Wiedergeburt ist? Umfrage und Diskussion

  • bel:

    Zitat

    Bist du schmerzfrei?


    Nein, nicht immer, aber meistens wehmutsfrei.


    Zitat

    Mit "Wiederstand anlegen" ist gemeint, sich zu wünschen, es wäre anders.


    Na wenn das alles ist ...

  • mukti:

    Wie gesagt, Dukkha ist ein Daseinsmerkmal, Dasein restlos ohne Dukkha geht nicht. Dasein bedeutet Identifikation mit Khandha. Sa'upādisesa Nibbāna ist ein Rest an Identifikation, Anupādisesa oder Parinibbāna nicht, weil nach dem Tod kein neues Dasein mehr entsteht.


    Die Theorie ist mir neu, dann wäre ja der Buddha ja nicht vollständig erwacht. Nach PTA-Dict. bedeutet "saupādisesa": noch von den Daseinsgruppen (materiell) abhängig. Von Noch-Identifikation im Sinne von "Ich und Mein", steht da nix. Hilfsweise M121 gucken.

  • diamant:
    Zitat

    Mit "Wiederstand anlegen" ist gemeint, sich zu wünschen, es wäre anders.


    Na wenn das alles ist ...


    Tja, aber offenbar nicht ganz einfach zu realisieren.

  • Also, meistens ist es doch einfach. Wenn man sich nicht wünscht, es wäre anders. Ist eigentlich bei mir der Regelfall. Erst wenn die Schmerzen kommen, wird es eine Herausforderung, aber es gibt doch Ärzte und Medizin für das Meiste. Darum denke ich, gar nicht so schwer. Man muss demnach vor allem mit dem zufrieden sein, was man hat, ist und wie es so um einen herum steht. Dann könnte man ja auch einfach die Umstände wechseln, bis sie wieder so sind, dass man sich keine anderen wünscht.

  • bel:
    mukti:

    Wie gesagt, Dukkha ist ein Daseinsmerkmal, Dasein restlos ohne Dukkha geht nicht. Dasein bedeutet Identifikation mit Khandha. Sa'upādisesa Nibbāna ist ein Rest an Identifikation, Anupādisesa oder Parinibbāna nicht, weil nach dem Tod kein neues Dasein mehr entsteht.


    Die Theorie ist mir neu, dann wäre ja der Buddha ja nicht vollständig erwacht. Nach PTA-Dict. bedeutet "saupādisesa": noch von den Daseinsgruppen (materiell) abhängig. Von Noch-Identifikation im Sinne von "Ich und Mein", steht da nix. Hilfsweise M121 gucken.


    Das wird immer mit einem Feuer erklärt, das wieder entfacht werden kann. Insofern wäre "Buddha" nur dann vollständig erwacht, wenn alle seine Spuren erloschen sind - und das ist ja nicht der Fall - er wird ja beständig ergriffen als Buddhismus und Idee.

  • bel:
    mukti:

    Wie gesagt, Dukkha ist ein Daseinsmerkmal, Dasein restlos ohne Dukkha geht nicht. Dasein bedeutet Identifikation mit Khandha. Sa'upādisesa Nibbāna ist ein Rest an Identifikation, Anupādisesa oder Parinibbāna nicht, weil nach dem Tod kein neues Dasein mehr entsteht.


    Die Theorie ist mir neu, dann wäre ja der Buddha ja nicht vollständig erwacht. Nach PTA-Dict. bedeutet "saupādisesa": noch von den Daseinsgruppen (materiell) abhängig. Von Noch-Identifikation im Sinne von "Ich und Mein", steht da nix. Hilfsweise M121 gucken.


    Vollständig erwacht aber der Körper war natürlich auch noch da und ein individuelles Bewusstsein, sonst gäbe es keine Lehre. M.121 behandelt das zeitweilige Eintreten in Leerheit in der Meditation.

  • mukti:
    bel:


    Die Theorie ist mir neu, dann wäre ja der Buddha ja nicht vollständig erwacht. Nach PTA-Dict. bedeutet "saupādisesa": noch von den Daseinsgruppen (materiell) abhängig. Von Noch-Identifikation im Sinne von "Ich und Mein", steht da nix. Hilfsweise M121 gucken.


    Vollständig erwacht aber der Körper war natürlich auch noch da und ein individuelles Bewusstsein, sonst gäbe es keine Lehre. M.121 behandelt das zeitweilige Eintreten in Leerheit in der Meditation.


    Individuelles (nämlich spezifisches) Bewußtsein und Bewußtsein besimmt durch "Ich und "Mein" (atta-Glaube) sind zwei völlig andre Paar Schuhe.
    Das mit M121 seh ich anders, aber das war ja zu erwarten.

  • Aiko:
    bel:


    Die Theorie ist mir neu, dann wäre ja der Buddha ja nicht vollständig erwacht. Nach PTA-Dict. bedeutet "saupādisesa": noch von den Daseinsgruppen (materiell) abhängig. Von Noch-Identifikation im Sinne von "Ich und Mein", steht da nix. Hilfsweise M121 gucken.


    Das wird immer mit einem Feuer erklärt, das wieder entfacht werden kann. Insofern wäre "Buddha" nur dann vollständig erwacht, wenn alle seine Spuren erloschen sind - und das ist ja nicht der Fall - er wird ja beständig ergriffen als Buddhismus und Idee.


    Im Theravada?

  • bel:
    mukti:


    Vollständig erwacht aber der Körper war natürlich auch noch da und ein individuelles Bewusstsein, sonst gäbe es keine Lehre. M.121 behandelt das zeitweilige Eintreten in Leerheit in der Meditation.


    Individuelles (nämlich spezifisches) Bewußtsein und Bewußtsein besimmt durch "Ich und "Mein" (atta-Glaube) sind zwei völlig andre Paar Schuhe.
    Das mit M121 seh ich anders, aber das war ja zu erwarten.


    Atta-Glauben hatte der Buddha bestimmt nicht. M.121 fängt an mit: "Wie früher, Ānanda, so verweile ich auch jetzt oft in Leerheit".

  • Aiko:


    ich denke auch, dass jemand, der seine Erfahrung (Erwachen) ergreift um zu lehren, auf vollständiges Erwachen verzichtet - sei es aus Mitgefühl oder Ich-Dünkel - .


    Sehe ich ähnlich, er verzichtet darauf in Leerheit zu verweilen um zu lehren. Der Buddha wollte erst nicht lehren:


    Zitat

    Wenn ich also die Satzung darlege und die anderen mich doch nicht begreifen, so ist mir Plage gewiß und Anstoß. M.85


    Das Lehren erfolgte wohl aus MItgefühl, ohne Ich-Dünkel.


  • Wir haben ja nur die textliche Überlieferung, einige Jahrhunderte nach dem Tod Buddhas. Und wir haben eine mündliche Überlieferung, aus der die textliche hervor gegangen ist. Es gab da eben schon die Absicht eine Lehre zu verkörpern bei denjenigen die nachfolgten und die die Daseinsreste ergriffen haben. Natürlich aus einem Dünken heraus - was ja denken bedeutet. Da hat man sich was dabei gedacht, damals. Und es war auch ein Mangel an Erfahrung und davon hergeleitet an Vertrauen in die Erfahrung Buddhas.
    Auf Leerheit zu verzichten - das kann er nicht wirklich gemeint haben - darauf kann keiner verzichten. Aber wenn du 40 Jahre alt bist und nichts gescheites gelernt hast, zu einfachen Arbeiten keinen Draht hast, was sich wohl auch in seinem "Stand" garnicht am Horizont erscheinen konnte - dann bleibt dir doch nur das Herumziehen mit Freunden und Philosophieren bzw. Gespräche beim Essen, das Freunde gestiftet haben.

  • Aiko:

    Ich denke auch, dass jemand, der seine Erfahrung (Erwachen) ergreift um zu lehren, auf vollständiges Erwachen verzichtet - sei es aus Mitgefühl oder Ich-Dünkel - .


    dann würde aber allein durch den Tod der Rest an Daseinsdünkel (Rest an Identifikation) verschwinden - und genau das wird ja von Thera-Seite immer wieder bestritten.

  • Das Lehren eines Erwachenden und Ariya ist nicht das Problem, das Problem ist die Gesinnung, d.h. das Abbrechen der `rechten Anstrengung` und die übermäßige Außenwendung. Erwachen kann man nicht ergreifen, so wenig wie Bussho.


    @ mukti:

    Zitat

    Sehe ich ähnlich, er verzichtet darauf in Leerheit zu verweilen um zu lehren.


    Nich doch.
    Außerdem hat Gotamo die Wurzel ausgerissen, dann kann da kein Ich-Dingens mehr sein, auch keine Reste eines Schattens an Unwissenheit.


    @ Bel:

    Zitat

    dann würde aber allein durch den Tod der Rest an Daseinsdünkel (Rest an Identifikation) verschwinden - und genau das wird ja von Thera-Seite immer wieder bestritten.

    Nö, beim Ariya ist das so - unbestritten-, aber nur wenn er "durchgeht".



  • Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • bel:


    Richtig, also nicht das Altern, Krankheit ist per se Leiden, sondern das (vergebliche) Wünschen, es gäbe kein Altern und Krankheit, also "Widerstand anlegen" wie in S.36.6 dargelegt.


    Also wenn jemand Krebs hat und vor lauter Schmerzen Morphium braucht, ist das "kein Leiden"... :oops: Kannst Du das bitte etwas ausführen? Da kann ich dennoch zig-mal besagte Pali-Kanonstelle lesen und frage mich dennoch, von was der redet. :? Der eine körperliche Pfeil reicht mir in diesem Fall völlig.
    _()_c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

    Einmal editiert, zuletzt von crazy-dragon ()

  • Aiko:


    ich denke auch, dass jemand, der seine Erfahrung (Erwachen) ergreift um zu lehren, auf vollständiges Erwachen verzichtet - sei es aus Mitgefühl oder Ich-Dünkel - .



    Ich habe den Verdacht b.z.w. verstehe ich es so, das Buddha Shakyamuni ersteinmal Bodhisattva war weil er ja erstmal auf vollständigen Eingang ins Nirvana verzichtete um andere zu Lehren. Ob das aus Mitgefühl oder Dünkel erstanden ist oder ob irgendein Brahma ihn darum gebeten hat weil da noch n paar da waren die bereit für seine Lehre waren, wer weiss. Doch ich denke er entsprach einfach dem Ganzen und Lehrde. Ob aus Dünkel oder Mitgefühl. Mir fällt gerade ein das er sich ja irgendwann Tathagata nannte. Wohl hat er dann ab nem gewissen Punkt einiges an vielleicht (Rest)-Dünkel (was weiss ich) gar abgelassen und noch mehr bei seinem Tod( Ins Paranirvana ein gegangen).



    Liebe Grüsse

    Ja, manchmal weiss ich nicht was ich über die Dinge denken soll und dann lass ich es. Und dann sind die Dinge so wie sie sind.

  • crazy-dragon:

    Also wenn jemand Krebs hat und vor lauter Schmerzen Morphium braucht, ist das "kein Leiden"... :oops: Kannst Du das bitte etwas ausführen? Da kann ich dennoch zig-mal besagte Pali-Kanonstelle lesen und frage mich dennoch, von was der redet. :? Der eine körperliche Pfeil reicht mir in diesem Fall völlig.
    _()_c.d.


    Tja, na dann, aber Dukkha ist nun mal anders definiert - dafür kann ich aber nix.

  • crazy-dragon:
    bel:


    Richtig, also nicht das Altern, Krankheit ist per se Leiden, sondern das (vergebliche) Wünschen, es gäbe kein Altern und Krankheit, also "Widerstand anlegen" wie in S.36.6 dargelegt.


    Also wenn jemand Krebs hat und vor lauter Schmerzen Morphium braucht, ist das "kein Leiden"... :oops: Kannst Du das bitte etwas ausführen? Da kann ich dennoch zig-mal besagte Pali-Kanonstelle lesen und frage mich dennoch, von was der redet. :?
    _()_c.d.



    Das ist zwar an bel gerichtet, doch ich möchte dazu was sagen.
    Vor einiger Zeit gab es für mich extremes Leid. Was das war werde ich nicht ausführen. Doch ich merkte in dieser ganzen Zeit durch die Beschäftigung mit der Lehre und in Verbindung mit Praxis das da Leid ist doch ich hab nur gelitten und keine Story daraus gemacht. Jedweige Anhaftung u.s.w. das es doch anders sein sollte z.B., fahren gelassen. Eine Tages wärend des Sitzen begriff ich diesen Satz: "Leiden gibt es doch kein Leidender ist da." In dem ich alles von mir warf einfach aufgegeben hab und im Leid aufgeganen bin begriff ich den Satz. Doch auch das Begreifen musste ich fahren lassen.


    Das ist alles was ich dazu zu sagen habe.


    Liebe Grüsse


    P.S.: Ich bin deswegen jetzt nicht Erleuchtet. Und sollte ich demnächst ne Unheilbare Krankheit bekommen dann werde ich mich beschweren, werde Schreeien und Weinen und und und . Doch am Ende bleibt wohl nichts anderes übrig als aufzugeben Storys darauszumachen.

    Ja, manchmal weiss ich nicht was ich über die Dinge denken soll und dann lass ich es. Und dann sind die Dinge so wie sie sind.

    Einmal editiert, zuletzt von snoopy2001 ()

  • Elliot


    Es ändert auch nichts, wenn du es wiederholst und unterstreichst. Der Pali-Kanon erklärt sich nicht selbst, und sagt auch nichts aus sich selbst heraus aus (sollte dir als Buddhist doch einleuchten...).


    Gruß,
    Sohei

  • crazy-dragon:
    bel:


    Richtig, also nicht das Altern, Krankheit ist per se Leiden, sondern das (vergebliche) Wünschen, es gäbe kein Altern und Krankheit, also "Widerstand anlegen" wie in S.36.6 dargelegt.


    Also wenn jemand Krebs hat und vor lauter Schmerzen Morphium braucht, ist das "kein Leiden"... :oops: Kannst Du das bitte etwas ausführen? Da kann ich dennoch zig-mal besagte Pali-Kanonstelle lesen und frage mich dennoch, von was der redet. :? Der eine körperliche Pfeil reicht mir in diesem Fall völlig.
    _()_c.d.


    Doch, natürlich sind Schmerzen Dukkha:



    Zumindest laut Definition im Palikanon.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Roth:

    Die Zuschreibung von Handlungen erfolgt natürlich auf der Basis der Annahme eines gegebenen Subjekts; das rein logische Subjekt ist aber tatsächlich nur ein leerer, also inhaltlicher unbestimmter Begriff, konzipiert als etwas, von dem gewisse Prädikate ausgesagt werden.


    Handlungen entspringen nicht aus "leeren, also inhaltlicher unbestimmten Begriffen":



    Zitat

    "Wiederum, Sandaka, vertritt da irgendein Lehrer solch eine Lehrmeinung und Ansicht wie diese: 'Es gibt diese sieben Körper, die nicht gemacht, nicht hervorgebracht, nicht erschaffen sind, ohne Schöpfer, unfruchtbar, die dastehen wie Berge, die dastehen wie Pfeiler. Sie bewegen oder verändern oder behindern einander nicht. Keiner ist in der Lage, Angenehmes oder Schmerz oder Angenehmes-und-Schmerz in einem anderem hervorzurufen. Was sind die sieben? Es sind der Erdkörper, der Wasserkörper, der Feuerkörper, der Windkörper, Angenehmes, Schmerz und die Seele als siebter. Diese sieben Körper sind nicht gemacht, nicht hervorgebracht, nicht erschaffen, sind ohne Schöpfer, unfruchtbar, sie stehen da wie Berge, sie stehen da wie Pfeiler. Darin gibt es keinen, der tötet, keinen, der schlachtet, keinen Zuhörer, keinen Sprecher, keinen Erfahrenden, keinen Belehrenden. Sogar jene, die jemandem den Kopf mit einem scharfen Schwert abschlagen, nehmen niemandem das Leben; das Schwert fährt lediglich durch den Raum zwischen den sieben Körpern. ... "Dies ist der vierte Weg, der das Führen des heiligen Lebens verneint, der vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erleuchtet ist, verkündet worden ist, dem folgend ein Weiser das heilige Leben gewiß nicht führen würde, oder wenn er es führen würde, er den wahren Weg, das Dhamma, das heilsam ist, nicht erlangen würde."


    (Majjhima Nikāya 76: An Sandaka - Sandaka Sutta)



    Zitat

    'Behauptet man ,der nämliche ist es, der die Handlung ausführt, und der die Folgen empfindet,' so gibt es einen, der von Anbeginn da ist;
    sagt man von dem aus: ,Dukkha ist selbstverursacht, so kommt man damit auf ein ewig Dauerndes hinaus [40]. - Behauptet man ,ein anderer ist es, der die Handlung ausführt, und der die Folgen empfindet', so gibt es einen, der von Empfindung betroffen ist. Sagt man von dem aus, ,Dukkha ist von einem anderen verursacht', so kommt man damit auf völlige Vernichtung hinaus [41] ( ucchedaṃ ).


    Diese beiden Enden vermeidend, Kassapa, verkündet in der Mitte der Tathāgata die wahre Lehre: "Aus dem Nichtwissen als Ursache entstehen die Gestaltungen; aus den Gestaltungen als Ursache entsteht das Bewußtsein usw. usw. (- 1. 3). Auf solche Art kommt der Ursprung der ganzen Masse des Leidens zustande. Aus dem restlosen Verschwinden aber und der Aufhebung des Nichtwissens folgt Aufhebung der Gestaltungen; aus der Aufhebung der Gestaltungen folgt Aufhebung des Bewußtseins usw. usw. (= 1. 4). Auf solche Art kommt die Aufhebung der ganzen Masse des Leidens zustande."


    (Samyutta Nikaya 12.17. "Der Nacktgänger" - 7. Acelakassapa Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Aufmerken/Anhaften geschieht aufgrund von Dukkha/ aufgrund von Geburt. So kann man nicht sagen, dass Dukkha allein durch Anhaften entstünde oder allein durch Nicht-Anhaften verschwände.