Meditation und Wein

  • Warum nutzt Du das Forum, isst was anderes als Brot und Wasser, liest? Haftest Du an den Dingen?

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • kal:

    Gautama hat jahrelang "brahmanische" Askese ausprobiert und Abstand genommen. Er lehre den mittleren Weg.


    Keinen Wein zu trinken ist keine extreme Askese, die übrigens nicht "bramahnisch" war, sondern gehört zum mittleren Weg.

  • Sherab Yönten:
    mukti:


    Wenn er nicht anhaftet, dann kann er ja gleich darauf verzichten. Warum will er denn Wein genießen, wenn er nicht dran anhaftet, das macht für mich keinen Sinn.


    Für Dich ist Genuss identisch mit Anhaftung?


    Wenn man Genuss haben will haftet man an.

  • mukti:
    Sherab Yönten:

    Für Dich ist Genuss identisch mit Anhaftung?


    Wenn man Genuss haben will haftet man an.


    Und wenn man Genuss nicht haben will: Ist das nicht genauso? ;)
    (Das eine ist Gier, das andere ist Hass)

  • Sherab Yönten:
    mukti:

    Wenn man Genuss haben will haftet man an.


    Und wenn man Genuss nicht haben will: Ist das nicht genauso? ;)
    (Das eine ist Gier, das andere ist Hass)


    Man braucht es nicht, es ist auch nicht förderlich, deshalb ergreift man es nicht. Das ist kein Hass wenn man etwas nicht annimmt oder tut weil es ein Hindernis für die Befreiung ist.

  • kal:

    Gautama hat jahrelang "brahmanische" Askese ausprobiert und Abstand genommen. Er lehre den mittleren Weg.


    Man du verstehst den Buddha aber gar nicht.
    Erstens gibt es in manchen Lehren Selbstkasteiung
    und zweitens hat der Buddha bei dieser Gelegenheit
    doch klar gesagt was der "mittlere Weg" sei, nämlich
    sich auf der einen Seite keine körperlichen Qualen
    mit Absicht zufügen und auf der anderen Seite sich
    nicht dem Genuß hingeben.


    Zitat

    "Man sollte nicht nach dem Glück der Sinnesvergnügen trachten, welches niedrig, gewöhnlich, grob, unedel und unheilsbringend ist,
    man sollte nicht nach Selbstkasteiung trachten, welche schmerzhaft, unedel und unheilsbringend ist.

    Der Mittlere Weg, der vom Tathágata entdeckt wurde, vermeidet

    Zitat

    beide Extreme

    ; er gibt Schauung, gibt Wissen, er führt zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna. (M139)

  • Wein ist schädlich
    Bier nicht
    das wurde von Mönchen erfunden

  • mukti:

    Man braucht es nicht, es ist auch nicht förderlich, deshalb ergreift man es nicht. Das ist kein Hass wenn man etwas nicht annimmt oder tut weil es ein Hindernis für die Befreiung ist.


    Wenn man etwas nicht haben will, dann ist das für mich eine Form von Ablehnung.
    Also Hass.
    Es muss ja nicht unbedingt Wein sein.
    Es gibt auch andere Dinge, die man genießen kann (sofern man noch dazu in der Lage ist)
    Ein Glas Wasser, ein Stück Brot, die Luft zum atmen u.s.w.
    Wäre die Art von Genuss für Dich auch ein Hindernis?
    Für mich ist Genuss keine Sache, die man "braucht", sondern die da ist solange sie da ist.
    Jemand der eine schwere Lungenkrankheit hat, ist nicht mehr in der Lage, die Luft zum Atmen zu genießen.

  • Sherab Yönten:
    mukti:

    Man braucht es nicht, es ist auch nicht förderlich, deshalb ergreift man es nicht. Das ist kein Hass wenn man etwas nicht annimmt oder tut weil es ein Hindernis für die Befreiung ist.


    Wenn man etwas nicht haben will, dann ist das für mich eine Form von Ablehnung.
    Also Hass.


    Dann bräuchte es ja keinen Weg und keine Silas wenn man alles annimmt was man grade will.



    Was zur Erhaltung des Körpers nötig ist kann ja kein Hindernis sein. Das abzulehnen wäre gleichbedeutend mit Suizid, die wertvolle menschliche Lebensform die geeignet ist um Erkenntnis und Befreiung zu erlangen aufzugeben.

  • Die Diskussion nimmt wieder einmal lächerliche Ausmaße an.. Jeder beharrt auf seinen Standpunkt und hat die Wahrheit gepachtet

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Dann fange doch einmal an, kal, deinen Standpunkt aufzugeben. Dann schauen wir weiter, okay?

  • Mein Standpunkt ist scheissegal, ich trinke nicht. Aber scheinbar aus einer anderen Überzeugung als Du. Auch habe ich dazu keinen Standpunkt ausser den, dass ich kein Verlangen danach habe und es mir nicht gut tut. Alles andere ist irrelevant.
    Du glaubst an die Schrift, an Texte, ich sehe sie als Orientierung, mehr nicht. Ich habe mich genauso wenig mit Siddharta unterhalten wie Du. Deine Texte sind für Dich heilig, gottesähnlich, für mich nicht. Ich klinke mich aus.

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • kal:


    Du glaubst an die Schrift, an Texte, ich sehe sie als Orientierung, mehr nicht.


    Ich glaube auch dass die überlieferte Lehre eine geeignete Orientierung bietet.



    kal:

    Die Diskussion nimmt wieder einmal lächerliche Ausmaße an.. Jeder beharrt auf seinen Standpunkt und hat die Wahrheit gepachtet


    Man kann es auch so sehen, dass wir gemeinsam versuchen die Wahrheit über die Buddhalehre herauszufinden.

  • kal:

    Mein Standpunkt ist scheissegal


    Da will ich jetzt nicht widersprechen.


    Zitat

    ich trinke nicht. Aber scheinbar aus einer anderen Überzeugung als Du. Auch habe ich dazu keinen Standpunkt ausser den, dass ich kein Verlangen danach habe und es mir nicht gut tut. Alles andere ist irrelevant.
    Du glaubst an die Schrift, an Texte, ich sehe sie als Orientierung, mehr nicht. Ich habe mich genauso wenig mit Siddharta unterhalten wie Du. Deine Texte sind für Dich heilig, gottesähnlich, für mich nicht. Ich klinke mich aus.


    Papanca macht mal wieder einen Sonntagsausflug, ist ja auch schönes Wetter. :grinsen:


      „Was das betrifft, Bāhiya, so hast du dich also in dieser Weise zu üben, daß alles das, was du siehst, hörst, denkst und dessen du dir bewußt wirst, ausschließlich nur als Gesehenes, Gehörtes, Gedachtes und Bewußtgewordenes zu gelten hat. In dieser Weise also, Bāhiya, hast du dich zu üben. Insofern nun, Bāhiya, alles das, was du siehst, hörst, denkst, oder dessen du dir bewußt wirst, für dich ausschließlich nur als Gesehenes, Gehörtes, Gedachtes oder Bewußtgewordenes gilt, gehörst du weder dem Hienieden, noch dem Jenseits an, noch auch dem, was innerhalb beider liegt; eben dies ist das Ende des Leidens.“ (https://suttacentral.net/de/ud1.10)

  • mukti:
    Sherab Yönten:

    Wenn man etwas nicht haben will, dann ist das für mich eine Form von Ablehnung.
    Also Hass.


    Dann bräuchte es ja keinen Weg und keine Silas wenn man alles annimmt was man grade will.


    Nein, Nein, der Buddha hat den Genuß den er ablehnte
    gehasst, denn er war voller Haß gegen alle schönen
    Dinge in der Welt. Deswegen ist er auch Asket geworden. (:

  • pamokkha:

    Ja, lache du nur über den Buddha und seinen dharma. Muss ja keiner seinen Weg gehen.


    Das bedeutet also, das Du den dharma darin siehst, alle Freuden zu vermeiden?


    Ich vermute, Du nimmst die (übersetzten) Worte des PK zu wörtlich und ausserdem imho falsch.
    Denn mit "Sinnesgenüsse vermeiden" meinte der Erhabene bestimmt nicht das, was Du versuchst, uns mitzuteilen.
    Auch steht im PK oft, wenn der Buddha mit seinen Mönchen zum Spendenmahl eingeladen wurde: viele vorzügliche feste und flüssige Speise wurde gegeben.
    Wie kannst Du das / wie willst Du das verstehen?


    Und ich lachte kaum über den Buddha, nur mal so nebenbei.


    _()_


    Merke: Es gibt Suchende des Weges, die nicht an den Worten hängen, sondern versuchen, den auch heute noch wahren Sinn dahinter zu erfahren.

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • jianwang:

    Denn mit "Sinnesgenüsse vermeiden" meinte der Erhabene bestimmt nicht das, was Du versuchst, uns mitzuteilen.
    Auch steht im PK oft, wenn der Buddha mit seinen Mönchen zum Spendenmahl eingeladen wurde: viele vorzügliche feste und flüssige Speise wurde gegeben. Wie kannst Du das / wie willst Du das verstehen?


    Und er sagte auch, das selbst die vergnüglichsten Speisen jemand
    der höheres Glück erlangt hatte und eingedenk war des ekelhaften
    bei der Nahrung diese ihm nicht schaden könnten. Weil unbeirrbar seien sie.

  • Ich finde Buddha ist was das anbelangt keine aussagekräftige Quelle, weil es zu seiner Zeit keine so wohlschmeckenden alkoholischen Getränke gab wie heute.
    Vielleicht hätte er nach einem Besuch auf dem Oktoberfest ganz erstaunliche Ansichten formuliert.

  • und wäre es überliefert, dass Buddha sagte, sei förderlich jeden Abend ein Glas Wein zu trinken, säßen accinca und pamokkha abends mit ihren Gläsern da..

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

    Einmal editiert, zuletzt von Horin ()

  • Für mich ist ein entscheidendes ethisches Kriterium ob ich mit meinem Weinkomsum jemanden schade oder nicht. Das ist individuell unterschiedlich (!) und muss jeder für sich entscheiden, der gesunde Menschenverstand ist gefragt! Hier ein absolutes (asketisches) Verbot nach christlichem Muster (=Gebot) draus zu machen hat für mich nichts mit buddhistischer Ethik zu tun.

  • kal:

    und wäre es überliefert, dass Buddha sagte, sei förderlich jeden Abend ein Glas Wein zu trinken, säßen accinca und pamokkha abends mit ihren Gläsern da..


    :like:

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Imho geht es gar nicht um Gebote oder Dogmen sondern darum dass es kein Interesse mehr gibt an Sinnesgenüssen bei einem höheren Geisteszustand. Weil das Glück der Losgelöstheit viel größer ist und Sinnesfreuden dazu nicht gebraucht werden, nichts dazu beitragen können. Solange das aber nicht erfahren ist gibt es noch diese Anziehung zu Sinnesfreuden.

  • mukti:

    Imho geht es gar nicht um Gebote oder Dogmen sondern darum dass es kein Interesse mehr gibt an Sinnesgenüssen bei einem höheren Geisteszustand. Weil das Glück der Losgelöstheit viel größer ist und Sinnesfreuden dazu nicht gebraucht werden, nichts dazu beitragen können. Solange das aber nicht erfahren ist gibt es noch diese Anziehung zu Sinnesfreuden.


    Wenn das stimmt gibt es keinen lebenden Menschen mit "höherem Geisteszustand"

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend