Es geht immer darum zu erkennen, dass Körper, Empfindungen, Geist und Geistesobjekte nicht so existieren wie sie uns erscheinen. Ob man diese Erkenntnis als Theravadin oder als Mahayanist erlangt: es ist stets die gleiche Erkenntnis. Die Phänomene haben kein Eigenwesen.
Korrekt, Helmut, aber *shunyata* im Theravada ist nicht dasselbe, wie es in späteren Traditionen interpretiert wird. Selbst Wikipedia reicht aus, um diese Unterscheidung zu erkennen:
Das Prädikat „leer“ bezieht sich im frühbuddhistischen Zusammenhang noch ausschließlich auf die Ichlosigkeit und nicht auf eine angenommene letztendliche Bestehensweise der Daseinsfaktoren (Sanskrit: dharmas, Pali: dhammas), insbesondere der fünf Skandhas in ihrem abhängigen Entstehen, die nach frühbuddhistischer Lehre die gesamte Erfahrungswelt einer Person ausmachen. Das ändert sich später in einigen Schulen des Hinayana, insbesondere in den Schulen des Sarvastivada und des Sautrantika, die, ausgehend von der Systematik des Abhidharma, diskutieren, ob die Daseinsfaktoren über eine dauerhafte Eigenexistenz (svabhava) verfügen oder nur momenthaft aufblitzen, um im selben Augenblick wieder vollständig zu verlöschen.