Loswerden von EGO

  • Yaekos Briefe an Harada Roshi
    ein kleiner Auszug


    2. Zeugnis großer Erleuchtung


    25. Dezember
    Buudhas und Patriarchen haben mich nicht betrogen. Ich habe mein Ur-Angesicht deutlicher
    gesehen als einen Diamanten in meiner Hand. Die absolute Wahrheit eines jeden Wortes der
    Patriarchen und der sutras ist mir mit kristallener Klarheit vor Augen erschienen .
    Ich brauche Dokusan nicht mehr, und alle Koans sind mir jetzt wie nutzlose Möbel geworden .
    Obgleich ich alle Lebewesen retten wollte, gibt es garkeine zu retten.
    Wer nur Kensho hat, kennt diesen Zustand ubegrenzten Frei-Seins und tiefsten Seelenfrieden nicht.
    Ja, man kann das garnicht kennen, solange man nicht zu voller Erleuchtung gelangt ist.
    Wenn mein ROSHI mir, nachdem er diesen Brief gelesen hat, noch immer Unsinn erzählt, werde ich
    ohne Zögern sagen, daß an der Wesensschau des ROSHI etwas mangelt.


    Gut! Gut! Dieses Stadium nennt man: auf dem Gipfel eines einsamen Berges stehen oder Zum Eigenen Haus Zurückkehren.
    dennoch muss ich ihr "Unsinn" erzählen. Eines Tages wird sie wissen, warum

    quellchen=3 ! Pfeiler des Zen . Kapleau


    das kursive ist eine anmerkung von Harada Roshi zu dem Brief


    es sind briefe von Yaeko an Harada Roshi, in denen sie ihm mitteilt, wie sie nach und nach "Erleuchtung" erlangt.
    wirklich wunderbar zu lesen .. und es strömt da etwas (*_*_*_*_*) durch die zellen beim lesen der zeilen
    Yaeko praktizierte Zazen und wusst eine Woche vor ihrem "Tod" von ihrem Sterben .

  • Peeter:
    Zitat



    wer ist (es), der weder "hier" noch "jenseits" noch "dazwischen" ist ? :|


    ....................................................................................


    Niemand :D

  • mukti:
    Peeter:


    wer ist (es), der weder "hier" noch "jenseits" noch "dazwischen" ist ? :|


    ....................................................................................


    Niemand :D



    und wer, was oder wo ist dieser Niemand ? (eine weitere Bezeichnung)


    Es ist gelebte und erlebte "Erlösung" (auch "nur" Worte)


  • Darüber mache ich mir keine Gedanken, es wäre nur eine Vorstellung.

  • Gut ..
    sei fern von dem Zwang von Begrifflichkeiten und Konzepten ..
    Worte sind nur interessante Spielgeräte ....
    wobei die Worte des Dharma, wenn richtig "verstanden" mehr als Gold wert sind .


    Das Schiff auf hoher See .
    Die Winde stürmisch oder eher sanft.
    Steuerloses und führerloses Schiff.
    Ohne Ruder.
    Kein Segel, dass von Winden
    gefüllt werden kann .


    quelle: icke

  • Peeter:

    Gut ..
    sei fern von dem Zwang von Begrifflichkeiten und Konzepten ..


    So schnell geht das bei mir nicht, ich mache mir nur keine Gedanken über die Beschaffenheit von Nibbana.


    Der Buddha sagt zu Bāhiya Dāruciriya, wenn Erkanntes nur als Erkanntes gilt, ist dies das Ende des Leidens. Der konnte das sogleich umsetzen, daher wird er vom Buddha als "an der Spitze der schnell auffassenden" bezeichnet (A.I.24. Die Spitzen der Jüngerschaft).

  • mukti:

    Der Buddha sagt zu Bāhiya Dāruciriya, wenn Erkanntes nur als Erkanntes gilt, ist dies das Ende des Leidens. Der konnte das sogleich umsetzen, daher wird er vom Buddha als "an der Spitze der schnell auffassenden" bezeichnet (A.I.24. Die Spitzen der Jüngerschaft).



    Es geht dabei darum, dass Erkanntes einfach als Erkanntes erkannt wird und ebenso als nichts anderes gilt als Erkanntes. Ein Ton gilt als Ton, ob laut ob leise, es ist einfach "Ton", der Hörvorgang auslöst.
    Und nichts mehr !
    Wenn klar ist, dass ein (Baum) ein grosser (Baum) ist, dann ist da nur das Erkennen/Kenntnis davon,
    dass der (Baum) so und so gross ist. Es ist in diesem Moment nur die Grösse wichtig . Und nicht mal
    der Baum. Es geht hier nur um das Erkennen der Grösse .
    Also sich nicht verzetteln im Wahrnehmen, sondern bei dem verweilen, was grad Sache ist, was grad
    anliegt. In diesem Fall die Grösse (.
    Wenn erkannt/gesehen wird, dann ist nur das Erkennen/Sehen von Wichtigkeit und nichts anderes . 1 ist 1 und aus.
    Elefant ist Elefant und aus. Kein Werten, kein Aufkommenlassen von was auch immer . Dieses Werten anstelle
    von einfacher Wahrnehmung im Erkannten führt ja zu Disharmonien und Konzepten und Wortgebilden im "Hirn".
    Es ist nur der Elefant, der zählt und nicht die Savanne drumherum oder das Wetter oder was auch immer.
    Wichtig ist m.E. nach Wahrnehmen/Erkennen/Verstehen anzunehmen als (punktuelles, momentäres) Wahrnehmen/Erkennen/Verstehen . etc.


    Erkenne den Regentropfen, der auf deine Nasenspitze fällt, als das was es ist. Regentropfen.
    Wobei dann die Empfindung wohl meistens in die Richtung geht = aha, Regentropfen = platsch = Nässe.
    Doch es ist nur Regentropfen (Erkanntes) als Regentropfen (Erkanntes), was gilt.
    Buddhas Worte sind einerseits "recht" einfach zu "verstehen", aber desto schwierige in andere Worte zu fassen.


    oder = Erkanntes als Erkanntes gelten lassen, nicht dabei verweilen (eben weil (etwas) erkannt), sondern weiter ..
    weiter.


    oder wie würdest du es auslegen in worten ?

  • Peeter:


    oder wie würdest du es auslegen in worten ?


    Nicht Ich nehme etwas mit den Sinnen wahr und erkenne etwas im Geist, sondern Sinne nehmen etwas wahr und ein Geist erkennt etwas. Wenn das immer vollkommen bewusst ist, dann ist eben kein Ich da und damit kein dukkha.

  • mukti:
    Peeter:


    oder wie würdest du es auslegen in worten ?


    Nicht Ich nehme etwas mit den Sinnen wahr und erkenne etwas im Geist, sondern Sinne nehmen etwas wahr und ein Geist erkennt etwas. Wenn das immer vollkommen bewusst ist, dann ist eben kein Ich da und damit kein dukkha.


    Aber ich kann doch trotzdem sagen, du bist Mukti - auf konventioneller Ebene gibt es also ein Ich! ;)

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:
    mukti:


    Nicht Ich nehme etwas mit den Sinnen wahr und erkenne etwas im Geist, sondern Sinne nehmen etwas wahr und ein Geist erkennt etwas. Wenn das immer vollkommen bewusst ist, dann ist eben kein Ich da und damit kein dukkha.


    Aber ich kann doch trotzdem sagen, du bist Mukti - auf konventioneller Ebene gibt es also ein Ich! ;)


    Sieht ganz danach aus, ich halte mich jedenfalls konventionell für mukti :D

  • mukti:


    Nicht Ich nehme etwas mit den Sinnen wahr und erkenne etwas im Geist, sondern Sinne nehmen etwas wahr und ein Geist erkennt etwas. Wenn das immer vollkommen bewusst ist, dann ist eben kein Ich da und damit kein dukkha.


    :)

  • mukti:
    Simo:

    Aber ich kann doch trotzdem sagen, du bist Mukti - auf konventioneller Ebene gibt es also ein Ich! ;)


    Sieht ganz danach aus, ich halte mich jedenfalls konventionell für mukti :D


    :D


    (leider halten wir uns im Moment auch immer für absolut, intrinsisch "Mukti" bzw. "Simo" etc. - deshalb das Leiden)

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • mukti:

    ...Nicht Ich nehme etwas mit den Sinnen wahr und erkenne etwas im Geist, sondern Sinne nehmen etwas wahr und ein Geist erkennt etwas. Wenn das immer vollkommen bewusst ist, dann ist eben kein Ich da und damit kein dukkha.


    Ich fürchte, da verwechselst du etwas.
    Unser uraltes Forenstreitthema schlechthin; gibt es ein "Ich". :D:D:D


    Im Moment tauschst du "ich" gegen "Geist" aus, ein Konzept gegen ein anderes. Ist das wirklich so viel besser?


    Wenn im buddhistischen Kontext ein "Ich" geleugnet wird, so ist damit immer gemeint, dass es weder innerhalb noch ausserhalb der physischen und psychischen Daseinserscheinungen etwas gibt, das man als unabhängige, unvergängliche Wesenheit, als Selbst bezeichnen könnte, da alles als Bedingungszusammenhang besteht.


    Das ist aber auch schon alles.

    Natürlich gibt es einen Mukti, der mit den Sinnen wahrnimmt. Er ist durch und durch relativ, bedingt und aus Elementen zusammengesetzt, die er im Einzelnen nicht ist.


    Ich habe den Eindruck, das Menschen, die anfangen, sich mit dem Buddhismus auseinander zu setzen, den Begriff "Ich" fürchten, wie der Teufel das Weihwasser. Warum eigentlich?
    Vielleicht, weil sie endlich wieder etwas gefunden haben, mit dem sie sich identifizieren können, etwas das ihnen Halt gibt.
    Die Vorstellung, kein Ich zu haben.
    Und wer will sich das schon kaputt machen lassen. Da hätte er ja gar nichts mehr.



    Wenn du dein Ego, was immer das auch für dich sein mag, loswerden willst, sei einfach ganz du selbst.
    Großes Koan. :lol::lol::lol:


    LG
    Ji'un Ken


  • Jo .. Koan ..
    und (mein) "derzeitiger" Lieblingssatz:
    Frage den Meister/in in deinem Inneren !


    Simo
    (leider halten wir uns im Moment auch immer für absolut, intrinsisch "Mukti" bzw. "Simo" etc. - deshalb das Leiden)
    und WARUM bloss :?::?::!:

  • Wenn du es nur verstehst, wird es zu einem Konzept. Wenn du es leben kannst, gibt es nichts zu verstehen.

  • Ji'un Ken:

    Wenn du es nur verstehst, wird es zu einem Konzept. Wenn du es leben kannst, gibt es nichts zu verstehen.


    Darf ich Dich mit diesem Satz zitieren, lieber Ji'un Ken ?
    (siehe meine Frage in der "geschlossenen, tibetischen Gruppe"....)

  • Tu was du nicht lassen kannst, Matthias. Meinen Segen hast du. :lol:

  • Ji'un Ken:


    Wenn im buddhistischen Kontext ein "Ich" geleugnet wird, so ist damit immer gemeint, dass es weder innerhalb noch ausserhalb der physischen und psychischen Daseinserscheinungen etwas gibt, das man als unabhängige, unvergängliche Wesenheit, als Selbst bezeichnen könnte, da alles als Bedingungszusammenhang besteht.


    Das ist aber auch schon alles.
    ....
    Natürlich gibt es einen Mukti, der mit den Sinnen wahrnimmt. Er ist durch und durch relativ, bedingt und aus Elementen zusammengesetzt, die er im Einzelnen nicht ist.


    Durch die Zusammensetzung der Elemente ist eine Person entstanden und die vergeht wenn sie sich auflösen, sie ist nicht unvergänglich und unabhängig, das willst du wohl sagen.


    Und was sagst du dazu?


    Zitat

    Was aber vergänglich, wehe, wandelbar ist, kann man etwa davon behaupten: 'Das gehört mir, das bin ich, das ist mein Selbst'?
    http://www.palikanon.com/majjhima/ken/m147.htm


    Schöne Grüße

  • Gibt es einen Mukti, der das geschrieben hat?
    Ja


    Ist er vergänglich, unbeständig......?
    Ja


    Behauptest du, das dir Mukti gehört?
    Nein


    Hast du das, was ich geschrieben habe gelesen?
    Ja


    Wenn dir Mukti nicht gefällt, nenn das Konzept einfach anders. Aber dieses Konzept gibt es; als Konzept. :D

  • @ Ji'un Ken


    So gesehen geht es nur darum, dass dieses Konzept unwichtig ist, nicht der Mittelpunkt der Welt, eben relativ (Ego loswerden). Ich glaube du meinst man soll sich nicht ins Nibbana flüchten sozusagen, vom Ich wegkommen wollen, sondern das Ich erstmal akzeptieren.

  • Man sollte sein Ich einfach mal in einem Zeitraum von 10 Jahren rückbetrachten. Dann erkennt man recht rasch dessen Unbeständigkeit. Ich bin nicht der selbe wie vor zehn Jahren und werde es in weiteren zehn auch nicht mehr sein. Was macht also den Menschen aus? Was ist beständig an ihm? Schade das der Buddhismus die Seele verwirft.


    lg
    Pommes

  • Pommes:

    Was ist beständig an ihm? Schade das der Buddhismus die Seele verwirft.


    lg
    Pommes


    Schade? Warum glaubst du Pommes, sollte er etwas Beständiges haben?

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • mukti:

    @ Ji'un Ken


    So gesehen geht es nur darum, dass dieses Konzept unwichtig ist, nicht der Mittelpunkt der Welt, eben relativ (Ego loswerden). Ich glaube du meinst man soll sich nicht ins Nibbana flüchten sozusagen, vom Ich wegkommen wollen, sondern das Ich erstmal akzeptieren.


    Jein, Mukti, Jein :D


    Wie du das Konzept benennst, ist unwichtig. Mehr aber auch nicht.


    Ji'un Ken:

    ...Wenn im buddhistischen Kontext ein "Ich" geleugnet wird, so ist damit immer gemeint, dass es weder innerhalb noch ausserhalb der physischen und psychischen Daseinserscheinungen etwas gibt, das man als unabhängige, unvergängliche Wesenheit, als Selbst bezeichnen könnte, da alles als Bedingungszusammenhang besteht.


    Das ist aber auch schon alles....


    Das ist deine Wirklichkeit, Mukti. Das bist du.
    Ein Konglomerat von sich ständig verändernden Dingen, die du im Einzelnen nicht bist und die in ihrer Komplexität das ausmachen, dass sich Mukti nennt. Das ist alles was du hast.


    Das ist aber nicht unwichtig. Die ganze Welt, so wie wir sie erleben, ist ein Bedingungszusammenhang. Ohne dich wäre die Welt völlig anders. Es gäbe diese Welt ohne dich nicht. Das macht dich, bei aller Bedingtheit, einzigartig und wunderbar. Jeder einzelne Grashalm, jedes Blatt am Baum ist einzigartig und wunderbar.
    Unsere Welt, einschließlich unserer Selbstwahrnehmung, ist geistgeschaffen, ein Produkt unserer Wahrnehmung, ein Prozess. Da ist kein Geist, der irgend etwas schafft. Die Dinge und auch wir sind, so wie sie und wir sind, weil wir sie so wahrnehmen, wie wir sie wahrnehmen. Das Ich-Gefühl und unsere ganze Welt ist ein Produkt unserer Wahrnehmung.
    Die Blume, die du siehst, siehst du nicht, weil es sie gibt. Es gibt sie, weil du sie siehst.


    Aus diesem Grund sind Konzepte für mich nicht unwichtig. Ganz im Gegenteil. Sie sind alles was ich habe.
    Es ist nur wichtig, sich dessen immer wieder bewusst zu sein. Dann fällt nämlich das Anhaften an ihnen weg, dieser immer wieder aufkommende Wunsch nach Beständigkeit, der Wunsch, etwas bestimmtes sein zu wollen (Daseinsdurst).


    Nur wenn du nichts im Einzelnen bist, kannst du letztendlich alles sein.
    Und wenn du erkannt hast, das du letztendlich alles bist, gibt es den Wunsch, etwas sein zu wollen nicht mehr.


    Deshalb, Mukti, sei einfach du selbst. :lol::lol::lol:


    LG
    Ji'un Ken

  • Ji'un Ken:


    Und wenn du erkannt hast, das du letztendlich alles bist, gibt es den Wunsch, etwas sein zu wollen nicht mehr.


    Möglich, ich habe das nicht erkannt. Wenn es so ist kann ich es nicht verstehen, denn dann wäre das Verstehende vom Ganzen abgesondert. Anders gesagt, in dem Moment wo ich es verstehen würde, wäre ich nicht mehr der Verstehende, sondern eben alles.


    Ich kann daher die unverständliche Aussage "du bist letztendlich alles" nur als Möglichkeit akzeptieren - es mag so sein oder auch nicht.


    Wenn ich das vermeintlich einzelne Ich fallenlasse bin ich alles, oder nichts, oder alles und nichts, oder weder alles noch nichts - für jemand der keine dieser Möglichkeiten als Wahrheit erkannt hat, sind das nichts anderes als Ansichten.


    Wie ich oben geschrieben habe, mache ich mir keine Gedanken über das, was möglicherweise ist wenn ich (das Einzel-Ich) nicht mehr bin. Der beste Begriff hierzu ist für mich daher Nibbana, verlöschen.


    Aber danke für deinen wohlmeinenden Rat.


    Schöne Grüße