Reflektionen über das Ich

  • gbg:


    Was aber ist das was anhangt?
    Was ist es das wünscht zu sein?


    Du bist es, der anhängt und wünscht zu sein. Und warum? Weil du dich nicht befreit hast von den kilesas, die einen rund um die Uhr treiben. Du glaubst, du bist dieser innere Schweinehund, das ist ein Irrtum. Du lässt dich Tag ein Tag aus übern Tisch ziehen von denen und merkst es meistens nichteinmal. Die kilesas können selbst nicht handeln, wie ein kleines Kind das im Einkaufsladen quängelt, es möchte dieses oder jenes haben weil es selbst ja kein Geld hat. Es hängt an dir, dementsprechend nachzugeben und dich veräppeln zu lassen(zu sagen, "stimmt ja, ihr/du(kilesas) habt ja recht), oder nicht nachzugeben und Wachsam zu sein.
    Aber für gewöhnlich 24 Stunden am Tag läuft das schlechte Programm ab.
    Sie sagen, das möchte ich haben, oder das passt mir nicht, jenes sollte nicht sein...(Sie sagen ich bin, sie sagen Ich bin nicht, ich werde sein, ich werde nicht sein, sagen sie. Formhaft werde ich sein, Formlos werde ich sein. Bewußt werde ich sein, Unbewußt werde ich sein. Weder bewußt noch unbewußt werde ich sein.)
    All dieses sind Vorstellungen.


    "Vorstellung ist eine Krankheit, Vorstellung ist ein Geschwür, Vorstellung ist ein Stachel. Indem man alle Vorstellung überschreitet, Bhikkhu, wird man ein Stiller im Frieden genannt. Und der Stille im Frieden ist nicht geboren, er altert nicht, stirbt nicht; er wird nicht erschüttert und hat keine Sehnsucht. Denn da ist nichts in ihm gegenwärtig, wodurch er geboren werden könnte. Nicht geboren, wie könnte er da altern? Nicht alternd, wie könnte er da sterben? Nicht sterbend, wie könnte er da erschüttert werden? Nicht erschüttert, wie könnte er da Sehnsucht haben?"
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m140z.html

  • gbg:

    Dies tun sie so denke ich in ihrer Verblenung d.h. obwohl laut ZEN die Wahrheit jenseits aller Gegensätze zu suchen ist.
    Was meinst Du accinca?


    Ich bin kein Zenist Nibbana und Samsaro sind Gegensätze
    wie Leiden und Leidbefreiung oder Weisheit und Torheit usw.
    Solange Samsaro besteht gibt es auch Gegensätze. Wo aber
    Samsaro nicht mehr ist, gibt es eben damit auch keine
    Gegensätze mehr, noch gleiches oder Gleichheiten, weder
    Einheit noch Vielfalt, weder kommen noch gehen, Weder
    diese noch jene Welt. Das ist das Ende von Leiden. Wo nichts
    mehr ist, kann man auch von nichts mehr sprechen, also
    auch keine Gegensätze, keine Vorstellungen.

  • gbg:

    Und die Welt ist voller Gegensätze...!


    Dies tun sie so denke ich in ihrer Verblenung d.h. obwohl laut ZEN die Wahrheit jenseits aller Gegensätze zu suchen ist.


    :idea:


    "Der Erhabene sagte: 'Mahamati, Unterscheidung kommt nicht hervor und wendet sich nicht ab. Warum? Weil es keine Herausbildung von Unterscheidungen von Sein und Nichtsein gibt, weil die Wahrnehmung von objektiven Tatsachen nicht wirklich ist, weil alles, was man sieht, als nichts anderes als der Geist selbst zu betrachten ist. Unterscheidung entsteht nicht und verschwindet nicht. Aber zum Nutzen der Törichten, die der Unterscheidung der Vielfalt der Dinge anhängen, die ihr eigener Geist sind, wurde von mir gesagt, dass Unterscheidung, die hauptsächlich Wirkungen hervorbringt, durch das Anhaften an der Vielfalt als Merkmal der Dinge entsteht. Wie sonst können die Törichten und Einfältigen einen Einblick in den Geist selbst haben, den sie unterscheiden, und sehen sich selbst frei von dem Begriff eines Ich und dem, was dazugehört, und wie können sie frei sein von der falschen Vorstellung von Ursache und Wirkung? Und wie können sie erkennen, dass es nichts, außer dem Geist selbst gibt und eine Umwälzung im innersten Sitz des Bewußtseins verursachen?"
    (Lankavatara-Sutra)


    accinca:

    Aber für gewöhnlich 24 Stunden am Tag läuft das schlechte Programm ab.


    Ja, :|:lol: ... so ist es.


  • Ein sehr schöner und klarer Beitrag accinca. :)


    Aber bleibt am Ende wie Du geschrieben hast im Nibbana (auch entgegen der Koanübungen die aus dem Reich der Gegensätze hinaushelfen sollen) nicht doch noch der zwar nicht subjektive aber objektive Gegensatz zwischen Nibbana und Samsaro?


    Darum im folgenden noch einmal kurz wie ich selbst es sehe:


    Am Beispiel Stäbchenziehen:


    Beim ersten gezogenen Stäbchen ist noch unklar ob es sich um ein langes oder ein kurzes Stäbchen handelt.
    Erst beim zweiten gezogenen Stäbchen sind beide Längen plötzlich gewiss.
    Denn das eine ist das Maß des anderen und das andere das Maß des einen.


    Der Urgrund aller Dinge ist das was nach dem Zusammenfall der Gegensätze übrig bleibt.
    Es ist nicht das Nichts sondern für sich alleinstehend wie die Länge des einen Stäbchens bevor das andere gezogen wurde.
    Es ist für sich alleinstehend die Synthese aus These (Subjekt,Beobachter) und Antithese (Objekt,Beobachtetes).
    Es ist das "Eins ohne Zwei"
    Der Urgrund von allem.
    Das Einheitserlebnis wenn man nicht aus sich heraus (wie bei den Naturwissenschaften zum Stamm zu den Äste zu den Zweige und schließlich zu den Blättern) sondern in sich (wie in der Meditation zu seiner Wurzel) zurückgeht.
    Zum "in" dem Gegensatz Subjekt/Objekt dem allem gemeinsamen Zentrum in dem sich alle Individuen treffen.


    P.S.: Ziehe mich jetzt aber wieder aus diesem thread zurück.


    Deshalb danke an alle die mir auf meine Beiträge geantwortet haben.


    Brauche jetzt dringend wieder eine Grübelpause... .


    L.G. gbg


  • Nein so ist es nicht. Dein Denken läuft hier in der Relativität des Samsaro.
    Ein Nibbana bleibt nicht "übrig". Wenn etwas übrig bliebe wäre es der Keim
    für neues Leiden in der Zukunft. Das ist aber beim Arahat nicht der Fall.

  • Losang Lamo:

    Das mit der Leerheit kann man sowieso besser verstehen, wenn man es eine ganze zeitlang mit sich herumträgt und wirken lässt.
    Der intellektuelle Verstand verdreht das alles letztendlich doch immer - einfach weil dieses Thema ihn übersteigt. Das kann dann, wie accinca andeutet, zu "falschen Ansichten" führen. Zu Fehlinterpretationen.

    Also lasst den Intellekt mal ein bisschen ruhen und guckt, was dann passiert.


    http://www.fanforum.loksche.co…/smilies/icon_Beifall.gif


    Liebe Grüße

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Bewusstsein und Bewusstssein, Buddhanatur Nibbana, bedingtes Entstehen:
    Was ich noch nicht daran verstehe, also einerseits ist Bewusstsein (Sinnenbewusstsein, Gedankenbewusstsein..) ja der Vergänglichkeit unterworfen so wie die anderen Skhandas? Bleiben wir beim Bewusstsein, es scheint da mehrere Bewusstseine zu geben, wie sind diese zu unterscheiden ? Was meint ihr? Denn
    dann gibt es noch das unendliche Bewusstseinsgebiet
    Ein Bewusstsein, das die Siddhi Iddhis (Himmlisches Auge, Ohr...) vernimmt, was ist dafür die Grundlage?
    Ein Bewusstsein dass die Erleuchtung wahrnimmt oder Nibbana wahrnimmt
    Das Bewusstsein als Element:
    Weiter sodann, Udavi, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger zehn Orte der Allheit (kasina) erkunden.
    Der Erde Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
    Des Wassers Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
    Des Feuers Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
    Der Luft Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
    Des Blauen Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
    Des Gelben Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
    Des Roten Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
    Des Weißen Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
    Des Raumes Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
    Des Bewußtseins Allheit erkennt er, einig, durch und durch, ungeteilt, unermeßlich.
    Da haben denn meine Jünger der Erkenntnis letzte Vollendung reichlich erreicht.


    in Majjhima Nikaya, Mittlere Sammlung
    M. 77. Sakuludāyī I - Mahāsakuludāyī Sutta (von K.E.N.)
    (beide Textstellen)


    "Weiter sodann, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger also erkennen: 'Das ist mein Leib, der gestaltet, aus den vier Hauptstoffen (dhātu) entstanden, von Vater und Mutter gezeugt, durch Speise und Trank entwickelt, dem Vergehn, dem Untergang, der Aufreibung, Auflösung, der Zerstörung verfallen ist; das hingegen ist mein Bewußtsein, daran gebunden, daran geknüpft.'
    "Gleichwie etwa, Udāyī, wenn da ein Juwel wäre, ein Edelstein, von reinem Wasser, achteckig, wohlbearbeitet, klar, durchsichtig, mit jeder Eigenschaft begabt; und ein Faden wäre daran befestigt, ein blauer, oder ein gelber, ein roter, oder ein weißer, ein grauer Faden; und es hätte ihn ein scharfsehender Mann um die Hand geschlungen und betrachtete ihn: 'Das ist ein Juwel, ein Edelstein, von reinem Wasser, achteckig, wohlbearbeitet, klar, durchsichtig, mit jeder Eigenschaft begabt; und ein Faden ist daran befestigt, ein blauer, oder ein gelber, ein roter, oder ein weißer, ein grauer Faden': ebenso nun auch, Udāyī, hab' ich den Jüngern die Pfade gewiesen, auf deren Stegen meine Jünger also erkennen: 'Das ist mein Leib, der gestaltet, aus den vier Hauptstoffen entstanden, von Vater und Mutter gezeugt, durch Speise und Trank entwickelt, dem Vergehn, dem Untergang, der Aufreibung, Auflösung, der Zerstörung verfallen ist; das hingegen ist mein Bewußtsein, daran gebunden, daran geknüpft.'


    Dann gibt es noch die "Kontinuität des "Geistes" bei der Kette des bedingten entstehens und die Buddha-natur.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • lagerregaL:


    Aber für gewöhnlich 24 Stunden am Tag läuft das schlechte Programm ab.


    Ich sehe gerade, dass ich falsch zitiert habe, Entschuldigung!


    lagerregaL:

    "Vorstellung ist eine Krankheit, Vorstellung ist ein Geschwür, Vorstellung ist ein Stachel. Indem man alle Vorstellung überschreitet, Bhikkhu, wird man ein Stiller im Frieden genannt. Und der Stille im Frieden ist nicht geboren, er altert nicht, stirbt nicht; er wird nicht erschüttert und hat keine Sehnsucht. Denn da ist nichts in ihm gegenwärtig, wodurch er geboren werden könnte. Nicht geboren, wie könnte er da altern? Nicht alternd, wie könnte er da sterben? Nicht sterbend, wie könnte er da erschüttert werden? Nicht erschüttert, wie könnte er da Sehnsucht haben?"
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m140z.html


    Da geht es aber um eine bestimmte "Vorstellung":


    Zitat

    "Bhikkhu, 'Ich bin' ist eine Vorstellung; 'Ich bin dies' ist eine Vorstellung; 'Ich werde sein' ist eine Vorstellung; 'Ich werde nicht sein' ist eine Vorstellung; 'Ich werde Form besitzen' ist eine Vorstellung; 'Ich werde formlos sein' ist eine Vorstellung; 'Ich werde wahrnehmend sein' ist eine Vorstellung; 'Ich werde nicht-wahrnehmend sein' ist eine Vorstellung; 'Ich werde weder-wahrnehmend-noch-nicht-wahrnehmend sein' ist eine Vorstellung.


    KEN übersetzt die die oben zitierte Stelle nicht als "Vorstellung", sondern als "Verblendung", was auch Sinn macht, und vermeidet extreme Ausdrucksweisen indem er vom "an der Wurzel abgeschnittenem Palmstumpf" schreibt.
    Es gibt nämlich nichts im Samsaro, was zu verdammen wäre, weil Verblendung die Bedingung für Befreiung ist. Deshalb kann man auch schlecht Unwissenheit mit einer Krankheit und Weisheit mit Genesung vergleichen. Beides ist nur das, was es ist.

  • 2dA:

    Es gibt nämlich nichts im Samsaro, was zu verdammen wäre, weil Verblendung die Bedingung für Befreiung ist. Deshalb kann man auch schlecht Unwissenheit mit einer Krankheit und Weisheit mit Genesung vergleichen. Beides ist nur das, was es ist.


    :idea::!::idea:

  • 2dA:


    Es gibt nämlich nichts im Samsaro, was zu verdammen wäre, weil Verblendung die Bedingung für Befreiung ist.


    Und je mehr Verblendung und Leiden um so mehr Befreiung von Verblendung und Leiden!
    ist doch klar 8)

  • 2dA:

    »Durch Bewußtsein bedingt ist das Geistige und Körperliche«
    paticcasamuppāda


    Dabei sollte man aber u.a. bedenken, daß das Wort "und" in Orginal-Pali
    der Lehrreden gar nicht vorhanden ist. Etwas genauer übersetzt könnte
    man deswegen übersetzen: "Durch Bewußtsein bedingt ist "Benennung der Form".
    oder Name-form was im deutschen aber etwas ungewohnt ist.

    • Offizieller Beitrag
    lagerregaL:


    Du bist es, der anhängt und wünscht zu sein. Und warum? Weil du dich nicht befreit hast von den kilesas, die einen rund um die Uhr treiben. Du glaubst, du bist dieser innere Schweinehund, das ist ein Irrtum. Du lässt dich Tag ein Tag aus übern Tisch ziehen von denen und merkst es meistens nichteinmal. Die kilesas können selbst nicht handeln, wie ein kleines Kind das im Einkaufsladen quängelt, es möchte dieses oder jenes haben weil es selbst ja kein Geld hat. Es hängt an dir, dementsprechend nachzugeben und dich veräppeln zu lassen(zu sagen, "stimmt ja, ihr/du(kilesas) habt ja recht), oder nicht nachzugeben und Wachsam zu sein.


    Dieser Vergleich gefällt mir. Kinder im Supermarkt quengeln ja eigentlich weil sie Aufmerksamkeit wollen und diese Bedürfnis sich an Ersatzobjekten austobt. Das wahre Ziel des Begehrens ist es im hier und jetzt zu ruhen, wobei da die Anghaftung aufkommt, dass dazu noch der ein oder andere Schokriegel von Nöten wäre.

  • Hallo zusammen :)


    Hier das Ich noch einmal aus einer etwas anderen Warte:


    Selbst neige ich immer mehr zum Hinduismus.


    Zum Atman der Brahman ist.


    Der Brahman das bist Du... so sagt man.


    Aus ihm dem "Eins ohne ein Zweites" entstand das Universum.


    Alles ging aus ihm dem Brahman hervor und alles kehrt wieder in ihn zurück.


    Er ist das wahre Selbst -auch das "Eine ohne ein Zweites" - in jedem.


    Begründung:
    Die Welt dehnt sich aus - mit allem als ihrem Mittelpunkt.
    (Die Naturwissenschaft spricht von ihrem Ausgangspunkt in jedem Raumzeitpunkt.
    Jeder Raumzeitpunkt auf der Oberfläche des ballonartig sich ausdehnenden Universums ist Mittelpunkt von dem aus sich die Galaxien entfernen)


    Dieser Mittelpunkt als "Eines ohne ein Zweites" ist jeder von uns.
    (Unsere noch bestehende Verbindung mit dem (dem "Eines ohne ein Zweites") was den Urknall auslöste!)


    Es st der Atman unser wahres Selbst.


    In jedem von uns die wir Entstehen und Vergehen beobachten ist Atman (von dem aus alles entsteht und wieder vergeht) der unveränderliche Brahman (der Ausgang der Entstehung und dem Vergehen der Welt).


    Der Atman ist wahrlich Brahman.


    Der Brahman das bist Du... so sagt man.


    Das bist Du unwandelbare Seele (Ausgangspunkt aller!) (Durch Ausfaltung und wieder Einfaltung!aller Gegensätze auch der Ausgangspunkt des Gegensatzes etstehen/vergehen).


    L.G.gbg


  • Natürlich kann sowas raus kommen wenn man Naturwissenschaft
    nur halb verstanden hat und es mit Hinduismus mixt.
    Die Naturwissenschaft lehrt zwar, das sich die Welt ausdehnt, aber
    nicht das sie deswegen einen Mittelpunkt hätte der auch noch überall wäre.
    Daran kann man mal sehen wie undurchdacht sowas ist: Etwas das
    überall wäre, könnte gar kein Mittelpunkt sein, denn das Wesen eines
    Mittelpunkts ist es eben nicht überall zu sein. Andernfalls man von einem
    solchen gar nicht reden könnte bzw. der Begriff entlarvte sich als reine Luftblase.

  • Da kann ich dir leider nicht zustimmen accinca...


    Ein Erklärungsversuch:


    Man stelle sich zunächst einfach die Urknallsingularität vor.


    Und dann wie das Universum wie die Oberfläche eines Ballons gedehnt wird.


    Das Universum ist dann also wie die Oberfläche dieses Ballons.


    Am Anfang ist die Urknallsingularität der alleinige Mittelpunkt.


    Dann beim Aufblasen entfernen sich auf der Oberfläche des Ballons für jeden Raumzeitpunkt! die Galaxien alle von einander fort.
    (Beim doppelten Abstand mit doppelter Geschwindigkeit).


    Diese Ausdehnungen - auf der Oberfläche des Ballons - von jedem Raumzeitpunkt aus! macht diese wie die Urknallsingularität zu Mittelpunkten!


    P.S.: Es ist also der Raum zwischen den Galaxien der sich ausdehnt .
    Nicht aber die Galaxien selbst.


    L.G. gbg

  • gbg:

    Da kann ich dir nicht zustimmen accinca.
    ..Diese Ausdehnungen - auf der Oberfläche des Ballons - von jedem Raumzeitpunkt aus! macht diese wie die Urknallsingularität zu Mittelpunkten!L.G. gbg


    Das glaube ich dir und da gibt es bestimmt eine Menge Bücher .
    Die Vorstellungen der Menschen sind oft sehr "menschlich".
    Oben, Unten, Rechts und Links sind für ihn feste Größen.
    Wer so der Urknalltheorie bis zur Singularität folgen wollte mit
    3 Raumdimensionen hätte einen Mittelpunkt aber der wäre
    auch nicht überall. Allerdings gibt es Naturwissenschaftler die das
    mit der Singularität nicht glauben. Was das Universum anbelangt
    müßte ja aus dieser "Singularität" zunächst einmal Raum und Zeit
    entstanden sein um überhaupt etwas zu haben wohin und worin sich
    was (aus einer Quantenwelt) sich Ausdehnen und entwickelt könnte.
    Unterm Strich wird man solange darüber nichts aussagen können wie
    das Denken des Menschen so "menschlich" bleiben wird. Wie auch
    manch andere schon festgestellt haben, sind es nur die Schatten die
    der Mensch im Halbdunkeln erkennt. In Ihnen lebt er, sie sind für ihn
    seine "Realität".
    772
    Gefangen in der Höhle (seines Leibs) und vielfach überdeckt,
    Verharrt der Mensch, in Blendwerk tief versunken.
    Von Losgelöstheit ist er wahrlich fern,
    Denn Lüste sind nicht leicht zu lassen in der Welt. A 4.2


    Höhle ist eine der vielen bildhaften Bezeichnungen des Körpers.
    K: "Der Körper wird als 'Höhle' bezeichnet, weil er eine Wohngelegenheit
    bietet für solche wilden Tiere wie Gier, Hass usw."
    Vielfach überdeckt (oder verschüttet), nämlich durch die vielfachen
    geistigen Befleckungen wie Gier, Hass und Wahn, die, lt. K, die
    'innere Fessel' (ajjhatta-bandhana) bilden.


    Blendwerk (mohana, zu moha, 'Verblendung') ist lt. K, eine
    Bezeichnung der fünf Sinnenobjekte (kāmaguna); denn durch
    sie werden Menschen und Götter (der Sinnensphäre) verblendet
    und betört; sie bilden die 'äußere Fessel' (bahiddhābandhana).


    Losgelöstheit oder Abgeschiedenheit (viveka) ist, lt. MNidd, dreifach:
    Abgeschiedenheit des Körpers, des Geistes und die Abgeschiedenheit
    von den Daseins-Stützen."

  • accinca:

    Und je mehr Verblendung und Leiden um so mehr Befreiung von Verblendung und Leiden!
    ist doch klar 8)


    Ohne Verblendung und Leid käme niemand auf die Idee etwas ändern zu wollen, aber es ist wohl nicht so, dass jemand durch mehr Verblendung mehr Leid erfährt oder verursacht und damit eine größere Motivation dazu hat, sich auf den Heilsweg zu begeben. Oder zumindest nicht unmittelbar.

  • 2dA:
    accinca:

    Und je mehr Verblendung und Leiden um so mehr Befreiung von Verblendung und Leiden!
    ist doch klar 8)


    Ohne Verblendung und Leid käme niemand auf die Idee etwas ändern zu wollen,


    Richtig, denn das wäre ohne Leiden ja auch nicht nötig.


    2dA:


    aber es ist wohl nicht so, dass jemand durch mehr Verblendung mehr Leid erfährt


    Doch das tut er: je mehr Verblendung je größer und länger das dadurch bewirkte Leiden.


    2dA:


    ..oder verursacht und damit eine größere Motivation dazu hat,
    sich auf den Heilsweg zu begeben.


    Zumindest wird es nicht mit dieser Absicht verursacht.

  • accinca:
    2dA:

    »Durch Bewußtsein bedingt ist das Geistige und Körperliche«
    paticcasamuppāda


    Dabei sollte man aber u.a. bedenken, daß das Wort "und" in Orginal-Pali
    der Lehrreden gar nicht vorhanden ist. Etwas genauer übersetzt könnte
    man deswegen übersetzen: "Durch Bewußtsein bedingt ist "Benennung der Form".
    oder Name-form was im deutschen aber etwas ungewohnt ist.


    "Benennung" anstelle von "Geist", schließt die Synonymität der allgemeine Vorstellung hinter dem Begriff "Geist" mit "Bewußtsein" aus. Das würde bedeuten, dass das Bewußtsein der Geist in seiner reiner Form und ebenfalls seine Faktoren wie z. B. die, die die Basis der Benennung bildet, und das ist im Grunde nur eine andere Art der Unterscheidung, die in der Vijnanavada-Lehre von 8 Arten des Bewußtseins vorkommt. Was "übrig" bleibt, sind 4 Elemente, die keine Bedingung der Manifestation des Bewußtseins sind, was demnach auch die Grundlage des Ausstiegs aus der Bedingtheit sein müsste.

  • accinca:
    2dA:

    aber es ist wohl nicht so, dass jemand durch mehr Verblendung mehr Leid erfährt


    Doch das tut er: je mehr Verblendung je größer und länger das dadurch bewirkte Leiden.


    Ja, unter Betracht der Gesamtheit des karmischen Geschehens klingt das logisch. In Momentaufnahmen sieht es aber oft so aus, dass Menschen, die sich an ihre Irrtümer klammern, in materiellen oder anderen Abhängigkeiten leben und gute Verdrängungsarbeit leisten, scheinbar glücklich sind im Gegensatz zu denen, die täglich mit den Folgen ihrer Altlasten zu kämpfen haben.

  • Ein kleiner Reminder:
    Thread-Thema:
    Reflektionen über das ICH


    Onda

  • accinca:

    Höhle ist eine der vielen bildhaften Bezeichnungen des Körpers.
    K: "Der Körper wird als 'Höhle' bezeichnet, weil er eine Wohngelegenheit
    bietet für solche wilden Tiere wie Gier, Hass usw."


    Die verkörperte Verblendung sorgt evolutionsgemäß für die Nachfolge...


    Onda: ... für die Nachfolge der "Ich's", die es nicht gibt.


    :grinsen:

  • Die Existenz des ICHS ist unbestreitbar.
    (Zumindest für mein ICH gilt das).
    Onda

  • 2dA:
    accinca:


    Dabei sollte man aber u.a. bedenken, daß das Wort "und" in Orginal-Pali
    der Lehrreden gar nicht vorhanden ist. Etwas genauer übersetzt könnte
    man deswegen übersetzen: "Durch Bewußtsein bedingt ist "Benennung der Form".
    oder Name-form was im deutschen aber etwas ungewohnt ist.


    "Benennung" anstelle von "Geist", schließt die Synonymität der allgemeine Vorstellung hinter dem Begriff "Geist" mit "Bewußtsein" aus. Das würde bedeuten, dass das Bewußtsein der Geist in seiner reiner Form und ebenfalls seine Faktoren wie z. B. die, die die Basis der Benennung bildet, und das ist im Grunde nur eine andere Art der Unterscheidung, die in der Vijnanavada-Lehre von 8 Arten des Bewußtseins vorkommt. Was "übrig" bleibt, sind 4 Elemente, die keine Bedingung der Manifestation des Bewußtseins sind, was demnach auch die Grundlage des Ausstiegs aus der Bedingtheit sein müsste.


    Über das was du meinst könnte man viel spekulieren.