Wiedergeburt ist? Umfrage und Diskussion

  • "Die Welt steht Kopf - ging es um die Katze oder um das Recht haben?" dachte Joshû? Hatte denn niemand gesehen, dass ein einziges, kleines Wort genügt hätte, und die Welt wäre wieder auf den Füßen gestanden? Nur dieses eine Wort: Dann nehmt halt Ihr die Katze!


    Er legte die Strohsandalen auf den Kopf und ging hinaus in die verkehrte Welt!
    So war auch einst Bodhidharma in den Westen gegangen und niemand hatte ihn je wieder gesehen!


    "Ja, wenn auch nur ein Einziger da gewesen wäre wie Joshû, der gesehen hätte, dass alles auf dem Kopf steht, wäre die Katze noch am Leben!" dachte Nanzen traurig.


    http://www.teeweg.de/de/religion/Zen/koan/nansen-katze.html


    oder:
    Das Koan: Nansen tötet eine Katze
    Einer Katze wegen stritten sich einmal die Mönche von der östlichen mit denen von
    der westlichen Zen-Halle.
    Nansen hielt die Katze hoch und sagte:
    "Ihr Mönche!
    Kann einer von euch ein Wort sagen, will ich die Katze schonen.
    Könnt ihr es nicht, ist sie dem Schwert verfallen."
    Niemand konnte antworten, so dass Nansen schließlich die Katze erschlug.


    Als Jôsh? am Abend heimkam, erzählte ihm Nansen, was geschehen war.
    Daraufhin nahm Jôsh? seine Sandalen, legte sie auf den Kopf und ging davon.
    Nansen sagte: "Wärest du hier gewesen, hätte ich die
    Katze verschonen können.
    http://www.zen-guide.de/zen/me…d/26&titel=Nanquan+Puyuan


    warum ging Joshu in die verkehrte Welt .. ? weil es auf dem WEG lag . (denk ich mal)

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

  • Wer hat denn den Abfall zusammen geschrieben?
    http://www.teeweg.de/de/religion/Zen/koan/nansen-katze.html
    aus dem du hier "frei" zitierst ? Kannst du nach hundert Jahren endlich mal nen Zitat und deine Zeilen und Fragen kenntlich machen ?
    Jon:

    Zitat

    Wo ist unten, wo ist oben ?


    Ja, echt, da ist nix mehr zu machen.




    Egal, ist eh OT.
    Wiedergeburt ist? Umfrage und Diskussion:

  • blue_apricot:

    Diese Erfahrung ( von Leerheit ) ist ja so oder so essentiell. ... Wie hier:


    Zitat

    Wenn er so weiß und sieht, ist sein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Werdenstrieb und vom Unwissenheitstrieb. Wenn er so befreit ist, kommt das Wissen: 'Er ist befreit.' Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'"
    ....
    Somit betrachtet er es als leer von dem, was nicht vorhanden ist, was aber das Restliche anbelangt, so versteht er das, was gegenwärtig ist, folgendermaßen: 'Dies ist gegenwärtig.' Somit, Ānanda, ist auch dies sein echtes, unverzerrtes, reines Hinabsteigen in die Leerheit, vollendet und unübertrefflich ."
    (Majjhima Nikāya 121:Die kürzere Lehrrede über Leerheit - Cūḷasuññata Sutta= ... )


    Essentiell scheint mir der Part:


    Zitat

    Wenn er so weiß und sieht, ist sein Geist vom Sinnestrieb befreit, vom Werdenstrieb und vom Unwissenheitstrieb.


    Denn:



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • mukti:
    Sôhei:

    ..... Auch hier fällt mir nichts ein, was mir irgendwie stimmig oder auch nur möglich erscheint...


    Vielleicht habt ihr Anregungen?


    Es gab ja dazu bereits viele Anregungen in diesem und in anderen Threads, auch mit Links zu entsprechenden Auseindersetzungen und Lehrreden. Wenn du sicher bist dass da nirgends was dran sein kann, dann lasse es doch einfach.


    Na na, ganz ruhig. Aber es scheint so, als ob du mit eigenen Worten auch nichts dazu sagen kannst.

  • @ Sôhei : Mukti hat bereits mit eigenen Worten geschrieben. Musst du nur zurückscrollen.


    @ Elliot: Es ist nicht so günstig sich Vorstellungen davon zu machen, wie diese essentielle `rechte`Erkenntnis aussieht, jedenfalls ist das Erwachen zur Wirklichkeit/Wahrheit. Auf pubbe nivāsānussati dagegen richtet der Beobachter per vipassana `willentlich`seine Aufmerksamkeit, das ist ein abhiññā. Weder hat jeder diese spezielle Fähigkeit, noch ist sie der rechten Erkenntnis unabdingbar. Wichtiger ist das volle Vertrauen auf Buddha, Dhamma und Sangha.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Mir ging bzw. geht es bei meinen beiden Punkten darum, unabhängig von der sich über 15 oder 20 Seiten erstreckenden Debatte, wer meint die buddhistische Lehre jetzt besser verstanden zu haben, noch einmal die Frage zu stellen,


    a) wie eine Beeinflussung, ein Zusammenhang zwischen dem Leben einer Person X, welches zu einem bestimmten Zeitpunkt vorüber ist, und der einen Moment später erfolgten Empfängnis/Geburt einer Person Y (an einem gänzlich anderen Ort), welche dann unter gänzlich anderen Bedingungen etc. aufwächst und sich entwickelt, möglich sein soll;


    und


    b) wie es vorstellbar sein soll, gleichzeitig zwei Personen zu sein (das ist nämlich für mich die Bedeutung von "einst war ich der oder der").


    Und ja: ersteres anzunehmen halte ich für ziemlich grotesk, letzteres für unmöglich. Aber vielleicht übersehe ich ja was, und deshalb habe ich nochmal nachgefragt.

  • Es ist auch notwendig, diese Punkte noch einmal (und immer wieder) sichtbar zu machen, weil genau da in der Diskussion immer wieder ausgewichen wird.

  • Sôhei:


    a) wie eine Beeinflussung, ein Zusammenhang zwischen dem Leben einer Person X, welches zu einem bestimmten Zeitpunkt vorüber ist, und der einen Moment später erfolgten Empfängnis/Geburt einer Person Y (an einem gänzlich anderen Ort), welche dann unter gänzlich anderen Bedingungen etc. aufwächst und sich entwickelt, möglich sein soll;


    Nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung wie gesagt.


    Sôhei:


    b) wie es vorstellbar sein soll, gleichzeitig zwei Personen zu sein (das ist nämlich für mich die Bedeutung von "einst war ich der oder der").


    Einst der und nun ein anderer, darin sehe ich nicht die Bedeutung von "gleichzeitig".

  • bel:

    Es ist auch notwendig, diese Punkte noch einmal (und immer wieder) sichtbar zu machen, weil genau da in der Diskussion immer wieder ausgewichen wird.


    Dann erkläre doch jetzt mal genauer wie das für dich nach dem Tod ist. Es geht weiter sagst du, weil dukkha noch vorhanden ist. Und: "Ich bin davon überzeugt, solange man die Buddhalehre als Vehikel zur Befreiung vom eigenen Leiden begreift, wird das nix mit dem Erwachen. Das ist nur ein Ego-Standpunkt, den man wohl nicht dem Buddha unterstellen sollte."
    Darauf habe ich gefragt: "Dann wirst du erst von Leiden frei wenn alle Leiden der Welt beseitigt sind, und das Ego ist erst dann aufgelöst, wenn alles Ego der Welt aufgelöst ist?" Habe aber keine Antwort bekommen.


    Ich verstehe überhaupt nicht wie du das siehst. Dukkha bedeutet nicht "mein Dukkha" sagst du, aber Dukkha besteht doch nur wenn ein "Ich" oder "mein" besteht! Wenn jemand mit der Vorstellung von "Ich" und "mein" stirbt, und diese Vorstellung mit dem Tod zu Ende wäre, dann wäre das ja Befreiung von Dukkha.


    Also entweder hat ein nächstes Ich mit dem vorigen was zu tun oder nicht. Wenn nicht, dann ist das jetztige Ich ausgelöscht mit dem Tod, wenn schon, dann kann es das nächste Ich beeinflussen.

  • mukti:
    Sôhei:


    a) wie eine Beeinflussung, ein Zusammenhang zwischen dem Leben einer Person X, welches zu einem bestimmten Zeitpunkt vorüber ist, und der einen Moment später erfolgten Empfängnis/Geburt einer Person Y (an einem gänzlich anderen Ort), welche dann unter gänzlich anderen Bedingungen etc. aufwächst und sich entwickelt, möglich sein soll;


    Nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung wie gesagt.


    Das ist doch keine Antwort. Die Frage war, was das "Element" ist, daß all die Persönlichkeitsmerkmale, bzw die karmische Zusammensetzung der Person X auf die Person Y vermittelt, so daß man sagen kann, Y erntet das, was X gepflanzt hat, oder Y ist der Eigner der Taten von X.

  • Und noch was bel:


    Ich habe geschrieben:


    Zitat

    Was ist denn nun deiner Meinung nach der Unterschied wenn "jemand" (bzw. ein namarupa) mit vollständiger anatta-Verwirklichung stirbt und wenn "jemand" ohne anatta-Verwirklichung stirbt? Wo ist da ein Unterschied, wenn in beiden Fällen alles zu Ende ist, ist es nach dem Tod nicht dasselbe? Kein Ich und mein und kein Selbst mehr.


    Darauf hast du geantwortet:


    Zitat

    Wie das der Vollständig Erwachte empfindet, kann ich Dir leider nicht sagen und deshalb auch nicht sicher, wie das was in Textform überliefert wurde, letztlich zu verstehen ist.
    Sicher ist jedenfalls, dass nach dem Tod eines gewöhnlichen Menschen nicht "Alles" zu Ende ist, weil ja der Buddha bezüglich paticcasamuppada immer von der "ganzen Masse des Leidens" spricht und nicht von dem spezifischen Leiden eines einzelnen Menschen, von "meinem/deinem" Dukkha....
    http://www.buddhaland.de/viewt…t=14244&start=210#p283029.


    Du kannst es nicht sagen, und ich kann auch so einiges nicht sagen, weil wir nicht vollständig erwacht sind. Du schlägst eine Alternative zum Verständnis des Samsara vor, die angeblich offene Fragen der wörtlichen Lesart vermeidet. Aber auch die Alternative hat offene Fragen! Das zu verschleiern und immer nur auf Ungelöstes anderer hinzuweisen, wäre unredlich. Es sind verschiedene Herangehensweisen die verschiedene Ansichten nach sich ziehen, das ist alles. Ich bin nicht besser oder weiter mit meiner Ansicht und erachte dich auch nicht als besser oder schlechter, weil du eine andere hast. Soviel zu Fairness in der Diskussion.

  • Wiedergeburt ist vergänglich.


    _()_

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • bel:


    Das ist doch keine Antwort. Die Frage war, was das "Element" ist, daß all die Persönlichkeitsmerkmale, bzw die karmische Zusammensetzung der Person X auf die Person Y vermittelt, so daß man sagen kann, Y erntet das, was X gepflanzt hat, oder Y ist der Eigner der Taten von X.


    Wenn ich das sehen könnte wäre ich erleuchtet. Das Prinzip ist dass Y eine Auswirkung von X ist. Beweisen kann ich es nicht, wie auch das Gegenteil nicht bewiesen ist. Es passt aber alles in das sonstige Weltbild, wie es anders in ein anderes passt. Viel mehr kann darüber zum gegenwärtigen Stand der Erkenntnis wohl von beiden Seiten nicht gesagt werden.

  • mukti:
    Zitat

    Wie das der Vollständig Erwachte empfindet, kann ich Dir leider nicht sagen und deshalb auch nicht sicher, wie das was in Textform überliefert wurde, letztlich zu verstehen ist.
    Sicher ist jedenfalls, dass nach dem Tod eines gewöhnlichen Menschen nicht "Alles" zu Ende ist, weil ja der Buddha bezüglich paticcasamuppada immer von der "ganzen Masse des Leidens" spricht und nicht von dem spezifischen Leiden eines einzelnen Menschen, von "meinem/deinem" Dukkha....
    http://www.buddhaland.de/viewt…t=14244&start=210#p283029.


    Ich kann nicht sagen, wie der Erwachte empfindet.


    mukti:

    Du kannst es nicht sagen, und ich kann auch so einiges nicht sagen, weil wir nicht vollständig erwacht sind. Du schlägst eine Alternative zum Verständnis des Samsara vor, die angeblich offene Fragen der wörtlichen Lesart vermeidet. Aber auch die Alternative hat offene Fragen!


    Welche?


    mukti:

    Das zu verschleiern und immer nur auf Ungelöstes anderer hinzuweisen, wäre unredlich. Es sind verschiedene Herangehensweisen die verschiedene Ansichten nach sich ziehen, das ist alles. Ich bin nicht besser oder weiter mit meiner Ansicht und erachte dich auch nicht als besser oder schlechter, weil du eine andere hast. Soviel zu Fairness in der Diskussion.


    Ne, also darauf hinzuweisen, daß bestimmte Vorstellungen von Wiedergeburt im Widerspruch zum Anatta-Prinzip stehen, oder daß diesbezüglichen Fragen immer wieder ausgewichen wird, empfinde ich nicht als unredlich. Es ist einfach so, daß derjenige der was behauptet, die Bringepflicht hat, die Behauptung zu begründen.
    Ich dagegen stelle eine begründete Alternative dar, ich wiederhol das auch gern noch mal heute Abend - kannst ja inzwischen die "offene Fragen" summieren, ich hab inzwischen noch was anderes zu tun. Ich sage aber auch nicht, daß dies die einzig mögliche Alternative zu wörtlichen Wiedergeburtsvorstellungen ist, von der Gegenseite wird aber gern behauptet, daß die wörtliche Wiedergeburtsvorstellung die einzig gültige ist.

  • mukti:
    bel:


    Das ist doch keine Antwort. Die Frage war, was das "Element" ist, daß all die Persönlichkeitsmerkmale, bzw die karmische Zusammensetzung der Person X auf die Person Y vermittelt, so daß man sagen kann, Y erntet das, was X gepflanzt hat, oder Y ist der Eigner der Taten von X.


    Wenn ich das sehen könnte wäre ich erleuchtet. Das Prinzip ist dass Y eine Auswirkung von X ist. Beweisen kann ich es nicht, wie auch das Gegenteil nicht bewiesen ist. Es passt aber alles in das sonstige Weltbild, wie es anders in ein anderes passt. Viel mehr kann darüber zum gegenwärtigen Stand der Erkenntnis wohl von beiden Seiten nicht gesagt werden.


    Man kann schon ne Menge ohne Erleuchtung sagen, mit der oder anderen vorgeblichen höheren Einsichten oder Erfahrungen zu kommen, empfinde ich immer als höchst unredlich - damit meine ich aber ausdrücklich nicht Dich.

  • mukti:
    bel:


    Das ist doch keine Antwort. Die Frage war, was das "Element" ist, daß all die Persönlichkeitsmerkmale, bzw die karmische Zusammensetzung der Person X auf die Person Y vermittelt, so daß man sagen kann, Y erntet das, was X gepflanzt hat, oder Y ist der Eigner der Taten von X.


    Wenn ich das sehen könnte wäre ich erleuchtet. Das Prinzip ist dass Y eine Auswirkung von X ist. Beweisen kann ich es nicht, wie auch das Gegenteil nicht bewiesen ist. Es passt aber alles in das sonstige Weltbild, wie es anders in ein anderes passt. Viel mehr kann darüber zum gegenwärtigen Stand der Erkenntnis wohl von beiden Seiten nicht gesagt werden.


    Naja, ganz so gleichberechtigt sind die beiden Alternativen nicht, würde ich sagen. Denn wenn die Behauptung aufgestellt wird, dass z.B. zwischen Herrn X, der als mittelständischer Kleinunternehmer in Bayern geboren und aufgewachsen ist und dort sein Leben verbracht hat, bis er zum Zeitpunkt x verstarb, und einer Empfängnis in meinetwegen Arizona einen Moment nach x, wo dann nach neun Monaten ein Mädchen geboren wird zur Frau heranwächst, und was weiß ich treibt und tut ein "Zusammenhang von Ursache und Wirkung besteht" oder auch nur "bestehen kann", dann wäre irgendeine halbwegs vernünftige und halbwegs belastbare Theorie schon schön.
    Ansonsten gilt für mich das Occhamsche Rasiermesser und "simplex sigillum veri".

  • bel:
    mukti:

    Du kannst es nicht sagen, und ich kann auch so einiges nicht sagen, weil wir nicht vollständig erwacht sind. Du schlägst eine Alternative zum Verständnis des Samsara vor, die angeblich offene Fragen der wörtlichen Lesart vermeidet. Aber auch die Alternative hat offene Fragen!


    Welche?.


    Beantworte doch bitte die Fragen die ich zu deiner Vorstellung vom Leben nach dem Tod gestellt habe.

  • Sôhei:

    Naja, ganz so gleichberechtigt sind die beiden Alternativen nicht, würde ich sagen. Denn wenn die Behauptung aufgestellt wird, dass z.B. zwischen Herrn X, der als mittelständischer Kleinunternehmer in Bayern geboren und aufgewachsen ist und dort sein Leben verbracht hat, bis er zum Zeitpunkt x verstarb, und einer Empfängnis in meinetwegen Arizona einen Moment nach x, wo dann nach neun Monaten ein Mädchen geboren wird zur Frau heranwächst, und was weiß ich treibt und tut ein "Zusammenhang von Ursache und Wirkung besteht" oder auch nur "bestehen kann", dann wäre irgendeine halbwegs vernünftige und halbwegs belastbare Theorie schon schön.
    Ansonsten gilt für mich das Occhamsche Rasiermesser und "simplex sigillum veri".


    Deinen Standpunkt hast du ja schon geäußert:


    Zitat

    Die Wiedergeburt, karma, anatta und atman, moksha etc. werden in Indien und anderswo seit über 2000 diskutiert - ist es wirklich sinnvoller zu glauben, einer hätte die Lösung für alle Fragen gehabt, aber alle anderen haben es halt noch nicht getschekkt; oder anzunehmen, dass es keine solche Universallösung gibt?


    Worauf ich geantwortet habe, dass ich die Annahme einer Lösung für sinnvoll halte. Ich spreche nicht das Recht ab, eine Lösung für unmöglich zu halten, jeder kann versuchen nach seiner Art glücklich zu werden.
    Schönen Tag noch.

  • Sôhei:

    a) wie eine Beeinflussung, ein Zusammenhang zwischen dem Leben einer Person X, welches zu einem bestimmten Zeitpunkt vorüber ist, und der einen Moment später erfolgten Empfängnis/Geburt einer Person Y (an einem gänzlich anderen Ort), welche dann unter gänzlich anderen Bedingungen etc. aufwächst und sich entwickelt, möglich sein soll;


    Das wird nicht zu erklären sein:



    Sôhei:

    und


    b) wie es vorstellbar sein soll, gleichzeitig zwei Personen zu sein (das ist nämlich für mich die Bedeutung von "einst war ich der oder der").


    Es wird nicht behauptet, dass dies der Fall ist, sondern:


    Zitat

    "Behauptet man ,der nämliche ist es, der die Handlung ausführt, und der die Folgen empfindet,' so gibt es einen, der von Anbeginn da ist; sagt man von dem aus: ,das Leiden ist selbstverursacht, so kommt man damit auf ein ewig Dauerndes hinaus [desselben, = Atman ! sassata-ditthi]. - Behauptet man ,ein anderer ist es, der die Handlung ausführt, und der die Folgen empfindet', so gibt es einen, der von Empfindung betroffen ist. Sagt man von dem aus, ,das Leiden ist von einem anderen verursacht', so kommt man damit auf völlige Vernichtung hinaus [des ersteren, = Nihilismus ! uccheda-ditthi].


    Diese beiden Enden vermeidend, Kassapa, verkündet in der Mitte der Tathāgata die wahre Lehre: "Aus dem Nichtwissen als Ursache entstehen die Gestaltungen; aus den Gestaltungen als Ursache entsteht das Bewußtsein usw. usw. (- 1. 3). Auf solche Art kommt der Ursprung der ganzen Masse des Leidens zustande. Aus dem restlosen Verschwinden aber und der Aufhebung des Nichtwissens folgt Aufhebung der Gestaltungen; aus der Aufhebung der Gestaltungen folgt Aufhebung des Bewußtseins usw. usw. (= 1. 4). Auf solche Art kommt die Aufhebung der ganzen Masse des Leidens zustande."


    (Samyutta Nikaya 12.17. Der Nacktgänger - 7. Acelakassapa Sutta)


    Wurde hier aber schon erörtert.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot


    Also was jetzt Herr X aus Bayern mit der Frau Y in New York zu tun hat, und wie, kann man weder erklären, noch gibt es eigentlich den Herrn X und die Frau Y.


    Dann sehe ich aber beim besten Willen keinen Grund und Sinn darin, überhaupt von leben-übergreifendem Karma und Wiedergeburt zu sprechen. Wo ist der Nutzen oder die Notwendigkeit?

  • Sôhei:

    Also was jetzt Herr X aus Bayern mit der Frau Y in New York zu tun hat, und wie, kann man weder erklären, noch gibt es eigentlich den Herrn X und die Frau Y.


    Doch, das lässt sich im Prinzip herausfinden, nämlich indem Frau Y fleißig Kāyagatāsati betreibt:



    ... und sich auf diese Weise des Daseins vom Herrn X bewusst wird, dessen Handlungen sich in der einen oder anderen Weise auf ihr Leben ausgewirkt haben.


    Nur wie das funktioniert hat, das wird wohl unerklärlich bleiben.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Buddhaghosa: <woltlab-metacode-marker data-name=:

    Visuddhi Magga XVII" data-link="">

    In derselben Weise folgt auf den ein vergangenes Objekt habenden Tod eine ein gegenwärtiges Objekt besitzende Wiedergeburt [...]


    Ein bloßes Phänomen ist's, ein bedingtes Ding,
    Was da ins Leben tritt im spätern Dasein.
    Nicht wandert es aus früh'rem Dasein dort hinüber,
    Und doch ist's nicht entstanden ohne früh'ren Grund.


    Wenn nämlich dieses bedingt entstandene körperliche oder unkörperliche bloße Phänomen aufsteigt, so sagt man, daß es in das nächste Dasein eintrete. Kein Wesen (satta) oder Lebensprinzip (jīva) aber ist es, das da aus dem vergangenen Dasein in dieses Dasein herüberwanderte, aber dennoch kommt dieser Embryo hier nicht ohne frühere Ursache zur Entstehung. Dies nun wollen wir erklären an Hand des klarliegenden Vorganges des Sterbens und Wiedergeborenwerdens eines Menschen. Nehmen wir an, im vergangenen Dasein war ein Mensch, durch natürliche Gründe (d.i. durch einen natürlichen Tod) oder durch einen äußeren Anlaß, dem Tode ganz nahe gekommen. Und als er die Wucht der die Gelenkbänder aller Glieder abtrennenden und schwertgleichen, unerträglichen, im Tod endenden Schmerzgefühle nicht länger ertragen konnte und dann sein Körper, wie ein weggeworfenes grünes Palmblatt, nach und nach auftrocknete, oder als sein Auge und die übrigen Sinnenorgane zerstört und die Fähigkeit des Körperorgans, des Geistes und des Lebens bloß noch auf die Grundlage Herz gegründet waren, da kam das, in diesem Augenblicke von der noch übrigen Grundlage Herz abhängige Bewußtsein zur Entstehung, auf Grund eines Objektes bestehend in irgend einer gewichtigen, häufig wiederholten, kurz vor dem Tode oder schon früher verübten Tat, bei der alle Bedingungen erfüllt waren und die als die Karmaformation gilt. Oder das Objekt bestand in einem bei jener Tat anwesend gewesenen Abzeichen (kamma-nimitta) oder einem Abzeichen der neuen Daseinsfährte (gati-nimitta). Sind da nun Begehren und Verblendung noch nicht überwunden, so richtet das Begehren das also tätige Bewußtsein auf jenes Objekt, dessen Elend durch die Verblendung verhüllt wird, und auch die gleichzeitig damit entstandenen Karmaformationen treiben es dorthin. Innerhalb des kontinuierlichen Prozesses (von Tod, Wiedergeburt und dem darauf folgenden Bewußtsein) vom Begehren gezwungen und von den Karmaformationen angetrieben, verläßt das Bewußtsein die (beim Tode noch bestehende) frühere Grundlage ('nissaya', hier die physische 'Grundlage' des Geistes) und funktioniert auf Grund des Objektes und der anderen Bedingungen, ganz einerlei ob es eine andere durch Karma erzeugte Grundlage erlangt oder nicht. [...]


    Hierbei nun wird das frühere Bewußtsein wegen seines Abscheidens als das 'Sterben' (cuti) bezeichnet, das spätere Bewußtsein aber wegen seines Sichwiederverbindens mit dem Anfang eines neuen Daseins als die 'Wiedergeburt' (patisandhi, wörtl. 'Wiederverbindung'). Nicht aber ist dieses Bewußtsein aus dem früheren Dasein in dieses herübergewandert, noch auch ist es entstanden ohne solche Anlässe wie Karma, Karmaformationen, Neigung, Objekt usw., wie man wissen sollte.

    Manch' Gleichnis ließe sich da geben
    Vom Echo und von andern Dingen.
    Ist eben der Prozeß im Gange,
    Gibt's Gleichsein nicht, nicht Anderssein.

    Daß nämlich dieses Bewußtsein nicht aus dem früheren Dasein hierhergelangt, wohl aber infolge der in früherem Dasein eingeschlossenen Anlässe entstanden ist, dafür mögen vielerlei Dinge als Vergleiche dienen, wie etwa das Echo, das Lampenlicht, ein Siegelabdruck oder ein Spiegelbild. Wie nämlich diese Dinge durch Töne usw. veranlaßt sind und zum Entstehen kommen, ohne daß ein Hinüberwandern irgendwohin stattgefunden hätte, genau so ist es mit diesem Bewußtsein.


    Es ist mir nicht ganz klar, wie ich das verstehen soll, wobei das z. T. wohl auch an der Übersetzung liegen mag. Am ehesten noch kann ich dem das entnehmen:


    (1) Bewusstsein entsteht nicht ohne irgendeinen "Anlass", Grund oder wie immer.
    (2) Ein konkretes Bewusstsein in einem neuen Dasein (das seinerseits verursacht ist) entsteht durch vorangehende "Anlässe" (ergreifen eines Objekts bzw. eines bestimmten, u. U. auch vorgängigen Daseins als Objekt?).
    (3) Es wandert dabei nichts von einem Dasein in ein anderes Dasein, sondern entsteht jeweils neu durch s. o.

  • @ Elliot


    „Man erinnert sich an viele frühere Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog, viele Äonen, in denen sich das Weltall ausdehnte, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog und ausdehnte: ,Dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, solcherart war meine Nahrung, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich woanders wieder; auch dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, war meine Nahrung solcherart, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich hier wieder.‘ So erinnert man sich an viele frühere Leben mit ihren Aspekten und Besonderheiten.“


    Sehr schön. Aber irgendwie basiert ja das ganze nette Zitat auf einem Ich, welches es doch eigentlich gar nicht gibt... Darum ist es entweder nichtssagend, oder atman.


    Davon abgesehen bleibt der Umstand, dass das nur einen Maskenball beschreibt: Kein Herr X kann früher Frau Y gewesen zu sein, denn dann ist er entweder nicht Herr X, oder nicht Frau Y. Beides geht nicht.

  • Sôhei:

    Sehr schön. Aber irgendwie basiert ja das ganze nette Zitat auf einem Ich, welches es doch eigentlich gar nicht gibt...


    Wie meinen? Hörst Du auf Sôhei oder nicht? Gestern, heute und morgen?


    Sôhei:

    Davon abgesehen bleibt der Umstand, dass das nur einen Maskenball beschreibt: Kein Herr X kann früher Frau Y gewesen zu sein, denn dann ist er entweder nicht Herr X, oder nicht Frau Y. Beides geht nicht.


    Nein, das ist etwas komplizierter. Weder ist Fau Y Herr X in dem Fall, noch ist Frau Y jemand anderes als Herr X.


    Gern ein drittes Mal das Zitat:


    Zitat

    "Behauptet man ,der nämliche ist es, der die Handlung ausführt [Herr X], und der die Folgen empfindet [Frau Y],' so gibt es einen, der von Anbeginn da ist [Herr X]; sagt man von dem aus: ,das Leiden ist selbstverursacht, so kommt man damit auf ein ewig Dauerndes hinaus [desselben, = Atman ! sassata-ditthi]. - Behauptet man ,ein anderer ist es, der die Handlung ausführt [Herr X], und der die Folgen empfindet [Frau Y]', so gibt es einen, der von Empfindung betroffen ist [Frau Y]. Sagt man von dem aus, ,das Leiden ist von einem anderen verursacht', so kommt man damit auf völlige Vernichtung [von Herrn X bei seinem Tod] hinaus [= Nihilismus ! uccheda-ditthi].


    Diese beiden Enden vermeidend, Kassapa, verkündet in der Mitte der Tathāgata die wahre Lehre: "Aus dem Nichtwissen als Ursache entstehen die Gestaltungen; aus den Gestaltungen als Ursache entsteht das Bewußtsein usw. usw. (- 1. 3). Auf solche Art kommt der Ursprung der ganzen Masse des Leidens zustande. Aus dem restlosen Verschwinden aber und der Aufhebung des Nichtwissens folgt Aufhebung der Gestaltungen; aus der Aufhebung der Gestaltungen folgt Aufhebung des Bewußtseins usw. usw. (= 1. 4). Auf solche Art kommt die Aufhebung der ganzen Masse des Leidens zustande."


    (Samyutta Nikaya 12.17. Der Nacktgänger - 7. Acelakassapa Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot