Befreiung und der natürliche Zustand des Seins


  • Danke für den Text, lieber Ellviral. :)


    Liebe Grüße

  • accinca:

    ... wenn jemand schreibt:
    "die Wand ist weiß" dann gehe ich davon aus, das er genau
    das meint und nicht voller "Bescheidenheit" meint sie könne
    vielleicht doch rot sein.


    Schauen wir mal wie die Wand das sehen könnte: "Ich werfe Licht zurück: Das rote, das gelbe, das blaue... dort hinten sieht das wie weiß aus, wenn ich eigentlich doch lichtlos bin."


    Zitat

    Wenn jemand ... schreibt und darunter schreibt das es aber auch Quatsch sein kann, was soll man
    davon schon halten.


    Freiheit, ohne Beurteilung. Einfach nur ein Standpunkt, der aber nur so lange gilt wie der Text dauert.

  • Bird:

    Freiheit, ohne Beurteilung. Einfach nur ein Standpunkt, der aber nur so lange gilt wie der Text dauert.


    Dazu braucht es aber keinen sinnvollen Text.

  • Ja.
    Zur Befreiung, Kontrolle auf Übereinstimmung und Diskussionen über den natürlichen Zustand des Seins ist das mit dem
    sinnvollen Text trotzdem ganz ok :arrow: :idea: :arrow: :rainbow:

  • Ellviral:


    Anicca – Kein Ding ist dauerhaft, doch Nicht ohne Ding-Sein.



    Mischt man die Farben Rot und Gelb, so erhält man die Farbe Orange. Die physikalische und chemische Farbenlehre erläutert die hierbei involvierten Gesetzmäßigkeiten, doch der Gehalt des Oranges lässt sich nicht reduzieren: der Gehalt steht für sich, d.h. er bildet eine eigenständige Qualität. Nicht bedingt an etwas anderes. Interessant oder ? ;)


    Wird ein Berg „nach Äonen abgetragen“, so ist selbst ein neu entstehendes „Ebenbild“ des Berges nicht derselbe, zuvor existierende Berg – Farbe hingegen ist „zeitlos“ Der Farbton eines reinen Rots beispielsweise ist deshalb zeitlos, weil er weder wandelbar noch zerstörbar ist. Zwar kann man dem reinen Rot ein Gelb beimischen und einen roten Apfel oder gar alle existierenden roten Gegenstände vernichten, doch die Farbe an sich kann als Potential immer wieder in exakt derselben Ausprägung eine Manifestation in der Wirklichkeit erfahren. Das reine Rot eines Farbkreises ist – im Gegensatz zu den wirklichen Einzelwesen – keinem Prozess des Werdens und Wandels unterworfen, sondern an sich stets derselbe Farbton.


    Das selbe zählt für Klänge und Geometrie.


    Jedes Ding hat Farbe, macht einen Klang (spätestens wenn man es runterwirft) und hat eine Form (Geometrie). Damit befindet sich das Zeitlose in der Zeit und ist untrennbar miteinander verbunden (Nimmt man Farbe weg, dann ist es schliesslich auch nicht mehr als Ding erkennbar).

  • Ellviral:

    Anicca – Kein Ding ist dauerhaft, doch Nicht ohne Ding-Sein.

    Kein Atom ist dauerhaft, doch nicht ohne Atom-Sein

  • von Raphy » 04.08.2017, 14:07 :
    accinca:


    Also findest du nicht das dein Text "totaler Quatsch" ist.


    Ich schrieb nicht "Es ist totaler Quatsch" sondern "Glaubt mir kein Wort. Könnte auch völliger Quatsch sein." Es könnte Quatsch sein, muß es aber nicht. Das liegt im Urteil jedes Einzelnen. ...


    ...


    Hallo ihr Lieben.


    Vielleicht zum Zitierten noch ein paar Zeilen.


    Als ich heute in Stille saß, sah ich wiedereinmal, dass ich nichteinmal selber weiß ob der Text Quatsch ist oder nicht. Deswegen ja auch diese gewählte Formulierung von mir.


    Ich weiß auch nicht warum ich überhaupt solche Texte schreibe und woher ich das alles wissen will was ich schreibe. Ich weiß auch nicht ob es jemandem weiterhilft oder nicht.


    Eigentlich weiß ich garnichts. Und nichteinmal das weiß ich. :)


    Liebe Grüße

  • Wie willst Du das auch wissen. Ich schreibe wie ein Säugling, wenn ich zufällig auf einen treffe der meine Sprache versteht, aus sich selber heraus ohne zu wissen warum, ist das ein echter Glücksfall. Ansonsten schreibe ich vollkommenen Blödsinn weil es mir einem vollkommenen Idioten gegeben ist. Leidfrei so weit es mir möglich ist ist meine Prämisse, was geht mich das Verstehen/die Meinung der Edlen an. Einer derer die nie klar sagen was sie wirklich selber erkannt habe ist accinca, bisher hab ich in all den Jahren noch keine klare Antwort erhalten, aber sicher ist das er auf einige trifft die ihn aus sich selber heraus verstehen. Ich verstehe Palikanon Gläubigen nicht.

  • Man kann etwas verstehen, glauben oder verwirklicht haben. Z.B. Raphys Bemerkung im Eingangsbeitrag:


    Zitat

    Also so wie ich die Buddhalehre verstehe ist dieser "ganz natürliche" Zustand des Seins für alle Nichtarahants Gier, Hass und Verblendung. Auch wenn diese drei unheilsamen Wurzeln oder Geistesgifte noch so subtil da sind, sie sind da. Deswegen ist es wichtig diese bis auf die Wurzel zu beseitigen, wenn einem die nachhaltige und endgültige Befreiung von Dukkha, wie es Buddha der Überlieferungen nach lehrte, wichtig ist.


    Ich kann verstehen dass Gier, Hass und Verblendung Dukkha verursachen, wobei auch Glaube eine gewisse Rolle spielt. Z.B. beruht nach der Lehre die Vorstellung einer unveränderlichen Seele auf Verblendung - ich weiß nicht ob es sowas gibt oder nicht, glaube aber nicht daran. Dinge die jemseits der Möglichkeit von Verstehen liegen kann man glauben oder für wahrscheinlich halten oder nicht.


    Wenn man nun versteht, dass Gier, Hass und die damit verbundene Verblendung Dukkha verursachen, muss das nicht zwangsläufig zu ihrer Beseitigung führen. Es braucht eine ungewöhnlich tiefe Einsicht um alle Hindernisse zu überwinden bis zu ihrer endgültigen Beseitigung. Das wäre dann die Verwirklichung des Verstandenen.

  • Ich finde damit sollte man vorsichtig sein. Die Realität deckt sich nicht mit "Verstandenem".

  • Morpho:

    Ich finde damit sollte man vorsichtig sein. Die Realität deckt sich nicht mit "Verstandenem".


    Naja ich denke die Lehre ist aus der Realität heraus in Worte gefasst worden. Das Verstehen kann dann in Verbindung mit der ganzen achtfachen Praxis umgekehrt wieder zur Wirklichkeit hinführen.

  • Verblendung, etwas nicht wahr haben wollen, etwas glauben wollen wider besseren Wissens ist die Ursachen allen Leidens. Gier, Hass, Gleichgültig(scheißegal)Abwenden.

  • Ellviral:

    Verblendung, etwas nicht wahr haben wollen, etwas glauben wollen wider besseren Wissens ist die Ursachen allen Leidens.


    Das wäre dann wohl verstehen ohne Verwirklichung, weil die tiefe Einsicht fehlt.

  • mukti:
    Ellviral:

    Verblendung, etwas nicht wahr haben wollen, etwas glauben wollen wider besseren Wissens ist die Ursachen allen Leidens.


    Das wäre dann wohl verstehen ohne Verwirklichung, weil die tiefe Einsicht fehlt.

    jo is so.

  • mukti:
    Ellviral:

    Verblendung, etwas nicht wahr haben wollen, etwas glauben wollen wider besseren Wissens ist die Ursachen allen Leidens.


    Das wäre dann wohl verstehen ohne Verwirklichung, weil die tiefe Einsicht fehlt.


    Wobei Verblendung nichts mit "wider besseren Wissens"
    zu tun haben muß. Verblendung ist einfach die Sichtweise
    welche durch Gier und Haß entsteht. Zum Beispiel wenn
    einer das Empfinden hat: "o, das ist aber schön" das
    ist Verblendung. Die Daseinsmerkmale nicht zu erkennen
    das ist Verblendung.

  • etwas glauben wollen wider besseres Wissens. Die Daseinsmerkmale nicht erkennen kann auch daher kommen das sie garnicht gewusst werden und somit garnicht verblendet werden können.


  • Nun mag man das alles wissen und analytisch nachvollziehen können aber trotzdem z.B. einer schönen Empfindung anhängen. Da ist ein Unterschied zwischen Wissen und Verwirklichung bzw. Weisheit.


  • Verblendung ist auch: o, das ist Abstossend. Heute hat mir jemand eine recht merkwürdige Übersetzung eines Dhammapada Verses geschickt, von Tanissaro, darin ist von Abstossend vs. Schön die Rede.
    Das is so dualistisch das es recht verblendet sein.muss, was aber den Urverslern nicht anzulasten wäre.

  • Ellviral:

    Verblendung, etwas nicht wahr haben wollen, etwas glauben wollen wider besseren Wissens ist die Ursachen allen Leidens. Gier, Hass, Gleichgültig(scheißegal)Abwenden.


    Bedingt, durch Unwissenheit/Verblendung kann die Vergänglichkeit aller materiellen/körperlichen und geistigen Dinge nicht erkannt werden.


    Bedingt durch das nicht Erkennen der Vergänglichkeit aller Dinge kann die Leerheit aller Dinge nicht erkannt werden. Daraus entsteht die Illusion eines „Ich, Mein, Selbst“


    Bedingt durch die Illusion eines „Ich, Mein, Selbst“ entsteht Gefühl.


    Bedingt durch Gefühl entsteht Anhaftung (Gier) an angenehmen Gefühl, oder Abneigung (Hass) von unangenehmen Gefühl >>> „Dukkha
    .................
    So sehe ich die kausalen Zusammenhänge der Entstehung von „Dukkha“

  • So wahr dies ist, so zeigt es, das dukkha auch nur eine Illusion ist. Denn dukkha realisiert sich im Denken und Fühlen der Illusion des "Ich".
    Also leidet unser illusionäres Ich am illusionären dukkha.
    Der "natürliche" Zustand des Seins, also vor dem Erkennen des Nicht-Ich ist imho der Zustand des ständigen Oszillierens des Denkens zwischen Vergangenheit und Zukunft.
    Nur das Erkennen der vom Ich befreiten Gegenwart kann das Leiden beenden.


    So ist meine Erfahrung ( die ich dank eines Zen-Meisters nun auch in Worte fassen kann )


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • jianwang:

    So wahr dies ist, so zeigt es, das dukkha auch nur eine Illusion ist. Denn dukkha realisiert sich im Denken und Fühlen der Illusion des "Ich".
    Also leidet unser illusionäres Ich am illusionären dukkha.
    Der "natürliche" Zustand des Seins, also vor dem Erkennen des Nicht-Ich ist imho der Zustand des ständigen Oszillierens des Denkens zwischen Vergangenheit und Zukunft.
    Nur das Erkennen der vom Ich befreiten Gegenwart kann das Leiden beenden.


    So ist meine Erfahrung ( die ich dank eines Zen-Meisters nun auch in Worte fassen kann )


    _()_

    Bis zu einer Änderung habe ich das auch erfahren. Die Ich befreite Gegenwart muss da sein. Damit verlischt aber nicht die Persönlichkeit die sich gebildet hat.


    Durch sitzen hab ich nach dem Sitzen erkannt das da ein Ich-befreites Sein ist mit dem mein ICH, meine Persönlichkeit erkannt wird. Vorher war es so das ich durch und mit der Persönlichkeit das Ich-befreite Sein erkennen konnte, doch danach war es ein erkennen des Schleiers der Persönlichkeit aus dem Ich-befreiten Sein. Ich nenne das aus dem sitzen nicht raus kommen.


    Nach einiger Zeit des Übens ist das jetzt so das auch viel Stress dieses Ich-befreite Sein nicht mehr von der Persönlichkeit aus gesehen werden kann. Die Lichter sind dauerhaft umgestellt. Das Ich-befreite Sein ist dauerhaft, nicht in der Mitte sein sondern Mitte-sein geworden, die Sicht auf die Welt des Daseins gerichtete, nicht mehr auf die Mitte, auf den heiligen Gral des Ichbefreiten Sein. Das heißt ich erkenne die Schleier, Verblendungen, Vorstellungen und kann sie ändern oder sich auswirken lassen. Hilfreich handeln ist ein wichtiger Begriff geworden.


    Wenn die Skandha erfüllt sind geht es beim Menschen mit Gier, Hass, Glaubenwollen/Verblenden in die Leiden die nicht durch die Skandha bedingt sind. Da, mit dem Menschen der das Feuer beherrscht, beginnt Kultur, das verlassen der durch die Skandha für alle anderen fühlenden Wesen aufgezeigten Schranken.
    Die Kultur an sich bedeutet nicht Leiden, sonder eher Menschen gemäße Bedürfnisse schaffen. Der Mensch ist erst Mensch durch kultivieren. Erst wenn Gier, Hass, Wegblenden auftauchen erscheint auch Dukkha das nicht Skandha erzeugt ist.


    Das Leiden des Menschen ist das Er Beständigkeit, Ewigkeit und Freiheit erreichen will, doch er erkennt nicht das auch er den Daseinsmerkmalen unterworfen ist. Er will es nicht erkennen, er verblendet die Daseinsmerkmale um seinem Glauben was Mensch sein ist zu folgen.

  • Befreiung und der natürliche Zustand des Seins


    Befreiung ist das erkennen der Leiden die nur durch den Willen nach mehr, nach weniger, nach ich glaube, des Menschen erzeugt werden und deren Verminderung.


    Der natürliche Zustand des Sein ist seit dem ersten Menschen nicht mehr möglich für Menschen und auch nicht für alle anderen Lebewesen die dort leben wo der Mensch kultiviert hat. Kultivieren beginnt sofort mit dem auftauchen des Menschen. Das da sein des Menschen verwandelt Natur immer in Kultur um, renaturieren ist eine Verblendung. Der Mensch ist Natur bedingt, doch ist er greift vom ersten Menschen an in die Natur ein um sie seinen Bedürfnissen anzupassen.