wie kann aus der Leerheit persönliches Bewusstsein entstehen.

  • Kaiman:

    Zitat

    okay man kann also festhalten , das der Buddha jegliche Aspekte von Brahman- Atman abgelehnt hat. Ist das so richtig, wo gibt es Quellen ? Eine weitere Frage ist bei mir da noch aufgetaucht. Wenn man die Daseinsbereiche im Buddhismus ernst nimmt , woher haben dann der Götterbereich seine Göttlichkeit ?

    Es gibt "den Buddha" nicht. Die Figur ist eine literarische Erfindung mit wahrscheinlich historischem Background, mehr nicht. Der Buddha der diversen Schulen unterscheidet sich je nach vor allem schriftlicher Überlieferung.In den Tathagatagarbhasutren gibt es ein "Selbst", ich kenne mich aber mit Brahman nicht aus. Dieses Selbst ist ewig und rein, aber immer noch nicht-personal, also womöglich eher mit dem Tao des Taoismus vergleichbar. Ich schätze, dass bei Brahman irgendetwas mitschwingt, was da nicht deckungsgleich sein könnte.


    Die zweite Frage ist berechtigt. Die buddhistische Lehre ist nicht stringent logisch, in keiner ihrer Schulen. Ich hake das unter literarischen oder logischen Mängeln der Autoren ab. Man kann natürlich metaphorische Deutungsversuche von Himmels- und Höllenwesen versuchen, da stehen sie dann z.B. für die Bandbreite unseres Potentials. Genau wie manche im Zen die ebenfalls in Frage stellbare Zwölfgliedrige Kette nicht mehr als chronologisch deuteten, um ihr überhaupt noch Sinn geben zu können.

    "Ein Mönch, der Fragen stellt und sich unsicher ist, wie er den Geist eines anderen einschätzen mag, soll einen 'Buddha' genau untersuchen, um festzustellen, ob dieser tatsächlich erwacht ist." (Vivamsaka Sutta)

  • okay man kann also festhalten , das der Buddha jegliche Aspekte von Brahman- Atman abgelehnt hat. Ist das so richtig, wo gibt es Quellen ?

    Der Buddha hat solche Erklärungen als Ansichten bezeichnet:


    Zitat

    Daß der Vollendete nach dem Tode bestehe, oder daß er nicht bestehe, oder daß er teils bestehe teils nicht bestehe, oder daß er weder bestehe noch nicht bestehe: das, o Mönch, ist eine Gasse des Begehrens, eine Gasse falscher Vorstellungen, es ist ein dünkelhaftes Vermeinen, ein Sichergehen in begrifflichen Weitschweifigkeiten, eine Gasse der Anhaftungen und (ein Quell) innerer Unruhe.

    A.VII.51


    Oder hier:


    Zitat

    Da betrachtet man zwar nicht die Körperlichkeit als das Selbst und auch nicht das Selbst als Körperlichkeit besitzend oder die Körperlichkeit als im Selbst, aber man betrachtet das Selbst als in der Körperlichkeit. Solche Betrachtung aber, ihr Mönche, eine (geistige) Gestaltung ist sie.

    S.22.81


    Es geht immer nur darum wie das Leid (dukkha) beendet werden kann:


    Zitat

    Ob nun die Ansicht besteht 'die Seele ist das gleiche wie der Körper' oder die Ansicht 'die Seele ist eine Sache und der Körper eine andere', es gibt Geburt, es gibt Altern, es gibt Tod, es gibt Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung, deren Vernichtung ich hier und jetzt erkläre.

    M.63


    Eine weitere Frage ist bei mir da noch aufgetaucht. Wenn man die Daseinsbereiche im Buddhismus ernst nimmt , woher haben dann der Götterbereich seine Göttlichkeit ?

    Da könnte man ebenso fragen woher der Menschenbereich seine Menschlichkeit hat oder der Tierbereich seine Tierheit. Wie soll man das erkennen? Es ist unergründlich (acinteyya). Wenn man nicht akzeptieren kann dass es Dinge gibt die den menschlichen Verstand übersteigen, macht man sich dazu Ansichten. Wieso ist die Welt wie sie ist, wieso existiert sie überhaupt? Keine Ahnung, Tatsache ist dass sie da ist und dass Anhaftung zu Leid führt, Loslösung zu Befreiung. "Nichts anderes lehre ich als das Ende von dukkha", sagt der Buddha.


    P.S.: Wie das Linkzeichen vor dem "Da" hingekommen ist weiß ich nicht und auch nicht wie man es wieder wegkriegt. Ich weiß wirklich sehr wenig :grinsen:

  • Die buddhistische Lehre ist nicht stringent logisch, in keiner ihrer Schulen. Ich hake das unter literarischen oder logischen Mängeln der Autoren ab.

    Erfahrungen sind nicht logisch. Erfahrungen sind lebendig, und aus diesen lebendigen Erfahrungen heraus entstehen und entstanden Metaphern und Bilder, die sich zu verschiedenen Texten verdichtet haben. Auch Literatur (wie jede Kunstform) ist nicht logisch, eben weil sie lebendige Erfahrung zur Grundlage hat. Das ist kein Mangel, im Gegenteil: Das ist ein unermesslicher Reichtum. Buddha, das ist ein Mensch, der anhand der Schriften (oder auch für sich) den Weg der lebendigen Erfahrungen gegangen und schließlich erwacht ist.


    Das selbstverständlich ist kein logischer Weg, wie sollte das auch gehen? Es gibt eine empirische Stringenz.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Moderation

    Im Anfängerbereich ist es wichtig, zu sehen dass aß was man schreibt dem Fragesteller bei der Beantwortung seiner Frage hilft. Für andere Themen bitte einen anderen Thread eröffnen

  • Guten Abend,


    das letzte Prinzip des Buddhismus ist soweit ich das verstanden die Leerheit. Wer sie erkannt hat , hat auch das Wesen der Welt erkannt. Wenn jedoch alles unpersönlich und vergänglich ist , wie kann dann überhaupt etwas anderes daraus entstehen, nämlich persönliches Bewusstsein.


  • Ich finde den Dualismus praktikabel - ich bin definitiv verblendet, also im Samsara und möchte die Verblendung beenden, also Nirvana erreichen. Ein ausgedachter Monismus nützt mir da nichts.

    Hi, mukti, das ist sehr interessanter Einsatz. Aber ich habe das Bedenken. Nagarjuna sagt : „ Es gibt nichts, was das Samsara vom Nirwana und das Nirwana vom Samsara unterscheidet. Die Grenze des Nirwana ist zugleich die Grenze des Samsara. Zwischen diesen beiden wird auch nicht der feinste Unterschied gefunden.[7]“. Mir scheint im diesem Zusammenhang, man sollte weder Monismus noch Dualismus „bevorzugen“, aber alle mögliche Mentale Konstrukte als die „leer“ betrachten.

    Dann betrachte doch alle Konzepte als leer und schau was dabei herauskommt, vielleicht ist das ja dein Weg.

  • Durch aufsuchen und erfassen entsteht der persönliche Bezug, und das was man wohl mit ‚persönliches Bewusstsein‘ meinen will.


    Ein mir passend erscheinendes Beispiel ist die Erfahrung einer Urlaubsreise in ein fernes Land, sowie der Abschied schließlich von einer vertraut gewordenen Umgebung.


    Dieses ‚persönliche Bewusstsein‘ ist da entstanden - und wird mit der Abreise so nicht mehr weiter entstehen bzw. bestehen.

  • Da könnte man ebenso fragen woher der Menschenbereich seine Menschlichkeit hat oder der Tierbereich seine Tierheit. Wie soll man das erkennen?

    Das stimmt. Menschen Bewusstsein und Tierheit ist schon schwer zu erklären. Könnte vielleicht aber mit einem Naturalistischen Ansatz und viel Phantasie klappen. Aber göttliches Bewusstsein ohne eine Art Gott ? Unergründlich wird Gott ja auch im Christentum etc beschrieben.

    Aber gut vielleicht sollte ich meinen Hintergrund der Frage offenbaren.


    Da ich mich nebenbei auch ganz gerne mit dem Christentum beschäftige und dem Islam. Frag ich mich manchmal auf welcher Basis diese Religionen zur Erleuchtung kommen können.

    Ich sehe da drei Möglichkeiten aus buddhistischer Sicht.


    1. Die Ethischen Leitsätze(Grundsätze)


    2. Die Hingabe/ Vertrauen (Glaube) an ein Objekt (höheres Ideal)


    3. Achtsamkeit (selbst Mohammed hat sich zurückgezogen)


    Am prägnantesten ist wohl Punkt 2. Klar aus buddhistischer sich kann man die Leerheit nicht anbeten, vielleicht aber einen Brahman (ohne Atman). Wie wärs damit ?


    Was ich vielleicht sagen möchte . Ist das es wesentlich leichter ist einen wenn auch unpersönlichen Gott mit den anderen Religionen in Einklang zu bringen.


    (Falls ich zu sehr abweiche vom eigentlichen Thema würd ich bitten ein neues Thema zu eröffnen )


    Viele Grüße

    Kaimann

  • Hi Kaiman,

    ich finde es gut, sich auch mit anderen Religionen zu beschäftigen.


    Aus heutiger Sicht, ist es allen Menschen möglich, in die Stille zu gehen und Befreiung zu erlangen. Und das geschieht ja auch. Nur werden sie nicht "erkannt".


    Der Vater meiner türkischen Schwiegertochter ist streng gläubiger Muslim. Ich kenne kaum jemanden mit einer solch liebevollen Ausstrahlung und Weisheit wie ihn.


    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

    2 Mal editiert, zuletzt von Monikadie4. ()

  • Da könnte man ebenso fragen woher der Menschenbereich seine Menschlichkeit hat oder der Tierbereich seine Tierheit. Wie soll man das erkennen?

    Das stimmt. Menschen Bewusstsein und Tierheit ist schon schwer zu erklären. Könnte vielleicht aber mit einem Naturalistischen Ansatz und viel Phantasie klappen. Aber göttliches Bewusstsein ohne eine Art Gott ? Unergründlich wird Gott ja auch im Christentum etc beschrieben.

    Der christliche Gott ist ewig und der Schöpfer der Welt, im Buddhismus sind alle Götter sterblich und nicht die Schöpfer der Welt. Sie haben nur ein viel längeres und glücklicheres Leben als die Menschen und haben nicht soviel Gier und Hass, da überwiegen sehr stark die Tugenden.

  • Da könnte man ebenso fragen woher der Menschenbereich seine Menschlichkeit hat oder der Tierbereich seine Tierheit. Wie soll man das erkennen?

    Der christliche Gott ist ewig und der Schöpfer der Welt, im Buddhismus sind alle Götter sterblich und nicht die Schöpfer der Welt. Sie haben nur ein viel längeres und glücklicheres Leben als die Menschen und haben nicht soviel Gier und Hass, da überwiegen sehr stark die Tugenden.



    Da stimme ich dir weitestgehend zu. Ist dennoch Brahma nicht als Weltenschöpfer bekannt oder ist das eine spätere Erweiterung bezogen auf Brahma. Was denkst du?

  • Der christliche Gott ist ewig und der Schöpfer der Welt, im Buddhismus sind alle Götter sterblich und nicht die Schöpfer der Welt. Sie haben nur ein viel längeres und glücklicheres Leben als die Menschen und haben nicht soviel Gier und Hass, da überwiegen sehr stark die Tugenden.

    Da stimme ich dir weitestgehend zu. Ist dennoch Brahma nicht als Weltenschöpfer bekannt oder ist das eine spätere Erweiterung bezogen auf Brahma. Was denkst du?

    Die Lehre dass Brahma der Schöpfer ist gab es schon vor dem Buddha. Nach dem Palikanon hat der Buddha Brahma nicht als Schöpfer anerkannt, sondern das Weltall durchläuft einen anfang- und endlosen Kreislauf des Entstehens und Vergehens, ein "auseinanderballen" und "zusammenballen". Nach dem Auseinanderballen ist Brahma das erste Wesen das darin erscheint:


    Zitat

    Da ist, ihr Mönche, jenem Wesen, das zuerst herabgesunken war, also zumute worden: „ich bin Brahma, der große Brahma, der Übermächtige, der Unübermächtigte, der Allsehende, der Selbstgewaltige, der Herr, der Schöpfer, der Erschaffer, der Höchste, der Erzeuger, der Erhalter, der Vater von allem was da war und sein wird.

    D.1.3 (Abschnitt 1.3.2)


    Das glaubt er aufgrund von Verblendung und die Wesen die nach ihm dort erscheinen glauben das auch. Die Priester und Asketen die diese Ansicht haben stützen sich auf folgendes:


    Zitat

    Es mag aber wohl, ihr Mönche, geschehn, daß eines der Wesen diesem Reich entschwindet und hienieden Dasein erlangt. Hienieden zu Dasein gelangt wird ihm das Haus zuwider, als Pilger zieht er von dannen. Ohne Haus und Heim hat er als Pilger in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen seiner früheren Daseinsform sich erinnert, darüber hinaus aber nicht sich erinnert. Der sagt sich nun: 'Er, der der liebe Brahma ist, der große Brahma, der Übermächtige, der Unübermächtigte, der Allsehende, der Selbstgewaltige, der Herr, der Schöpfer, der Erschaffer, der Höchste, der Erzeuger, der Erhalter, der Vater von allem was da war und sein wird, von dem wir, dem lieben Brahma, erschaffen sind: er ist unvergänglich, beständig, ewig, unwandelbar, ewig gleich wird er immer so bleiben; während wir, die wir von ihm, dem lieben Brahma, erschaffen wurden, vergänglich sind, unbeständig, kurzlebig, sterben müssen, hienieden zur Welt gekommen.

  • Die Lehre dass Brahma der Schöpfer ist gab es schon vor dem Buddha. Nach dem Palikanon hat der Buddha Brahma nicht als Schöpfer anerkannt, sondern das Weltall durchläuft einen anfang- und endlosen Kreislauf des Entstehens und Vergehens, ein "auseinanderballen" und "zusammenballen". Nach dem Auseinanderballen ist Brahma das erste Wesen das darin erscheint:



    , das hört sich soweit schon richtig an was du über Brahma schreibst. Jedoch leugnen die Veden soweit ich weiß nicht das Brahma vergänglich ist.


    So stellt die Sache nach Schopenhauer eher so da-->

    Zitat

    Brahma bringt durch eine Art Sündenfall oder Verirrung, die Welt hervor, bleibt aber dafür selbst darin, es abzubüßen, bis er sich daraus erlöst hat


    und noch im Gegensatz zu einem Schöpfergott-->


    Zitat

    Es darf uns nicht in den Sinn kommen, das Brahm der Hindu, welches in mir, in dir, in meinem Pferde, in deinem Hunde lebt und leidet, — oder auch den Brahma, welcher geboren ist und stirbt, andern Brahmas Platz zu machen, und dem überdies sein Hervorbringen der Welt zur Schuld und Sünde angerechnet wird, mit Gott dem Herrn, dem persönlichen Schöpfer und Regierer der Welt, der Alles wohlgemacht, zu verwechseln. (G. 125.)t; —(P. II, 322; G. 125.)


    Also Brahma trägt selbst die Verantwortung für seinen Irrweg.


    Im Prinzip sind es ja drei Begriffe Brahm- Brahma-Brahman


    Aber ich bin natürlich kein Experte der Veden und des Brahmismus.


    Viele Grüße Kaimann

  • das hört sich soweit schon richtig an was du über Brahma schreibst.

    Jedoch leugnen die Veden soweit ich weiß nicht das Brahma vergänglich ist.

    Also ich kenne den Brahma nicht, falls es ihn gibt, ist er weit weg. In den Veden wird er auch meines Wissens als vergänglich angesehen, aber nach der vedischen Trinität Brahma-Vishnu-Shiva ist er der Schöpfer, Vishnu ist der Erhalter und Shiva der Zerstörer.

    Da ist es Schopenhauer wohl besonders um den Gegensatz zum Schöpfergott der Bibel gegangen, weil er die Welt pessimistisch, also so gar nicht "wohlgemacht" angesehen hat.


    Zitat

    Aber so ein Gott Jehova, der diese Welt der Not und des Jammers hervorbringt und dann noch gar sich selber Beifall klatscht mit "Alles war sehr gut" (Moses, 1.31) – Das ist nicht zu ertragen.

    (Parerga und Paralipomena, Zweiter Band. Kapitel 12)

    Im Prinzip sind es ja drei Begriffe Brahm- Brahma-Brahman


    Aber ich bin natürlich kein Experte der Veden und des Brahmismus.


    Viele Grüße Kaimann


    Bin auch kein Experte, meines Wissens sind es zwei Begriffe - Brahma und Brahman. Brahm ist Brahma, manchmal wird das "a" am Schluss weggelassen, wie z.B. auch bei Rama - Ram.

    Brahma bezeichnet die Person Brahma, Brahman das unpersönliche Absolute.


    Schöne Grüße auch

  • Eine weitere Frage ist bei mir da noch aufgetaucht. Wenn man die Daseinsbereiche im Buddhismus ernst nimmt , woher haben dann der Götterbereich seine Göttlichkeit ?

    Götter-Pantheon werden weltweit nicht nur von verschiedenen Buddhisten anerkannt.

    Es steht eine heilsame Erfahrung im Umgang dahinter.


    Die Praxis mit einem erfahrenen LeherIn kann weiterführen.


    In Metta🙏

  • Wenn man die Daseinsbereiche im Buddhismus ernst nimmt , woher haben dann der Götterbereich seine Göttlichkeit ?

    Die Daseinsbereiche sind einfach nur eine Gliederung der Wesen je nachdem wie viel Macht sie haben. In den unteren Daseinsbetreichen ist man der Welt sehr ausgeliefert, je weiter es aufwärts geht desto mächtiger und freier ist man.


    Das Wort deva geht auf die gleiche indogermanischen Wurzel zurück wie lateinisch "des" und auch "Zeus" und bedeutet "strahlend". Dieses "Strahlen" basiert rein auf der Macht.


    Gerade weil diese aber vergänglich ist, sind Devas auch nur leidende Wesen und von daher im Buddhismus nicht sehr relevant.

  • Die Stelle aus D.1.3 war mir unbekannt. Danke. Habe dann ähnliche Stellen recherchiert. Nach meinem Empfinden, ist die Rolle des Bhramas in den überlieferten Schriften nicht so klar umrissen. Letztendlich war Buddha ein Kind seiner Zeit, er hat Brahma dann in seiner dargelegten Lehre anders gedeutet als der vorherrschende Standard.


    Hier ein interessanter Artikel zu Bhrama aus buddh. Sicht.


    https://en.m.wikipedia.org/wiki/Brahmā_(Buddhism)


    The late Vedic hymns had begun inquiring the nature of true and valid knowledge, empirical verification and absolute reality.[10] The early Upanishads built upon this theme, while in parallel there emerged Buddhism, Jainism and other skeptical traditions. Buddhism used the term Brahma to deny a creator as well as to delegate him (and other deities such as Indra) as less important than the Buddha.[11][12][13]

  • Gerade weil diese aber vergänglich ist, sind Devas auch nur leidende Wesen und von daher im Buddhismus nicht sehr relevant.

    In der Linie der Ehr.Ayya Khema sind Devas schon sehr relevant.


    Und das bis heute von direkten Schülern und dem Spirituellen Rat des

    Buddha-Hauses in der Praxis weitergelebt.


    In Metta🙏

  • Letztendlich war Buddha ein Kind seiner Zeit, er hat Brahma dann in seiner dargelegten Lehre anders gedeutet als der vorherrschende Standard.


    Für den Buddha war er ein Himmelswesen:


    Zitat

    brahmakāyika deva

    Die 'Himmelswesen der Brahmawelt',

    bewohnen die der ersten Vertiefung entsprechende Sphäre in der Feinkörperlichen Welt (rūpa-loka). Der oberste Herrscher unter ihnen wird als der Große Brahma (mahā-brahmā) bezeichnet.

  • In der Linie der Ehr.Ayya Khema sind Devas schon sehr relevant.


    Und das bis heute von direkten Schülern und dem Spirituellen Rat des

    Buddha-Hauses in der Praxis weitergelebt.

    Die Devas sind eine der Betrachtungen (Devanussati):


    Zitat

    Das Vertrauen, die Sittlichkeit, das Wissen, die Freigiebigkeit, die Weisheit, von dem erfüllt jene Gottheiten, von hier abgeschieden und dort wiedererschienen sind, ein solches Vertrauen eignet auch mir.


    Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger dieser Eigenschaften gedenkt, die ihm selber und den Gottheiten eignen, da wird sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Haß oder Verblendung umsponnen; und angesichts des Vollendeten ist zu solcher Zeit sein Geist recht gerichtet. Recht gerichteten Geistes aber, Mahānāma, gewinnt der edle Jünger Begeisterung für das Ziel, Begeisterung für die Lehre, gewinnt er Freude an der Lehre. Im Freudigen aber erhebt sich Verzückung; verzückten Geistes beruhigt sich das Innere; im Inneren gestillt, empfindet er Glück, und des Glücklichen Geist sammelt sich. Von diesem edlen Jünger, Mahānāma, heißt es, daß er unter der verkehrt gerichteten Menschheit im Besitze des Rechten weilt, daß er unter der leidenden Menschheit leidlos weilt. In den Strom der Lehre eingetreten, entfaltet er die Betrachtung über die Gottheiten.

    A.VI.10

  • Bei Buddha vollzieht sich eine enorme Verschiebung. Wenn er entgegen der landläufigen Meinung als "Arya" nicht den "Hochgeborenen" - den aus der hohen Kaste - sieht sondern den sittlich hochstehenden dann ist das real eine Demontage des ersten.


    Bei den Devas gibt es genau die gleiche Demontage: Normal wurde z.B Indra von den Ksathriyas mit üppigen Tieropfern verehrt, weil er ein mächtiger Krieger ist - der Zerschmetteter der Dämonen und Säufer des Somas ist ja für ähnliche Parties mit gefallenen Kriegern berühmt ist wie sein Kollege Odin und seine Blitze sind ähnlich gefürchtet wie die von Kollege Thor. All dies - die ganze Macht und Herrlichkeit soll aber eben nicht verehrt werden sondern die zum Deva Status führenden positiven Eigenschaften - Weisheit, Freigebigkeit, Vertrauen, Sittlichkeit. Dies kommt einer Demontage von Indra gleich.


    Von einer Gottheit wird er zu einer Markierung auf der Skala ethischen und heilsamen Handelns.

  • Bei Buddha vollzieht sich eine enorme Verschiebung. Wenn er entgegen der landläufigen Meinung als "Arya" nicht den "Hochgeborenen" - den aus der hohen Kaste - sieht sondern den sittlich hochstehenden dann ist das real eine Demontage des ersten.


    Bei den Devas gibt es genau die gleiche Demontage: Normal wurde z.B Indra von den Ksathriyas mit üppigen Tieropfern verehrt, weil er ein mächtiger Krieger ist - der Zerschmetteter der Dämonen und Säufer des Somas ist ja für ähnliche Parties mit gefallenen Kriegern berühmt ist wie sein Kollege Odin und seine Blitze sind ähnlich gefürchtet wie die von Kollege Thor. All dies - die ganze Macht und Herrlichkeit soll aber eben nicht verehrt werden sondern die zum Deva Status führenden positiven Eigenschaften - Weisheit, Freigebigkeit, Vertrauen, Sittlichkeit. Dies kommt einer Demontage von Indra gleich.


    Von einer Gottheit wird er zu einer Markierung auf der Skala ethischen und heilsamen Handelns.

    Indra galt u.a. als Kämpfer gegen die Dämonen, also eine Art Schutzmacht. Daher wurde er besonders von der Herrscherkaste verehrt und nur der König durfte das Ashvameda-Ritual vollziehen, das mit der Opferung eines Pferdes endete.


    Im Palikanon heißt er Sakka, dort ist ihm ein ganzes Kapitel gewidmet

    (Sakka Saṃyutta) wo er als gerecht und überaus geduldig dargestellt wird.
    Der Buddha rät den Mönchen aber beim Dhamma Zuflucht zu suchen und nicht bei den Göttern, die nicht frei von Begehren, Aversion und Verblendung sind. Bei der empfohlenen Betrachtung der Himmelswesen geht es offenbar um ihre ethische Gesinnung die es zu entwickeln gilt, nie um Gewalt. Z.B. vergleicht der Buddha in A.IX.39 ihre durch Kämpfe erlangte Sicherheit vor den Dämonen mit der Sicherheit in tiefer Geistessammlung (jhāna).

  • SuttaCentral
    Early Buddhist texts from the Tipitaka (Tripitaka). Suttas (sutras) with the Buddha's teachings on mindfulness, insight, wisdom, and meditation.
    suttacentral.net


    Aṅguttara Nikāya 9.39

    4. Das große Kapitel

    4. Mahāvagga

    Der Krieg zwischen den Göttern und den Titanen/Devas

    "Vor langer Zeit, ihr Mönche, wurde eine Schlacht zwischen den Göttern und den Titanen geschlagen.

    In dieser Schlacht gewannen die Titanen und die Götter verloren. Besiegt flohen die Götter nach Norden, während die Titanen sie verfolgten. Dann dachten die Götter, 'Die Titanen sind immer noch auf der Verfolgung. Warum nehmen wir sie nicht ein zweites Mal in die Schlacht?'


    Und so kam es zu einer zweiten Schlacht zwischen den Göttern und den Titanen. Und zum zweiten Mal gewannen die Titanen und die Götter verloren. Besiegt flohen die Götter nach Norden, während die Titanen sie verfolgten. Dann dachten sich die Götter: 'Die Titanen sind immer noch hinter uns her. Warum nehmen wir sie nicht ein drittes Mal in die Schlacht?'


    Und so kam es zu einer dritten Schlacht zwischen den Göttern und den Titanen. Und zum dritten Mal gewannen die Titanen und die Götter verloren. Besiegt und verängstigt flohen die Götter direkt in die Burg der Götter. Als sie ihre Burg betreten hatten, dachten sie: 'Jetzt sind wir an einem sicheren Ort und die Titanen können uns nichts mehr anhaben.'

    Auch die Titanen dachten, 'Jetzt sind die Götter an einem sicheren Ort und wir können ihnen nichts antun.


    Vor langer Zeit kam es zu einer Schlacht zwischen den Göttern und den Titanen.

    In dieser Schlacht gewannen die Götter und die Titanen verloren. Besiegt flohen die Titanen nach Süden, während die Götter sie verfolgten. Dann dachten die Titanen, 'Die Götter sind immer noch hinter uns her. Warum greifen wir sie nicht ein zweites Mal an?'


    Und so kam es zu einer zweiten Schlacht zwischen den Göttern und den Titanen. Und zum zweiten Mal gewannen die Götter und die Titanen verloren. Besiegt flohen die Titanen nach Süden, während die Götter sie verfolgten. Dann dachten die Titanen, 'Die Götter sind immer noch hinter uns her. Warum greifen wir sie nicht ein drittes Mal an?'


    Und so kam es zu einer dritten Schlacht zwischen den Göttern und den Titanen. Und zum dritten Mal gewannen die Götter und die Titanen verloren. Besiegt und verängstigt flohen die Titanen direkt in die Zitadelle der Titanen. Als sie ihre Zitadelle betreten hatten, dachten sie,

    'Jetzt sind wir an einem sicheren Ort und die Götter können uns nichts mehr antun.'

    Und die Götter dachten auch, 'Jetzt sind die Titanen an einem sicheren Ort und wir können ihnen nichts antun.'




    Auf die gleiche Weise tritt ein Mönch, ganz abgeschieden von sinnlichen Freuden, abgeschieden von ungeschickten Eigenschaften, in die erste Versenkung ein und verbleibt in ihr, die die Verzückung und Glückseligkeit hat, die aus der Abgeschiedenheit entsteht, während er den Geist ausrichtet und ihn angebunden hält.


    Zu diesem Zeitpunkt denkt der Mönch, 'Jetzt bin ich an einem sicheren Ort und Māra kann mir nichts antun. Und Māra der Böse denkt auch,

    'Jetzt ist der Mönch an einem sicheren Ort, und wir können ihm nichts antun.'


    Ein Mönch, der völlig über die Wahrnehmung der Form hinausgeht, mit der Beendigung der Wahrnehmung der Beeinflussung, der sich nicht auf die Wahrnehmung der Vielfalt konzentriert, im Bewusstsein, dass 'der Raum unendlich ist', betritt die Dimension des unendlichen Raums und bleibt dort.


    Zu diesem Zeitpunkt nennt man ihn einen Mönch, der Māra blind gemacht hat, dessen Augen spurlos erloschen sind und er dorthin gegangen ist, wo der Böse nicht sehen kann.


    Ein Mönch, der die Dimension des unendlichen Raums völlig überschreitet und sich bewusst ist, dass "das Bewusstsein unendlich ist", betritt die Dimension des unendlichen Bewusstseins und bleibt dort. ...


    Er geht völlig über die Dimension des unendlichen Bewusstseins hinaus und ist sich bewusst, dass "es überhaupt nichts gibt", er betritt die Dimension des Nichts und bleibt dort. ...


    Er geht völlig über die Dimension des Nichts hinaus und betritt und verbleibt in der Dimension von weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung. ...


    Indem er die Dimension weder Wahrnehmung noch der Nicht-Wahrnehmung vollständig hinter sich lässt, tritt er in die Beendigung von Wahrnehmung und Gefühl ein und verbleibt dort. Und nachdem er mit Weisheit gesehen hat, hören seine Geistesvergiftungen auf.


    Zu diesem Zeitpunkt wird er als Mönch bezeichnet, der Māra blind gemacht hat, seine Augen spurlos auslöscht und dorthin geht, wo der Böse nicht sehen kann. Und er ist hinübergegangen, über das sich an die Welt geklammert haben."

    Es ist entweder Anfang oder Ende.

    Kein Vergehen oder Entstehen, dazwischen ist genießen.