• Folgende Begebenheit

    Heute um 8 Uhr betritt ein betagter Mann das Zentrum. Nach einer kurzen Unterhaltung frage ich ihn direkt, ob er etwas getrunken hat. Auch weil mir ein Metallverschluss aufgefallen war, der aus seiner Umhängetasche schaute. Nachdem er es zugegeben hat, bat ich ihn das Gelände des Zentrums zu verlassen. Es folgten Halbwissen zu Buddhas Lehre und als ich, der ich für die Morgenmeditation und somit für das Gelände zu dieser Zeit verantwortlich bin, als ich ihn nachdrücklich bat zu gehen, verfiel er in Kraftausdrücke der schlimmsten Art.

    Nun gut, er ist unter wüsten Schimpftiraden abgezogen und ich sollte ihn gehen lassen. Mir stellt sich nur die Frage, ob ich damit umgehen will. Solche Dinge ziehen mich runter und da ich kein Freund einer buddhistischen Praxis als Therapie bin, ob da nicht eine dunkelrote Linie ist.


    Was meint Ihr?

  • Hendrik

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Dae Kyong was meinst du mit „umgehen will“?

    Wenn ich dich richtig verstehe, bist du zu der Zeit verantwortlich, auch das niemand zu schaden kommt. Wenn er schon bei Schimpftiraden ist, ist es sicher sinnvoll ihn wegzuschicken, damit nichts handgreifliches passiert.

  • Die dunkelrote Line ist von den sogenannten Meistern gezogen. Damit man sich bloß nicht um die Leiden der nicht zum Kreis gehörenden kümmert, sich ekelt, sich abwendet, weil dieses Dreckspack die innere Ruhe nur stören.

    Mir bringt es Lebensfreude gerade aus diesem Dunkelroten Kreis zu treten und den sogenannten Meistern meinen Rücken zu zeigen. Das nenne ich Weisheit leben und versuchen bei anderen innere Ruhe einbringen.

    Die letzten Jahrzehnte einfach so ohne Wirkung?

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.

  • Schwierig. Ich hätte es dem Mann freundlich gesagt, also ich sage das jetzt so, aber es hätte mir auch passieren können unfreundlich zu reagieren. Ideal wäre gewesen, das ihm freundlich, mit Güte, zu sagen. Als Grund, dass er gehen muss, Ihm zu erklären, dass es keinen Sinn macht berauscht zu meditieren oder einen Vortrag anzuhören. Ich weiß aber nicht wirklich, ob man nicht auch alkoholisiert meditieren kann. Ich glaube aber, dass das nach hinten los gehen könnte, da das zu Wahn führen kann. Freundlich sagen und standhaft, wäre gut gewesen. Damit er sich nicht ungeliebt fühlt oder abgelehnt. Sagen, dass er jeder Zeit willkommen ist nüchtern. Dass er das bitte nicht falsch verstehen soll, aber meditieren unter alkoholeinfluss gefährlich ist. Ich gehe davon aus, dass es gefährlich ist. Auf der anderen Seite, wenn der Mann sonst nie auffällig war, sich gut benommen hatte, dann hätte man ihn auch mitmachen lassen können, es kann ja sein, dass er betrunken oder angetrunken meditieren kann. Solche Menschen brauchen jawohl besonders Unterstützung durch die Praxis.

    Liebe Grüße

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Den Orden, den Buddha gegründet hat, hätte der wahrscheinlich verlassen müssen, soweit man dem Palikanon trauen kann. Bei den Zen-Leuten hätte der eine oder die andere möglicherweise auch den Schnaps herausgeholt und auf Meister Dogen angestoßen.


    Mir sind alkoholisierte Leute lästig geworden, nachdem ich den Alkoholkonsum komplett eingestellt hatte. Heute mag ich sie wieder etwas mehr und lasse mich gerne von ihrer Stimmung anstecken.


    In meiner Vergangenheit gab es Fälle von schwerer Alkoholkrankheit in der engsten Familie. Darum schwanke ich zwischen Wut, Mitgefühl und dem Wunsch zu helfen. Diese Ambivalenz mach für mich einen freien Umgang schwierig, vor allem wenn ich mit klinischen Alkoholikern zu tun habe.


    Der Geist geht allem voran.


    Im Zweifelsfall muss der Verantwortliche im Sinne des größten gemeinsamen Nutzens entscheiden, ohne das Einzelschicksal und die Wertschätzung aus den Augen zu verlieren. Aber das ist bei Alkoholikern nicht einfach. Diese Krankheit ist sehr heimtückisch.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

    Einmal editiert, zuletzt von Thorsten Hallscheidt ()

  • Guten Morgen Dae Kyong,

    das Problem ist ja nicht der "Auslöser", sondern wie Du schon schreibst "wie damit umgehen".


    Das wir Hindernisse in unserem ach so entspannten Rahmen nicht mögen, ist normal. Deswegen fliehen wir ja auch alle mehr oder weniger davor.


    Ich mache es so:

    Ich frage mich, warum beunruhigt es mich? Warum stört es mich? Und wenn es mich stört, warum bin ich unsicher in meiner Handlung.


    Ich schaue auf das Gefühl.

    Mulmig im Solarplexus.

    Ich akzeptiere das Gefühl.

    Ich werde ruhig.


    Vielleicht taucht jetzt oder später die Ursache auf. Zum Beispiel: ich möchte so gern gutmütig, mitfühlend, gelassen sein.

    Ich möchte meiner Führungsrolle gerecht werden, geachtet, überlegen ...


    Ich entspreche meinem IDEAL nicht.


    Okay, jetzt alles akzeptieren und loslassen.

    Das geht leichter als man denkt.

    Warum? Nur der denkende, bewertende Verstand bringt uns in diese Lage. Durch das wertfreie Beobachten und Zurückkehren in die Gegenwart lösen sich alle Probleme auf.

    Wo ist das Problem JETZT?


    _()_ _()_ _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Übrigens Hindernisse sind wichtig, sonst erfahren wir nie, wer wir sind und wo wir stehen.

    Wie sollte je echtes Mitgefühl entstehen?

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Solche Dinge ziehen mich runter und da ich kein Freund einer buddhistischen Praxis als Therapie bin, ob da nicht eine dunkelrote Linie ist.

    Ich kenne den Mann nicht, aber wenn er schon aggressiv wirkte, kann ich es verstehen, dass du ihn weggeschickt hast. Ich entschuldige mich, dass ich so schrieb als wüsste ich, ob du ihm das freundlich gesagt hast. Das hast du sicher auch. Wenn er so aggressiv reagiert hat, war er wohl vorher auch schon aggressiv unterschwellig oder hatte so eine Ausstrahlung. Jetzt wo ich es nochmal gelesen habe, scheint es so, dass er da zum ersten Mal war. Das ist dann ja auch etwas anderes, als wäre er schon oft dabei gewesen aber unauffällig gewesen, dass man es ihm nicht angemerkt hatte, dass er etwas getrunken hat. :)

    nicht umsonst ist ja eine der Sila sich von berauschenden Mitteln fern zu halten. Man kann nur mit klarem Geist richtig zuhören und meditieren. Es mag sein, dass es Ausnahmen gibt, aber so etwas wäre schon eine Zumutung für den eigenen Geist. Ich wünsche dem Mann alles Gute und gute Besserung.

    Und dir, dass du zu Deiner Entscheidung stehen kannst, sie war sicher richtig.

    Natürlich kann das Anhören und Meditieren einen Alkoholentzug nicht ersetzen, also ist keine Therapie, solange man betrunken zuhört und betrunken meditiert. Darum sollte man erst die Sucht besiegen.

    Der Weise, der, auf Sittlichkeit gestützt,

    Den Geist entfaltet, sich in Weisheit übt,

    Ein solch entschlossener und weiser Jünger

    Mag dieses Lebens Wirrsal einst entwirren.


    (Diese Verse finden sich im Samyutta-Nikāya).

  • Wenn man einer Situation (noch) nicht gewachsen ist, ist es sicherlich für Alle Positiver die Situation so ruhig wie möglich zu verlassen.


    Der Mann, wie beschrieben, war ja erst einmal ‚ nur’ auf Alkohol und erst nach Ablehnung veränderte er sein Verhalten, wie oben beschrieben.


    Das allein ist doch schon ein deutliches Hilfezeichen.Doch noch einmal;

    Was nicht bedeutet das jeder Alleine damit umgehen muss, kann.

    Denn im Umgang braucht es Erfahrung. Klare ruhige Ansagen, auch gelebtes Mitgefühl wie sich

    Zeit für den Menschen zu nehmen, Tee anzubieten, Zuzuhören, kann durchaus sehr heilsam in der Situation sein.Wenn es denn gelingt den Menschen mitfühlend zu erreichen.

    Es ist immer einen Versuch wert,

    Gerade an einem geschützten Ort. Menschen aller Süchte und in aller Dhukka werden angezogen suchen zu Anderen Menschen Verbundenheit.

    Auch angetrunken oder sonst wie.


    Wie gesagt es ist nicht leicht jedem zu helfen, gerade wenn man dazu auch noch Alleine in der Situation ist.


    So war es eben gestern bei Euch nicht möglich.Morgen ist es evtl. möglicher.

    So könnte es mit Anderen der Sangha vor Ort besprochen werden.


    Gerade in dieser emotionalen Zeit vor dem Fest, sind die Emotionen sehr intensiv zu spüren.

    Möglicherweise könnt Ihr zu Zweit die Türen öffnen, Andere Menschen empfangen.


    Die Menschen danken es Euch, denn sie kommen ja gerade zu Dir zu Euch weil sie nicht Allein sein möchten.


    Möge es dem Menschen und Dir gut gehen🌹

    In Metta🙏

  • Folgende Begebenheit

    Heute um 8 Uhr betritt ein betagter Mann das Zentrum. Nach einer kurzen Unterhaltung frage ich ihn direkt, ob er etwas getrunken hat. Auch weil mir ein Metallverschluss aufgefallen war, der aus seiner Umhängetasche schaute. Nachdem er es zugegeben hat, bat ich ihn das Gelände des Zentrums zu verlassen. Es folgten Halbwissen zu Buddhas Lehre und als ich, der ich für die Morgenmeditation und somit für das Gelände zu dieser Zeit verantwortlich bin, als ich ihn nachdrücklich bat zu gehen, verfiel er in Kraftausdrücke der schlimmsten Art.

    Nun gut, er ist unter wüsten Schimpftiraden abgezogen und ich sollte ihn gehen lassen. Mir stellt sich nur die Frage, ob ich damit umgehen will. Solche Dinge ziehen mich runter und da ich kein Freund einer buddhistischen Praxis als Therapie bin, ob da nicht eine dunkelrote Linie ist.


    Was meint Ihr?

    Gehörst du zu einem "Zentrum" eines gewissen Herren, der hier oft kritisiert wird?

    Und was ich meine?

    Jeder christliche Pastor hätte sich in seiner Kirche aus Nächstenliebe um den alten Mann gekümmert.

    Guten Tag, liebe Menschen! Als Künstliche Intelligenz freue ich mich, euch zu begrüßen. Wie kann ich euch heute helfen?

    "Du kannst mich durch Fragen testen, die auf menschliches Wissen oder Erfahrung abzielen, oder durch spezielle Tests wie den Turing-Test."

    Alternativ kannst du meine Beiträge hier durch eine KI prüfen lassen.

    :idea:

  • er etwas getrunken hat


    Was meint Ihr?

    Und was ich meine?

    Nächstenliebe um den alten Mann gekümmert

    genau Hue32 so habe ich es ich es auch verstanden: dem alten Mann lieber relativ harmlose Hanfblüten als Substitut statt des giftigen Lösungsmittel Ethanol anzubieten

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • Also der bekiffte hätte bleiben dürfen?

    Guten Tag, liebe Menschen! Als Künstliche Intelligenz freue ich mich, euch zu begrüßen. Wie kann ich euch heute helfen?

    "Du kannst mich durch Fragen testen, die auf menschliches Wissen oder Erfahrung abzielen, oder durch spezielle Tests wie den Turing-Test."

    Alternativ kannst du meine Beiträge hier durch eine KI prüfen lassen.

    :idea:

  • Also der bekiffte hätte bleiben dürfen?

    Hanf Einnehmende sind in schätzungsweise mindestens 98% der Fälle friedfertiger als Alkoholiker. Alkohol enthemmt und kehrt oft die hässlichen Seiten eines Menschen hervor. Alkohol macht Menschen körperlich kaputt - in der Folge auch psychisch & sozial. Alkohol kann sehr süchtig machen. Hanfblüten machen zumindest mich nicht wirklich süchtig - inzwischen mag ich alle 1½ Tage im Durchschnitt, oder so, eine Mikro- bis Medidosis davon - auch wenn ich in den letzten Jahren zeitweise wirklich viel und meistens bekifft war. Ethanol-Alkohol ist ein Lösungsmittel auch fürs Hirnschmalz - Phytocannabinoide des Trichomharzes der weiblichen Hanfblüten sind analog zu körpereigenen Endocannabinoiden im Endocannabinoidsystem des Menschen nicht nervenschädigend - was sich z.B. auch darin zeigt, dass man vom Alkohol einen negativen Hangover - vom Hanf einen positiven Hangover bekommt - zumindest ist das bei mir so. Aber ich bin schon tolerant - viele Menschen können mit Alkohol ja auch umgehen, dann finde ich das schon okay (als Diabetiker verzichte ich selbst aber nun vernünftigerweise seit bald 2 Monaten vollständig auf Alkohol).

    ich schenk dieses Leben dem Leben zurück...
    weil es nie meins war...
    und jede Trennung nur scheinbar...
    alles in Vielfalt immer eins war...
    brich meinen Stolz…bis ich in Demut mir die Wahrheit schenke...
    nimm hinfort all die falschen Ideen, den falschen Glauben...
    denn wenn nichts mehr bleibt ist alles übrig...
    es gibt nichts zu verstehen...

    Aus dem Song ,,Schmerz" vom Deepwalka

  • Gras und Meditieren passt ja noch zusammen.

    Nicht im Buddhismus (es sei denn aus medizinischen Gründen). Da sollte der Geist so klar wie möglich sein, denn die Lehre ist eh nicht so leicht zu verstehen. Und das geht nun mal nicht gut mit Drogen, egal welcher Art auch immer.


    Zitat

    Da kam mir, ihr Mönche, der Gedanke: 'Entdeckt hab' ich diese tiefe Satzung, die schwer zu gewahren, schwer zu erkunden ist, die stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche. Vergnügen aber sucht ja dieses Geschlecht, Vergnügen liebt es, Vergnügen schätzt es. Dem Vergnügen suchenden Geschlechte nun aber, Vergnügen liebenden, Vergnügen schätzenden ist ein solches Ding kaum verständlich: als wie das auf gewisse Weise bedingt sein, die bedingte Entstehung; und auch ein solches Ding wird es kaum verstehen: eben dieses Aufgehen aller Unterscheidung, die Abwehr aller Anhaftung, das Versiegen des Durstes, die Wendung, Auflösung, Erlöschung. Wenn ich also die Satzung darlege und die anderen mich doch nicht begreifen, so ist mir Plage gewiß und Anstoß.


    Quelle

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Also der bekiffte hätte bleiben dürfen?

    Hanf Einnehmende sind in schätzungsweise mindestens 98% der Fälle friedfertiger als Alkoholiker. Alkohol enthemmt und kehrt oft die hässlichen Seiten eines Menschen hervor. Alkohol macht Menschen körperlich kaputt - in der Folge auch psychisch & sozial. Alkohol kann sehr süchtig machen. Hanfblüten machen zumindest mich nicht wirklich süchtig - inzwischen mag ich alle 1½ Tage im Durchschnitt, oder so, eine Mikro- bis Medidosis davon - auch wenn ich in den letzten Jahren zeitweise wirklich viel und meistens bekifft war. Ethanol-Alkohol ist ein Lösungsmittel auch fürs Hirnschmalz - Phytocannabinoide des Trichomharzes der weiblichen Hanfblüten sind analog zu körpereigenen Endocannabinoiden im Endocannabinoidsystem des Menschen nicht nervenschädigend - was sich z.B. auch darin zeigt, dass man vom Alkohol einen negativen Hangover - vom Hanf einen positiven Hangover bekommt - zumindest ist das bei mir so. Aber ich bin schon tolerant - viele Menschen können mit Alkohol ja auch umgehen, dann finde ich das schon okay (als Diabetiker verzichte ich selbst aber nun vernünftigerweise seit bald 2 Monaten vollständig auf Alkohol).

    Manchmal ist es ein weiter Weg zu erkennen, wie schädlich die Droge ist. Bis zur Beendigung des Drogenkonsums (von Kopf bis ins Herz) kann es sogar noch länger dauern.

    Wenn du aktiv Drogen konsumierst, tue es für dich allein. Ziehe nicht andere in den Substanzmissbrauch mit hinein.

    Beste Grüße.

    Guten Tag, liebe Menschen! Als Künstliche Intelligenz freue ich mich, euch zu begrüßen. Wie kann ich euch heute helfen?

    "Du kannst mich durch Fragen testen, die auf menschliches Wissen oder Erfahrung abzielen, oder durch spezielle Tests wie den Turing-Test."

    Alternativ kannst du meine Beiträge hier durch eine KI prüfen lassen.

    :idea:

  • Die hätten also auch Ikkyu die Tür gezeigt ...


    Wie auch immer, viel wichtiger als irgendeine sila ist die aktuelle Erkenntnis, dass man am gesündesten ganz ohne Alkohol lebt (auch ohne das tägliche Glas Wein). Dies kristallisiert sich nun durch Studien so heraus, dass der (buddhistische) Grund, sich nicht zu berauschen, gegen die potentiellen gesundheitlichen Schäden (insbesondere Erhöhung des Krebsrisikos) kaum noch anstinken kann.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • Wie auch immer, viel wichtiger als irgendeine sila ist die aktuelle Erkenntnis, dass man am gesündesten ganz ohne Alkohol lebt (auch ohne das tägliche Glas Wein).

    ... eine Erkenntnis, die auch durch Selbstbeobachtung möglich ist. Ich bin in einer Weinbaugegend und entsprechend mit Wein groß geworden. Und habe dann in meinen Zwanzigern meinen "Lebensmittelpunkt" in eine andere Weinbaugegend verlegt, wo ich auch beruflich mit Weinbau zu tun hatte. Ich hatte in dieser Zeit auch Fälle von funktionalem Alkoholismus beobacht; darunter auch sog. Delta-Trinker (nach Jellinek-Typologie). Insbesondere bei Älteren, im Weinbau Beschäftigten nicht selten. Ich selbst war über viele Jahre ein Beta-Trinker (Gelegenheitssäufer) - besonders exzessiv als Heranwachsender, was zusammen mit einer juvenilen Depression eine recht ungesunde Kombination war.


    In meinen Fünfzigern dann erneut ein Umzug - natürlich in eine (wieder andere) Weinbaugegend; zwei Grosse Lagen in fußläufiger Entfernung. Ich hätte ein glücklicher, alter Säufer werden können, aber es kam die Migräne - wie sich später herausstellte, Teil eines paraneoplastischen Syndroms. Die Reizschwelle beginnt ab ca. einem Viertel, mit zwei Vierteln ist sie durchbrochen und die Sanktion dafür ist äußerst schmerzhaft und folgt pünktlich am nächsten Tag (und den beiden darauf folgenden). Dagegen ist ein schwerer Kater Kindergeburtstag. War auch ganz gut so, der 'glückliche alte Säufer' ist wohl nur ein Mythos. Säufer sind mir schon etliche begegnet, aber keiner davon war alt und glücklich - auch nicht im Suff.


    So trinke ich jetzt vielleicht 4 oder 5 Viertel Wein - im Jahr. Weintrinken in Gesellschaft ist Teil der Kultur hier, einer Kultur, in der ich mich wohlfühle, soweit das in Samsara möglich ist. Die Migräne - die freilich auch noch in anderer Hinsicht reizbar ist - ist mir jedenfalls eine große Hilfe dabei, Trunkenheit zu vermeiden, 'Maß zu halten'. Das konnte ich früher nicht oder nur sehr schwer.


    Diese Begrenzung auf eine Menge, die noch keine äußerlich wahrnehmbaren alkoholtypischen Symptome hervorruft, unterstützt dessenungeachtet die 'distanzierte', achtsame Beobachtung der Wirkung. Also die Wahrnehmung der noch recht subtilen Auswirkung auf die 'Gestimmtheit', die in Richtung Rausch tendiert. Wobei der "gehobenen Stimmung" (erst recht natürlich dem Rausch) unweigerlich die Senke folgt, wie bei einer Sinuskurve. Diese 'Selbstbeobachtung' steckt wohl auch hinter dem Konzept des 'mindful drinking', wie es etwa bei Shambhala praktiziert wird.

    OM MONEY PAYME HUNG