücklich. Das ist lange überfällig.

    Selbst werde ich natürlich nicht anfangen zu kiffen, nur weil es legal ist, aber ich habe viele Freunde die - mMn absolut zu unrecht - seit Jahrzehnten kriminalisiert werden. Ich freue mich, wenn das endlich mal entfällt.

    :om::taube:

  • Da es mir wichtig erscheint, da ich meine Sicht etwas hinterfragt habe. Und das Folgende hat mich beschäftigt und da es im alten Beitrag übersehen werden könnte, habe ich das nochmal kopiert.

    Edit : Also als Gift würde ein Buddha dieses Kraut wohl nicht einteilen. Es hat ja auch Heilwirkungen. Es wäre aber ein berauschendes Mittel ( kann es auch sein ).


    Es ist ja auch psychogen psychoaktiv, kann dieses Kraut evt sogar etwas erkennen lassen, so wie bei LSD - tiefere Einblicke in den Geist ? Oder doch nicht.


    Aber hätte der Erhabene etwas von Erwachen durch psychoaktive Pflanzen gehalten, hätte er wohl dazu geraten. Wobei es nicht heißt, dass er solche immer abgelehnt hat ?

    Oder doch ja, da sie eben das Bewusstsein trüben/ verändern ? Kann man hier auch von berauschen sprechen ?

    Wäre Gras ein berauschendes Mittel für den Erhabenen ? Da es auch das Bewusstsein erweitert, meine ich. Kann man dann von berauschen sprechen ?

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Rigpa , ich denke/weiß,THC vermindert die notwendige Geistesklarheit, um achtsam und allgegewärtig des Dhammas bewusst zu sein.

    Die bewusstseinsverändernden-erweiternden Effekte können zwar sehr schön sein, aber ich würde es dennoch auch als vorübergehenden,abhängig entstandenem Rausch bezeichnen, der zum Glück seltener zu gewissenlosem Verhalten führt, als viele andere Drogen.


    Vielleicht muss man es den Menschen einfach offen zugestehen, vielleicht ertragen viele Menschen die Realität nur mit Auszeiten.


    Ich halte die Vorgaben für schwer kontrollierbar für die Polizei und hoffe auf einen verantwortungsvollen Umgang der User.


    Edith: in Indien wird in der Asketenszene seit je her viel gekifft,sicher auch zu Buddhas Zeiten, gab wohl ne Sutta, die sich auf ein Alkoholverbot bezog

    Einmal editiert, zuletzt von Railex ()

  • "Rausch" ist ein vieldeutiger Begriff - im Zweifelsfall ist "Rauschgift" immer (nur) das, was die Anderen konsumieren. Also etwa Cannabis; der deutlich gesundheitsschädlichere Tabak- oder Alkoholkonsum ist es natürlich nicht.


    Wobei sich Buddha (nach dem Zeugnis des Palikanon) gar nicht generell gegen "Rauschdrogen" aussprach, wie manche westliche Buddhisten den Leuten so gerne weismachen wollen, sondern konkret gegen surāmeraya majja, was sich am ehesten mit 'vergorene berauschende Getränke' bzw. etwas handlicher mit 'alkoholische Getränke' übersetzen lässt. Und zwar mit der Begründung, dass sie zu ppamādatthāna führen. Dies wiederum ist ein Zustand von Unachtsamkeit, Trägheit, Fahr- und Nachlässigkeit; eben der Bewusstseinszustand, der für einen Alkoholrausch typisch ist, aber auch für eine Alkoholabhängigkeit. Zweifellos kann ein solcher Bewusstseinszustand auch durch andere Drogen hervorgerufen werden; jedenfalls ist das entscheidende Kriterium für die Ablehnung nicht die Einstufung als "Rauschdroge" generell sondern vielmehr eine spezifische Wirkung. Wobei Buddha auch auf die schädlichen sozialen Folgen des Alkoholkonsums hinwies, die ja auch heute zur Genüge bekannt sind (insbesondere Gewalt in Familien), ohne dass deswegen ein Alkoholverbot ernsthaft diskutiert würde.


    Bezeichnenderweise findet Cannabis bei Buddha keinerlei Erwähnung - obwohl es zu seinen Lebzeiten durchaus in Nordindien bekannt war. Im Atharvaveda (entstanden ca. 1100 - 800 vdZ) zählt es zu den 'fünf heiligen Pflanzen'; nicht zuletzt wegen seines pharmazeutischen Potenzials. Auch in unseren Breiten war Cannabis bis zur Entdeckung der Triptane das einzige verfügbare Mittel gegen akute Migräneschmerzen und mittlerweile ist seine Wirkung gegen neuropathische Schmerzen durch Studien nachgewiesen. Und das ohne die z.T. äußerst unangenehmen (wenn nicht gefährlichen) Nebenwirkungen von legalen Drogen wie Gabapentin oder Pregabalin - Suchtpotential eingeschlossen.


    Dass Cannabis bei Missbrauch auch zu ppamādatthāna führen kann (auch, wenn mE da die Gefahr deutlich geringer ist als bei Alkohol) will ich gar nicht bestreiten und auch nicht die gesundheitsschädlichen Wirkungen bei Kindern und Heranwachsenden. Auch das ähnlich wie bei Alkohol - nur, dass der Gesetzgeber bei Kindern ab 14 Jahren 'betreutes Trinken' (also unter Aufsicht von Erwachsenen) idiotischerweise ausdrücklich zulässt.


    Wobei der eigentliche Elefant im Raum tunlichst aus der Diskussion herausgehalten wird: der Tabakkonsum mit seinen enormen gesundheitlichen Schäden und den immensen Folgekosten für unser Gesundheitssystem. Stattdessen werden harmlose Kiffer kriminalisiert - und nicht nur die. In niederländischen Coffeeshops in Grenznähe (z.B. Venlo, Roermond) trifft man nicht wenige chronisch Kranke aus Deutschland, die die Suche nach einem Arzt, der ihnen ein Cannabisprodukt verschreibt (was für den Arzt einen erheblichen Mehraufwand darstellt, den er nicht abrechnen kann) und den Kampf mit der Krankenkasse um Kostenübernahme aufgegeben haben und dafür riskieren, vom Zoll aufgegriffen zu werden. Es erinnert ein wenig an den 'Abtreibungstourismus' in die Niederlande - nur, dass da nicht Schwangere kriminalisiert werden sondern z.T. schwerkranke Schmerzpatienten.

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  • Also medizinisches Cannabis bekommt man als Selbstzahler recht einfach und niederschwellig, habe es für Durchschlafstörungen erhalten.

    Habe Kapseln genommen.

    Ist halt nur doppelt so teuer, weil jede Visite pro Rezept privat gezahlt werden muss+das Produkt, da kommen pro Monat 200€ auf den Tisch, hab ich 2x gemacht, um den Ausweis zu erhalten.

    Naja,hat sich ja bald erledigt.


    Ayya Khema z.b. lehnt berauschende Substanzen grundsätzlich stark ab, weil sie die höchste Form des Glücks, die Geistesklarheit, gefährden.

  • Keine Ahnung, was man Dir da verschrieben hat; Cannabidiol? An Cannabispräparaten zugelassen ist mW neben Blüten Dronabinol (THC in öliger Lösung) und Tilray (THC und CBD in öliger Lösung). Außerdem Sativex (Spray).


    Dronabinol 400,- € für einen Bedarf von 2 Wochen - habe ich einmal als Selbstzahler gemacht. Soo gut ist meine Altersversorgung nun auch wieder nicht, auch wenn sie über dem Durchschnitt liegt.

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Ayya Khema z.b. lehnt berauschende Substanzen grundsätzlich stark ab, weil sie die höchste Form des Glücks, die Geistesklarheit, gefährden.

    Ich vermute mal, dass das bei ihr reine Theorie war. Wobei ich ja schon darauf hingewiesen habe, dass das mit dem "Rausch" ein ziemlich unscharfer Begriff ist.


    "Geistesklarheit" bei starken Schmerzen ist zwar machbar - aber nicht dauerhaft.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sudhana ()

  • Die bewusstseinsverändernden-erweiternden Effekte können zwar sehr schön sein, aber ich würde es dennoch auch als vorübergehenden,abhängig entstandenem Rausch bezeichnen, der zum Glück seltener zu gewissenlosem Verhalten führt, als viele andere Drogen.

    Ja, da hast du mit allem recht.

    ich denke/weiß,THC vermindert die notwendige Geistesklarheit, um achtsam und allgegewärtig des Dhammas bewusst zu sein.

    Glaube ich auch.

    in Indien wird in der Asketenszene seit je her viel gekifft,sicher auch zu Buddhas Zeiten,

    Wahrscheinlich ja.

    Wobei sich Buddha (nach dem Zeugnis des Palikanon) gar nicht generell gegen "Rauschdrogen" aussprach, wie manche westliche Buddhisten den Leuten so gerne weismachen wollen, sondern konkret gegen surāmeraya majja, was sich am ehesten mit 'vergorene berauschende Getränke' bzw. etwas handlicher mit 'alkoholische Getränke' übersetzen lässt. Und zwar mit der Begründung, dass sie zu ppamādatthāna führen. Dies wiederum ist ein Zustand von Unachtsamkeit, Trägheit, Fahr- und Nachlässigkeit; eben der Bewusstseinszustand, der für einen Alkoholrausch typisch ist, aber auch für eine Alkoholabhängigkeit.

    :like: Was du wieder weißt, und ja stimmt schon, würde diese Wirkungen auch mehr dem Alkoholrausch einordnen.

    Zweifellos kann ein solcher Bewusstseinszustand auch durch andere Drogen hervorgerufen werden; jedenfalls ist das entscheidende Kriterium für die Ablehnung nicht die Einstufung als "Rauschdroge" generell sondern vielmehr eine spezifische Wirkung.

    Das würde ich auch sagen, auch wenn es dem oben widerspricht, dass ich Railex zugestimmt habe, dass sich darunter nicht geistesgegenwärtig dem Dhamma bewusst zu sein, aber das kann ja auch von Mensch zu Mensch verschieden sein und von der Menge der Einnahme abhängen ( Menge vom THC ).

    Bezeichnenderweise findet Cannabis bei Buddha keinerlei Erwähnung - obwohl es zu seinen Lebzeiten durchaus in Nordindien bekannt war. Im Atharvaveda (entstanden ca. 1100 - 800 vdZ) zählt es zu den 'fünf heiligen Pflanzen'; nicht zuletzt wegen seines pharmazeutischen Potenzials.

    Ja, dann wird Er es wohl gekannt haben. Wer weiß und er hat es auch mal probiert aber verworfen oder er hat es öfter geraucht und genutzt um den Geist zu erweitern, aber es wurde lieber ausgelassen. Na gut, das Letztere ist etwas gewagt und nur ein Hirngespinst von mir.

    Glaube das nicht, dass es so war. Er könnte einfach keine Meinung dazu gehabt haben. :D

    Oder eine Gute, aber wollte andere nicht dazu verleiten oder das andere es wissen.

    Dass Cannabis bei Missbrauch auch zu ppamādatthāna führen kann (auch, wenn mE da die Gefahr deutlich geringer ist als bei Alkohol) will ich gar nicht bestreiten und auch nicht die gesundheitsschädlichen Wirkungen bei Kindern und Heranwachsenden.

    Ja, bei Missbrauch, wenn man es nicht dann und wann oder wenn jeden Tag zu viel jeden Tag einnimmt/ inhaliert. Und es fast nie für die Schmerzbehandlung macht, sondern um nichts Anstrengendes mitzubekommen.

    - nur, dass der Gesetzgeber bei Kindern ab 14 Jahren 'betreutes Trinken' (also unter Aufsicht von Erwachsenen) idiotischerweise ausdrücklich zulässt.

    Ja, ich finde es auch schwachsinnig und fahrlässig.

    Wobei der eigentliche Elefant im Raum tunlichst aus der Diskussion herausgehalten wird: der Tabakkonsum mit seinen enormen gesundheitlichen Schäden und den immensen Folgekosten für unser Gesundheitssystem.

    Das stimmt. Wobei sie da ja diese Warnhinweise gefordert haben, die überall auf den Schachteln, Packungen aufgeklebt sind. Ich rauche aber selbst Tabak und würde es schlimm finden wenn es illegal wäre/ bestraft würde von Menschen- Gesetzgebern. Darum kann ich verstehen, dass es Viele schon immer ungerecht fanden, dass C. nicht legal ist, zu kaufen oder auch zu konsumieren.

    Stattdessen werden harmlose Kiffer kriminalisiert - und nicht nur die.


    z.T. schwerkranke Schmerzpatienten.

    Ja, das ist nicht fair.

    Also medizinisches Cannabis bekommt man als Selbstzahler recht einfach und niederschwellig, habe es für Durchschlafstörungen erhalten.

    Wirkt es denn auch berauschend ?

    Ist halt nur doppelt so teuer, weil jede Visite pro Rezept privat gezahlt werden muss+das Produkt, da kommen pro Monat 200€ auf den Tisch, hab ich 2x gemacht, um den Ausweis zu erhalten

    Können sich viele sicher nicht leisten und fahren darum in die Niederlande. Aber wenn das bald / nächstes Jahr ? legal wird, dann können sie es auch hier kaufen in solchen speziellen Läden, oder ? Ich habe mich damit nicht befasst, da ich es nicht brauche ( Cannabis ).

    Aber ihr müsst mir nicht antworten, da ich es so oder so ja dann zufällig mal mitkriegen werde. Wo und wann, wenn es soweit ist. :)

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

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    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

    Einmal editiert, zuletzt von Rigpa ()

  • Also , ich weiss nicht über Cannabis, aber LSD man kann absolut legal in Deutschland kaufen.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Also , ich weiss nicht über Cannabis, aber LSD man kann absolut legal in Deutschland kaufen.


    Moderation

    Es ist so, dass im Betäubungsmittelgesetzt bestimmte Substanzen aufgeführt sind und findige Leute die einfach minimal verändern, so dass sie pro forma nicht illegal sind bis das Betäubungsmittelgesetzt nachzieht. ( LSD Analoga) Es ist eine rechtliche Grauzone. In Österreich gibt es ein "Neu Psychoaktive Substanzen Gesetzt das versucht die Erzeugung von solchen Analoga generell zu verbieten.


    Auch auf der von dir verlinkten ( von mir entfernten) Seite , die 1D-LSD anbietet, wird geschrieben dass es nicht für den menschlichen Konsum sondern nur zur Forschung ( wohl an Tieren) zu verwenden ist. Es handelt sich um ein dubioser Geschäftsmodell, dass die Gesundheit von Menschen gefährdet.

  • Es ist so, dass im Betäubungsmittelgesetzt bestimmte Substanzen aufgeführt sind und findige Leute die einfach minimal verändern, so dass sie pro forma nicht illegal sind bis das Betäubungsmittelgesetzt nachzieht.

    Ja--in, void , Das war der Film ( Dokumentation im 3 Sat), wo der Forscher im Berlin sagt, wenn man die bestimmte Moleküle n verändert, so man das Gesetz einfach umgeht, und man kann absolut real die Droge ( per se) kaufen, denn die ist so wie "verändert".

    Die Sind nicht "findig", die sind normal. Das ist der Recht für jeden, so war im Film die Meinung von Th. Metzinger.

    Diese Substanzen machen nicht abhängig, und es gibt keinen Vergleich mit dem Alkohol oder Tabak, warum nicht? So war die Argumentation.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Keine Ahnung, was man Dir da verschrieben hat; Cannabidiol? An Cannabispräparaten zugelassen ist mW neben Blüten Dronabinol (THC in öliger Lösung) und Tilray (THC und CBD in öliger Lösung). Außerdem Sativex (Spray).


    Dronabinol 400,- € für einen Bedarf von 2 Wochen - habe ich einmal als Selbstzahler gemacht. Soo gut ist meine Altersversorgung nun auch wieder nicht, auch wenn sie über dem Durchschnitt liegt.

    Beim ersten Rezept habe ich Blüten bekommen, Liquid war zu teuer, deshalb habe ich dann Kapseln probiert, so sah die Glasverpackung aus:Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


    War eine starke Indica-Sorte und bevor man davon High wurde, war ich meist schon eingeschlafen, also wirksam war es, aber zu teuer insgesamt.

    Ich wollte halt gerne den Ausweis, als offizieller Cannabispatient und den habe ich nun auch.


    Rigpa , ja, medizinisches Cannabis wirkt berauschend, wenn THC drin ist.


    HHC, ein in Deutschland noch legales und psychoaktiv potentes Cannabisderivat, gibt's hier inzwischen an jedem Späti, Frankreich und Österreich hat es schon verboten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Railex ()

  • Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


    So sieht ein Ausweis aus.

    Könnte entlastend wirken, falls mal mit dem Führerschein was ist.


    Ich persönlich nehme nur ab und zu Abends was, um besser zu schlafen.

    Bei Schmerzen hilft es mir nicht direkt, verstärkt sogar den Tinnitus, aber das verschlafe ich dann im besten Falle.


    Schön wäre es, wenn ich gar nichts bräuchte, weil ich Ayya Khemas Ansicht teile, dass Geistesklarheit sehr wichtig ist.


    Allen Patienten, die davon profitieren, wünsche ich gute Besserung!

  • Ayya Khema z.b. lehnt berauschende Substanzen grundsätzlich stark ab, weil sie die höchste Form des Glücks, die Geistesklarheit, gefährden.

    Ich vermute mal, dass das bei ihr reine Theorie war. Wobei ich ja schon darauf hingewiesen habe, dass das mit dem "Rausch" ein ziemlich unscharfer Begriff ist.


    "Geistesklarheit" bei starken Schmerzen ist zwar machbar - aber nicht dauerhaft.

    Ich spekuliere mal, dass Ayya Khema Rauschmittel kennengelernt hat, bevor sie Buddhistin wurde, weil sie die Nachteile davon so eindrücklich beschrieben hat.


    Es ist im Sinne der Humanität geboten, Schmerzpatienten mit allen verfügbaren Medikamenten zu behandeln und wenn Opiate zum Einsatz kommen müssen, dann schlägt diese Notwendigkeit das Ideal der Geistesklarheit mMn, bzw. das sollte der Patient dann bitte selbst entscheiden dürfen.

  • Railex : Vielen Dank für Deine Hinweise. Ich vermute, Du lebst in einer großstädtischen Umgebung; auf dem Land ist es extrem schwierig, einen Arzt zu finden, der Cannabis verschreibt und womöglich die Verordnung dann auch noch so begründet, dass du eine Kostenübernahmezusage der Kasse beantragen kannst. Die wäre dann das geringste Problem. Selbst in der nächsten größeren Stadt (ca. 25 km) ist ein Ableger der Uniklinik (Lehrkrankenhaus) der Landeshauptstadt und meine Ärztin dort hat mir gesagt, sie haben eine strikte Vorgabe der Krankenhausleitung, keine Cannabis-Produkte zu verschreiben. Und das in einer onkologischen Ambulanz ... Sie bieten Beratung durch eine externe Schmerzspezialistin an - aber die hat mir gesagt, sie könne keine weiteren Patienten mehr annehmen, sie sei 'voll'. Derzeit laufe ich auf Pregabalin (nachdem Gabapentin wegen inakzeptabler Nebenwirkungen abgesetzt werden musste) und ergänzend Tilidin (ein Opioid). Wenn es mal ganz übel wird, habe ich noch Oxycodon als Notreserve. Dazu als Migräneprophylaxe morgens noch einen Betablocker und gegen Gichtschmerzen Naproxen. Die Opioide fallen zwar auch unter das BtMG, aber im Gegensatz zu Cannabis hat da mein Hausarzt kein Problem, das zu verschreiben. Wenn die Nebenwirkungen von dem Pregabalin zu übel werden, soll ich mir einen Neurologen suchen, der dann - vielleicht - Cannabis verschreibt. Dass die konventionellen Therapien ausgeschöpft sind (wozu, wie gesagt, auch Opioide gehören) wäre jedenfalls Voraussetzung dafür. Oder ich soll mich in die Schmerzklinik in der Landeshauptstadt stationär einweisen und dort einstellen lassen. Wozu ich erst einmal für meine chronisch kranke Frau eine stationäre Pflegeeinrichtung finden müsste, allein käme sie nicht zurecht. Selbstversorgung aus den Niederlanden scheidet mittlerweile aus, ein Verfahren wegen Drogenschmuggel ist noch anhängig. Macht vielleicht verständlich, warum ich solche Sprüche von 'Geistesklarheit' nicht sonderlich erbaulich finde, darauf ist gesch*ssen. Luxusprobleme. Und warum ich in meinen Postings manchmal so unverträglich bin ...

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Natürlich - (wie könnte es auch anders sein?) - habe ich zu diesem Thema auch was zu erzählen:


    Cannabis soll ja angeblich Psychosen auslösen. Meine persönliche Erfahrungen ist jedoch, dass ich damals trotz täglicher psychotroper Cannabisnutzung bei meiner großen krassen Absetz-Entzugs-Reboundpsychose mit panensatanistisch-dämonischem Weltverschwörungswahnempfinden, nachdem ich Sommer 2019 versucht hatte das Neuroleptikum Aripiprazol loszuwerden, dann ⅔Januar 2020 auch wieder aus dieser wirklich äusserst krass existentiell bedrohlichen Psychose raus bin.


    Also bei mir war das so. Das soll keine Verallgemeinerung sein, bei anderen kann es vielleicht auch anders sein.

    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

    (Leider kann ich nicht so gut Englisch. Aber wer will kann mir die wichtigsten Erkenntnisse dieser Studie ja erläutern.)

    Es gab nie einen vernünftigen Grund, Hanf & seine User generell strafzuverfolgen. 💯% schadet die Strafverfolgung von Hanfnutzern unserer Gesellschaft 💯× mehr, als sie je einen positiven Einfluss gehabt hätte.

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • Lieber Sudhana , mir fehlen die Worte nach dem Lesen deines Beitrages....

    Besonders dies:

    Sie bieten Beratung durch eine externe Schmerzspezialistin an - aber die hat mir gesagt, sie könne keine weiteren Patienten mehr annehmen, sie sei 'voll'.

    ...grenzt an unterlassene Hilfeleistung!

    Wenn die Nebenwirkungen von dem Pregabalin zu übel werden, soll ich mir einen Neurologen suchen, der dann - vielleicht - Cannabis verschreibt.

    Warte nicht, bis die Unverträglichkeit eingetreten ist (wünsche dir von Herzen, dass es NICHT dazu kommt!), es empfiehlt sich, sofort mit der Suche zu beginnen, denn die Wartezeiten bei den Neurologen werden auch immer länger (eigene Erfahrung).

    Oder ich soll mich in die Schmerzklinik in der Landeshauptstadt stationär einweisen und dort einstellen lassen.

    Das wäre mittel- bis langfristig sicherlich die beste Lösung - vielleicht käme für deine Frau in dieser Zeit eine Verhinderungs- (= zu Hause) oder Kurzzeitpflege (stationär) infrage.....?

    Ich hoffe inständig, dass endlich mehr für Schmerzpatienten getan wird - dazu gehört auch, dass jeder Hausarzt Cannabis problemlos verschreiben können muss und die Krankenkassen es voll finanzieren!


    Alles Gute für dich! :hug:


    Liebe Grüße, Anna :heart: _()_ :)

    Wirklich liegt alle Wahrheit und alle Weisheit

    zuletzt in der Anschauung. (Arthur Schopenhauer)


    Oh wünsche nichts vorbei und wünsche nichts zurück!

    Nur ruhiges Gefühl der Gegenwart ist Glück. (Friedrich Rückert)

  • Ich hoffe inständig, dass endlich mehr für Schmerzpatienten getan wird - dazu gehört auch, dass jeder Hausarzt Cannabis problemlos verschreiben können muss und die Krankenkassen es voll finanzieren!

    Ich kenne jemanden, wir sind uns sehr nahe, der leider kein Cannabis mehr einnehmen möchte und lieber Schmerzen hat. Er hat jahrelang Gras geraucht, bevor er wegen einem Unfall chronische Schmerzen bekam. Die mal sehr stark sind, mal nicht. Er nimmt dann lieber die chemiekalischen Mittel. Ja, manche Menschen sind eben sehr eigen. Man fühlt sich hilflos wenn man jemanden nahe ist, der unter Schmerzen leidet. Wir sind noch dabei eine Lösung, bessere Hilfe zu finden. :) An Tagen wo es nicht so stark ist, ist alles entspannter aber wenn nein, echt schwierig für alle. Beste Wünsche euch.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Sudhana, puh, das ist natürlich eine schwierige Situation bei dir, vor Allem, wenn dir THC tatsächlich hilft gegen die Schmerzen,du sogar ein Rezept erhalten würdest mit KK Zusage und nun mangelt es am Arzt......

    Ich lebe zwar in Berlin,habe das Rezept aber über einen Onlineanbieter erhalten, wo bis auf eine einmalige persönliche Visite zu Beginn in Berlin, danach alles online läuft, aber das kostet halt. Die haben deutschlandweit Ärzte.


    Ich vermute, dass du schon Alles probiert hast, online Suche, Foren, Selbsthilfegruppen, um zu erfahren, wo du einen Schmerztherapeuten findest, der dir das verschreiben und begründen kann, da muss doch was gehen....?!

    Ich drücke dir die Daumen, unglaublich, dass du das bisher wegen dieser Hürden nicht erhälst, obwohl es hier bereits gelagert wird.


    Ansonsten kommt ja bald die Legalisierung, aber das von dir benötigte Liquid, wirst du wahrscheinlich auch nicht überall bekommen. Blüten, oder für Nichtraucher Hash für Plätzchen sollten dann ja kein Problem mehr sein.


    Bei akuten Clusterkopfschmerzen ist THC bei mir wirkungslos, deshalb bin ich so dankbar wirksame Medikamente zur Prophylaxe zu erhalten und fast symptomfrei leben zu können, ausreichend regelmäßiger Schlaf ist wichtig, um Attacken vorzubeugen und genau da hilft mir das THC, um dies zu gewährleisten.

    Habe auch Lorazepam und Prometazin verschrieben bekommen, aber da greife ich doch lieber zum Naturprodukt.


    Und kein Problem Sudhana, ich weiß als Schmerzpatient, dass ab einer Stärke 7 die Fähigkeit der Geistesklarheit irrelevant wird, so intensiv verliert man sich in den heftigen Schmerzen, oder sie ist einfach nicht mehr aufrechtzuerhalten.

    Man will nur noch, dass es aufhört.


    Ich habe den Aspekt der Geistesklarheit Eingangs auch eher im Hinblick erwähnt, ob sich der Dhamma noch achtsam praktizieren lässt, wenn man "High" ist oder ob vermehrte Gewissenlosigkeit zu befürchten sei bei der Legalisierung.


    Wenn THC bei dir so gut analgetisch wirkt und dein Leiden konkret vermindert , dann schlägt die Notwendigkeit die Geistesklarheit.

    Die heben wir uns für später auf, wenn es nicht mehr so weh tut ;)


    Alles Gute _()_

  • Also, ich hatte sehr lange Zeit CBD ( ohne THC) , das ist absolut legal, eingenommen. Zum Kotzen. Die reine Verschwendung. Dann der Rheumatologe hatte mir wegen sehr starken, kaum erträglichen Schmerzen Prednisolon verschrieben, aber ich hatte es nicht probiert. Es geht noch. Cannabis , so wurde mir gesagt, man könnte besser allein beschaffen, denn diese ganze Bürokaratie ist sehr aufendig und dauert enorm lange. ( Plus sehr teuer für mich, wie lange kann ich mir selbst allein leisten?).

    THC hilft sehr vielen, also ich war auf sehr vielen Cannabis -Foren, besser die echte Proportion CBD/ THC, das ist echt für die Experten, ich bin kein. Was anbelangt Pregabalin oder Tramal ( das ist Opioid), besser die Finger davon zu lassen.

    Zum Schluss "Lorazepam", usw.. Die beeinträchtigen die Konzentration sehr massiv und machen sofort abhängig.

    Sudhana , von Ganzem Herzen gute Besserung. ( Linderung). LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Also , ich weiss nicht über Cannabis, aber LSD man kann absolut legal in Deutschland kaufen.


    [modwarning]Es ist so, dass im Betäubungsmittelgesetzt bestimmte Substanzen aufgeführt sind und findige Leute die einfach minimal verändern, so dass sie pro forma nicht illegal sind bis das Betäubungsmittelgesetzt nachzieht. ( LSD Analoga) Es ist eine rechtliche Grauzone. In Österreich gibt es ein "Neu Psychoaktive Substanzen Gesetzt das versucht die Erzeugung von solchen Analoga generell zu verbieten.


    Auch auf der von dir verlinkten ( von mir entfernten) Seite , die 1D-LSD anbietet, wird geschrieben dass es nicht für den menschlichen Konsum sondern nur zur Forschung ( wohl an Tieren) zu verwenden ist. Es handelt sich um ein dubioser Geschäftsmodell, dass die Gesundheit von Menschen gefährdet.[/modwarning]

    Ich finde ja - seit dem ich dieses gute Psychiaterzitat im Netz gefunden habe - dass ich mich wirklich sehr getäuscht habe, es gibt offensichtlich auch gute Psychiater:

    ~ Stanislav Grov, Psychiater:

    "A psychedelic is to the brain what the telescope is to astronomy or the microscope is to biology."

    Ich würde mich für eine mit Psychedelika unterstütze Psychotherapie entscheiden, ich bin bereit, mich diesen vielversprechenden Ansatz der fortschrittlichen - zeitgemäẞen - humanen - psychiatrischen Forschung zur Verfügung zu stellen. Eben, Forschung, es geht um Forschung, neue Ansätze in der Psychiatrie zu erproben. Ich bin aber erst mal zufrieden, wenn wenigstens die Pflanze Hanf wirklich wieder langsam relegalisiert wird. Psychedelika reichen ja wenige Dosen über einen längeren Zeitraum, wenn in der Psychotherapie wie ich sie gerne hätte, nur als Funken der zündet. Das braucht man ja dann nicht so oft im Leben und dann nimmt man es eines Tages einfach zum letzten mal, weil man es verinnerlicht hat. Aber man bekommt in der Psychiatrie hauptsächlich Drogen die zum Teil stark Abhängig machen - Entschuldigung für Verschwörungsvermutung - Einflüsse von der Pharmaindustrie in die Politik, diese vielversprechenden psychedelischen Medikamente - welche man als psychisch Kranker nur ein paar mal im Leben braucht - wenn man es richtig macht, das heißt meiner Einstellung nach in einem guten therapeutischen Rahmen. Im Gegensatz zu Antidepressiva & Neuroleptika die man kaum bis gar nicht mehr los wird und täglich vielleicht bis zum Grab. Und da keimt nun doch noch Hoffnung in mir, dass ich vielleicht mit so einem Psychedelikum oder Psychedelika und einem guten Therapeuten vielleicht weiterkomme und aus der Substanz Aripiprazol wieder aussteigen kann. Psychedelika können manchen Menschen helfen und das muss erforscht werden. Und diese Forschung muss legal werden!

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • THC erweitert das Bewusstsein nicht, es vernebelt es. Diejenigen, die behaupten, Kiffen würde das Bewusstsein erweitern sind entweder Hippies, oder haben den Weg/die Meditation (in buddh. Richtung) völlig falsch verstanden. Es mag religiöse Traditionen geben, in denen eine high Bewusstseinserweiterung eine Rolle spielt, aber beim Meditieren hilft einem das sicher nicht. Eine andere Sache wäre nochmal CBD, das beruhigt eher. Im thail. Kloster wurde eine ähnliche Frage einem Ajahn gestellt, er hat es genauso beantwortet. Als buddh. Mönch übt man sich sowieso in Verzicht, man isst je nach Tradition sogar nur einmal am Tag, und das nur, um den Körper am Leben zu halten, nicht aus Gier. Selbst im Zen Kloster gab es nur drei mal täglich eine wässrige Reissuppe. Von Genussmitteln war da oftmals nicht mal Platz für einen Gedanken daran. Wer weit in der buddh. Praxis fortgeschritten ist, wird ohnehin keinen Wunsch mehr nach solchen Stoffen hegen. Der medizinische Gebrauch steht natürlich nochmal auf einem anderen Blatt. Und hier beschreibe ich auch nur die buddh. Sicht auf Rauschmittel, habe einige Bekannte, die aus Spaß Kiffen, verurteilen tue ich sie nicht - jeder soll selbst wissen was ihn glücklich macht - oder von was er es zumindest annimmt ;)

    Einer Legalisierung stehe ich persönlich neutral gegenüber, ich denke der Buddhismus auch. Aber du hast recht, es würde als berauschendes Mittel zählen, wenn man über den medizinischen Gebrauch hinaus geht. Zumindest im Theravada.


    Alles Gute dir.

  • ... auf dem Land ist es extrem schwierig, einen Arzt zu finden, der Cannabis verschreibt und womöglich die Verordnung dann auch noch so begründet, dass du eine Kostenübernahmezusage der Kasse beantragen kannst. Die wäre dann das geringste Problem. Selbst in der nächsten größeren Stadt (ca. 25 km) ist ein Ableger der Uniklinik (Lehrkrankenhaus) der Landeshauptstadt und meine Ärztin dort hat mir gesagt, sie haben eine strikte Vorgabe der Krankenhausleitung, keine Cannabis-Produkte zu verschreiben. Und das in einer onkologischen Ambulanz ... Sie bieten Beratung durch eine externe Schmerzspezialistin an - aber die hat mir gesagt, sie könne keine weiteren Patienten mehr annehmen, sie sei 'voll'. ... ein Verfahren wegen Drogenschmuggel ist noch anhängig.

    Es ist nicht zu fassen, dass ein derart absurder Irrsinn noch immer möglich ist in diesem Land. Es ist zwar mittlerweile kleinteilig belegt, dass der us-amerikanische Kreuzzug gegen Canabis ab den 30ger-Jahren - auf den die heutigen Vorurteile weiter Teile unserer Gesellschaft letztlich eins zu eins zurückgehen - von Anfang an jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrte und lediglich ein machtpolitischer Schachzug war (u.a. um die afroamerikanische Jazz- und Swingkultur zu kriminalisieren und den durch Aufhebung der Prohibition arbeitslos gewordenen Polizisten ein neues Betätigungsfeld zu schaffen). Aber trotzdem hält offenbar leider immer noch ein beträchtlicher Teil unserer Gesellschaft und Parteienlandschaft an der uns allen über Jahrzehnte eingetrichterten Voreingenommenheit gegenüber Canabis fest und verschließt sich dabei eindrucksvoll wissenschaftlicher Erkenntnisse und rationaler Argumente.


    Nun frage ich mich wie ihr die Frage der Cannabis-Legalisierung seht.

    Als jemand, der seit fast 50 Jahren unter Migräneanfällen leidet, kann ich bestätigen, dass Canabis ein wirkungsvolles Medikament sein kann, ohne - wie herkömmliche Schmerzmittel - Leber und Nieren zu belasten oder sonstige schädliche Nebenwirkungen zu haben. Zu den gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen kommt bei Schmerzmitteln für mich hinzu, dass die milderen wie Aspirin oder Paracetamol gegen Migräne keinerlei Linderung bringen, während Ibuprofen, Diclofenac und besonders Metamizol (Novalgin. Novaminsulfon) mir Übelkeit erzeugen und den Migräneanfall verschlimmern bzw. einen weiteren Anfall triggern. Triptane helfen mir zwar recht gut, führen aber schnell zu einer Situation, in der mein Körper jeden zweiten Tag einen neuen Migräneanfall ausbrütet, ich also jeden zweiten Tag ein Triptan bräuchte, um in meinem Beruf arbeitsfähig zu bleiben - auch als sogenannte "Triptan-Spirale" bekannt.


    Canabis ist natürlich auch kein Wundermittel, aber es kann in manchen Situationen eine gute Hilfe sein. Das funktioniert aber nur mit sauberem Canabis. Wenn man nicht selbst anbaut oder einen vertrauenswürdigen Grower kennt, ist auf dem illegalen Markt sauberes Canabis praktisch nicht zu bekommen. Im hörenswerten Podcast "Grasland" schildert ein ehemaliger Dealer, wie verbreitet das Srecken mit synthetischen Canaboiden heutzutage ist (diese weitgehend unerforschten Stoffe bergen große gesundheitliche Risiken und können im Gegensatz zu natürlichem Canabis u.a. auch körperlich abhängig machen etc.). Im Selbstversuch eines Youtubers aus Berlin waren 8 von 9 Zufallsproben verschiedener Dealer mindestens mit einem stark gesundheitsschädlichen, zuckerhaltigen Klebstoff gestreckt. Der Deutsche Hanfverband zählt darüberhinaus noch Blei, Glassplitter, Sand, Flüssigplastik, Hormone, Haarspray, Gewürze und Phosphor/Kaliumdünger als Streckmittel zur Gewichtserhöhung/Ertragssteigerung der gedealten Ware auf.


    Auch unabhängig von der rein medizinischen Bedeutung von Canabis begrüße ich die geplante Legalisierung. Solange wir in einem Staat leben, der uns zum Glück (!) nicht durch Verbote und Regularien jeglicher Selbstverantwortung entzieht, ist es nicht zu rechtfertigen, Tabak und vor allem Alkohol gesellschaftlich zu tolerieren und den gesundheitlich viel harmloseren Canabiskonsum zu kriminalisieren. Das führt nicht nur zu einer Vielzahl von absurden Situationen wie z.B. den von Sudhana weiter oben geschilderten. Ganze Lebensschicksale sind dadurch ruiniert worden, sei es gesundheitlich (Stichwort mit giftigen Stoffen gestrecktes Canabis), sei es durch Strafverfolgung, sei es durch z.B. familiere Ächtung unserer diesbezüglich leider stark indoktrinierten Gesellschaft.


    Abschließend aus buddhistischer Perspektive betrachtet, würde ich persönlich den Aspekt verminderter Geistesklarheit (zumindest bezogen auf sauberes Canabis) erst mal nicht überbewerten. Den Geist des Erwachens aufrechtzuhalten bzw. von Augenblick zu Augenblick in seiner Lebendigkeit zuzulassen, ist für mich keine Freizeitbeschäftigung, die sich auf die Stunde Sitzens am Morgen oder das Sesshin am Wochende begrenzt. Es geht nach meiner Auffassung darum, diesen Geist in jedem Augenblick und bei jeder Tätigkeit zu verwirklichen. Es ist daher auch unabdingbar, eine Praxis zu kultivieren, die unabhängig von unserem jewiligen Geisteszustand authentisch und lebendig bleiben kann (in meinem Fall die Koanpraxis). Dass THC i.d.R. eine deutliche Veränderung unseres Geisteszustandes bewirkt, dürfte außer Frage stehen. Ich würde jetzt aber auch nicht behaupten, dass man in diesem Zustand zwangsläufig weniger achtsam und schon gar nicht "gewissenloser" ist. Es spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, auch unter dem Einfluss von THC mit dem Koan zu praktizieren - wenn es sich mal so ergeben sollte. Ich würde auch nicht sagen, dass das, was dabei herauskommt, "schlechter" oder "besser" sei als die Praxis in einem anderen Zustand.


    Bezogen auf bestimmte andere Aktivitäten sehe ich Canabiskonsum dagegen sehr viel kritischer. Ich denke da z.B. an die Teilnahme im Straßenverkehr als Auto- oder Fahrradfahrer, an die Arbeit oder den Umgang mit Kindern etc. Aber das gilt natürlich auch für Alkohol, starke Medikamente und, klar, auch für starke Schmerzen.


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