Homosexualität und der Dalai Lama...

  • Onda:

    eine Allianz der Verklemmtheit und Leibfeindlichkeit.


    Eine Frage: Würdest du einen Siddharta oder einen Jesus als verklemmt zu diesem Thema ansehen?


    Oder kritisierst du eher ihre Nachfolger, wie den Papst oder den Dalai Lama? Oder beide?


    Zitat

    In den Büchern Mose


    Ich würde die Bibel niemals (!) 1:1 auf die Botschaft des Christentums übersetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Dalai ()

  • Mögt ihr nicht mal das Gut / Schlecht denken und sehen abschütteln? Ja, aber ich bin so arm... Ja, aber die sind so arm...


    Eine Sexualmoral (was immer das sein soll) findest du wenn du ehrlich mit bist, selbst und zwar nicht nur bis zu dem Punkt: Aber ich brauch (will) es... such ein Stueck weiter.
    Da geht es gar nicht so sehr um die Farbe und Geschmack des Lollies als um den Lolly an sich. Wenn jemand auf giftgrüne Lollies mit Schweinzbratengeschmack steht, mag das vielleicht seltsam sein und auch zu Diskussionen führen. Aber selten wird man sich um den Lolly ansich bemühen.
    Wir müssen nur wollen, wir müssen nur wollen, richtig wollen, moralisch wollen... *schmunzel*


    Im ganzen Buddha Dhamma wirst du keinen Tip fuer ein besseres Verlangen finden, sondern wie man davon weg kommt. Und um das geht es auch in den meisten anderen Religionen. Nicht um den besseren Sender, ums leiser drehen, ums ab drehen.

  • Japanfan:

    ich bin nicht sauer auf den Dalai Lama. Eher enttäuscht.


    Der Dalai Lama ist nicht unbedingt eine Leuchte (selbst was Buddhismus betrifft). Ich habe ihn einmal im Interview mit einem Philosophen gesehen und war entsetzt über seine Unkenntnis.


    Aber er hat Charisma und das ist leider das Entscheidende (man kann es auch bei Gottschalk, Guttenberg, und anderen weniger rühmlichen Deutschen Personen der Vergangenheit sehen). Da es bei mir leider umgekehrt ist und ich wenig Charisma besitze, beschäftige ich mich momentan neben dem Buddhismus sehr mit der interessanten Frage: "Was ist Charisma? Wie entsteht es und woraus besteht es? etc." Charisma scheint ein Ergebnis einer bestimmten sozialer Dynamik zu sein, die ich momentan auch im praktischen Experimenten erforsche.


    Japanfan:

    Ich weiß nicht, ob ich das hier alles richitg verstehe. Aber ich denke, viele denken, ich hätte eine Wahl ob ich schwul sein will oder nicht. Dem ist nicht so. Ich kann mich nicht entscheiden. Es ist angeboren. Und man kann es nicht ändern.


    [Ironie on] Aber sicher kannst du etwas dafür. Da du im letzten Leben nicht artig warst, hast du dir diese Neigung verdient und wenn du ihr nachgehst, wird es noch schlimmer kommen.[Ironie off]


    Es gibt im Buddhismus zwei große Merkwürdigkeiten: Die Wiedergeburt und das Karma.
    Während mir der Glaube an die Wiedergeburt relativ egal ist (jeder soll doch Glauben, was er will), bin ich aktiver Gegner des Karma-Gedanken, da dieser wirklich negativ für die Gesellschaft und die Menschen ist. Im Grunde genommen hängt implizit, ungesagt sogar den Frauen nach, dass sie eigentlich erst als Mann wiedergeboren werden müssten.


    Gruß
    Sven

  • Hanzze:


    Im ganzen Buddha Dhamma wirst du keinen Tip fuer ein besseres Verlangen finden, sondern wie man davon weg kommt. Und um das geht es auch in den meisten anderen Religionen.


    Die Verkürzung der Sexualität allein auf den Aspekt des Begehrens ist ein Denkfehler.
    Die Verteufelung der Sexualität (oft in Union mit der Herbsetzung der Frau) ist ein roter Faden, der sich durch die Geschichte fast aller Religionen zieht.
    Onda

  • OFF TOPIC




  • Zitat

    Während mir der Glaube an die Wiedergeburt relativ egal ist (jeder soll doch Glauben, was er will), bin ich aktiver Gegner des Karma-Gedanken, da dieser wirklich negativ für die Gesellschaft und die Menschen ist.


    Was muss man sich denn unter einem aktiven Gegner des Karma- Gedankens vorstellen? Gehst Du auf die Straße und nimmst an Demos teil?

    mfg
    Rainer


    "Wir sind, was wir denken. Alles was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken machen wir die Welt. "

  • Sven:


    Es gibt im Buddhismus zwei große Merkwürdigkeiten: Die Wiedergeburt und das Karma.


    Die treten beide meist im Doppelpack auf. Da wird dann jemand wiedergeboren und nimmt sein Karma-Bündel von einem Leben ins nächste mit. Oder hat kein Bündel mehr und wird ergo nicht mehr wiedergeboren. Hinduismus läßt grüßen.
    Onda

  • Sven:

    OFF TOPIC


    Aber er hat Charisma und das ist leider das Entscheidende (man kann es auch bei Gottschalk, Guttenberg, und anderen weniger rühmlichen Deutschen Personen der Vergangenheit sehen). Da es bei mir leider umgekehrt ist und ich wenig Charisma besitze, beschäftige ich mich momentan neben dem Buddhismus sehr mit der interessanten Frage: "Was ist Charisma? Wie entsteht es und woraus besteht es? etc." Charisma scheint ein Ergebnis einer bestimmten sozialer Dynamik zu sein, die ich momentan auch im praktischen Experimenten erforsche.


    http://www.pro-charisma.com/


    http://www.emagister.de/das_ei…kraft_aus-ec180277078.htm


    http://www.management-kommunik…odukteseminarcharisma.htm


    usw


    usw


    usw


    Das Thema "Wie steigere ich meinen Guttenberg-Faktor?"


    Onda

  • Onda:


    Die Verkürzung der Sexualität allein auf den Aspekt des Begehrens ist ein Denkfehler.


    Aber wer macht das denn? Der Dalai Lama ganz sicher nicht.


    Seine Sicht: Sexualität kann zwar mit Mitgefühl einhergehen, aber Mitgefühl kann genausogut ohne Sexualität existieren.


    Sexualität kann zwar auch ohne Anhaftung praktiziert werden; aber es ist eben wesentlich schwieriger, Sexualität ohne Anhaftung zu praktizieren, als ganz auf sexuelle Handlungen zu verzichten. Warum es sich also komplizierter machen, als es ist?


    Das hat wirklich gar nichts mit Verteufelung zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand.

    Zitat

    Sven: Der Dalai Lama ist nicht unbedingt eine Leuchte (selbst was Buddhismus betrifft).


    Ob du ihn als Leuchte oder Nicht-Leuchte siehst, bleibt dir überlassen. Das wird das allumfassende Mitgefühl seiner Heiligkeit nicht beeinträchtigen. Aber, dass er sich nicht gut über Buddhismus auskennt, das kannst du ihm nicht unterstellen. Das klingt eher etwas arrogant im Sinne, dass du dich besser auskennst.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dalai ()

  • Onda:


    Das ist keine RECHTE Mickey Mouse, Sumi.
    Onda


    meinst du es sei eine LINKE...........oh tschuldigung, hab nicht so drauf geachtet....

  • Zitat

    Im Grunde genommen hängt implizit, ungesagt sogar den Frauen nach, dass sie eigentlich erst als Mann wiedergeboren werden müssten.


    Das ist falsch. Buddha hat ausdrücklich betont, dass auch Frauen in diesem Leben erwachen können. Das ist der Grund, warum er auch Nonnenorden zugelassen hat.


    Wieviel Unwissenheit hier manche mitbringen... :roll:


    Edit: Aber auch die lässt sich durch Karma erklären. Zum Beispiel, weil man sich wenig informiert hat in der Vergangenheit.

    Einmal editiert, zuletzt von Dalai ()

  • OFF TOPIC


    Dalai:

    Wieviel Unwissenheit hier manche mitbringen... :roll:


    Zitat


    Die Lehre des Dschuang Dsï "Der Brunnenfrosch"

    »Kennt Ihr nicht die Geschichte vom Frosch im alten Brunnenloch, der einst zu einer Schildkröte des Ostmeeres sprach: ›Wie groß ist doch meine Freude! Ich kann emporspringen auf den Rand des Brunnens. Will ich wieder hinunter, so kann ich auf den zerbrochenen Ziegelstücken der Brunnenwand ausruhen. Ich begebe mich ins Wasser, ziehe meine Beine an mich, halte mein Kinn steif und wühle im Schlamm; so kann ich tauchen, bis meine Füße und Zehen ganz bedeckt sind. Wenn ich um mich blicke, so sehe ich, daß von all den Muscheln, Krabben und Kaulquappen in ihren Fähigkeiten mir keine gleichkommt. Auf diese Weise das Wasser eines ganzen Loches zur Verfügung zu haben und all das Behagen des alten Brunnens nach Belieben auszukosten: das gehört zum Höchsten. Wollt Ihr nicht, mein Herr, zuweilen kommen und Euch die Sache besehen?‹ – Als aber die Schildkröte des Ostmeeres ihren linken Fuß noch nicht im Wasser hatte, da war der rechte schon stecken geblieben. Darauf zog sie sich vorsichtig wieder zurück und erzählte ihm vom Meer, das weit über tausend Meilen groß und weit über tausend Klafter tief sei. Als zu Zeiten des Herrschers Yü neun Jahre unter zehn Wassersnot geherrscht, da sei das Wasser des Meeres nicht größer geworden; als zu Zeiten des Herrschers Tang von acht Jahren je sieben große Dürre gewesen, da sei es nicht von seinen Ufern zurückgewichen. Alle äußeren Einflüsse, ob sie lang oder kurz wirkten, ob sie groß oder klein seien, brächten keine Veränderungen hervor: das sei die Freude des Ostmeeres. – Als der Frosch vom alten Brunnen das hörte, da erschrak er sehr und verlor vor Überraschung fast das Bewußtsein.

  • Nightrainmonk:

    Gut, aber was ist dann die genaue Aussage dieses Satzes? Vieles kann mit, aber auch ohne Mitgefühl getan werden - sollen wir auf diese Dinge dann auch besser verzichten, oder ist die Sexualität 'irgendwie' (durch was?) ein Sonderfall?


    Die Sexualität ist kein Sonderfall. Jegliches sinnliche Vergnügen, welches in erster Linie zum Zweck dieses sinnlichen Vergnügens praktiziert wird, sollte aufgegeben werden.


    Ein gesundes, einfaches Essen ist beispielsweise auch ein sinnliches Vergnügen. Aber es dient in erster Linie dazu, unseren Körper zu erhalten, deshalb sollte man es nicht aufgeben.


    Zitat

    Denken kann zwar auch ohne Anhaftung praktiziert werden; aber es ist eben wesentlich schwieriger, Denken ohne Anhaftung zu praktizieren, als ganz auf das Denken zu verzichten.


    Wir wissen alle, dass es nicht möglich ist, sich vom Denken dauerhaft zu enthalten. Zumindest weiß es jeder, der schonmal meditiert hat.


    Sich von sexuellen Handlungen zu enthalten, ist zwar nicht unbedingt sehr einfach, aber es ist möglich im Gegensatz zu Ersterem.


    Zitat

    Sowohl Sexualität als auch Denken gehören zur evolutionären Grundausstattung des Menschen


    Einen Menschen zu ermorden, ist auch evolutionäre Grundausstattung. Deshalb ist es trotzdem nicht empfehlenswert, sich dem hinzugeben.


    Zitat

    - ohne sie fehlt dem Menschsein eine Tiefendimension, was man im Falle der Sexualität schon daran ersehen mag, dass sie - quer durch alle Zeiten und Kulturen - als Metapher für das Tiefste gebraucht wurde, was der Mensch zu erfahren vermag.


    Auch der Dalai Lama hat seine Sexualität noch. Aber er nutzt die Energie eben anders, als die meisten Menschen. Damit geht an Tiefendimension nichts verloren.


    Zitat


    Was die Meinung Herrn Gyatshos dazu angeht: eine amerikanische Freundin meinte über die Sexuallehre des Papstes 'You don't play the game, you don't make the rules...'


    Regeln gibt es sowieso keine. Nur Naturgesetze, und die kann keiner ändern.

  • Nightrainmonk:


    Das klingt mir eher nach Webers 'protestantischer Ethik'... Unterscheidungsmerkmal zwischen heilsamen/unheilsamen 'sinnlichen Vergnügen' sollte vielleicht eher sein, ob sie schaden. An sich kann ich auch an einem 'nicht-einfachen' Essen, dass zum Beispiel zubereitet wird, um Menschen einen schönen Abend zu machen, nichts verwerfliches finden...


    Verwerflich? Kommt drauf an, was du unter dem Wort verstehst. Verwerflich würde ich es nicht nennen.
    Aber, ich kann anderen Menschen doch auch ein einfaches Essen zubereiten, und ihnen damit einen schönen Abend machen.
    Wenn man nur achtsam ist, dann kann selbst ein Schluck Wasser oder ein Stück Brot höchster Genuss sein. Damit bleiben keine Argumente für das nicht-einfache Essen übrig.


    Zitat


    Die Frage ist doch nicht, ob das eine oder andere möglich ist, sondern ob es Sinn macht. Sinnlichkeit ist nicht die Fünfte Kolonne Maras, sondern das Anhaften an Sinnlichkeit bzw. der Einsatz von Sinnlichkeit zur Manipulation.


    In der Realität ist es nur so, dass der Mensch zum Anhaften sehr stark neigt, wenn er etwas Sinnliches macht. Es ist wie mit Drogen: Es ist sehr schwierig, welche zu nehmen, ohne davon abhängig zu werden.
    Buddha hat das erkannt und hat sich deshalb von vielem enthalten.


    Zitat


    Aggression ist genetisch programmiert, aber sie muss sich nicht automatisch in Mord äußern, sondern in allen Aktionen, die - im Gegensatz zum Fluchttrieb - nach außen gerichtet sind: das reicht vom Verfassen von Literatur über unser 'Balzverhalten' bis zur Gründung von Institutionen...


    Ich stimme dir zu 100 % zu - weiß deshalb nicht was du mit Unfug meinst. Genauso wie man die Aggression (die Fähigkeit zu morden) nicht in Morden ausleben muss, muss man die Sexualität nicht mit sexuellen Handlungen ausleben. Man kann beides transzendieren und anderweitig ausleben. (Und nein, ich möchte Mörder und sexuell Aktive karmisch NICHT auf eine Stufe stellen.)


    Zitat


    Dieses 'Dampfkessel'-Modell der Sexualität war schon bei Freud ein Überbleibsel des 19. Jahrhunderts. Wie sagte Tucholsky: Auch geistige Moden werden im Hinterhaus aufgetragen.


    Du hälst die Transzendierbarkeit von sexueller Energie als überholt? Gut, deine Meinung. Aber einen Beleg bist du schuldig geblieben.


    Zitat


    Ich wäre vorsichtig damit, philosophische Meinungen zu 'Naturgesetzen' hochzustilisieren. Die Geschichte ist voll von Versuchen, wo das furchtbar schiefgegangen ist...


    Mit den Naturgesetzen habe ich nicht irgendwelchen philosophischen Meinungen gemeint, sondern das was ich gesagt habe: Die Naturgesetze eben. Lichtgeschwindigkeit. Die Kreiszahl Pi. Aber auch Karma. Und das Gesetz, dass es einen Ausweg aus allem Leiden gibt. Und dieser Ausweg führt immer über ein gewisses Maß an Enthaltsamkeit.

  • Zitat

    Nightrainmonk: Was die Meinung Herrn Gyatshos dazu angeht: eine amerikanische Freundin meinte über die Sexuallehre des Papstes 'You don't play the game, you don't make the rules...'


    Hat die den schon mal nach dem Pratimoksha und Vinaya gelebt,
    die gute bemessende,
    Maß regelnde ?
    Soviel zur,
    Bürgermitbestimmungsdemokratie.


    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Nightrainmonk:


    Habe ich das bezweifelt? Nein.
    Hat es etwas mit meiner Argumentation zu tun? Nein.


    Kein Problem. Dann verstehe ich wohl nicht, was du sagen möchtest.


    Zitat

    Jetzt ist Schwierigkeit plötzlich ein Argument dafür, etwas nicht zu tun...


    Das war es doch von Anfang an?


    Zitat

    sehe ich keine Notwendigkeit darin, Sexualität nicht mit adäquaten sexuellen Handlungen 'auszuleben'.


    Gut, deine Meinung. Es gibt deine Meinung und andere Meinungen. Verbleiben wir dabei.


    Zitat

    Ich halte 'Transzendenz' generell für ein recht sinnloses Konzept.


    Die Transzendierbarkeit von Aggression hast du doch aber selbst betont? Oder habe ich dich wieder missverstanden?


    Zitat


    Wenn Du die Lichtgeschwindigkeit und Karma auf eine Stufe stellst, kann ich dazu nichts erwiedern. Ich werde nicht versuchen, Dich vom Gegenteil zu überzeugen.


    Naja, wie sollte man auch in einem Buddhismus-Forum jemanden von nicht-buddhistischen Grundsätzen überzeugen?
    Wenn du die buddhistischen Grundsätze so stark anzweifelst, wie es scheint, musst du vielleicht überlegen, ob dieses Forum das richtige für dich ist?

  • Nightrainmonk:


    Ich habe in diesem Zusammenhang nie von 'Transzendierbarkeit' geredet.


    Du hast den Begriff "transzendierbar" nicht erwähnt, das ist richtig. Aber was hast du hier denn sonst beschrieben, als die Transzendierbarkeit der Aggression:


    Zitat

    Aggression ist genetisch programmiert, aber sie muss sich nicht automatisch in Mord äußern, sondern in allen Aktionen, die - im Gegensatz zum Fluchttrieb - nach außen gerichtet sind: das reicht vom Verfassen von Literatur über unser 'Balzverhalten' bis zur Gründung von Institutionen...


    Scheinbar verstehen wir beide etwas anderes unter Tranzendierbarkeit.


    Zitat

    Weder Du noch ich sollten uns die Deutungshoheit darüber anmaßen, was denn nun buddhistische Grundsätze sind.


    Entschuldigung, aber Karma (als Naturgesetz) ist ein buddhistischer Grundsatz. Da gibt es weder etwas zu deuten noch zu diskutieren.

    Zitat


    Ansonsten danke für die buddhistische Version von 'Geh doch rüber, wenn's dir hier nicht passt...'


    Das habe ich nicht gesagt. Ich freue mich, wenn du hier bleibst, solange du meinst, dass es dir weiterhilft.

  • Das Thema Sex sorgt hier immer wieder für hitzige Reibungen.
    Dalai argumentiert aus der monastischen Warte, Nightrainmonk aus der des Haushälters.
    Ich möchte daran erinnern, dass in den 5 silas nie die Rede davon ist, sich der Sexualität gänzlich zu enthalten. Lediglich von unheilsamen Formen der Sexualität soll Abstand genommen werden (also Formen, die anderen - aber auch mir - schaden). Keuschheit ist hingegen ein rein monastisches Ideal.
    Ich halte es nicht für angemessen, den monastischen Buddhismus als die wahre und letztlich einzig authentische Form des Buddhismus darzustellen. Für Mönche und Haushälter gelten andere Regeln. Den (Sex praktizierenden) Haushälter als mindere Form des Buddhisten zu klassifizieren, ist unfreundlich und anmaßend. Aber die Debatte ist so alt wie der Buddhismus selbst. Wer meint, Mönch werden zu müssen, soll dies tun. Er soll aber nicht den Fehler machen, den Laienpraktizierenden geringzuschätzen und in spirituellen Dünkel zu verfallen.


    LG
    Onda

  • Onda:

    Für Mönche und Haushälter gelten andere Regeln.


    Nun ist es aber so, dass der Dalai Lama ein Mönch ist und kein Haushälter. In diesem Thread geht es doch darum, die Sichtweise eines Mönches zu verstehen, und nicht eines Haushälters. Sonst würde die Überschrift lauten: "Homosexualität und ein Haushälter...".


    Ganz davon abgesehen, schätze weder ich noch der Dalai Lama irgendjemanden gering, ganz im Gegenteil. Es geht in diesem Thread ja nicht darum, zu sagen, der Weg des Mönches ist richtig und der Weg des Haushälters ist falsch. Es sind natürlich beide Wege richtig. Es geht unter anderem darum, herauszuarbeiten, dass der Weg des Mönches nicht falsch ist. Was manche aber nicht wahrzuhaben scheinen wollen.

  • Dalai:

    Es geht in diesem Thread ja nicht darum, zu sagen, der Weg des Mönches ist richtig und der Weg des Haushälters ist falsch. Es sind natürlich beide Wege richtig. Es geht unter anderem darum, herauszuarbeiten, dass der Weg des Mönches nicht falsch ist. Was manche aber nicht wahrzuhaben scheinen wollen.


    Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du weiter oben so fein differenziert hast...
    Das klang schon alles sehr allgemeingültig und nicht zwischen Mönche und Haushälter unterscheidend.
    LG
    Onda

  • Onda:


    Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du weiter oben so fein differenziert hast...
    Das klang schon alles sehr allgemeingültig und nicht zwischen Mönche und Haushälter unterscheidend.
    LG
    Onda


    Die Unterscheidung zwischen Mönch und Haushälter habe ich eigentlich schon im Threadtitel vorgenommen.

  • Allemal interessant ist doch das kulturelle,


    Der Inder als auch der Tibeter, der Nepalese, der Sikhimese,
    der Bhutanese, der Chinese und der Japaner et cetera,
    rennen dem Lama untrennbar von seinem Aspekt als,
    Chenrezig [Avalokiteshvara] hinterher;
    und rufen 'Lama la' ,
    „bitte bleib, geh nicht, ...?“,
    Einzig 'der Deutsche',
    äußert sich folgendermaßen:
    „Chenrezig komm mal bitte her, wir müssen mal miteinander reden !“



    Mit ganz freundlichen und herzlichen Grüßen
    Dorje Sema