Was ist Bewußtsein (viññāṇa) ?

  • Hallo Helmut,

    Quote from Helmut9

    Was sollte ein Lehrer bestätigen? "Da Steht ein Baum im Garten." ?


    Na, der Buddha hat die Empfehlung rausgehauen und soweit ich das mitbekommen habe, kann man alleine ganz schön lange aufm Holzweg sein. Der Lehrer schubst einen da immer mal wieder in die richtigerer Richtung.


    • "Wer den Dharma erkennt, erkennt Bedingtes Entstehen. Wer Bedingtes Entstehen erkennt, erkennt den Dharma." (M028)
    • "Wer anicca, anattā und dukkha oder eins der drei erkennt, erkennt nicht unbedingt Bedingtes Entstehen. Wer Bedingtes Entstehen erkennt und versteht, erkennt immer die drei Charakteristika. (MV)


    Quote from <woltlab-metacode-marker data-name=

    Satthu Sutta" data-link="">

    2. "Wenn einer Alter und Tod, den Ursprung, die Aufhebung und den zur Aufhebung von Alter und Tod führenden Weg nicht der Wirklichkeit gemäß weiß und nicht schaut, muß er einen Lehrer sich suchen, damit er über Alter und Tod der Wirklichkeit gemäß Wissen erlange.

    3-11. Wenn einer, ihr Bhikkhus, Geburt - Werden - Erfassen - Durst - Empfindung - Berührung - die sechs Sinnesbereiche - Name und Form - Bewußtsein - die Gestaltungen (Bedingtes Entstehen also), den Ursprung, die Aufhebung, den zur Aufhebung führenden Weg nicht der Wirklichkeit gemäß weiß und nicht schaut, muß er einen Lehrer sich suchen, damit er über die Gestaltungen der Wirklichkeit gemäß Wissen erlange."


    Alles Gute, Mirco :)

  • Quote from mirco
    • "Wer den Dharma erkennt, erkennt Bedingtes Entstehen. Wer Bedingtes Entstehen erkennt, erkennt den Dharma." (M028)
    • "Wer anicca, anattā und dukkha oder eins der drei erkennt, erkennt nicht unbedingt Bedingtes Entstehen. Wer Bedingtes Entstehen erkennt und versteht, erkennt immer die drei Charakteristika. (MV)


    Nein, da gibt es nicht wirklich einen Unterschied.
    Alles ist natürlich abhängig davon wie weit dieses
    Erkennen reicht, sowohl bei der bedingten Entstehung
    als auch bei den drei Daseinsmerkmalen. Ein vollständiges
    erkennen von anicca, anattā oder dukkha ohne Erkenntnis
    der Bedingtheit gibt es nicht.


  • Alles Gute, Mirco :)


    Meine Lehrer sind die Menschen mit denen ich, ohne zu Leiden, auskommen muss. Was will ich mehr die sagen mir schon ob das hilfreich ist oder nicht. Nicht religiös orientierte Menschen sind die besten Lehrer. Ich meinem beruflichen Umfeld werden religiöse Tätigkeiten immer mit Argwohn beobachtet. Soeiner stört die Zusammenarbeit nur sehr kurze Zeit. Nicht weil er gemobt wird, er fühlt sich in so einer Kalten Umgebung nicht wohl. Schon mal in einer Küche gearbeite, im a la cart? Da Hat Gott keinen Platz werde in der Küche noch in den Köpfen.
    Einen "Meister" der das thront werde ich nicht aufsuchen. Meine Freizeit ist mir zu wichtig.
    liebe Grüsse
    Helmut

  • Bewusstsein ist eines und Leben ist eines. Wenn man versucht es in Sparten zu teilen, dass normale Leben, dass besondere Leben, dass "muss Leben" und dann nach und nach merkst, dass es dennoch ein einziger Strom ist, ist es gut ihn auch als eines zu sehen und ihn als eines dort hin zubringen, wo man vom Zerstückeln ablassen kann. So wie das Bewusstsein, so auch das Leben. Wie das Leben auch das Bewusstsein.


    Es gibt immer einen Weg das zerstückeln aufzugeben und das Leben als ganzes zu nehmen wie es ist. Kein Teil davon entsteht unabhängig vom anderen. Wenn man etwas erkennt, dass belastet kann man das ändern. Wenn man es nicht ändert ist es dennoch da, auch wenn man es zerstückelt. Der Geschmack bleibt auch kleinsten Stück präsent.

  • Hallo Helmut,

    Quote from Helmut9

    Meine Lehrer sind die Menschen mit denen ich, ohne zu Leiden, auskommen muss. Was will ich mehr die sagen mir schon ob das hilfreich ist oder nicht. Nicht religiös orientierte Menschen sind die besten Lehrer. Ich meinem beruflichen Umfeld werden religiöse Tätigkeiten immer mit Argwohn beobachtet. So einer stört die Zusammenarbeit nur sehr kurze Zeit. Nicht weil er gemobbt wird, er fühlt sich in so einer kalten Umgebung nicht wohl. Schon mal in einer Küche gearbeitet, im a la cart? Da Hat Gott keinen Platz werde in der Küche noch in den Köpfen.


    Danke für Deine Antwort. Das tut mit leid. Ich wünsche Dir, das Du mehr Vertrauen fassen darfst, Buddhismus als Methode denn als Religion zu verstehen und zu benutzen. Ich z.B. praktiziere so gut es geht den ganzen Tag, egal wo ich bin oder was ich mache, ohne das es nach außen hin sichtbar wäre.



    Quote from Helmut9

    Einen "Meister" der da Thront werde ich nicht aufsuchen. Meine Freizeit ist mir zu wichtig.


    Haha. Das 'Thronen'. Kennich. Findet vermutlich 'nur' im Kopf statt. Sehr wahrscheinlich, wenn alle Lehrer thronen, egal welcher.
    Bei mir war das jedenfalls so. Zum Beginn meiner Hinwendung zum Buddhadhamma lies ich auch viele Lehrer weit oben thronen. Ich aber war es, der sie dort platzierte, haha, ziemlich lange sogar, fasst 15 Jahre. Inzwischen durften Lehrer bei mir zu Menschen werden, wie ich selbst einer bin.


    Es gibt wohl einige wenige, welche sich auch so verkaufen und sich selbst auf einen Thron packen. Aber da bin ich dann zum Glück recht sensibel und glaube zu merken, wenn das so ist. Tief im Verlangen will ich nämlich selber Thronen und Schweine erkennen sich doch am Gang.


    Bin neulich über ein Sprichwort gestolpert, das mir bei einem Lehrer geholfen hat, bei welchem ich unsicher bin. Jemand, der bei ihn auch unsicher ist, sagte, er wolle das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Soll in diesem Zusammenhang heißen, er will den Lehrer und seinen Lehren nicht gleich ganz und total ablehnen, nur weil beim ihm noch eine der letzten Fesseln wirkt. Trotzdem hat er schon viel Einsicht in die Buddhalehre und ich kann mir das nehmen, was ich brauche und das bei ihm lassen, was mich abstößt. So ist's mir auch möglich, Einsichten und Erkenntnisse anderer Lehrer anzuschauen und anzunehmen.


    Wir alle sind an einem bestimmten Punkt der Entwicklung des Verstehens der Buddhalehre. Wenn mir da jemand begegnet, der mein Interesse erweckt und es mir so vorkommt, als hätte er tiefere Einsicht und ich könne etwas lernen, höre ich ihm eine Weile zu und entscheide dann.



    Alles Gute, Mirco :)

  • Hi, dass folgende fand ich gestern Abend noch.
    Darin ist erklärt,dass das Gehirn ja Filter hat für die Realität und diese Wegfallen können.


    Das wäre ne andere Interpretation von Bewusstseinsunendlichkeit, weil dann die Realität ungefiltert in den Geist strömt.


    Das wäre auch ne Interpretation der Weder-Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung und dann der Da ist keine Wahrnehmung mehr. Vielleicht ist das nicht das sehen eines Nichts, sondern der Wegfall der Filter.
    ab der 3 oder 4. minute


    http://www.youtube.com/watch?v=-f1z8tZPeBk

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)


  • Danke. Das ist wohl soweit korrekt.


    Das entspricht auch dem, was die Bewusstseinsphilosophie Husserls formuliert hat. Das Bewusstsein ist ein Filter oder ein Sieb. Die Intention, also die Absicht, fungiert dabei als dieser Filter und auch Gier, Hass und Verblendung sind gewissermaßen, die Bahnen, in denen wir unser Bewusstsein "eingefahren" haben.
    Wenn alle Sinnes-Eindrücke durchgelassen werden, dann kann auch dieser Absichtsfilter nicht mehr funktionierend dann kann eine Empfindung von Hingabe entstehen, weil man ja sowieso den Willen, die Absicht ausgeschaltet hat.
    Allerdings ist das noch nicht das Erwachen Buddhas - denn das geschieht erst dann, wenn auch dieses los gelassen wird.


    MN 111
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m111z.html


    19. "Wiederum, ihr Bhikkhus, mit dem völligen Überwinden des Gebiets von Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung trat Sāriputta in das Erlöschen von Wahrnehmung und Gefühl ein und verweilte darin. Und seine Triebe wurden zerstört, indem er mit Weisheit sah."


    20. "Er trat achtsam aus jenem Erreichungszustand heraus. Nachdem er das getan hatte, betrachtete er die vergangenen Zustände [6], die aufgehört und sich verändert hatten, folgendermaßen: 'Diese Zustände treten also tatsächlich in Erscheinung, nachdem sie vorher nicht vorhanden waren; nach ihrem Vorhandensein zerfallen sie.' In Bezug auf jene Zustände verweilte er, ohne angezogen zu werden, ohne abgestoßen zu werden, unabhängig, ungebunden, frei, losgelöst, mit einem unbeschränkten Herzen. Er verstand: 'Es gibt nichts mehr jenseits davon', und mit der Pflege jenes Erreichungszustands bestätigte er, daß es nichts mehr gibt."


    21. "Ihr Bhikkhus, wenn man zu Recht von irgendjemand sagen wollte: 'Er hat Meisterschaft und Vervollkommnung in edler Sittlichkeit erlangt, er hat Meisterschaft und Vervollkommnung in edler Konzentration erlangt, er hat Meisterschaft und Vervollkommnung in edler Weisheit erlangt, er hat Meisterschaft und Vervollkommnung in edler Befreiung erlangt', so ist in der Tat Sāriputta derjenige, von dem man zu Recht dies sagen sollte."


    22. "Ihr Bhikkhus, wenn man zu Recht von irgendjemand sagen wollte: 'Er ist der Sohn des Erhabenen, von seiner Brust geboren, von seinem Mund geboren, vom Dhamma geboren, vom Dhamma erschaffen, ein Erbe im Dhamma, nicht ein Erbe in materiellen Gütern', so ist in der Tat Sāriputta derjenige, von dem man zu Recht dies sagen sollte."


    23. "Ihr Bhikkhus, das unübertreffliche Rad des Dhamma, das vom Tathāgata in Gang gesetzt worden ist, wird auf richtige Weise von Sāriputta in Gang gehalten."


    Deshalb ist es eben NICHT korrekt, Drogen und Meditation miteinander zu vergleichen - auch bezüglich irgendwelcher Wirkungen. Da es ja körpereigene Drogen gibt und Meditation auch diese freisetzt in gesteigertem Maße entstehen natürlich auch da Halluzinationen. Diese werden im Zen als Makyo abgelehnt und verworfen.
    Sie sind NICHT Ausdruck einer Erleuchtung - eines Awakening - .



    _()_


  • die aufgabe des Thalamus als "Tor zum Bewußtsein" ist sehr viel komplexer als dass man sie so einfach auf glaubenssätze übertrageb kann.
    wenn die vielfalt der informationen von innen und aussen unser "bewußtsein" erreichen wüden wäre das mit dem leben nicht vereinbar.
    die frage ist in wiefern wir einen einflus auf die "muster" haben, nach denen das filtern stattfindet? das wäre möglicher weise eine andogstelle/ praxisansatz.
    erwachen kann unmöglich mit dem wegfallen des flters nahe gesetzt werden. wäre es so hätte Buddha sicher nicht weiter leben und lehren können.


    so weit mein kenntnisstand über den Thalamus, zu diesem Thema.
    LG

  • Quote from sumedha

    ...erwachen kann unmöglich mit dem wegfallen des flters nahe gesetzt werden. wäre es so hätte Buddha sicher nicht weiter leben und lehren können.


    Das Wegfallen der "Filter" oder vielmehr der Interpretationen der Sinnesdaten, führt nicht zur Bewusstseinserweiterung, sondern zu einem primitveren Bewusstsein einer Art Vorstufe unseres Alltagsbewusstseins. Auf dieser lassen sich die Daseinsmerkmale erkennen. Dies ist natürlich nicht erwachen und tatsächlich macht dieser Zustand ein Wandeln in der Welt unmöglich, aber trotzdem ist er für die Erkenntnis nötig, auf die der Erlösungswunsch beruht, und dann zu dem Gleichmut führt, der es möglich macht, für einen Augenblick alles gehen zu lassen. Und die sogemachte Erfahrung führt zu einer weiteren Erkenntnis, die den Geist komplett neu programmiert und ihn letztendlich von seiner Existenzangst befreit.


    Mit Vipassana-Meditation üben wir diesen Zustand zu erreichen, indem wir, sobald der Geist versucht zu interpretieren, in wieder auf den Ursprung der direkten Erfahrung also auf eines der 6 Tore richten.


    Gruß
    Sven

  • http://www.ted.com/talks/jill_…ul_stroke_of_insight.html


    Hier habe ich noch ein video, das Erfahrungen beschreibt, die zeigen, dass eine Arbeitsteilung der Gehirnhälfte gegeben ist und wie die Einheitserfahrung in der einen Gehirnhälfte erzeugt wird.
    Andererseits kann man heute durch die Reizung der Stirnlappen eine sogenannte mystische Erfahrung erzuegen, wobei eben "mystisch" bereits eine Deutung ist.
    Auch die Erkenntnis der neuronalen Plastizität des Gehirns ist von Bedeutung.


    Alles das ist nicht Buddhas Erwachen.


    _()_

  • Quote from Sven

    Das Wegfallen der "Filter" oder vielmehr der Interpretationen der Sinnesdaten, führt nicht zur Bewusstseinserweiterung, sondern zu einem primitveren Bewusstsein einer Art Vorstufe unseres Alltagsbewusstseins.


    Der Thalamus interpretiert nicht, er filtert, meines wissens ist bis heute nicht genau bekannt nach welchen kriterien das passiert.
    das nur teilweise wegfallen seiner funktion hat unschöne folgen. nur eine davon : thalamus schmerz - bei google eingeben

    Quote from Sven

    Mit Vipassana-Meditation üben wir diesen Zustand zu erreichen, indem wir, sobald der Geist versucht zu interpretieren, in wieder auf den Ursprung der direkten Erfahrung also auf eines der 6 Tore richten.


    sag das einem menschen der eine störung dieser filter funktion hat.


    solltest du in kentniss der aufgabe des thalamus geschrieben haben, entschuldige bitte mein einmischen.


    Gruß

  • sven, welcher schule folgst du denn? hast du lehrer, mit denen du über diese dinge sprichst?

  • So, ich glaub mir bleibt jetzt nix mehr anderes uebrig, als hier doch etwas wissenschaftlicher zu werden:


    Stammhirn - Kurze Einführung
    nur das ma das ganze jetz mal mit ein bisschen mehr ernst sehen!

  • Quote from Hanzze

    So, ich glaub mir bleibt jetzt nix mehr anderes uebrig, als hier doch etwas wissenschaftlicher zu werden:


    Stammhirn - Kurze Einführung
    nur das ma das ganze jetz mal mit ein bisschen mehr ernst sehen!


    Ja, schön. Pinky mag ich sehr.


    _()_

  • Quote from Smaragd

    sven, welcher schule folgst du denn? hast du lehrer, mit denen du über diese dinge sprichst?


    Ich folge keiner Schule! Mich interessiert das Phänomen der Erleuchtung und ich versuche herauszubekommen, was in verschiedenen Schulen damit gemeint ist, wo die Unterschiede liegen etc.


    Die besten Wegbeschreibungen fand ich bis jetzt im Theravada (nirwana: Ein Zustand, aber auch eine Umstrukturierung des Geistes durch einen Zustand) und im Yoga-Sutra und seinen Komentaren (jhana und einem etwas anderen nirwana: Hier werden die Gedankenprozesse zu einer Art Staubwolke die das Ich nicht mehr berühren können).


    Meine Methodik muss immer wissenschaftlich (d. h. nachprüfbar) sein, damit ich mich nicht in Glaubenssackgassen verirre. Außerdem versuche ich eine zeitgemäße Neuinterpretation des Erlebten.


    Zumindest im Buddhismus habe ich mit Lehrern zu tun, die Stromeingetreten sind und die mir bei Bedarf weiterhelfen könnten. Mir gefällt aber, wenn der Lehrer schön weit weg ist und nicht nervt. Ich brauchte noch nie ständige Betreuung.


    Buddhistisch philosophisch Richtungsweisend waren für mich Mahasi Sayadaw (nicht seine Meditationsmethode, die mir nicht liegt) Nyanaponika und natürlich der Palikanon, der bei mir mittels des Theravada-Abhidhamma ausgelegt wird. Dazu kommem noch einige Kommentare.


    Gruß
    Sven


    "Klar, dass die Medizin früher besser war. Da wurden die Menschen zwar nur halb so alt - aber sie starben gesünder." Dieter Nuhr

  • Findet das Bewusstsein oder der Geist nur im eingen Kopf statt oder auch außerhalb des Körpers?
    In der Regel nur im Körper,
    Bestätigen Ausnahmen die Regel? :D
    "Zeitliche Überlappungen: Es sind einige Fälle untersucht worden, bei denen der Tod der identifizierten früheren Person nach der Geburt der gegenwärtigen stattgefunden hat. Das Ausmaß beträgt durchwegs nur wenige Tage. In einem Fall jedoch (dem Fall Jasbir in Indien) waren es dreieinhalb Jahre. In diesem Alter starb Jasbir vermeintlich an den Pocken, erwachte aber wieder und nahm danach die Persönlichkeit eines 22-jährigen Mannes an, der kurz zuvor in einem anderen Dorf plötzlich verstorben war. Zeitliche Überlappungen der Schwangerschaft mit dem Leben der später erinnerten früheren Person treten häufiger auf."
    Aus Wikipedia, "Reinkarnationsforschung"
    Was es alles für Annomalien gibt.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Das Hirn?
    Gehört also dann auf das Sitzkissen und nicht der ganze Körper ???
    Was bitte ?
    Wer
    Wie
    Wo lang ?
    Gehörn?


    Das habe ich aber jetzt nicht wirklich verstanden,
    Hannzze,
    kannst'e das mal bitte einfachheitshalber für mich unkomplizierter darlegen.


    Und Aiko für Dich habe ich gegebenenfalls auch noch etwas nettes,
    das stammt dann von dem Weg,
    den Du,
    wohl scheinbar noch nicht gehst ?

    Quote
    Quote

    Hanzze: So, ich glaub mir bleibt jetzt nix mehr anderes uebrig, als hier doch etwas wissenschaftlicher zu werden:
    Stammhirn - Kurze Einführung
    nur das ma das ganze jetz mal mit ein bisschen mehr ernst sehen!


    Aiko: Ja, schön. Pinky mag ich sehr


    Es ist nicht so, das ich alles mache, Verehrte Aiko.
    Es ist eher so,
    das ich alles mache :idea:


    Mit ganz amüsierten herzlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Hallo Sven,


    Quote from Sven


    Ich folge keiner Schule! Mich interessiert das Phänomen der Erleuchtung und ich versuche herauszubekommen, was in verschiedenen Schulen damit gemeint ist, wo die Unterschiede liegen etc.


    Hast Du schon eine Liste mit Unterschieden? Würde mich interessieren.
    Wie wäre es mit einer anderen Methode, z.B. die Gemeinsamkeiten herausfinden?



    Quote from Sven

    Meine Methodik muss immer wissenschaftlich (d. h. nachprüfbar) sein, damit ich mich nicht in Glaubenssackgassen verirre. Außerdem versuche ich eine zeitgemäße Neuinterpretation des Erlebten.


    Na, das passt ja. Der Buddha war ja Geisteswissenschaftler und hat zum Nachprüfen durch Anwenden und Selbsterleben seiner Methode eingeladen. Daraus ein wissenschaftliches, reproduzierbares, für jeden allein durch Kognition nachvollziehbares Experiment zu machen, wird wohl nicht gelingen. Vielleicht kann man bestimmte Messwerte zusammentragen, die allen Heiligen gemein sind, Nibbana wird sich aber nicht auf den Bildschirm bringen lassen ;-).



    Alles Gute, Mirco

  • ist dieser ?


    oder dieser ?

    Hut


    besser oder schöner ? :grinsen:
    Quelle: Google Bilder


    ganz liebe grüße

  • Quote from mirco


    Hast Du schon eine Liste mit Unterschieden? Würde mich interessieren.
    Wie wäre es mit einer anderen Methode, z.B. die Gemeinsamkeiten herausfinden?


    Mit den Gemeinsamkeiten ist das wohl schwierig, da der Begriff Erleuchtet nicht geschützt ist und auch wenn jemand sagt, wenn er eine Erkenntis hatte, er wurde erleuchtet, man nicht sagen kann, dass es falsch ist.


    Man muss erst einmal festlegen, was man darunter versteht. Ich würde als Grundlage Leidfreiheit vorschlagen und das ist schon eine Gemeinsamkeit beider Methoden, die ich meine zu kennen.


    Die eine Methode erreicht dies in einer Art Abnabelung des Bewusstseins/Ichs von den Geschehnissen. Um es Yogisch auszudrücken: Es sind nur noch die Gunas (Naturkräfte), die agieren. Der Zeuge/Bewusstsein wird nicht mehr berührt und erfährt so kein Leid mehr. Davon gibt es zwei Grundansichten, nämlich, das alles Bewusstsein letztendlich nur eins ist oder das Monadische, also dass es soviele Zeugen/Bewusstseine wie Individuen gibt. Hauptsächlich im Yoga, oft in der christlcihen Mystik und mehreren buddhistischen Richtungen scheint dies das Ziel zu sein.


    Die andere Methode ist im Theravada, scheinbar auch im Kundalini-Yoga und bei dem Mystiker Johannes vom Kreuz verbreitet. Hier kommt es durch Erfahrungen und Einsichten nicht zu einer echten dauerhaften Abnabelung (da dies ja auch wieder vergehen könnte. Das ist die Hauptkritik an Methode 1. ), sondern zu einem unerschütterlichen Wissen, dass man von den Dingen nicht berührt wird. Im Theravada wurde wohl der monadische Gedanke vom Yoga übernommen. Also es gibt soviele "Daseinsströme", wie es Individuen gibt.


    Gruß
    Sven

  • Hallo miteinander,


    auch wenn der Thread schon etwas älter ist, so ist die Frage doch zeitlos. Was also ist "Bewusstsein" (vinnana)? Ich denke, es ist hilfreich, sich nochmals zu verdeutlichen, in Abhängigkeit wovon "Bewusstsein" entsteht:


      M 109:


    Quote

    Name-und-Form ist die Ursache und die Bedingung für die Manifestation der Daseinsgruppe des Bewusstseins.


    Ich verstehe darunter, dass Bewusstsein immer Bewusstsein von etwas ist, aber nicht im Sinne eines Von-außen-Betrachtens dieses Etwas (durch wen oder was auch immer), sondern als dessen Anwesenheit.


      S 35, 93:


    Quote

    Auf eine Zweiheit zurückgehend, ihr Mönche, entsteht Bewusstsein. Auf welche Zweiheit zurückgehend entsteht Bewusstsein? Durch das Auge und auf die Formen zurückgehend, steigt Sehbewusstsein auf. [...] Was nun, ihr Mönche, dieser drei Zusammenfall, Zusammentreffen, Zusammenkommen ist, das nennt man, ihr Mönche, Augberührung. [...] Berührt, ihr Mönche, fühlt man, berührt beabsichtigt man, berührt nimmt man wahr. Ebenso nun ist es mit den anderen Sinnen. [...]


    Ich finde, diese Aussagen sind eine Art Prüfstein für das eigene Verständnis von "Bewusstsein". Die meisten Interpretationen scheitern an der im Text genannten (aus meiner Sicht nicht zeitlichen) Reihenfolge des Auftauchens der einzelnen Faktoren. Beispiele hierfür:


    1) Wenn man Bewusstsein mit nama (insbesondere Gefühl und Wahrnehmung) gleichsetzt, gerät man in Widerspruch zu der Aussage, dass laut Text erst Sinne, Sinnesobjekte, Sehbewusstsein da sein müssen, bevor Sinnesberührung, Gefühl, Wahrnehmung, Absicht da sein können.


    2) Wenn man Bewusstsein für das Ergebnis einer Berührung von Sinnesorgan und Sinnesobjekt hält ("Materialismus"), gerät man in Widerspruch zu der Aussage, dass laut Text erst Sinne, Sinnesobjekte und Sinnesbewusstsein da sein müssen, bevor Sinnesberührung da sein kann.


    3) Wenn man Bewusstsein für grundlegender als Materie hält ("Idealismus"), gerät man in Widerspruch zu der Aussage, dass laut Text erst Sinne und Sinnesobjekte da sein müssen, bevor Sinnesbewusstsein da sein kann.


    Meiner Ansicht nach ist hier mit "Bewusstsein" etwas sehr viel Grundlegenderes gemeint als für gewöhnlich darunter verstanden wird, nämlich unser In-der-Welt-sein. Wir sind in der Welt durch unsere Sinne, und darum ist "Bewusstsein" (In-der-Welt-sein) durch die Zweiheit von Sinnen und Sinnesobjekten bedingt. Aus diesem Grund hängt auch der Faktor "Berührung" (und mit ihm Gefühl, Wahrnehmung, Absichten) ab von der Dreiheit von Sinnen, Sinnesobjekten, Sinnesbewusstsein, denn Berührung mit der Welt kann es nur geben, wenn man (als Sinne) in ihr ist ("Bewusstsein").


    Was wir normalerweise "unser Bewusstsein" nennen, basiert auf dem Faktor Berührung (phassa) und allem, was davon abhängt (Gefühl, Wahrnehmung, Absicht), also nama. Bewusstsein im Sinne von vinnana ist aber - zusammen mit rupa - das Fundament dafür.


    Soweit mein gegenwärtiges Verständnis in dieser Angelegenheit.


    Einen angenehmen Tag noch!


    Gruß,


    M.

    Edited 3 times, last by Anonymous ().

  • Das "sehen" kann das "hören" nicht "riechen" das "riechen" kann das "tasten/berühren" nicht "schmecken, das "tasten" bleibt unberührt/unbewegt, wenn ... ?
    [sehr komprimierte abgek. Version]
    "denken" kann sich selbst nicht "denken"


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema



  • Quote from <woltlab-metacode-marker data-name=

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    Der menschliche »Input«
    Auch wir Menschen verfügen über »Kommunikationskanäle«: unsere Sinnesorgane. Sie sind die »Empfangseinheiten«, die die aus der Umwelt aufgenommenen Informationen an das Gehirn weiterleiten. Die Berechnung der Größenordnungen ist relativ einfach und unstrittig, denn von jedem Organ läßt sich die Anzahl der Rezeptoren ermitteln: die Sehzellen des Auges, die Geschmacksknospen der Zunge, die druckempfindlichen Stellen der Haut, etc. Weiter liegen die Anzahl der Nervenverbindungen, die die Signale ins Gehirn leiten vor und es ist bekannt, wie viele Signale jede dieser Bahnen in der Sekunde übermittelt.
    Die zustandekommenden Daten sind überwältigend. So gibt Tor Nørretranders in seinem Buch »Spüre die Welt« folgende Werte an:


    Sinnesorgan [Bandbreite (bit/Sek.)]
    Augen [10.000.000]
    Haut [1.000.000]
    Ohren [100.000]
    Geruch [100.000]
    Geschmack [1.000]


    Demnach gelangen in jeder Sekunde über 11 Mio. Bits an Information über die Sinnesorgane in unser Gehirn!


    Die bewußte Verarbeitungsfähigkeit
    Das solche Informationsmengen jedes menschliche Gehirn überfordern würden, wenn sie bewußt verarbeitet werden müssten, sollte sofort einleuchten. Aber was kann unser Bewußtsein »verkraften«? Auch hierzu gibt es die schon erwähnten langjährigen Forschungs-Ergebnisse, die Zimmermann mit rund 40 bit/Sek. angibt. Die Bandbreite schwankt natürlich, so finden wir bei dem Psychologe Georg A. Miller die Faustformel von 7 ± 2 bits/Sek. und der Ingenieur Karl Küpfmüller (damals Prof. an der Technischen Hochschule Darmstadt) vermutete in den 1950/60 Jahren:
    »Alle an der Nachrichtenverarbeitung im menschlichen Organismus beteiligten Instanzen scheinen auf diese obere Grenze von etwa 50 bit/Sek. eingerichtet zu sein.«


    Doch einige Bits mehr oder weniger sollen uns nicht weiter interessieren, denn faszinierend ist vor allem die Diskrepanz zwischen den über die Sinnesorgane aufgenommenen Informationen und den vom Bewußtsein letztendlich verarbeiteten. Der Physiologe Dietrich Trincker brachte es während eines 1965 anläßlich des dreihunderjährigen Bestehens der Universität Kiel gehaltenen Vortrages auf die nützliche (und nüchterne)
    Faustregel: In den Kopf gelangen eine Millionmal mehr Bits, als das Bewußtsein erfasst.


    Und weil es so wichtig ist, nocheinmal ausführlich: »Von aller Information, die pro Sekunde von den Sinnesorganen her unserem Gehirn zufließt, gelangt ... nur ein sehr geringer Bruchteil in unser Bewußtsein: Das Verhältnis der Kanalkapazitäten von Perception [sinnliche Wahrnehmung] zu Apperception [bewußte Wahrnehmung] entspricht bestenfalls dem von 1.000.000 : 1«, schreibt Trincker. »D.h. nur ein Millionstel dessen, was unsere Augen sehen, unsere Ohren hören und die übrigen Receptoren melden, erscheint in unserem Bewußtsein.«


    »Bildlich gesprochen«, fährt er fort, »ist unser Bewußtsein einem Bühnen-Scheinwerfer („spot light“) vergleichbar, der das Gesicht eines einzigen Schauspielers grell erleuchtet, während sich alle übrigen Personen, Gegenstände und Kulissen eines riesigen Bühnenraumes im tiefsten Dunkel befinden. Der Scheinwerfer kann gewiss wandern, aber es würde sehr lange dauern, bis er uns, eines nach dem anderen, sämtliche Gesichter des im Dunkeln verharrenden Chores enthüllt hätte. ... Diese erst seit kurzem bekannte Tatsache hat selbstverständlich für alle Bereiche des menschlichen Lebens größte praktische Bedeutung.«


    Und mit diesem Bild hat Trincker auch die Fähigkeit des Bewußtseins angedeutet, die uns die geringe bewußte Datenverarbeitung nicht erkennen läßt. Nørretranders schreibt hierzu: »Da das Bewußtsein blitzartig von einem Gegenstand zum nächsten wechseln kann, wird seine Bandbreite nicht als begrenzt empfunden. In diesem Augenblick ist man sich der Enge seines Schuhzeuges bewußt, im nächsten der Ausdehnung des Universums. Eine einzigartige Gewandheit ist für das Bewußtsein kennzeichnend. Doch ändert dies nichts an der Tatsache, daß wir uns in einem gegebenen Augenblick nicht sehr vieler Dinge bewußt sein können.«


    Interessant.