Buddhaghosa:Alles anzeigenBuddhaghosa:Nein, es ist überhaupt nicht eineindeutig. Das fängt schon mit der nicht gesicherten Übersetzung von vitakka-vicara an. Ich schreibe morgen mal mehr dazu.
Bhante Sujato beginnt seinen Aufsatz über vitakka-vicara mit: "Here’s one of the most often contested issues in Buddhist meditation: can you be thinking while in jhana?" (http://sujato.wordpress.com/20…t-mean-thinking-in-jhana/). Diese Frage geht zurück auf das Verständnis von vitakka-vicara. Nachfolgend einige gängige Übersetzungen:
"Gedankenfassen und Überlegen" (Amadeo Sole-Leris); "applied thought and sustained thought" (Henepola Gunaratana); "thinking and exploring" (Bhikkhu Bodhi); "Objekt-Auffassen und Objekt-Befassen" (Santuttho); "Gedankenfassung und Diskursives Denken" (Nyanatiloka); "anfängliche und anhaltende Hinwendung des Geistes" (Mettiko); "initial and sustained application" (Nanamoli).
Man kann es sich jetzt einfach machen und der Überzeugung sein (oder dem Selbstbetrug unterliegen), dass man selbst, und ggf. der eigene Lehrer, das eine korrekte Verständnis hat und die anderen Blindgänger sind. U.a. weil sie nicht einmal selbst im Palikanon lesen, keine Meditierenden sind, keine Pali-Gelehrten etc.. Man wird schon ungenügend Gründe finden, um dies vor sich selbst zu rechtfertigen. Wenn man so an die Sache herangeht, dann ist natürlich jegliche gewinnbringende Auseinandersetzung schon im Keim erstickt. Wenn ich aber herangehe und denke, dies sind alles Personen, die sich ebenso wie ich oder sogar weit mehr mit dem Dhamma befasst haben, kann ich auch annehmen, dass sie sicherlich valide Punkte für ihre Übersetzung haben. Wenn man sich die Begründungen durchliest, dann klingt vieles davon auf der Basis des Suttanta auch nachvollziehbar.
Wer hier am Board eine absolut eindeutige Definition des Buddha für vitakka-vicara im 1. jhana hat, der tut mir eine Riesenfreude, wenn er sie hier postet.
Es scheint also valide Gründe zu geben, warum im 1. jhana eine gewisse Form von Denken noch anwesend sein kann bzw. nicht-anwesend sein kann. Je nach Interpretation unterscheidet sich, ab wann das 1. jhana als erreicht gilt. Für mich reicht dies nicht, um von Eineindeutigkeit zu sprechen. Ich gehe aber natürlich davon aus, dass zur Zeit des Buddha seine Gesprächspartner wussten, was er unter diesem Begriff verstand. Leider hat niemand dies in den Suttanta aufgenommen.
Gruß, Florian
Was möchtest Du erreichen? Worum geht es Dir? Übst Du, oder nicht?
Oder geht es hier, wie so oft, nur um's Theoretisieren aus Spaß am Denkeln?
Mich dünkt, selbst wenn Du über eine "absolut eindeutige Definition" stolpertest,
fändest Du "schon ungenügend Gründe", um irgendein leider aufrecht zu erhalten?
Nur so 'ne Ahnung
Gruß