Angeregt von Ji'un Kens Frage nach einem buddhistischen Motto für einen interreligiösen Dialog möchte ich hier eine ganz offene Frage stellen. Offen soll meinen: ich habe schlicht keine Ahnung, meine Frage ist nicht provokant, sondern Durst nach Information:
Ich bin milde irritiert über die Abwesenheit des Gast-Begriffes (siehe Ji'un Kens Thread). Ich meine, Religionen bilden häufig neben einem mehr oder minder originären spirituellen oder philosophischen Kern oft auch eine Art Regel-Kanon für das Zusammenleben der Gesellschaft, in und aus der sie sich entwickelt haben. Wie fest dieser Kanon ist, wie detailliert und wie er verankert ist sei dahingestellt. Es muss ja nicht einmal ein rigoroses Regelwerk für das ganze Leben sein. Gesellschaft ist ja im kleinsten bereits das, was zwischen zwei Menschen passiert…
Nun gibt es die Aufforderung, dass der buddhistische Weg im Ende zum Wohle aller dienen soll. Der Begriff des Mitgefühls ist zentral. All dies bezieht sich (zwar nicht nur) aber auch auf das Zusammenleben von Menschen.
Gleichzeitig erscheint mir die Begrifflichkeit abstrakt. Das ist schön, denn es überlässt dem sich damit auseinandersetzenden die Freiheit, dies für sich zu verstehen und umzusetzen.
GIbt es aber konkretere Formulierungen zu einem Kodex/Kanon bezüglich des Zusammenlebens der Menschen? Ganz neutral, ob sie nun in unseren Augen gefällig sind oder nicht?
Hier darf – um das vom Thread »Wahrheit ist der Tod der Kommunikation« abzugrenzen gerne auch Quellenmaterial bzw. Hinweise darauf geliefert werden. Ich bin da »auf Lücke«
Wenn es um Eure Wahrnehmungen/Umsetzungen buddhistischer Appelle im Kontext meiner Frage geht, auch dies sehr gerne.