Buddhismus und Schulmedizin

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    Warum sind hier viele der Überzeugung Ärzte und Therapeuten hätten Asse in der Hand, die der Buddhismus nicht bieten kann? Es ist ein Ausweichen, da man sich mit gewissen Themen nicht beschäftigen will. Ich sehe diese Verweise auf andere Institution als Hilflosigkeit seitens der Gemeinde. Bedauerlich.

    Einmal editiert, zuletzt von xiaojinlong ()

  • Warum sind hier viele der Überzeugung Ärzte und Therapeuten hätten Asse in der Hand, die der Buddhismus nicht bieten kann? Es ist ein Ausweichen, da man sich mit gewissen Themen nicht beschäftigen will. Ich sehe diese Verweise auf andere Institution als Hilflosigkeit seitens der Gemeinde. Bedauerlich.

    Hm, welche buddhistische Ansätze würdest Du denn statt eines Arztbesuchs bei einer Blutvergiftung oder einer Lungenentzündung so einsetzen?


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Warum sind hier viele der Überzeugung Ärzte und Therapeuten hätten Asse in der Hand, die der Buddhismus nicht bieten kann? Es ist ein Ausweichen, da man sich mit gewissen Themen nicht beschäftigen will. Ich sehe diese Verweise auf andere Institution als Hilflosigkeit seitens der Gemeinde. Bedauerlich.

    Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Aber ich bin etwas verwundert, denn so "viele" haben sich hier gar nicht in der Weise geäußert.

    Grundsätzlich:


    Der Buddhismus fängt da an, wo geistige Gesundheit vorhanden ist und man sich spirituell weiterentwickeln will. Ein buddhistischer Lehrer ist kein Therapeut und eine "Selbsttherapie" ist ab einem gewissen Grad an Problemen nicht ratsam. Das ist die praktische Seite.


    Dann gibt es noch die juristische Seite: der Buddhismus kann und darf nicht als "Therapieersatz" angeboten werden.


    Einige Traditionen haben sehr wohl Techniken, die dazu dienen, Hindernisse für Meditation und Verstehen aufzulösen. Das kann man dann aber nicht losgelöst von der sonstigen Praxis machen, dazu gehört die Anbindung an einen authentischen buddhistischen Lehrer, der einschätzen kann, wann was ratsam ist.


    Einfach mal so in einem Forum buddhistische Techniken rauszuhauen, ohne die Person persönlich zu kennen, und ohne dass die Person eine Anbindung an die Praxis hat, wäre einfach nur fahrlässig.

  • Kurz gesagt: um sich mit der buddhistischen Lehre auseinander zu setzen, sollte man eine gewisse Stabilität und Fähigkeit zur Selbstreflektion mitbringen. Ansonsten kann man sich selbst auch in weiteres Leid stürzen.



    Zum einen ist Buddhismus einfach keine Psychotherapie und keine "Medizin". Verschiedene Krankheiten lassen sich nicht rein durch "psycho Hygiene" heilen. Buddhismus bietet viele Dinge an die später von der Psychotherapie und anderen medizinischen Bereichen übernommen wurde, aber Buddha hat sich nunmal nicht damit beschäftigt wie du aus einer tiefen Depression herauskommst welche körperliche Ursachen hat. Auch kann ein falsches Auffassen des Dharma dazu führen, dass man sich verrent und damit weiter in einen Sumpf abrutscht aus dem man eigentlich raus will. Siehe da zum Beispiel mal an wie häufig das buddhistische Prinzip der Leerheit mit Nihilismus gleich gesetzt wird.


    Ein anderer Punkt ist auch einfach ein rechtlicher Aspekt. Heilversprechen zu tätigen ist illegal. Keiner von uns hier kann entsprechende Verantwortung übernehmen die ein Arzt übernehmen kann.

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  • Aravind

    Ich verstand den Beitragsschreiber als Jemanden, der nicht körperliche Hilfe benötigt.


    @kilaya

    Der Buddhismus fängt also dort an wo geistige Gesundheit da ist. Das ist eine vage Aussage, wer beurteilt was geistig gesund ist? Ich kenne einige Buddhisten, denen es durch den Buddhismus deutlich besser geht, als bevor sie ihn entdeckten.


    Die haben sich allesamt gut entwickelt, trotz dem sie Probleme hatten. Das ist ein globales Urteil von dir.


    Die Medizin arbeitet doch mit Achtsamkeit und Meditation. Sind das nicht zwei essentielle Elemente des Buddhismus?


    Wo steht bitte das man einen Lehrer benötigt um den Buddhismus zu praktizieren?


    Wo siehst du den die Unterschiede, ob jemand in einer virtuellen Plattform etwas liest und oder einem Buch? Wer sagt, dass das Buch gut ist?


    xiaojinlong

    Warum sind so Viele Arzt und Therapeutenverehrer? Worin liegt die Annahme, dass Ärzte oder Psychotherapeuten besser helfen können als andere Menschen oder der Mensch sich selbst?


    Es geht ja nicht um Heilversprechen, der Buddhismus ist ein vielfältiges Angebot und kann helfen in einigen Bereichen.


    @mkha

    Die Zitate des Beitragsschreibers habe ich nicht gesehen. Hilfe hätte ich darin gesehen jemand statt zu einem Therapeuten oder Arzt zu schicken das anzubieten, was der Buddhismus an Hilfe anbieten kann um eine angespannte Situation zu verbessern.


    Jemand einfach zu sagen, er oder sie braucht medizinische Hilfe ist wohl zu leicht.


    Das ist für mich so wie Familien oft froh sind, wenn sie ältere Menschen in Institutionen abschieben können. Hauptsache der Problem ist weg.

  • Du hast aber schon den ganzen Thread gelesen mit all den Tipps und persönlichen Erfahrungen? Oder hast Du Dir nur gezielt das rausgepickt, was Du gerne kritisieren wolltest, aus welchem Grund auch immer, und den Rest ignoriert? Ich finde für Deine Aussagen so gut wie keinen Kontext in diesem Thread.


    Die Medizin arbeitet doch mit Achtsamkeit und Meditation. Sind das nicht zwei essentielle Elemente des Buddhismus?

    Welche Medizin arbeitet mit Achtsamkeit und Meditation? Die würde ich gerne kennenlernen. Es gibt sicherlich Forschungsansätze in der Richtung, und im Bereich der Therapie wird das teilweise mit einbezogen. Aber nur weil Elemente des Buddhismus in der Therapie vorkommen, heisst das nicht, dass Buddhismus = Therapie ist. Ein Hund ist ein Tier, aber nicht alle Tiere sind Hunde.


    Wo steht bitte das man einen Lehrer benötigt um den Buddhismus zu praktizieren?

    Die Aussage bezog sich auf sehr spezielle Methoden innerhalb des tibetischen Buddhismus, die dazu gedacht sind, gezielt Hindernisse auf dem Weg zur Erleuchtung aufzulösen. Die bekommt man teilweise gar nicht so vollständig aus Büchern oder dem Internet, dass man sie einfach so richtig praktizieren könnte, und das ist auch gut so.


    Generell denke ich, dass Du auf irgend einem falschen Dampfer gelandet bist bei der Einschätzung dieses Threads. Lies ihn vielleicht nochmal in Ruhe komplett mit offenen Augen, bevor Du Dich da weiter verzettelst.

  • Welche Medizin arbeitet mit Achtsamkeit und Meditation? Die würde ich gerne kennenlernen.


    Ein Zweig der Komplementärmedizin, der sich "Mind-Body-Medizin" nennt und in den Staaten verbreiteter ist als hier:

    Zitat

    Unter ärztlicher Aufsicht werden verschiedene Methoden der Spannungsregulation eingesetzt. Dazu gehört neben der Ordnungstherapie, Yoga, Meditation und Qigong (meditative Atem- und Bewegungsübungen) die Förderung von Achtsamkeit im Umgang mit dem eigenen Körper sowie der Spiritualität.

    Quelle: Mind-Body-Medicine » Naturheilkundliche & Alternative Verfahren » Komplementärmedizin » Fachgebiete » Internisten im Netz »


    Ein bißchen mehr info:

    Mind-Body-Medizin: Der andere Blickwinkel


    In Deutschland angewendet wird sie seit ca. 20 Jahren im Knappschaftskrankenhaus in Essen und in der Immanuel Klinik Berlin.


    Einmal editiert, zuletzt von user9999 ()

  • Ich hatte Medizin hier als "Schulmedizin" interpretiert. Klar, wenn man das weiter fasst, dann gibt es das schon. Wenn man auch global gesehen Ethnomedizin darunter fasst, wird es richtig spannend. ;)

  • @Marcel05 Schade, dass du scheinbar meinen Beitrag nicht genau gelesen hast. Bitte nimm dir doch die Zeit und lies ihn einmal in Ruhe durch.

    Von Arzt-/Therapeutenverehrern kann man hier bei weitem nicht sprechen. Medizin bietet eine Systematische herangehensweise die nachweisbar ist. Buddhismus bewegt sich auf einer anderen Ebene. Hier kann man zwar auch einiges mittlerweile Beweisen (zumindest Effekte) aber das ist und bleibt eine andere Ebene.


    Gerade was psychische Dinge angeht, kann die Gesellschaft sehr viel Präventionsarbeit leisten. Ist das Kind aber mal in den Brunnen gefallen wird intensiveres und gezielteres herangehen benötigt. Dabei sollte man definitiv nicht außer acht lassen, dass die Gesellschaft auch hier viel leisten kann (und sollte), aber ein systematisches, behandlungsorientiertes Herangehen wird dadurch in den meisten Fällen nicht ersetzt.


    Ich selbst habe bereits eine schwere Depression, die sich über mehrer Jahre gezogen hat, hinter mir. Zur Behandlung hatte ich auch Anfangs keine Medikamente gewollt, letztlich war es aber die richtige Entscheidung von dieser Furcht vor Medikamenten abzulassen. Die Medikamente waren nur eine Unterstützung, die Hauptarbeit wurde in Therapie, Eigenarbeit aber auch durch Hilfe von Familie, Freunde und Gesellschaft getan. Buddhistische Ansicht haben mir, insbesondere nachdem ich aus dem schlimmsten heraus war durchaus geholfen - das steht zumindest für mich außer Frage - aber das Ändert nichts daran, dass Therapie und ärztliche Hilfe einfach notwendig war. Diese Aussage zu treffen hat auch absolut gar nichts damit zu tun dem Sangha oder dem Dharma etwas abzusprechen oder es nieder zu machen. Es ist ganz einfach Realismus und Klarsicht, dass es Dinge gibt die mal mehr und mal weniger hilfreich sind. Wenn man Buddhismus als Ultima-Ratio hinstellt, blind und ohne zu hinterfragen, dann vergisst man dabei direkt einen der wichtigsten Aspekte der Lehre: das Hinterfragen.

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  • Welche Medizin arbeitet mit Achtsamkeit und Meditation?

    Verschiedene psychotherapeutische Ansätze arbeiten damit. U.a. im Bereich DBT spielt Achtsamkeit eine Große und Meditation teils eine kleine Rolle.

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    Einmal editiert, zuletzt von xiaojinlong () aus folgendem Grund: typo

  • Ich hatte Medizin hier als "Schulmedizin" interpretiert. Klar, wenn man das weiter fasst, dann gibt es das schon. Wenn man auch global gesehen Ethnomedizin darunter fasst, wird es richtig spannend. ;)

    Es sind Schulmediziner, die darin ausgebildet werden. Es sind Schulmediziner, die damit arbeiten. Es sind Kliniken, die schulmedizinisch arbeiten und zusätzlich natürlich auch diese Art der Komplementärmedizin anwenden. Steht aber auch in den Links. Und es gibt übrigens einen Haufen Evidenz dazu. Ich denke, mehr als Ethnomedizin. ;)


    MBCT - Mindfulness-Based Cognitive Therapy erfordert zur Ausübung eine Approbation, eine Heilerlaubnis. In Deutschland ist selbst eine Ausbildung ohne Heilerlaubnis nicht möglich. Die hat ja nun auch nicht gerade jede*r bei sich herumliegen, Sie wird von den Kassen bezahlt. Aufgrund der Evidenz.


    Das wars jetzt aber auch von mir zu dem Thema.

  • Ist ja ohnehin ein Nebenschauplatz. Aber durchaus spannend :)

  • xiaojinlong

    Der Buddhismus lehrt Selbstverantwortung. Ich kenne einige Menschen, die ebenso von psychischen Problemen betroffen sind oder waren.


    Die meisten dieser Menschen haben mir berichtet, dass sie die Medikamente als Hilfe sahen bzw. sehen. Das heißt, ich bin kein Kritiker der Verschreibung solcher Medikamente. Hätten sich Menschen bei mir darüber beschwert, wie sehr ihnen das schadet, würde ich meine Sicht überdenken.


    Was mich bewegt ist, dass ich denke, dass es in vielen Fällen keinen Bedarf gäbe, aber wer ist schuld? Es sind weder Ärzte noch die Produzenten sondern der Patient, weil er entscheidet.


    Es gibt Erkrankungen, wo es nicht geht, es gibt aber einen hohen Grad an Problemen wo ein Medikamenten oder Therapieansatz nicht notwendig ist.


    Viele Menschen suchen nach schnellen Lösungen und sind verärgert, wenn sie ohne Pille von einem Arzt nach Hause gehen.


    Ich sage nicht dass der Buddhismus eine Heilung bietet, aber eine massive Unterstützung, ob körperliche oder seelische Erkrankungen, ebenso wie es die anderen Religionen tun.


    Ich sehe die heutige Generation der Menschen als verwöhnt und verweichlicht, das ist für mich der Grund, warum die Zahlen der gerade psychischen Erkrankungen so steigen.


    1/3 alle Medikamente, die verschrieben werden sind Psychopharmaka, auch Schmerzmittel sind ein Riesenthema.


    Würden die Menschen mehr das tun was richtig ist, würde es weniger Leid geben so ist mein Zugang.

  • Ich sage nicht dass der Buddhismus eine Heilung bietet, aber eine massive Unterstützung, ob körperliche oder seelische Erkrankungen

    Da würde hier keiner widersprechen, denke ich. Je nach Art der "Störung" gehört dazu aber oft auch eine kompetente Anleitung zur buddhistischen Praxis. Deutlich mehr, als das ein anonymes Forum alleine leisten kann.


    Würden die Menschen mehr das tun was richtig ist, würde es weniger Leid geben so ist mein Zugang.

    Ich würde sage, dass sagt der Buddha auch. Das Problem liegt natürlich in "tun, was richtig ist". Das zu erkennen, ist doch ein längerer Prozess.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Eine "Störung" die eindeutig Neurologisch ist gehört in die Händen eines Neurologen. Für die Psychischen "Störungen" braucht es nur ein hingehaltene Hand sie nicht zieht und locker lässt wenn sie gezogen wird.

    Was soll ich mit einem Psychiater/Psychologen der sich nach Statistiken ausrichtet? Mich zu irgend einem Wert macht in seinem Zahlendschungel? Ich brauche Hilfe und keinen Mathematiker.

  • Noreply
    Ich stimme den letzten Beiträgen von allen Mitgliedern zu.


    Bei neurologischen Problemen ist natürlich ein Neurologe der richtige Ansprechpartner. Wobei ich fürchte, dass man z.B. bei Parkinson, Alzheimer oder Demenz wenig aufzubieten hat. Daran trägt nicht der Neurologe "schuld" sondern dass all diese Erkrankungen eben sehr komplex und schwierig sind und meines Wissens nach auch Medikamente keine große Hilfe sind.


    Psychische Probleme sind ein eigenes Thema. Da gibt es verschiedene Zugänge, hier kenne ich viele Menschen, denen Ärzte, Therapeuten bzw. Medikamente bedingt helfen konnten, immerhin.

  • Ich würde da auch noch einmal klar zwischen Therapie und Medikamenten unterscheiden, und auch zwischen Therapeuten und Psychiater. Deswegen hatte ich auch "Medizin" so eng gefasst. Ein Psychiater ist vor allem ein Arzt, und er hat gelernt, welche Medikamente es gibt. Therapie wiederum ist ein weites Feld und die meisten Therapeuten sind von der Ausbildung keine Ärzte, sondern Psychologen oder HP Psych. mit Zusatzausbildung. Und dann kommt es sehr auf die eigentliche Therapieausbildung an, welcher Ansatz verfolgt wird. Und vom einzelnen Therapeuten, wie dieser veranlagt ist. Insofern sehe ich das sehr differenziert....

  • Das sehe ich wie du. Psychiater sind meist in therapeutischer Hinsicht wenig Unterstützung. Ihre "Aufgabe" besteht darin bei Bedarf und der ist aus deren Sicht fast immer gegeben Medikamente zu verschreiben.


    Es mag sein, dass es Wenige gibt, die auch therapeutische Gespräch anbieten, aber die Regel ist das nicht.


    Die Therapiearten sind heutzutage dermaßen vielfältig, dass wenn man Glück hat Hilfe finden kann.


    Wenn ich ein Problem habe bevorzuge ich die Lehre oder die "Leere".

  • Würden die Menschen mehr das tun was richtig ist, würde es weniger Leid geben so ist mein Zugang.

    Du weißt also was "richtig" ist?


    Ich finde es immer wieder interessant, wie Leute die scheinbar selbst nie in Therapie waren, selbst nie auf entsprechende Medikamente angewiesen waren, zu wissen scheinen wie das alles so abläuft und was "richtig" ist und was "falsch". Ich habe tagtäglich mit Menschen zu tun, die verschiedene psychische wie auch körperliche Krankheiten haben. Das geht soweit, dass sie z.T. mit Anfang 20 bereits in Rente gehen mussten. Die Medizin und Therapie unserer Zeit bietet da eine Möglichkeit zur Verbesserung der Lebensqualität. Das ist - wie bereits mehrfach erwähnt - ein Teil des Ganzen und definitiv keine All-in-One Lösung. Es aber abzutun als "falsch" - denn genau das impliziert dein Satz @Marcel05 - ist einfach viel zu kurz gedacht.


    Der Mensch kann nicht alles Wissen, daher ist Vertrauen ineinander notwendig. Ich wüsste nicht wie ein Psychopharmaka genau wirkt. Wenn ich aber entsprechende Probleme habe und mein Arzt mir das empfiehlt, dann muss ich entscheiden ob ich Vertraue oder nicht. Das ist etwas anderes als sich für ein Medikamente oder gegen ein Medikament zu entscheiden.

    Was soll ich mit einem Psychiater/Psychologen der sich nach Statistiken ausrichtet?

    Ein guter Psychiater/Psychologe richtet sich nach dem Patienten. Das es schwarze Schafe gibt ist einfach so. Es gibt auch unter den buddhistischen Lehrern schwarze Schafe. Sind deswegen alle buddhistischen Lehrer "falsch"?


    Dass im medizinischen Bereich Teils auch mit Medikamenten probiert wird, welches nun gegen die Leiden hilft ist einfach so, weil man nicht alles bis ins letzte Detail versteht und vorhersagen kann.


    Für viele Menschen ist das sitzen im Lotus schwer und geht mit Schmerzen einher. Also empfiehlt man gerade Anfängern nicht unbedingt im Lotus zu sitzen wenn man es nicht gewohnt ist. Pah! Immer diese buddhistischen Lehrer die nach Statistiken gehen!

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    Einmal editiert, zuletzt von xiaojinlong ()

  • Die Psychologie beschäftigt sich normalerweise mit den Geistesaktivitäten, mit der Interpretation der Inhalte und Mustern. Sie arbeitet oftmals auf Basis, mit dem Konzept des Ego. Und auf dieser Ebene arbeitet sie sehr gut. Sie kann sehr effektiv sein und hat großartige Erkenntnisse hervorgebracht.

    Sie hat durchaus ihre Daseinsberechtigung. Sie per se schlecht zu reden ist zu einfach. Was man kritisieren kann, ist der Einfluss der Pharmaindustrie auf das Gesundheitswesen inklusive Psychologie. Ausserdem gibt es im Buddhismus auch eine Psychologie...

    Worauf die westliche Psychologie weniger basiert, ist Meditation, wobei nach und nach das Selbstkonzept hinterfragt und jenseits der Egos geblickt wird. Hiermit beschäftigt sich die "Transpersonale Psychologie"...und auch der gute alte Maslow hat mit seinem Pyramidenmodell schon an der spirituellen Ebene gekratzt.

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

    2 Mal editiert, zuletzt von Horin ()

  • Das eigentliche Problem ist das der Psychologe überzeugt ist das da vor ihm ein relativ stabiles Ich sitzt, wie er auch eines ist.

    Weder der Psychologe noch der Vor ihm sind sich bewusst das es kein stabiles Ego gibt. Die Voraussetzungen der Behandlung des Kranken sind also schon mal falsch. Es gibt natürlich auch Therapien die das stabile Ego nicht als real erkennen, aber wer wendet sowas absurdes schon an.

    Technik zum Loslasse: Glaube nicht an ein Ich das immer gleich bleibt. Erlaube dir anders zu sein.

  • Das eigentliche Problem ist das der Psychologe überzeugt ist das da vor ihm ein relativ stabiles Ich sitzt, wie er auch eines ist.

    Weder der Psychologe noch der Vor ihm sind sich bewusst das es kein stabiles Ego gibt. Die Voraussetzungen der Behandlung des Kranken sind also schon mal falsch. Es gibt natürlich auch Therapien die das stabile Ego nicht als real erkennen, aber wer wendet sowas absurdes schon an.

    Technik zum Loslasse: Glaube nicht an ein Ich das immer gleich bleibt. Erlaube dir anders zu sein.

    Das ist nicht zu 100% richtig. Tatsächlich basiert die Psychologie in weiten Kreisen in der Annahme eines Ego (was nicht zwangsläufig falsch ist). Es gibt Geistesprozesse, welche wir Buddhisten ohne Probleme als egoisch benennen können. Und auf dieser Ebene arbeitete und arbeitet die Psychologie vorrangig. Dennoch gibt es wie bereits erwähnt Strömungen in der Psychologie, welche sich tiefer damit beschäftigen und den illusionären Charakter des Ich durchblicken. Es gibt mittlerweile Psychologen, welche selber eine buddhistische oder spirituelle Weltanschauung haben und Meditation in ihre Arbeit einbinden...somit nicht nur auf der scheinbaren Ebene der Symptome arbeitet... Andererseits braucht ein Klient ein gewissen Grad an Offenheit, um seinen Glauben loszulassen. Dort funktioniert Verhaltenstherapie, NLP etc sehr gut und das ist das, was Klientel will - sich besser fühlen.

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Das eigentliche Problem ist das der Psychologe überzeugt ist das da vor ihm ein relativ stabiles Ich sitzt, wie er auch eines ist.

    Weder der Psychologe noch der Vor ihm sind sich bewusst das es kein stabiles Ego gibt.

    So ist das dann, wenn ein Psychologe vor jemandem sitzt? Dann ist ja alles sinnlos. Du hast keine Ahnung, wie vielen Menschen die Psychologie ein großer Segen sein kann.


  • Das eigentliche Problem ist das der Psychologe überzeugt ist das da vor ihm ein relativ stabiles Ich sitzt, wie er auch eines ist.

    Weder der Psychologe noch der Vor ihm sind sich bewusst das es kein stabiles Ego gibt. Die Voraussetzungen der Behandlung des Kranken sind also schon mal falsch. Es gibt natürlich auch Therapien die das stabile Ego nicht als real erkennen, aber wer wendet sowas absurdes schon an.

    Technik zum Loslasse: Glaube nicht an ein Ich das immer gleich bleibt. Erlaube dir anders zu sein.

    Genau das widerspricht allerdings dem Prinzip der meisten Therapieformen: es wird davon ausgegangen dass da ein instabiles Ich ist, also eine nicht in sich gefestigte Person. Nun einem ohnehin schon instabilen Ich auch noch zu sagen, dass es eigentlich gar nicht real ist, würde die meisten an der Stelle vermutlich noch tiefer in die Probleme schicken (das kommt natürlich auf die Probleme an). Die Therapie geht also davon aus, dass es ihre Aufgabe ist, die Person so weit zu stabilisieren, dass sie selbständig und eigenverantwortlich durch den Alltag kommt. Deswegen kann man auch davon ausgehen, dass buddhistische Praxis überhaupt erst an der Stelle ansetzen kann. Die gefestigte Person, die im Alltag zurecht kommt, kann nun einen spirituellen Weg gehen und das Ich transzendieren. Dieses Transzendieren ist eine weitere Festigung der Persönlichkeit, durch Auflösung falscher und begrenzter Vorstellungen über das Ich. Es gibt nur wenige therapeutische Richtungen, die dieses Transzendieren mit ihren Aufgabenbereich genommen haben. Dazu gehören u.a. die transpersonale Psychologie und die Psychosynthese. Es gibt auch Methoden, die aus dem tibetischen Buddhismus abgeleitet sind, wie "Den Dämonen Nahrung geben".

  • Es gibt nur wenige therapeutische Richtungen, die dieses Transzendieren mit ihren Aufgabenbereich genommen haben. Dazu gehören u.a. die transpersonale Psychologie und die Psychosynthese. Es gibt auch Methoden, die aus dem tibetischen Buddhismus abgeleitet sind, wie "Den Dämonen Nahrung geben".

    Und diese therapeutischen Richtungen (die das mit in ihren Aufgabenbereich genommen haben) sind, soweit ich sie kennengelernt habe, in der Lage zunächst einmal zu erkennen, ob überhaupt ein soweit gefestigter Mensch vor ihnen sitzt, dass ihre therapeutische Richtung in Frage kommt. Sonst empfehlen sie zunächst mal eine andere, die aus dem instabilen Ich überhaupt erstmal ein stabiles macht. Oder es ist jemand, der noch in einer anderen Richtung ausgebildet ist, dann kann er diese zuerst anwenden.