mukti:Alles anzeigenvoid:Abidharma mässig habe ich es so in Erinnerung, dass gleichzeitig mit jeder Verblendung ein Objekt der Verblendung und ein Subjekt der Verblendung enstehen. Mit Abneigung entsteht "Objekt der Abneigung" und "Subjekt der Abneigung" und eine Aktion. Wobei dieser "Subjekt der Abneigung" selber noch kein Ich-Konzept ist, sondern eher ein primitiver Baustein dazu. Weil es eben auch blinde und unterbewusste Abneigung gibt, gerade bei einfachen Tieren würde ich so eine instinktive Abneigung und dessen Subjekt am Werke sehen.
Während solche "Subjekt-Broken"( irgendwo muss es da ein korrekteres Wort geben!!) auf der Ebene der Sinensorgane enstehen ("ein Riecher", "ein Seher", "ein Fühler") hat die Integration zu einem Ich-Konzept für mich hauptsächlich mit dem Sinnesorgan "Denken" zu tun. Ich würde an dieser Stelle auch den Unterschied zwischen dem sehen, was Buddha den ersten und den zweiten Pfeil nannte.
Gegen die Sinnesorgane und die von ihnen erzugten "Subjekt-Brocken" kann man nichts gross tun. Schmerzen treten auf und mit ihnen ein "Schmerzen-Fühlender", "Sehen" tritt auf und mit ihnen ein "Sehender" oder mit Begehren ein "Begehrender". Aber darauf basierend gibt es die Freheit, inwieweit aus diesen Broken ein Ich geformt wird, oder ob sie einfach aufreteten und verschwinden ohne zu Dukkha zu werden.
Kann man nicht auch sagen dass ein Ich da ist sobald ein Subjekt da ist? Wahrnehmung ist eine Reaktion auf ein Objekt, Subjekt-Objekt ist die dualistische Unterscheidung von Ich und etwas das nicht Ich ist. Auch wenn diese Unterscheidung nicht die Folge eines Denkprozesses ist, so ist sie doch bewusst. Anders als bei einer Aktion-Reaktion ohne Bewusstsein, etwa wenn ein Stein von einem anderen angestoßen wird. Da ist kein Subjekt und Objekt, beides sind Objekte.
Daher neige ich dazu ein wahrnehmendes Subjekt bereits als ein Ich zu bezeichnen, wenn es auch nicht als solches gedanklich reflektiert wird, wie etwa bei Tieren oder neugeborenen Menschen. Das passt mir ins anatta-Konzept, denn wenn gar kein Ich da wäre, dann wäre das ja Erleuchtung. Ein Baby oder ein Tier ist aber nicht deshalb erleuchtet, weil es keine gedankliche Unterscheidung in Subjekt-Objekt trifft und keine bestimmte Vorstellung darüber hat wie es selber beschaffen ist. Es hat aber ein Bewusstsein davon dass es existiert.
In diesem Zustand kann nicht über die vorhandene Subjekt-Objekt Angelegenheit reflektiert werden, dazu ist eine weitere geistige Entwicklung nötig. Daher glaube ich auch nicht dass es erleuchtete Tiere geben kann. Beim Menschen tritt diese Fähigkeit der Reflexion erst später auf, angeblich nach dem zweiten Lebensjahr. Dadurch entsteht die Persönlichkeitsvorstellung. Die bleibt dann grundsätzlich bestehen, wenn sie sich auch verändert oder auf verschiedene Weise entwickelt, wenn keine Bemühung stattfindet sie zu durchzuschauen und daraus zu "erwachen". Das Erwachen ist dann aber kein Zurückfallen in das unreflektierte wahrnehmende Subjekt, denn da ist eben ein Ich, ein Atta.
Es gibt doch gar kein " Ich" ...egal ob man sich da nun ein Vorstellt oder nicht...
Eine chemische Substanz, reagiert unter bestimmten Umständen mit einer anderen....ist da Begehren...ist da ein Ich ?