Degenerationen & Stolperfallen - extended version


  • Aber wenn man an etwas anhaften könnte das nicht Leidhaft wäre,
    auch nicht in seinen Folgen, dann könnte man daran Anhaften soviel
    man wollte ohne das es zu Leiden käme. Da die Dinge aber unbeständig
    wie auch zum Leiden führen ist es natürlich doof wenn man gerade an
    ihnen Anhaftet und damit das Leiden nicht lassen kann und nur neues
    Leiden anhäuft.
    Nun ist es aber so, das zwar alles Dasein leidhaft ist, aber keineswegs
    sind alle Dinge gleich stark leidhaft. Da gibt es natürlich besonders
    üblen weil zu besonders staken und langen Leiden führenden Dinge und
    die heilsamen Dinge, die genau das verhindern als auch darüber hinaus
    zu angenehme Dinge - immer mehr angenehmen - führen bis zu den Dingen
    deren einziges Leiden darin besteht, das sie vergänglich sind und das
    Anhangen verfestigen bis wieder immer mehr Leiden entsteht. Darum
    sind eben alle Dinge Leiden bzw. führen dazu, selbst wenn sie sich als
    leidlos ausgeben und das ist auch das Problem.

    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()

  • Also Leben=Leiden falsch. Erst durchs Anhaften entsteht dukkha. Somit ist Leben ohne Leiden möglich.


    ( Bezog sich auf Onda )

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • sarvamitra:

    Also Leben=Leiden falsch. Erst durchs Anhaften entsteht dukkha. Somit ist Leben ohne Leiden möglich.


    ( Bezog sich auf Onda )


    Genau: Leben ohne Leiden ist möglich. Das ist das buddhistische Heilsversprechen.


    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."


    LG
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)


  • Das freut mich, das da jemand meiner Meinung ist.
    Sarvamangalam

    "Warum muß eine Sache oder ein Gedanke, um richtig zu sein, unbedingt sein?"
    Mircea Eliade

  • Onda:


    Genau: Leben ohne Leiden ist möglich. Das ist das buddhistische Heilsversprechen. LGOnda


    Jedenfalls nicht vom Buddha. Seine Lehre verspricht nicht das es Leben ohne Leiden gibt.
    Das ist allerdings das Christliche Heilversprechen und ähnlicher Lehren. Die glauben an
    ewiges Leben ohne Leiden.
    Der Buddha lehrte:


    "Das letzte Leben leb' ich,
    und nimmer gibt es Wiedersein."

  • Die Wurzel ist die Unwissenheit.
    Ohne Unwissenheit würde es gar nicht zum anhaften kommen.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha


  • Jetzt versteh ich auch wieso "Buddha-Dharma ohne Wiedergeburt" für dich keinen Sinn ergibt.


    Ich seh das ja eher wie Onda in diesem Fall.
    Wenn Unwissenheit und anhaften überwunden ist, gibt es auch Leben ohne Dukkha.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:
    Onda:


    Die erste Wahrheit lautet: Es gibt dukkha, da ist dukkha.
    "kurz, die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird, sind Dukkha".
    Die Wurzelursache für dukkha ist das Anhaften.

    Die Wurzel ist die Unwissenheit.
    Ohne Unwissenheit würde es gar nicht zum anhaften kommen.


    Oder: Die Wurzel von dukkha ist Anhaftung (Haben-Wollen & Nicht-Haben-Wollen). Die Wurzel von Anhaftung wiederum ist Verblendung (Glaube an ein separates, dauerhaftes Selbst).


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda:
    Maybe Buddha:

    Die Wurzel ist die Unwissenheit.
    Ohne Unwissenheit würde es gar nicht zum anhaften kommen.


    Oder: Die Wurzel von dukkha ist Anhaftung (Haben-Wollen & Nicht-Haben-Wollen). Die Wurzel von Anhaftung wiederum ist Verblendung (Glaube an ein separates, dauerhaftes Selbst).


    Onda


    Hängt halt davon ab wie man "Wurzel" versteht.
    Die Äste haben mMn auch die Wurzel als "Wurzel" und nicht den Stamm.


    Aber wir meinen ja das selbe.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:


    Aber wir meinen ja das selbe.


    Eben. Bilder sollte man nicht überstrapazieren.
    Irgendwo hinken Vergleiche immer. Hauptsache, sie erreichen, hinkend, ihr Ziel.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)


  • Das meinen oder hoffen die, die als Leben unverständig anhaften.
    "Kein Leben gibt es ohne Tod." (D 19)

  • Wenn jemand sagt Leben ist nicht Leiden nur das Anhangen sei Leiden,
    dann ist genau das das Anhangen an sein "reines" Leben. Niemand
    kann das Anhangen auflösen der am Dasein bzw. Leben anhängt.



    "Welches aber, ihr Mönche, ist die unheilige Versammlung?
    Eine Versammlung, in der die Mönche nicht der Wirklichkeit gemäß erkennen:
    'Dies ist das Leiden'; nicht der Wirklichkeit gemäß erkennen: 'Dies ist die
    Entstehung des Leidens'; nicht der Wirklichkeit gemäß erkennen: 'Dies ist
    die Erlöschung des Leidens'; nicht der Wirklichkeit gemäß erkennen:
    'Dies ist der zur Erlöschung des Leidens führende Pfad: dies, ihr Mönche, ist die unheilige Versammlung. (A 2, 46)


  • Wieso sollte eine Aussage die du nicht teilen kannst, anhangen sein.
    Sicherlich könnte es das sein, aber muss nicht.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha


  • Weil jemand der sowas sagt das Leiden und insofern die Lehre nicht
    einmal richtig verstanden hat. Und warum nicht? Weil er eben am Leben
    dermaßen stark hängt das er das Leben mit Nibbana verwechselt denn
    nach der Lehre des Buddha ist doch eindeutig klar, das es nichts gibt
    was nicht Leiden ist außer Nibbana. Das ist jedem klar der die Lehre
    verstanden hat. Wenn also jemand denkt, das Leben sein nicht Leiden,
    muß er wohl das Leben und Leiden mit Nibbana verwechseln.


  • Du stellst das Pärchen "Leben & Leiden" dem "Nirvana" gegenüber. Das halte ich für falsch.
    Nirvana ist nur IM Leben zu realisieren und nicht durch die Überwindung des Lebens.
    Buddha ging es nicht um die Überwindung des Lebens, sondern um die Überwindung von dukkha.
    Das wird erreicht durch die Realisierung von Nirvana. Nirvana ist nur IM Leben realisierbar.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)


  • Ach Onda, das sind doch Wortspiele. Natürlich stelle ich Samsara dem Nibbana gegenüber.
    oder das Leiden dem Leidlosen usw. Wo sollte denn sonst der Weg zum Nibbana gegangen
    und Befreiung erlangt werden wenn nicht im Samsaro dem Leben und Leiden. Ohne Leiden
    kann eine Befreiung vom Leiden ja wohl weder möglich noch nötig sein. Ohne Leben und Leiden
    gäbe es doch gar kein Problem. Aber das man Leiden braucht um Leben zu beenden und
    das im Leiden das Leiden überwunden wird ändert doch nichts an der Leidhaftigkeit des
    Lebens bzw. des Samsaro bzw. der Khandhas. Es gibt doch kein Leben jenseits der Khandhas.

  • accinca:

    Natürlich stelle ich Samsara dem Nibbana gegenüber.


    Da spricht auch nichts dagegen. Bloß sind das zwei Aspekte des gleichen Seins - das im Leben erfahren wird.


    Zitat

    Ohne Leben und Leiden
    gäbe es doch gar kein Problem.


    Das Problem ist nicht das Leben - sondern dukkha!
    Es gilt, alle Aversionen zu überwinden - auch die gegen das Leben.
    Es gilt, alle Anhaftungen zu überwinden - auch die an das Leben.


    Zitat

    Es gibt doch kein Leben jenseits der Khandhas.


    Sicherlich gibt es daas nicht. Der Buddha hat aber nicht die Khandha-Überwndung gelehrt, sondern die dukkha-Überwindung.
    Und die ist nur mit funktionierenden Khandhas möglich. Im Leben.

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda:
    accinca:

    Natürlich stelle ich Samsara dem Nibbana gegenüber.


    Da spricht auch nichts dagegen. Bloß sind das zwei Aspekte des gleichen Seins - das im Leben erfahren wird.


    Nein, sind es gerade nicht.
    Aber alles was du dir vorstellst sind Aspekte des gleichen Seins.
    Das hat aber nichts mit dem zu tun was der Buddha mit Nibbana bezeichnete.



    Zitat

    Ohne Leben und Leiden
    gäbe es doch gar kein Problem.


    Onda:

    Das Problem ist nicht das Leben - sondern dukkha!
    Es gilt, alle Aversionen zu überwinden - auch die gegen das Leben.
    Es gilt, alle Anhaftungen zu überwinden - auch die an das Leben.


    Das ist doch alles nur "getüttel". Ohne Leben gäbe es doch gar kein Leiden.
    Und natürlich ist es nicht damit getan Aversionen gegen das Leiden zu entwickeln.
    Da müssen natürlich die Ursachen aufgehoben werden nämlich Anhaften und Verblendung.


    Zitat

    Es gibt doch kein Leben jenseits der Khandhas.


    Onda:

    Sicherlich gibt es daas nicht. Der Buddha hat aber nicht die Khandha-Überwndung
    gelehrt, sondern die dukkha-Überwindung. Und die ist nur mit funktionierenden
    Khandhas möglich. Im Leben.


    Auch das ist gemauschelt. Khandha-Überwndung und dukkha-Überwindung sind schließlich
    keine Gegensätze. Und selbstverständlich kann man nur leidhafte Khandhas überwinden,
    wenn auch welche da sind die man überwinden kann.

  • accinca:


    Das ist doch alles nur "getüttel". Ohne Leben gäbe es doch gar kein Leiden.


    Und deshalb muss man das Leben vernichten? accinca-Buddhismus.


    Zitat

    Auch das ist gemauschelt. Khandha-Überwndung und dukkha-Überwindung sind schließlich
    keine Gegensätze.


    Das ist deine Thorie, die Aversion gegen das Leben zur Wurzel hat. Dein Accincaismus ist lebensverneinend und lebensverachtend.
    Zum Glück gibt es auch lebensbejahende Lesarten des Buddhismus.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)


  • Vielleicht liegt es auch daran das du die Aussage falsch verstehst/interpretierst, weil du deine Vorstellung von Leben auf andere projezierst.


    Der Buddha hatte Nirvana im Leben verwirklicht.
    Somit ist Leben ohne Dukkha möglich.


    Was verstehst du denn unter "Leben"?

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Klasse Liste Onda!!!


    Zur Frage von Maybe Buddha, Was verstehst du den unter Leben?: Vielleicht kann man die Frage überhaupt nur stellen wenn man die Philosophie, in diesem Fall den Buddhismus, über den Menschen stellt. D.h. man denkt, man müsste eine Philosophie haben, den Dharma z.B., um das Leben zu erklären, und man könne nur als Buddhist durch den Dharma das Leben verstehen.


    Wie wäre es, die ganze Sache herum zu drehen und den Menschen als erstes zu setzen: Der Mensch ist. Ganz eindeutig. Das ist der Ausgangspunkt von allem. Das ist Leben.


    Eine Philosophie wie der Buddhismus kommt erst in zweiter Linie und kann genutzt werden um Leben verständlicher zu machen. In jedem Fall ist die Philosophie ein Produkt und Ausdruck des Lebens.


    In dieser Reihenfolge fängt es an Sinn zu machen. Anders herum ist es immer der blinde Glauben eines Dogmatismus. Ondas 17 Punkte eben.

  • Maybe Buddha:


    Der Buddha hatte Nirvana im Leben verwirklicht.
    Somit ist Leben ohne Dukkha möglich.
    Was verstehst du denn unter "Leben"?


    Leben ist hier nur ein allgemeiner Begriff für das Dasein der Khandhās.
    Es gibt kein Leben oder Dasein außerhalb der Khandhās.
    Von diesem Dasein bzw. Leiden hat der Buddha Nibbana bzw. Befreiung erwirkt.
    Das heißt davon hat ist er abgelöst. Wieso sollte es deswegen kein Leiden sein?
    Wäre es nicht leidhaft, wieso sollte dann davon Ablösung nötig sein?
    Deine Sätze oben:
    "Der Buddha hatte Nirvana im Leben verwirklicht.
    Somit ist Leben ohne Dukkha möglich."
    Ist keine logische Schlußfolgerung. Ein Zusammenhang
    überhaupt nicht zu erkennen - im Gegenteil.