Insekten töten

  • mukti:

    Die Grenze ist meines Erachtens bei der Absicht zu suchen - wann ist Töten nötig und wann nicht?
    Präventives Töten, also ein Lebewesen umzubringen weil es möglicherweise Schaden anrichten könnte, ist ein sehr heikler Bereich. Zecken drehe ich mit der Pinzette aus meinem Körper raus, manchmal überleben sie das sogar. Eine hat mir mal Enzephalitis beschert, und viele übertragen Borreliose. Zecken die frei herumlaufen töte ich nicht, da müsste man ja alle töten. Also töten nur bei unmittelbarer Bedrohung, und nur wenn es sich nicht vermeiden lässt. Und ein Metzger oder ein Soldat kann kein Schüler des Buddha sein, steht im PK, was für mich nachvollziehbar ist.


    Schlimmer als selbst zu töten ist, heuchlerisch es anderen zu überlassen.
    Wenn ein Metzger seine Arbeit hinschmeißt, kann er dann ein Schüler des Buddha werden?

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • jianwang:
    Zitat

    Genau da ist die Grenze: Ich hasse sie nicht.


    Ist das nicht etwas einfach, das Töten von Lebewesen nur am Hass oder Nicht-Hass festzumachen?
    Ich habe da meine Zweifel.
    Denn auch ein Metzger hasst das Rind nicht, das er tötet für seinen Lebensunterhalt.


    _()_

    Wenn ein Schlachter, der Metzger tötet sehr selten er arbeitet mit dem Ergebnis des Schlachters, mit Verlangen, Gier zum Töten tötet dann ist er ein Mörder. Wenn er mit bedingungsloser Liebe zum fühlenden Wesen tötet ist er ein Schlachter. Ein Schlachter der ohne Beziehung zum zu Schlachtendem tötet ist kein Mensch sondern ein Roboter.


    Als Schlachter ist bei Ansatz des Messers, den Widerstand der Haut fühlen und das zustechen der schwierigste Moment. Dann geht es nur noch darum Leiden zu vermeiden. auch wenn ich weiss das das Tier bewusstlos ist ist das der Augenblick der Wahrheit. Da ist der Konflikt am größten und da gehen alle Vorstellungen flöten da ist das tun weil es jetzt zu tun ist ohne jeden weiteren Gedanken.


    Da ist beim Zustechen kein Mensch, kein Tier nur das Bewusstsein der Tat, da gibt es die Entscheidung zu töten oder zu morden. Dieser winzige Augenblick der Entscheidung, welches Gefühl ich zulassen will, die bedingungslose Liebe oder die Macht zu töten. Liebe ich töte ich, Will ich töten morde ich. Ein Schlachter erlebt genau diesen Bruchteil der Entscheidung jedes Mal egal was er weiss, entscheidet er sich einmal für Morden wird es ihn zum Karma und er wird entweder weiter morden oder zum töten zurück kehren. Die Rückkehr befreit ihn vom Karma des Mordens. Ein Henker der was auf sich hält ist kein Mörder, er schlachtet eben Menschen, einmal Lust empfunden und der Henker ist Mörder. Ein Soldat ist ein Menschentöter dessen ist er sich bewusst, einmal aus Lust geschossen der Mörder ist geboren.


    Das ist sehr sehr Persönliches Erfahren bitte kein Esoterisches Schwadronieren. Da kann nur jemand nachempfinden der dieses Prozess durhgemacht hat und hat nicht mit Theoretisieren gemein. Da ist auch keine Moral oder Ethik,die is was für Menschen die es nicht erfahren haben und Urteile abgeben um ihre Meinung zu stärken.

  • Lucky:


    Schlimmer als selbst zu töten ist, heuchlerisch es anderen zu überlassen.
    Wenn ein Metzger seine Arbeit hinschmeißt, kann er dann ein Schüler des Buddha werden?


    Klar kann er das, sogar der ehemalige Massenmörder Angulimala wurde Schüler des Buddha.
    Anderen überlassen ist auch nicht gut, weshalb für mich Vegetarismus oder Veganismus angebracht ist.


    Weil es im Thread um Insekten geht - auf Badeplätzen wird viel Gift versprüht um die Gelsenlarven zu töten. Man kann sich aber anderweitig schützen. Bei Hitze kommen keine Gelsen, da vermeidet man die Nähe von Gebüsch, wo sie sich aufhalten. Ansonsten gibt es jede Menge Möglichkeiten sie vom Stechen abzuhalten. Ich kannte einen Mönch der sie sogar hat saugen lassen: "Lass sie, sie wollen nur fressen". Allerdings wird er das bei einer Attacke durch einen großen Schwarm auch anders gesehen haben. :doubt: Bei der Meditation im Wald schützen sich die Mönche mit Netzen.

  • Zitat


    Wo ziehst Du denn Deine Grenze


    Habe ich eine "Grenze"?
    Eher nicht, denn Grenzen ziehen bedeutet, sich in die unsichere Zukunft zu denken.


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Noreply
    Ich weiß, wovon Du sprichst, denn ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen.
    Ich kenne niemand in meiner Jugend, der mit diesem Gefühl des Bedauern schlachtete.
    Nur Kinder jammern über das "süsse Karnickel".
    Doch ich muss Dir beipflichten. Die erste Erfahrung des Tötens ist Leid in Reinkultur.


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • jianwang:

    Noreply
    Ich weiß, wovon Du sprichst, denn ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen.
    Ich kenne niemand in meiner Jugend, der mit diesem Gefühl des Bedauern schlachtete.
    Nur Kinder jammern über das "süsse Karnickel".
    Doch ich muss Dir beipflichten. Die erste Erfahrung des Tötens ist Leid in Reinkultur.


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    Mir hat mein Opa gezeigt und gelehrt wie das geht. Von ihm hab ich Töten gelernt. Mein Onkel zeigte das Morden. Das hab ich ausprobiert und fühlte mich danach beschmutzt. Weil ich für unsere Kaninchen verantwortlich war hat es ein wenig Zeit gebraucht bis ich die bedingungslose Liebe gegenüber meinen Lieblingen wiedergefunden habe. Doch die Kontrolle über die Entscheidung Mord oder Töten hab ich nie wieder aus der Hand gegeben. Als ich meinen Onkel ein Mal kopiert habe hat der nie wieder eines meiner Kaninchen geschlachtet, das hab ich ab da gemacht, mit vollstem Einverstanden sein. Meinen Onkel konnte ich nie wieder von diesem Makel befreien weil ich gefühlt habe das er glaubte das Recht zu haben so zu handeln.


    Das erste Tierschlachten habe ich mit 5Jahren erlebt das war auf einem Hof, ein Schwein, meine Mutter war Melkfrau. Auf dem Hof hab ich die Ehrfurcht gelernt die den Tieren entgegengebracht werden muss. Mein Bruder hat nichts davon mitbekommen, er ist ein feiger Mörder der alle Ausreden hatte damit ich das Fleisch auf den Tisch brachte. Er war verliebt in Tiere und hasste sie wenn sie ihn störten. Eigenartig: für mich war da immer Gemeinsam sein mit Tier und Mensch, mit allen fühlenden Wesen. Ich habe es ein Mal gebrochen mit 12 Jahren und habe es nie vergessen. Morden ist unlöschbar doch das Leiden ist schon lange vergangen.

  • Lucky:

    Schlimmer als selbst zu töten ist, heuchlerisch es anderen zu überlassen.


    Ob das schlimmer ist weiß ich nicht. Zumindest ist es für mich gleich schlimm.
    Steht aber nicht im Palikanon auch geschrieben, dass eine Person Fleisch essen darf, solange es nicht explizit für sie getötet wurde? Man würde es hier den Schlachtern überlassen, das Fleisch zu töten und könnte trotzdem das Fleisch essen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.


    Ein ähnliches Problem hatte ich mit den Wespen (um wieder zu den Insekten zu kommen). Ich habe tatsächlich einen Kammerjäger kommen lassen. Der hat die Wespen zwar nicht direkt getötet, sondern Schaum vor deren Eingang gesprüht - dadurch konnten die Wespen, die im Nest waren aber nicht mehr raus und die, die draußen waren, waren von ihrer Königin abgeschnitten. Ich habe das damals als eine Art "Notwehr" empfunden, weil das Wespennest direkt vor unserem Schlafzimmer war, aber im Grunde war es auch nichts anderes wie ein "Auftragsmord".

  • jianwang:
    Zitat


    Wo ziehst Du denn Deine Grenze


    Habe ich eine "Grenze"?
    Eher nicht, denn Grenzen ziehen bedeutet, sich in die unsichere Zukunft zu denken.


    _()_


    Also hast Du noch nie ein Lebewesen getötet?
    Respekt!

  • Holzklotz:
    jianwang:


    Habe ich eine "Grenze"?
    Eher nicht, denn Grenzen ziehen bedeutet, sich in die unsichere Zukunft zu denken.


    _()_


    Also hast Du noch nie ein Lebewesen getötet?
    Respekt!

    War das jetzt Spott oder ernst gemeint?

  • Ellviral:
    Holzklotz:


    Also hast Du noch nie ein Lebewesen getötet?
    Respekt!

    War das jetzt Spott oder ernst gemeint?


    Eher Ironie :)

  • Holzklotz:
    jianwang:


    Also hast Du noch nie ein Lebewesen getötet?
    Respekt!


    Doch, natürlich, bin auf nem Bauernhof gross geworden ... doch ich spekuliere nicht darüber.
    Wenn es geschieht in der Gegenwart werden sich meine Gefühle zeigen.
    Entweder :Es tut mir leid" oder "Da, nun hast du's, du..." (die zwei möglichen Extreme)


    _()_


    Noreply, ich fand seine Worte interessant. Wie mal ein Chan-Meister sagte: welch herrlicher Gifthauch.

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

    Einmal editiert, zuletzt von jianwang ()

  • jianwang:
    Holzklotz:


    Doch, natürlich, bin auf nem Bauernhof gross geworden ... doch ich spekuliere nicht darüber.
    Wenn es geschieht in der Gegenwart werden sich meine Gefühle zeigen.
    Entweder :Es tut mir leid" oder "Da, nun hast du's, du..." (die zwei möglichen Extreme)


    _()_


    Noreply, ich fand seine Worte interessant. Wie mal ein Chan-Meister sagte: welch herrlicher Gifthauch.

    Ich doch auch. :)

  • Sherab Yönten:


    Steht aber nicht im Palikanon auch geschrieben, dass eine Person Fleisch essen darf, solange es nicht explizit für sie getötet wurde? Man würde es hier den Schlachtern überlassen, das Fleisch zu töten und könnte trotzdem das Fleisch essen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.


    Das ist eine Mönchsregel, wobei das Annehmen von Fleisch nicht erlaubt ist, wenn sich auch nur vermuten lässt, dass das Tier für den Mönch geschlachtet wurde. Ansonsten essen Mönche nur einmal am Tag um den Körper zu erhalten und sollten nicht wählerisch sein bei dem was sie bekommen. Für einen Laien, besonders heutzutage in den Industrieländern, ist die Auswahl geradezu gigantisch. Imho eine Selbstverständlichkeit die Tierfabriken nicht zu unterstützen.


    Sherab Yönten:


    Ein ähnliches Problem hatte ich mit den Wespen (um wieder zu den Insekten zu kommen). Ich habe tatsächlich einen Kammerjäger kommen lassen. Der hat die Wespen zwar nicht direkt getötet, sondern Schaum vor deren Eingang gesprüht - dadurch konnten die Wespen, die im Nest waren aber nicht mehr raus und die, die draußen waren, waren von ihrer Königin abgeschnitten. Ich habe das damals als eine Art "Notwehr" empfunden, weil das Wespennest direkt vor unserem Schlafzimmer war, aber im Grunde war es auch nichts anderes wie ein "Auftragsmord".


    Naja "Mord" bezieht sich eher auf das Töten von Menschen, aber ein Auftrag für das Töten von Lebewesen war es schon, auf eher grausame Art würde ich sagen. Aber jetzt ist es nun mal geschehen, im nächsten Frühling könnt ihr ja eine Generalinspektion machen ob sich wo ein Nest bildet. Entfernt man es ganz am Anfang, bauen sie sich anderswo ein neues.

  • mukti:
    Sherab Yönten:


    Ein ähnliches Problem hatte ich mit den Wespen (um wieder zu den Insekten zu kommen). Ich habe tatsächlich einen Kammerjäger kommen lassen. Der hat die Wespen zwar nicht direkt getötet, sondern Schaum vor deren Eingang gesprüht - dadurch konnten die Wespen, die im Nest waren aber nicht mehr raus und die, die draußen waren, waren von ihrer Königin abgeschnitten. Ich habe das damals als eine Art "Notwehr" empfunden, weil das Wespennest direkt vor unserem Schlafzimmer war, aber im Grunde war es auch nichts anderes wie ein "Auftragsmord".


    Naja "Mord" bezieht sich eher auf das Töten von Menschen, aber ein Auftrag für das Töten von Lebewesen war es schon, auf eher grausame Art würde ich sagen. Aber jetzt ist es nun mal geschehen, im nächsten Frühling könnt ihr ja eine Generalinspektion machen ob sich wo ein Nest bildet. Entfernt man es ganz am Anfang, bauen sie sich anderswo ein neues.


    Ok :grinsen: "Auftragsmord" war ja auch deutlich in Hochkommata gesetzt ;)


    Aber es ist trotzdem richtig. Die Versieglung einer Wespenkolonie mit Bauschaum im Sommer scheint zwar das Übliche zu sein, aber es ist bestimmt nicht sehr ökologisch. Es ist aber effektiv. Die Vormieter meiner Wohnung hatten das gleiche Problem vor 20 Jahren und haben die gleiche Lösung gewählt und bis heute gab es keine vergleichbaren Probleme.


    Es ist fast schade drum. Ich mag das Krabbelzeugs und hätte vielleicht einen schönen Fotoblog draus gemacht und dann den Bau erst im Winter, wenn kaum Leben darin ist schließen lassen. Aber ich habe auch wenig direkte Verantwortung für andere und meinen Balkon (wo das Nest war) benutze ich auch nur selten.


    Eine ganz merkwürdige Geschichte am Rand: Ich wohne hier etwa 2.5km von der Stadtmitte Hamburgs entfernt in einem recht dicht besiedelten Gebiet. Auf einem nicht mehr genutzten Nebengelände eines geschlossenen Museums (direkt neben einer Hochbahnlinie, deshalb wegen des Lärms wirtschaftlich ohne Interesse) hat irgendwer eine Reihe von modernen Bienenkörben aufgestellt, natürlich zur Straße hin mit Hinweisschildern auf potentielle Gefahren etc.


    Die meisten gehen ganz einfach dran vorbei, ohne es zu bemerken. Die, die es bemerken scheinen sich über den Anteil an Natur in der Innenstadt eher zu freuen. Auf jeden Fall hat noch keiner meiner Nachbarn etwas negatives gesagt und die hätten garantiert keine Probleme damit, wenn sie etwas stören würde :lol:

  • Es ist interessant, Wespen zu beobachten. Sie sind ziemlich clever - wenn sie gegen eine Scheibe fliegen, suchen sie so lange bis sie den Ausgang finden. Manch andere Insekten begreifen nicht dass es da nicht durch geht und versuchen es immer wieder bis sie vor Erschöpfung sterben. Staatenbildende Insekten haben eine genaue Arbeitsteilung, wo alles dem Wohl des Ganzen dient, ausgelegt auf Nachkommenschaft. Die Wespen schaben an altem Holz und machen Papier draus zum Nestbau. Wenn eine im Nest ankommt mit einem Kügelchen, vermutlich Holzmasse, wird sie empfangen und es wird ihr abgenommen. Dabei berühren sie sich ausgiebig mit den Fühlern - das ist ihre Sprache, die Verständigung. Am Nestrand stehen immer Wächter, die mich aufmerksam beobachten wenn ich in die Nähe komme. Und sie werden nie Beute einer Spinne, weil sie kräftig genug sind sich von dem Klebstoff des Spinnennetzes zu befreien. Ja das ist eine eigene kleine Welt.

  • mukti:

    im nächsten Frühling könnt ihr ja eine Generalinspektion machen ob sich wo ein Nest bildet. Entfernt man es ganz am Anfang, bauen sie sich anderswo ein neues.


    Das ist ja leider auch nicht immer möglich, denn sie bauen manchmal Nester an den unmöglichsten Stellen. Diese werden manchmal erst dann bemerkt, wenn es zu spät ist, wie in unserem Fall.


    Eine Freundin von mir hat Ratten im Garten. DAS ist noch ein ganz anderes Problem. Sie versuchen sie, mit Ultraschall zu vertreiben...


    fotost:

    Die Versieglung einer Wespenkolonie mit Bauschaum im Sommer scheint zwar das Übliche zu sein, aber es ist bestimmt nicht sehr ökologisch


    Ich bin mir nicht sicher, ob es Bauschaum war (meine Frau war währenddessen vor Ort). Die Kammerjäger achten heutzutage auch auf "ökologische Verträglichkeit"...

  • Die Feuerwehr ist wohl eine gute Lösung.
    Vor Jahren hatten wir ein Nest auf dem Balkon. Die Feuerwehr kam, packte das Nest ein und setzte es im Wald aus.
    Ansonsten tun einem Wespen nichts. Auch nicht, wenn sie einem den Kuchen vom Teller beissen oder vor dem Gesicht herumschwirren. Einfach ruhig verhalten. Mund geschlossen halten, damit sie nicht versehentlich hineinfliegen. Wenn es lästig wird, einfach eine Schüssel mit Kuchen oder Zuckerwasser in einiger Entfernung aufstellen.


    Was das Fleischessen bei Mönchen anbelangt …
    Ich bin nun mal keine Nonne und habe mir daher auch keine Vinaya-Belehrungen angehört. Aber wenn ich darüber nachdenke, dann erscheint mir das ganz einfach.
    Wenn ich eine Speise, die mir angeboten wird ablehne (wenn sie jetzt nicht gerade schädlich für mich ist), dann denke ich dualistisch. Ich setze meine Gelübde, nämlich kein Fleisch zu essen, vor anderen Gelübden, die wichtiger sind. So lehne ich damit Dana ab, das Menschen in der Absicht sich im Geben zu üben, mir schenken. Vielleicht haben sie gerade nichts anderes zu Essen und sie wissen gar nicht, dass ich kein Fleisch esse? Dann wäre das geradezu eine Beleidigung ihr Essen zu verschmähen. Man stösst die Leute vor den Kopf. Außerdem kann das dazu führen, dass extra für mich gekocht werden muss. Ich würde also eine Extrawurst verlangen. :grinsen: Das schafft ein hierarchisches Gefälle.
    Im übrigen wissen die Leute in buddhistischen Ländern, dass die Ordinierten kein Fleisch essen. Sie geben als nur vegetarische Speisen. Aber wenn man gerade beim Essen ist und so ein Wandermönch kommt mit seiner Schale vor die Hütte und man hat gerade nur ein Gericht mit Fleisch … Ich denke, für solche Situationen ist die Regel gedacht.


    Es geht also nicht darum sich durch eigenhändiges Töten die "heiligen Hände" schmutzig zu machen und dieses Geschäft anderen zu überlassen. Auch wenn das bisweilen so gehandhabt wird, auch in Tibet.


    Was mich selbst anbelangt, nach einer kleinen Unterbrechung bin ich wieder Vegetarierin, wenn ich eingeladen bin, dann esse ich das, was mir angeboten wird. Das Fleisch lasse ich dann u.U. weg. Aber das ist situationsbedingt und hängt vom Gericht ab, oder ob die Leute das von mir wussten, wer mich eingeladen hat, usw. Nichts finde ich gruseliger, als in einem angebotenen Gulasch die Fleischbrocken rauszupulen und die anderen müssen das mitansehen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • mukti:
    Mahr:

    Ich will nicht töten, weil ich alle fühlende Wesen als nicht-getrennt von mir erlebe und umgekehrt. Für mich ist es wichtiger es zu schaffen diese Verbundenheit so stark zu empfinden, dass ich vom Fahrrad stürzen würde um die Schlange nicht zu überfahren. Das ist Mitgefühl.


    Ist das eine Reaktion auf mein Erlebnis mir der Schlange, von dem ich hier erzählt habe? Jedenfalls ist mir klar geworden, dass ich soweit noch nicht bin. Kommt aber auch auf Tempo, Steigung und das Alter drauf an.


    Ja war es. Aber nicht auf dich bezogen, weil ich nicht das recht habe dich da zu kritisieren und das auch gar nicht will. Ich weiß auch nicht ob ich das könnte, ich kann es nur vermuten. Bisher habe ich nur instinktiv sehr viel Zeit dafür hergegeben mich mit dem Leben oder nicht Leben von Tieren auseinander zu setzen und keine Schrammen und Beulen.

  • Mahr:
    mukti:


    Ist das eine Reaktion auf mein Erlebnis mir der Schlange, von dem ich hier erzählt habe? Jedenfalls ist mir klar geworden, dass ich soweit noch nicht bin. Kommt aber auch auf Tempo, Steigung und das Alter drauf an.


    Ja war es. Aber nicht auf dich bezogen, weil ich nicht das recht habe dich da zu kritisieren und das auch gar nicht will. Ich weiß auch nicht ob ich das könnte, ich kann es nur vermuten. Bisher habe ich nur instinktiv sehr viel Zeit dafür hergegeben mich mit dem Leben oder nicht Leben von Tieren auseinander zu setzen und keine Schrammen und Beulen.


    Für mich ist es immer erfreulich wenn sich jemand mit Gewaltlosigkeit auch gegenüber Tieren auseinandersetzt ! In der Praxis ist es halt manchmal nicht so einfach.