Liebe Leute,
Wissenschaftler haben festgestellt, dass wir im Durchschnitt etwa 200 Mal am Tag lügen.
Das ist plausibel, wenn wir alles mit einbeziehen: zum Beispiel, ich lächle jemanden an, obwohl mir eher zumute ist, ihm eine zu scheuern. Oft sind Vorgänge dieser Art eher unterbewusste Prozesse.
So gesehen ist mein Lächeln auch eine Lüge, aber es entspricht auch dem Putzverhalten, bzw. dem Lausen der Affen.
Und so geht es zu im Leben - von morgens bis abends.
Von dieser Sorte von Lügen möchte ich jetzt aber nicht sprechen.
Vielmehr möchte ich die "Notlügen" ansprechen, die für aktive Buddhisten, die ein ethisch einwandfreies Leben führen möchten, viel eher problematisch sind.
Man möchte jemand anderen nicht verletzen, darum benutzt man eine Notlüge in einem Fall, wenn es nicht anders geht.
Schon allein das Wort NOTLÜGE ist unglücklich gewählt, denn ich bin doch nicht in Not. Würde ich die Wahrheit sagen, so würde mir auch nichts passieren.
Ich kann auch mich selbst belügen - scheinbar, möchte ich dazu sagen, wenn es zum Beispiel darum geht, dass man morgens "mit dem falschen Bein aus dem Bett steigt" und dann grau und unausgeschlafen in den Spiegel guckt und vielleicht findet: Mann, sehe ich heute mal wieder aus - wie dreimal durch die Toilette gespült.
Aber dann verzieht man vor dem Spiegel die Mundwinkel nach oben und lächelt und summt ein nettes Lied: toll, das fühlt sich schon besser an, und gleich steigt die Laune zum Positiven. Hier haben wir den Fall, dass wir einen positiven Zustand zunächst einmal nur simuliert haben und in diesen erst noch hineinwachsen, aber das Tolle ist: es funktioniert! Und das lässt sich auch neurophysiologisch nachweisen.
Genauso, wie man das, wie in diesem Beispiel, mit sich selbst tun kann, so kann man das auch mit anderen tun.
Und obwohl man dabei weder wahrhaftig spricht noch sich so verhält, ist ein solches Vorgehen heilsam, weil es positive Samen setzt.
Aber manchmal ist die Gratwanderung zwischen heilsam und unheilsam nicht so einfach wie in oben genanntem Fall.
Mich würde mal, anhand von Euren zahlreichen Beispielen, interessieren, wie Ihr damit umgeht und in welche Richtung Ihr Euch entscheidet/ entschieden habt, wenn Ihr auf diese Weise in der Zwickmühle wart.
Bin gespannt auf Eure Rückmeldungen.
Liebe Grüße
Amdap