Allerdings wird es nicht von der Hand zu weisen sein, das
die Lehre die der Buddha einst lehrte, um so variantenreicher werden
wird, je länger es sie gibt und sich dabei immer weiter von der ursprünglichen
Lehre und Übung entfernen wird, und um so älter sie wird, je weniger wird sie
als die Lehre des Buddha zu erkennen sein und entsprechend geübt werden.
Und auch gelegentliche ehrliche Bemühungen einzelner wird diesen Trend
nicht umkehren können.
Ist der Begriff "Hinayana" politisch korrekt?
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Kann das nicht auch die Überlieferung des Palikanon betreffen?
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mukti:
ist das nun so zu verstehen, dass die Anhänger des Theravada (Hinayana) zwar respektiert werden, aber aufgrund ihrer geringeren Fähigkeiten einen bescheideneren, also weniger anspruchsvollen Weg gehen? Und kann Theravada (Hinayana) nach deinem Verständnis nicht zur höchsten Vollendung führen?Ich sehe das so, dass ich nicht beurteilen kann ob ein Mahayana-Weg zur endgültigen Erleuchtung führen kann oder nicht. Von meinem noch vorhandenen persönlichen Standpunkt aus kann ich nur sagen, dass Theravada für mich in einigen Punkten schlüssiger ist und besser für mich passt. Ich sehe Mahayana daher weder als höher noch als geringer noch als gleichwertig an, weil ich das in meinem unerleuchteten Zustand nicht weiß. Respekt vor spirituellen Wegen, besonders den buddhistischen, und die dort Praktizierenden, halte ich für selbstverständlich.
Falls es eine Lehrmeinung im Theravada sein sollte, dass ein Mahayana-Weg geringer ist oder nicht zur endgültigen Erleuchtung führen kann, kann ich mich dieser Meinung aus mangelnder Erkenntnis nicht anschließen. Ich sehe die Dinge nicht so wie sie wirklich sind, und ich glaube nicht dass ich jemals jemandem begegnet bin der vollkommen die Wirklichkeit sieht.
wie gsagt:boehnchen:- Die spirituellen Übungen, die sich in erster Linie auf das Erlangen einer Wiedergeburt in den höheren Bereichen (dem Glück des Daseinskreislaufs) beziehen, gehören zur 'Ebene geringer Befähigung'
- Jemand der dem Glück des weltlichen Daseins den Rücken kehrt, sich von schädlichem Handeln abwendet und nur nach dem eigenen Frieden strebt, wird Wesen 'mit mittleren Fähigkeiten' genannt.
- Wer aufgrund des Leidens der eigenen Existenz den Wunsch hat, alles Leiden der anderen in jeder Hinsicht ganz zu beenden, ist ein Wesen mit 'höchsten Fähigkeiten'.**) Dalai Lama (nach Atisha) "Die Lampe auf dem Weg" S.56ff
Die Wege bauen aufeinander auf. Gehe deinen entschlossen und mit stetigem Bemühen weiter, mukti - und der nächste Schritt wird sich aus deiner Motivation und deinem Interesse ergeben.
Niemand (von Verstand) sagt: Aufwärmen sei besser als Dehnungsübungen, oder Dehnungsübungen sind besser als Lauftraining oder Duschen.
Das eine baut auf dem anderen auf. Wenn jemandem das Sitzkissen aufschütteln zu minder ist, wird er wahrscheinlich nicht meditieren
oder überhaupt keine Fortschritte erzielen. Bevor man das Gemüse isst, muss man es sammeln, bringen, waschen, schneiden... Man kann diese Schritte nicht weglassen. -
Ohne voll entwickeltes Bodhicitta und Blicken der Leerheit (Weisheitsgeist) wird es keine Erleuchtung geben - das ist ebenfalls klar.
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boehnchen:
Die Wege bauen aufeinander auf. Gehe deinen entschlossen und mit stetigen Bemühen weiter, mukti - und der nächste Schritt wird sich aus deiner Motivation und deinem Interesse ergeben.
Niemand (von Verstand) sagt: Aufwärmen sei besser als Dehnungsübungen, oder Dehnungsübungen sind besser als Lauftraining oder Duschen.
Das eine baut auf dem anderen auf. Wenn jemandem das Sitzkissen aufschütteln zu minder ist, wird er wahrscheinlich nicht meditieren
oder überhaupt keine Fortschritte erzielen. Bevor man das Gemüse isst, muss man es sammeln, bringen, waschen, schneiden... Man kann diese Schritte nicht weglassen.Nun gut, boehnchen sieht wohl dass Theravada nicht zur endgültigen Befreiung führt, sondern nur eine Vorbereitung für Mahayana sein kann. Wenn das stimmt werde ich ja irgendwann mal Mahayani werden und dann Befreiung erlangen, wenn es nicht stimmt werde ich durch Theravada Befreiung erlangen. Jedenfalls will ich Befreiung von der Ich-Vorstellung, was ja kein ichbezogenes Bestreben sein kann. Hat der Buddha ja auch so gemacht, und hat danach das Beste lehren können, das es zu lehren gibt.
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mukti:
...was ja kein ichbezogenes Bestreben sein kann.
zu beginn ist es das naturgemäß schon; da muss man sich nichts vormachen.
Durch Übung und Verstehen (und nachfolgende Realisation) fällt Schicht um Schicht (die Verblendungen sind hier gemeint). Erst ganz zum Schluss kommt Gold hervor; man kann es nicht mit Gewalt rausbrechen. -
Viele Leute, viele Meinungen.
Ein Thema.
Zurück dahin, bitte.
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Politisch korrekt ist der Begriff "Hinayana" dann wohl trotzdem nicht, auch wenn er von einigen als ethisch gerechtfertigt angesehen wird. In der Demokratie wird ja weltanschauliche Gleichwertigkeit gefordert.
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mukti:
Politisch korrekt ist der Begriff "Hinayana" dann wohl trotzdem nicht, auch wenn er von einigen als ethisch gerechtfertigt angesehen wird. In der Demokratie wird ja weltanschauliche Gleichwertigkeit gefordert.
'Hinayana' ist ein Begriff mit einer bestimmten Bedeutung*, wie Fluss, Kohlkopf, Gebäude, Mittelalter, Hängematte, rechter Schuh, usw.
Wenn jemand einem Missverständnis aufsitzt (weil er den Begriff anders versteht oder verstehen möchte) - sich deshalb zb angegriffen fühlt - sich dann aufregt (politisch oder anders) und das aufemulgiert . . . ändert das nichts daran,
dass Hinayana* ein Begriff mit einer nicht übermäßig schwierig zu verstehenden Bedeutung* ist.*) Die spirituellen Übungen, die sich in erster Linie auf das Erlangen einer Wiedergeburt in den höheren Bereichen (dem Glück des Daseinskreislaufs) beziehen
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mukti:
Liebe Losang Lamo,
ist das nun so zu verstehen, dass die Anhänger des Theravada (Hinayana) zwar respektiert werden, aber aufgrund ihrer geringeren Fähigkeiten einen bescheideneren, also weniger anspruchsvollen Weg gehen?
Es ist so, Hauptsache der Weg funktioniert für das jeweilige Individuum. Genauso, wie die Berufe verschieden sind. Du bist sicherlich jemand, der auf eine Gärtnerin nicht herabschaut, auch wenn sie nicht studiert hat, also verstehst Du sicherlich, was ich meine.
Die Menschen sind verschieden, dadurch müssen die Wege verschieden sein. Genauso, wie die Welt nicht einzig aus Ingenieuren oder aber aus Gärtnern bestehen kann. Ein Hickhack um höher oder niedriger ist nur Kindergarten - ein neuzeitliches, dümmliches Phänomen, das früher nicht aufkam, weil nördlicher und südlicher Buddhismus kaum so viele Berührungspunkte hatten wie heute. Im tibetischen Mahayana sind diese Aussagen so entstanden, weil die Lehrer die normalen Leute, insbesondere KINDER, zu Schülern machen wollten. Natürlich sagt man dann: "Dies hier ist das Größte, das Beste und die hilfreichste Rettung, die Dir jemals begegnen wird." Sie sprachen zu Weltlingen, die am überlegen waren, warum sie dem Dharma folgen sollten. Da hat doch niemand spätere Leser vor Augen gehabt, die sich wie im Supermarkt die vermeintlich "beste" Tradition herauspicken können und beleidigt sein könnten... Für blödes Hickhack im Internet sind die Lobpreisungen der Mahayana-Tradition sicherlich nicht gedacht.Aber es ist bezeichnend, dass wir in unserer Gesellschaft hier es dazu benutzen. Traurig. Das sollte überwunden werden.
ZitatUnd kann Theravada (Hinayana) nach deinem Verständnis nicht zur höchsten Vollendung führen?
Sagte Buddha nicht, wer dafür reif ist, kann innerhalb des nächsten Momentes befreit werden?
Und ein Arahant hat doch die höchste Vollendung. Wer in der Lage ist, auf so jemanden herabzublicken, für den schäme ich mich fremd.
Im Mahayana ist eben die Methode, an alle zu denken, alle mitnehmen zu wollen. Da ist man dann halt enttäuscht, wenn einer einfach so im Nirvana verschwindet und niemanden mitnimmt.Daraus aber ein besser/schlechter zu machen ist respektlos und verblendet.
Zitat
Ich sehe das so, dass ich nicht beurteilen kann ob ein Mahayana-Weg zur endgültigen Erleuchtung führen kann oder nicht. Von meinem noch vorhandenen persönlichen Standpunkt aus kann ich nur sagen, dass Theravada für mich in einigen Punkten schlüssiger ist und besser für mich passt. Ich sehe Mahayana daher weder als höher noch als geringer noch als gleichwertig an, weil ich das in meinem unerleuchteten Zustand nicht weiß. Respekt vor spirituellen Wegen, besonders den buddhistischen, und die dort Praktizierenden, halte ich für selbstverständlich.
Falls es eine Lehrmeinung im Theravada sein sollte, dass ein Mahayana-Weg geringer ist oder nicht zur endgültigen Erleuchtung führen kann, kann ich mich dieser Meinung aus mangelnder Erkenntnis nicht anschließen. Ich sehe die Dinge nicht so wie sie wirklich sind, und ich glaube nicht dass ich jemals jemandem begegnet bin der vollkommen die Wirklichkeit sieht.Schöne Grüße,
mukti
Dazu kann ich nur sagen: Bravo (auch zum Nichtunterstrichenen)! Mögen die zwei (im Forum verbliebenen) Einzelpersonen, die so viel Größe nicht aufbringen, obwohl sie doch dem "einzig wahren Buddhadharma" folgen, sich eines Tages ein Beispiel an Deinen Aussagen nehmen.
Es kann doch nicht so schwer sein.Edit: Zur Klarheit immer wieder: nein, der Begriff Hinayana ist nicht politisch korrekt, aber das nur weil er falsch verstanden oder benutzt wird, nicht weil er ursprünglich falsch gemeint ist.
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Danke für deine Erklärungen, Losang Lamo.
Losang Lamo:
Und ein Arahant hat doch die höchste Vollendung. Wer in der Lage ist, auf so jemanden herabzublicken, für den schäme ich mich fremd.
Im Mahayana ist eben die Methode, an alle zu denken, alle mitnehmen zu wollen. Da ist man dann halt enttäuscht, wenn einer einfach so im Nirvana verschwindet und niemanden mitnimmt.Daraus aber ein besser/schlechter zu machen ist respektlos und verblendet.
Also ein großes Herz haben die Anhänger des großen Fahrzeuges dann also auf jeden Fall
Schöne Grüße
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boehnchen:
dass Hinayana* ein Begriff mit einer nicht übermäßig schwierig zu verstehenden Bedeutung* ist.*) Die spirituellen Übungen, die sich in erster Linie auf das Erlangen einer Wiedergeburt in den höheren Bereichen (dem Glück des Daseinskreislaufs) beziehen
Wenn Wiedergeburt in höheren Bereichen und Glück im Daseinskreislauf das Ziel des Theravada wäre, dann könnte man ihn zurecht als minderwertig gegenüber der endgültigen Befreiung ansehen.
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mukti:boehnchen:
dass Hinayana* ein Begriff mit einer nicht übermäßig schwierig zu verstehenden Bedeutung* ist.*) Die spirituellen Übungen, die sich in erster Linie auf das Erlangen einer Wiedergeburt in den höheren Bereichen (dem Glück des Daseinskreislaufs) beziehen
Wenn Wiedergeburt in höheren Bereichen und Glück im Daseinskreislauf das Ziel des Theravada wäre, dann könnte man ihn zurecht als xxx
Nein, es ist ein Schritt auf dem Weg. Den Schritt muss Jeder gehen. Jeder muss diesen Schritt gehen. Jeder Jeder Jeder
gravutzikapuzzi!! :->)) -
Losang Lamo:
Im Mahayana ist eben die Methode, an alle zu denken, alle mitnehmen zu wollen. Da ist man dann halt enttäuscht, wenn einer einfach so im Nirvana verschwindet und niemanden mitnimmt.
Nicht, das jemals einer im Nibbana verschwinden könnte, aber Nibbana
ist das Ziel warum der Buddha die Lehre überhaupt lehrte. Warum sollte
das nicht jemand erreichen und was wäre das für eine Lehre, wo sich
jemand vor dem Ziel zurückhalten sollte in der Meinung damit jemand
anderem retten zu können? Kann denn jemand der selber noch im Sumpf
versunken ist einen anderen der auch im Sumpf steckt herausziehen?So jedenfalls der Buddha:
Zitat"Daß aber, Cundo, einer, der selber sumpfversunken ist, einen anderen Sumpfversunkenen herausziehen kann, ein solcher Fall findet sich nicht. Daß aber, Cundo, einer, der selber nicht sumpfversunken ist, einen anderen Sumpfversunkenen herausziehen kann, ein solcher Fall findet sich.
Und daß, Cundo, einer, der selber nicht bezwungen, nicht verneint, nicht wahnerloschen ist, einen anderen zur Bezwingung, zur Verneinung, zur Wahnerlöschung bringen kann, ein solcher Fall findet sich nicht. Und daß, Cundo, einer, der selber bezwungen, verneint, wahnerloschen ist, einen anderen zur Bezwingung, zur Verneinung, zur Wahnerlöschung bringen kann, ein solcher Fall findet sich. M 8 -
Losang Lamo:
Die Menschen sind verschieden, dadurch müssen die Wege verschieden sein. Genauso, wie die Welt nicht einzig aus Ingenieuren oder aber aus Gärtnern bestehen kann. Ein Hickhack um höher oder niedriger ist nur KindergartenLosang Lamo:
Das Missverständnis ist eben, dass ein Pfad für die sogenannten "Wesen mit geringeren Fähigkeiten" aufgrund dieser Benennung "klein, gering" nicht automatisch gering-geschätzt wird!Da lohnt es sich doch mal drüber nachzudenken. Wer erzeugt dieses (Miss)verständnis, warum und wer profitiert davon?
Und soll man jetzt deiner Meinung nach Gärtner als minderwertig oder dumm im Vergleich zu Ingenieuren bezeichnen oder nicht?
Oder soll man es zwar denken, es aber nicht offen sagen?Oder sollte man am besten sagen: "Gärtner sind zwar dumm, aber die Gesellschaft braucht auch dumme. Nur weil sie dumm sind, sind sie ja keine schlechten Menschen und man sollte sie nicht verspotten. Sie bemühen sich ja im Rahmen ihren beschränkten Fähigkeiten." ?
Und hört sich diese Aussage besser an, wenn man betont: "Nein, das ist keine Wertung, dass bildest du dir nur ein. Der Unterschied ist aber schwer zu verstehen (also nicht für Gärtner)." ?Losang Lamo:
Und ein Arahant hat doch die höchste Vollendung.Losang Lamo:
Die Lehren für diese beiden stellen das Hinayana oder „bescheidene Fahrzeug“ dar, das auf das Erreichen der eigenen Befreiung von Samsara abzielt. Das Mahayana-Fahrzeug betont Methoden zur Erlangung der vollen Erleuchtung.
Ich hab auch schon öfter diese Begründung gesehen, oft auch in der Form "NUR die eigene Befreiung".
Das ist doch eine wertende Beschreibung (egal ob mit oder ohne "nur"). Wenn es so nicht gemeint ist, warum sagt man es dann so? Soweit ich weiß, ist es dem Mahayana noch nicht gelungen, eine Überlegenheit gegenüber anderen Wegen zu beweisen. Deshalb verwenden sie gerne Begriffe, die es aber zumindest suggerieren.Losang Lamo:
Da hat doch niemand spätere Leser vor Augen gehabt, die sich wie im Supermarkt die vermeintlich "beste" Tradition herauspicken können und beleidigt sein könnten...
Ich glaube nicht, dass jemand ein Buch schreibt, wenn er nicht davon ausgeht, dass es jemand liest. Wenn man nicht in der Lage ist, sich vernünftig und klar auszudrücken, dann ist das Problem wohl eher bei den Autoren als bei den Lesern zu sehen.
Außerdem wird die Sichtweise etwas sei "besser" oder ""schlechter" ja extra suggeriert.
Das war soweit ich weiß auch schon der historische Grund für diese abwertende Terminologie.
Also nix mit nur heute. Was heute dazukommt setzt in so fern noch einen drauf, als das man die Abwertung ganz offen zur Schau stellt und dann aber gleizeitig behauptet, nein, es wäre keine Abwertung. -
Da steht doch nicht, dass Gärtner dumm seien.
Ich bin miserabel in den Naturwissenschaften gewesen. Mein beste Freundin war darin glänzend. Ich habe das nie als Dummheit empfunden. Ich habe diesbezüglich einfach geringeres Talent. Das bedeutet weder, dass ich abgewertet werde, noch dass ich mich deshalb selbst abwerte. Es ist eine realistische Einschätzung meiner Fähigkeiten. Heute arbeite ich als Grafikerin. Ich werde nie Design-Preise erringen, es gibt viele, die um ein Wesentliches besser sind als ich. Aber ich mache meine Sache gut, mit den Fähigkeiten, die ich habe. Ich sehe keine Abwertung darin, keine Design-Preise zu gewinnen. Ich schiele aber auf die tollen Gestalter und lasse mich von ihnen inspirieren.
Ich werde sicher nie zu den Praktizierenden gehören, zu denen die Leute aufblicken, denen Meisterschaft nachgesagt wird. Ich werde nur im Stillen meine Sachen machen. Es fehlt mir an der nötigen Disziplin und an den nötigen Grundvoraussetzungen. Wichtig ist, dass ich es mache, so gut ich eben kann. Aber dass ich nie das Niveau der Meister erreichen werde, empfinde ich nicht als abwertend, sondern ist einfach ein realer Blick auf meine Fähigkeiten.Wenn ich für mich den Weg des Mahayana (und ein letztes Mal: das hat nichts mit Theravada zu tun!!!!!!!!) gewählt habe, also die Maximalanforderungen an mich gestellt habe, so nicht deshalb, weil ich weiß, dass ich das voll und ganz erfüllen kann, sondern weil ich weiß, dass es in meinen Fähigkeiten liegt, diese Maximalanforderungen zumindest im Ansatz zu erfüllen. Unter "Ansatz" rechne ich schon den kleinsten Bodensatz. Alles darunter wäre unter meinen Fähigkeiten. Und unter meinen Fähigkeiten zu leben, empfinde ich für mich als schändlich, nicht als schändlich empfinde ich es, geringe Fähigkeiten zu haben. Das ist ein ganz wichtiger Unterschied.
Deine Schlussfolgerung, lieber fluid, hinkt nach meiner Sicht also erheblich.
Liebe Grüße
Doris -
Da steht doch nicht, dass Gärtner dumm seien.
Ich bin miserabel in den Naturwissenschaften gewesen. Mein beste Freundin war darin glänzend. Ich habe das nie als Dummheit empfunden. Ich habe diesbezüglich einfach geringeres Talent. Das bedeutet weder, dass ich abgewertet werde, noch dass ich mich deshalb selbst abwerte. Es ist eine realistische Einschätzung meiner Fähigkeiten. Heute arbeite ich als Grafikerin. Ich werde nie Design-Preise erringen, es gibt viele, die um ein Wesentliches besser sind als ich. Aber ich mache meine Sache gut, mit den Fähigkeiten, die ich habe. Ich sehe keine Abwertung darin, keine Design-Preise zu gewinnen. Ich schiele aber auf die tollen Gestalter und lasse mich von ihnen inspirieren.
Ich werde sicher nie zu den Praktizierenden gehören, zu denen die Leute aufblicken, denen Meisterschaft nachgesagt wird. Ich werde nur im Stillen meine Sachen machen. Es fehlt mir an der nötigen Disziplin und an den nötigen Grundvoraussetzungen. Wichtig ist, dass ich es mache, so gut ich eben kann. Aber dass ich nie das Niveau der Meister erreichen werde, empfinde ich nicht als abwertend, sondern ist einfach ein realer Blick auf meine Fähigkeiten.Wenn ich für mich den Weg des Mahayana (und ein letztes Mal: das hat nichts mit Theravada zu tun!!!!!!!!) gewählt habe, also die Maximalanforderungen an mich gestellt habe, so nicht deshalb, weil ich weiß, dass ich das voll und ganz erfüllen kann, sondern weil ich weiß, dass es in meinen Fähigkeiten liegt, diese Maximalanforderungen zumindest im Ansatz zu erfüllen. Unter "Ansatz" rechne ich schon den kleinsten Bodensatz. Alles darunter wäre unter meinen Fähigkeiten. Und unter meinen Fähigkeiten zu leben, empfinde ich für mich als schändlich, nicht als schändlich empfinde ich es, geringe Fähigkeiten zu haben. Das ist ein ganz wichtiger Unterschied.
Deine Schlussfolgerung, lieber fluid, hinkt nach meiner Sicht also erheblich.
Liebe Grüße
Doris -
Für mich gibt es tibetischen Buddhismus, Zen, Chan die gehöhren wohl dem Mahayana an, und dann gibt es Theravada, und Nichiren und sekulären Buddhuismus 2.0 und Palikanongelehrte und wahrscheinlich noch ein paar andere Richtungen die ich hier nicht aufgezählt habe. Das Wort Hinayana kommt in meinem Vokabular garnicht vor, besonders da ich um die aus der Geschichte und den unterschiedlichen kulturellen Entwicklungen des Buddhismus entstandenen Probleme mit dem Wort weiß. Natürlich wünsche ich mir für jeden Praktizierenden eines jeglichen Buddhismus, dass er seine gesteckten Ziele erreicht, oder zumindest, dass er sich "weiterentwickelt". Dass er auf dem Weg voranschreitet.
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Doris Rasevic-Benz:
und ein letztes Mal: das hat nichts mit Theravada zu tun!!!!!!!!
Ok, dann auch ein (hoffentlich) letztes Mal:
Das habe ich so auch nie behauptet!!!!!!!!!
{brauchst nicht zu zählen, es ist ein "!" mehr als bei dir}
Ich sagte, es gibt zahlreiche (Mahayana) Bücher, die das (fälschlicher Weise) behaupten!!!!!!!!!Zitat
Deine Schlussfolgerung, lieber fluid, hinkt nach meiner Sicht also erheblich.
Das liegt daran, liebe Doris, dass du meinen Text nicht verstanden hast oder nicht verstehen willst.
Ob eine Ausdrucksweise oder Beschreibung abwertend oder beleidigend ist, dafür brauche ich keine komplizierten Schlussfolgerungen. Ich habe aus meiner Sicht nur das Offensichsichtliche beschrieben. Die Schlussfolgerungen hast du gemacht.
Was an meiner Sicht so schwer ist, dass du sie nicht verstehst oder verstehen willst, weiß ich nicht. Mir reichen einfache Deutschkenntnisse aus, um die relevante Frage der Abwertung zu entscheiden.
Du kannst natürlich auch entscheiden, dass du zu "Tisch" "Stuhl" sagst und dann anderen vorwerfen, dass sie deine Terminologie nicht verstehen. Zu sagen, es seien ja eh nur (leere) Begriffe macht nicht wirklich Sinn. Wenn man mit Hilfe von Begriffen etwas ausdrücken will, dann sollte man wenn möglich auch die Bedeutung der Begriffe so wählen, dass sie auch das suggerieren, was sie sollen.Jetzt kommt meine Schlussfolgerung:
Entweder sind die Begriffe Polemik oder es mangelt einigen Schreibern von Mahayana Texten an sprachlichen Fähigkeiten, so dass sie sich nicht klar ausdrücken können. -
boehnchen:
Und dann muss jeder weitergehen und Theravada hinter sich lassen meinst du doch. Wir fangen ja alle klein an sozusagen.
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Zitat
Ich sagte, es gibt zahlreiche (Mahayana) Bücher, die das (fälschlicher Weise) behaupten!!!!!!!!!
Das habe ich nicht bestritten, sondern schon weiter vorne gesagt.Zitatch habe aus meiner Sicht nur das Offensichsichtliche beschrieben. Die Schlussfolgerungen hast du gemacht.
Was an meiner Sicht so schwer ist, dass du sie nicht verstehst oder verstehen willst, weiß ich nicht. Mir reichen einfache Deutschkenntnisse aus, um die relevante Frage der Abwertung zu entscheiden.
Ich meinte die Schlussfolgerung mit Deinem Beispiel vom Gärtner und dem Ingenieur.
Der Gärtner ist für mich eben nicht dumm, nur weil er nicht die Fähigkeiten hat ein Ingenieur zu werden. Das "dumm" entsteht durch das gesellschaftliche Gefälle, das mit den beiden Berufen verbunden ist. Der gesellschaftlich niedriger stehende Beruf wird schon gerne mal mit Dummheit in Verbindung gebracht.
Du machst aus mangelnder Befähigung für eine bestimmte Sache ein "dumm". Das ist Polemik.
Die Wertung kommt in der Tat von Dir.Liebe Grüße
Doris -
Wenn du "Wesen mit geringeren Fähigkeiten" nicht wertend findest, dann herzlichen Glückwunsch an deinen Deutschlehrer. Mein Beispiel mit dem Gärtner und dem Ingenieur hast du offensichtlich nicht richtig Verstanden. Du, liebe Doris, plädierst doch die ganze Zeit dafür, wie toll derartige Bezeichnungen sind! Wenn ich feststelle, dass diese Ausdrucksweise Polemik ist, dann sehe ich nicht, warum diese Feststellung meinerseits Polemik sein soll. Wenn man nun das Wort "dumm" vermeidet und etwas netter umschreibt und verlangt, dass man es als "nett" empfindet, fügt das meiner Meinung nach der Aroganz noch Ignoranz hinzu.
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fluid:Losang Lamo:
Die Menschen sind verschieden, dadurch müssen die Wege verschieden sein. Genauso, wie die Welt nicht einzig aus Ingenieuren oder aber aus Gärtnern bestehen kann. Ein Hickhack um höher oder niedriger ist nur Kindergarten
(...)
Oder sollte man am besten sagen: "Gärtner sind zwar dumm, aber die Gesellschaft braucht auch dumme. Nur weil sie dumm sind, sind sie ja keine schlechten Menschen und man sollte sie nicht verspotten. Sie bemühen sich ja im Rahmen ihren beschränkten Fähigkeiten." ?
Und hört sich diese Aussage besser an, wenn man betont: "Nein, das ist keine Wertung, dass bildest du dir nur ein. Der Unterschied ist aber schwer zu verstehen (also nicht für Gärtner)." ?
Entschuldige, fluid. Das war ein "Insider", den konntest Du vielleicht nicht unbedingt verstehen:
Ich bin Gärtnerin.