Loslösung vom Ich

  • Karnataka:

    ... Tiefere meditative Erfahrungen, die aus "geistiger Ruhe" und "liebevoller Güte" hervorgehen, sind ja kein Suizid...


    Dies ist wiederum ein Satz, der mir sehr gut gefällt.
    _()_

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:



  • Ja danke, klingt schon verwirrend, da qualmt die Birne ;)
    Werde den Rest vielleicht auch noch lesen.





    Wenn ich mich zu sehr in psychologischen Firlefanz hineinsteiger, dann lerne ich was falsches, was ich irgendwann, wenn ichs merke, wieder verlernen will oder umlernen muss. Der Weg mag ja holprig sein, aber wenigstens zu wissen, wo der Weg ist, ist doch nicht schlecht, da ich kein bock hab, mich im Wald zu verirren.
    Aber mal die Metaphern beiseite: Ich schuster mir meinen Buddhismus selbst zusammen, dazu nehme ich die Weisheiten, die mir am meisten taugen
    und stelle mir so meine Richtung zusammen. Ich will eine Richtung ohne Gottesglaube und ohne mystische Rituale, einen fast nur auf die psychologischen Aspekte des Buddhismus reduzierte Richtung. Ich will Achtsamkeit, Meditation zu positiverem Denken, weniger unheilsame Gedanken, ein entspanntes Miteinander mit gewissen Mitmenschen und noch manches mehr.


    ;)





    @ Danke, also eins nach dem anderen, und dieses Ichlösending erschließt sich eher mit der Zeit, was damit gemeint und und wie.
    Also erstmal anfangen den Berg zu bewandern und der Rest ergiebt sich oder auch nicht. Es gibt kein Muss. ;)
    Als ich grad noch mal ein paar Zeilen von deiner Kommentar las, kam ich zu der Annahme, dass es kein Lösen vom Ich gibt, sondern nur die Erkenntnis eines Zustands, der eh schon vorhanden ist. Also wird die Sicht geändert, aber das Ich ist, ob da oder nicht, so wie zuvor, richtich?


    Turmalin:

    Hallo Schnolsch!
    Du behauptest, du zu sein.
    Wenn du diesen Moment, wo du sagst:" Ich bin ich" anaylsierst, dann ist der Moment so:
    Es gibt dich als denkendes Subjekt. Du hast immer ein Objekt des Denkens, wie z. b. einen Baum. Wenn du sagst:" Ich bin ich"- dann nimmst du dich als Objekt. Du bist jetzt das Subjekt und das Objekt des Denkens.
    Das ist die Art, wie dein Geist funktioniert. Er trennt in Subjekt und Objekt. Du lernst, den PROZESS zu beobachten, wie der Geist das vermeindliche Objekt zusammenbastelt. Der Geist kreiert das vermeindliche Objekt eigentlich selbst. Es gibt kein an- sich bestehendes Objekt.
    In Buddha und die Wissenschaft vom Glück : Die Relativität der Wahrnehmung. Natürlich ist auch die Selbswahrnehmung relativ.


    Danke, auch interessant. Ich lass das mal sacken. ;)





    @ Hehe, nette Puppenspielerei. Wer weiß, der kleinste gemeinsame Nenner.^^


    mit Grüßen, Schnolsch

  • Schnolsch:

    Ich schuster mir meinen Buddhismus selbst zusammen, dazu nehme ich die Weisheiten, die mir am meisten taugen
    und stelle mir so meine Richtung zusammen. Ich will eine Richtung ohne Gottesglaube und ohne mystische Rituale, einen fast nur auf die psychologischen Aspekte des Buddhismus reduzierte Richtung. Ich will Achtsamkeit, Meditation zu positiverem Denken, weniger unheilsame Gedanken, ein entspanntes Miteinander mit gewissen Mitmenschen und noch manches mehr.


    ...schustern ist in der tat der adequate begriff :D
    was auch noch gut passen würde wäre: ich fütter mein bestätigungs bedürfniss..... was ja ein jeder tut....mehr oder weniger...
    viel spass.
    _()_
    .

  • Schnolch:

    Also wird die Sicht geändert, aber das Ich ist, ob da oder nicht, so wie zuvor, richtich?


    Das ist so präzise ausgedrückt, dass man es schon fast mathemathisch nennen kann. :lol: Mengenlehre: eine Menge = 0.... *grübel*
    Das versteht man später einfach so, wenn es mal *pling* gemacht hat. :)
    Keine Sorge.



    Sumedha:

    ich fütter mein bestätigungs bedürfniss..... was ja ein jeder tut....mehr oder weniger...


    Also, wenn ich sehr selbstehrlich bin, fällt es mir manchmal auf: solange ich irgendwo bestätigt werde, BIN ICH NOCH. Das ist Beruhigungspille für's Ego.
    Und: es gibt keine Egolosen in diesem Forum, behaupte ich mal frech, denn um den Dünkel überwunden zu haben, muss man nicht nur in den "Strom eingetreten" sein, sondern Arahantschaft vollendet haben. :P Nur damit mal klar ist, wovon wir hier überhaupt sprechen...

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:



  • Hallo Schnolsch,


    klingt für mich auch verwirrend. Deswegen entnehme ich für mich aus dieser Sutta, dass es eben nichts bringt außer Verwirrung, sich zu viele intellektuelle Fragen nach dem "Ich" oder "Selbst" zu stellen.
    Hinschauen was jetzt hier ist und Meditation finde ich da besser.
    Aber die Fragen sind natürlich trotzdem da, klar. :)


    Liebe Grüße

  • Schnolsch:

    ...Ich schuster mir meinen Buddhismus selbst zusammen, ...


    Dann ist doch alles ok. Mach weiter so.

  • Ji'un Ken:
    Schnolsch:

    ...Ich schuster mir meinen Buddhismus selbst zusammen, ...


    Dann ist doch alles ok. Mach weiter so.


    Das findest Du o.k. ?
    Kann ich Dir rein intuitiv gar nicht glauben lieber Ji'un Ken :D


    @ Schnolch, wie meintest Du das mit dem selbst Zusammenschustern ?

  • Ji'un Ken:
    Schnolsch:

    ...Ich schuster mir meinen Buddhismus selbst zusammen, ...


    Dann ist doch alles ok. Mach weiter so.


    :D:D:D:D:D:D
    Schuster !
    Aber bleib bei deinen Leisten.
    Also nicht mehr machen, als du zu machen können meinst.

  • Matthias65:
    Ji'un Ken:

    Dann ist doch alles ok. Mach weiter so.


    Das findest Du o.k. ?


    findest du es denn nicht OK?
    _()_
    .

  • Sumedhâ:

    findest du es denn nicht OK?


    Sich selbst seinen eigenen Buddhismus zusammenzubasteln finde ich absolut nicht o.k. , Buddhismus sollte sich zumindest an den 4 edlen Wahrheiten orientieren.

  • Matthias65:
    Sumedhâ:

    findest du es denn nicht OK?


    Sich selbst seinen eigenen Buddhismus zusammenzubasteln finde ich absolut nicht o.k. , Buddhismus sollte sich zumindest an den 4 edlen Wahrheiten orientieren.


    woraus schliest du denn das Schnolsch sich nicht daran orientiert?
    _()_
    .

  • Sumedhâ:

    woraus schliest du denn das Schnolsch sich nicht daran orientiert?


    Mich irritiert das Wort "Zusammenschustern" - das klingt so als ob ich mir meinen eigenen Weg zur Befreiung basteln würde. Aber die Antwort kann ich Dir nicht geben, das kann nur Schnolsch.

  • Matthias65:
    Ji'un Ken:

    Dann ist doch alles ok. Mach weiter so.


    Das findest Du o.k. ?
    Kann ich Dir rein intuitiv gar nicht glauben lieber Ji'un Ken :D


    @ Schnolch, wie meintest Du das mit dem selbst Zusammenschustern ?


    Jeder muss tun, was er glaubt, tun zu müssen, Matthias.
    Schnolsch möchte seinen Buddhismus selbst zusammen schustern. Also bitte, soll er. Mein Lehrer hat mir einmal gesagt: "So lange es irgend etwas gibt, das du noch ausprobieren möchtest, mach es. Probiere alles aus, was du willst. Und erst dann, wenn du damit durch bist und immer noch Zen üben willst, dann komm wieder."
    Ich habe die gleiche Einstellung.

  • Ji'un Ken:

    Jeder muss tun, was er glaubt, tun zu müssen, Matthias.


    Wenn Du damit meinst, dass jeder sein individuelles Karma hat, dann stimme ich Dir zu.


    Ji'un Ken:

    Schnolsch möchte seinen Buddhismus selbst zusammen schustern. Also bitte, soll er


    Das sehe ich anders. Einen Buddhismus jenseits der 4 edlen Wahrheiten gibt es nicht.


    Ji'un Ken:

    Mein Lehrer hat mir einmal gesagt: "So lange es irgend etwas gibt, das du noch ausprobieren möchtest, mach es. Probiere alles aus, was du willst. Und erst dann, wenn du damit durch bist und immer noch Zen üben willst, dann komm wieder."


    Ich bin mir sicher, dass Dein Lehrer nicht gesagt hat: "Probiere ALLES aus!"
    Man kann ja verschiedene Sachen ausprobieren, dagegen habe ich ja gar nichts, aber es wäre falsch, die Dinge, die man ausprobiert, auch als Buddhismus zu bezeichnen.


  • Hast Du schon mal ein für Dich wichtiges Ziel erreicht? Dann hast Du erfahren das es eine Zeit, wie kurz auch immer, gab in der kein Ziel mehr da war. Es war nichts mehr zu erreichen, bis der nächste Wunsch/Ziel in Gedanken kam. Dann war sie endlich wieder weg die Leere das es nichts zu erreichen gibt.

  • Schnolsch:


    ....
    Die Radikalität der Aussage "Löse dich vom Ich" halte ich für schlecht, denn das Ich-Konzept ist nunmal nützlich, z. B. wenn ich einkaufen gehe.
    Wer geht denn einkaufen, wenn nicht ich? Ohne Ich gibt es auch kein er, sie es und alles versinkt im Chaos.


    Liebe Grüße Schnolsch,


    die Aufgabe des Ichs ist sicher eines des komplexeren Themen der Lehre. Wer weiß, was xxx davon verstanden habe :lol:


    Vielleicht ist es für den Anfang ganz gut, nicht gleich auf ein Endziel los zu gehen, sondern ein paar Zwischenschritte einzulegen.


    • Dein 'Ich' als etwas Unstetes, Wechselhaftes, auch Vergängliches zu begreifen und damit weniger wichtig nehmen. Bist Du jetzt ein anderer als Du es gewesen bist, bevor Du Dich mit der Lehre beschäftigt hast? Bist Du jetzt ein anderer als Du es als Säugling gewesen bist? Bist Du jetzt ein anderer als heute Nacht, als Du geschlafen hast? Bist Du jetzt ein anderer als Du in 20 Jahre sein wirst?
    • Dein 'Ich' nicht als etwas Trennendes, Absonderndes zu anderen 'Ichs' begreifen. Auch Ich bin heute schon zum Einkaufen gegangen. Auch ich habe gefrühstückt... Kennst Du die metta bhavana Meditation? Es gibt im Net viele geführte Formen davon, auch auf deutsch. Der Zweck ist zwar ein anderer als die Loslösung vom Ich, aber die Richtung ist ähnlich.
    • Die nächsten Schritte kommen dann fast von allein..


    Bitte entschuldige, daß ich nicht alle Beiträge im Thread gelesen habe und vielleicht Dinge wiederholt habe. Und mach' Dir keinen Kopf, für praktische Dinge ist ein Ich-Konzept absolut nützlich. Sag' xxx jetzt mal so :D


    Dir eine gute Woche 8)

  • Losang Lamo:
    Karnataka:

    ... Tiefere meditative Erfahrungen, die aus "geistiger Ruhe" und "liebevoller Güte" hervorgehen, sind ja kein Suizid...


    Dies ist wiederum ein Satz, der mir sehr gut gefällt.


    _()_


    Mir auch
    und Bombe !!!
    Dein Beitrag, werte Losang Lamo


    ;)

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Ein Holla geht an alle Threadteilnehmer ;-),


    danke für eure mit Tipps gespickten Kommentare.


    Ich zitiere diesmal nicht jeden einzeln, da ich sonst nie dazukomme, mich hier im Forum mal umzuschauen.



    Matthias65:
    Ji'un Ken:

    Dann ist doch alles ok. Mach weiter so.


    Das findest Du o.k. ?
    Kann ich Dir rein intuitiv gar nicht glauben lieber Ji'un Ken :D


    @ Schnolch, wie meintest Du das mit dem selbst Zusammenschustern ?


    Ich hab mich unklar ausgedrückt, ich schuster mir meine eigene Philosophie zusammen, ob es sich dann noch Buddhismus nennen darf, ist mir egal.
    Wieviele von diesen "vier edle wahrheiten", 7 edle dies, 3 edle das, 10 dinge der unwissenheit, 6 dinge der gier, 19, 10, 4, 7, 7 ....
    Wer soll sich denn in dieser Suppe zurechtfinden?


    Mein Prinzip heißt: Mosaik.


    Auch der Buddhismus hat für mich unvereinbare Dinge.
    Wieso haben laut Buddha Menschen und Tiere eine Seele, aber Pflanzen nicht (laut Rodrigo Gonzales Zimmerling).


    Aber, es ist numal so, dass der Buddhismus eine Menge zu bieten hat, nach einer langen Zeit in den Dschungeln der Philosophie und Psychologie hab ich endlich eine saftiggrüne Wiese entdeckt, aber um Buddha zu paraphrasieren: Erkenne die Unzulänglichkeit.


    mit Grüßen, Schnolsch^^





    Manche Dinge muss man öfters hören, bis sie klar werden. Ich selber war immer der Meinung, dass das Ich-Konzept nützlich ist, aber 4 Bücher und sich ständig widersprechende und unnötig radikale Aussagen haben mich verwirrt.
    Manche buddhistischen Meister predigen Weisheit und säen Verwirrung.
    Und ich kenne die Theorie der metta bhavana: Liebende Güte für alle.


    mit Grüßen, Schnolsch^^

  • Schnolsch:

    Was meinen die buddhistischen Autoren mit "Löse dich vom ich"?


    Hallo!


    Löse dich von der "vermeintlichen" Ich-Vorstellung, dann findest du dein "wahres" Ich!


    Erkenne dich selbst! - Werde, der du bist!- Dazu bieten buddhistische Praktiken Hilfestellung.



    http://de.wikipedia.org/wiki/Ich-Psychologie


    "Der Mensch ist nur frei, wenn er zuerst einmal sich selbst erforscht hat. Weiß er einmal, was er wirklich will und was er auch zu leisten im Stande ist, so kann er, wenn er weiterkommen möchte, bei vollem Bewusstsein verwirklichen, was seinem Charakter und seinen Talenten adäquat ist."
    http://www.philosophische-praxis.at/selbsterkenntnis.html


    Liebe Grüße
    Markus

  • Liebe Grüße Markus,


    den Hinweis auf die westliche Ich-Psychologie finde ich an dieser Stelle ungünstig. Eine Gegenüberstellung/Nebeneinanderstellung der beiden Konzepte in einem eigenen Thread ist bestimmt interessant. Ich vermute, daß es dazu viele gute Beiträge geben würde.


    Im Zusammenhang mit der Ausgangsfrage von Schnolsch hier führt das vom Ziel weg. Der westliche Ansatz 'erkenne dein Ich; was Es war, soll Ich werden' steht dem buddhistischen 'erkenne das nicht-Ich' direkt gegenüber. Dieser Teil der westlichen Psychologie ist aus buddhistischer Sicht (soweit ich diese verstehe) höchstens für das zu gebrauchen, was Schnolsch als nützliches Ich bezeichnet hat.

  • Zitat

    Anatta (Pali) oder Anātman (Sanskrit) bedeutet „Nicht-Selbst“, „Nicht-Ich“ oder auch „Unpersönlichkeit“. Damit ist grob gemeint, dass keine Existenz ein festes Selbst hat.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Anatta


    Liebe Grüße accinca,


    der übliche Begriff ist nicht-Selbst. Ich habe nicht-Ich verwendet in Bezug auf den Titel dieses Threads 'Loslösung vom Ich' und den Beitrag zur Ich-Psychologie. Das sollte aber inhaltlich kein Problem darstellen.



    PS.:
    Ich lese zu viele Beiträge hier. Langsam fange ich auch schon an, so ein wunderliches Deutsch zu schreiben. 'erkenne das nicht-Ich' (und der Zentralbegriff natürlich kursiv) soll also in vernünftiger Sprache etwa heißen: 'Mach' Dir klar, daß es kein unveränderliches Selbst gibt'. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? :lol:


    aus dem PK :

    S.22.59. Die Merkmale des Nicht-Ich


    http://www.palikanon.de/samyutta/sam22_060.html#s22_59