Askese

  • Syia:

    Na, dann gib doch mal die Quelle deiner Weisheit preis. Bisher habe ich nämlich noch nicht gelesen, dass Haushälter Nibbana nicht erreichen können.



    Es kommt also darauf an, was unter "Fessel des Haushälterlebens" verstanden wird.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Grund:

    Nein das sind nicht meine Ideen von Tantrikern, sondern das ist das Wissen um die Begierde der Möchte-gern-Tantriker


    Ich leugne nicht, dass es die gibt. Es ist allerdings an Dir, sie nicht mit den richtig-praktizierdende Tantrikern in einen Topf zu werfen.

    Kein "Ich" - keine Probleme.


  • Das Haushälterleben an sich, oder nur das Anhaften daran ?

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Grund:


    Mir genügen die Nikayas, ich brauch kein second hand Interpretationen 8)


    Dann kannst du dich in diesem Buch auch auf die Lektüre der ca. 360 Sutren zum Haushälterleben beschränken.

  • Syia:
    Grund:


    Mir genügen die Nikayas, ich brauch kein second hand Interpretationen 8)


    Dann kannst du dich in diesem Buch auch auf die Lektüre der ca. 360 Sutren zum Haushälterleben beschränken.


    Die gibts in den Nikayas auch. Darauf gründen meine Aussagen. 8)

  • Grund:
    Syia:

    Dann kannst du dich in diesem Buch auch auf die Lektüre der ca. 360 Sutren zum Haushälterleben beschränken.


    Die gibts in den Nikayas auch. Darauf gründen meine Aussagen. 8)


    Nochmal gründlich lesen ?

  • Wenn du es schaffst im Haushalt jedwede Neigung aufzugeben, nach Menschen, nach Nahrung, nach Unterhaltung, usw. dann werden all diese Dinge irgendwann sogar eher zum Hindernis, da du im Haushalt immer wieder mit ihnen konfrontiert wirst.


    In der Stadt, im Dorf, im Haushalt ist es wesentlich schwieriger die meditative Sammlung aufrecht zu erhalten als in der richtigen Zurückgezogenheit. Klar, man kann auch im Haushalt einen äußerst hohen Grad an Freiheit und Glückseligkeit erlangen, aber man sollte nicht den Fehler machen das schon für endgültige Befreiung zu halten...


    Wenn du überlegst, der Buddha, der Vollendete hat den größten Teil seines Tages in Meditation verbracht. Er trat aus den Vertiefungen nur aus um Nahrungsmittel zu sammeln und einzunehmen, um Lehrreden zu halten oder um von einem Ort zum anderen zu wandern. Jeden anderen Moment in seinem Leben hat er ganz der Vertiefung gewidmet. Wie wäre ein solches Leben möglich, wenn du noch Pflichten wie Einkommenssicherung, (weltliche) Freunde, Verwandte und Kinder, und all die anderen Dinge die den Haushälter so berühren können, hättest? Vollkommene Neigungsfreiheit ist im Haushalt einfach nicht möglich, da du dann tatsächlich überhaupt keine Motivation mehr verspüren würdest irgendetwas von dem zu tun was ein Haushälter eben so tut. Du hast an diesem Punkt einfach alles "getan, was getan werden musste, darüberhinaus gibt es nichts mehr."


    Ich denke jeder der mal etwas länger meditiert hat kennt die Erfahrung wie alle Dinge einfach immer mehr an Dringlichkeit verlieren. Und irgendwann gibt es da überhaupt nichts mehr das noch zu tun wäre... Und so wird der Haushalt zum Hindernis, oder wir zum Hindernis für den Haushalt :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)


  • Ganz recht, deshalb dauert es auch länger bis ein Haushälter Nibbana erreichen kann. Ausgeschlossen ist es aber nicht.

  • Vielleicht müssen wir uns fragen, wie realistisch dieses Zeil für uns ist, Nibbana zu erreichen in diesem Leben? Was gibt es denn da für Zwischenstufen?

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    Vielleicht müssen wir uns fragen, wie realistisch dieses Zeil für uns ist, Nibbana zu erreichen in diesem Leben? Was gibt es denn da für Zwischenstufen?


    Die Frage stelle ich mir ehrlich gesagt überhaupt nicht, denn in diesem Leben wird das bestimmt nichts mehr. :lol:

  • Und darauf eben bezieht sich das Zitat von Elliot. Wenn wir noch irgendeine Art der Neigung in uns haben, wie "Ich muss mich um meine Eltern/Kinder kümmern" oder ganz allgemein "dieses und jenes möchte ich noch erledigen", solange sind wir eben nicht vollständig befreit und unsere Reise geht vorerst noch weiter, auch wenn sie ab einem gewissen Zeitpunkt eine sehr angenehme sein wird, die letztendlich auch unweigerlich zur endgültigen Befreiung führt -> siehe Stromeintritt.


    Und das ist es auch was Fritz Schäfer uns mit seinem schönen Buch versucht zu vermitteln. Das wir im Haushalt definitiv gewisse Grade der Sicherheit erlangen können, aber von vollkommener Befreiung im Haushalt spricht auch er nicht.


    Hier noch mal kleiner Überblick zum Stromeintritt (Wikipedia):


    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Syia:

    Geronimo, ich lese das Buch gerade. Auch Haushälter erlangen Befreiung. Es dauert nur ein paar Kalpas länger.


    Genau das habe ich gerade geschrieben, darauf bezog sich Elliot's Zitat.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Zitat

    Das wir im Haushalt definitiv gewisse Grade der Sicherheit erlangen können, aber von vollkommener Befreiung im Haushalt spricht auch er nicht.


    Damit sagst du doch aus, dass vollkommene Befreiung als Haushälter nicht möglich ist, oder ?

  • Syia:
    Zitat

    Das wir im Haushalt definitiv gewisse Grade der Sicherheit erlangen können, aber von vollkommener Befreiung im Haushalt spricht auch er nicht.


    Damit sagst du doch aus, dass vollkommene Befreiung als Haushälter nicht möglich ist, oder ?


    In diesem Leben, ja, das ist wohl nicht möglich. Aber es ist sehr wohl möglich die Sicherheit zu erlangen um in einem späteren Leben vollkommen befreit zu werden. So zumindest heißt es in den ältesten Überlieferungen, und ich habe keinen Anlass daran zu zweifeln.


    Was meine persönliche Erfahrung angeht, so kann ich nur sagen das ich vor kurzem festgestellt habe, das Kaffee meine Schleimhäute austrocknet. Habe eigentlich nie wirklich Kaffee getrunken, aber vorgestern die zwei Cappuccinos hintereinander haben ganz schön Spuren hinterlassen. Das ist dafür aber eine authentische Erfahrung, zur Abwechslung :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Ich denke jeder der mal etwas länger meditiert hat kennt die Erfahrung wie alle Dinge einfach immer mehr an Dringlichkeit verlieren. Und irgendwann gibt es da überhaupt nichts mehr das noch zu tun wäre... Und so wird der Haushalt zum Hindernis, oder wir zum Hindernis für den Haushalt :)


    Bist du ein Messi? :D

  • "On the run" und immer weiter.


    Das könnte auch eine Form der Askese sein.Arbeit im mittleren Weg ohne nur zu sitzen oder zu schlafen.


    Robotten und dabei wunderbare Gedanken haben. :lol:

  • "Immer nur rabotten" soll eine Art der dharmischen Faulheit sein. Man braucht sich um nichts "Eingemachtes" zu kümmern, weil man zu beschäftigt ist.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:

    "Immer nur rabotten" soll eine Art der dharmischen Faulheit sein. Man braucht sich um nichts "Eingemachtes" zu kümmern, weil man zu beschäftigt ist.


    Ja es ist so einfach, der Leidpegel bleibt in immer etwa gleich wenn man Glück hat.


    Und senkt man seine Ansprüche noch etwas wird es dann erträglicher?


    Läßt man alles stehen und liegen ist das Meisterdenken oder Selbstbetrug?


    Ich denke wir sind nicht gemacht uns jetzt sofort in Nichts aufzulösen aber einzelne "Flecken" auf der eigenen Landkarte sind zu rau und können zu weiß werden.(Leidpegel sinkt)
    In anderen befindet sich ein Vorratslager und man sollte diese Destination nicht vorschnell vergessen.


    Der mittlere Weg ist doch eine Spur von Notwendigem?!


    An Geronimo


    Es war ein Scherz, man könnte es so lesen.Es kann aber darauf hinauslaufen und wenn andere die eigenen Aufgaben übernehmen könnte das auch ein verlassen des mittleren Weges sein.

  • Was n für Aufgaben ?
    Die einzigen, die du erledigen musst, kann dir eh niemand abnehmen. :)

  • Onyx9:

    Was n für Aufgaben ?
    Die einzigen, die du erledigen musst, kann dir eh niemand abnehmen. :)


    Ja manche scheinen aber zu glauben sie könnten einfach so ziemlich alles aufgeben.


    Diese Gesellschaftsform bedingt nun mal "dies oder das".


    Vielleicht könnten wir uns auch in "The Beach" versuchen.Vielleicht wären wir dafür besser geeignet als wie die in dem Film :lol:


  • Hm? Der Mittlere Weg ist ES. It's the real thing! Alles andere ist kalter Kaffee - ständig rabotten genauso wie faul herumhängen.
    Es geht darum, einen meditativen Flow im Tun zu finden. Oder? :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Als Haushälter ist so ein Flow definitv von Nutzen, als Mönch dann nur noch eine Randnotiz :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Losi, was ist für dich dieser meditative Flow? Welche Qualitäten hat er? Ist er lediglich ein verändertes Wachbewusstsein? Die Lamas bei den Kagyüs sagen, Meditation sei "Verweilen in dem, was ist".

    Kein "Ich" - keine Probleme.