Sollte ein buddhitischer Lehrer seine Videos verkaufen?

  • Hallo Tara,

    Tara4U:

    Wenn ich es richtig verstehe, dann sind solche buddh. Lehranstalten, die mehrjährige Kurse anbieten ja auch nicht kostenlos, oder?


    da bin ich unwissend. Die Lehranstalten, die ich kenne, bieten ihr Lehren kostenlos an.
    Wenn man dort zeitweise als nicht-ordinierter Gast leben möchte, verlangen sie einen Ausgleich für Kost und Logis.



    Tara4U:

    Ich verstehe ehrlicherweise auch hier die Diskussion nicht.
    Es ist doch egal, ob es sich Dana oder Kosten nennt, oder?
    Beides wird freiwillig gegeben und dient dem Lebensunterhalt.


    Gebühren ist "Teilname nur bei Bezahlung".
    Spenden ist "Spenden". Das kann ich auch tun, ohne das Gelehrte in Anspruch zu nehmen. Außerdem schließt es mich nicht aus, wenn ich selber bettelarm bin. Sollten Bettelarme keinen Zugang haben? Auch kann ich so ohne Geld eine Hilfe sein.



    Tara4U:

    Wer hier meint, es unter einem Ethik-Aspekt hinterfragen zu müssen,
    der möge bitte beide Seiten gleichermaßen beleuchten.


    Was meinst Du?



    Herzliche Grüße

  • Hallo Mirco,




    Es gibt doch sog. Fernstudien, einige hier im Forum haben schon daran teilgenommen. Ich bin sicher, Du kennst einige bereits aus dem Chat oder so. Ich meinte nicht das Lehren gegen Arbeit, Gibt es nicht auch Klöster, bei denen man für den Aufenthalt zahlt? Aber das ist eine andere Sache, auf die wollte ich nicht hinaus. Es ging eher um diese Fernstudien-Einrichtungen, eine ist glaube ich in Hamburg.


    Zitat


    Gebühren ist "Teilname nur bei Bezahlung".
    Spenden ist "Spenden". Das kann ich auch tun, ohne das Gelehrte in Anspruch zu nehmen. Außerdem schließt es mich nicht aus, wenn ich selber bettelarm bin. Sollten Bettelarme keinen Zugang haben? Auch kann ich so ohne Geld eine Hilfe sein.


    Wie kommst Du nun auf Gebühren????
    was hat das damit zu tun?
    Spenden haben den enormen Vorteil, dass sie 1. steuerl. absetzbar sind
    2. der Empfänger nicht versteuern muss (z.B. gemeinn. Vereine)
    Aber ich denke, Du willst auf etwas anderes hinaus.
    Wenn Du also zu einem Lehrer gehst, zu seiner Veranstaltung, dann gibst Du nach Gutdünken Deine "Spende" ab?
    Woran bemisst Du sie?
    Ich habe noch immer das Bild vor Augen, das jemand im Chat gepostet hat: ein Schüler kniete vor seinem Lehrer und gab mit gesenktem Kopf unterwürfig seinen Briefumschlag mit Geld(?) ab. Das hat mich sehr erschüttert. Was mag in diesem armen Menschen vorgegangen sein?


    Sollen Bettelarme keinen Zugang haben????
    Nun, 1. gibt es sicher dann auch andere kostenlose Veranstaltungen
    2. bin ich sicher, dass ein Lehrer in Ausnahmefällen mit sich reden lässt, so derjenige nicht sein Geld in andere Dinge steckt, die dem Dharma eher abträglich sind (Drogen usw)


    Beide Seiten gleichzeitig beleuchten bedeutet genau das, was ich damit sage..beleuchtet doch mal dann die Lehrer, die so gar nichts verlangen, aber Dana erwarten. Wovon leben sie denn? Klar, ihre Bücher sind sicher auch gratis.Wo ist der Unterschied, beide bestreiten ihre Kosten und ihren Lebensunterhalt. Und man sollte auch mal die westlichen Verhältnisse bedenken.



    Und damit habe ich von meiner Sicht alles gesagt zu einem Thema, das ich nicht diskussionswürdig finde.

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Tara4U:

    Und damit habe ich von meiner Sicht alles gesagt zu einem Thema, das ich nicht diskussionswürdig finde.


    Danke Tara das sehe ich genauso... So ein aller letztes mal äußere ich mich zu diesem Thema und dann heißt es erst einmal Rückzug aus der Forumaktivität auf unbestimmte Zeit (Enttäuschtung pur)


    Jemand der sich die Mühe macht ein Onlinestudium zu entwickeln um den Leuten die kein Zentrum in der Nähe haben hat meinen vollen Respekt.
    Was alles dafür getan werden muss z.b. Zeit, Server, Greenscreen für die Videos kostet alles Geld was er zu erst alleine auslegen muss da kann ich es sehr gut verstehen denn billig ist das nicht. Aber das versteht man hier wohl nicht sondern regt sich lieber auf anstatt vorher mal zu überlegen.


    Keine Ahnung warum man so schlecht darüber reden muss das man für Videos dann nen 10er nimmt denn bei jedem anderen Fernstudium ist es genau das selbe, und die sind meistens noch viel teurer.


    Außerdem ist es jedem selbst überlassen ob er daran teilnehmen möchte oder nicht und man sollte seine Entscheidung nicht davon abhängig machen was andere hier dazu sagen / meinen.


    Daher sehe ich es genauso wie Tara... Absolut nicht diskussionswürdig, sorry.

    6Pf0txj.gifHabe stets Respekt vor dir selbst, Respekt vor anderen, und übernimm Verantwortung für deine Taten.6Pf0txj.gif
    Rückzug aus dem Forumgeschehen. Hat sich leider nicht zum Besseren geändert :doubt:

  • Hallo Tara,


    Tara4U:

    Wenn Du also zu einem Lehrer gehst, zu seiner Veranstaltung,
    dann gibst Du nach Gutdünken Deine "Spende" ab? Woran bemisst Du sie?


    ich bemesse sie daran, wie viel ich in diesem Monat noch zum Überleben brauche
    und daran für wie bespendenswert ich den Lehrer halte, auf Grund dessen, was ich gerade in der Veranstaltung erlebt habe.



    Tara4U:

    2. bin ich sicher, dass ein Lehrer in Ausnahmefällen mit sich reden lässt,
    so derjenige nicht sein Geld in andere Dinge steckt, die dem Dharma eher abträglich sind (Drogen usw)


    - Was hat denn Armut mit Drogenkonsum zu tun *großes.wundern.und.auf.die.Armut.in.der.Welt.schiel* ?
    - Ich denke, ein Lehrer, der überhaupt darüber nachdenken muss, ob er jemanden nicht-zahlenden unterrichtet, sollte lieber noch eine Weile nicht unterrichten ;) .



    Tara4U:

    beleuchtet doch mal dann die Lehrer, die so gar nichts verlangen, aber Dana erwarten. Wovon leben sie denn?
    Klar, ihre Bücher sind sicher auch gratis.Wo ist der Unterschied, beide bestreiten ihre Kosten und ihren Lebensunterhalt. Und man sollte auch mal die westlichen Verhältnisse bedenken.


    Es geht mir um die Absicht. Die Absicht bestimmt den Wert der Tat.


    Die Bücher der Ajahn-Chah-Bewegung beispielsweise sind alle aus Dana entstanden und werden nur verschenkt.
    Dort steht aber Dana verankert in der Kultur (Thailand) im Hintergrund.


    Dann kenne ich westliche Lehrer, welche ihre Bücher zum Selbstkostenpreis anbieten. Sie werden beispielsweise zum niedrigst möglichen Preis als Books-on-Demand angeboten, d.h. werden erst bei Bestellung gedruckt. So können die gedruckten Werke verbreitet werden, wenn man sie haben möchte. Denn die Texte zu den Büchern sind vorher schon kostenfrei online erhältlich.



    Herzliche Grüße

  • JayJay:

    Aber das versteht man hier wohl nicht sondern regt sich lieber auf anstatt vorher mal zu überlegen.


    Keine Ahnung warum man so schlecht darüber reden muss das man für Videos dann nen 10er nimmt denn bei jedem anderen Fernstudium ist es genau das selbe, und die sind meistens noch viel teurer.


    Ich rege mich nicht auf. Ich überlege und spreche darüber.
    Es geht nicht um ein x-beliebiges Fernstudium, sondern um Dhamma.


    Herzliche Grüße

  • Denkt nicht: Das ist gut, das ist schlecht. Seit nicht parteiisch, nicht für noch gegen. Haltet alle Bewegungen des bewußten Geistes an. Urteilt nicht mit Meinungen und Erwägungen. Beabsichtigt in keiner Weise, Buddha zu werden.


    Dogen Zenji


    (Schwups....Grossbaustelle Dharma erledigt, man kann aber auch daran herumbauen wie an dem Dingens in Berlin der nie fertig wird)


    Hinzugefügt von mir: ich rede nicht über Leute die nicht anwesend sind. Von daher wäre es empfehlenswert denjenigen hier hin einzuladen und dann seine Meinung dazu zu hören. Was störend wirkt ist, dass so gut wie jeder Lehrer, sei er nun Buddhist; Heide oder Hinduist zerrissen wird bis ins kleinste Detail.

  • Hallo keks,

    keks:

    "Denkt nicht: Das ist gut, das ist schlecht. Seit nicht parteiisch, nicht für noch gegen. Haltet alle Bewegungen des bewußten Geistes an. Urteilt nicht mit Meinungen und Erwägungen. Beabsichtigt in keiner Weise, Buddha zu werden."
    Dogen Zenji


    Hinzugefügt von mir: ich rede nicht über Leute die nicht anwesend sind. Von daher wäre es empfehlenswert denjenigen hier hin einzuladen und dann seine Meinung dazu zu hören. Was störend wirkt ist, dass so gut wie jeder Lehrer, sei er nun Buddhist; Heide oder Hinduist zerrissen wird bis ins kleinste Detail.


    schönes Dogen-Zitat.



    Wenn man genau hinschaut, sieht man, dass es nur einige auf Personen abgesehen haben.
    Es sind auch welche dabei, denen es um Verhaltensweisen an sich geht.


    Die Verhaltensweisen von den Personen zu trennen, darum bat ja auch schon die Moderation

    void:

    Ich habe diesen Thread als Off Topic von Thread Studium abgetrennt.


    Dabei ist es mir wichtig, nicht konkrete Lehrer zu verurteilen sondern sachlich zu erörtern, inwieweit es ein vernünftige Anpassung an die moderne Zeit ist, als Lehrer Videos und Bücher zu verkaufen oder ob das ein Verrat und ein Kommerzialisierung des Dhamma ist.




    Herzliche Grüße

    • Offizieller Beitrag
    Tara4U:

    http://fernstudium-finden.de/per-fernkurs-zum-buddhisten/


    einfach mal gockeln...die Auswahl ist gross!


    Oh, ich hatte deinen Beitrag rüber in den anderen Thread verschoben, weil es mir wie ein konstrultiver Beitrag zum Thema "Studium" vorkam, der sich zu "Sollte ein buddhitischer Lehrer seine Videos verkaufen?" verirrt hatte.


    Jetzt gibt es ihn eben zweimal. Ist auch schön.

  • Mirco:


    Ajahn Chah und viele andere waren in kleinster Weise privilegiert und viele andere im bettelarmen Nordosten Thailands sind es auch nicht. Und auch wenn die Kinder dort vor Armut in die Hauslosigkeit gegeben werden, damit sie wenigstens ein gesichertes auskommen habe, bedeutet dieses Auskommen teilweise, wirklich am Hungertuch zu nagen. Und trotzdem tun sie es, legen die Robe nicht ab und ziehen nicht in die Stadt.


    Ich war nie in Thailand, habe keine Ahnung vor der Situaton vor Ort, erinnere mich nur an einen Artikel darüber, dass Thailands Mönche immer fetter werden, weil die Bevölkerung ihnen zunehmend ungesundes und fettes Essen spendiert.


    Wie dem auch sei, ich halte es nicht für legitim, die Gepflogenheiten und das Leben von Mönchen oder Lehrern im aisatischen Raum mit denen in Europa zu vergleichen. Ajahn Chah wäre ein anderer gewesen, wäre er in Berlin geboren und aufgewachsen.


    Zitat

    Nicht "dürfen"? Es geht um Ursache und Wirkung.



    Jo. Und? Offenbar erreicht Zimmerling mit seine Videos auf YouTube viele Menschen und wirkt für eine gute Sache. Als ich neu ins Forum kam, war unter den ersten Antworten, die ich bekam, ein Verweis auf ein YouTube-Video von Zimmerling (weiß nicht mehr, von wem). Die Videos dieses Mannes haben mich bisher keinen Cent gekostet - mit Ausnahme der Stromkosten für meinen PC. :)


    Ich sehe nichts Verwerfliches daran, dass das Fernstudium kostenpflichtig ist.



    Zitat

    gibt es denn Laien-Dhammalehrer, die als Bettler auf der Tasche liegen?



    Wer ist denn ein Laien-Dhammalehrer für dich? Du hast sicher Beispiele oder? Von irgendwas wird so einer wohl auch leben müssen. Wenn er also keinem sonstigen anderweitigen Job nachgeht, der ihm Zeit lässt für eine solche Lehrtätigkeit und auch nicht von Hartz-4 lebt (was bei einigen wenigen Beziehern mitunter auch einer Form von Bettelei entspricht und sicher nicht unter "rechter Lebenserwerb" fällt) und auch über seine Lehrtätigkeit nichts einnimmt, bliebe doch nur noch das Betteln oder das Leben von Luft und Liebe. :)

  • Mirco:
    Losang Lamo:

    Freiwilliges, großzügiges Spenden an die allgemeine Sangha, ohne es in irgendeiner Weise
    aufzurechnen, wäre die richtige Art des Spendens.


    Du sagst es. Warum hebelst Du es mit den Anderen aussagen wieder aus?



    Herzliche Grüße


    Der springende Punkt ist der Konjunktiv: wäre, das heißt:ist aber nicht.
    Das Sponsorentum funktioniert großenteils nicht. Was sollen sie also machen?
    Zur Zeit machen sie es so, dass sie um Spenden bitten und zusätzlich den Dharma verkaufen. Denn die Mentalität ist in unserem Kulturkreis (Schüler) so, dass der Dharma gekauft werden muss. Wenn es etwas umsonst gibt, ist der wahre "Wert" den Leuten nicht klar und es wird einfach selbstverständlich verkonsumiert. Wie sich das alles finanziell aufrecht erhalten lässt, interessiert die Leute dann nicht so.
    Würde der Dharma nicht verkauft, also Kosten auch an neue Leute verteilt, dann müssten die alten Schüler alles aus eigener Tasche bezahlen. Also ehrenamtlich arbeiten UND noch ganz ordentlich draufzahlen.
    Wer ist dazu in der Lage?

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Die Sache ist doch: mach keinen Job draus. Wer das tut, hat ein Problem. Und das ist auf seinem Mist gewachsen.

  • Losang:

    Zitat

    Zur Zeit machen sie es so, dass sie um Spenden bitten und zusätzlich den Dharma verkaufen. Denn die Mentalität ist in unserem Kulturkreis (Schüler) so, dass der Dharma gekauft werden muss.


    Wer "sie" ?
    Um Spenden bitten, ja, aber Unterweisung "verkaufen" ?- kenn ich nicht - gut, hab ich gehört, ist aber natürlich nicht rechtmäßig.
    ( zumindest nicht rund um die Sangha, und freilich hat sich ein Schüler zur Sangha zu begeben )
    Ist es nicht so, dass rechtmäßige Belehrung auf Bitte, auf Nachfrage erfolgt ? Das kann offen sein oder subtil.
    Aber Anbieten "von sich aus" ohne "gewichtige" Nachfrage halte ich nicht für rechtmäßig.


    Ich kenne es so:
    Die Tibeter kommen, wenn sie angefragt werden, auf Bitte & Einladung, aber sie fragen nicht von sich aus an.
    Zens bieten ( sich ) an im Rahmen der Sangha ( in ihrer Funktion ) oder auf Einladung einer Sangha, aber das ist dann nicht mit Forderung verbunden.
    Bei den Theravadin-Ordinierten ist es dasselbe. Sie leben in Sangha oder alleine und auf Nachfrage geben sie Belehrung.
    Dabei schielen sie nicht auf Dana. Dhamma muss ein Geschenk sein und um es angemessen würdigen zu können, muss man darum bitten können.


    Ich will Dhamma geben aus Mitgefühl- das ist falsch, das ist ein falscher - eigensüchtiger- Gedanke.
    Den übertragen wir auf falsche Fuffziger, aus falschem Mitgefühl, da animieren wie uns zu falscher Nachsicht, die für "beide" Seiten schädlich ist.



    Grüße
    Blue_

  • Elke:
    Mirco:

    Ajahn Chah und viele andere waren in keinster Weise privilegiert im bettelarmen Nordosten Thailands. Auch wenn die Kinder dort vor Armut in die Hauslosigkeit gegeben werden, damit sie wenigstens ein gesichertes auskommen habe, bedeutet dieses Auskommen teilweise, wirklich am Hungertuch zu nagen. Und trotzdem tun sie es, legen die Robe nicht ab und ziehen nicht in die Stadt.


    Ich war nie in Thailand, habe keine Ahnung vor der Situation vor Ort, erinnere mich nur an einen Artikel darüber, dass Thailands Mönche immer fetter werden, weil die Bevölkerung ihnen zunehmend ungesundes und fettes Essen spendiert.


    Wie dem auch sei, ich halte es nicht für legitim, die Gepflogenheiten und das Leben von Mönchen oder Lehrern im asiatischen Raum mit denen in Europa zu vergleichen. Ajahn Chah wäre ein anderer gewesen, wäre er in Berlin geboren und aufgewachsen.


    Ich habe hier doch nicht Asien und Europa verglichen. Ich habe hier Reicho-Prinz Siddharta mit Landbevölkerung Nord-Osten Thailand verglichen, weil DU das Beispiel gebracht hast --Elke:"Es ist leicht "auszusteigen", wenn man ein stinkreiches "Elternhaus" im Hintergrund hat," -- , um zu zeigen, dass es nicht einen gesicherten Hintergrund braucht, um Mönch zu werden und zu bleiben. Außerdem war Siddharta nicht der einzige Samana zu seiner Zeit, da sind auch andere ohne fettes Elternhaus in die Hauslosigkeit gezogen.



    Elke:
    Mirco:

    gibt es denn Laien-Dhammalehrer, die als Bettler auf der Tasche liegen?

    Wer ist denn ein Laien-Dhammalehrer für dich? Du hast sicher Beispiele oder?


    Die Definition leg ich doch nicht fest. Laie ist jeder, der nicht als Mönch ordiniert ist.



    Elke:

    Von irgendwas wird so einer wohl auch leben müssen. Wenn er also keinem sonstigen anderweitigen Job nachgeht, der ihm Zeit lässt für eine solche Lehrtätigkeit und auch nicht von Hartz-4 lebt (was bei einigen wenigen Beziehern mitunter auch einer Form von Bettelei entspricht und sicher nicht unter "rechter Lebenserwerb" fällt) und auch über seine Lehrtätigkeit nichts einnimmt, bliebe doch nur noch das Betteln oder das Leben von Luft und Liebe. :)


    Ich sehe nichts Verwerfliches daran, dass das Fernstudium kostenpflichtig ist.


    So sei es.


    Und ich sehe, dass Dhamma-Lehren und Geld verdienen getrennt bleiben sollte.



    Herzliche Grüße


  • wie wäre es denn mal mit "wenn-es-über-Spenden-nicht-läuft-dann-läuft-es-eben-nicht"?


    Herzliche Grüße

  • Losang Lamo:


    Der springende Punkt ist der Konjunktiv: wäre, das heißt:ist aber nicht.
    Das Sponsorentum funktioniert großenteils nicht. Was sollen sie also machen?
    Zur Zeit machen sie es so, dass sie um Spenden bitten und zusätzlich den Dharma verkaufen. Denn die Mentalität ist in unserem Kulturkreis (Schüler) so, dass der Dharma gekauft werden muss. Wenn es etwas umsonst gibt, ist der wahre "Wert" den Leuten nicht klar und es wird einfach selbstverständlich verkonsumiert. Wie sich das alles finanziell aufrecht erhalten lässt, interessiert die Leute dann nicht so.
    Würde der Dharma nicht verkauft, also Kosten auch an neue Leute verteilt, dann müssten die alten Schüler alles aus eigener Tasche bezahlen. Also ehrenamtlich arbeiten UND noch ganz ordentlich draufzahlen.
    Wer ist dazu in der Lage?


    Interessant diese Haltung. Was ist denn Dharma? Wenn es als ein Ding betrachtet wird, dann wird es natürlich zum Objekt, mit dem man handeln kann. Aber das ist ein grundlegend falsches Verständnis, denn hier werden die Leute getäuscht,weil Dharma Nicht-Objekt ist. Das ist aber in allen religiösen Systemen das Problem, dass sie eine Sache verkaufen, die nicht zu verkaufen ist und dass sie sich so in ein Lügengebäude verstrickt haben aus dem sie nicht heraus wollen, weil sie nicht ihren Lebensunterhalt wie alle anderen durch blöde Arbeit verdienen wollen. Sie sind privilegiert, aber ihr Privileg basiert auf Lüge und Täuschung.
    Wenn nun der Verkauf nicht möglich ist, dann bleibt nur den Dharma zu leben, was dem Dharma die angemessene Haltung ist. Und wie jedes Leben muss es natürlich auch unterhalten werden, entweder durch Betteln oder durch Arbeit. Das findet sich dann in den Sila - rechter Lebensunterhalt.
    http://zugangzureinsicht.org/h…a4/samma-ajivo/index.html
    Unter Freunden macht man ja auch keine Geschäfte mit der Freundschaft. Man lebt sie und teilt seinen Lebensunterhalt. Aber man liegt dem anderen nicht auf der Tasche und nützt das aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Bei uns im Theravadazentrum wird nichts verkauft, Vorträge werden aufgenommen (Ton) und dann an Interessenten gratis per mail verschickt. Dachte schon sie auf Video aufzunehmen, dann werde ich sie auf youtube laden und den Link weitergeben. Es gibt auch keinen Devotionalienhandel. In einer Ecke steht eine Box für Dana, da wird immer was reingegeben. Im Veranstaltungsprogramm und auf der Webseite wird auf die Praxis des freiwilligen Gebens hingewiesen. Es macht keinen Unterschied ob jemand was gibt oder nicht, alle werden gleich behandelt.
    Es gibt genug Teilnehmer die den Lehrer soweit schätzen, dass sie ihn ausreichend unterstützen (incl. Raummiete u.a.). Das ist ein ideales Vertrauensverhältnis und läuft bestens.

  • Thursday:

    Interessant diese Haltung. Was ist denn Dharma? Wenn es als ein Ding betrachtet wird, dann wird es natürlich zum Objekt, mit dem man handeln kann. Aber das ist ein grundlegend falsches Verständnis, denn hier werden die Leute getäuscht,weil Dharma Nicht-Objekt ist.


    Dann kann man es aber auch nicht "verraten" oder beschmutzen, wie suggeriert wird, nur weil einer wohlgemerkt Videos für ein buddhistisches Fernstudium verkauft. Ich sehe darin nichts Verwerflicheres oder Schlechteres, als wie eine von Gönnern oder Freunden bezahlte Raummiete, wie in einem anderen Beispiel hier erwähnt wird.

  • Thursday:

    Was ist denn Dharma? Wenn es als ein Ding betrachtet wird, dann wird es natürlich zum Objekt, mit dem man handeln kann. Aber das ist ein grundlegend falsches Verständnis, denn hier werden die Leute getäuscht,weil Dharma Nicht-Objekt ist.


    Das ist vermutlich unkonventionelles Zen-Sprech. Hält man sich an die konventionelle Sprache, dann ist natürlich alles, worüber geredet werden kann, ein Objekt, iSv Objekt des Bewußtseins qua Subjekt.

  • Stero:
    Thursday:

    Was ist denn Dharma? Wenn es als ein Ding betrachtet wird, dann wird es natürlich zum Objekt, mit dem man handeln kann. Aber das ist ein grundlegend falsches Verständnis, denn hier werden die Leute getäuscht,weil Dharma Nicht-Objekt ist.


    Das ist vermutlich unkonventionelles Zen-Sprech. Hält man sich an die konventionelle Sprache, dann ist natürlich alles, worüber geredet werden kann, ein Objekt, iSv Objekt des Bewußtseins qua Subjekt.


    Das ist weder das eine, noch das andere. Aber du sagst es ja schon - alles worüber geredet wird, ist Objekt des Subjekts oder Mittel. Sprache kann aber auch anderes verstanden werden, nämlich als Selbstausdruck oder auch als Akt (Sprechakt). Dharma ist nichts anderes als Ausdruck der Wirklichkeit und mit dem Dharma kann man nichts anfangen, außer verblendete Gemüter beeindrucken.

  • Elke:
    Thursday:

    Interessant diese Haltung. Was ist denn Dharma? Wenn es als ein Ding betrachtet wird, dann wird es natürlich zum Objekt, mit dem man handeln kann. Aber das ist ein grundlegend falsches Verständnis, denn hier werden die Leute getäuscht,weil Dharma Nicht-Objekt ist.


    Dann kann man es aber auch nicht "verraten" oder beschmutzen, wie suggeriert wird, nur weil einer wohlgemerkt Videos für ein buddhistisches Fernstudium verkauft. Ich sehe darin nichts Verwerflicheres oder Schlechteres, als wie eine von Gönnern oder Freunden bezahlte Raummiete, wie in einem anderen Beispiel hier erwähnt wird.


    Es ist richtig, dass ein Verkaufen nicht möglich ist, aber dennoch kauft und verkauft jemand etwas, das er Lehre nennt. Und da ist zu fragen, was das ist? Ich persönlich sehe darin auch nichts Verwerfliches, aber es ist die Fortsetzung einer falschen Sicht - und wer das verkauft, unterstellt, er habe da was, dass einen Preis hat und wer das kauft, der glaubt auch, er habe da was. Aber es ist mit videos genauso, wie mit Büchern. Es ist nicht käuflich. Es führt nur dazu, dass Leute unterhalten werden, die falsche Ansichten über die Lehre haben. Der Dharma wird nicht durch Worte gelehrt, sondern durch die Praxis selbst, d.h. er wird bezeugt durch das Leben, dass einer führt.
    Nicht durch Hörensagen, sondern durch selbst erfahren und durch Verständige, die das bestätigen. Im Falle des Video-Verkäufers hier, gibt es da ne Menge Zweifel.

  • Thursday:


    Es ist richtig, dass ein Verkaufen nicht möglich ist, aber dennoch kauft und verkauft jemand etwas, das er Lehre nennt. Und da ist zu fragen, was das ist? Ich persönlich sehe darin auch nichts Verwerfliches, aber es ist die Fortsetzung einer falschen Sicht - und wer das verkauft, unterstellt, er habe da was, dass einen Preis hat und wer das kauft, der glaubt auch, er habe da was. Aber es ist mit videos genauso, wie mit Büchern. Es ist nicht käuflich. Es führt nur dazu, dass Leute unterhalten werden, die falsche Ansichten über die Lehre haben. Der Dharma wird nicht durch Worte gelehrt, sondern durch die Praxis selbst, d.h. er wird bezeugt durch das Leben, dass einer führt.
    Nicht durch Hörensagen, sondern durch selbst erfahren und durch Verständige, die das bestätigen. Im Falle des Video-Verkäufers hier, gibt es da ne Menge Zweifel.


    Man kann es auch so sehen, dass er ein Speichermedium zur Verfügung stellt, vermutlich eine DVD und dass die auch gebrannt und bedruckt und verpackt werden will, was alles Zeit und Material kostet. Die Lehre gibt's dafür gratis dazu, denn die ist sowieso unbezahlbar. ;)


    Ach, egal - ich würd's auch machen und ich würd' 15 Euro dafür haben wollen. :)

  • Elke:
    Thursday:


    Es ist richtig, dass ein Verkaufen nicht möglich ist, aber dennoch kauft und verkauft jemand etwas, das er Lehre nennt. Und da ist zu fragen, was das ist? Ich persönlich sehe darin auch nichts Verwerfliches, aber es ist die Fortsetzung einer falschen Sicht - und wer das verkauft, unterstellt, er habe da was, dass einen Preis hat und wer das kauft, der glaubt auch, er habe da was. Aber es ist mit videos genauso, wie mit Büchern. Es ist nicht käuflich. Es führt nur dazu, dass Leute unterhalten werden, die falsche Ansichten über die Lehre haben. Der Dharma wird nicht durch Worte gelehrt, sondern durch die Praxis selbst, d.h. er wird bezeugt durch das Leben, dass einer führt.
    Nicht durch Hörensagen, sondern durch selbst erfahren und durch Verständige, die das bestätigen. Im Falle des Video-Verkäufers hier, gibt es da ne Menge Zweifel.


    Man kann es auch so sehen, dass er ein Speichermedium zur Verfügung stellt, vermutlich eine DVD und dass die auch gebrannt und bedruckt und verpackt werden will, was alles Zeit und Material kostet. Die Lehre gibt's dafür gratis dazu, denn die ist sowieso unbezahlbar. ;)


    Ach, egal - ich würd's auch machen und ich würd' 15 Euro dafür haben wollen. :)


    Ich rechne da anders: der Verfasser ist selbst ernannt und gehört keiner Tradition an. Also so wie jeder andere Typ. Ich stehe also mit der Bewertung seiner Qualifikation im Regen und er ist da auch nicht transparent genug. Ich habe also nur meinen subjektiven Eindruck, mein Gefühl und das auch noch über eine Entfernung - also ist da viel Projektion mit im Spiel.


    Das Material ist letztlich nur Verbrauch der Umwelt, denn es ist hinsichtlich des Inhalts nutzlos. Der Inhalt ist kostenlos im Netz -nicht vom Verfasser, sondern von der Quelle. Also lieber an der Quelle - und kostenlos. Spenden kann ich da ja auch, wenn ich will.


    Das Zeug muss dann auch gemacht werden - das steckt also Zeit drin, die der Verfasser und seine Mitstreiter vergeudet und der Konsument muss dann auch noch seine Zeit aufbringen, um das Zeug sich anzusehen. Für den Konsumenten ist das doppelte Vergeudung - er bezahlt für die CD, hat also dafür bereits gearbeitet - und er verbringt seine freie Zeit mit etwas, was er für die Lehre hält.


    Dann ist es zudem noch eine große Selbsttäuschung, denn letztlich kannst du von so einer CD-Serie nicht leben, du hoffst also, dass du mal zu Vorträgen eingeladen wirst, wo du ein bißchen was an Honorar kriegst. Jau - da musst du heute bei der Masse an Leuten, die Vorträge in Volkshochschulen und ähnlichem halten, wirklich am Zahnfleisch gehen.
    Wenn der also keinen Job oder Hartz IV hat, dann ist das eher in die Schublade Hobby und freies Künstlertum einzuordnen. Und dann musst du den ganzen kram auch noch versteuern - und hast auch noch Ärger mit Gewerbe etc. Wat soll' das ?

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Zitat

    Das Material ist letztlich nur Verbrauch der Umwelt, denn es ist hinsichtlich des Inhalts nutzlos


    sehr mutige Behauptung....

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit