Kernholz vs. Irrlehre

  • Sukha:

    @ Onda
    Kannst Du mir "Karma" erklären? Ist Karma und seine Wirkung mit dem Tod beendet?
    ()


    Wenn Karma gleichbedeutend ist mit dem Gesetz von Ursache und Wirkung, so sind sicherlich Ursachen vorstellbar, die über den leiblichen Tod eines Menschen hinaus Wirkungen zeitigen können. Da dies jedoch unpersönliche Prozesse sind, kann nicht von Wiedergeburt gesprochen werden. Höchstens von unpersönlichem Fortbestand oder eben "Ursache & Wirkung".


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

    Einmal editiert, zuletzt von Onda ()

  • Was ich auch nicht verstehe, Alle körperlichen und geistigen Prozesse (Skhandas) sind nicht mein Eigentum bzw. (und da ist vielleicht der Unterschied) = soll ich zu meinem Wohl nicht als Eigentum betrachten.


    ABER


    Handlungen, die aus Nicht-meinen Prozessen kommen, sind mein Eigentum bzw.soll ich zu meinem Wohl als Eigentum betrachten.


    1. Stimmt es, dass nur Ich und meine Skhandas Erbe der Taten bin ?
    2. In der Praxis ist der Hindu Karma Glauben genauso wie der Buddh. Karma Glauben, Handlungen sind Wiedergeburtsbestimmend, ob Atta oder Anatta oder Atta-Atta ist für die Praxis ja egal, beide Seiten glauben an das gleiche Karma-System.


    3. Einen Exoten gibts, schaut euch mal einen Karma-Yogi an. Bzw. seine Lehre. Am Praxisbeginn glaubt ein Karma Yogi noch an Karma und Wiedergeburt. Bei seiner Erleuchtung weiß der Karma Yogi " Nicht ICH handel, sondern, da ist Handeln, es ist nicht "Mein-Handeln" und der Karma Yogi legt die Früchte seines Handeln ab bzw. lässt sie los.


    Ist da ein Zusammenhang zwischen den Handlungen zur Vernichtung von Handlung ??
    Geht es beim Karmagedanken nur um eine Heilvolle Betrachtung der eigenen Taten, nur eine Betrachtung, ohne objektiven Wahrheitsanspruch ?

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Onda:

    Da dies jedoch unpersönliche Prozesse sind, kann nicht von Wiedergeburt gesprochen werden. Höchstens von unpersönlichem Fortbestand oder eben "Ursache & Wirkung".


    Aus Sicht des Buddhismus spricht man nur von unpersönlichen Vorgängen. Kern der Lehre ist ja die Erkenntnis, das es unpersönliche Prozesse sind, die wir in unserer Verblendung verdinglichen. Das heisst wir bilden uns Personen und Dinge ein, die in Wirklichkeit Resultat von unpersönlichen, flüchtigen, veränderlichen Prozesse (Abläufe, bedingtes Entstehen etc.) sind.


    Buddhismus ist offen für alle und nicht nur ein elitärer Verein von "Stromeingetretenen". Deshalb ist es erlaubt, dass einige noch mehr oder weniger Anhaftung ans Persönliche zeigen und deshalb z.B. "Wiedergeburt" entsprechend mehr oder weniger persönlich interpretieren.


    Gruss Bakram

  • Mabuttar:

    Was ich auch nicht verstehe, Alle körperlichen und geistigen Prozesse (Skhandas) sind nicht mein Eigentum bzw. (und da ist vielleicht der Unterschied) = soll ich zu meinem Wohl nicht als Eigentum betrachten.


    ABER


    Handlungen, die aus Nicht-meinen Prozessen kommen, sind mein Eigentum bzw.soll ich zu meinem Wohl als Eigentum betrachten.


    Genau so ist es.


    Mabuttar:

    Ist da ein Zusammenhang zwischen den Handlungen zur Vernichtung von Handlung ??


    Meinst Du diese Art Handlung:


    Zitat

    "Und was, Puṇṇa, ist Handlung, die weder dunkel, noch hell ist, mit weder-dunklem-noch-hellem Ergebnis, Handlung, die zur Vernichtung von Handlung führt [8]? Der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die dunkel, mit dunklem Ergebnis ist; und der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die hell, mit hellem Ergebnis ist; und der Wille, der im Überwinden der Art von Handlung steckt, die dunkel und hell, mit dunklem und hellem Ergebnis ist: dies nennt man Handlung, die weder dunkel, noch hell ist, mit weder-dunklem-noch-hellem Ergebnis, Handlung, die zur Vernichtung von Handlung führt."


    (Majjhima Nikāya 57: Der Asket mit der Hundeübung - Kukkuravatika Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Hallo Mabuttar,


    Mabuttar:

    Was ich auch nicht verstehe, Alle körperlichen und geistigen Prozesse (Skhandas) sind nicht mein Eigentum bzw. (und da ist vielleicht der Unterschied) = soll ich zu meinem Wohl nicht als Eigentum betrachten.


    Genau. So verstehe ich das auch.


    Zitat

    ABER


    Handlungen, die aus Nicht-meinen Prozessen kommen, sind mein Eigentum bzw.soll ich zu meinem Wohl als Eigentum betrachten.


    Genau. Weil Handlungen zu etwas führen.
    Also wenn wir schon handeln, dann auf "heilsame" Art. Auf eine Art, deren Folgen uns dem Erkennen der Dinge, wie sie wirklich sind, näher bringen. Weil diese Folgen zum Beispiel sind, dass wir ein konfliktfreies und friedliches Leben führen können. Ohne größeren körperlichen, geistigen und seelischen Mangel.
    Das ist für mich die Vorraussetzung um wirklich tiefer gehen zu können.
    Vorher lenken uns die äußeren und inneren Probleme so sehr ab, vereinnahmen uns so sehr, ziehen uns so sehr nach außen und in das Kreisen um scheinbare Probleme, dass wir kaum die Ressourcen haben tiefer zu gehen. Jedenfalls ist das bei den meisten Menschen so, würde ich sagen.
    Und gleichzeitig kultivieren wir auch mit einem "heilsamen" Handeln die Bereitschaft überhaupt mehr nach Innen zu gehen und so zu uns Selbst zu finden.
    Weil wir bei einem "heilsamen" Lebenswandel, mehr darauf achten was wir tun und im Außen weniger Dinge auftreten die uns aufwühlen und von uns selbst ablenken. Es ist, rein äußerlich betrachtet, so langweilig "heilsam" zu handeln, dass uns nur der Weg Richtung innere Erfüllung und Selbsterkenntnis bleibt. Wir finden dann Erfüllung weniger in spannenden, aber dafür auch aufwühlenden und verunsichernden, Dingen. Sondern eher darin einfach hier zu sein. Den Frieden der jetzt schon hier ist wahrnehmend und diesen immer weiter vertiefend und kultivierend.
    Es ist natürlich auch nicht wirklich langweilig, ein heilsames Leben das auf Befreiung ausgerichtet ist, zu leben. Aber ein Mensch der so ein Leben oberflächlich betrachtet oder gezwungen wird so zu leben, wird es vielleicht langweilig finden.
    Deswegen finde ich es auch sehr wichtig aus eigenem Antrieb und Erkennen auf so eine "heilsame" Art und Weise zu leben und nicht weil wir glauben es wäre unsere Pflicht, wenn wir Buddhisten sind.
    Deswegen kann es auch richtig sein, sich ersteinmal überhaupt keine Gedanken über heilsam oder unheilsam zu machen und ersteinmal das Leben so wie es ist zu genießen, wenn man das gerne möchte.
    Ich denke man lernt dabei mehr über sich und das Leben, als wenn man sich zwingt "fromm" zu sein, weil einem beigebracht wurde, dass das der Weg zur Befreiung ist.
    Aber eigentlich brodelt es in einem und man würde eigentlich viel lieber mal richtig die Sau raus lassen und nicht so artig sein. Weil man eben im Grunde noch daran glaubt, dass ein Ausleben der inneren Impulse Frieden oder Erfüllung bringen könnte. Man hat es nur wegrationalisiert. Und unterdrückt es jetzt. Was weder körperlich, noch geistig gesund sein kann.
    Ok, dann soll man es doch lieber ausprobieren und selbst schauen ob Ausleben die Lösung ist. Ob die Erleichterung die man beim Ausleben erfährt, dauerhaft und zufriedenstellend ist. Man ist nicht auf Theorien und Behauptungen angewiesen, man kann es selbst erleben. Aber das alles mit Bewußtheit, so gut es eben möglich ist.
    So verstehe ich zum Beispiel auch den Ansatz von Osho. Als Vorbereitung oder Reinigung. Und als ein Ankommen und Sich Selbst Annehmen, im Hier und Jetzt, so wie man eben ist. Als ein Erkennen und Heilen der gröbsten unterdrückten Themen.
    Was für mich die Grundlage für alles ist, was ich am Anfang geschrieben habe. Um überhaupt eine Chance zu haben Buddha zu verstehen.
    Aber allgemein sind die Silas, wie ich finde, schon eine gute Grundlage und Richtlinie, um nicht allzu große Dummheiten zu machen. Egal wo man sich auf dem Weg befindet.


    Liebe Grüße

  • Hallo Raphy,


    wo du hier den Osho erwähnst,
    den habe ich noch live in seinem
    Poona erlebt . . .
    und jeden Morgen mit seiner
    Chiki Miki Karre vorfuhr, Rolls Roys
    oder so ähnlich!


    na ja,
    andere Geschichte,
    war zu meiner Hippy-Flower-Power-Zeit,
    wo doch der Typ glattweg in der Lage war
    mein Hirn zu beeinflussen;
    und ich frage mich noch heute,
    wie er DAS geschafft hat,
    schlimmere Hirnwäsche als die christliche Kirche betreibt.


    .. . aber einige waren so total auf seiner Schiene,
    er hat hervorragende Jünger hervorgebracht, wie
    zum Beispiel Deuter oder Behrendt



    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler


  • Das lese ich nicht daraus. Ich lese dort, das die Handlungen die Ich oder jemand anderes in seinem Leben tut, auswirkungen darauf haben, wie sich dieser Mensch innerlich entwickelt während seines Lebens, ob er glücklicher wird und geachtet durchsein gutes handeln (bessser gestellt) oder ebend unglücklicher und nicht geachtet diurch seine "schlechten" Taten.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha


  • Und was verbindet diese erstere Person mit der anderen, was sie nicht auch mit allen anderen Menschen bzw Wesen teilt (die vor ihr auf der Welt waren, währenddessen und nach ihrem Tod erscheinen)?


    Wir drehen uns hier immer wieder im Kreis (welch ein Samsara :shock:;) ).
    In den Wesen existiert kein ich, was soll jemanden also mit einer anderen Person gemeinsam haben, was sie mit anderen Personen nicht gemeinsam hat? Alle haben eines gemeinsam und das ist Dukkha, anicca und anatta.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Bakram:
    Onda:

    Da dies jedoch unpersönliche Prozesse sind, kann nicht von Wiedergeburt gesprochen werden. Höchstens von unpersönlichem Fortbestand oder eben "Ursache & Wirkung".


    Aus Sicht des Buddhismus spricht man nur von unpersönlichen Vorgängen. Kern der Lehre ist ja die Erkenntnis, das es unpersönliche Prozesse sind, die wir in unserer Verblendung verdinglichen. Das heisst wir bilden uns Personen und Dinge ein, die in Wirklichkeit Resultat von unpersönlichen, flüchtigen, veränderlichen Prozesse (Abläufe, bedingtes Entstehen etc.) sind........


    Gruss Bakram


    Genau so ist es.
    Wo soll also die direkte Verbindung zwischen "meinem" Bewusstsein, Wahrnehmung, Gefühlen, Gedanken und Körper, welche ja nix festes, unveränderliches und zusammenhängendes bilden, zu Max Mustermanns Bewusstsein, Wahrnehmung, Gefühlen, Gedanken und Körper sein, der direkt nach meinem Tod geboren wird, welche nicht auch zu Marlene Musterfrau, Kater Karlo oder einer Wolke bestehen, die ebenfalls direkt nach meinem Tod entstehen, bzw sich manifestieren?
    Das einzige was dort verbindet und zwar zu allen (gut, die Wolke lassen wir da mal raus ;) ) ist das Leiden welches vergeht und entsteht. Und natürlich das alle (bzw alles) aus den 4 Elementen zusammengesetzt ist und sich ständig bedigt verändert. Aber diese Verbindung besteht eben zwischen allem und nicht nur zwischen "meinen"
    Skhandhas und denen von Max Mustermann.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

    Einmal editiert, zuletzt von Maybe Buddha ()

  • Mabuttar:

    Was ich auch nicht verstehe, Alle körperlichen und geistigen Prozesse (Skhandas) sind nicht mein Eigentum bzw. (und da ist vielleicht der Unterschied) = soll ich zu meinem Wohl nicht als Eigentum betrachten.


    ABER


    Handlungen, die aus Nicht-meinen Prozessen kommen, sind mein Eigentum bzw.soll ich zu meinem Wohl als Eigentum betrachten.


    Das macht ebend keinen Sinn.
    Nach dem Motto, tue ich was schlechtes, waren es nur die Skhandhas, ein Ich gibt es nicht, also bin ich nicht verantwortlich.


    Tue ich aber was gutes, dann war es mein Ich, welches die Taten erntet und gehört mir (selbst auf die Schulter klpof).


    Das ist doch völllig absurd! Das ist doch komplette Verleugnung der Realität und der Tatsache, wie die Dinge wirklich sind...


    "Ich mach mir die Welt wie-di, wie-di, wie sie mir gefällt" :roll::lol: (Zitat: Pippi Langstrumpf)

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Bambus:

    Worum es mir geht: Was von ihm stammt ist nicht metaphorisch sondern wörtlich zu verstehen.


    Hi Bambus


    Was von Buddha stammt ist anhand des eigenen Geistes zu verstehen und nicht wörtlich zu verstehen.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Wir wissen doch noch nicht einmal was diese Sache ist, die wir Bewusstsein nennen, mit der wir jeden Tag ununterbrochen zu tun haben. Wie können wir denn da wissen wie Handlungen Geburten beeinflussen?

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Elliot:

    Der Thathagata hat die vollständige Kette des bedingten Entstehens von der Unwissenheit bis hin zu Dukkha durchschaut und somit nicht allein das Wiederwerdenerzeugende Begehren überwunden, was bereits einen Arhat ausmacht.


    Hi Elliot


    Tathagata ist ein Ehrentitel, das heißt nicht, dass ein Arahant die Bedingte Entstehung nicht durchschaut.


    Der Buddha lehrte die Praxis des Edlen Achtfachen Wegs resultiert zwei Früchten: samatha & vipassana.


    Diese zwei Früchte wiederrum haben Weisheitsbefreiung (vijjavimuttiṃ) zur Folge.


    Zitat

    Zwei Eigenschaften, Bhikkhus, führen zum Wissen (vijja). Welche zwei? Geistesruhe (samatha) & Klarblick (vipassanā). - A 2.32


    Elliot:

    Der Irrtum, der genau dafür spricht, dass da nichts nachträglich hinzugefügt wurde, ist: Gier, Hass und Verblendung sind nicht die Ursache von Dukkha. Begehren ist die Ursache von Dukkha


    Diese Unterscheidung ist hier irrelevant.


    Begehren betrifft nicht nur sinnliches Begehren (nach Form, Gefühl, Klängen, usw.), sondern auch Begehren nach Dasein (Verblendung) & nach Nichtsein (Hass).


    Grüße


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

    Einmal editiert, zuletzt von nibbuti ()

  • nibbuti:

    Tathagata ist ein Ehrentitel, das heißt nicht, dass ein Arahant die Bedingte Entstehung nicht durchschaut.


    Das stimmt insofern nicht, als dass es in einem Weltensystem nicht mehr als einen Tathagata geben kann.


    nibbuti:
    Elliot:

    Der Irrtum, der genau dafür spricht, dass da nichts nachträglich hinzugefügt wurde, ist: Gier, Hass und Verblendung sind nicht die Ursache von Dukkha. Begehren ist die Ursache von Dukkha


    Diese Unterscheidung irrelevant.


    Selbst wenn Gier, Hass un Verblendung überwunden sind, kann noch immer das Begehren nach Dasein bestehen. Daher ist dieses Unterscheidung sehr wichtig.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Das stimmt insofern nicht, als dass es in einem Weltensystem nicht mehr als einen Tathagata geben kann.


    Das ist hier vollkommen irrelevant Elliot.


    Vorher war von Bedingtem Entstehen, nicht von Weltensystemen & Highlander-Mythen die Rede.


    Ein Arahant steht einem Tathagata hinsichtlich Bedingtem Entstehen in nichts nach.


    Elliot:

    Selbst wenn Gier, Hass un Verblendung überwunden sind, kann noch immer das Begehren nach Dasein bestehen. Daher ist dieses Unterscheidung sehr wichtig.


    Das ist nicht der Fall.


    Begehren betrifft nicht nur sinnliches Begehren (nach Form, Gefühl, Klängen, usw.), sondern auch Begehren nach Dasein (Verblendung) & nach Nichtsein (Hass).


    Der Buddha definierte Nibbana als das Ende von Gier, Hass & Verblendung.


    Elliot sagt "wenn Gier, Hass und Verblendung überwunden sind, kann noch immer das Begehren nach Dasein bestehen".


    Damit impiziert Elliot Nibbana hat Begehren nach Dasein.

    Es ist ratsam nicht nur Bücherwissen anzueignen, sondern auch den Geist zu erforschen.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:


    Es ist ratsam nicht nur Bücherwissen anzueignen, sondern auch den Geist zu erforschen.


    Auch in Hinsicht auf das Bücherwissen ist es ratsam, sich in seinem Denken nicht nur auf ein schmal bemessenes Schriftenfenster zu stützen, sondern durch vielfältige Lektüre die Grundlage für einen offenen Geist zu schaffen.


    LG
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda:

    Auch in Hinsicht auf das Bücherwissen ist es ratsam, sich in seinem Denken nicht nur auf ein schmal bemessenes Schriftenfenster zu stützen, sondern durch vielfältige Lektüre die Grundlage für einen offenen Geist zu schaffen.


    Was bestimmte Sekten angeht, trifft das sicherlich zu, wenn sie nur bestimmte Lektüre zulassen oder nur einen Teilbereich des Anhaftens erklären.


    Buddhadamma ist aber kein 'schmal bemessenes Schriftenfenster', da es über 45 Jahre gelehrt, in 10'000en Vorträgen hinterlassen, bei unzähligen Arahants bewährt & nicht auf ein Buch beschränkt ist.


    Grüße


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.


  • Und das seit über 2000 Jahren.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)


  • Das istintressant und mir völlig neu.
    Könntest du ein Zitat dazu einstellen wo der Buddha sagte, das Begehren noch immer vorhanden sein kann, wenn GHV komplett überwunden ist.


    Ist doch ein Wiederspruch in sich.

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • nibbuti:

    Ein Arahant steht einem Tathagata hinsichtlich Bedingtem Entstehen in nichts nach.


    Sollten drei Arahants auf die Idee kommen, sich gegenseitig den Ehrentitel Tathagata zu verleihen, dann sind sie auf der falschen Fährte:


    Zitat

    " Sāriputta, der Tathāgata hat diese zehn Kräfte eines Tathāgata, und weil er diese besitzt, beansprucht er den Platz als Anführer der Herde, läßt seinen Löwenruf in den Versammlungen ertönen, und setzt das Rad des Brahmā [4] in Bewegung. Was sind die zehn?" ...


    (Majjhima Nikāya 12: Die längere Lehrrede vom Löwenruf - Mahāsīhanāda Sutta)


    nibbuti:

    Elliot sagt "wenn Gier, Hass und Verblendung überwunden sind, kann noch immer das Begehren nach Dasein bestehen". Damit impiziert Elliot Nibbana hat Begehren nach Dasein. Es ist ratsam nicht nur Bücherwissen anzueignen, sondern auch den Geist zu erforschen.


    :)


    Nibbuti hat nicht gründlich genug aufgepasst. Gier, Hass und verblendung sind die Wurzel des Unheilsamen:


    Zitat

    Und was, Freunde, ist das Unheilsame, was ist die Wurzel des Unheilsamen, was ist das Heilsame, was ist die Wurzel des Heilsamen? Töten von Lebewesen ist unheilsam; nehmen, was nicht gegeben wurde, ist unheilsam; Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen ist unheilsam; unwahre Rede ist unheilsam; gehässige Rede ist unheilsam; der Gebrauch grober Worte ist unheilsam; Geschwätz ist unheilsam; Habgier ist unheilsam; Übelwollen ist unheilsam; falsche Ansicht ist unheilsam. Dies nennt man das Unheilsame."

    "Und was ist die Wurzel des Unheilsamen? Gier ist eine Wurzel des Unheilsamen; Haß ist eine Wurzel des Unheilsamen; Verblendung ist eine Wurzel des Unheilsamen. Dies nennt man die Wurzel des Unheilsamen."


    (Majjhima Nikāya 9: Richtige Ansicht - Sammādiṭṭhi Sutta)


    Das Aufgeben des Unheilsamen durch Überwindung von Gier, Hass und Verblendung ist nicht gleichbedeutend mit Befreiung:



    Denn es geht noch weiter:


    Zitat

    "Was sind heilsame Angewohnheiten? Es sind heilsame körperliche Handlungen, heilsame sprachliche Handlungen und die Läuterung der Lebensweise. Diese werden heilsame Angewohnheiten genannt."

    "Und wo entspringen diese heilsamen Angewohnheiten? Ihr Entspringen ist dargelegt: man sollte sagen, sie entspringen im Geist. In welchem Geist? Obwohl der Geist vielfältig ist, verschiedenartig und mit unterschiedlichen Aspekten, gibt es Geist, der nicht von Begierde beeinflußt ist, nicht von Haß oder Verblendung. Heilsame Angewohnheiten haben ihren Ursprung in diesem."

    "Und wo hören diese heilsamen Angewohnheiten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da ist ein Bhikkhu sittsam, aber er identifiziert sich nicht mit seiner Sittlichkeit, und er versteht jene Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, in der jene heilsamen Angewohnheiten ohne Überbleibsel aufhören, der Wirklichkeit entsprechend [4]."


    (Majjhima Nikāya 78: Samaṇamaṇḍikāputta - Samaṇamaṇḍikā Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:
    nibbuti:

    Ein Arahant steht einem Tathagata hinsichtlich Bedingtem Entstehen in nichts nach.


    Sollten drei Arahants auf die Idee kommen, sich gegenseitig den Ehrentitel Tathagata zu verleihen, dann sind sie auf der falschen Fährte:


    Ein Arahant braucht bekanntlich gar keinen Titel & Position, aber darum ging es vorher auch nicht.


    Elliot:

    Gier, Hass und verblendung sind die Wurzel des Unheilsamen:


    Das hat hier auch keiner geleugnet.


    Aber Elliot sagte vorher:


    "Selbst wenn Gier, Hass un Verblendung überwunden sind [nibbana], kann noch immer das Begehren nach Dasein bestehen [(a)ruparago/tanha]."


    Der Buddha hingegen sagt:


    Zitat

    Hier, Bhikkhus, entwickelt ein Bhikkhu richtige Ansicht, um Gier, Hass & Unwissenheit bis zum Ende auszutreiben, gestützt durch Abgeschiedenheit, Vergehen, Aufhören, um es mit der Reife aufzugeben; und der Bhikkhu entwickelt richtige Sammlung, um Gier, Hass & Unwissenheit bis zum Ende auszutreiben, gestützt durch Abgeschiedenheit, Vergehen, Aufhören, um es mit der Reife aufzugeben. Bhikkhus, ein Bhikkhu, der den Edlen Achtfachen Pfad so entwickelt & gedeihen lässt, hat eine Beugung, einen Hang & eine Neigung zu Nibbana. - S 44.9.1


    Der Buddha stimmt Elliot nicht zu.


    Nibbana als das Ende von Gier, Hass & Verblendung ist ein Standardsatz in den suttas.


    Es wäre besser mit sowas keine Zeit zu verschwenden, Freund.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.


  • Elliott?

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Onda:

    Gedanken zur Essenz des Buddha-Dharma (Kernholz) und der Irrlehre von der Wiedergeburt.


    Zitat

    Die Wahrheit in dieser Sache ist, dass es niemand wirklich weiß. Also beachten wir es oft gar nicht oder unterdrücken es.


    Aber all dies geschieht im Jetzt. Wir denken über das Konzept des Todes in der Gegenwart. Die Art, in der das Wort Tod auf das Bewusstsein wirkt, ist auch so. Dies ist das Wissen vom Nichtwissen im Jetzt. Es versucht nicht irgendeine Theorie zu beweisen. Es weiß: So ist der Atem; so ist der Körper; so sind die Stimmungen und geistigen Zustände. - Aus attending to the here and now


    http://www.dhammatalks.net/Boo…g_to_the_Here_and_Now.htm


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • nibbuti:

    Ein Arahant braucht bekanntlich gar keinen Titel & Position, aber darum ging es vorher auch nicht.


    Es ging um den Unterschied zwischen Arahant und Tathagatha, den Bakram in MN 1 als nicht ausreichend begründet betrachtet hat.


    nibbuti:
    Zitat

    Hier, Bhikkhus, entwickelt ein Bhikkhu richtige Ansicht, um Gier, Hass & Unwissenheit bis zum Ende auszutreiben, gestützt durch Abgeschiedenheit, Vergehen, Aufhören, um es mit der Reife aufzugeben; und der Bhikkhu entwickelt richtige Sammlung, um Gier, Hass & Unwissenheit bis zum Ende auszutreiben, gestützt durch Abgeschiedenheit, Vergehen, Aufhören, um es mit der Reife aufzugeben. Bhikkhus, ein Bhikkhu, der den Edlen Achtfachen Pfad so entwickelt & gedeihen lässt, hat eine Beugung, einen Hang & eine Neigung zu Nibbana. - S 44.9.1


    Der Buddha stimmt Elliot nicht zu.


    Der Buddha stimmt Nibbuti nicht zu. In Majjhima Nikāya 78: Samaṇamaṇḍikāputta - Samaṇamaṇḍikā Sutta ist ausführlich dargelegt, dass ein Geist, der frei von Gier, Hass und Verbledung ist nicht automatisch auch befreit ist:


    Zitat

    "Und wo entspringen diese heilsamen Angewohnheiten? Ihr Entspringen ist dargelegt: man sollte sagen, sie entspringen im Geist. In welchem Geist? Obwohl der Geist vielfältig ist, verschiedenartig und mit unterschiedlichen Aspekten, gibt es Geist, der nicht von Begierde beeinflußt ist, nicht von Haß oder Verblendung. Heilsame Angewohnheiten haben ihren Ursprung in diesem."


    "Und wo hören diese heilsamen Angewohnheiten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da ist ein Bhikkhu sittsam, aber er identifiziert sich nicht mit seiner Sittlichkeit, und er versteht jene Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, in der jene heilsamen Angewohnheiten ohne Überbleibsel aufhören, der Wirklichkeit entsprechend [4]." (MN 78)


    Und auch in MN 10 beispielsweise wird er Unterschied durch eine separate Aufzählung verdeutlicht:



    Befreiung erfordert das Überwinden von Gier, Hass und Verblendung, aber das Überwinden von Gier, Hass und Verblendung ist noch nicht gleichbedeutend mit Befreiung.


    nibbuti:

    Es wäre besser mit sowas keine Zeit zu verschwenden, Freund.


    Noch besser wäre es, seine Vorstellungen und Wünsche mit dem zu vergleichen, was in den Sutten geschrieben steht.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    In Majjhima Nikāya 78: Samaṇamaṇḍikāputta - Samaṇamaṇḍikā Sutta ist ausführlich dargelegt, dass ein Geist, der frei von Gier, Hass und Verbledung ist nicht automatisch auch befreit ist:


    Zitat

    "Und wo entspringen diese heilsamen Angewohnheiten? Ihr Entspringen ist dargelegt: man sollte sagen, sie entspringen im Geist. In welchem Geist? Obwohl der Geist vielfältig ist, verschiedenartig und mit unterschiedlichen Aspekten, gibt es Geist, der nicht von Begierde beeinflußt ist, nicht von Haß oder Verblendung. Heilsame Angewohnheiten haben ihren Ursprung in diesem."


    "Und wo hören diese heilsamen Angewohnheiten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da ist ein Bhikkhu sittsam, aber er identifiziert sich nicht mit seiner Sittlichkeit, und er versteht jene Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, in der jene heilsamen Angewohnheiten ohne Überbleibsel aufhören, der Wirklichkeit entsprechend [4]." (MN 78)


    Hi Elliot :)


    Da ist nicht von 'frei' die Rede, sondern von 'nicht beeinflußt', d.h. der Geist kann noch latenten Neigungen (anusaya) unterliegen. Erst im jhana Strom werden auch die übrigen 'guten' Absichten oder Gewohnheiten (kusalānaṃ saṅkappānaṃ) nach und nach aufgegeben.


    Das ist kein Grund vorhandenes als nicht vorhanden zu behaupten oder nicht vorhandenes zu idealisieren.


    Elliot:

    Und auch in MN 10 beispielsweise wird er Unterschied durch eine separate Aufzählung verdeutlicht:


    Die Auflistung bezieht sich eher auf das Beobachten des Geists 'anderer' als auf eine Methode der Praxis. zB wird in es in anderen suttas nur im Zusammenhang mit Gedankenlesen verwendet. Das ist keine Anweisung und kein Maßstab für die eigentliche Praxis.


    Elliot:

    Noch besser wäre es, seine Vorstellungen und Wünsche mit dem zu vergleichen, was in den Sutten geschrieben steht.


    Viele kennen die suttas, aber haben sie nicht verstanden. Am besten ist es, das am eigenen Geist zu prüfen & umzusetzen.


    Elliot:

    Befreiung erfordert das Überwinden von Gier, Hass und Verblendung, aber das Überwinden von Gier, Hass und Verblendung ist noch nicht gleichbedeutend mit Befreiung.


    Es nützt nichts darüber zu theoretisieren. Besser von dem was ist ausgehen.

    A.III.56 Das sichtbare Nibbāna - 5. Nibbuta Sutta

    (Fragender:) Der Brahmane Jānussoni.


    »'Das sichtbare Nibbāna, [2] das sichtbare Nibbāna', so sagt man, Herr Gotama. Inwiefern nun aber, Herr Gotama, ist das Nibbāna klar sichtbar, unmittelbar wirksam, einladend, zum Ziele führend, den Verständigen, jedem für sich, verständlich?« -


    »Aus Gier, Brahmane, von der Gier übermannt - aus Haß, vom Hasse übermannt - aus Verblendung, von der Verblendung übermannt, umstrickten Geistes, trachtet man nach seinem eigenen Schaden, trachtet man nach anderer Schaden, trachtet man nach beiderseitigem Schaden, erleidet man geistigen Schmerz und Kummer. Ist aber die Gier aufgehoben - ist der Haß aufgehoben - ist die Verblendung aufgehoben, so trachtet man weder nach eigenem Schaden, noch nach dem Schaden anderer, noch nach beiderseitigem Schaden, erleidet man keinen geistigen Schmerz und Kummer. Derart, o Brahmane, ist das Nibbāna klar sichtbar.


    Insofern man, Brahmane, diese restlose Erlöschung der Gier erfährt, die restlose Erlöschung des Hasses und der Verblendung erfährt, ist das Nibbana klar sichtbar, unmittelbar wirksam, einladend, zum Ziele führend, den Verständigen, jedem für sich, verständlich.« -


    »Vortrefflich, Herr Gotama! Vortrefflich, Herr Gotama! . . . Als Anhänger möge mich der Herr Gotama betrachten, als einen, der von heute ab zeitlebens Zuflucht genommen hat.«


    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.