Tagebuch und schriftliche Übungen als Teil der Praxis

  • Angeregt durch Spocky

    Ich habe mich letztens mit jemand unterhalten und meinte "Wenn ich einen achtfachen Pfad erfinden würde, dann wäre er neunfach. Neuntens: Tagebuch schreiben.". Es war halb ironisch gemeint und es ging mir um das indirekte Erkennen des Bewusstsein im Sinne einer Arbeitsweise.


    Damals gab es ja die Möglichkeit des Schreibens noch nicht, aber ich frage mich ob der historische Buddha in heutiger Zeit Schreiben als Mittel genutzt hätte um das Skandha "Bewusstsein" besser erkennen zu können. Man zieht ja auch manchmal den Vergleich mit dem Auge, das sich nicht selber sehen kann und ich vermute, dass manche Praktizierenden evtl. Vinnana (Bewusstsein) mit Vedana (Gefühl) oder mit den Geistesobjekten verwechseln. Ich weiss es nicht, aber mir kommt es manchmal so vor, als ob das verwechselt wird.

    die Frage: Welche Erfahrung habt Ihr mit Tagebuch schreiben oder auch expliziten schriftlichen Techniken in Bezug auf Eure Praxis?


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Ich selbst habe tatsächlich aufgehört, Tagebuch zu schreiben, kurz nachdem ich angefangen habe, auf buddhistischer Basis zu meditieren. Es hat sich plötzlich nicht mehr stimmig angefühlt, vielleicht zu sehr ausgerichtet auf Deine festhalten, und darauf, wie ich denke, dass ich bin.


    Was ich häufiger als Übung mache ist, dass ich meine Gedanken einfach frei aufschreibe, so wie sie gerade fließen. Vor allem, wenn mein Kopf sehr voll ist (nach meinem momentanen Empfinden zu voll :) ).


    Die zweite Anwendung für Schriftliches ist bei mir, wenn ich meinen Geist und meinen Herz explizit befrage. Meist tue ich das aber in Gedanken.


    Wenn ich etwas in diesem Sinne aufschreibe, dann auf einem Schreibblock. Die Blätter stecke ich dann nach der Übung im Büro in den Schredder.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Ich habe in sehr langen Retreats ein Tagebuch geschrieben.

    Habe es dann aber gelassen, weil ich zuviel Zeit dafür aufgewendet hatte.


    Ein Sayadaw meinte mal zu mir, dass ich zwischen den Vertiefungen hin und her "springen" können sollte.

    Ich habe das nicht auf die Reihe gebracht und deshalb alles aufgeschrieben (für die Interviews)

    Ich führe jetzt kein Tagebuch mehr.

  • Ich habe früher während meiner "abenteuerlichen spirituellen Phase" alles aufgeschrieben, wollte es festhalten - wollte dies - das.

    Vor ein paar Jahren habe ich alles weggeschmissen, weil ich an nichts anhaften wollte.

    Das einzige Tagebuch ist hier im Forum, es entstand, es liegt brach, es bedeutet nur etwas für den Moment ... genauso wie jegliches Geschreibsel hier.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Im Won-Buddhismus ist es übrigens Teil der Praxis.

    Zitat

    Die Lehre der Tagebuchführung


    1. Das Wesentliche der Lehre der Tagebuchführung


    Die tägliche Tagebuchführung wurde eingeführt, damit ein jeder, ob Ordensleute oder Laien, Gescheite oder Törichte, bewusste und unbewusste Taten, das Stadium seines Lernens und eventuelle Verstöße gegen die Gebote des jeweiligen Tages überdenken kann.

    Die periodische Tagebuchführung wurde bestimmt, damit Lernende, die in einer Studieneinrichtung oder einem Meditationszentrum eine Ausbildung erhalten, die Zahl der Arbeitsstunden, Ausgaben und Einnahmen, die Behandlung der Taten ihres Geistes und Körpers sowie ihre Erleuchtungen und Eindrücke vom jeweiligen Tage aufzeichnen können.


    2. Die Lehre der täglichen Tagebuchführung

    a. Im Umgang mit allen bewussten und unbewussten Taten sollte man die Zahl derjenigen, die auf bewusste Weise, und derjenigen, die auf unbewusste Weise behandelt wurden, ermittelt und aufzeichnen. „Bewusst“ nennen wir Taten, bei deren Ausführung man sorgfältig darauf

    geachtet hat, was man tun sollte und was man lassen sollte. Taten, die ohne diese Achtsamkeit ausgeführt werden, nennen wir „unbewusst“. Zuerst berechnen wir die Zahl der achtsam ausgeführten Taten, unabhängig davon, ob sie gelungen oder nicht gelungen waren. Wenn man im Lernen weiter fortgeschritten ist, sollte man die Zahl der gelungenen und der misslungenen Taten berechnen.

    b. In Bezug auf den Lernprozess sollte man die Zahl der Stunden aufzeichnen, die man mit den einzelnen Fächern von Läuterung und Erkenntnissuche verbracht hat. Außerdem sollte man in der Aufzeichnung gegenüberstellen, wie oft man Dharmasitzungen und Meditationsübungen beigewohnt hat.


    c. In Bezug auf die Gebote sollte man in der Auszeichnung Verstöße und Einhaltungen gegenüberstellen, wobei die Zahl der Verstöße nach ihrer Art geordnet angeben werden sollten.


    d. Für Personen, die des Schreibens unkundig oder im Abfassen von Schriftstücken ungeübt sind, haben wir die Methode des „Bohnenzählens“ eingeführt, wobei nur die bewusst und unbewusst ausgeführten Taten gegenübergestellt werden. Mit Achtsamkeit ausgeführte Taten werden mit weißen Bohnen vermerkt, Taten ohne Achtsamkeit mit schwarzen Bohnen. Auf diese Weise kann die Zahl der bewussten und unbewussten Taten berechnet werden.


    3. Die Lehre der periodischen Tagebuchführung

    a. Wir lassen über die Arbeitsstunden eines jeweiligen Tages Buch führen, weil von den 24 Stunden eines Tages diejenigen Stunden, die sinnvoll verbracht wurden, und diejenigen, die nutzlos verbracht wurden, gegenübergestellt werden sollen. Wenn es verschwendete Zeit gibt, soll damit erreicht werden, dass man dies in Zukunft zu vermeiden trachtet und keine noch kurze Zeit nutzlos verstreichen lässt.

    b. Wir lassen die Ausgaben und Einnahmen eines jeweiligen Tages aufzeichnen, um bei fehlendem Einkommen Wege zum Geldverdienen zu finden und den Eifer um Einkommensbeschaffung zu stärken. Sind die Ausgaben zu hoch, sollte man sich soweit wie möglich um eine Reduzierung bemühen, auf dass Armut verhindert und ein Leben in Sicherheit erreicht wird, und auch Wohlhabende davon abgehalten werden, dem Fluch des

    Müßiggangs zu verfallen.


    c. Wir lassen die Behandlung des Einsatzes von Körper und Geist aufzeichnen, damit das richtige und falsche Handeln eines jeweiligen Tages beurteilt, Vergehen und Verdienste erkannt und Richtig und Falsch, Nutzen und Schaden deutlich gemacht werden. Auf diese Weise erreicht man bei jedem Handeln die Fähigkeit zur Ausführung.


    d. Wir lassen Erleuchtungen und Eindrücke aufzeichnen, um den Grad des Verständnisses von Groß und Klein, Seiendem und Nicht-Seiendem vergleichen zu können.



    Quelle: Die Lehrschriften als Download - Won Buddhistisches Meditationszentrum

    • Offizieller Beitrag

    Das gefährliche an einem Tagebuch ist, dass - das man dazu neigt rote Fäden heruaszuarbeiten und aus dem eigenen Tun eine mehr oder weniger schlüssige Geschchte zu weben. Dem muß man engegenwirken. Einersits,in dem man auf einer sachliche, nüchternen Ebene bleibt. Und andererseits, indem man es eben als Stückwerk stehen läßt und der Versuchung widersteht, zu einer Geschchte zu kommen. Bei vielen Sesshins sind Tagebücher explizit untersagt, da das Formulieren ja ein Verarbeiten ist und dann die Gefahr besteht, dass sich die Inteprration vor die unmittelbare Erfahrung stellt und sie verdeckt.

  • Bei vielen Sesshins sind Tagebücher explizit untersagt, da das Formulieren ja ein Verarbeiten ist und dann die Gefahr besteht, dass sich die Inteprration vor die unmittelbare Erfahrung stellt und sie verdeckt.

    Das ist bei Vipassana-Retreats auch so.

  • Lieber Aravind,


    leider kann ich von meiner Seite gar nicht viel Erfahrung beisteuern; erinnere mich jedoch , dass ich selbst mal

    einen Tagebuch Thread eröffnet hatte und fand folgendes:


    Meditationstagebuch


    Ich empfinde das gerade hilfreich für ein positiveres Erleben in dieser Zeit.

    Eigentlich auch passend für Deinen anderen Thread:)

    :wrose:

    Liebe Grüße Schneelöwin


    "All is always now"




  • dass ich selbst mal

    einen Tagebuch Thread eröffnet hatte und fand folgendes:

    Mensch, Du bist ja gut. Das habe ich gesucht, aber nicht mehr gefunden. Mache ich auch schon seit einiger Zeit nichte mehr, finde ich aber nach wie vor eine gute Übung! :)

  • Ich guck mir manchmal meine eigene Browser-Chronik an, wenn ich wissen will, mit welchen Themen ich mich so über die Zeiten beschäftigt habe.

  • Ich guck mir manchmal meine eigene Browser-Chronik an, wenn ich wissen will, mit welchen Themen ich mich so über die Zeiten beschäftigt habe.

    Moin Katrin,

    ich hab früher gerne nachgeschaut, wie so mein Fortschritt, meine Entwicklung "aussieht". Irgendwann habe ich festgestellt, dass ich immer schon dieselben Gedanken hatte, dass diese sich aber immer mehr manifestierten, d.h. die Umsetzung wurde deutlicher.

    Dann jedoch habe ich mich mit der "Leerheit" und mit dem Anhangen und was das bedeutet beschäftigt und alles losgelassen. Natürlich habe ich noch Erinnerungen, aus denen ich schöpfe. Die werden jedoch auch immer unwichtiger, wer will die schon hören? Und sind sie überhaupt noch wahr?

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich guck mir manchmal meine eigene Browser-Chronik an, wenn ich wissen will, mit welchen Themen ich mich so über die Zeiten beschäftigt habe.

    Moin Katrin,

    ich hab früher gerne nachgeschaut, wie so mein Fortschritt, meine Entwicklung "aussieht". Irgendwann habe ich festgestellt, dass ich immer schon dieselben Gedanken hatte, dass diese sich aber immer mehr manifestierten, d.h. die Umsetzung wurde deutlicher.

    Dann jedoch habe ich mich mit der "Leerheit" und mit dem Anhangen und was das bedeutet beschäftigt und alles losgelassen. Natürlich habe ich noch Erinnerungen, aus denen ich schöpfe. Die werden jedoch auch immer unwichtiger, wer will die schon hören? Und sind sie überhaupt noch wahr?

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    Mein Empfinden beim "Umsetzen " ist meine dumme Angewohnheit zu verdanken alle Vorstellungen auf Tatsachen zu untersuchen. An den Tatsachen prüfte ich dann meine Vorstellungen. Dadurch wurden meine Rollen definitionem geändert und das "leere" Ich hatte die Möglichkeit Zufriedenheit zu verdeutlichen.


    Beispiel: vor vielen Jahren der Gedanke, bei Dritte Welt Berichten, das ich doch einen ungeheuren Luxus erreicht habe, auch wenn mein Ego,/Rolle immer behauptete das ich mehr erreichen muss. Das hab ich dann soweit erkannt das es doch schon Luxus ist einen Raum mit Strom, Wasser zu haben. Ganz für mich allein, wie viele Menschen haben das schon. Heute 50qm die ich zu 50 % zu groß ist. Das könnte alles in einen Raum.


    Jedenfalls hilft es ungemein seine Vorstellungen immer wieder an den Tatsachen zu prüfen und die Vorstellungen ändern, also überhaupt erstmal einsehen das die Tatsachen Tatsachen sind und bleiben.

    Dharma ist Dharma und Samsara ist Samsara.

    Ich darf Samsara nicht entfliehen, aber ich kann Dharma finden um Samsara Anhaftungen zu vermindern.

  • die Frage: Welche Erfahrung habt Ihr mit Tagebuch schreiben oder auch expliziten schriftlichen Techniken in Bezug auf Eure Praxis?

    Tagebücher habe ich früher geschrieben um wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse festzuhalten damit ich mich später daran erinnern kann. Ich habe sie dann aber kaum gelesen, erst in letzter Zeit schaue ich manchmal hinein und frage mich, was ich aus den Erfahrungen gelernt habe. Manche Erkenntnisse haben bis heute ihre Gültigkeit, anderes habe ich im Lauf der Zeit verworfen, so lässt sich eine Entwicklung erkennen.


    Ansonsten praktiziere ich immer wieder mal etwas das wohl mit yoniso manasikara zu tun hat, dem weisen Ergründen. Da denke ich so tiefgründig wie möglich über ein bestimmtes Thema nach. Z.B. "Freiheit": was ist das genau, was sind die Bedingungen dafür, wie ist sie erreichbar, usw. Da hat mir das Aufschreiben für das Finden der bestmöglichen Formulierung oft geholfen präzise zu denken, nicht abzuschweifen und so Klarheit zu erlangen. Es zeigt sich dabei auch was ich über den Gegenstand weiß und was nur eine vage Vorstellung ist, was man darüber wissen kann und was nicht, welche Erfahrungen ich damit habe, welchen Wert das für mich hat, usw. Die Aufzeichnungen helfen auch sich daran zu erinnern, wenn man sie später liest.


    Ich mache diese Übung aber auch ohne Aufschreiben, wenn ich das Gefühl habe dass ich es nicht benötige. Dieses Nachdenken und Ergründen klärt so manches und ist auch eine Geistessammlung, eine Art Meditation.

  • Ich habe früher öfter mal Tagebuch geschrieben und mache es jetzt noch hin und wieder. Was ich dort allerdings schreibe tue ich nicht um einen roten Faden oder eine Übersicht zu erstellen. Was ich dort aufschreibe tue ich primär um es aus meinem Kopf heraus zu bekommen. Es ist also etwas ähnliches wie das Vorgehen beim Sitzen. Mit unter weil es dem Vorgehen so ähnelt greife ich eigentlich auch nur noch dann zum Tagebuch, wenn die innere Hürde zum Sitzen zu groß ist (kommt mittlerweile nur noch sehr sehr selten vor :)). Ein anderer Grund wieso ich früher öfter und mittlerweile noch hin und wieder zu Stift und Buch greife ist sozusagen zum Üben meine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen. Mir hat das einiges geholfen um mich selbst kennen zu lernen, aber auch einfach bisschen meine Schreibfähigkeiten zu verbessern.


    Ich persönlich denke, dass Tagebuch schreiben gerade am Anfang ein sehr sinnvoller Teil der Praxis sein kann. Je nachdem wie analytisch man heran gehen will, kann man das intensiver oder weniger intensiv betreiben. Wenn man merkt, dass das Sitzen, oder allgemein der Rest der Praxis, das Tagebuch immer weiter ablöst, dann ist das ja auch ok - am Floß festklammern sollte man sich ja auch nicht, wenn es in Form eines Buchs daher kommt.

    _()_

  • Irgendwann habe ich festgestellt, dass ich immer schon dieselben Gedanken hatte, dass diese sich aber immer mehr manifestierten, d.h. die Umsetzung wurde deutlicher.

    Ja, das kenne ich :)

    Bei mir hat das zur Überzeugung geführt, dass ich die großen Denkmuster kaum beeinflussen kann, bzw. der Wunsch die Denkmuster zu beeinflussen auch ein Denkmuster ist. Mein Kopf beschäftigt sich einfach immer wieder mit den selben Dingen, regelmäßig wie die Jahreszeiten. Je nachdem in welchen Lebensumständen ich mich befinde oder befand, werden die entsprechenden Denkmuster aktiviert. Ich bin froh, dass ich es in der Praxis inzwischen schaffe da nicht mehr so sehr einzugreifen (das Denken nicht ändern zu wollen, aber es trotzdem zu betrachten).

    Seitdem ist vieles leichter geworden.

  • Hallo Katrin,

    damit wir uns nicht falsch verstehen, es ging mir nicht um Denken im üblichen Sinne - also sozusagen der Affengeist -, sondern um Erkenntnisse, die ich hatte und die sich auch heute noch als wahr erweisen.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich bin Autodidakt. Ich habe das erst während meiner beruflichen Ausbildung erkannt und bilde mich seither weiter. Wenn beruflich neue Herausforderungen entstanden sind, dann hab ich nachgerüstet. Suchmaschinenoptimierung, PHP, Design, bla blub. Und so ist das auch bei allem Anderen.


    Ich mach mir Notizen und schreib das ganze so zusammen als würde ich es jemandem erklären und doofe fragen stell ich mir gleich dazu :D


    Was Philosophie und Weltanschauung angeht verhält es sich nicht anders und ich habe den Eindruck hier Erkenntnis Gewinn herausziehen zu können

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  • Ein Meditationstagebuch kann uns bei allen Bewusstseinsbereichen helfen und uns helfen, ein einheitlicheres Bewusstsein für uns selbst zu haben. Wenn wir ein Meditationstagebuch führen, können wir besser verstehen, was tatsächlich vor sich geht. Ein Meditationstagebuch ermöglicht uns auch, auf unsere Erfahrungen, die sich im Laufe der Zeit geändert haben, zurückzublicken. Das Schreiben vom Meditationstagebuch kann uns helfen, Ziele zu setzen.

    „Das Denken schweift gern ab, man hält es schwer zurück;
    Es zähmen, das ist gut; gezähmt bringt Denken Glück.“
    ( Dhammapada 35 Citta – Denken )

  • Hallo Katrin,

    damit wir uns nicht falsch verstehen, es ging mir nicht um Denken im üblichen Sinne - also sozusagen der Affengeist -, sondern um Erkenntnisse, die ich hatte und die sich auch heute noch als wahr erweisen.

    Solche Erkenntnisse sind nach meiner Erfahrung ja oft eher prozesshafter und nicht wertender Art.


    Zum Beispiel die Erkenntnis: "Alles ist Vergänglich" ist eine Erkenntnis in einen Prozess, bzw. einen Ablauf, also in Bezug zu einem Zeitablauf.


    "Affengeist" hingegen sind für mich Denkinhalte, die konstante Werte zuschreiben: "Das ist so und so" ohne auf Kontexte, Perspektiven und Zeitaspekte zu achten.


    Die Erkenntnis: "Alles ist Vergänglich" erweist sich jeden Tag als wahr, ebenso die Erkenntnis "Gestern war ich jünger"


    Die Zuschreibung "Mir geht es gut" oder "Mir geht es nicht gut" erweist sich nicht jeden Tag als wahr, trifft nur manchmal zu, das wäre dann für mich also Affengeist.

  • Bin ausreichend beschäftigt mit dem, was gerade so vor meiner Nasenspitze abgeht und bin offen für das, was kommt. Was war, ist vorbei. Sinnlos, damit noch Zeit und Energie zu verplempern. Wer ständig in den Rückspiegel schaut sieht zwar, wo er herkommt, kriegt aber nicht mit, wohin er fährt.


    "Erkenntnisse" werden nicht besser, richtiger oder bedeutsamer, wenn man sie aufschreibt. Die, die einem weiterhelfen, vergisst man ohnehin nicht. Und die anderen vergisst man zu Recht.


    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG