Vorausgesetzt ihr würdet in die klösterliche Hauslosigkeit einziehen, wie, und ob überhaupt, würdet ihr euch von wem warum verabschieden? Shakyamuni zog ja mit Ende 20 'mir nichts dir nichts' wortlos von dannen - etwaige Zweifel, die ihn Jahre vor diesem Entschluss beschäftigten, sind meines bescheidenen Wissens nach nicht überliefert.
Wie würdet ihr euch weltlich verabschieden?
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Ich hatte eine Freundin, die war im siebten Monat schwanger und plötzlich war der Mann verschwunden. Ohne Nachricht, ohne was mitzunehmen, kein Ausweis, nix. Das Ergebnis war eine Fehlgeburt und eine Familie, die daran verzweifelte, weil sie nicht wusste was geschehen war. Man denkt dann natürlich an ein Verbrechen. Nach zwei Jahren stand er vor der Tür und meinte, er hätte eben mal so ein wenig Ruhe gebraucht.
Wie hättest Du es denn gerne, wie möchtest Du, dass man sich Dir gegenüber verhält?
Liebe Grüße
Doris - Knochensack -
Doris Rasevic-Benz:
Wie hättest Du es denn gerne, wie möchtest Du, dass man sich Dir gegenüber verhält?
Eine wirklich ausgezeichnete Frage; Du streifst Kants kategorischen Imperativ und ich antworte ehrlich: aus "buddhistischer Sicht" könnte ich es wohl verstehen (zu versuchen), aus "bürgerlicher" wohl kaum - dein krasses Beispiel verdeutlicht die Problematik sehr gut. Es kommt vielleicht auf den wahrhaftigen Grund, den wirklichen Willen an: und der ist in deinem Beispiel ja klar "egoistischer" Natur - womit wir (um ein gegenteiliges Beispiel zu nennen) beim Bodhisattva(-konzept) wären... -
namensindnurworte:
Shakyamuni zog ja mit Ende 20 'mir nichts dir nichts' wortlos von dannen - etwaige Zweifel, die ihn Jahre vor diesem Entschluss beschäftigten, sind meines bescheidenen Wissens nach nicht überliefert.
Hi namensindnurworte. das ist nicht ganz richtigder historische Buddha zog in die Hauslosigkeit, wie es derzeit gang und gäbe war, nachdem für das Wohl von Frau und Kind bestens gesorgt wurde
seine Eltern weinten ihm nach und stellten Wachen vor die Tore, so dass er sich in der betreffenden Nacht (verständlicherweise) nicht groß verabschiedete
was er zurückließ war die vorgesehene Pflicht sich mit den benachbarten Fürstentümern zu bekriegen: keine rosige Aussicht auf ein fröhliches Familienleben
einige Zeit darauf kam er selbstverständlich wieder und ordinierte Sohn und Tante (was mit der Frau geschehen ist, weiß ich nicht)
noch einige später wurde sein gesamter Familienstamm, bis auf Sohn, Tante und ein paar Cousins, die ordinierten, von einem benachbarten Stamm massakriert
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Auch wenn Du nicht aus "egoistischen Gründen" ins Kloster willst, wie wäre es einfach mit Mitgefühl? Ein Abschied voller Mitgefühl mit allen, die es betrifft.
Wenn Du eine Weltreise unternehmen würdest, dann würdest Du Dich bestimmt von all Deinen Lieben und Freunden verabschieden, eine kleine Party schmeissen und versprechen Dich ab und an zu melden, damit alle wissen, dass es Dir gut geht und sich niemand Sorgen machen muss und sie wissen lassen, wo sie Dich im Notfall erreichen können. Du kannst doch einfach ein freundlicher Zeitgenosse, Freund und ein freundliches Familienmitglied sein. Ein theatralischer Abgang ist nicht nötig.Übrigens ist dem Buddha sein Pferdchen vor Kummer über den Verlust seines Herren eingegangen … und sein Diener, der das Abhauen gedeckt hatte, musste sicherlich mit Schwierigkeiten rechnen. Vielleicht hat man ihn ausgepeitscht deshalb, weil er so schlecht auf seinen Herren acht gegeben hatte und dessen Verschwinden und damit auch Verrat an der Familie unterstützt hatte?
Liebe Grüße
Doris - Knochensack -
Um ehrlich zu sein verhielt Siddharta sich wie ein richtiges Charakterschwein. Es ging zwar um etwas viel viel größeres in diesem Moment als er sie verließ, das ändert aber sicher nichts daran, wie sich Yashodara (seine Frau) gefühlt haben muss, als ihr Mann plötzlich verschwunden war.
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Simo:
Um ehrlich zu sein verhielt Siddharta sich in diesem Moment wie ein richtiges Charakterschwein. Es ging zwar um etwas viel viel größeres in diesem Moment, das ändert aber sicher nichts daran, wie sich Yashodara (seine Frau) gefühlt haben muss, als ihr Mann plötzlich verschwunden war.
so sieht es bei einem oberflächlichen Blick aus, Simo, "wie ein richtiges Charakterschwein"aber Frau und Kind ging es ausgezeichnet im Palast, Hauslosigkeit war gewöhnlicher Brauch
zum Glück waren die Leute da nicht so kleinkariert mit einem romantischen Wahrnehmungsfilter
es gibt interessantere Dinge 'da draußen' als Romantik und Leidenschaft in einer Familienkulisse
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Simo:
Um ehrlich zu sein verhielt Siddharta sich wie ein richtiges Charakterschwein. Es ging zwar um etwas viel viel größeres in diesem Moment als er sie verließ, das ändert aber sicher nichts daran, wie sich Yashodara (seine Frau) gefühlt haben muss, als ihr Mann plötzlich verschwunden war.
Vielleicht hat sie ihn auch gar nicht so sehr vermisst:Zitat"Ich hatte drei Paläste, einen für die Regenzeit, einen für den Winter und einen für den Sommer. Ich hielt mich die vier Monate der Regenzeit über im Regenzeit-Palast auf, vergnügte mich mit Musikern, die alle Frauen waren, und ich ging nicht zum unteren Palast hinunter." (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m075z.html)
Viele Grüße
Elliot -
Zitat
zum Glück waren die Leute da nicht so kleinkariert mit einem romantischen Wahrnehmungsfilter
es gibt interessantere Dinge 'da draußen' als Romantik und Leidenschaft in einer Familienkulisse
Glaubst Du, die Leute damals waren liberaler als die Menschen im heutigen Indien?
Heute werden Ehen immer noch meistens arrangiert und Loyalität zu den Eltern und der Familie stehen ganz oben, über jeglicher Tendenz zur Selbstverwirklichung.
Wenn der älteste Sohn heute die Eltern im Stich lässt, seine Familie verlässt, so ist das nicht hinnehmbar. Soll das vor 2500 Jahren in Indien anders gewesen sein?
Den romantischen Aspekt bringst Du hinein. Eine im Stich gelassene Frau in Indien ist der letzte Dreck. Ob sie dabei auch noch Liebeskummer hat oder nicht, interessiert niemanden. -
Der Buddha wollte schon viel, viel eher in die Hauslosigkeit.
Es ging aber darum, dass erst ein Erbe her musste. Und das hat ja beim Siddharta dann viele Jahre gedauert, ehe seine Frau schwanger wurde. Es war wohl allen immer klar, dass sobald das Kind auf der Welt ist, er gehen wird. Seine Frau war im Familienverband versorgt und ein Erbe und Stammhalter war da.
ZitatZum ersten Mal besuchte Buddha seine Vaterstadt Kapilavatthu wieder, die an den Vorbergen des Himalaya, im heutigen Nepal, lag. Zehn oder mehr Jahre mögen vergangen gewesen sein, seitdem er hinausgezogen war in die Heimatlosigkeit, um das höchste Heil zu suchen. Zuerst sieben Jahre lang studierend und Askese übend, dann, nach seinem Erwachen, lehrend und predigend, war er in den Ländern am Ganges, in den Königreichen Māgadha und Kosala, umhergewandert. Inzwischen war sein Sohn Rāhula, der ein kleines Kind war, als er fortging, ein großer Knabe, vielleicht schon ein Jüngling geworden. Als nun Buddha im Hause seines Vaters, des Fürsten Suddhodana, erschien, sprach seine ehemalige Gattin zu ihrem Sohn: "Rāhula, dies ist dein Vater, gehe hin und verlange dein Erbteil!" Das tat Rāhula, und Buddha sprach zu Sāriputta: "Nimm du den Knaben Rāhula in den Orden auf!" So wurde Buddhas Sohn ein Bhikkhu. Damit war aber sein Großvater Suddhodana nicht einverstanden, er ging zu Buddha und machte ihm in höflicher Form, wie man in Indien mit einem heiligen Mann spricht, auch wenn er der eigene Sohn ist, Vorhaltungen darüber, daß es nicht gut sei, einen Sohn, der im Hause seiner Eltern lebt, in den Orden aufzunehmen, ohne vorher die Erlaubnis der Eltern einzuholen. Buddha erkannte, daß sein Vater recht hatte - in diesem Falle durfte ja Buddha nicht als Vater handeln, sondern dem Großvater stand die elterliche Gewalt zu - und verordnete darauf, daß ein Haussohn künftig nur mit Zustimmung seiner Eltern die Weihen erhalten dürfe (MV I, 54).
Abschied ist immer schwer.
Aber es ist für einen Buddhisten auch immer wieder ein Übungsfeld um anicca - dukkha - anatta zu durchschauen. -
Simo:
Um ehrlich zu sein verhielt Siddharta sich wie ein richtiges Charakterschwein. Es ging zwar um etwas viel viel größeres in diesem Moment als er sie verließ, das ändert aber sicher nichts daran, wie sich Yashodara (seine Frau) gefühlt haben muss, als ihr Mann plötzlich verschwunden war.
Woher mag nur dieser Begriff Charakterschwein kommen? Schweine sind so ausgesprochen intelligente und soziale Tiere..
Ganz grundsätzlich zum Verschwinden Siddhartas in die Hauslosigkeit - er hat seinem Begleiter/Wagenlenker Channa beim Abschied seinen Schmuck übergeben und ihn aufgefordert zu seinen (Siddhartas) Eltern zurückzukehren. Diese und Yashodara waren damit also informiert über den neuen Aufenthaltsort.
Ich bin sicher, daß sich Yashodara elend gefühlt haben wird. Die Symptome von Anhaftung eben. Getrennt zu sein von denen, die man liebt...
Gegenfrage - wie hätte sich Yashodara zwei, drei Jahre später gefühlt neben einem Ehemann, der entweder haltlos in Depressionen versinkt oder alternativ ein ausschweifendes Luxusleben beginnt um das Leiden ohne Chance auf Erfolg abzutöten?
Die hier getroffenen Vergleiche mit der sozialen Situation von verlassenen Frauen in Indien heute stimmen so nicht ganz. Man sollte berücksichtigen, daß sie Mutter eines Sohnes war der nach dem Ausscheiden Siddhartas der jetzt erste in der Erbfolge wurde. Ihre gesellschaftliche Stellung ist damit erheblich aufgewertet worden. Ich vermute, Siddharta wird solche Überlegungen nicht getroffen haben, dazu war sein Leidensdruck wahrscheinlich zu groß.
Wir sollten für die damalige Krisensituation eines jungen Mannes dankbar sein, sonst hätten wir vielleicht heute die Lehre nicht
Zur konkreten Frage - Wie würdet ihr euch weltlich verabschieden? Bei den ganzen Einbindungen in Sozialsysteme, Versicherungen, Krankenkassen, usw. usw. denke ich, daß es wenig verantwortungsvoll ist, einfach so wegzugehen. Wer bereit ist, etwas zu schaffen, das die Lehre soweit übersteigt wie diese die früh-hinduistische Religionen erhält von mir das ok dazu, alle anderen schreiben wenigstens einen Abschiedsbrief und hinterlassen eine Email-Anschrift....
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Bleibt man in der heutigen Zeit, auch nach einem Fortgang, nicht doch noch mitten im Leben?
Die Zeiten haben sich verändert und auch wenn die Einstellung zum Mitgefühl bei jedem
unterschiedlich geprägt ist, ergibt sich die "Art des Fortganges" aus der individuellen
persönlichen Situation.Meine Meinung:
Es gebietet der Respekt vor den Mitmenschen, einen mitfühlenden Fortgang zu wählen.
Alle Menschen, Lebewesen und das bisherige Umfeld haben ein "Recht" auf eine Verabschiedung.
Vielleicht, niemand kann die Zukunft vorhersagen, ist der Abschied ja nur auf Zeit.Eine Gegenfrage:
Ist es überhaupt möglich sich aus der "Welt (dem weltlichen)" zu verabschieden? Oder verändert sich
nicht doch nur das situative Umfeld und die eigene Wahrnehmung?Gruß
Naoki -
Frauen haben ja oft so schreckliche Schuldgefühle,
ich hab jetzt schon welche. Nonnen sollten keine Kinder haben und vorallem keine Töchter. -
Naoki:
Ist es überhaupt möglich sich aus der "Welt (dem weltlichen)" zu verabschieden? Oder verändert sich
nicht doch nur das situative Umfeld und die eigene Wahrnehmung?
Hi & willkommen Naokies ist möglich sich aus der Welt der Sinnesverwicklung, dem weltlichen zu verabschieden
dabei verändert sich nicht nur das situative Umfeld und die eigene Wahrnehmung, sondern auch der Umgang mit einem beliebigen situativen Umfeld, das Urteilsvermögen und die Fähigkeit loszulassen, nicht anzuhaften an der eigenen Wahrnehmung als 'Ich', 'mein' oder 'mein Selbst'
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Onyx9:
Frauen haben ja oft so schreckliche Schuldgefühle,
ich hab jetzt schon welche. Nonnen sollten keine Kinder haben und vorallem keine Töchter.
gute Menschen haben manchmal Schuldgefühlewer ein Kind und den Wunsch hat fortzugehen ist bis zur Volljährigkeit insoweit gebunden
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namensindnurworte:
Vorausgesetzt ihr würdet in die klösterliche Hauslosigkeit einziehen, wie, und ob überhaupt, würdet ihr euch von wem warum verabschieden?
Ich werde allen Verwandten und Bekannten zu denen ich ein enges Verhältnis habe persönlich meinen Entschluss mitteilen, Fragen beantworten und versuchen zu erklären warum ich das mache. Alle weltlichen Dinge kläre ich vorab selber. Ich werde eine Lücke hinterlassen, es ist meine Verantwortung diese so klein wie möglich zu halten. Keine unguten Gefühle zu erzeugen, sei es mir gegenüber, meiner Frau gegenüber (warum schafft sie es nicht mich zu halten, eine wie schlechte Frau muss sie sein dass ich vor ihr fliehe ...), oder dem Buddhismus gegenüber. Erklären, erklären und nochmal erklären. Der große Vorteil ist dass ich auf diese Art noch ganz oft meine Entscheidung überdenken muss. Weil mir jeder die gleichen Fragen stellen wird und ich nur ehrliche Antworten geben will. Wenn in mir dabei ernste Zweifel entstehen werde ich den Entschluss überdenken.
Vor dem endgültigen Schritt stehen natürlich mehrere längere Aufenthalte im Kloster an. Um mich selber zu prüfen, um voreilige Schritte zu verhindern. Schon dabei wird meine Umwelt eingebunden, werde ich erklären.
Wortlos gehen ist einfach. Ich würde es am liebsten jetzt, sofort nach Abschicken dieses Beitrages, machen. Aber es wäre der grausamste Weg für meine Mitmenschen. Eine Flucht vor Verantwortung. Keine Voraussetzung um dem (von mir gefühlten) Sinn des Mönchsdaseins gerecht zu werden. Mich ganz und gar dem Folgen des achtfachen Pfades zu widmen, dafür ein optimales Umfeld zu suchen und dabei möglichst wenig Wesen Leid zuzufügen.
Sollte ich dann tatsächlich irgendwann zum Novizen ordiniert werden dann werden alle eingeladen dabei zu sein. Es ist ein Akt der Freude, nicht der Trauer. Und den soll jeder miterleben der es mag. Um sich mit gutem Gefühl "zu verabschieden".
So zumindest stelle ich mir das vor
Bambus
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Finde es wunderbar wie Bambus sich das vorstellt und würde es wohl auch so handhaben, aber wegzugehen ohne sich umzudrehen wie Lots Frau aus Sodom hat auch seinen Reiz. Im Veda wird von einem König berichtet, der im Alter seine Regierungsgeschäfte übergeben hat und dann "die Welt so verließ wie man Stuhl zurücklässt". Die radikale Abkehr des Gautama Siddharta fasziniert da auch, bei seiner späteren Zuwendung war er ja schon der Buddha.
Man muss da natürlich unterscheiden zwischen nicht-Verletzen und den eigenen Anhaftungen. -
Für mich steht es nicht zur Debatte meine Familie zu verlassen, ich werde aber wenn die Zeit gekommen ist den Weg der Verwirklicher stärker in mein Leben einbinden. Das heißt ich werde die weltlichen Dinge in den Hintergrund treten lassen, öfters in ein Kloster gehen um längere Zeit zu meditieren, auch werde ich die buddhistischen Feiertage einhalten, zudem werde ich auch öfters in die Abgeschiedenheit gehen. Ich werde aber immer zu meiner Frau und meinem Sohn zurückkehren. Ich denke dies ist eine gute Alternative. Meine Frau ist damit einverstanden da sie selber Buddhistin ist und mein Sohn wird es ebenfalls tun, wenn er alt genug ist um es zu verstehen. Wenn ich aber mich weltlich verabschieden wollte, würde ich warten bis mein Sohn einen Beruf hat, meine Frau würde ich über die Jahre darauf vorbereiten. Sie wird mich gehen lassen da bin ich mir sicher. Natürlich müsste sie finanziell abgesichert sein.
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Momentan ist das bei mir nicht notwendig. Außerdem lebe ich einen sehr spirituellen Alltag in all den Erfordernissen und Pflichen des normalen Lebens.
Sollte ich irgendwann den Ruf einer weltlichen Verabschiedung erhalten, dann wird auch ein guter und harmonischen Weg der Verabschiedung von den Menschen in meinem weltlichen Leben dabei sein.Im übrigen verabschieden wir uns quasi täglich von Menschen, Gegebenheiten und auch Dingen. Dies ist der ganz normale Lauf der Dinge. Warum sollte man es dramatisieren?
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Lieber Bambus,
wie lebt denn Deine Frau mit dem Gedanken, dass Du ja eigentlich weg möchtest?
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Onyx9:
Frauen haben ja oft so schreckliche Schuldgefühle,
ich hab jetzt schon welche. Nonnen sollten keine Kinder haben und vorallem keine Töchter.
Warum sollten Nonnen keine Kinder haben und warum ausgerechnet keine Töchter? -
Hallo Sukha,
Sukha:wie lebt denn Deine Frau mit dem Gedanken, dass Du ja eigentlich weg möchtest?
diese Frage ist recht privat weswegen ich sie nicht hier in aller Öffentlichkeit beantworten möchte.
Sie steht aber exemplarisch für die Frage wie egoistisch denn der Wunsch nach einem Gang in die Hauslosigkeit überhaupt ist. In nahezu allen möglichen Konstellationen hat das Loslösen eines Einzelnen aus der Gesellschaft Einfluss auf andere Menschen. Seien es Partner und Kinder, Arbeitgeber und Kollegen oder Freunde. Und das sind nur die Beziehungen die man mehr oder weniger bewusst selber eingegangen ist. Hinzu kommen die in die Wiege gelegten Beziehungen zu den Eltern, Geschwister und sonstigen Verwandten. In Deutschland ist nicht davon auszugehen, dass all diese Personen selber buddhistischen Ideen folgen, es ist also mit Unverständnis zu rechnen. Mit unschönen Gefühlen, mit Vorwürfen, mit Enttäuschungen.
Es ist eine ganz persönliche Abwägung, jedenfalls für mich, wann der Punkt erreicht ist wo das eigene Bedürfnis nach Hauslosigkeit mehr wiegt als die Summe der Bedürfnisse meiner Mitmenschen. Dieses Verhältnis ändert sich mit der Zeit. Heute zum Beispiel würde ich so viel "Schaden" anrichten dass ich mein Bedürfnis zurückstelle. Und doch hoffe ich, das mit der Zeit, mit Erklärungen, sich die Waage zu meinen Gunsten bewegt.
Was dann zur Frage führt: Wie viel Egoismus braucht man um in die Hauslosigkeit zu gehen? Wann wird der Wunsch selber zu einem Hindernis?
Alles keine einfache Fragen, aber zweifelsfrei ein großartiges Feld um Achtsamkeit und Mitgefühl zu üben.
Liebe Grüße
Bambus
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Bambus:
diese Frage ist recht privat weswegen ich sie nicht hier in aller Öffentlichkeit beantworten möchte.Das ist auch gut so. Diese Frage war für alle zum darüber nachdenken gedacht.
Inwieweit möchte man Partner/Menschen binden, auch wenn die eigentlich gar nicht mehr wollen?
Wer oder was ist getroffen, wenn ein geliebter Mensch geht.Was wird man in der letzten Stunde seines Lebens denken? Denn dann ist man garantiert alleine.
Und das kann schon morgen sein.Nur so ein paar Gedanken dazu ......
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