
Definition von anatta
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Onyx9:
Ich kenn nur die Übertragungslinien über den grantigen Mahākassapa und - gewissermaßen zum Ausgleich, den liebenswürdigen Ananda. In den Sutras, die für Zen bedeutsam sind, ist Sariputta stets der zu belehrende Schlaumeier - prominent natürlich Herzsutra, im Vimalakirti-Sutra gehts noch drastischer zu.
Sicher etwas ungerecht -
Onyx9:
Dummerweise soll er das gesagt haben, als er schon ein Aharant war. ( hihi )
Von daher ist die dritte "Übersetzung" ( Ellviral ) schon sehr gewagt, gelinde gesagt
Ich steh doch immer am Abgrund und manchmal gelingt es mir sogar einen Schritt weiter zu gehen, oder angeschubst zu werden. -
"accinca:
Nein,nein, Streit wollte ich eigentlich gar nicht. Was ich sagen wollte war,
das du sowas nicht sagen würdest wenn du dich besser auskennen würdest.
Schließlich findet Brahman ausreichende Erwähnung in den Reden des Buddha.
Und zwar in so vielen Reden. Deine Vermutung, über Brahman hätte der Buddha
sich nur mangelhaft geäußert kann durch die Lehre des Buddha nicht bestätigt werden.Nein, wenn dann redet Buddha vom persönlichen Gott Brahma, das ist etwas anderes als das unpersönliche Brahman, Erstere ist ein Gott, Zweitere ist eine Art göttliches Ur-Sein, Etwas dass der Welt immanent aber auch transzendent ist, dass eben in allem enthalten ist aber auch Raum und Zeit übersteigt, vor den 4 Naturkräften und -gesetzen ist.
Die Buddhisten konzentrieren sich auf den phil Aktualismus http://de.wikipedia.org/wiki/Aktualismus_(Philosophie)#Metaphysischer_Aktualismus
Die Upanischaden / Atman-Lehrer auf Essentialismus und Substanz, wie Paramenides: http://www.philolex.de/vorsokra.htm#par
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Zitat
Mabuttar: Nein, wenn dann redet Buddha vom persönlichen Gott Brahma, das ist etwas anderes als das unpersönliche Brahman, Erstere ist ein Gott, Zweitere ist eine Art göttliches Ur-Sein
So ist es, ist mir nachts beim Lesen auch aufgefallen. Brahma ist nicht brahman.
Der Buddhismus hat ganz geschickt Götter z.B. Brahma aufgenommen, die dann vom "Thron runterrutschen", der Wiedergeburt unterworfen sind und der Belehrung Buddhas oder eines Boddhisattvas bedürfen. Dafür gibts im Christentum ( Riten etc. siehe kommendes Ostern ) auch Beispiele, und im Vajrayana grad genug.
Über Transzendenz, Urgrund etc. hat Buddha immer geschwiegen bzw. ist ausgewichen.Sarvamangalam
Sarvamitra -
Richtig ist, daß der Buddha kein Brahmane war der das Brahman,
bzw. die Einkehr in Brahmanisches Sein als höchstes Ziel lehrte.
Trotzdem lehrte er manchen Menschen die nicht mehr verstanden
in der Gemeinschaft mit Brahman geboren zu werden. Immerhin
haben diese dann eine lange Zeit wenig Leiden. Nach dem Buddha
sind alle Wesen der 4 Brahman Daseinsformnen noch rupabava.
Aber kein Wesen mit Sinnenlust kann dort geboren werden. Diese
4 Daseinsformen entsprechen der 4 Vertiefungen. Was nicht heißt,
das ein Brahman sich immer in seiner Vertiefung befindet wenn auch
wohl meistens. Darüber hinaus gibt es aber noch 4 Klassen höherer
und noch langlebigerer Wesen. Auch deren Sein ist aber kein Urgrund
geschweige das von Brahman. Das Brahman wird demzufolge nur von
Weltligen als ein ewiger Urgrund betrachtet. Nibbana ist ihnen deswegen verschlossen. -
accinca:
Richtig ist, daß der Buddha kein Brahmane war der das Brahman,
bzw. die Einkehr in Brahmanisches Sein als höchstes Ziel lehrte.
Trotzdem lehrte er manchen Menschen die nicht mehr verstanden
in der Gemeinschaft mit Brahman geboren zu werden. Immerhin
haben diese dann eine lange Zeit wenig Leiden. Nach dem Buddha
sind alle Wesen der 4 Brahman Daseinsformnen noch rupabava.
Aber kein Wesen mit Sinnenlust kann dort geboren werden. Diese
4 Daseinsformen entsprechen der 4 Vertiefungen. Was nicht heißt,
das ein Brahman sich immer in seiner Vertiefung befindet wenn auch
wohl meistens. Darüber hinaus gibt es aber noch 4 Klassen höherer
und noch langlebigerer Wesen. Auch deren Sein ist aber kein Urgrund
geschweige das von Brahman. Das Brahman wird demzufolge nur von
Weltligen als ein ewiger Urgrund betrachtet. Nibbana ist ihnen deswegen verschlossen.Die Definition von brahman hängt davon ab, auf welchen Upanishad (Alter) man sich bezieht. Mit den Daseinsformen bist du schon beim "Schaffenden". Es gibt ein brahman davor. Vergleichbar ist der Unterschied zwischen Gott und Gottheit wie ihn Meister Eckehart verstanden hat. Über brahman läßt sich eigentlich gar keine Aussage treffen.
Grüße Sarvamitra
Ps. Auf einen Endlos-Diskurs über brahman wie bei "Wiedergeburt will ich jetzt aber nicht hinaus -
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accinca:
Deine Worte:
ZitatNach dem Buddha sind alle Wesen der 4 Brahman Daseinsformnen noch rupabava
Sag mir bitte wo Buddha von brahman spricht, daß Brahma und Brahma-Welt im PK öfter vorkommt ist mir schon klar. Du sprachst aber weiter oben von brahman. Oder Fehler im deutschen Text?
Erklärs bitte jemand, der sich mit Buddhas Lehre nicht auskennt.
Hony soit qui mal y pense
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sarvamitra:
Sag mir bitte wo Buddha von brahman spricht, daß Brahma und Brahma-Welt im PK öfter vorkommt ist mir schon klar. Du sprachst aber weiter oben von brahman. Oder Fehler im deutschen Text? Erklärs bitte jemand, der sich mit Buddhas Lehre nicht auskennt.
Dir hier alles zu erklären dürfte wohl nicht möglich sein. Das mußt du selber machen.
Aber versuche es mal hier vielleicht genügt das schon. Samyutta 6.5. -
Vielleicht gibt es ja in diesem Thread die Möglichkeit, etwas Licht ins Anatta-Dunkel zu bringen.
Onda:Was verschiedene Autoren, auch die des PK, unter anatta verstehen, ist hier ausführlich dargelegt:
http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=10793&p=198130In Kürze:
anatta = es gibt kein dauerhaftes, automomes (unabhängiges, autarkes, nicht-bedingtes) Selbst.
Es gibt nur den Prozess des permanenten Wandels, es gibt Bedingtes Entstehen und keinerlei Ich-Kern, keinerlei beharrende Ich-Substanz, keine "Seele".
Vielleicht gibt es andere Definitionen?Gruß
OndaBitte, Onda, kannst Du darlegen, wie sich die von Dir verwendete "Anatta-Definition" unterscheidet von der spekulativen Ansicht 'für mich gibt es kein Selbst':
Zitat... Oder ansonsten ist er über die Gegenwart verwirrt:
• 'Bin ich?
• Bin ich nicht?
• Was bin ich?
• Wie bin ich?
• Wo kam dieses Wesen her?
• Wo wird es hingehen?'""Wenn er auf solche Weise unweise erwägt, entsteht eine von sechs Ansichten in ihm.
• Die Ansicht 'für mich gibt es ein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
• die Ansicht 'für mich gibt es kein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder ...Diese spekulative Ansicht, ihr Bhikkhus, wird das Dickicht der Ansichten genannt, die Wildnis der Ansichten, die Verdrehtheit der Ansichten, der Wankelmut der Ansichten, die Fessel der Ansichten. Durch die Fessel der Ansichten gebunden, ist der nicht unterrichtete Weltling nicht befreit von Geburt, Alter und Tod, von Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; er ist nicht befreit von Dukkha, sage ich." (MN 2)
Viele Grüße
Elliot -
8. "Wenn er auf solche Weise unweise erwägt, entsteht eine von sechs Ansichten in ihm.
• Die Ansicht 'für mich gibt es ein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
• die Ansicht 'für mich gibt es kein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
• die Ansicht 'ich nehme Selbst mit Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
• die Ansicht 'ich nehme Nicht-Selbst mit Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen;
• oder die Ansicht 'ich nehme Selbst mit Nicht-Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
• ansonsten hat er eine Ansicht wie diese: 'Es ist dieses mein Selbst, das da spricht und fühlt und hier und da die Ergebnisse guter und schlechter Taten erfährt; aber dieses mein Selbst ist unvergänglich, dauerhaft, ewig, nicht der Vergänglichkeit unterworfen, und es wird so lange wie die Ewigkeit überdauern' [4].
•
http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m002z.html#f4[4]. Kommentar: Sechs Formen der Ich-Ansicht, somit Beispiele falscher Ansicht: die ersten beiden sind allgemeiner Eternalismus und Nihilismus, die dritte eine "spirituelle" Variante. Nummer vier und fünf könnten als intellektuelle Spekulation über Nicht-Selbst betrachtet werden. Schließlich hat ein Weltling keine Möglichkeit Nicht-Selbst direkt zu sehen, und das "Ich" schleicht sich bei spekulativen Spielchen über die "höchste Wirklichkeit" gern über die Hintertür herein. Die sechste Ansicht ist eine auf halbem Weg "steckengebliebene" Betrachtung von Kamma.
Hierzu Daniel Ingram:
Zitat"Das letzte und vielleicht am meisten missverstandene der Drei Daseinsmerkmale ist: Nicht-Selbst, auch Egolosigkeit oder Leerheit genannt. Leerheit, vor allem seine mysteriös anmutenden Nebenbedeutungen, bedeutet einfach, dass die Realität leer von einem permanenten abgetrennten Selbst ist. Die Betonung muss hier absolut auf den Worten „permanent“ und „abgetrennt“ liegen. Es heißt nicht, dass Realität nicht existiert oder dass all dies Illusion ist! Festigkeit ist eine Illusion, Permanenz ist eine Illusion, dass der Beobachter ein separates Ding ist, ist eine Illusion, aber alles dies ist keine Illusion."
Daniel Ingram: Mastering the Core Teachings of the Buddha.
Die Lehren vom Nicht-Selbst widerprechen unserem Empfinden, dass es da einen unabhängigen Beobachter gibt, ein kontrollierendes „Ich“, das die Realität beobachtet oder erfahrendes Subjekt weltlicher Drangsal ist. Es ist wirklich hilfreich, sich mit dieser Illusion auseinanderzusetzen. Ein falsches Verständnis dieser Lehre kann jedoch die Schattenseite des Nihilismus und der Lebensverachtung hervorbringen. Die Leute haben sich dann in den Kopf gesetzt, ein „Selbst“ zu eliminieren, wo der Schwerpunkt doch auf den Wörtern „getrennt“ und „dauerhaft“ liegt und auf der Ich-Illusion, die erzeugt wird. Ein besserer Ausdruck wäre vielleicht „Aufbrechen des mentalen Prozesses der Illusions-Erzeugung eines getrennten Selbst aus Sinneserfahrungen, die im Kern nicht- dual, völlig flüchtig und damit leer von einem isolierten dauerhaften Selbst sind.“
Ebda. Kapitel NICHT-SELBST VS. WAHRES SELBST
Ich leugne nicht, dass es ein Selbst gibt (Nihilismus). Die Definition von oben spezifiziert, welches Selbst im Buddhismus keine Rolle spielt.
Onda
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accinca:sarvamitra:
Sag mir bitte wo Buddha von brahman spricht, daß Brahma und Brahma-Welt im PK öfter vorkommt ist mir schon klar. Du sprachst aber weiter oben von brahman. Oder Fehler im deutschen Text? Erklärs bitte jemand, der sich mit Buddhas Lehre nicht auskennt.
Dir hier alles zu erklären dürfte wohl nicht möglich sein. Das mußt du selber machen.
Aber versuche es mal hier vielleicht genügt das schon. Samyutta 6.5.
Habs nachgelesen: Brahman 6.1 Vers 6ff. Das verstehe ich als der Brahmane Sahampati. 6.5 Vers 2 ff: Brahman eindeulich als handelnde und sprechende Person und das setzt sich so fort. Das ist nicht brahman.
Glaube der ganze Diskurs beruht auf einem Mißverständnis begrifflicher Art. Also obsolet.Shanti, Shanti
SarvamitraPs. Du mußt mir hier nicht "Alles" erklären. Auf der Brennsuppe dahergeschwommen bin ich auch nicht, wie man bei uns daheim sagt.
Werte Grüße
Sarvamitra -
sarvamitra:
Ps. Du mußt mir hier nicht "Alles" erklären. Auf der Brennsuppe dahergeschwommen bin ich auch nicht, wie man bei uns daheim sagt.
Ja um so besser. Ich weiß auch nicht jede Stelle auswendig. Aber wie auch
immer in der Längeren gibts auch noch eine Menge über Brahman, Wie
ich schon schrieb gibt es eben den Bereich eines Brahma und dieser
entspricht den 4 Vertiefungen. Daher sind alle Bereiche vergänglich.
Bei den Brahmanen gilt Brahman hingegen für ewig. -
accinca:Zitat
Ja um so besser. Ich weiß auch nicht jede Stelle auswendig. Aber wie auch
immer in der Längeren gibts auch noch eine Menge über Brahman, Wie
ich schon schrieb gibt es eben den Bereich eines Brahma und dieserBrahmawelt nicht brahman
Zitatentspricht den 4 Vertiefungen. Daher sind alle Bereiche vergänglich.
Bei den Brahmanen gilt Brahman hingegen für ewig.Letzte Ergänzung: Dharma im ontologischen Sinn ( transzendentale Realität ) entspricht brahman.
Edward Conze: Buddhist Thought in India, Seite 126. Im SN habe ich nichts entdeckt. Wäre auch verwunderlich , da sich Buddha dieser Transzendenz ja enthalten halt.Viele Grüße
Sarvamitra -
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Weder der Körper noch der Geist noch der Stein haben ein Ich, Mein, Selbst das immer sich selber gleich bleibt oder beständig ist. Auch das was ich in mir als Ich, Mein, Selbst erkenne ist Anicca!
Da ist ein Ich, sonst könnte ich nicht schreiben.
Da ist ein Selbst sonst könnte ich die Tastatur nicht bedienen.
Da ist ein Mein sonst hätte ich keinen Ort an dem ich lebe.
Das ist so.
Da gibt es keinen Zweifel.
Unwissenheit, das das so ist, führt dazu das geglaubt wird das da kein Ich, Mein, Selbst ist.
Der Zweifel wird schwächer, wenn ich immer wieder den Gedanken fördere: Alles ist Vergänglich nichts hat Bestand, alles ist jetzt und nur jetzt wirklich, hat nur jetzt Bestand.
Der mittlere Weg ist, meiner Meinung nach, Atta und Anatta zu erkennen als Erscheinungen die ausschließlich durch denken erzeugt werden.
Ich sehe keinen anderen Ausweg aus dem Dilemma. Da ist ja auch keines. Buddha hat ja nur gesagt das da kein Ding bestand hat, das sich alles ändert, darum kann da weder ein Atta noch ein Anatta sein.
Dieser Dualismus entsteht nur wenn ich, ICH und Ich erkennen will.
ICH, ein Wesen das außerhalb von anfassbaren, wahrnehmbaren Bedingungen existent ist.
Ich, das nicht gefunden werden kann aber doch da ist.
Ich sehe Buddha als Göttervernichter! Doch er hat sie nicht zerstört, nein er liebt sie sogar, doch hat er die Sicherheit das Götter auch nur in Bedingungen, durch Bedingungen erscheinen und keinerlei Bestand haben.
Götter sind Realitäten die nur durch Denken erscheinen. Ein Baum wird göttlich durch das erzeugen eines Gottes in dem Baum durch den Menschen der sich diesen Gott erdenkt. -
ein paar Gedanken zu Anatta... - eure Beiträge werde ich gleich nachlesen
der Hinduismus behauptet eine Übereinstimmung vom Individuum mit dem Ganzen; Atman und Brahman (vor 3000 Jahren wohl anders begründet als heute).
der Buddhismus meint: diese Übereinstimmung betrifft nicht das Ich. Denn das Ich ist ebenso leer von Eigenexistenz und Beständigkeit wie alle beobachtbaren Phänomene.
Damit wäre die Sache der Definition schon gegessen und es besteht Einigkeit. Wirklich? Ich denke, man kann argumentieren, dass diese Definition falsch ist. Es ist ja auch schwer vorstellbar, dass eine Religion auf einer schlichten Verneinung aufbaut. Doch der Reihe nach:
Möchte man diese Verneinung – Anatta – noch weiter bestimmen, führt dies zur Frage: worin besteht dann die Übereinstimmung mit dem Ganzen, wenn sie nicht im Ich liegt? Was ist es denn, was den Teil und das Absolute verbindet?
die mögliche Antwort lautet: diese Übereinstimmung liegt im Karma-Gesetz und der Bedingtheit. Ein Moment von Zeit, Bewusstsein, Licht etc. bedingt den nächsten… so irgendwie, wie dies beim Thema Wiedergeburt schon diskutiert wurde.
Unter Umständen ist man damit aber immer noch nicht zufrieden. Das Ganze der Wirklichkeit soll doch wirklich das Ganze sein! Wie sieht denn der Eimer aus, worin sich all diese Bedingtheit abspielt?
Wird so die Frage nach dem Sein gestellt, so kommt im Buddhismus die Leerheits-Philosophie ins Spiel. Nicht nur dem einzelnen Phänomen, Tisch, Lampe und Ich, fehlt es an Eigenexistenz, sondern das Ganze der Wirklichkeit hätte ebenfalls kein Sein, keine Existenz, keinen Boden usw.
Hier zeigt sich aber, dass die Ausgangsfrage, nämlich Anatta zu definieren, gar nicht verlassen wurde. Vielmehr kehrt sich die ursprüngliche Verneinung nun ins Positive! Denn die Aussage: das Ich ist es nicht, welches das Individuum mit dem Absoluten verbindet, betrifft ja wohl ein Ganzes, das nicht ebenso als Leerheit gedacht wird.
Nun, mit einem als Leerheit gefassten Sein, lautet die Bedeutung von Anatta aber positiv: das Nicht-Ich ist es, welches die Verbindung mit dem Absoluten darstellt, könnte man sagen. So kommt der Buddhismus zum absurd anmutenden Schluss: gerade die Negation einer Eigenexistenz lässt das gesuchte Sein aufleuchten. Es zeigt sich in Nicht-Ich und Leerheit.
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Ellviral:
Da ist ein Ich, sonst könnte ich nicht schreiben.
Da ist ein Selbst sonst könnte ich die Tastatur nicht bedienen.
Da ist ein Mein sonst hätte ich keinen Ort an dem ich lebe.
Das ist so.
Da gibt es keinen Zweifel.
Sollte es aber geben, denn diese quasilogischen Ableitungen sind allesamt fehlerhaft. -
Karnataka:
Wird so die Frage nach dem Sein gestellt, so kommt im Buddhismus die Leerheits-Philosophie ins Spiel. Nicht nur dem einzelnen Phänomen, Tisch, Lampe und Ich, fehlt es an Eigenexistenz,...... sondern das Ganze der Wirklichkeit hätte ebenfalls kein Sein, keine Existenz, keinen Boden usw.
.......sondern auch das Ganze der Wirklichkeit ohne Eigenexistenz ist. Das Ganze ist ohne Ich, Selbst, Mein, das schließt aber nicht aus das das Ganze nicht Ich, Selbst, Mein erzeugen kann.
Das Ich, Selbst, Mein ist aber eben nur Temporär und ohne Bestand. Nur der Mensch glaubt an Beständigkeit und ist sich nicht bewusst das er dies nur durch Kampf gegen den Verschleiß glauben kann. -
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bel:
Das Problem beim Verständnis von anatta ist, daß man es auf anicca reduziert.
Es gibt viele Probleme beim Verständnis von anatta, nur mal als kleine Fußnote:
Zitat aus Wikipedia:
Das Verständnis des „Nicht-Selbsts“ (hier in Sanskrit Anatman genannt) in den Mahayana-Schriften der „Tathagatagarbha“-Sutras unterscheidet sich von anderen Interpretationen und ist daher bemerkenswert: Die Lehre, die in diesen Texten vom Buddha präsentiert wird, stellt klar, dass es nur die vergänglichen Elemente (Skandhas) eines empfindenden Wesens sind, welche das „Nicht-Selbst“ („Anatman“) darstellen, während die tatsächliche Realität, die innewohnende Essenz (Svabhava) des Wesens nicht weniger ist als das Buddha-Prinzip („Buddha-dhatu“ – „Buddha-Prinzip“ oder „Buddhanatur“): selbst, rein und todlos. Im „Mahayana Mahaparinirvana Sutra“ wird dieses innewohnende, unsterbliche Buddha-Element als das „wahre Selbst“ bezeichnet. Es wird nicht durch die Wiedergeburt beeinflusst, ist immer vollkommen makellos, strahlend rein und wartet auf die Entdeckung in den Tiefen des verunreinigten Alltagsbewusstseins eines jeden Wesens. Im „Tathagatagarbha Sutra“ erklärt der Buddha, dass er mit seinem Buddha-Auge dieses verborgene Buddha-Juwel in jedem Wesen sehen kann. Der Buddha: „Verborgen in den Klesas (mentalen Verunreinigungen) von Gier, Hass und Verblendung sitzt erhaben und unbeweglich die Weisheit des Tathagatas (des Buddha), die Wahrnehmung des Tathagatas und der Körper des Tathagatas [...] alle Wesen, obwohl in ihnen alle Formen der geistigen Verunreinigungen gefunden werden können, haben ein Tathagatagarbha (eine Buddha-Essenz), welches für alle Zeiten vollkommen rein ist, und das gesättigt ist mit Tugenden, welche sich nicht von meinen Tugenden unterscheiden“ (Lopez, 1995, p.96). Folglich bekommt die Lehre vom „Nicht-Selbst“ eine kontroverse Darlegung in den Tathagatagarbha-Sutras, in denen sie nur als relative Tatsache, aber nicht als absolute Wahrheit dargestellt wird.
Klar, der Buddha hat das wohl nie so gesagt
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Mattias 65:
ZitatIm „Mahayana Mahaparinirvana Sutra“ wird dieses innewohnende, unsterbliche Buddha-Element als das „wahre Selbst“ bezeichnet. Es wird nicht durch die Wiedergeburt beeinflusst, ist immer vollkommen makellos, strahlend rein und wartet auf die Entdeckung in den Tiefen des verunreinigten Alltagsbewusstseins eines jeden Wesens.
Das ähnelt mir sehr "brahman-atman" siehe meine Diskussion mit accinca oben.
Gruß
Sarvamitra -
Matthias65:bel:
Das Problem beim Verständnis von anatta ist, daß man es auf anicca reduziert.
Es gibt viele Probleme beim Verständnis von anatta, nur mal als kleine Fußnote:
Zitat aus Wikipedia:
Das Verständnis des „Nicht-Selbsts“ (hier in Sanskrit Anatman genannt) in den Mahayana-Schriften der „Tathagatagarbha“-Sutras unterscheidet sich von anderen Interpretationen und ist daher bemerkenswert:Traue niemals Wiki. Die Leute lesen halt, was sie wollen, obs das nun der Text hergibt oder nicht.
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Bel:
ZitatTraue niemals Wiki. Die Leute lesen halt, was sie wollen, obs das nun der Text hergibt oder nicht.
Da geb ich Dir recht! Es gibt einige seriöse Texte mit etlichen Belegstellen, sodaß mans im Orginaltext nachlesen kann, aber viel ist Schrott. Das klassische, umfangreiche, gut recherchierte Lexikon oder Fachbuch ist leider außer Mode. Und auch da gibts Humbug. Man möchts nicht glauben, daß einige Gymnasis damit Facharbeiten schreiben.
Sarvamitra