Stawrogin:Alles anzeigenHi Zusammen,
Ich hätte da eine Frage und zwar ist es ja im Buddhistischen Verständnis keine Lebewesen zu töten. Das zu schaffen ist ja in der Modernen Welt in der wir leben zu einem Teil ja recht einfach, schließlich müssen wir nicht mehr jagen, das erledigt das Schlachthof und anschließend der Metzger um die Ecke für uns. Da "schlechtes" Karma erst durch die Absicht entsteht, wollte ich fragen wie ihr im Alltag damit umgeht, als wichtiges Beispiel dienen hier für mich die Insekten. Gerade im Sommer wo man oft das Fenster auf hat fliegen ja oft Mücken, Fliegen usw ins Zimmer rein. Wie geht ihr damit um? Sagen wir eine Fliege setzt sich permanent auf euren Körper sich nieder, das ist ja ziemlich nervenaufreibend. Wie sollte man da vorgehen? Versuchen die Fliege aus dem Fenster raus zu scheuchen? Oder einfach ignorieren? So wie ich das verstanden habe mit dem Karma ist es ja immer die Absicht. Wenn ich beim Metzger Salami kaufe unterstütze ich zwar damit weiter denn "Mord" an denn Tieren aber recht unbewusst, also ohne wirkliche Absicht ein zu Töten. Man könnte es dann höchstens verheuchelt nennen oder?
LG
Durch Töten lassen sich Insekten genauso schwierig aus dem Zimmer vertreiben wie wenn man sie mit einem Glas fängt und raussetzt (das geht genauso einfach wie totschlagen, ist aber eine erheblich schönere Tätigkeit. Fliegengitter am Fenster sind auch eine schlaue Anschaffung.
Im Buddhismus geht es auch nicht um das Verbot des Tötens sondern um das Gebot des Nichttötens. Eine Fliege zu retten oder zu entscheiden, ein Tier im Zweifelsfall nicht zu töten, gilt als heilsame Handlung.
Andererseits ist es völlig unmöglich, sich aus allem Sterben herauszuhalten. Auch Gemüseanbau hat den Tod unzähliger Kleinstlebewesen zur Folge. Wenn man erbsenzählerisch an die Sache herangeht und perfekt sein will, müsste man das Essen aufgeben. Aber auch damit kommt man nicht aus der Nummer heraus, denn den eigenen Hungertod billigend in Kauf zu nehmen ist genauso ein Mord.
Praktikabel ist aber die Einstellung, das bewusste Töten zu vermeiden. Und wenn's denn unbedingt sein muss (Parasiten), sich wenigstens nicht daran zu erfreuen und keinen Hass zu empfinden. Das ist auch schon viel zum Üben.