Zur Notwendigkeit des Überweltlichen

  • Wahrscheinlich, wir alle leben im Licht des Ungebrenes, des Un-beding-ten, also im Licht der Ewigkeit, aber wir merken es nur nichts.

    Wahrscheinlich, "erlöschen" bedeutet einfach im Hier und Jetzt zu leben. Für den Kreislauf der Zeit zu sterben, um am "ende" einfach den Mensch zu bleiben.


    Innerhalb dieser Tradition wird und wurde anders erklärt.


    Nibbana ist das vollkommene Verlöschen von Gier und Hass. Das ist eine erklärte Bedeutung (was 'es' bedeutet - und das nicht nur wahrscheinlich ...)


    'Im Hier und Jetzt leben' - ist das für dich dasselbe?


  • Das ist Nibbana zu Lebzeiten, wenn die kilesa, also die Geistestrübungen (besonders Gier, Hass und Verblendung) vollkommen verschwunden sind. Körper und Geist bestehen dann eben noch, aber es gibt keine Anhaftung daran und folglich entsteht nach dem Tod keine Geburt mehr.


    Nach dem Wörterbuch von Nyanatiloka:


    Zitat

    nibbāna

    1. die 'Völlige Erlöschung der Leidenschaften' (kilesa-nibbāna) - in den Sutten auch genannt sa-upādi-sesa-nibbāna, d.i. 'Nibbana, bei dem die Daseinsgruppen noch übrig bleiben' -: diese tritt ein bei Erreichung der Vollkommenen Heiligkeit oder Arahatschaft (siehe ariya-puggala).

    2. die 'Völlige Erlöschung der Daseinsgruppen' (khandha-nibbāna) - auch genannt an-upādi-sesa-nibbāna (siehe upādi), d.i. 'Nibbāna bei dem keine Daseinsgruppen übrig bleiben', m. a. W. das Zuruhekommen, oder genauer gesagt, Sich-nicht-mehr-Fortsetzen dieses geistig-körperlichen Daseinsprozesses: diese tritt ein beim Tode des Arahat. Siehe It. 44.


    Ich erkläre mir das so, dass "Ich bin" immer bedeutet ich bin etwas, ich bin dieses - vornehmlich dieser Körper und Geist. Das "Ich" steht nicht für sich alleine, existiert nicht aus sich selbst heraus sondern ist Identifikation mit den Khandha. Nun sind die Khandha aber kein Ich, der Körper ist ein zusammengesetzter Organismus verbunden mit Geist. Fleisch ist nur Fleisch, Gedanke nur Gedanke usw., kein Ich. "Das bin ich nicht, gehört mir nicht, ist nicht mein Selbst" ist ein altbekannter Standardsatz in vielen Lehrreden. Das ist keine künstliche Theorie sondern einsehbare Wirklichkeit.


    Diese Wirklichkeit ist uns gewöhnlich verborgen, wir kommen auf die Welt mit dem Gefühl der Körper/Geist zu sein und bilden dann unsere Identität und Persönlichkeit weiter aus, das was wir vor dem geistigen Auge für uns selber und in der Welt darstellen.

    Ein Arahant der am Ende des achtfachen Pfades angekommen ist und das Boot der Lehre nicht mehr benötigt löst sich nicht etwa auf, Körper/Geist bestehen weiter und damit auch die Identität, das "Ich" - andernfalls könnte ein Erwachter nicht mit Körper, Geist und Sprache handeln. Er ist aber vollkommen und unumkehrbar darüber bewusst dass dieses "Ich" nur eine Vorstellung oder ein Gefühl ist, bedingt durch Körper/Geist. Wenn der Körper stirbt verlischt auch das "Ich", weil es kein Verlangen nach Weiterbestand mehr gibt, keinen Daseinsdurst.

  • Wichtiger noch ist das richtige Gehen in die richtige Richtung. Und da sind Worte gar nicht so verkehrt.

    Also auch wenn es schwierig ist, positiv über Nibbana zu sprechen, ist Sprache dann doch nicht so nutzlos, dass man gar nichts brauchbares darüber sagen kann.

    Das sehe ich auch so, He Who Remains, theoretisches Wissen ist auf jeden Fall nützlich. Ich meinte nicht, daß Worte nutzlos seien, sondern eine Art Wegweiser sind, um nicht vom Wege abzukommen oder sich überhaupt erst auf den Weg zu machen. Aber wie leicht verirrt man sich, weil man den falschen Wegweisern gefolgt ist oder sie falsch verstanden hat.


    Denken ist auch eine (geistprägende) Sinneserfahrung. Ein festgehaltener sprachlicher Gedanke ist wie eine feine Spur die sich hin zu einer einheitlichen anfühlenden Gesamterfahrung entwickeln kann.

  • Voyager Gewiß ist es so, ich verstehe nur nicht so ganz, worauf Du hinaus willst - sorry für meine lange Leitung. :)

    Ich weiß nicht, was ich bin; ich bin nicht, was ich weiß: Ein Ding und doch kein Ding, ein Pünktchen und ein Kreis. (Angelus Silesius)

  • Voyager Gewiß ist es so, ich verstehe nur nicht so ganz, worauf Du hinaus willst - sorry für meine lange Leitung. :)


    Ich habe euer harmonisches Duett nur um ein paar mir dazu passend erscheinende Töne ergänzen wollen. Von hier aus kann ich auf viele Gedanken hinaus, wenn ich ab da weiterlaufen oder zwitschern will. Ich wollt hier aber nur kurz stehenbleiben bei diesen hörenswerten Tönen und dazu kurz zustimmend gewissermassen ein paar Töne tschilpen.

  • Nibbana ist das vollkommene Verlöschen von Gier und Hass. Das ist eine erklärte Bedeutung (was 'es' bedeutet - und das nicht nur wahrscheinlich ...)

    Nibbana ist das verlöschen von Gier, Hass, Verblendung.

    Zitat

    Voyager (was 'es' bedeutet - und das nicht nur wahrscheinlich ...)

    Das ist die Verblendung, die Nibbana unerreichbar macht. Jeder Versuch Nibbana zu „bedeuten“ ist Verblendung.

    Zitat

    „Es gibt, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes. Wenn es, ihr Mönche, dieses nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen.“

    Alles vom Geist Gestaltete ist Verblendung, wenn es um Nibbana geht. Denn auch „Nibbana“ ist ein gestalteter Begriff.

    Zitat

    „Es gibt, ihr Mönche, ein... Wenn es, ihr Mönche, dieses ... nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus ... nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein ... gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen.“

    Buddha verwendet nicht den Begriff „Nibbana“, weil er damit die Verblendung fördern würde, die Nibbana zu einem Nicht-Zustand macht, das ist genauso verheerend wie Nibbana zu einem nicht definierbaren Zustand zu machen. Buddha weist also nicht auf Nibbana hin, weil schon zu seiner Zeit der Begriff „Nibbana“ unrein ist.

    Das dieses Sutra in dem Redenbereich „Nibbana“ eingeordnet wurde, macht deutlich, dass die Sortierer das nicht erkannt haben und so die Rede des Buddha eine Anstrich geben, den er explizit vermieden hat.


    Zitat

    „Es gibt, ihr Mönche, ein „Nibbana" nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes. Wenn es , ihr Mönche, dieses „Nibbana“ nicht Geborene, nicht Gewordene, nicht Geschaffene, nicht Gestaltete nicht gäbe, dann wäre hier ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten nicht zu erkennen. Weil es nun aber, ihr Mönche, ein „Nibbana“ nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes gibt, darum läßt sich ein Entrinnen aus dem Geborenen, Gewordenen, Geschaffenen, Gestalteten erkennen.“

  • mukti

    Danke!:rose:

    In der so "modernen" Sprache man kann es so umgestalten...wie

    keine (Selbst)-Identifikation mit dem "Körper-Geist-Organismus", oder?:?

    Aber was man sollte als der absolut alltäglicher Otto-Verbracuher darunter verstehen?

    Der Budddha hatte sehr klaren und präzisen Verstand, seine Vorgenensweise war so ähnlich wie bei Stoiker.

    Er stellte die fragen, dann /bis/ der Mensch , eigentlich, selbst zur wahrheit vordringt. Erinnert mir sehr das:


    Sokratische Methode – Wikipedia



    Um das zu verwenden, man sollte doch! bestimmt von dieser Welt zu sein, ich versuche es nur zu verstehen.

    Wenn so kluge und weise Mann, wie es Buddha war, redet über das "Überweltliche", das er selbst nichts definieren wollte, was das bedeutet?

    So wäre interessant, das zu verstehen, aber auf der tieferen Ebene... Eher rein psychologisch. Denn er war der Mensch , wie wir alle.

    Leonie

    Danke für das so schöne Buch! Ich hatte es auch bestellt, hoffe , sie versenden , wie immer!:rose:


    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Nibbana ist das vollkommene Verlöschen von Gier und Hass. Das ist eine erklärte Bedeutung (was 'es' bedeutet - und das nicht nur wahrscheinlich ...)

    Nibbana ist das verlöschen von Gier, Hass, Verblendung.

    Zitat

    Voyager (was 'es' bedeutet - und das nicht nur wahrscheinlich ...)

    Das ist die Verblendung, die Nibbana unerreichbar macht. Jeder Versuch Nibbana zu „bedeuten“ ist Verblendung.


    In dem Sinn Worte ja einerseits Wegweiser sind, sie andererseits auch falsche Wegweiser sein können schrieb ich das wohl auch. Genaue Begriffe sind eben wichtig, ganz einfach gesagt.


    Igor schlug eine andere Bedeutung des Wortes Nibbana vor: 'es bedeutet wahrscheinlich im Hier und Jetzt zu leben'.


    Diese Bedeutungssetzung würde von Theravadaanhängern nicht akzeptiert/als nicht zutreffend erkannt. Ich finde sie auch nicht hilfreich, aber darum geht es ja weniger.


    Was du weiter schreibst - das entzieht sich meiner Kompetenz, da was zu schreiben damit sich deine mir zT sehr wirr erscheinenden Gedankenströme legen. Es hat ja offenbar keinen Einfluss wenn man dir klar sagt, dass du dir anscheinend ganz offensichtlich (das ist ja das merkwürdige daran) nicht belegbare, und auch vollkommen absurde Geschichten über Buddha ausdenkst.

  • Wenn so kluge und weise Mann, wie es Buddha war, redet über das "Überweltliche", das er selbst nichts definieren wollte, was das bedeutet?


    Wie kommst du darauf, dass er es nicht 'definieren' wollte?


    Nibbana zB ist doch ausreichend und vielfach definiert/erklärt. Das kannst du doch auch hier in diesem Thread lesen. Es gibt noch weitere Definitionen.


    So wäre interessant, das zu verstehen, aber auf der tieferen Ebene... Eher rein psychologisch. Denn er war der Mensch , wie wir alle.


    Dann fange doch an, es verstehen zu wollen. Es könnte damit beginnen: Nibbana heisst nicht 'Leben im Hier und Jetzt'.

  • nicht Geborenes, nicht Gewordenes, nicht Geschaffenes, nicht Gestaltetes

    Das ist auch EIN Begriff, das kommt dabei raus, wenn es keinen klaren Begriff mehr gibt und es keine Möglichkeit erscheint einen Begriff wieder zu klären, wie "Nibbana".

    Die Meinungen gewinnen immer über die Klarheit und Meinungen erzeugen immer neue Unreinheiten, gegen die es keine Macht gibt, die klären könnte.

    Bei Buddha wäre es ein Machtwort was Nibbana ist und schon ist er Erstrecht für die einen ein Mächtiger und für die anderen ein Weltenlehrer. Und die bekommen sich ganz sicher in die Haare.

    Mir ist das als Person nicht gleichgültig und mich als ich ohne Person geht das nichts an.

    Und somit bleibe ich für die Einen der Hofnarr und für die anderen uninteressant.

    Das ich gelernt habe das ich all das habe, aber eben nicht bin kann ich damit gut leben.

    Nun kannst du wiedermal darüber glauben, dass ich eben ein Ich/Persongläubiger bin, also der Hofnarr.

    :taenzer::buddha::taenzerin::clown:

  • Man kann 'den Weg' damit beginnen indem man damit aufhört, sich selber zu beschreiben, indem man damit aufhört ein eigenes Ich zu erklären/darzustellen/darstellen zu wollen.


    Genau dieses Denken (wollen): für die einen interessant, für die anderen uninteressant, für die einen schön, für die anderen nicht schön undsoweiterundsofort (es ist ja immer derselbe Vorgang) - Gedanken darüber, was andere über einen denken ganz allgemein mal - ist die Folge des Ichdenkens - und das kann aus meiner Erfahrung wenigstens einigermassen überwunden werden.


    Dieses Forum und speziell dieses Unterforum kann da doch ein passendes Übungsfeld der Entsagung von solchem (Denken und Erklären) Wollen sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Voyager ()

  • Jetzt begreife ich so allmählich mein Scheitern.

    Vielen Dank, das macht es klar.

    Dann bin ich eben kein User mehr.

    Aber was dann? Beiträge die keinen Ellviral enthalten sind nicht mein Ding.

  • Jetzt begreife ich so allmählich mein Scheitern.

    Vielen Dank, das macht es klar.

    Dann bin ich eben kein User mehr.


    Eine Einsicht, die sich bedingt durch Gefühl in so starken Worten äussert, sieht für mich nicht wie Scheitern aus.


    Gnadenlose Ehrlichkeit gegen sich selbst ist eine Tugend möcht ich sagen auch oder vielleicht gerade weil man sich damit ziemlich wehtun kann.

  • Bin Raus! Ist sowieso eine dumme Gewohnheit.

    "Gefällt mir" zeigt an das ich das Forum nicht verlassen habe.


    Sehr gut 👍:sunny: - das grosse Wort 'Scheitern' auch als ein dickes Brett erkannt, mit dem man sich schlimm auf das Gehirn hauen kann.


  • Ein Beispiel für Fragestellung:


    Zitat

    Was meinst du wohl, Rāhula:

    Ist das Auge - das Ohr - die Nase - die Zunge - der Leib - der Geist unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."

    "Sind die Formen - die Töne - die Düfte die Säfte - die Berührungen - die Geistobjekte unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."

    "Ist das Sehbewußtsein - das Hörbewußtsein - das Riechbewußtsein - das Schmeckbewußtsein - das Berührungsbewußtsein - das Denkbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."

    "Ist der Seheindruck - der Höreindruck - der Riecheindruck - der Schmeckeindruck - der Berührungseindruck - der Denkeindruck unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."

    "Ist das durch Seheindruck entstandene Gefühl - durch Hör-, Riech-, Schmeck-, Berührungs-, Denkeindruck entstandene Gefühl unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."

    "Ist die Formwahrnehmung - die Ton-, Duft-, Geschmacks-, Berührungswahrnehmung - die Wahrnehmung von Geistobjekten unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."

    "Ist der Wille nach Formen - nach Tönen nach Düften - nach Geschmäcken - nach Berührungen nach Geistobjekten unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."

    "Ist das Begehren nach Formen - nach Tönen - nach Düften - nach Geschmäcken - nach Berührungen nach Geistobjekten unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."

    "Ist das Erdelement - das Wasserelement das Feuerelement - das Windelement - das Raumelement das Bewußtseinselement unvergänglich oder vergänglich?" - "Vergänglich, o Herr."


    "Was aber vergänglich, ist das leidig oder freudig?" - "Leidig, o Herr." - "Was nun vergänglich, leidig, wandelbar ist, ist es recht, dieses so anzusehen: 'Dies ist mein, das bin ich, das ist mein Selbst'?" - "Gewiß nicht, o Herr. "


    "So erkennend, o Rāhula, wendet sich der erfahrene, edle Jünger vom Auge ... vom Bewußtsein ab. Abgewandt wird er entsüchtet. Durch die Entsüchtung wird er befreit. Im Befreiten ist das Wissen: 'Befreit bin ich!' - 'Versiegt ist (künftige) Geburt, vollendet der Heilige Wandel, gewirkt das Werk, nichts weiteres mehr nach diesem hier!' - So versteht er." (S.18.1)


    Um das zu verwenden, man sollte doch! bestimmt von dieser Welt zu sein, ich versuche es nur zu verstehen.

    Wenn so kluge und weise Mann, wie es Buddha war, redet über das "Überweltliche", das er selbst nichts definieren wollte, was das bedeutet?

    So wäre interessant, das zu verstehen, aber auf der tieferen Ebene... Eher rein psychologisch. Denn er war der Mensch , wie wir alle.

    LG.

    Es gibt halt diese Grenze des Erklärbaren:


    Zitat

    Zu sagen: 'Nach der restlosen Aufhebung und Erlöschung der sechs Grundlagen des Sinneneindrucks bleibt noch etwas übrig - bleibt nichts mehr übrig - bleibt etwas übrig und etwas nicht übrig - bleibt weder etwas übrig noch nicht übrig' - all dies hieße ein Unerklärbares erklären. Wie weit, Bruder, die sechs Grundlagen des Sinneneindrucks reichen, so weit eben reicht die [erklärbare] Welt der Vielfalt; und wie weit die [erklärbare] Welt der Vielfalt reicht, so weit eben reichen die sechs Grundlagen des Sinneneindrucks. Mit der restlosen Aufhebung und Erlöschung der sechs Grundlagen des Sinneneindrucks, o Bruder, erlischt die Welt der Vielfalt, gelangt die Welt der Vielfalt zur Ruhe. ( A.IV.174a)

  • Mit der restlosen Aufhebung und Erlöschung der sechs Grundlagen des Sinneneindrucks, o Bruder, erlischt die Welt der Vielfalt, gelangt die Welt der Vielfalt zur Ruhe

    Damit ich würde niemals als der normale Mensch, der im 2022 in BRD lebt, einverstanden sein.

    Dann ich sollte mich einfach lebendig begraben, nichts spüren, nichts empfinden...

    Ich sage es dir, lieber Mukti, um nichts dich zu provozieren, nein , niemals...

    Ich sage es nur aus der Sichtweise des als ob den "normalen" Otto-Verbrauchers, der so hört und ...

    was bitte schön, sollte der arme machen?

    Ich verstehe es nichts so buchstäblich, aber es würde wie fast immer nichts an den bestimmten "Garten" passen.

    Dann ich mache es besser so::nosee::nospeak::nohear::silent:

    LG.:taube:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ein Schüler des Buddha ist nun mal kein Otto Normalverbraucher der mit dem Begriff "überweltlich" nichts anfangen kann und die Abwendung von der Welt mit völliger Vernichtung gleichsetzt. Damit will ich dich natürlich nicht persönlich ansprechen lieber Igor, bei deinem vielen Wissen habe ich nicht den Eindruck dass du ein Otto Normalverbraucher bist.

  • mukti


    Du bist einfach süss, lol.... Dein Wissen von Theravada ...ach, ich kann dir das Wasser niemals reichen, ...

    Aber es geht für mich nicht um die Komplimenten-Austausch, ich wollte es wirklich aus der heutigen Sicht verstehen.

    Was Buddha sagte, das war , wie ich es verstehe, nur so wie die Spitze des Eisbergs.

    Er benutzte die bestimmte Ausdruckweise, also jedem das Seine.

    Manchmal er verneint alle mögliche Variablen, dann am ende man bleibt so wie mit den leeren Händen.

    Als ich Theravada begann sehr gründlich zu lesen, und das mache ich... das erinnerte mir auch wie Zen-Zugang.

    Schaue mal, das ist kein Pali, es wäre dann die Interpretation, aber das sagt sehr viel:


    Zitat

    Im höchsten Sinne (paramattha) nämlich, so lehrt der Buddhismus, ist das sog. Dasein ein bloßer Prozess von beständig wechselnden körperlichen und geistigen Phänomenen, und weder innerhalb noch außerhalb dieses Werdeprozesses ist irgend eine beharrende Ich-Einheit oder Persönlichkeit anzutreffen



    Das ist doch die moderne Wissenschaft, wenn die sogar das andere Vokabular benutzt!


    Wenn man es so wie erkennt, dann es wäre aus mit der egal welchen Ich-Sucht, denn es gibt "es" einfach nichts.



    Zitat

    Wenn also in den Texten von einem Wesen, einer Person, einem Selbst oder gar von der Wiedergeburt eines Wesens die Rede ist, so ist das selbstverständlich nicht im absoluten und höchsten Sinne (paramattha) gesagt, sondern als bloße 'konventionelle Ausdrucksweise' (vohāra-vacana)
    aufzufassen.


    Das ist echt gut! Nur die "bloße"! konventionelle Ausdruckweise, kaum zu fassen, eigentlich!


    Aus deiser Warte, denke ich, die Frage, was wäre dann weltlich oder über-welt-lich enpuppt sich als überflüssig.

    Es kommt darauf an, welche "Ausdruck-weise" man im konkreten Fall und für den konkreten Schüler benutzt.


    Paramattha


    Buddha wusste, über einige Dinge man sollte besser---schweigen...*lach*.

    LG.:rose:

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Buddha wusste, über einige Dinge man sollte besser---schweigen...*lach*.

    LG.:rose:


    Da gibt es doch den Spruch von irgendeinem Philosophen "Worüber man nicht sprechen kann, darüber soll man schweigen". Oder Schopenhauer: "Was sind nicht alles für Bücher geschrieben worden über etwas das man nicht verstehen kann". Das Erklärbare reicht eben nur so weit wie die sechs Sinneseindrücke reichen. Da kann man sagen darüber hinaus gibt es nichts oder dort ist Gott oder ein ewiges Selbst, der Buddha sagt Nibbana dazu, was im Grunde nur bedeutet das was ist, erlischt und was dann ist... das ist nicht erklärbar. Aber wenn man den achtfachen Pfad geht wird man es am Ende erfahren und am Weg erfährt man bereits dass Dukkha abnimmt, also wird es irgendwann mal ganz zu Ende sein.

  • Da gibt es doch den Spruch von irgendeinem Philosophen "Worüber man nicht sprechen kann, darüber soll man schweigen"



    Zitat

    „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.“ — Ludwig Wittgenstein, buch Tractatus Logico-Philosophicus Satz 7 Logisch-Philosophische Abhandlung (Tractatus logico-philosophicus) Variante: Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen


    Quelle: Zitate von Ludwig Wittgenstein (266 Zitate) | Zitate berühmter Personen

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich hab mein Scheitern erkannt, wissen zu wollen wer Ich bin.

    Zu wissen, dass ich kein stabiles Ich bin hat mir nicht gereicht.

    _()__()__()_

  • Memoiren gefunden in der Badewanne


  • Wenn du schreibst 'es hat dir nicht gereicht' gibst du damit ein Verlangen zu erkennen.


    Ich verstehe Buddhas Lehre so, dass grundsätzlich jede Art von Verlangen überwunden werden kann.


    Für mich ist es ein wichtig, dem Verlangen nach 'Ich' (ich meine damit zB tolle Gedanken über sich selbst, oder gefühlsumgekehrte solche Gedanken) einigermassen achtsam gegenüberzustehen.


    Die 'Natur des Ichs' drückt sich nicht nur in solchem Denken und Erklärenwollen (über sich selbst oder andere) aus - das Verlangen nach Bewusstsein und Gefühl und damit das Verlangen zu allen Gegenständen der Welt, die man gut als eine Sinneswelt verstehen kann ist diese 'Natur des Ichs' - das ist der Begriff Buddhas über die Person - die Gruppen des Ergreifens.


    Zu den Gegenständen der Welt gehören auch die Gedanken, die man denkt - man kann Gedanken zu einem Teil ja mit empirischer Methode auch bestimmen. -> Gedanken sind ein Teil der Welt.


    Und dann möchte ich noch zitieren: 'vom Geist gehen die Dinge aus' um zu verdeutlichen, wie ein feiner subtiler Gedanke zu einem ganzen Lebensweg werden kann.


    Ich wollte dich mit diesen Worten etwas unterstützen. Wirklich, keine Lust auf grossen Gegenmonolog - das heisst ich würde es lesen, aber meine Botschaft an dich ist echt ✌️ und gut dass du nicht wegen meinen Worten hier verschwindest, weil ich dann einerseits mit solchen Ich-Gedankenvorwürfen konfrontiert wäre ;) Andererseits auch gut, denn ich habe nicht pauschal Zeilen von dir in ihrem Gehalt abwerten wollen. Man kann gut auch über sich selbst lernen, wenn man Zeilen von einem anderen liest der mitunter erbarmungslos offen und aufrichtig über seine Erfahrungen schreibt. So erlebe ich auch Zeilen von dir.

  • Ja jedes Verlangen kann überwunden werden. Plötzlich ist das "Überweltliche" da. Der Denker erkennt, dass auch er nur Welt ist.