Ein wichtiger Unterschied Theravada / Mahayana?

  • Wie auch immer.


    Andi:


    Solange der unermessliche Raum Bestand hat
    und solange noch empfindende Wesen da sind,
    will ich auch da sein,
    um zu helfen, um zu dienen,
    um meinen Beitrag zu leisten
    .


    Andi, da stimme ich Dir zu:


    Auch ich habe den Eindruck, dass mehr Einzelgänger vom Theravada und mehr Geselligkeitsfreunde vom Mahayana angezogen sind, als umgekehrt.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Och naja, Einzelgänger oder gemeinschaftlicher Typus im Mahayana oder Theravada hat nur damit was zu tun - mein Eindruck:


  • Elliot:

    "Vergehen"? Ich verstehe nicht recht, wovon Du sprichst.


    Verstehst Du nicht den Sinn der Anführungsstriche?


    A.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Den ganzen Satz habe ich nicht verstanden:


    Zitat

    Geht man zum Beispiel am Ende eines ereignisreichen Tages tief in die Geschehnisse und praktiziert Gewissenserforschung (nicht oberflächlich, was landläufig als "Vergehen" deklariert wird, sondern in tiefer Betrachtung der eigenen Geistesbewegungen in Bezug auf die Folgen), ...


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Bei solchen Diskussionen beschleicht mich die Ansicht, dass hier viel Selbstlüge betrieben wird.
    "Mahayana ist so … und Theravada ist so … und deshalb habe ich mich so entschieden …"
    Sorry …
    Um sich für das eine oder das andere bewusst zu entscheiden, muss man beides wirklich durchdrungen haben. Das ist aber bei weiten nicht der Fall. Denn wäre es so, gäbe es keine Missverständnisse. Der butterländische Theravadin müsste den butterländischen Mahayani nicht befragen, es gäbe nicht diese Debatten und das Meins-ist-besser-als-Deins wäre redundant.


    Die Entscheidungen sind doch ganz anders gefällt worden:
    Weil es das Erste war, das einem begegnet ist.
    Weil einem die Sprache so gefällt.
    Weil man einen persönlichen Draht zu einem Lehrer bekommen hat.
    Weil man auf keinen Fall mit einem Lehrer oder einer Gruppe zusammen üben möchte.
    Weil man ein Fan japanischer Kultur ist,
    Weil das Essen auf Sri Lanka so lecker war.
    Weil der Yoga-Lehrer ein Theravadin ist.
    Weil man katholisch erzogen wurde und die Schnauze voll von Brokat und Weihrauch hat.
    Weil man den Dali Lama so inspirierend findet.
    Weil man ein protestantische und asketisches Gemüt hat.
    Weil man sich an der Opulenz erfreut.
    Weil man da so ein tolles Buch gelesen hat.
    und tausende andere Gründe.


    Warum habe ich mich so entschieden?
    Jedenfalls nicht, weil ich den Unterschied zwischen Mahayana und Theravada durchdrungen habe. Tu ich immer noch nicht. Und ist mir auch egal. Für meinen Studiengang ist das nicht erforderlich.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • @ Doris


    Ja, sehe ich ganz genau so.


    Zumal: DEN Theravada und DAS Mahayana gibt es überhaupt nicht. Es gibt Texte, Lehrer, "Anhänger", Bücher, Länder etc., die sich so bezeichnen oder verstehen. Die Diskussion was was ist und wo der Unterschied liegt, beginnt ja schon bei den Schülern des historischen Buddha.

  • Hallo Doris,


    Doris Rasevic-Benz:

    Um sich für das eine oder das andere bewusst zu entscheiden, muss man beides wirklich durchdrungen haben.


    dies sehe ich nicht so. Dann würden die meisten Leute wohl nie eine Entscheidung treffen, weil wann hat man schon etwas wirklich durchdrungen. Oder die Entscheidungen sind dann nicht bewusst, was ich aber in dem Zusammenhang gar nicht verstehe. Meinst du rational? Die meisten Entscheidungen sind nun einmal Entscheidungen unter Unsicherheit. Was auch in diesem Fall ausreichend ist. Verschaffe ich mir einen groben Überblick über Mahayana, Theravada, dann sollte das für eine angemessene Entscheidung aus dem Bauch heraus bzw. unter Unsicherheit reichen.


    Gruß
    Florian


  • :lol::lol::lol:

  • Zitat

    Dann würden die meisten Leute wohl nie eine Entscheidung treffen, weil wann hat man schon etwas wirklich durchdrungen. Oder die Entscheidungen sind dann nicht bewusst, was ich aber in dem Zusammenhang gar nicht verstehe. Meinst du rational? Die meisten Entscheidungen sind nun einmal Entscheidungen unter Unsicherheit. Was auch in diesem Fall ausreichend ist. Verschaffe ich mir einen groben Überblick über Mahayana, Theravada, dann sollte das für eine angemessene Entscheidung aus dem Bauch heraus bzw. unter Unsicherheit reichen.


    Es sind eben keine bewussten Entscheidungen, sondern unbewusste. Was an der Oberfläche des HIrnkastls als "bewusst" erscheint, ist nur die Rationalisierung. Wir entscheiden nach Geschmack und Gewohnheit – Karma –, nicht weil wir wissen was Theravada und Mahayana ist. Gemäß dieses Geschmackes etikettieren wir die beiden Richtungen und picken vermeintliche Schwerpunkte raus, die wir dann ideologisieren. Dann kommen so Schlussfolgerungen raus, wie der Mahayana würde zum Töten verführen oder Mahayana sei Angst vor der Selbstwerdung und Theravada Angst vor der Selbsthingabe, oder das die einen geselliger und die andern mehr Einzelgänger seien.


    Mal logisch: Wäre das wirklich so, dann würden Einzelgängertypen aus Sri Lanka in Länder mit Mahayana auswandern und umgekehrt. Dann würde es keine Theravada-Klöster geben oder Theravada-Gruppen und kein Mahayani würde in einer Einsiedelei leben. In Sri Lanka gäbe es keine chauvinistischen Mönche und in Tibet und Japan herrschte Mord und Totschlag.


    Liebe Grüße
    Doris

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • @ Doris:

    Zitat

    Bei solchen Diskussionen beschleicht mich die Ansicht, dass hier viel Selbstlüge betrieben wird.


    In "Das Leben des Brian" schreit ein Prophet ohne Anhänger den diskutierenden Gruppen der Judäischen Volskfront und der Volksfront von Judäa zu: Ihr Spalter ! :lol:

  • War das so? Egal. Aber wenn ja, liegt das daran, daß sich ja beide als "Volksfront", aka Buddhisten betrachten. Deshalb bleibt auch alles so wie es ist, selbst wenn sie gegenseitig aus ihren Programmen abschreiben und des anderen Losungen, Agitations- und "Widerstands"-Techniken adaptieren.
    Es wird nur noch komischer.

  • Jau.
    Wenn ich Mahayana sein will (jetzt so richtig), dann brauche ich etwas, das mich abgrenzt von den anderen, ich brauche ein Merkmal. Da nimmt man das aus dem Topf der Merkmale ein paar Merkmale raus und ordnet sie in diesen oder jenen Kreis ein. Dann hat man die Merkmale für eine Identität geschaffen. Und je nachdem wie wichtig es einem erscheint diese Identität zu erfüllen, desto weniger durchlässig werden die Kreise.
    Die Auswahl dieser Merkmale ist eigentlich recht willkürlich, obwohl sie einem schlüssig erscheint, hat man doch so viel Literatur, die einen bekräftigen kann. Aber da kommt halt das Karma sehr deutlich zum Tragen, das Tunnelblick und Selektion bewirkt.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.


  • :lol: Ja ganz genau! :oops:

  • @ Bel:

    Zitat

    War das so? Egal. Aber wenn ja, liegt das daran, daß sich ja beide als "Volksfront", aka Buddhisten betrachten.


    Das Leben des Brian:


    Das witzige ist ja daran, daß sich dieser Prophet, wie alle anderen Propheten auf diesem Marktplatz als (Allein )Wissender betrachtet, jedoch kann er keinen der Vorbeigehenden davon überzeugen, daß er der bessere Prophet ist; er ist auch der Ärmste dort, weil er deswegen kein Almosen bekommt.
    So richtet sich seine asktische Hochnäsigkeit, die frustriert ist, als undurchsichtige Kritik an diese Gruppierungen, deren Inhalte er gar nicht versteht, die er aber ebenfalls irgendwie als Propheten betrachtet, die ja aber wenigstens noch grüppchenartig miteinander diskutieren, sich also gegenseitig wenigstens beachten. :D

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  • blue_apricot:

    @ Bel:

    Zitat

    War das so? Egal. Aber wenn ja, liegt das daran, daß sich ja beide als "Volksfront", aka Buddhisten betrachten.


    Das witzige ist ja daran, daß sich dieser Prophet, wie alle anderen Propheten auf diesem Marktplatz als (Allein )Wissender betrachtet, jedoch kann er keinen der Vorbeigehenden davon überzeugen, daß er der bessere Prophet ist; er ist auch der Ärmste dort, weil er deswegen kein Almosen bekommt. So richtet sich seine asktisch frustrierte Hochnäsigkeit als undurchsichtige Kritik an diese Gruppierungen, deren Inhalte er gar nicht versteht, die er aber ebenfalls irgendwie als Propheten betrachtet, die ja aber wenigstens noch miteinander diskutieren, sich also gegenseitig wenigstens beachten und ein paar Leutchen mehr sind. :lol:


    Nach dem Motto: Tausend Fliegen können sich nicht darin irren, daß Scheiße was Leckeres ist?

  • Das lustige ist doch, daß es gar keine tausende Fliegen sind, sondern nur so 3-6 in diesem Falle je politischer Gruppe. Darüber hinaus gibt es eine Menge Vorbeigehende, die im religiösen Tamtam irgendwas unebestimmtes suchhen und sich dabei von ihren Gefühlen leiten lassen. Der Prophet erkennt keine Unterschiede zwischen den Leuten, er macht sie zu seinesgleichen und überschätzt (übervorteilt ) sie darin. :D

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  • Alle Grüppchen und die darin iwas Suchenden zusammen sind schon Tausende, oder gar Millionen :)


    blue_apricot:

    Das lustige ist doch, daß es gar keine tausende Fliegen sind, sondern nur so 3-6 in diesem Falle je Gruppe, abgesehen von den Vorbeigehenden, die in dem religiösen Tamtam irgendwas unbestimmtes suchen. Das heißt, er überschätzt ( übervorteilt ) sie völlig.

  • Bel:

    Zitat

    Alle Grüppchen und die darin iwas Suchenden zusammen sind schon Tausende, oder gar Millionen :)


    Ja eben, dennoch gibt es Leute, die sich da außen vor sehen MÜSSEN, wie unser auserwählter Prophet :) Die Ursachen sind komplex.
    Hier möchte ich meinen, daß eine Ursache eine alte Furcht vor Zuschreibung von Merkmalen ist, wogegen man sich schlecht wehren kann. Es ist deswegen günstig, schnell "den anderen" feste Merkmale zu zuweisen, um eine scheinbare Autonomie und kräftige Wehrhaftigkeit zu bewahren .

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  • Was ist daran "auserwählt", keine Fliege zu sein? Kreucht und fleucht unendlich viel mehr Zeugs durch die Welt.


    blue_apricot:

    Bel:

    Zitat

    Alle Grüppchen und die darin iwas Suchenden zusammen sind schon Tausende, oder gar Millionen :)


    Ja eben, dennoch gibt es Leute, die sich da außen vor sehen, wie unser auserwählter Prophet :)

  • Ich weiß ja gar nicht wieviel Fliegenarten es auf der Welt gibt und wie die ( genetischen )Verwandtschaftsverhältnisse sind. Am Ende stammt die Fliege noch vom Flugsaurier ab, oder vom Eintagshörnchen, oder gar vom ersten Einzeller. Also der oder diejenige die vehemet gegen Abgrenzung ist, wie unser Prophet, das schillernde Pläsierchen, hat sich gerade abgegrenzt,um eine Einheit zu propagieren, bei der er gern mitten drin außen vor wäre. :D Sachen jibet.

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