Das Bewusstsein aus der Sicht des Tantra

  • Warum "Leerheit"? Weil "Leere" und "Leerheit" verschiedene Bedeutungen haben. Leerheit heisst ja nicht, dass da nichts ist, sondern dass das was da ist keine unabhängige und eigenständige Existenz hat. "Leere" suggeriert in dem Zusammenhang etwas anderes, also macht es Sinn, ein Kunstwort zu erschaffen, um diesen wichtigen Unterschied deutlich zu machen.


    Ich stimme aber zu, dass Negation ein sehr geeignetes Mittel ist, um den "Urgrund" zu beschreiben. So kann man gleich die Illusionen darüber auseinander nehmen. Das Herzsutra ist ein gutes Beispiel dazu. Dennoch ist Negation nicht das einzige Mittel, andere Methoden sind poetische Bilder oder Konstruktionen, die die Gegensätze vereinigen. Es ist nicht dies und nicht jenes, es ist sowohl dies als auch jenes usw.

  • Hallo Kilaya,


    Du nimmst Dir grosse Mühe mit dem scheinbar begriffsstutzigen Alamerrot. Aber trotz dem Riesenpfeil existiert eine solche Seite mit meinem Namen bei mir nicht. Wo soll ich die finden? Bitte erinnere Dich daran, dass ich schrieb, dass es mir auch nicht möglich war, mich zu registrieren. Die Buddhaland- Seiten erscheinen eben hier etwas anders. Das gibt es auch bei anderen Foren.


    Und nun für Euch beide, Kilaya und Losang Lamo das Folgende, was ich bei Google gefunden habe:


    Das Herz der vollkommenen Weisheit Sutra
    Avalokitesvara Bodhisattva, in tiefste Weisheit versenkt, erkannte, daß die fünf Skandhas leer
    sind und verwandelte damit alles Leid und allen Schmerz.
    Sariputra! Form ist nichts anderes als Leere, und Leere ist nichts anderes als Form. Form ist
    identisch mit Leere und Leere ist identisch mit Form. Und so ist es auch mit Empfindung,
    Wahrnehmung, geistiger Formkraft und Bewußtsein.
    Sariputra! Alle Dinge sind in Wahrheit leer. Nichts entsteht und nichts vergeht. Nichts ist
    unrein, nichts ist rein. Nichts vermehrt sich und nichts verringert sich. Es gibt in der Leere
    keine Form, keine Empfindung, Wahrnehmung, geistige Formkraft und kein Bewußtsein,
    keine Augen, Ohren, Nase, Zunge, Körper oder Geist; es gibt nichts zu sehen, hören, riechen,
    schmecken, fühlen oder denken, keine Unwissenheit und auch kein Ende der Unwissenheit,
    kein Altern und keinen Tod, noch deren Aufhebung, kein Leiden und keine Ursache des
    Leidens, kein Auslöschen und keinen Weg der Erlösung, keine Erkenntnis und auch kein
    Erreichen. Weil es nichts zu erreichen gibt, leben Bodhisattvas Prajna Paramita und ihr Geist
    ist unbeschwert und frei von Angst.
    Befreit von allen Verwirrungen, allen Träumen und Vorstellungen, verwirklichen sie
    vollständiges Nirvana.
    Alle Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft leben Prajna Paramita und
    erreichen damit die höchste Erleuchtung. Erkenne deshalb, daß Prajna Paramita das große
    Mantra ist, das strahlende Mantra, das unübertroffene Mantra, das höchste Mantra, das alles
    Leiden stillt. Dies ist die Wahrheit, die Wahrheit ohne Fehl. deshalb sprich das Prajna
    Paramita Mantra:
    Gate, gate, paragate, parasamgate, bodhi, svaha.


    ----------


    Da ist von Leerheit keine Rede. Also bleibe ich dabei. Wer Leerheit als Gegensatz zür Fülle sagt, sollte dann zu diesem Gegensatz konsequenterweise auch Vollheit sagen. Das klingt nur nicht so "vergeistigt". Und ich finde solche "Kunstworte" scheusslich. Und mit Euren Erklärungen - ich soll das richtig verstehen oder deuten, was Ihr ausdrücken wollt, geraten wir ihrer Art nach in die Nähe christlicher Exegesen,wo ja auch alles gedeutet werden muss, um verstanden zu werden. Davon halte ich überhaupt nichts. Die Wörter haben ihren Sinn und den sollte man nicht deuten müssen oder dehnen oder erweitern. Diese Unsitte hängt mit der im untergehenden Europa allgemein sichtbaren Sprachverhunzung statt, die vor mehr als hundert Jahren schon begonnen hat, wie Gurdjeff seinerzeit schon bedauerte. Also bleibe ich dabei, dass auch Leere, Abwesenheit, Freiheit u.a.m. nichts mit dem Nirwana zu tun haben. Übrigens scheint mir das, was Dionysius der Areopagita über den Urgrund der Dinge schreibt, eine gute Ergänzung zum Herzsutra zu sein.Ich möchte es Euch wärmstens zur Lektüre empfehlen.


    Euch beiden wünsche ich eine gute Nacht, soweit sie nicht shon vorbei ist.


    P.S. Alamerrot bedeutet umgedreht Torremala, ist eine spanische Ortschaft in Andalusien, die in einem anderen Leben von mir einmal eine Rolle gespielt hat.
    Alamerrot

  • Zitat

    Aber trotz dem Riesenpfeil existiert eine solche Seite mit meinem Namen bei mir nicht.


    Das ist auf jeder Seite des Forums oben rechts, wirklich auf jeder, und auch zu sehen, wenn man runterscrollt, also grundsätzlich im Blickfeld. Ich kann mir keine Konstellation vorstellen, wo das nicht angezeigt wird. Und komischerweise hast Du die PNs offenbar schon lange gefunden, sie werden mir nämlich als "gelesen" angezeigt.


    alamerrot:

    Da ist von Leerheit keine Rede. Also bleibe ich dabei. Wer Leerheit als Gegensatz zür Fülle sagt, sollte dann zu diesem Gegensatz konsequenterweise auch Vollheit sagen.


    Von Leerheit als Gegensatz zur Fülle hat auch keiner geredet. Das Herzsutra habe ich angeführt, weil dort mit der Vereinigung der Gegensätze und der Negation gearbeitet wird. Dort ist tatsächlich Leere der Gegensatz zur Form, und da steht ja auch "Leere" und nicht "Leerheit".


    Leere ist die Abwesenheit jeglicher Form
    Leerheit ist die Abwesenheit einer eigenständigen Existenz innerhalb einer Form

  • Zitat

    Das ist auf jeder Seite des Forums oben rechts, wirklich auf jeder, und auch zu sehen, wenn man runterscrollt, also grundsätzlich im Blickfeld. Ich kann mir keine Konstellation vorstellen, wo das nicht angezeigt wird. Und komischerweise hast Du die PNs offenbar schon lange gefunden, sie werden mir nämlich als "gelesen" angezeigt.


    es könnte sein, dass Alamerrot bei seinem Browserprogramm ein Scriptblockerprogramm oder ähnliches nutzt, so dass die Webseiten nicht korrekt dargestellt werden. Falls alle cookies blockiert werden, kann man sich meist auch nicht korrekt registrieren und anmelden.
    Falls er den Internet Explorer als Browserprogramm nutzt, kann es auch passieren, dass die Webseiten nicht korrekt dargestellt werden. Hier einige Infos zur Problemlösung
    http://www.tecchannel.de/a/int…webseiten-beheben,2057784
    http://www.pcwelt.de/ratgeber/…llung-Browser-442472.html
    http://www.drwindows.de/window…e-seit-windows-8-1-a.html
    http://www.netzwerktotal.de/wi…zeigen-von-webseiten.html

  • Losang Lamo:


    Das allersubtilste Bewusstsein jedenfalls nimmt nur noch Abwesenheit/Leerheit/"Freiheit von" wahr. Es ist jenseits von dem, was man eigentlich unter Bewusstsein versteht. Die Bereiche, die unser Verstand und die Sprache zu erfassen vermögen, sind gröber.


    Mein Vorschlag scheint mir etwas anders. Das „Klare-Licht-Bewusstsein“ stützt sich nach meiner Auffassung auf die Erfahrung des Klaren Lichts. Dies ist eine seltene und kaum verfügbare Erfahrung, da diese Wahrnehmung am ehesten in Zusammenhang mit dem Sterben – aus meiner Sicht etwa mit Todesangst – entsteht.


    Die Wahrnehmung meint ein unsterbliches Licht als unsere innerste Natur. Das Bewusstsein, dass die „Halluzination“ eines Klaren Lichts vernimmt, ist jedoch ein ganz normales Bewusstsein.


    Dazu möchte ich noch eine Anmerkung machen:


    Ich halte es für denkbar, dass im Bemühen, die kaum verfügbare Erfahrung des Klaren Lichts zu gewinnen, Fantasien entstehen. Zwar kann ich mir gut vorstellen, dass das Klare Licht weder Bewusstsein noch Körper sondern etwas Drittes ist und in keiner dualen Unterscheidung liegt. Für mich entsteht solcherart jedoch die Gefahr, dass auch die Grundlage des Kontinuums in Misskredit gerät und das Ganze zur rein esoterischen Angelegenheit wird.


    Nach meiner Meinung gefragt würde ich daher feinstoffliche Körper als Träger des Klaren Lichts zwar nicht ausschließen, für eine Interpretation des Klaren Lichts aber besonders das Bewusstsein fokussieren. Da der Gedanke, dies sei unsere innerste Natur, nach meiner Ansicht als sehr überzeugend erlebt wird, stützt dies die Bezeichnung „äußerst subtiles Bewusstsein“.


    Weiter stützt sich die Benennung auf eine philosophische Argumentation, um die Attribute der Erfahrung (lichthaft, unvergänglich, eigenes Sein) zu begründen. Besonders auch für diese philosophische Argumentation liegt eine dualistische Betrachtung nahe, die jene Eigenschaften in Geist und Bewusstsein findet, nicht aber in Körper und Materie. Daher ist auch beim DL von einem Geist- oder Bewusstseinskontinuum die Rede, sofern er nicht sehr spezielle Sichtweisen wie etwa das Kalachakra-Tantra referiert.


    Soweit meine Gedanken :)

  • verrückter-narr:

    es könnte sein, dass Alamerrot bei seinem Browserprogramm ein Scriptblockerprogramm oder ähnliches nutzt, so dass die Webseiten nicht korrekt dargestellt werden.


    Ich habe das Forum mit sehr strikten Scriptblockern getestet, das kann es nicht sein.


    Zitat

    Falls alle cookies blockiert werden, kann man sich meist auch nicht korrekt registrieren und anmelden.


    Dann kann man sich gar nicht anmelden, das kann es also auch nicht sein.


    Zitat

    Falls er den Internet Explorer als Browserprogramm nutzt, kann es auch passieren, dass die Webseiten nicht korrekt dargestellt werden.


    Die Seite ist im IE getestet und sieht da genauso aus. Das Bootstrap-Theme verwendet extra Bibliotheken, um auch ältere IE-Versionen funktionsfähig zu halten.


    Das mit der Registrierung kann vllt. am ReCaptcha liegen, aber PNs die man nicht findet lesen sich nicht selbst ;)

  • Karnataka:

    Das „Klare-Licht-Bewusstsein“ stützt sich nach meiner Auffassung auf die Erfahrung des Klaren Lichts. Dies ist eine seltene und kaum verfügbare Erfahrung, da diese Wahrnehmung am ehesten in Zusammenhang mit dem Sterben – aus meiner Sicht etwa mit Todesangst – entsteht.


    Ich würde es eher so ausdrücken: zwar ist das Klare Licht an sich keine Bewusstseinsform, aber es ist implizit bewusst. Das klingt falscher als es gemeint ist. ;) Wenn wir "Bewusstsein" hören, denken wir immer an eine, wie auch immer subtile, Trennung in Subjekt und Objekt. Wenn wir versuchen, dieses Bewusstsein im Sinne eines "Sehens" auf sich selbst zu richten, erzeugen wir jedes Mal eine künstliche Spaltung. Deswegen ist die nicht-dualistische Erfahrung etwas, das so schwer zu erreichen ist. Man muss aufhören, diese Erfahrung als Subjekt "machen" zu wollen. Und genau da liegt aus meiner Sicht der Zusammenhang mit dem Sterben: ich denke nicht, dass die Wahrnehmung durch Todesangst ausgelöst wird (so klingt für mich Dein Satz oben) sondern umgekehrt, dass diese Erfahrung Todesangst auslöst, weil das Loslassen des Subjekts bedeutet, dass man das aufgibt, was man für das "Ich" hält. In Wirklichkeit kollabiert aber nur die künstliche Trennung zwischen Subjekt und Objekt während das, was tatsächlich Grundlage des Bewusstseins ist, zum Zentrum der Erfahrung wird.

  • Liebe Leute,
    Ich bin zwar, was Software anbelangt, ein blutiger Laie,und habe auch von diesbezüglichen Fachausdrücken keine Ahnung, zumal ich nur spanisch und deutsch verstehe, aber die Seite mit dem dicken Pfeil und meinem Namen Alamerrot kann ich nun einmal beim besten Willen nicht finden, auch wenn ich mir Knoten in meine beiden Beine binde. Tatsächlich habe ich per Zufall zwei private Nachrichten gefunden, die eine von Dir, Kilaya , mit den Erklärungen zur Beantwortung von Beitträgen und eine andere von Sherab Yönten, der mir schwere geistige Schäden profezeite , weil ich Genugtuung dabei empfand und nicht umhinkonnte, eine Fliege mit der Fliegenpatsche totzuschlagen, weil diese eine Viertelstunde auf meinem Gesicht herumkrabbelte, während ich in der Totenstellung auf dem Boden meditierte und mich dabei nicht bewegen konnte, ohne die Wirksamkeit der Totentellung zu schwächen. Ich habe ihm darauf ebenfalls in einer privaten Nachricht geantwort, er möge sich vor Augen halten, dass wir hier im Samsara und in der Welt der gegensätzlich sich bedingenden Erscheinungen leben gemäss Yin und Yang und beim besten Willen nicht immer vermeiden können, bewusst zu töten, obwohl der Buddhismus das Gegenteil zu unserem geistigen Wohle anrät und es ausserdem Lebewesen gibt, die garnicht anders können, als sich vom Fleisch der von ihnen getöteten Tiere zu ernähren, wenn sie nicht verhungern wollen. Ich habe darauf keine Antwort erhalten. Nicht gerade sehr höflich oder freundlich.
    Die Seite mir dem Symbol eines geschlossenen Briefumschlags, die ich vor kurzem per Zufall gefunden hatte und mir erlaubte, die beiden privaten Nachrichten zu lesen, die ich erhalten hatte, ist nun auch noch aus meinem Computer verschwunden und nicht mehr aufzufinden, sodass ich wohl in Zukunft auf die Möglichkeit private Nachrichten zu schreiben und zu erhalten verzichten muss. Sollten die Profezeiungen von Hellsehern wie Alois Irlmaier sich bewahrheiten, hätte nicht nur das Internet überhaupt keine lange Zukunft mehr vor sich und die Menschheit würde bescheiden zu Lebensbedingungen zurückkehren müssen, wie sie vor hundert oder mehr Jahren üblich waren . Aber ich komme in´s Schwatzen. Also genug für diesmal.


    Bitte, Kilaya erkläre mir, was heissen soll:
    Leerheit ist die Abwesenheit einer eigenständigen Existenz innerhalb einer Form”
    Ich bin kein tibetanischer Buddhist.
    Alamerrot

  • alamerrot:

    Bitte, Kilaya erkläre mir, was heissen soll:
    Leerheit ist die Abwesenheit einer eigenständigen Existenz innerhalb einer Form”
    Ich bin kein tibetanischer Buddhist.


    Während im Frühbuddhismus mehr die Leerheit des Selbst betont wurde, also dass es kein eigenständig existierendes, ewiges, unabhängiges "Ich" gibt, hat man das Konzept im Mahayana auf alle Phänomene ausgedehnt. Diese Sichtweise kann man in gewisser Weise mit den aktuellen wissenschaftlichen Sichtweisen in Einklang bringen: da ist ja auch letztlich kein "Atomos" zu finden, sondern wenn man die Materie immer weiter teilt, landet man letztlich entweder im "Raum" oder teilt unendlich weiter und weiter und weiter, ohne jemals auf etwas zu stossen, das in einer substanziellen Weise Bestand hat.


    Gleiches gilt im Übrigen für die Zeit: das "Jetzt" ist auch immer weiter teilbar, unendlich, so dass es eigentlich weder Vergangenheit, noch Zukunft noch Gegenwart gibt. Das hat man versucht zu umschreiben mit dem "ewigen Jetzt" also einem Zeitkonzept, das alles als Einheit umfasst aber nirgends zu greifen ist. So gesehen kann man auch von der "Leerheit der Zeit" reden.

  • alamerrot:

    Tatsächlich habe ich per Zufall zwei private Nachrichten gefunden, die eine von Dir, Kilaya , mit den Erklärungen zur Beantwortung von Beitträgen und eine andere von Sherab Yönten, der mir schwere geistige Schäden profezeite , weil ich Genugtuung dabei empfand und nicht umhinkonnte, eine Fliege mit der Fliegenpatsche totzuschlagen, weil diese eine Viertelstunde auf meinem Gesicht herumkrabbelte, während ich in der Totenstellung auf dem Boden meditierte und mich dabei nicht bewegen konnte, ohne die Wirksamkeit der Totentellung zu schwächen.


    Zur Erinnerung: Du hattest mir eine E-Mail geschrieben (das ist zwar auch eine private Nachricht, aber Kilaya meint was anderes wenn er von einer privaten Nachricht schreibt), weil Du mich angeblich mit AJung verwechselt hattest. Daraufhin habe ich reagiert. Ich habe den Akt "Fliegen töten" zwar als unheilsam bewertet und ebenso Deine Genugtuung darüber, aber habe Dir in keiner Weise "schwere geistige Schäden" vorhergesagt. :!:

  • alamerrot:

    .... aber die Seite mit dem dicken Pfeil und meinem Namen Alamerrot kann ich nun einmal beim besten Willen nicht finden, auch wenn ich mir Knoten in meine beiden Beine binde.


    Ganz oben rechts ist ja die Anmeldung, erst wenn man angemeldet ist, erscheint der Name und daneben das Briefsymbol, vorher nicht. Wie meldest du dich denn im Forum an?

  • Hallo Kilaya,
    Vielen Dank für Deine Aufklärung. Für jeden sich mit tranzendentalen Themen beschäftigten Menschen ist oder müsste es eine Selbstverständlichkeit sein zu wissen, dass es kein irgendwie geartetes “ich” gibt. Ich habe darüber ja schon geschrieben. Ebenso wie das vermeintliche “ich” existieren auch Raum und Zeit nur in der Vorstellung und nicht unabhängig davon. Ich brauche für dieses Wissen keinen wissenschaftlichen Beweis sondern nur ein bisschen Nachdenken. . Das sind eigentlich ganz grundsätzliche Tatsachen. Ich bin nur nicht mit Eurem tibetanisch-buddhistischen Jargon vertraut und lehne das Wort “Leerheit” nach wie vor als schwülstig und nicht auf natürliche Weise entstandenes Wort ab, auch wenn es im Duden heutzutage figuriert.

  • Na,na, na, Sherab Yönten,


    Wenn ich mich recht erinnere hattest Du das etwas anders formuliert.Ich kann jetzt leider nicht mehr nachschauen,weil mir die Brief-Funktion abhanden geraten ist und ich mich nicht genau erinnern kann. Aber das Ganze ist nicht sehr wichtig. Nichts für ungut.

  • "Leerheit" ist kein "tibetischer Jargon" sondern zumindest im gesamten Mahayana ein üblicher Begriff. Und wie schon angemerkt wurde kann man nicht jedes Wort aus dem Tibetischen oder aus dem Sanskrit oder Pali mit einem bestehenden deutschen Wort übersetzen, weil man dann Nuancen und Bedeutungen unterschlägt. So wie die Inuit ein grosse Bandbreite an Worten für "Schnee" haben, haben die Tibeter eine grossen Bandbreite an Worten für "Geist" oder "Bewusstsein" oder andere spirituelle Begriffe. Der Versuch, das mit bestehenden westlichen Begriffen zu übersetzen hat in der Vergangenheit zu einer grossen Menge an groben Missverständnissen geführt, die einen breiten Zugang zum Verständnis des Buddhismus ernstlich blockiert hat.

  • Hallo Kilaya,

    Du schreibst:


    “Ich würde es eher so ausdrücken: zwar ist das Klare Licht an sich keine Bewusstseinsform, aber es ist implizit bewusst……….”


    Ja, das dürfte wohl stimmen.(Obwohl ich die Existenz verschiedener Formen des Bewusstseins ablehne und nur Bewusstsein ansich für vorhanden halte) Aber mich wundert, dass bei diesem Thema niemand von Euch auf einige von den 15 Millionen Nahtod-Erfahrungen, die es allein in den USA gibt, Bezug nimmt. Da wird masssenhaft von der Erfahrung dieses Lichtes berichtet, jedoch ohne irgendwelche Todesangst.

    Ich habe hier im Internet eine ganze Sammlung von solchen Nahtod-Erfahrungen. Vielleicht hat jemand von Euch Lust, da einmal nachzuschauen.

  • Es gibt tatsächlich wissenschaftliche Erklärungsansätze zu diesen Na(c)htoderfahrungen, die mit körpereigenen "Drogen" wie DMT und - was die Lichteffekte angeht - mit Nervenimpulsen zu tun haben.


    Nur um das auch erwähnt zu haben, in meiner Weltsicht schliesst das Eine das Andere nicht aus: Warum sollten übersinnliche Erfahrungen die man macht, während man mit einem Körper verbunden ist, nicht auf chemischer und elektrischer Ebene gespiegelt werden...

  • alamerrot:

    Na,na, na, Sherab Yönten,


    Wenn ich mich recht erinnere hattest Du das etwas anders formuliert.Ich kann jetzt leider nicht mehr nachschauen,weil mir die Brief-Funktion abhanden geraten ist und ich mich nicht genau erinnern kann. Aber das Ganze ist nicht sehr wichtig. Nichts für ungut.


    Es ist nicht wichtig, aber ich möchte doch trotzdem klarstellen, dass Du Dich irrst und zitiere ausnahmsweise die Formulierung, die ich Dir per E-Mail geschickt habe:


    Zitat

    1. Es geht bei der buddhistischen Ethik vor allem um die Motivation: Wenn man bewusst Wesen verletzt oder gar tötet, dann hinterlässt es unheilsame Geisteseindrücke. Wenn man dann auch noch Genugtuung (anstellle von Mitgefühl) empfindet, kommt ein weiterer unheilsamer Geisteseindruck hinzu. Aber Du kannst diesbezüglich gerne auch Deinen Lehrer fragen oder diese Frage im Forum ausformulieren. Wenn man unbewusst Wesen tötet, sei es im Straßenverkehr oder bei einem Spaziergang, dann entstehen keine negativen Geisteseindrücke. Selbstverständlich sollte man sich auch nicht gezwungen fühlen so zu handeln, sondern aus der Einsicht heraus handeln, dass alle Wesen glücklich sein und Leid vermeiden möchten.

  • Du schreibst:
    Leerheit" ist kein "tibetischer Jargon" sondern zumindest im gesamten Mahayana ein üblicher Begriff. Und wie schon angemerkt wurde kann man nicht jedes Wort aus dem Tibetischen oder aus dem Sanskrit oder Pali mit einem bestehenden deutschen Wort übersetzen, weil man dann Nuancen und Bedeutungen unterschlägt………..”
    Dann eben ein mahayanischer Begriff. Der Mahayana ist ja bei vielen Völkern mit verschiedenen Sprachen verbreitet, die dann alle Wörter für die deutschen Begriffe “Leere” und “Leerheit” haben müssten, was ich in Bezug auf das Wort “Leerheit” bezweifle. Viele Nuancen und Bedeutungen sind in den europäischen Sprachen (nicht nur in der deutschen) im Verlauf der immer mehr zunehmenden Sprachverhunzung verloren gegangen. Du wirst sicher wissen, dass die “grossen Übersetzer” wie Marpa z.B. die buddhistiche Lehre nicht wörtlich übersetzt haben (ich weiss nicht, ob aus dem Pali oder dem Sanskrit) sondern sinngemäss. Wenn Du mehrsprachig bist, wirst Du wissen, dass man keine Sprache Wort für Wort in eine andere übertragen kann. Es ist schon viel, wenn man den Sinn irgendeines mehr als nur simplen Satzes exakt in einer anderen Sprache wiedergeben kann. Um so schlimmer, wenn es sich um etwas wie den Buddhismus handelt.
    Diese Dinge sind mir nicht neu und Du brauchst Dir nicht die Mühe zu nehmen, mir solche selbstverständlichen Dinge nahezubringen.
    Übrigens, was Du über die Inuits und Ihre Begriffe von Schnee schreibst, gilt auch für afrikanische Eingeborenen-Völker, die z.B. für das Wort “grün” ein paar Hundert verschiedene Wörter haben. Leider kann ich mich nicht erinnern, um welche Völker es sich dabei handelt.

  • Kilaya,


    Du schreibst:
    “Es gibt tatsächlich wissenschaftliche Erklärungsansätze zu diesen Na(c)htoderfahrungen, die mit körpereigenen "Drogen" wie DMT und - was die Lichteffekte angeht - mit Nervenimpulsen zu tun haben.
    Nur um das auch erwähnt zu haben, in meiner Weltsicht schliesst das Eine das Andere nicht aus: Warum sollten übersinnliche Erfahrungen die man macht, während man mit einem Körper verbunden ist, nicht auf chemischer und elektrischer Ebene gespiegelt werden...”
    -----------------------------
    Die Wissenschaften………, die heilige Kuh. Ich hatte gehofft, wenigstens Du kommst ohne sie aus. Wenn Du Dich mit Nahtod-Erfahrungen befasst, wirst Du finden, dass es sich um sehr konkrete und detaillierte, reale Erlebnisse handelt, die weit über das hinausgehen, was die sogenannten Wissenschaften da als “Lichteffekte” bezeichnen , die mit Nervenimpulsen zu tun haben, ganz besonders, was das Licht anbelangt , von dem immerwieder die Rede ist.

  • Ich glaube, Du hast meinen Betrag nicht komplett verstanden. Zunächst mal: die Wissenschaft ist ein wichtiger Teil des Ganzen und ihre Erkenntnisse über die Natur der Dinge sind zwar weit entfernt von vollständig, aber sehr weit vorgedrungen. Warum sollte man das ausklammern. Ich habe eben gerade nicht gesagt, die Wissenschaft habe die alleinige Wahrheit gepachtet. Wissenschaftler glauben gerne mal, weil sie jetzt diesen Zusammenhang zwischen Lichterfahrung und Nervenimpulsen gefunden haben: "juhu, jetzt haben wir die Esoterik widerlegt". Aber das ist viel zu kurz gedacht. Deshalb pflege ich die Vermutung, dass man mit "sowohl als auch" wesentlich weiter kommt.


    Ein Gefühl wird durch einen bestimmten Hormoncocktail im Körper wiedergespiegelt, aber es besteht nicht nur aus Körperchemie. Es geht weit darüber hinaus. Genauso besteht eine Nahtoderfahrung nicht aus Nervenimpulsen, sondern geht weit darüber hinaus. Wenn man nur auf den Körper schaut oder schauen kann, klar ist man dann geneigt, alles damit erklären zu wollen.


    void hat in einem anderen Thread das Stichwort "Cargo-Kult" erwähnt: Die Eingeborenen haben die Flugzeuge der Militärs in ihrem Bezugsrahmen interpretiert und daraus eine Religion gemacht. In ähnlicher Weise neigt die Wissenschaft oft dazu, ihren eigenen Bezugsrahmen zu einer Religion zu machen. Der Vorteil ist, dass es zum Paradigma der Wissenschaft gehört, niemals stehen zu bleiben und immer weiter zu forschen. So kommt man dann irgendwann einer jeweils ganzheitlicheren Sichtweise doch Stück für Stück etwas näher.

  • alamerrot:

    Ich bin nur nicht mit Eurem tibetanisch-buddhistischen Jargon vertraut und lehne das Wort “Leerheit” nach wie vor als schwülstig und nicht auf natürliche Weise entstandenes Wort ab, auch wenn es im Duden heutzutage figuriert.


    Lieber "Alamerrot", ich misch mich hier nicht in tibetische Themen ein, aber meine Voreinstellungen zeigen mir ja regelmäßig an, welcher von den "Neuen" sich häufiger beteiligt, und so bin ich auf dich aufmerksam geworden.


    "Leerheit" ist kein "nicht auf natürliche Weise entstandenes Wort", sondern ist eine für die deutsche Sprache charakteristische Nominalisierung eines Adjektives (hier "leer") -- es ist auch nicht etwa eine Modeerscheinung sondern geht auf das Althochdeutsche "heid" (Art und Weise) zurück, mit dem seit Jahrhunderten Komposita geschaffen wurden, schon die Grimms zeigen das. Mit gutem Grund (a) wenn es vllt keine einfache Substantivierung gibt (was in diesem Fall aber nicht zutrifft) und/oder (b) weil man auf besondere Weise den adjektivischen Aspekt des Nomen betonen möchte - hier zutreffend.
    Im Pali wird nämlich "suñña" "suññata" überwiegend adjektivisch benutzt (leer von), die Bildung von Abstrakta (im grammatischen Sinne) erfolgt genau wie im Deutsche durch ein Suffix (hier "-ta").
    Wenn man diesen adjektivischen Gebrauch erhalten will, ist also "Leerheit" die korrektere Übersetzung und nicht etwa "Leere" (es wird nämlich keine Sache bezeichnet).


    Übrigens, wenn du hier "dauerangemeldet" wärest, würde das jeder sehen können. Also bitte :)

    Einmal editiert, zuletzt von Moosgarten ()

  • Hallo Sherab Yönten,
    Ach ja, es war von unheilsamen Geisteseindrücken die Rede. Unheilsam, weil ich Genugtuung nach dem Töten einer Fliege empfunden habe. Nun, da bin ich wohl nicht auf dem Wege zu einem Bodhisattva und lebe nicht in einem reinen Lande. Denn ich bin ja nun unheilbar.


  • Vergleiche zwischen Theravada und Tantra sind erfahrungsgemäß schwierig. Einmal, weil es zwei recht verschiedene Pflanzen sind, die da aus dem selben Boden hochwachsen, aber nicht zuletzt auch, weil es wenige Leute gibt, die sich mit beidem so detailiert auskennen, dass sie Vergleiche anstellen und Parallelen aufzeigen könnten. Es ist eben beides ein weites Feld.


    ... Nirvana ... wenn man es anders ausdrückt: Nirvana scheint nur jenseits von all dem, aber in Wirklichkeit ist es hier mitten drin mit allem verwoben... Bzw. eher ist das "all das" von Samsara dermaßen illusionär, dass ehrlich gesagt, gar nichts außer Nirvana übrigbleibt, bei genauer Betrachtung ...
    Also, ich glaub, ich hör jetzt auf zu schwafeln. Es ist spät und ich fasele.
    Wollte nur sagen, du warst mit deinen Einwürfen schon nah dran am Geschehen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Danke, Moosgarten, für die schöne Erklärung zu "Leerheit" - das wusste ich so nicht, wieder was sinnvolles dazugelernt :)


    Moosgarten:

    Übrigens, wenn du hier "dauerangemeldet" wärest, würde das jeder sehen können. Also bitte


    Er meint vermutlich, dass er sich nicht ausloggt. Die Anzeige aktiver Mitglieder bezieht sich auf tatsächliche Aktivität im Forum. Auch wenn das Fenster offen bleibt, wird man irgendwann nicht mehr als aktiv angezeigt.


    alamerrot:

    Hallo Sherab Yönten,
    Ach ja, es war von unheilsamen Geisteseindrücken die Rede. Unheilsam, weil ich Genugtuung nach dem Töten einer Fliege empfunden habe. Nun, da bin ich wohl nicht auf dem Wege zu einem Bodhisattva und lebe nicht in einem reinen Lande. Denn ich bin ja nun unheilbar.


    Wenn Dir Sprache so wichtig ist, solltest Du sie auch nicht verdrehen. Zuerst stellst Du Sherab Yönten in einem falschen schlechten Licht dar, was er geschrieben haben soll, und jetzt verdrehst Du seine Aussagen weiter: "Unheilsam" und "unheilbar" haben ja nun komplett verschiedene Bedeutungen. Unheilsam und heilsam sind übliche buddhistische Begriffe wenn es um karmische Eindrücke geht. Was er geschrieben hat war in buddhistischer Sprache gehalten und eine ganz nüchterne Aussage: Genugtuung über das Töten eines Lebewesens setzt schlechte karmische Eindrücke (aka ist unheilsam). Wie stark diese Eindrücke im speziellen Fall nun sind und welche Konsequenzen sich daraus ergeben, ist eine andere Diskussion. Wenn sich aber in so einem Verhalten eine Gewohnheit und Grundeinstellung zeigt, dann sollte man sich schon überlegen, ob das mit dem Buddhismus vereinbar ist und man nicht vielleicht die eigene Einstellung ändern sollte, und sich vornehmen sollte, möglichst keinem Lebenwesen zu schaden.