Hat schon mal jemand probiert die Mönchsregeln beim Essen einzuhazlen?

  • Es ist unglaublich, wie schnell das Diskussionsniveau sinkt sobald es um das Thema Ernährung geht. Respektloses Gekeife und gefährliches Halbwissen rausposaunt von Hobby-Ernährungsberatern. Manche sollten sich endlich eingestehen, dass man an wohlschmeckendem Essen stark haften kann, ich kenne das von mir selbst nur zu gut. Danke aber an @Martin1980 für all die spannenden, authentischen Einblicke. :)


    Meine Hauptmahlzeit esse ich am frühen Nachmittag, davor habe ich noch keinen wirklichen Appetit. Manchmal bleibt das meine einzige Mahlzeit, manchmal esse ich Abends noch einen kleinen Snack oder ich trinke etwas Buttermilch. Ausprobiert habe ich schon vieles, aber so fühle ich mich am wohlsten.

    Gern geschehen! Lass dich nicht unterkriegen. Das böse manifestiert sich auch in Buddhistischen Foren.

    Aber es gibt ja noch Ausnahmen hier. Natürlich greift man die Regeln der Nonnen und Mönche an. Diese Regeln sind eine Gefahr für unsere kilesas (veruntrübungen, befleckungen).


    Zuerst gibt es 1000 ausreden, und dann geht man über zum Gegenangriff.

    Ein Arzt kann Ihnen weiterhelfen.

    Die buddhistische Lehre löst andere Fragen und Probleme. Alles Gute!

    Ein Arzt ?

    Ein verwegener Rat:lol:

    Verwegene Fragen, Verwegene Antworten.


    Alles Gute!

  • Und was sagt der Buddha dazu...


    zB -MN -65-

    2. „Ihr Bhikkhus, ich esse nur einmal am Tag. Indem ich so verfahre, bin ich

    frei von Krankheit und Unbehagen, und ich erfreue mich der Gesundheit, Stärke
    und eines leichten Lebens. Kommt, ihr Bhikkhus, eßt nur einmal am Tag. Indem
    ihr so verfahrt, werdet auch ihr von Krankheit und Unbehagen frei sein, und ihr
    werdet euch der Gesundheit, Stärke und eines leichten Lebens erfreuen.“


    zB -MN 66-

    8. „Angenommen, Udàyin, eine Wachtel wäre mit einer verrottenden Schlingpflanze
    gefesselt und dadurch würde sie Verwundung, Gefangenschaft oder Tod
    erwarten. Angenommen, jetzt würde jemand sagen: ,Die verrottende Schlingpflanze,
    mit der die Wachtel gefesselt ist, und durch die sie Verwundung, Gefangenschaft
    oder Tod erwartet, ist für sie ein schwächlicher, schwacher, verrottender,
    kernloser Strick.‘ Würde er wahrheitsgemäß sprechen?“
    „Nein, ehrwürdiger Herr. Für jene Wachtel ist die verrottende Schlingpflanze,
    mit der sie gefesselt ist, und durch die sie Verwundung, Gefangenschaft oder Tod
    erwartet, ein starker, kräftiger, zäher, nicht verrottender Strick und ein dickes
    Joch.“
    „Genauso, Udàyin, gibt es hier bestimmte fehlgeleitete Männer, die, wenn
    ihnen von mir gesagt wird ,Gib dies auf‘, sagen: ,Was, so eine Kleinigkeit, so
    eine unbedeutende Sache? Dieser Mönch verlangt zu viel!‘ Und sie geben jenes
    nicht auf und sie benehmen sich mir gegenüber unhöflich, wie auch gegenüber
    jenen Mönchen, die auf Übung aus sind. Für sie wird jene Sache ein starker,
    kräftiger, zäher, nicht verrottender Strick und ein dickes Joch.“

    _()_

  • Das böse manifestiert sich auch in Buddhistischen Foren.

    Aber es gibt ja noch Ausnahmen hier. Natürlich greift man die Regeln der Nonnen und Mönche an. Diese Regeln sind eine Gefahr für unsere kilesas (veruntrübungen, befleckungen).


    Zuerst gibt es 1000 ausreden, und dann geht man über zum Gegenangriff.

    Ich habe von den Vertretern Deiner 'buddhistischen Richtung' in den letzten dreissig Jahren vermutlich Tausende von Seiten gelesen und zusammengerechnet tagelang Talks gehört (ob ich sie verstanden habe, ist in diesem Zusammenhang unwichtig), bin aber dabei nie einer so engherzigen Auslegung anderer Meinungen als 'das Böse' begegnet. Beschäftige Dich vielleicht einmal etwas intensiver mit den eigenen kilesas...

  • Danke aber an Martin1980 für all die spannenden, authentischen Einblicke. :)

    Ja, das war wirklich interessant. Danke.

    Markus:

    Ausprobiert habe ich schon vieles, aber so fühle ich mich am wohlsten.

    Das ist es wohl: Selbst ein bisschen ausprobieren ;)

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Das böse manifestiert sich auch in Buddhistischen Foren.

    Aber es gibt ja noch Ausnahmen hier. Natürlich greift man die Regeln der Nonnen und Mönche an. Diese Regeln sind eine Gefahr für unsere kilesas (veruntrübungen, befleckungen).


    Zuerst gibt es 1000 ausreden, und dann geht man über zum Gegenangriff.

    Ich habe von den Vertretern Deiner 'buddhistischen Richtung' in den letzten dreissig Jahren vermutlich Tausende von Seiten gelesen und zusammengerechnet tagelang Talks gehört (ob ich sie verstanden habe, ist in diesem Zusammenhang unwichtig), bin aber dabei nie einer so engherzigen Auslegung anderer Meinungen als 'das Böse' begegnet. Beschäftige Dich vielleicht einmal etwas intensiver mit den eigenen kilesas...

    Danke für ihre Antwort. Lesen und hören alleine reicht aber nicht.

    Sie sollten sich nicht um meine Praxis kümmern. Das hilft weder Ihnen noch mir.

    Danke für Ihr Verständnis!

  • Vielen Dank dafür!

    3 x sadhu

  • Das ist das erste Mal, dass ich eine Neumann-Übersetzung stimmiger finde, als eine vom Zumwinkel.


    Neumann:

    Zitat

    M. 65. (VII,5) Bhaddāli Sutta (Bhaddāli) - (Pali Version)

    DAS HAB' ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Sāvatthī, im Siegerwalde, im Garten Anāthapindikos. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche: "Ihr Mönche!" - "Erlauchter!" antworteten da jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der Erhabene sprach also:

    "Ich nehme, ihr Mönche, einmal des Tages Nahrung zu mir: einmal des Tages Nahrung, ihr Mönche, zu mir nehmend wahr' ich mir Gesundheit und Frische, Munterkeit, Stärke und Wohlsein. So nehmet auch ihr denn, Mönche, einmal des Tages Nahrung zu euch: einmal des Tages Nahrung, ihr Mönche, zu euch nehmend werdet auch ihr Gesundheit und Frische, Munterkeit, Stärke und Wohlsein euch wahren.

    Majjhima Nikaya 65


    Zumwinkel:

    Zitat

    2. "Ihr Bhikkhus, ich esse nur einmal am Tag. Indem ich so verfahre, bin ich frei von Krankheit und Unbehagen, und ich erfreue mich der Gesundheit, Stärke und eines leichten Lebens. Kommt, ihr Bhikkhus, eßt nur einmal am Tag. Indem ihr so verfahrt, werdet auch ihr von Krankheit und Unbehagen frei sein, und ihr werdet euch der Gesundheit, Stärke und eines leichten Lebens erfreuen."

    In der Zumwinkel-Übersetzung kann es so aussehen, als wäre das allein der Grund für das Freisein von Unbehagen. Dass man nur einmal am Tag Speise zu sich nimmt.


    In dem Text kommt ein Mönch (Bhadalli) vor, der folgendem, anders lautendem Vorschlag zum Umgang mit Speise nicht folgen will:


    Zitat

    3. Nach diesen Worten sagte der ehrwürdige Bhaddāli zum Erhabenen: "Ehrwürdiger Herr, ich bin nicht bereit, nur einmal am Tag zu essen; denn wenn ich so verfahren würde, könnte ich mir deswegen Sorgen und Angst bereiten."

    "Bhaddāli, dann iß einen Teil dort, wo du eingeladen worden bist, und nimm dir einen Teil zum Essen mit. Indem du so ißt, wirst du dich (ausreichend) ernähren."





    :earth:

    • Offizieller Beitrag

    Das böse manifestiert sich auch in Buddhistischen Foren.

    Aber es gibt ja noch Ausnahmen hier. Natürlich greift man die Regeln der Nonnen und Mönche an. Diese Regeln sind eine Gefahr für unsere kilesas (veruntrübungen, befleckungen).


    Zuerst gibt es 1000 ausreden, und dann geht man über zum Gegenangriff.

    Ich habe von den Vertretern Deiner 'buddhistischen Richtung' in den letzten dreissig Jahren vermutlich Tausende von Seiten gelesen und zusammengerechnet tagelang Talks gehört (ob ich sie verstanden habe, ist in diesem Zusammenhang unwichtig), bin aber dabei nie einer so engherzigen Auslegung anderer Meinungen als 'das Böse' begegnet. Beschäftige Dich vielleicht einmal etwas intensiver mit den eigenen kilesas...

    Der Begriff des "Bösen" ist gerade im buddhitischen Zusammenhang problematisch, da man mit dem "Bösen" in erster Linie Böswilligkeit assoziiert. Ich denke, Martin geht eher von buddhitischen Vorstellungen aus und meint 'Auch Mara manifestiert sich auch in Buddhistischen Foren.' und das ist ein Unterschied. Weil Mara ja eben nicht primär der böswillige Fiesling ist, sondern viel subtiler für alle Formen von Bequemlichkeit und Trägheit stehen, die Entsagung entgegenstehen. Ich habe irgendwo gelesen, dass in machen Klöster in Thailand die Mönche wenig meditieren, und zwar aus dem Grund, dass sie gegenüber der Masse der anderen Mönche die das nicht tun, nicht herausragen wollen. Sie wollen nicht als arrogante Streber und Tugendbolde herüberkommen und andere brüskieren. Und aus dieser Rücksicht heraus senken sie deswegen ihr Niveau auf das der anderen ab. Was ja sehr traurig ist, weil man sich ja eine buddhitische Umgebung wünscht, in der der einzelne zu Entsagung ermutigt wird.


    Auf der anderen Seite sind Mönchregeln ja wirklich primär für Mönche und man solllte als Laie nur dann zusätzliche Gelübte und Regeln auf sich nehmen, wenn man die dann auch konsequent einhält. Es ist niemanden damit gedient, wenn man eher nur äußere Verhaltensweisen von Möchen übernimmt und das dann nicht ausfüllt. Da ist es dann besser, weniger Regeln zu befolgen und dafür dann die gewissenhaft. Aber auch das knn ja wieder zur Ausrede werden.

  • Also u.a. nach 12 h Mittag nichts mehr essen, nur noch was trinken. Das wird bei mir nicht gehen. Ich kann höchstens versuchen am Nachmittag nur noch ganz wenig zu essen. Mich würde aber interessieren, welche Erfahrungen jemand gemacht hat, der es probiert hat. Der Sinn davon ist so ungefähr der Gier entgegenzuwirken und zu üben es aushalten zu können. Sehe ich das so richtig? Ist es dafür hilfreich?

    Jeder der sich schon einmal in den Theravadaländern

    mit Mönchen gelebt hat, hat auch schon danach gelebt.

    Wenn du es nicht schaffst hier danach zu leben ist das

    auch kein Wunder. Der Buddha lehrte es ja auch nur

    für Mönche. Für Hausleute empfahl der Buddha nur es

    am Feuertag einzuhalten und das bei damaligen Umständen.

    Was aber keine Aufforderungen sein soll es nicht zu versuchen.

  • Ich denke, Martin geht eher von buddhitischen Vorstellungen aus und meint 'Auch Mara manifestiert sich auch in Buddhistischen Foren.'

    Das ist nett von Dir void, Martin's Worte zu erklären. Weil er Mara statt "das Böse" meint, redet er bestimmt auch von "Angriff" und "Gegenangriff".


    Martin und hiri: Im Grundsatz kann ich mich sogar anschließen: Ich bin immer wieder überrascht, wie aggressiv manche Teilnehmer in diesem Forum auftreten. Die zitierten Posts von Euch waren ein schönes Beispiel.


    Wie Useless würde ich es nicht erwarten, von TNH so eine Wortwahl zu hören. Aber ich lerne immer gerne dazu.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • mag sein, dass ich unter einer wahrnehmungsstörung leide, aber ich habe in den ganzen post keine aggressionen und angriffe herauslesen können, bis dann auf einmal das jemand den kommentatoren vorgeworfen hatte.

    da war auch nirgendwo mara am werk, sondern der austausch über die eigenen essgewohnheiten und was geht und was nicht geht, was für sinnvoll erachtet wird und was nicht. ganz nach den kalamern.


    ich vermag keinen sinn darin zu erkennen, die ordensregeln nicht unter die lupe zu nehmen und ihre sinnhaftigkeit, ihre aktualität, ihre regionale verortung, ihren historischen und gesellschaftlichen hintergrund usw. zu untersuchen. sogar für hausleute sollte das kein tabu sein. haben doch die zeitgenossen des stifters sicher damals schon gemacht. so was hilft einem nicht nur selbst in der privaten praxis, sondern immunisiert gegen leute in roben, die nur so tun als ob.

    die frage für mich ist immer: geht es nur um regeln oder haben die auch einen sinn? wie kann ich heute, in meinem lebensumfeld, mit meinen bedingungen, aus dem sich mir erschließenden sinn, das für mich machbare herauspicken?


    ich picke heraus:

    mäßigung

    bescheidenheit

    dankbarkeit für das gegebene (und zwar allen wesen gegenüber)

    zufriedenheit

    wertschätzung

    achtsamkeit auch gegenüber den körperlichen bedürfnissen

    gemeinschaftssinn

    rhythmus

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Zitat aus "Schlüssel zum Zen" von TNH:

    ….Etwas bestimmtes zu sagen, ist leicht ;

    aber die meisten Menschen fixieren sich dann auf dieses Bestimmte statt auf die

    damit gemeinte Wirklichkeit. Daher ist es besser, gar nichts zu sagen und -ohne Worte- zu verstehen...

  • :rofl::lol:

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)